Kant, Immanuel. Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. XX S., 1 Bl., 296 S., 1 Bl. Errata. 18,5 11 cm. Späterer Pappband (Rücken beschabt). Königsberg, Friedrich Nicolovius, 1793.
Warda 141. Volpi 620. – Erste Ausgabe. Kants religionsphilosophisches Hauptwerk "erörtert das Problem der Verwurzelung der Religion in der Moral oder das Problem der Vorstellung der sittlichen Gesetze als göttlicher Gebote vom Boden der philosophischen Anthropologie aus; sie bestimmt den Vernunftbereich innerhalb der Religion gegen den der Offenbarung und vollzieht hierbei die Umdeutung wichtiger Stücke der christlichen Glaubenslehre im Sinne einer reinen Moralreligion" (Ziegenfuß). – Fl. Vorsatz mit modernem gestrichenem Stempel recto und zeitgenössischem Besitzeintrag verso, Titel auch mit Namenszug in Tinte. – Mal mehr, mal weniger gebräunt und braunfleckig.
Widmungsexemplar
Lessing, Theodor. Schopenhauer, Wagner, Nietzsche. Einführung in moderne deutsche Philosophie. VI, 482 S., 3 Bl. 20,5 x 14,5 cm. OLeinen (gering fleckig, Rücken ausgeblichen, Deckel etwas lichtrandig) mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel. München, C. H. Beck, 1906.
Kosch IX, 1310. – Erste Ausgabe. – Vortitel mit eigenhändiger Widmung Lessings an einen Willi Bartels zu Weihnachten 1911 sowie eigenhändigem Zitat eines vierzeiligen Gedichts von August von Platen (in geringer textlicher Abweichung): "Ein jedes Wort, das noch so leise Die Seelen aneinander reiht, Wirkt fort auf seine stille Weise Durch unermeßlich lange Zeit."
Mark Aurel. Ta eis heauton biblia dodeka (graece). De rebus suis, sive de eis qæ ad se pertinere censebat, libri XII. Versione insuper Latinam novam. Studio operamqe Thomæ Gatakeri. 17 Bl., 123 S., 8 Bl., 439 S., 10 Bl. Mit gestochenem Portrait. 22,5 x 17,5 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben) mit hs. RTitel. Cambridge, Thomas Buck für Anton Nicolson, 1652.
Schweiger I, 33. – Erste von dem Londoner Theologen Gataker (1574-1654) herausgegebene und umfangreich kommentierte Ausgabe der Selbstbetrachtungen Mark Aurels (121-180), das letzte bedeutende Werk der philosophischen Schule der jüngeren Stoa. Mit griechisch-lateinischem Paralleltext. Gatakers philologisch wertvolle Kommentare erlebten noch zahlreiche spätere Auflagen. Schweiger lobt die Ästhetik der vorliegende Ausgabe knapp und präzise: "Der Druck ist schön". – Im Rand etwas gebräunt, fl. Vorsatz mit Exlibrisschild der "Bibliotheca Grotiana" und hs. niederländischer Geschenkwidmung von 1922.
Nietzsche, Friedrich. Dionysos Dithyramben. 28 Bl. Faksimile der Handschrift. Mit radierter Titelvignette. 27,5 x 20 cm. Brauner OMaroquinband (Rücken schwach ausgeblichen) mit RVergoldung, goldgeprägtem RTitel, vierfachen Deckelfileten, Innenkantenbordüre und KGoldschnitt in OHalbleder-Schuber (dieser mit Schabspuren). München, Verlag der Nietzsche-Gesellschaft, 1923.
Sonderdrucke der Nietzsche-Gesellschaft Band II. Eines von 100 römisch nummerierten Exemplaren. Faksimile "nach der zweiten vollständigeren Reinschrift Friedrich Nietzsches aus dem Jahre 1888". – Nahezu tadellos.
Reinhold, Karl Leonhard
Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens
Los 2184
Zuschlag
340€ (US$ 366)
Reinhold, Karl Leonhard. Versuch einer neuen Theorie des menschlichen Vorstellungsvermögens. 2 Bl., 579 S. 20 x 11,5 cm. Neuerer marmorierter Halbleinenband mit hs. RTitel. Prag und Jena, C. Widtmann und L. M. Mauke, 1789.
