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Lot 2565, Auction  119, Montgolfier, Pierre François Joseph de, Manuskript über die Ballonfahrten

Montgolfier, Pierre François Joseph de
Manuskript über die Ballonfahrten
Los 2565

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Montgolfier, Pierre François Joseph de, Sohn des Erfinders und Ballonfahrers Joseph-Michel de Montgolfier (1775-1856). Eigh. (?) Manuskript. 7 S. 4to. O. O. (wohl um 1820).
Umfangreiches Manuskript über die Leistungen seines Vaters und seines Onkels mit der Erfindung, Planung und Durchführung von Aufstiegen und Luftfahrten mit Heißluftballons. Die Abhandlung beginnt: "La première idée d'employer la pesanteur de l'air comme un moyen pour s'élever dans le fluide qui nous environne est crée dans l'esprit de mon papa et de mon oncle, lorsqu'ils eurent connoissances des expérimens de ms. Homberg qui avoit déterminé son poids absolu. C'est a celle époque qu'ils concevont le projet de la machine aerostatique dont ils foient part a monsieur Desmarest ...". Es folgt eine sehr ausführliche Darstellung der überwundenen technisch-physikalischen Schwierigkeiten, der Teilnahme der Öffentlichkeit und der Akademie des Sciences bis zu den ersten gelungenen Aufstiegen. Die Abhandlung ist offenbar zunächst für den Philosophen und Kulturtheoretiker Victor Cousin (1792-1867) bestimmt gewesen (oder etwa für einen Cousin Montgolfiers?), denn in einer Schlußpassage heißt es: "Vous pardonnez ce que je viens d'écrire, mon cher Cousin, un sentiment qui l'a dicté; les inquiétudes qui les eprouvent derniérement et mon séjou à sa sombardière m'ont empêché de visitter tout les papiers qui me sont restés. Je viens de faire à la hâte cette note prise en partie sur un mémoire de mon papa sur les Ballons et sur ce que mon mémoire a pu me fournier ...". Durch dieses wichtige Nachwort erhöht sich der Quellenwert des Manuskripts entscheidend, das somit einen bedeutsamen Baustein zur Kenntnis der Biographie der Brüder Montgolfier und ihres Beitrags zur Geschichte der Luftfahrt bildet.

Oldham, Thomas
Brief 1869 aus Calcutta
Los 2566

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Oldham, Thomas, irischer Geologe, ab 1851 in Indien als erster Direktor des
"Geological Survey of India" (1816-1878). Eigh. Brief m. U. "T. Oldham". 4 S. Doppelblatt. 8vo. Calcutta (Indien) 8.IV.1869.
An einen Freund. Über den Transport einer Schachtel mit dem Stück eines Meteoriten ("a specimen of the lovely meteorite") nach Wien, der im Oktober 1868 in Indien niedergegangen war. Erläutert Verschiedenes zu dem Fundstück und erwähnt den Mineralogen Nils Gustaf Nordenskiöld (1792-1866).

Lot 2567, Auction  119, Poeppig, Eduard Friedrich, 5 Briefe an Ladislaus Endlicher

Poeppig, Eduard Friedrich
5 Briefe an Ladislaus Endlicher
Los 2567

Zuschlag
3.000€ (US$ 3,226)

Details

Der sächsische Humboldt
Poeppig, Eduard Friedrich, aus Plauen stammender Zoologe, Botaniker, Geograph und Forschungsreisender, neben Humboldt der wohl bedeutendste deutsche Amerika-Forscher des 19. Jhdts, bereiste 10 Jahre lang Süd- und Nordamerika, nach der Rückkehr ab 1833 Professor in Leipzig (1798-1868). 5 eigh. Briefe m. U. "Eduard Poeppig", "Poeppig" oder nur "P". Zus. 11 S., sehr eng beschrieben. Gr. 4to und gr. 8vo. (Wien) und Leipzig 1833-1836.
Mit einer Ausnahme äußerst umfangreiche Briefe an den ihm befreundeten Wiener Botaniker, Numismatiker und Sinologen Stephan Ladislaus Endlicher (1804-1849), Professor und Direktor des Botan. Gartens der Universität. Ausschließlich über botanische Fachfragen in der Folge der Rückkehr Poeppigs aus Amerika. Ausführlich über Pflanzengattungen, Formen, Abbildungen, Tausch, Veröffentlichungen, Kollegen und andere einschlägige Themen des Interesses zweier hervorragender Experten. - Sehr selten.

Lot 2568, Auction  119, Reinke, Johannes, 3 Briefe

Reinke, Johannes
3 Briefe
Los 2568

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Botanik in Kiel
Reinke, Johannes, Botaniker und vitalistischer Philosoph, Professor für Botanik und Direktor des Botanischen Instituts in Kiel (1849-1931). 3 eigh. Briefe m. U. "Reinke". Zus. 8 S. 8vo und gr. 8vo. Kiel 1888-1889.
An einen Fachkollegen. Über botanische Themen und Spezialliteratur. "... Ostern wird meine Flora der westlichen Ostsee erscheinen u. werde ich mir dann erlauben Ihnen ein Expl. davon zugehen zu lassen. Ich bitte Sie dann um ein Desideratenverzeichniß der Arten, die Sie zu haben wünschen, u. was irgend abgebbar ist, sollen Sie erhalten ..." [2.I.1889]. Dieser Brief enthält auch ein "Verzeichniß der an Prof. Reinke gesandten Doubletten". Auch der dritte Brief handelt von Pflanzentausch.

Lot 2569, Auction  119, Rosen, Eric Graf von, Porträtfoto Rosens mit einem Bären

Rosen, Eric Graf von
Porträtfoto Rosens mit einem Bären
Los 2569

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Rosen, Eric Graf von, schwedischer Ethnologe, Großgrundbesitzer, Forschungsreisender, Großwildjäger und Luftfahrtpionier (1879-1948). Auf Karton gewalzte Porträt-Photographie mit eigh. Signatur "Eric von Rosen" und Datum auf der Bildseite. Kabinett-Format (15,5 x 11 cm). (Stockholm) 1904.
Die ungewöhnliche Aufnahme des Stockholmer Ateliers Ferd. Flodin zeigt den Grafen in ganzer Figur, auf einem Lehnstuhl sitzend, auf dem Schoß einen (lebenden?) halbwüchsigen Bären, dem er eine Flasche an die Schnauze hält. - Rosen, der durch seine Frau ein Schwager Hermann Görings war (dieser setzte bekanntlich seiner schwedischen Frau mit "Carinhall" ein Denkmal), förderte anfangs den Nationalsozialismus in Schweden, empfing auch Göring auf seinem Schloß Rockelstad, distanzierte sich aber im Verlauf der 30er Jahre von der Gewalt- und Expansionspolitik Italiens und Deutschlands. Spektakuläre Unternehmungen Rosens waren seine Forschungsreisen in Südamerika und Afrika sowie sowie seine Großwildjagden, vor allem aber seine Stiftung des ersten Flugzeugs der finnischen Luftwaffe im Krieg der "Weißen Armee" 1918. - Selten.

Lot 2571, Auction  119, Schleiermacher, Friedrich, Brief an seine Schwester

Schleiermacher, Friedrich
Brief an seine Schwester
Los 2571

Zuschlag
1.900€ (US$ 2,043)

Details

Schleiermacher, Friedrich, der große Theologe und Philosoph, Mitbegründer der Berliner Universität (1768-1834). Eigh. Brief m. U. "Schl.". 1 S. Quer-kl. 8vo. (10,2 x 12 cm). O. O. u. J.
Familiärer Brief in winziger Schrift an seine "Schwester Hanne" (wohl seine auch "Nanna" genannte Halbschwester Johanna Maria), der er mit herzlichen Worten für eine gelungene Einladung dankt. "... Was davon bleibt war freilich zum Theil schon vorher, aber Sie habens doch ans Licht gefördert, und auch was vergangen ist waren schöne und leuchtende Tage, und ich danke Ihnen herzlich dafür. Jette [d. i. seine Ehefrau Henriette von Willich] ist nun auch fort und auch Sie sind wieder im gewohnten Kreise. Laßen Sie Sich die schöne Erinnerung noch lange froh machen, klagen Sie nicht, daß der Genuß so schnell vorübereilt, und erfreuen Sie Sich am Besiz ... Für mich geht nun erst ein schöner Nachgenuß an wenn Jette wiederkommt und mir recht lebendig erzählt ... Grüßen Sie Herz, deßen Freundlichkeit gegen mich mir viel werth gewesen ist ... Sie hören bald wieder von mir ...". - Aus der Sammlung Künzel.

