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Zweig, Stefan
Brief 1915
Los 2542

Zuschlag
400€ (US$ 430)

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Zweig, Stefan, österr. Schriftsteller (1881-1942). Brief m. U. "Stefan Zweig" und Monogramm "SZ" im Briefkopf. 1 S. Gr. 4to. Wien 17.IV.1915.
An einen Freund, dem er verspätet für einen Brief dankt. "... ich habe nur mehr einmal in der Woche Korrespondenztag. Meine Zeit ist jetzt so gedrängt, dass ich selbst dort sparen muss, wo ichs am wenigsten möchte. Ein Beispiel dafür: Ich höre, dass ihr seit Wochen am Kärntnerring ein so schönes Verkaufslokal für die Kunstfürsorge habt und bin nun geschlagene sechs oder sieben Wochen nicht ein einziges Mal über den Ring gegangen, so dass ich es noch gar nicht kenne ... Ich hätte Dich gern wieder einmal gesehen und gesprochen und Dir auch gern etwas Bestimmtes vorgeschlagen. - Vielen Dank für Deine Bemühungen um Petzold! Meinen Glückwunsch zu der schönen und fruchtbaren Form, die Deine Kriegsleistung angenommen hat ...". - Der kriegsbedingten Sparsamkeit folgend, unterzeichnet Zweig hier mit Bleistift. - Der erwähnte Schriftsteller Alfons Petzold war seit 1908 an Tuberkulose erkrankt, daher vom Kriegsdienst befreit.

Lot 2543, Auction  119, Zweig, Stefan, Brief 1928

Zweig, Stefan
Brief 1928
Los 2543

Zuschlag
850€ (US$ 914)

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Stefan Zweig über "Strichjungen"
- Brief m. U. "Stefan Zweig" und Monogramm "S.Z." im Briefkopf. 1 S. Gr. 4to. Salzburg 19.X.1928.
An einen Herrn, der ihn zur Unterzeichnung eines Aufrufs zur Abschaffung oder Verhinderung eines Gesetzes zur Bestrafung männlicher Prostitution aufgefordert hat. Zweig lehnt ab: "... Ich halte es für gefährlich, wenn man zu rasch zu viel verlangt, und dieser Paragraph ist doch wohl ein Schutzparagraph, der einen Handel gefährlichster Art verbietet. Ich nenne ihn gefährlich nicht nur für die anderen, sondern für die Individuen selbst, weil erfahrungsgemäss bei diesen gewerbsmässigen Homosexuellen der kaufmännische Höchstwert in der Jugend unterhalb 20 Jahren liegt, sie, alt geworden, dann nicht mehr fähig sind, einen wirklichen Beruf zu ergreifen und die übelsten Praktiken anwenden. Sie wissen, dass ich vollkommen frei denke, aber in diesem Fall schützt unbewusst und unbeabsichtigt das Gesetz die Menschen vor sich selbst. Allerdings haben Sie recht, dass eine Bestrafung bis zu zehn Jahren Zuchthaus da natürlich das Mass überschreitet, denn die Herren Juristen haben trotz aller Selbstdarstellung und Dichterdarstellungen anscheinend noch immer keinen klaren Begriff, was zehn Jahre Zuchthaus für einen lebendigen Menschen bedeuten ...". - Kleine Faltenrisse.

Lot 2546, Auction  119, Ascherson, Paul, 11 Autographen

Ascherson, Paul
11 Autographen
Los 2546

Zuschlag
300€ (US$ 323)

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Ascherson, Paul, Berliner Botaniker, Historiker, Ethnograph und Sprachforscher, begleitete Gerhard Rohlfs 1873-1874 nach Afrika, wohin ihn auch weitere Forschungsreisen führten, Herausgeber großer Pflanzenwerke, darunter die "Flora der Provinz Brandenburg" und die monumentale "Synopsis der mitteleuropäischen Flora", Professor in Berlin (1834-1913). Sammlung von 8 eigh. Briefen, 2 eigh. Postkarten m. U. "P. Ascherson" und 1 eigh. Manuskript. Zus. ca. 26 S., teils mit Briefkopf "Synopsis der mitteleuropäischen Flora". Meist gr. 8vo. 1877-1912.
An verschiedene Fachkollegen. Über in- und ausländische Botanik, eigene und fremde Veröffentlichungen, neue Fachliteratur, botanische Spezialfragen, Neues über Kollegen etc. - Das Manuskript (1 S.) ist ein (nicht ganz vollständiges) Protokoll einer Tagung, wohl für eine Zeitschrift bestimmt. - 1 Brief wegen der schlechten Lesbarkeit vom Empfänger mit Tinte transkribiert, aber zwischen den Zeilen, so dass der Brief jetzt noch schwieriger zu lesen ist.