Goedeke V, 8, 7. Adickes 252 und 253. Ziegenfuß II, 333. – Erste Ausgabe von Reinholds philosophischem Hauptwerk. Reinhold (1758-1823), der Schwiegersohn Wielands, war ein begeisterter Anhänger Kants und seit 1787 Professor in Jena, das er zum Zentrum des Kantischen Kritizismus machte. Sein Ziel war die "weitere Begründung der Kantischen Lehre der Erkenntnis durch den Nachweis der einheitlichen Wurzel der beiden Erkenntnisstämme Sinnlichkeit und Verstand in dem einen Vorstellungsvermögen, ein Versuch, den er später selbst nicht mehr ganz gelten ließ" (Ziegenfuß). In späteren Jahren wandte Reinhold sich stärker den Lehren Fichtes, Jacobis und Bardilis zu. Enthält als Vorrede die Abhandlung "Ueber die bisherigen Schicksale der kantischen Philosophie". – Etwas stock- und braunfleckig, Titel gestempelt und gebräunt.
Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von
Darlegung des wahren Verhältnisses
Los 2185
Zuschlag
180€ (US$ 194)
Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph. Darlegung des wahren Verhältnisses der Naturphilosophie zu der verbesserten Fichte'schen Lehre. Eine Erläuterungsschrift. 2 Bl., 164 S. 17 x 11 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (berieben) mit hs. RSchild. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1806.
Goedeke V, 12, 16. Jost 42. – Erste Ausgabe der berühmten Schrift, die den endgültigen Bruch mit Fichte bewirkte. "Schellings naturphilosophische Schriften zeigen eine erstaunliche Kenntnis des Standes der naturwissenschaftlichen Forschung seiner Gegenwart, die Schelling sich innerhalb weniger Jahre angeeignet haben muß" (Boenke, Schelling S. 31). – Titel mit Besitzeintrag von 1920.
Struve, Karl Friedrich
Kurzer Unterricht für Taube und Taubstumme
Los 2186
Zuschlag
220€ (US$ 237)
Struve, Karl Friedrich. Kurzer Unterricht für Taube und Taubstumme. IV, (S. 3-) 59, 2 Bl. 17,5 x 10 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (berieben, mit hs. RSchild). Leipzig, Kleefeld, 1804.
Einzige Ausgabe des seltenen pädagogischen Lehrbuchs des "Amts- und Land-Physikus zu Borna" Karl Friedrich Struve (1785-1835). Behandelt "Gefühlssprache", "Tonsprache", "Von der Sprache durch das Gesicht", ferner Beispiele zur Gebärdensprache etc. Am Schluss mit einer kleinen Fachbibliographie über Taubstummenliteratur (ca. 30 Titel). – Es fehlt vermutlich ein Zwischentitel. Innenspiegel mit altem und modernem Besitzeintrag.
Campe, Joachim Heinrich. Robinson der jüngere. Ein Unterhaltungsbuch für Kinder und junge Leute. Neue verbesserte Auflage. 2 Bände. 1 Bl., 176 S.; 188 S. 14 x 9 cm. Etwas spätere Leinenbände mit goldgeprägtem RSchild. Kaschau, Carl Werfer, 1828.
Vgl. Ullrich 68, 7c. Brüggemann-Ewers 146. Gumuchian 4878 – Nicht illustrierter Nachdruck aus dem ostslowakischen Košice. Johann Heinrich Campes (1746-1818) zuerst 1779 in Hamburg bei Bohn erschienene Bearbeitung des Stoffes galt bis Ende des 19. Jahrhunderts "als Prototyp des belehrenden Abenteuerbuchs" galt (LKJ 239). – Schwach fleckig.
Dehmel, Paula und Richard. Fitzebutze. Allerhand Schnickschnack für Kinder. 1 Bl., 40 S., 1 Bl. Mit zahlreichen farbigen und teils ganzseitigen Illustrationen von Ernst Kreidolf. 29 x 22,5 cm. Moderner Leinenband mit aufgezogenen ODeckelillustrationen. Köln, Schaffstein, 1900.
Klotz I, 1002/2. Seebaß II, 430. Schug 511. Wegehaupt II, 678 – Erste Ausgabe. Dehmels Fitzebutze war eine Provokation. Nicht (wie üblich) liebliche Lyrik, sondern kindliche Alltagssprache fand Eingang in den Text: "Pst, sagt Hater, Fitzebott war einmal ein lieber Dott, der auf einem Tuhle saß und sebratne Menßen aß; huh!" Dehmels Fitzebutze markiert die Wende zum modernen Kinderbuch und gilt als Meilenstein der deutschen Kinderliteratur. – Etwas fleckig, einige Blatt mit Knickspur im Bug. Exemplar mit Kellergeruch.