Lot 2572, Auction  119, Schrank, Franz de Paula von, 2 Briefe an Franz Wilhelm Sieber

Schrank, Franz de Paula von
2 Briefe an Franz Wilhelm Sieber
Los 2572

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Schrank, Franz de Paula von, bayerischer Theologe, Botaniker und Insektenforscher, Professor in Ingolstadt und Landshut, erster Direktor des Botanischen Gartens in München (1747-1835). 2 eigh. Briefe m. U. "Schrank". Zus. 3 S. Doppelbl. mit Adresse und Siegelresten. Gr. 8vo bzw. 8vo. München 24.XI.1812 bzw. 20.II.1813.
An den böhmischen Botaniker, Pflanzen- und Ethnographica-Sammler sowie Forschungsreisenden Franz Wilhelm Sieber in Prag (1789-1844), der in den folgenden Jahren den Mittelmeerraum, dann Südafrika, Australien und Mauritius bereiste. Im November 1812 schreibt ihm Schrank: "... Daß Sie jezt in Ihrer Vaterstadt, und in Ihrem Zimmer unter Ihren Dächern die Schäze mustern, welche Sie auf Ihren Reisen gesammelt haben, daran ist wohl nicht zu zweifeln; aber daran möchte ich wohl ein bißchen Zweifel tragen, daß Sie ... Sich noch erinnern, was wir in Salzburg unter Vermittelung des Dr. Hoppe miteinander ausgemacht haben. Ich habe unterdessen Ihre Eigenthumsrechte an der cherlerienförmigen Pflanze gerettet. Kaum war ich in München angekommen, als ich darüber bey unserer Akademie eine vorläufige Vorlesung hielt, und eine ausführliche versprach, sobald ich durch Sie in den Stand gesezt seyn würde, dasjenige zu sagen, was man nur an der lebenden Pflanze beobachten kann. Sie hat unterdessen den Namen Siebera cherleriodes, und damit dieser Name, so wie Ihre Entdeckung Ihnen gesichert werde, trug die Akademie darauf an, daß gegen die Gewohnheit diese Vorlesung in den öffentlichen Zeitungen angezeigt wurde ... Es kömmt nun lediglich auf Sie an daß Sie mich in den Stand sezen, die ausführliche Abhandlung auszuarbeiten, welche ich der Akademie versprochen habe ...". Er unterzeichnet als "Director des botan. Gartens der königl. Akademie der Wissensch." und fügt hinzu: "Not. Sie bedürfen keiner weitern Addresse; die Post verfehlt meine Wohnung so wenig, als die hieher kommenden Bothen." - Im "Hornung" des Völkerschlacht-Jahres 1813 bedankt sich Schrank für eine "überschickte Pflanze". "... Sie haben aber wohl vergessen, mir die Beobachtungen, welche Sie an der lebenden Pflanze gemacht haben, beyzufügen, so wie auch die Zeichnung, die Sie von ihr in diesem Zustande genommen haben. Die reife Kapsel wird wohl zur Vollständigmachung der Gattung nicht unnüz seyn, aber zur Begründung der Gattung halte ich sie nicht für nöthig. Mir wird sie vorzüglich wegen der Saamen erwünschlich, die ich im hiesigen Garten der Akademie auszusäen wünsche. An der getrockneten Pflanze finde ich das, was Linné Nectarien nennt, nicht; fehlen sie wirklich? ...". Erwartet eine angekündigte Veröffentlichung Siebers und fährt fort: "Auch kann ich Ihnen einen Botanisten nennen, welcher den vorgeschlagenen Tauschhandel zweifelsohne eingehen wird; es ist der Director der großherzogl. Baadenschen Gärten Herr Zeyher zu Mannheim. - Wenn Sie auf Ihren Reisen Saamen von seltnern Gewächsen zu sammeln Gelegenheit haben, so wollen Sie sich des hiesigen Gartens erinnern, in welchem sie dann als Pflanzen ohne Aufhören Ihre Freygebigkeit rühmen werden ...". - Der genannte Johann Michael Zeyher (1770-1843) war seit 1804 Hofgärtner und seit 1805 Gartendirektor in Schwetzingen. 1812 wurden die öffentlichen Anlagen in Mannheim nach seinen Plänen gestaltet. - Selten.

Lot 2573, Auction  119, Schreber, Johann Christian Edler von, Brief 1783

Schreber, Johann Christian Edler von
Brief 1783
Los 2573

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Schreber, Johann Christian Edler von, Arzt und Naturforscher, nach Studium und Lehre in Halle Schüler Linnés in Uppsala, ab 1770 ord. Professor für Botanik und andere Fächer in Erlangen, dort Direktor des Botanischen Gartens und des Naturhistorischen Museums der Universität, Übersetzer der Werke Linnés, Herausgeber großer Abbildungswerke, Präsident der Leopoldina und Mitglied in 20 in- und ausländischen wiss. Gesellschaften (1739-1810). Eigh. Brief m. U. "D. Schreber". 4 S. Doppelblatt. 4to. Erlangen 5.XI.1783.
An einen Kollegen in Wien, von dem er eine Zeichnung erwartet. "... Durch den Herrn D. Ernst hatte ich die Ehre, Ew. Hochwohlgeb. Schmidelii opuscula botanica zu übersenden. Hoffentlich wird er selbige abgegeben haben. Ich bitte aber gehorsamst, das Buch noch nicht binden zu laßen. Vielleicht kan ich mit illuminirten Kupfern dazu aufwarten, obgleich der Buchhändler für die Käufer keine hat illuminiren lassen. - Auch werden die Felle, hoffentlich wohlbehalten, angekommen seyn ... Wegen des hier befindlichen Exemplars der Flora austriaca, und deßen Verkaufs nach Altdorf, kan ich noch nichts bestimmen. Ich bin im August selbst dort gewesen, und man äußerte großes Verlangen, dis herrliche Werk zu besizen, mit dem Anfügen, der Tod des Prof. Med. D. Weiß werde den Ankauf erleichtern und beschleunigen, da er zur Universität gehörige Gelder eingesamlet, die dazu verwandt werden könnten ... Ich habe zwar auch einige Hofnung, es noch an einem andern Orte anzubringen ... Wünsche übrigens, daß ich so glücklich seyn möge, Denenselben noch eine ganze Parthie Exemplare zu verschleißen ... Neulich las ich irgendwo etwas von einem Mineraliencabinet das Ew. Hochwohlgeb. besäßen. Haben also Dieselben vielleicht wiederum eines angelegt? Ich würde mich, falls dis wäre, erbieten, Denenselben Anbrüche aus hiesigen Landen zu verschaffen; zwar nicht sogleich, denn unsere Herren Bergbediente laßen gern auf sich warten ...". - Die 1810 errichtete, jetzt im Erlanger Schloßgarten stehende "Schrebersäule" erinnert an das Wirken des bedeutenden Naturforschers. - Von großer Seltenheit (kein Autograph im JbdApr. 1950 ff.).