Dehmel, Richard. (Hrsg.). Der Buntscheck. Ein Sammelbuch herzhafter Kunst für Ohr und Auge deutscher Kinder. 55 S. Mit zahlreichen, teils ganzseitigen Illustrationen, teils mit Golddruck von Karl Hofer, Ernst Kreidolf, Emil Rudolf Weiß u. a. sowie drei Notenbeispielen. 29,5 x 23 cm. Moderner Leinenband (unter Verwendung der illustrierten fl. und im Rand hinterlegten Vorsätze Freyholds) mit aufgezogenen ODeckelillustrationen. Köln, Schaffstein & Co., 1904.
Klotz 1003/1. LKJL I, 292-95. Doderer Bilderbuch 474, 51f. Schug 514. Stuck-Villa I, 409. Pressler 203. Seebass II, 431 und 432. – Erste Ausgabe des "entwicklungsgeschichtlich vielleicht bedeutendsten Buches der neuen Kinderbuch-Malerei" (Halbey in LKJL). "Der 'Buntscheck' sollte das fragwürdige 'Knecht-Ruprecht'-Unternehmen Schaffsteins durch ein künstlerisch einheitliches, auf gleichem Niveau verharrendes Sammelbuch ersetzen. Richard Dehmel (1863-1920), der im Herbst 1901 hierfür die Redaktion übernahm, gewann dabei in einer denkwürdigen Zusammenarbeit neben Kreidolf dem Kinderbuch völlig neue Kräfte: Emil Rudolf Weiß, Karl Hofer und den von diesen vergötterten Freyhold. Hofers Arbeiten stehen im Gefolge von dessen intuitiver Kinderkunst" (Schug). Das "neben dem 'Fitzebutze' (vielleicht) hervorragendste Dokument des Jugendstils im deutschen Kinderbuch" (Seebaß) mit Beiträgen u. a. von Emanuel von Bodmann, Paul Scheerbart, Gustav Falke, Robert Walser, Detlev von Liliencron, Paula und Richard Dehmel, Oswald Wiener u. a. In der Titelauflage wurden die Seiten 45/46 in der damals als freizügig empfundenen Erzählung "Singinens Geschichte" wegen Protestbekundungen des Lesepublikums von Paula Dehmel dann geändert und neu gedruckt (vgl. Starke S. 59f.). – Titel und zahlreiche weitere Blatt im Rand hinterlegt, dort mit restaurierten Einrissen. Etwas fingerfleckig, teils mit Bleistiftgekritzel von Kinderhand. Restauriertes Exemplar mit Kellergeruch.
Ehmcke, Susanne. Bill und Bällchen. Ein Bilderbuch für kleine Kinder. 20 S., 2 Bl. Mit 11 (davon 10 farbigen) blattgroßen Textillustrationen. 19,5 x 19,5 cm. Farbig illustrierter OHalbleinenband (Rücken schwach fleckig) mit illustriertem OSchutzumschlag (dieser leicht fleckig und mit Randeinrissen). Berlin, Herbert Stuffer, 1934.
Wegehaupt I, 1211/3. – Zweites Kinderbuch der Illustratorin Ehmcke (1906-1982), mit Motiven aus der Welt des Kinderspielzeugs: Teddybären, Karussell, Holzpferdchen, Segeljolle etc. "Für Ehmckes Bildformen ist als künstlerische Quelle die 'Steglitzer Werkstatt' anzusehen, die 1900 von G. Belwe, F. H. Ehmcke und F. W. Kleukens gegründet wurde und die im Protest gegen den formalen Überschwang des Jugendstils für Gebrauchsgrafik und Buchkunst eine neue sachliche und in der Flächenordnung betont tektonische Note einführte. Auch Ehmckes Bilder sind klar, tektonisch, von leuchtenden Farben und schöpfen ihre Formgebung häufig aus der Spielzeugwelt" (Doderer I, 337). – Titel und letztes Blatt schwach fleckig, sonst fleckenfrei. Innenspiegel etwas gewellt. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar mit dem seltenen Schutzumschlag.