Lot 2574, Auction  119, Schreber, Johann Christian Edler von, Brief 1794

Schreber, Johann Christian Edler von
Brief 1794
Los 2574

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Schreber". 2 S. Doppelblatt. 4to. Erlangen 25.X.1794.
An einen "Herrn Bergrath", dem er für eine Zuschrift "nebst der Beylage" dankt. "... Letztere ist in aller Absicht sowohl was den Inhalt als Vortrag betrift, vortreflich, und die Lesung derselben hat mir ein Vergnügen gemacht, dergleichen man selten genießet. Es kan wohl nicht die Frage seyn, ob diese Abhandlung den Preis davon tragen werde, wohl aber, ob, wenn ihr der Preis zuerkannt worden ist, sie in die N. Acta, in welche sie, nach dem Lothriniusschen Testamente, einen Plaz bekommen muß, in teutscher Sprache, so wie sie geschrieben ist, oder in einer lateinischen Übersezung eingerückt werden soll? Im ersten Falle würde sie sicher verlieren, da es schwer fallen würde, alle Eigenthümlichkeiten des Vortrags im lateinischen beizubehalten; auch würde, da man die Übersezung dem Herrn Verfaßer selbst nicht zumuthen kan, die Akademie einige Kosten davon haben. Im andern Falle würden die Ausländer dabey verlieren, die sie dann nicht würden lesen können ... Eben verbreitet sich, da ich dieses schreibe, hier das Gerücht, daß Frankfurt stark von den Franzosen bedroht werde. Hoffentlich wird es sich nicht bestätigen! - Gott gebe, daß der Krieg, der auch unserer Akademie in mancher Hinsicht nachtheilig ist, bald auf eine verträgliche Art beendigt werden könne und möge!"

Lot 2575, Auction  119, Sieber, Franz Wilhelm, 2 Briefe + Beilagen

Sieber, Franz Wilhelm
2 Briefe + Beilagen
Los 2575

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Vor der Reise nach Südafrika
Sieber, Franz Wilhelm, böhmischer, k. u. k. österreichischer Botaniker, Forschungsreisender und bedeutender Pflanzensammler, verarmte nach vielen großen Reisen und verbrachte "in geistiger Umnachtung" die letzten 14 Jahre seines Lebens in einem Prager Irrenhaus (1789-1844). 2 eigh. Briefe m. U. "Franz W. Sieber". Jeweils mit Adresse. Gr. 4to. Prag 27.XII.1821 und 10.I.1822.
An den Botaniker und Amtmann F. W. Rodig in Stolpe bei Dresden. Interessanter Brief über Siebers gewerblich-botanische Aktivitäten und seine nächsten Reisepläne. "... Ich habe Ihnen auf die mir gütigst vor entrichteten 40 f. ... das Herbarium florae martinicensis 1ma Sectio um 70 f. ... gesendet. Jetzt ist bereits die 2te Section mit der kleinen Flora dominicensis ... erschienen und Sie haben mir den Empfang noch nicht bestätigt ... meine Herbarien gehen reißend ab, und ich fürchte Sie erhalten von der 2ten Sektion kein Exemplar mehr. Diesen Beyfall hätte ich mir nie vorgestellt ...". Kündigt dann seine nächste große Forschungsreise an: "... Bald etwa in 4 Wochen reise ich nach dem K. guter Hoffnung ab, ich werde, da H. [Carl Theodor] Hilsenberg [starb 1824 auf Sainte Marie bei Madagaskar] und [Wenceslas] Bojer auf Isle de France sind, auch diese Insel besuchen, dann auch weiter auf Madagaskar und Zeylon sehen. Ich habe zur Förderung meiner Reise Aktien veranstaltet und zwar zu 333 f. ... so daß 3 Interessenten 1000 f. ... zur Reise beysteuern. Der Vortheil wird seyn, daß sie alles auf der Reise gesammelte von Herbarien um 2/3 des Preises erhalten, selbst dann wenn wegen größerer Anzahl der Herbarien, der Betrag der Actie getilgt wäre, so erhalten die Bezieher derselben das Recht den Rest gegen 2/3 des Preises an sich zu bringen ...". - Im zweiten Brief, 14 Tage später, versucht Sieber nochmals, mit Rodig als Abnehmer weiter ins Geschäft zu kommen. "... Ungesäumt, ohne Ihre Sendung abzuwarten, übermache ich Ihnen die Meinige ... Die Pflanzen sind anfänglich schnell bestimmt worden, manches leichte ging schwer, manches verwickelte ohne Mühe. Zufall macht bey der Bestimmung der Pflanzen bey diesem Wuste von spec. mehr als ich dachte. Ich nummerirte die Gewächse in der Überzeugung, daß man in Jahren noch über manche zweifeln werde ...". Preist dann nochmals seine Rabatt-Aktion anläßlich der Kap-Reise an: "... Haben Sie die Güte sich solches gefälligst zu überlegen, denn die kapische Flora 1000 Spec. enthaltend kommt Ihnen dann statt 300 nur 200 f. also um 100 f. wohlfeiler zu stehen, und da ich nicht davon lebe, sondern mein Vermögen willig opfere, so wünsche ich jedem auf sein Lieblingsstudium zu erleichtern, denn mir fällt gar nichts schwer ...". - Diese Behauptung Siebers ist wohl nicht ganz ehrlich, denn er finanzierte Reisen und Lebensunterhalt sehr wohl durch den Handel mit exotischen Pflanzen. - Beiliegend das Manuskript des Programms seiner Aktien-Ausgabe zur Finanzierung der Reise nach Südafrika (11/3 S. Gr. 8vo. Prag 1.I.1822). - Ferner beiliegend 2 umfangreiche Listen (zus. 4 S. Gr. 8vo) mit Pflanzennamen, die eine bezeichnet: "Herbarii aegyptiaci J. W. Sieberi index", die andere überschrieben: "Vom Herrn Professor Petter aus Spalato im Mai 1830". - Die Briefe mit mehreren Randschäden, etwas laienhaft unterlegt. - Sehr selten.

Lot 2576, Auction  119, Siebold, Philipp Franz von, Brief 1844 an Stephan Endlicher

Siebold, Philipp Franz von
Brief 1844 an Stephan Endlicher
Los 2576

Zuschlag
5.000€ (US$ 5,376)

Details

"einige hundert Sinica und Japonica zusammengebracht"
Siebold, Philipp Franz von, der große Japan-Reisende, Arzt, Botaniker und Ethnologe, lebte als einer von ganz wenigen Europäern 1823-1829 sowie 1859-1862 im isolierten Japan, brachte hochbedeutende Sammlungen nach Europa und gilt als Begründer der modernen Japanforschung (1796-1866). Eigh. Brief m. U. "von Siebold". 4 S. Mit lithogr. Briefkopf "Koninklyke Nederlandsche Maatschappy tot aanmoediging van den Tuinbouw." Doppelblatt. Gr. 4to. Leyden 8.VI.1844.
Wohl an den (nicht genannten) Wiener Botaniker und Sinologen Stephan Ladislaus Endlicher, Bibliothekar an der Hofbibliothek, seit 1840 Professor und Direktor des Botanischen Gartens in Wien (1804-1849), dem Siebold die Ehrenurkunde der Kgl. Niederländischen Gesellschaft für Gartenbau übersendet und ausführlich über seine Tätigkeit der letzten Jahre berichtet. "... Es gereicht mir zu einem ausserordentlichen Vergnügen, das für Sie ausgefertigte Ehren-Diplom unserer Maatschappy mit einigen Zeilen begleiten zu können. Bei dem Empfange dieses Documentes werden auch bei Ihnen angenehme Gefühle erwachen und Sie werden sich erinnern wie wir zusammen den schönen Plan zur Stiftung einer Japanischen Gartenbaugesellschaft entwarfen, den ich endlich zur Ausführung gebracht habe. Es hat mir die Vollbringung des in dem mir unvergeßlichen (!) Wien gefaßten Entschluße viel Mühe und Arbeit gekostet, auch manche Hindernisse, welche Unverstand und Mißgunst mir in den Weg legte, konnten nur durch Muth und Ausdauer, die, ohne mich zu rühmen, mit eigen Sinne, zur Ausführung gebracht werden. Unglück auf Unglück traf unsere neu geschaffene Unternehmung: Pierot starb auf seiner Reise nach Japan, Textor kam einen Tag zu spät auf Java in Batavia an, um von da nach Japan zu gehen. Das im November vorigen Jahres mit einer kostbaren Sammlung lebender Pflanzen von Japan zurückkehrende Schiff wurde in der Schinesischen See von einem Typhon überfallen und mußte Hongkong anlaufen; dort liegt es mit 25 Kisten ausgesuchter Pflanzen. Ein Brief, den ich vorgestern über China empfangen, meldet mir dieß ungünstige Ereigniß. Bei allen diesem Mißgeschick blüht unsere 'Maatschappy' unter dem Schutze meines Königs und der Niederl. Indischen Regierung mehr und mehr auf; ganz Europa nimmt daran Theil und unsere Bezüge breiten sich in der Alten und Neuen Welt aus. Ich habe mich der guten Sache ganz hingegeben; auf meinem Landgute bei Leiden habe ich ein sehr zweckmäßiges Etablissement errichtet und mich an die Spitze gestellt, dem ehrenvollen Beispiele eines Baron von Hügel folgend; und ich fühle mich so recht glücklich, rund um mich meine japanischen Pflanzen grünen und blühen zu sehen. Ich habe bereits einige hundert Sinica und Japonica zusammengebracht und beschäftige mich jetzt mit einer Synopsis der von Japan ... bis heute eingeführten Pflanzen. Es ist eine schwierige Arbeit, die aber niemand leichter als ich zu Stande bringen kann, es ist aber auch eine nützliche, und jeden Gartenfreund wird es freuen, sich mit Hilfe dieser Florela Japonica ein japanisches Gärtchen anlegen zu können ...". Wünscht sich ein Verzeichnis der im botanischen Garten des Adressaten wachsenden japanischen und chinesischen Pflanzen, um vielleicht in Erfahrungs- und Gewächs-Austausch treten zu können. Nennt "einige schöne Pflanzen", die er an den "Hügelischen Garten" abgegeben habe. Dort werde in Kürze ein Verzeichnis der neu eingeführten Pflanzen herauskommen. "... In Wien scheint man mich übrigens ganz vergessen zu haben, möchte doch mit meinen Blumen mein Andenken wieder aufblühen! Auch von Herrn von Reichenbach habe ich seit Jahren nichts mehr vernommen ...". Fragt nach dem Fortgang von Reichenbachs Arbeiten. Am Schluß eine halbe Seite über den Überbringer des Briefes, der in Leyden studiert habe, jetzt vieles in Wien sehen und erledigen soll und Endlichers Unterstützung und Empfehlung verdiene. - Der erwähnte "Baron von Hügel" (Carl Freiherr von Hügel, 1795-1870) bereiste Kaschmir, den Himalaya und Australien und brachte eine große ethnologische und botanische Sammlung mit nach Wien, wo er eine Villa in einem großen Park errichtete, der als Sehenswürdigkeit mit exotischen Pflanzen bestückt wurde.