Ehmcke, Susanne. Zirkus. Bilder und Reime. 2 x 4 Bl. Mit 7 ganzseitigen Illustrationen zum Umblättern von Susanne Ehmcke. 24 x 21 cm. Farbig illustrierter OHalbleinenband. Berlin, Herbert Stuffer, 1933.
Murken, Stuffer S. 63 und Nr. 15. Assel-Ehmcke 61. Schug 657. Kat. Stuck-Villa II, 166. Klotz 1211/16. Doderer I, 338. Düsterdieck 1773. Nicht bei Krahé. – Erste Ausgabe des ungewöhnlichen Spiellbilderbuchs, jede Seite ist nach rechts und links aufklappbar und gibt den Blick frei auf illustre Zirkusszenen wie Dressurpferde, Löwendompteur, Artisten, Seehunde, chinesische Tellerjongleure, Elephanten und Clowns. "Mit S. Ehmcke kam eine wichtige Illustratorin zum Stuffer-Verlag. Sie hatte ihren ersten näheren Kontakt mit Stuffer, als sie, auf seine Anregung hin, die Einbandzeichnungen zu den Spielfibeln der früh verstorbenen Tom Seidmann-Freud entwarf und ausführte. Ihr Zirkus-Buch griff die Idee auf, aus einem Bilderbuch eine Art Spielfeld, umrahmt von einem begeisterten Kinderpublikum, zu machen" (Murken). "Für Ehmckes Bildformen ist als künstlerische Quelle die 'Steglitzer Werkstatt' anzusehen, die 1900 von G. Belwe, F. H. Ehmcke und F. W. Kleukens gegründet wurde und die im Protest gegen den formalen Überschwang des Jugendstils für Gebrauchsgrafik und Buchkunst eine neue sachliche und in der Flächenordnung betont tektonische Note einführte. Auch Ehmckes Bilder sind klar, tektonisch, von leuchtenden Farben und schöpfen ihre Formgebung häufig aus der Spielzeugwelt" (Doderer I, 337). – Ausgesprochen schönes und wohlerhaltenes Exemplar.
Enders, Ludwig. Pechvogel und Glückspilz. Ein Bilderbuch. 16 Bl. Mit illustriertem Titel und 16 Farbtafeln von Ludwig Enders. 27,5 x 20,5 cm. Illustrierter OHalbleinenband (etwas berieben). München, Dietrich, (1918).
Dietrichs Münchener Künstler-Bilderbücher, Buch 30. Schug 617. Stuck-Villa 348. Liebert D 30. Evers-May, Aachen Kinderbücher 68. – Erste Ausgabe. Kongenial illustriertes Märchen-Bilderbuch des Buchkünstlers, Graphikers und Kostümzeichners Ludwig Enders (1889-1956). "Aufwendig in 14 Farben gedruckt" (Kat. Stuck-Villa). – Papierbedingt im Rand schwach gebräunt, vereinzelte schwache Knicke oder winzige Randeinrisse. Fl. Vorsatz mit zeitgenössischem Besitzeintrag in Bleistift. Wohlerhaltenes Exemplar.
Gänsespiel Abreise-Ankunft
Lithographischer Reise-Spielplan mit 84 kolorierten Spielfeldern
Los 2197
Zuschlag
180€ (US$ 194)
Gänsespiel "Abreise-Ankunft". Lithographischer Reise-Spielplan mit 84 ankolorierten figürlichen und szenischen, mit gedruckter Spielanleitung versehenen Spielfeldern, mehrfach gefalzt und auf Gaze montiert. 43,5 x 54 cm. O. O. u. Dr. (um 1850).
Bibliographisch nicht nachweisbarer Spielplan für ein Würfelspiel, der das im Biedermeier beim Bürgertum beliebte Reisen thematisiert: Zu Fuß, mit der Postkutsche, dem Dampfschiff und der Eisenbahn. Jedes der Spielfelder mit entsprechender Momentaufnahme: Abfahrt des Dampfboots, Eselreiter, Meilenzeiger, Bettler, Reisegeld, Kajüte, Wirtshaus, Briefschreiben, Heimweh, Einspänner, Nachtquartier, Droschke, Gepäckträger, Lohnbedienter, Zollhaus, Reisepass, Platzregen, Raub, Nachtfahrt, Tabakpfeife etc. Jedes der Felder mit Spielanleitung. – Etwas fleckig.