Lot 2578, Auction  119, Willstätter, Richard, Signiertes Gedichtmanuskript

Willstätter, Richard
Signiertes Gedichtmanuskript
Los 2578

Zuschlag
750€ (US$ 806)

Details

Willstätter, Richard, dt. Chemiker, Nobelpreisträger, Ordinarius in München, emigrierte 1939 in die Schweiz (1872-1942). Eigh. Gedicht-Manuskript m. U. "Richard Willstätter". 2 S. Doppelblatt. Kl. 4to. Hotel Le Prese am Puschlaversee (Schweiz) 18.VIII.1932.
Freundschaftlich poetischer, immerhin 20 Zeilen umfassender Gruß aus dem Urlaub an den Münchener Mathematiker und Physiker Arnold Sommerfeld. "Könnt ich mir nur die Dichterfeder leihn / Würd ich Dir und der Gattin eine Ode weihn. / Doch mag der Pegasus mich nicht mehr tragen, / Muss drum im Knittelvers den Dank Euch sagen, / Für grosse Freundlichkeit und Dichterworte, / Die ich empfing an weit entlegnem Orte ...". Begründet seine Reise in die Abgeschiedenheit: "... Ich wollte einsam sein und ganz allein, / Drum durft ich nicht zur Therme von Gastein. / Doch was ich wollte, hab ich nicht bezweckt, / Der Freunde Freundlichkeit hat mich entdeckt. / Die Güte und die Liebe ist zu mir gedrungen, / Sie hat mich angedichtet und besungen ...". - Willstätter hatte 1915 den Chemie-Nobelpreis für seine Untersuchung der Farbstoffe im Pflanzenreich, vor allem des Chlorophylls, erhalten. - Gelocht.

Hufelandische Gesellschaft in Berlin
Festschrift auf Pergament 1897
Los 2579

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Winternitz, Wilhelm, österr. Internist, Hydrotherapeut und Balneologe, Begründer der Physikalischen Therapie (1834-1917). - Hufelandische Gesellschaft in Berlin (1810-1965). Festschrift für den Regierungsrat Prof. Dr. Wilhelm Winternitz zum 40jährigen Doktor-Jubiläum. Opulenter Druck auf Pergament in Rot und Schwarz mit Zierstücken. Am Schluß signiert von 6 Mitgliedern der Hufelandischen Gesellschaft. 4 S. Doppelblatt. Gr. folio (45 x 32,5 cm). Berlin, Druck bei Otto von Holten, 21.II.1897.
Luxuriöse Urkunde für den Mediziner, der "die Hydrotherapie zu einer mächtigen Entfaltung gebracht" habe. "... Mit Recht können wir behaupten, dass bisher keinem Forscher auf diesem Gebiet ein gleicher Ruhm gebührt, eine Disciplin von dem niedrigen Standpunkt ihrer ursprünglichen Anwendung zu einer wissenschaftlichen Methode ärztlichen Handelns erhoben zu haben ...". Eigenhändig unterzeichnet von den Medizinern Oskar Liebreich, Emanuel Mendel, Carl Anton Ewald, Brock, Patschkowski und Mendelsohn. - In Querrichtung einmal gefaltet; sonst frisch erhalten.

Lot 2582, Auction  119, Eleonora Sophie, Fürstin zu Anhalt-Bernburg, Signiertes Schriftstück 1656

Eleonora Sophie, Fürstin zu Anhalt-Bernburg
Signiertes Schriftstück 1656
Los 2582

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Anhalt-Bernburg. - Eleonore Sophie, Fürstin zu Anhalt-Bernburg, geb. Prinzessin zu Holstein-Sonderburg, Gemahlin des reg. Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (1603-1675). Zahlungsverpflichtung (Obligation) m. U. "Eleonora Sophia fzaht" und papiergedecktem Siegel. 3/4 S. Doppelblatt. Folio. Bernburg 23.II.1656.
"... Urkhunden undt Bekhennen hiermit für Unß und Unsere Fürstliche Erben undt Erbnehmer, daß nachdem Wir denen Ehrn-Vesten, Unsern lieben Besondern, Philipp Jüngern undt Carl Günter Born Consorten undt Kauffleüthen zu Leipzigk nach gehaltener völligen Abrechnung ... für Wahren annoch schuldig undt in Resto verblieben, Zweyhundert undt Funffzig Thaler. Alß geloben Wir diesem nach bey Unseren Fürstlichen wahren wortten, trewen undt guten glauben, bemelte summa in dreyen Terminen ... vollendts auff Ostern Anno 1657 völlig abzustatten und gänzlichen zu erlegen ...". - Das Siegel gebräunt; sonst ordentlich erhalten. - Charakteristisches Beispiel für die Verarmung bis zur Zahlungsunfähigkeit der kleinen deutschen Höfe nach dem 30jährigen Krieg.