Gänsespiel Gala-Dinner
Lithographischer Spielplan mit 67 Spielfeldern
Los 2198
Zuschlag
500€ (US$ 538)
Gänsespiel "Gala-Dinner". Lithographischer Spielplan mit 67 bezeichneten Spielfeldern, davon 34 mit kolorierten figürlich-szenischen Darstellungen, mehrfach gefalzt und auf Gaze montiert. 41 x 53 cm. Berlin, Winckelmann und Söhne, (um 1840).
Bibliographisch nicht nachweisbarer Spielplan für ein Biedermeier-Würfelspiel, das Zielfeld belohnt den Spieler mit einem üppigen Gala-Dinner in einer vornehmen Gesellschaft in einem Spiegelsaal mit Musikkapelle. Auf dem Weg dorthin werden verschiedene Aspekte des Kulinarischen und Geselligen erwürfelt: Einladung, Salz und Butter, Rheinwein, Unvorsichtigkeit, Kaffee, gute Bedienung, Geschwätzigkeit, Es lebe der König!, Ein guter Einfall, Beleidigung, Trinkgeld, Festrede, gesegnete Mahlzeit und - ein Feld vor dem Ziel - der Nachmittagsschlaf. – Etwas fingerfleckig, zahlreiche Spielfelder mit hs. Übersetzung der Spielanweisung ins Englische durch einen wohl ziemlich ambitionierten Spieler, der auf dem Zielfeld ein dreifaches "Won! Won! Won!" vermerkt hat.
(Grimm, Brüder). Dornröschen [und:] Aschenbrödel. 110 S.; 110 S. Mit 2 montierten Farbtafeln und teils doppelblattgroßen, teils dreifarbigen Illustrationen von Arthur Rackham. 25 x 18 cm. Moderner Pergament mit goldgeprägtem Rücken- und Deckeltitel (mit kuriosem Druckfehler: "Packham"). Horgen-Zürich und Leipzig, Münster-Presse, (um 1920). - Frisches und sauberes Exemplar.
Grimm, Brüder. Märchen. 95 S. Mit 30 Farbtafeln von Edmund Dulac. 27 x 21 cm. Roter OLeinenband (hinteres Gelenk mit kleiner Stauchspur). München, Georg W. Dietrich, 1913.
Kleinodien der Weltliteratur Buch 4. Klotz 9000/902. – Erste Ausgabe. Enthält die Märchen: Dornröschen, Ritter Blaubart, Aschenbrödel und Das Rosenzweiglein. – Wohlerhalten.
Herlinger, llse. Jüdische Kindermärchen. 126 S., 1 Bl. 21 x 14,5 cm. Illustrierter OHalbleinenband (Rücken lädiert, stark gebräunt, berieben und fleckig). Mährisch-Ostrau, Färber, (1928).
Jana Mikota, Jüdische Schriftstellerinnen - wieder entdeckt: Ilse Weber und ihre jüdischen Märchen, in: Medaon, Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung, 6. Jg., 2012, Nr. 10, S. 1-4). – Sehr seltene erste Ausgabe der ersten Kinderbuchveröffentlichung der Schriftstellerin Ilse Weber (geborene Herlinger; 1903-1944). "Im Mittelpunkt stehen fromme Juden, und die Geschichten gruppieren sich um unterschiedliche Feiertage; Stoffe und Motive aus der jüdischen Kultur werden also in die Handlung integriert. Ilse Herlinger stellt ihre Märchen sowohl in die Tradition des jüdischen Märchens als auch des Kunstmärchens der Romantik. Das jüdische Märchen ist an jüdische Kinder adressiert und kann von der jüdischen Gemeinschaft als kultureigene Literatur betrachtet werden. Es nimmt Stoffe und Motive aus dem Judentum auf und erfüllt damit auch den Zweck, die kindlichen Leser/innen in das Judentum einzuführen oder sie als Mitglied der jüdischen Gemeinschaft zu bestärken" (Mikota, S. 2). Ilse Herlinger veröffentlichte erste Gedichte in der Mädchenzeitung Das Kränzchen in den Jahren 1916/17, ab den 1920er Jahren folgten erste Märchen und Erzählungen für Kinder. 1942 wurden sie gemeinsam mit ihrem Mann und dem zweitgeborene Sohn nach Theresienstadt deportiert, wo sie als Kinderkrankenschwester arbeitete. Auch in dieser Zeit verfasste sie Gedichte, die sie sogar zum Teil noch selbst vertonte. Kurz vor ihrer Deportation 1944 nach Auschwitz gelang es ihr und ihrem Mann, ihre Gedichte im Mauerwerk zu verstecken. Nur ihr Mann Willi Weber überlebte und veröffentlichte später die Gedichte seiner Frau. – Titel im unteren Rand mit kleiner Rasurspurs. Widmungsblatt mit hs. Widmung von 1948. Etwas gebräunt und etwas stärker braunfleckig. Vorderer Innenspiegel gestempelt.