Lot 2584, Auction  119, Mons Pietatis, 4 Berliner Geschäftsbücher

Mons Pietatis
4 Berliner Geschäftsbücher
Los 2584

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Berlin. - Mons Pietatis. 4 handschriftliche Geschäftsbücher der Berliner Niederlassung des im 18. Jahrhundert gegründeten halbstaatlichen, gemeinnützigen Bank- und Leihhauses. Zus. mehr als 300 S. Folio. 2 Halblederbände mit Buntpapierbezug und handschriftl. Deckelschildern sowie 2 neuere Leinenbände. Berlin 1768-1860.
Reichhaltige Geschäftsbücher des gemeinsam von Staat und Kirche betriebenen Bank-Unternehmens "Mons Pietatis" zur Beschaffung von Krediten und Kapital für wohltätige Zwecke. Das Direktorium setzt sich jeweils aus preußischen Ministern und hochrangigen Kirchenvertretern zusammen. Eine Verordnung des Königs Friedrich II. vom 7. Januar 1778 ist z. B. unterzeichnet von mehreren hohen Staatsbeamten, die bereits Minister waren oder später wurden: "Fürst, Münchhausen, Zedlitz, Schulenburg, Dörnberg, Sacken". Zwei Bände sind Rechnungsbücher mit detaillierten Einnahmen und Ausgaben des "Mons Pietatis" im Zeitraum von Trinitatis 1780 bis 1782, überprüft von den Rechnungsprüfern Dörnberg, Kessler, Sack jun. und Rellstab. Für 1780-1781 sind penibel mit genauen Namen-Angaben eingetragen die Einnahmen: "an Capitalien; an Capitalien bey der Königl. Banque; an Zinsen von ausgethanen Capitalien auf Hypothequen; aus denen Mitteln, so hiebevor zum neuen Waysen-Hause gehörten; aus der Königl. Chargen-Casse; aus der Kurmarkschen Landschaft; aus dem Königl. Joachimsthalschen Gymnasium, aus der Feldmark oder Meyerey Reetsdorff; aus der hiesigen Dom-Kirchen; aus dem Schul-Fond, welcher bey der Schul-Casse des Ober-Consistorii berechnet wird; aus der Armen-Casse für die Berlinische Freyschulen; von Juden-Hochzeiten und Kinder-Geburthen". - Mit gleicher Sorgfalt sind die Ausgaben notiert, z. B.: "an Prediger Gehalt"; es werden die Prediger an mehr als 60 Orten in ganz Preußen, von Gumbinnen bis Bielefeld, mit ihren Einkommen namentlich genannt. Es folgt die "Ausgabe an gemeiner Kirchen- und Schul-Bedienten-Gehalt" für namentlich genannte Personen an mehr als 70 Orten. Ferner gibt es die "Ausgabe an ausländische Kirchen und Schulen", z. B. "an die Siebenbürgsche Alumnos, so zu Franckfurth an der Oder studiren" sowie die Sparten "an Gnaden- und Armen-Geldern", "an Hausmiethe denen Predigern und Schulbedienten", "aus dem neuen Schul-Fond" sowie "an allerhand ordinaire und gewiße Ausgaben". Interessant erscheint auch die "Ausgabe auf königl. allergnädigsten Special-Befehl", "Ausgabe an Besoldung dem reformirten Kirchen-Directorio", "Ausgabe an das Friedrichs-Hospital für die 12 Waysen Kinder, auch für die Armen", "Ausgabe denen zur Christlichen Religion bekehrten Juden, so jährlich ein gewißes bekommen", "Ausgabe an Capitalien bey der Königl. Banque" etc. - Die beiden anderen Bände enthalten einen umfangreichen Teil der Korrespondenz des Direktoriums "Montis Pietatis" mit der preußischen Regierung, mit diversen Orig.-Briefen von preußischen Ministern und hohen Geistlichen (z. B. Nicolovius in Berlin). Die Schreiben des letzten Bandes sind in späterer Zeit einigermaßen wahllos zusammengebunden und wohl nicht immer zum Thema gehörig. Am Schluß eine Sammlung von 8 gedruckten Edikten, darunter eine Vorschrift Kaiser Franz I. zur Uniform der böhmisch-ständischen Beamten, mit 13 vergoldeten Original-Uniformteilen. - Reiches und interessantes Quellenmaterial zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte Berlins und Preußens gegen Ende der Regierungszeit Friedrichs des Großen sowie einzelner Epochen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.



Lot 2585, Auction  119, Bismarck, Otto Fürst von, Bismarcks Schreibfeder (Gänsekiel)

Bismarck, Otto Fürst von
Bismarcks Schreibfeder (Gänsekiel)
Los 2585

Zuschlag
2.800€ (US$ 3,011)

Details

Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Schöpfer eines vereinten Deutschen Reiches (1815-1898). Seine Schreibfeder. Etwas gerupft wirkender zugespitzter Gänsekiel mit Tintenspur an der Spitze. Länge 41 cm. Montiert über einer Urkunde der "Fürstl. von Bismarck'schen Fideikommißherrschaft Schwarzenbek" (gedruckter Kopf) mit handschriftlichem Text und (etwas beschädigtem) Siegel. Gerahmt unter Glas und Passepartout. Gesamtgröße 41,5 x 35,5 cm. Friedrichsruh 13.III.1928.
"Hierdurch wid bezeugt, daß die anliegende Gänsekielfeder von Seiner Durchlaucht dem Fürsten Otto v. Bismarck, dem ersten Kanzler des Deutschen Reiches, persönlich gebraucht worden ist. L. Doerbandt. - Friedrichsruh bei Hamburg d. 13ten März 1928". - Ludwig Doerbandt war Bismarcks Privatsekretär. - Ungewöhnliche Reliquie, ein Beispiel für die ungebrochene Bismarck-Verehrung auch noch in der Republik, 30 Jahre nach dem Tod des überzeugten Monarchisten.

Lot 2592, Auction  119, Vendome, Louis-Joseph Herzog von, Eigenhänd. Brief1703

Vendome, Louis-Joseph Herzog von
Eigenhänd. Brief1703
Los 2592

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

- Vendôme, Louis II. Joseph de Bourbon, Herzog von, "der große Vendôme", Feldmarschall, hervorragender Heerführer unter Ludwig XIV. (1654-1712). Eigh. Brief m. U. "louis devendosme". 1/2 S. Doppelblatt. 4to. Im Feldlager bei Cassagnara 20.VI.1703.
Eigenhändig an Sign. Bentivoglio in Rom, wohl den späteren Kardinal Cornelio Bentivoglio. Bedankt sich ausdrücklich für ein ihm zugesandtes Paket und fügt Bemerkungen hinzu. - Gering fleckig, die Schrift etwas verblasst. - Beiliegend ein kleines gestoch. Porträt des Feldherrn, ferner ein nicht hierzu gehöriger, gesiegelter Umschlag, gerichtet an einen Kardinal. - Im Spanischen Erbfolgekrieg versuchte Vendôme längere Zeit, von Italien aus ins Deutsche Reich vorzudringen und lieferte sich 1702 und 1705 in Oberitalien Gefechte mit Eugen von Savoyen, aus denen er 1705 als Sieger hervorging. - Sehr selten.

Lot 2593, Auction  119, Vendome, Louis-Joseph Herzog von, Signiertes Schriftstück 1705

Vendome, Louis-Joseph Herzog von
Signiertes Schriftstück 1705
Los 2593

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

- Schriftstück m. U. "louis devendosme". 1 S. Folio. Im Feldlager Rivolta. 30.IX.1705.
Passierschein mit gedrucktem Kopf, der auf 10 Zeilen Vendômes Titel aufzählt: "... pair, & General des Galeres de France, Lieutenant General des Mers du Levant, Commandeur des trois Ordres du Roy, Governeur pour Sa Majesté en Provence, cy devant Viceroy, & Capitaine General en Catalogne, General des Armées de Sa Majesté en Italie, Conseiller au Conseil Supreme d'Etat, & de Guerre de Sa Majesté Catholique ..." (etc.). Darunter handschriftlich der Inhalt des Passierscheins: "Laissés surement et librement passer le nommé Dubois cavalier du regt. colonel general qui sen va aux invalides ...". - Geringfügige Randschäden. - Kurz zuvor, am 16. August, hatte Vendôme in der Schlacht bei Cassano dem Prinzen Eugen von Savoyen dessen einzige Niederlage zugefügt.

Lot 2594, Auction  119, Friedrich Wilhelm III., König von Preußen, Brief 1810 an Minister Altenstein

Friedrich Wilhelm III., König von Preußen
Brief 1810 an Minister Altenstein
Los 2594

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Gotzkowskys Sohn als Gläubiger
Friedrich Wilhelm III., König von Preußen (1770-1840). Brief m. U. "Friedrich Wilhelm". 1/2 S. Doppelblatt. 4to. Berlin 9.IV.1810.
An den Finanzminister Karl Freiherrn vom Stein zum Altenstein. "... Ich will, daß dem Sohn des Kaufmanns Gotzkowsky, Ernst Friedrich Gotzkowsky hieselbst in Absicht der Zahlung des Zinsen Rückstandes, welchen er von der Seehandlung zu fordern hat, und dessen Betrag er in der anliegenden Vorstellung auf 2,850 rth Courant angiebt, möglichst geholfen werde. Ich habe ihm dies bekannt gemacht und ihn wegen dieser Forderung an Euch verwiesen, wegen der nachgesuchten Posamentierer Lieferung aber an den Geheimen Staatsrath Obristen von Hake verfügt ...". - Eine Ecke etwas fleckig. - Obwohl der Vater des hier betroffenen Ernst Friedrich Gotzkowsky, der Berliner Großkaufmann, Hoflieferant und Unternehmer Johann Ernst Gotzkowsky (1710-1775), bedeutender Kunstsammler und Kunsthändler sowie Besitzer der später Königlichen Porzellan-Manufaktur, zweimal Bankrott machte, stand sein Andenken doch 1810 noch in so hohem Ansehen, dass sich der König persönlich für Gotzkowskys Sohn einsetzte.

Lot 2596, Auction  119, Lehensbrief Berching, Pergament-Ukunde

Lehensbrief Berching
Pergament-Ukunde
Los 2596

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Lehensbrief für die Stadt Berching (Oberpfalz). Deutsche Handschrift auf Pergament. 1 S. Initial und Kopfzeile in Kalligraphie. Mit angehängtem Wachssiegel in gedrechselter Holzkapsel. Quer-gr. folio. Absberg (Franken) 24.IX. (alten Stils) 1608.
Hanns Conradt von und zum Absberg überträgt nach dem Ableben des Rathaus- und Kirchenpflegers Michael Fügel zu Staufersbuch (Stadtteil von Berching) dessen Lehen an Wolff Freysinger, Bürgermeister und Rathauspfleger in Berching (Oberpfalz). Mit eingehender Darstellung der Gebühren und Konditionen. - Die Siegelkapsel ohne Deckel; sonst gut erhaltene Pergament-Urkunde aus Mittelfranken.

Lot 2597, Auction  119, Margarethe, Herzogin von Parma, Brief 1571

Margarethe, Herzogin von Parma
Brief 1571
Los 2597

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Margarethe, Herzogin von Parma, Tochter Kaiser Karls V., Halbschwester König Philipps II. von Spanien, Statthalterin der habsburgischen Niederlande (1522-1586). Brief m. U. "Margarita". In ital. Sprache. 1 S. Doppelblatt mit Adresse und Siegelrest. Gr. 4to. "Cività Ducale" (Parma?) 26.XI.1571.
An den Kardinal Girolamo Rusticucci, Bischof von Senigallia (1537-1603), den sie um Vermittlung in einem Streit mit drei Ortschaften ihrer "Vasallen" bittet. "Nel ritorno che fa bone costi me Pietro Aldobrandinj mio Gentil’huomo, gli ho commesso che in mio nome venga a visitar V[ostro] S[enore] Ill[u]s[trissi]mo et che mi dia nuova della sua salute, laquale gli desidero prospera, et felice per molti et molti annj. Gli tratterà in oltre sopra le differenze che tengano questi mieij vassalli di Cantalice, con quelli di Poggio Bastone et di Riete et gli dirà il desiderio che in cio tengo, sia contente V. S. Illsmo ascoltarlo et darli fede con favorirlo per quanto gli sia possibile di che si restero molt’obligata, et rimettendomj a quel di più che se dirà detto Aldobrandino fò fine ...".

Lot 2598, Auction  119, Orleans, Francois de, Prince de Joinville, Eigenhänd. Brief 1840 aus Bahia

Orleans, Francois de, Prince de Joinville
Eigenhänd. Brief 1840 aus Bahia
Los 2598

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)

Details

Die Heimholung Napoleons
Napoléon I. Bonaparte. - Orléans, François de, Prince de Joinville, Sohn des "Bürgerkönigs" Louis Philippe und der Maria Amelia, Prinzessin von Bourbon und Beider Sizilien, franz. Admiral und Politiker (1818-1900). Eigh. Brief m. U. "Fr: d'Orléans". 3 S. 4to. An Bord der Fregatte "Belle Poule" vor Bahia (Brasilien), 13.IX.1840.
Eigenhändig an seine Mutter, die Königin von Frankreich, auf der Fahrt von Bahia nach St. Helena, um den Sarg Napoleons abzuholen und nach Frankreich zu bringen. "... à la pointe du jour nous serons sous voiles et en route pour Ste Hélène". Erläutert zunächst die Hindernisse und Möglichkeiten, nach Hause zu schreiben, und fährt dann fort: "... Ici à Bahia l'accueil a été parfait; il n'en a pas été de même dans la campagne où nous avons failli être assommis; au reste en l'absence de consul et de toute autre autorité, j'ai du faire de la diplomatie et j'ai érigé et obtenu que des excuses fussent faites aux officiers qui avaient été violantes dans cette occasion ... J'ai par des journaux anglais de vos nouvelles jusqu'au 28 Juillet, tout allait bien chez nous, c'est trop heureux quoique l'Espagne m'enquiète un peu. Ce sont les dernières nouvelles que j'aurai de nous mais je pars confiant que Dieu continuera à nous protéger nous et le nôtres. Veuillez déposer aux pieds du Roi l'hommage de mon profond respect et de ma vive tendresse ...". - Beiliegend ein lithogr. Portrait des Prinzen (Knickfalte im breiten unteren Rand).

Lot 2599, Auction  119, Preußische Könige und deutsche Kaiser, 19 Briefe und Urkunden