Kreidolf, Ernst. Das Hundefest. 12 Bl. Mit farbig illustriertem Titel und 12 Farbillustrationen von Ernst Kreidolf. 21,5 x 27,5 cm. Farbig illustrierter OHalbleinenband (etwas fleckig und berieben). Zürich und Leipzig, Rotapfel, 1928.
Hess-Wachter A 10. Seebass II, 1071. Villa Stuck 401. – Erste Ausgabe des für Kreidolf typischen Bilderbuchs, hier allerdings nicht mit anthropomorphen Pflanzen, sondern mit ebensolchen Hunden: Huckepack, Wettspringen, Karussell, Katzenständchen, Hundeball etc. – Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.
Kriegsschattenbilder No. I-III
Komplette Serie von 3 Einblattdrucken
Los 2206
Zuschlag
100€ (US$ 108)
Kriegsschattenbilder No. I-III. Komplette Serie von 3 Einblattdrucken in Scherenschnittmanier mit über Hundert figürlichen Darstellungen aus dem Kriegsalltag. 34,5 x 43 cm. Mainz, Joseph Scholz, um 1915. - Gering fleckig und mit schwachen Knicken.
"blief stahn, ick will di freten!"
Linde-Walther, (Heinrich-Eduard). Vom dicken fetten Pfannekuchen. 6 Bl. Mit chromolithographischen Textillustrationen. 32,5 x 23,5 cm. Farbig illustrierter OPappband (schwach gebräunt und berieben, Ecken gering bestoßen). Hannover, A. Molling, (1920).
Klotz III, 4125/1. – Einzige Ausgabe des einzigen bei Klotz verzeichneten Kinderbuchs des Lübecker Malers und Illustrators Heinrich-Eduard Linde-Walther (1868-1939). Drollige Geschichte eines Plattdütsch schnackenden "Pannekokens", der "drei alten Weibern" aus der Pfanne hüpft und - "kanntapper, kanntapper" - in den Wald entkommt, wo ihm nacheinander Hase, Wolf, Ziege, Pferd und Wildschwein nachstellen, bis er schließlich in den Mündern dreier hungernder Waisenkinder landet. Ein zweites Kinderbuch mit Linde-Walthers Illustrationen mit dem Titel Dideldumdei erschien ebenda 1921. Linde-Walther erreichte vor allem als Maler Bekanntheit, nach Stationen in Wien, Kairo, München, Paris, Schweden, Niederlande und Spanien ließ er sich in Berlin nieder und wurde 1902 Mitglied der Berliner Secession. – Papierbedingt gleichmäßig etwas gebräunt, vereinzelte minimale Läsuren im Bug. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar. - Sehr selten.
Minna und ihre Puppe. Eine Puppengeschichte für kleine Mädchen (Deckeltitel). 12 S. Mit 6 chromolithographischen Tafeln. 26 x 23 cm. Farbig illustrierte OBroschur (stärker fleckig und berieben, Ränder teils restauriert). Mainz, Josef Scholz, (um 1865).
Einzige deutsche Ausgabe des auf das englische Vorbild The life of a doll zurückgehenden Puppenbilderbuchs mit den schönen, im viktorianischen Stil gezeichneten Farbtafeln, die bei Kronheim und Company in London entstanden und für die deutsche Ausgabe wieder Verwendung fanden. Die Abenteuer des Mädchens Minna und ihrer Puppe Franziska führen die beiden per Schiff bis ins ferne Indien. – Die Textseiten mit schwachem Abklatsch, vereinzelte schwache Flecken oder minimale Randeinrisse. Insgesamt schönes und wohlerhaltenes Exemplar in der originalen Broschur (diese allerdings mit Gebrauchsspuren). Über den KVK nur ein bibliothekarischer Standortnachweis in der Berliner Stabi. - Sehr selten.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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