Preußische Könige und deutsche Kaiser
19 Briefe und Urkunden
Los 2599

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Preußische Könige und deutsche Kaiser. 19 signierte Briefe und Urkunden. Folio und gr. 4to. 1854-1884.
Briefe und Urkunden aus der Laufbahn des bedeutenden Staatsrechtlers Hermann von Schulze-Gävernitz, Professor in Breslau und Heidelberg (1824-1888), dessen Schriften wesentlichen Einfluß auf das Staatsbewußtsein und das Selbstverständnis der regierenden Fürsten in Deutschland hatten. Mit den hier vorliegenden Briefen und Urkunden reagieren Preußens Könige und Kaiser sowie die Kaiserin Augusta mit Dank und Anerkennung zumeist auf die ihnen von Schulze gesandten Veröffentlichungen. In chronologischer Folge: I. Friedrich Wilhelm IV., König (1795-1861). Brief m. U. "Friedrich Wilhelm". 1/4 S. Gr. 4to. (Potsdam-) Sanssouci 8.VII.1854. - Dankt für Schulzes Schrift "Über die staatsrechtliche Stellung des Fürstenthums Neuenburg". - II. Friedrich Wilhelm, Prinz von Preußen, später Kaiser Friedrich III. (1831-1888). Brief m. U. "Friedrich Wilhelm Prinz v Preußen". 1/4 S. Gr. 4to. Berlin 21.VII.1854. - Dankt für die gleiche Zusendung. - III. Wilhelm I., König, später Deutscher Kaiser (1797-1888). Brief m. U. "Wilhelm". 1/2 S. Gr. 4to. Berlin 23.VI.1862. - Dankt für Schulzes Buch "Die Hausgesetze der regierenden deutschen Fürstenhäuser" und übersendet die Verdienst-Medaille für Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaften. - IV. Augusta, Gemahlin Wilhelms I., Königin, später Deutsche Kaiserin (1811-1890). Brief m. U. "Augusta". 1 S. 4to. Babelsberg bei Potsdam 3.VII.1862. - Dankt für das gleiche Werk und erinnert an die Leistungen und die guten Beziehungen von Schulzes Vater zum preußischen Hof. - V. Friedrich Wilhelm, Prinz von Preußen. Brief m. U. "Friedrich Wilhelm Pr v Pr". 1/2 S. Gr. 4to. Potsdam 3.VIII.1862. - Dankt für dasselbe und wünscht eine rasche Fortsetzung. - VI. Wilhelm I., König. Urkunde m. U. "Wilhelm" und blindgepr. Majestätssiegel. 1 S. Folio. Schloß Babelsberg bei Potsdam 11.IX.1867. - Verleihung des Roten Adler-Ordens III. Kl. mit der Schleife an Hermann Schulze. - VII. Augusta, Königin. Brief m. U. "Augusta". 1/3 S. 4to. Baden 2.VI.1869. - Bedankt sich für den Abdruck von Schulzes Vortrag über Johann Jakob Moser. - VIII. Friedrich Wilhelm, Prinz von Preußen. Brief m. U. "Friedrich Wilhelm Prz". 1/2 S. Gr. 4to. Potsdam, Neues Palais, 12.VI.1870. - Bedankt sich für die Zusendung von Schulzes "Staatsrecht des Königreichs Preußen". - IX. Derselbe. Brief m. U. "Friedrich Wilhelm Prz". 1/2 S. Gr. 4to. Potsdam, Neues Palais, 11.V.1872. - Bedankt sich für die Zusendung des zweiten Teils von Schulzes "Preußisch-deutschem Staatsrecht". - X. Derselbe. Brief m. U. "Friedrich Wilhelm Prz". 1/2 S. Gr. 4to. Potsdam, Neues Palais, 1.VI.1874. - Bedankt sich für die Überreichung der ersten beiden Abteilungen des zweiten Bandes von Schulzes "Preußischem Staatsrecht". - XI. Augusta, Kaiserin. Brief m. U. "Augusta". 1 S. 4to. Berlin 4.V.1876. - Bedankt sich für die Zusendung von Schulzes Biographie des badischen Staatsmannes Robert von Mohl, die sie mit besonderem Interesse gelesen habe, weil sie Mohl persönlich gekannt habe. - XII. Friedrich Wilhelm, Prinz von Preußen. Brief m. U. "Friedrich Wilhelm Prz". 1/2 S. Gr. 4to. Berlin 2.IX.1876. - Bedankt sich für Schulzes "freundlichst überreichte neueste Schrift", die er mit demselben Interesse entgegengenommen habe, welches seine früheren Arbeiten in vollstem Maße gerechtfertigt hätten. - XIII. Wilhelm I., Deutscher Kaiser. Urkunde m. U. "Wilhelm" und blindgepr. Majestätssiegel. 1 S. Folio. Berlin 22.XII.1877. - Dimissiorale für Schulze als Ordentlicher Professor der Universität Breslau, der auf eigenes Ersuchen zum 1. April 1878 den preußischen Staatsdienst verläßt (um eine Professur in Heidelberg anzutreten). Gegengezeichnet vom Minister Falk. - XIV. Wilhelm I., Deutscher Kaiser. Brief m. U. "Wilhelm". 1/2 S. Gr. 4to. Berlin 6.II.1878. - Dankt dem Geheimen Justizrat Schulze für die Übersendung von dessen Werken "Preußisches Staatsrecht auf Grundlage des Deutschen Staatsrechts" und "Aus der Praxis des Staats- und Privatrechts". - XV. Friedrich Wilhelm, Prinz von Preußen. Brief m. U. "Friedrich Wilhelm Prz". 2/3 S. Gr. 4to. Berlin 18.XII.1878. - Bedankt sich für die Überreichung des zweiten Bandes von Schulzes "Hausgesetzen der regierenden deutschen Fürstenhäuser": "... Sie dürfen für die Fortsetzung Ihres so verdienstlichen als schwierigen Unternehmens Meiner vollen Theilnahme versichert sein, wie ich denn bereits Gelegenheit gefunden habe, das Interesse des Ministers des Königlichen Hauses für dasselbe in Anspruch zu nehmen". - XVI. Derselbe. Brief m. U. "Friedrich Wilhelm Prz". 1/2 S. Gr. 4to. Potsdam, Neues Palais, 22.V.1880. - Bedankt sich für die Überreichung von Schulzes Werk über das deutsche Staatsrecht. - XVII. Augusta, Deutsche Kaiserin. Brief m. U. "Augusta". 1 S. 4to. Berlin 12.IV.1883. - Bedankt sich für die Übersendung des Abschlußbandes der "Hausgesetze der regierenden deutschen Fürstenhäuser": "... Bei dem Abschluß dieser mühevollen aber lohnenden Arbeit gebührt Ihnen eine um so größere Anerkennung, als Sie nicht nur auf dem allgemeinen historischen und juristischen Gebiet, sondern auch für das Privat-Interesse der Fürstenhäuser ein Ergebniß erzielt haben, dessen dauernder Werth sich für immer mit Ihrem Namen verbinden wird." Sie habe sich sehr über das Werk gefreut, zumal sein Begleitbrief sie auch an "die alte gemeinsame Heimath" erinnert habe. - XVIII. Wilhelm I., Deutscher Kaiser. Urkunde m. U. "Wilhelm" und blindgepr. Majestätssiegel. 1 S. Folio. Bad Ems 18.VI.1883. - Verleihung des Kronen-Ordens II. Kl. an den nunmehr Großherzoglich Badischen Geheimen Rat Hermann Schulze. - XIX. Friedrich Wilhelm, Prinz von Preußen. Brief m. U. "Friedrich Wilhelm Prz". 1/2 S. Gr. 4to. Osborne, Isle of Wight, 12.VIII.1884. - Bedankt sich für die Zusendung des Werkes "Das Staatsrecht des Königreichs Preußen". - Ungewöhnliche Absender-Adresse. - Beiliegend ein vom preußischen Innenminister Friedrich Graf zu Eulenburg und vom Justizminister Adolf Leonhardt unterzeichnetes Schreiben an Hermann Schulze in Breslau, mit dem er zum Mitglied des Herrenhauses auf Lebenszeit berufen und zugleich zum Kron-Syndicus bestellt wird (Berlin 25.XI.1869), sowie ein Schreiben des Kabinettsrates von dem Knesebeck mit der Mitteilung, daß ein Vortrag Schulzes über den Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar dessen Enkelin, Kaiserin Augusta, sehr bewegt und erfreut habe (Berlin 27.II.1886). - Ferner beiliegend ein eigenhändiger, gesiegelter und mit "Kronprinz" signierter Briefumschlag Friedrich Wilhelms, gerichtet an den Prediger Schiffmann im Hotel "Einsiedler" in Potsdam. - Schöne Sammlung von Schriftstücken der preußischen Königs- und Kaiserfamilie, die zugleich die beeindruckende Karriere eines der bedeutendsten Juristen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beleuchten. - 1 Urkunde mit größerem Einschnitt; die Folio-Blätter z. T. mit Randläsuren; 2 Bl. mit Büroklammer-Rostspur; alle ehemaligen Doppelblätter ohne das leere Respektblatt.

Lot 2603, Auction  119, Philipp IV., König von Spanien, Urkunde 1646

Philipp IV., König von Spanien
Urkunde 1646
Los 2603

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Spanien. - Philipp IV., König von Spanien (1605-1665). Urkunde m. U. "yo El Rey" und papiergedecktem Siegel. In span. Sprache. 2 S. Doppelblatt. Gr. 4to. Saragossa 9.VIII.1646.
Beförderung des Francesco Diaz Pimienta zum "Almirante General de la Armada del mar Occeano". Mit umfangreichen Erläuterungen zu seinen Kompetenzen, Pflichten und Aufgaben. - Frisch erhalten.

Lot 2605, Auction  119, Walkenried, Kloster, Quittung von 1502

Walkenried, Kloster
Quittung von 1502
Los 2605

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

Walkenried, Zisterzienser-Kloster. - Heinrich VII. von Grafenstein, Abt des Klosters Walkenried (reg. 1485-1506). Zinsquittung. Deutsche Handschrift auf Papier. Mit Siegelspur. 1/2 S. Quer-kl. 4to. O. O. 1502.
Das Kloster Walkenried (Harz) bestätigt, von der Stadt Stolberg den Martini fälligen Betrag von 20 Gulden erhalten zu haben, so dass der jährliche Zins für dieses und die vergangenen Jahre vollständig entrichtet sei. - Nach Niedergang des Bergbaus und der landwirtschaftlichen Erträge gegen Ende des 15. Jahrhunderts hatte sich das ehemals reiche und mächtige Kloster auf die Zinswirtschaft verlegt. Die baulichen Reste der Klosteranlage am Südharz gehören heute zum Weltkulturerbe. - Eine Ecke angeschmutzt; 2 alte Rotstift-Anstreichungen.

Lot 2606, Auction  119, Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen, Urkunde 1869 + Beigabe

Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen
Urkunde 1869 + Beigabe
Los 2606

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen (1798-1888). Urkunde m. U. "Wilhelm" (hier noch als König von Preußen), gestoch. preußischen Adler und Majestätssiegel in Blindprägung. 1 S. Doppelblatt. Folio. Berlin 10.III.1869.
Patent als Bergrat für den Berg-Inspektor Hugo Wagner in Wettin. - Gegengezeichnet vom preußischen Handelsminister Heinrich Friedrich Graf von Itzenplitz (1799-1883). - Laut Bismarck war Itzenplitz "nicht in der Lage, das Steuer seines überladenen ministeriellen Fahrzeugs selbständig zu führen, sondern trieb in der Strömung, welche seine Untergebenen ihm herstellten." Die rasche Entwicklung des Eisenbahnwesens und der Strousberg-Skandal überforderten ihn, so daß Itzenplitz 1873 um seine Entlassung ersuchte, die er auch erhielt. - Dekorative Urkunde. - Dabei: Wilhelm II., Deutscher Kaiser, König von Preußen (1859-1941). Urkunde m. U. "Wilhelm" und Majestätssiegel in Blindprägung. 2 S. Doppelblatt. Folio. (Potsdam), Neues Palais 20.XII.1910. - Patent als Stabsarzt der Landwehr für den bisherigen Oberarzt Dr. Gustav Prösch in Wismar.

Lot 2607, Auction  119, Alma Tadema, Sir Lawrence, Brief 1906 an das Neue Wiener Tagblatt

Alma Tadema, Sir Lawrence
Brief 1906 an das Neue Wiener Tagblatt
Los 2607

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Alma-Tadema, Sir Lawrence, holländ.-britischer Porträt- und Historien-Maler, Mitglied der Londoner Royal Academy und zahlreicher weiterer europäischer Akademien (1836-1912). Eigh. Brief m. U. "L Alma Tadema". 12/3 S. Doppelblatt. Kl. 8vo. (London) 30.IV.1906.
An den Redakteur Ernst vom "Neuen Wiener Tagblatt". "... I quite mistook the meaning of your letter of the 30th of March last and understood that you wished my opinion about the art Viennese Austrian & Hungarian as represented with forthcoming Austrian Exhibitions, here the delay in my answering your request. I am sorry to say that I am too little acquainted with Austro-Hungarian art as to form an opinion about it (For what I know of it I love it and I look forward to seeing the display with forthcoming ... Exhibition which has all my sympathy & to which I offer my best wishes for success) ...".

Dahl, Johan Christian Clausen
Brief 1822 + Beilagen
Los 2609

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Dahl, Johan Christian Clausen, aus Norwegen stammender, bedeutender Landschaftsmaler in Dresden, dort auch Akademie-Professor sowie Mitglied der Kunstakademien in Kopenhagen, Stockholm und Berlin, mit Caspar David Friedrich befreundet (1788-1857). Eigh. Schriftstück m. U. "J. C. Dahl, Landschaftsmahler, Mitglied der Akademie der Künste" und rotem Ringsiegel. 1 S. Doppelblatt. Folio. Dresden 20.XII.1822.
Interessantes Empfehlungsschreiben für den 19jährigen angehenden Landschafts- und Marinemaler Wilhelm Krause aus Dessau (1803-1864), der die Dresdener Akademie besuchen möchte. "... Es wäre zu wünschen, da ihm noch die Vorkenntniß in Perspektive und Figurenzeignung [!] fehlen, beide für einen Landschaftsmahler sehr nöthige, daß er die hiesige Akademie benützte, besonders da er unvermögend ist, um so etwas privat zu lernen. Vereint mit diesen und mit dem, was er schon von H: Kolbe gelernt hat, will er wohl bald die Natur beßer auffaßen können, denn jetzt scheint er etwas irre zu seyn. Was sein moralisches Benehmen betrifft, ist mir nichts Unvortheilhaftes von ihm bekant. Aus diesem Grunde kann ich ihn als würdig empfehlen, unterstützt zu werden, denn erst wenn er ein paar Jahre ohne Nahrungsorgen studiret hat, kann man etwas bestimmteres über ihn sagen ...". - Über Krause vgl. den 3spaltigen Artikel bei Thieme-Becker, wo Krauses Dresdener Akademie-Besuch und Lehre bei Johan Dahl bezweifelt wird. - Leicht gebräunt. - Zahlreiche Beilagen: Ein eigh. Brief von Friedrich Krause (Berlin 6.1.1818) an seine Eltern, worin es heißt: "... daß der Tag der Erwartung, der Angst, u. auch der Tag der Furcht vorüber ist. Am 5 dieses Monats wurde nämlich die Buchdruckerei verkauft, und Louis ist nun mehr Besitzer u. Inhaber der Littfasschen Buchdruckerei. Um Eure Angst liebe Ältern ... zu verscheuchen schrieb ich diese wenigen Zeilen, nähmt [!] sie gütig auf ...". - Ferner 7 handschriftliche und 6 gedruckte Festgedichte zu Feierlichkeiten der durch Heirat von Leopoldine Krause und Franz Wahl (Dessau 1817) verbundenen Familien Krause und Wahl, z. T. farbig und mit Holzschnitten illustriert (1802-1845). - 1 weiterer Gelegenheitsdruck (1808 zum 50jährigen Regierungsjubiläum des Herzogs von Anhalt-Dessau). - 1 gestochene, auf Leinen gezogene Karte des Moselgebietes um Traben-Trarbach, Bernkastel und Neumagen. - 5 Bleistift-Skizzen mit Ansichten von Häusern in Südtirol, vom Gardasee und aus Verona, davon 2 bezeichnet, signiert und datiert "Italienisch Tirol 1843 Sept. Fiedler" bzw. "Verona 4 Oct. 1850 BH Fiedler". Es handelt sich zweifellos um den bedeutenden Orient-Maler Bernhard Fiedler (1816-1904), in Berlin Schüler der Akademie und Wilhelm Krauses (aus dessen Nachlaß die Blätter stammen), der 1843 erstmals nach Italien reiste und später zahlreiche Aufträge des Königs von Preußen und des Kaisers von Österreich in Europa und dem vorderen Orient ausführte. "Von seinen Arbeiten (fast durchweg Landschafts-, Genre- und Architekturbilder nach seinen Reisestudien) sind die Bleistiftzeichnungen hervorzuheben, die in peinlichster Genauigkeit bis ins Einzelnste ausgeführt sind" (Thieme-Becker). - Schöner Künstler-Nachlaß mit Zeugnissen zu Leben und Werk von drei prominenten Malern des 19. Jahrhunderts: Johan C. C. Dahl, Wilhelm Krause und Bernhard Fiedler.

Lot 2610, Auction  119, Delacroix, Eugène, Brief 1856

Delacroix, Eugène
Brief 1856
Los 2610

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Delacroix, Eugène, franz. Maler und Gaphiker (1798-1863). Eigh. Brief m. U. "E. Delacroix". 2 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. O. O. 13.V.1856.
An einen Herrn, der ihm in einer "affaire" geholfen hat. "... je ne puis assez vous exprimer combien je suis satisfait et reconnaissant du denouement si prompt d'une si désagréable affaire, résultat dont je vous fais entièrement redevable ...". Geht dann ausführlich auf Einzelheiten ein, nennt mehrere Personen und erklärt seine nächsten Schritte. Kommt zum Schluß noch auf eine Dame (die Ehefrau des Adressaten?) und deren Gesundung zu sprechen. "... j'espère longtemps les bons effets. présentez lui l'hommage et tout mon respectueux dévouement ...".

Graphiker und Maler der DDR
11 Autographen
Los 2611

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Graphiker und Maler der DDR. 11 Autographen.
Briefe, Karten, Glückwünsche und Zeichnungen, meist für einen beliebten Antiquariatsbuchhändler in Cottbus. Darunter: Manfred Bofinger (5, davon 3 mit Orig.-Kugelschreiber-Zeichnungen auf Quart-Blättern), Paul Busch (2: 1 Brief, 1 ganzseit. Kugelschreiber-Zeichnung, auf Quartblättern), Lea Grundig (Bild-Postkarte, die Bildseite leider mit Leim-Resten), Egbert und Renate Herfurth, Werner Klemke. - Beiliegend ein kurzes Dankschreiben des Kunsthistorikers Lothar Lang.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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