Lot 2547, Auction  119, Ledwinka, Hans, 13 Postkarten

Ledwinka, Hans
13 Postkarten
Los 2547

Zuschlag
320€ (US$ 344)

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Automobil-Technik. - Ledwinka, Hans, österr. Kfz-Konstrukteur, neben Ferd. Porsche und Siegfried Marcus einer der bedeutendsten Automobil-Konstrukteure seiner Zeit, entwickelte im Sudetenland den "Tatra" zu einem erfolgreichen Volks- und Luxuswagen (1878-1967). Sammlung von 13 (12 Ansichts-) Postkarten m. U. "Onkel Hans". 1928-1938.
An seine Nichte Hilde Ledwinka in Wien. Kartengrüße von Geschäfts- und Erholungsreisen, mit Ansichten aus Ägypten (2), Palästina, Syrien, Österreich (Dachstein), Prag, Dresden (2 x Weißer Hirsch), Nürnberg, Frankfurt a. M und Berlin (3, davon 1 von der Automobil-Ausstellung 1938). Kurze Nachrichten oder Grüße wie "Viele Herzliche Grüße von der Eröffnung der Prager Automobil Ausstellung" (1929); "Den ersten Tag in Kairo verbracht. Haben nur das Eingeborenenviertel und die neue Stadt angesehen. Viel Schmutz u. Staub, aber interessant" (9. April 1937); "Soeben im Hafen von Haifa eingefahren, in einer Stunde wird gelandet und dann geht es per Auto nach Jerusalem" (13. April 1937). Die Karte von der "Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung" 1938 in Berlin zeigt eine Halle mit zahlreichen PKWs nebst Publikum.

Lot 2548, Auction  119, Brehm, Christian Ludwig, Brief 1846

Brehm, Christian Ludwig
Brief 1846
Los 2548

Zuschlag
200€ (US$ 215)

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Brehm, Christian Ludwig, ev. Pfarrer und Ornithologe, der Vater des "Tierleben"-Autors Alfred Brehm, trug eine Sammlung von 15.000 Vogelbälgen zusammen und war berühmt als "Vogelpastor" (1787-1864). Eigh. Brief m. U. "L. Brehm". 21/2 S. Doppelblatt. 8vo. Renthendorf 15.X.1846.
An einen Ornithologen und Hofrat, dem er zwei Aufsätze für dessen Fachzeitschrift übersendet. "... Ich hoffe, sie sollen, da sie viel Interessantes enthalten, Gnade vor Ihren Augen finden. Sobald ich meine Kiste von Hrn. Plohr erhalten haben werde, will ich Reisebeschreibungen niederschreiben und sie Ihnen für Ihre Zeitschrift senden. - Zu Ende des Zuges will ich auch den im Mai gelieferten Aufsatz über Aufenthalt und Zug der Vögel fortsetzen. Sie können überhaupt künftig auf mich rechnen ...". - Neben seinem Pfarramt in Renthendorf (Thüringen) entfaltete Ludwig Brehm eine umfangreiche wissenschaftliche Arbeit, schrieb mehr als 250 Veröffentlichungen zur Vogelkunde und erhielt den Ehrendoktortitel der Universität Jena verliehen. Die Brehm-Gedenkstätte im Renthendorfer Pfarrhaus erinnert heute an die zoologischen Leistungen von Vater Ludwig und den Söhnen Alfred und Reinhold Brehm.

Lot 2550, Auction  119, Drygalski, Erich von, Briefkarte

Drygalski, Erich von
Briefkarte
Los 2550

Zuschlag
220€ (US$ 237)

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Einschränkung der Redefreiheit
Drygalski, Erich von, Geograph, Geophysiker und Polarforscher, leitete die Grönland-Expedition der Gesellschaft für Erdkunde und 1901-1903 die erste deutsche Antarktis-Expedition (1865-1949). Eigh. Briefkarte m. U. "E. v. Drygalski". 1 S. Quer-8vo. Mit Umschlag "Geograph. Institut d. Universität München". München 14.XI.1936.
An den bedeutenden Mathematiker und Theoretischen Physiker Arnold Sommerfeld, wie Drygalski Professor an der Universität München, der ihm den Entwurf eines Protestes wegen neuer staatlicher Bestimmungen der NS-Regierung bezüglich Auslands-Vorträgen von Professoren übersandt hatte. "... Besten Dank für den Entwurf Ihrer Eingabe. Ich halte sie in dieser Form und mit nur wenigen Unterschriften für wirkungslos, von den maassgebenden Stellen auch leicht abthubar, und möchte sie daher nicht unterschreiben. Wenn ganze Körperschaften, wie die Akademien, sich zu entsprechenden Schritten nicht aufraffen können, werden einzelne wenige nichts erreichen ...". - Der Umschlag fleckig; die Karte gut erhalten.

Lot 2551, Auction  119, Fischer von Waldheim, Gotthelf, 4 Briefe + Beigabe

Fischer von Waldheim, Gotthelf
4 Briefe + Beigabe
Los 2551

Zuschlag
400€ (US$ 430)

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Deutsche Botaniker in Russland
Fischer von Waldheim, Gotthelf, aus Waldheim (Sachsen) stammender russischer Botaniker, mit Alexander von Humboldt befreundet, zuerst in Mainz tätig, ab 1804 Professor für Naturgeschichte in Moskau, dort Begründer der Kaiserlichen Naturforschenden Gesellschaft, Autor zahlreicher Veröffentlichungen und korrespondierendes Mitglied diverser ausländischer Akademien (1771-1853). 2 eigh. Briefe m. U. "G. Fischer von Waldheim". In deutscher Sprache. Zus. 4 S. Gr. 4to. Moskau 17./29.VIII.1847 und 28.X. (?) 1849.
An den Botaniker Ludwig Reichenbach (1793-1879) in Dresden. Über botanische Veröffentlichungen sowie über die Ehrungen zu seinem Doktor-Jubiläum: "... Die Kaiserliche Gesellschaft der Naturforscher zu Moskau, dessen Mitglied Sie sind, hat mir, dem Gründer derselben, im vergangenen Februar ein herrliches Fest gegeben, um mein Doctor-Jubilaeum zu feyern. Viele Sendungen und Glückwünsche kamen von allen Seiten ein; S. Maj. der Kaiser verehrte dem Jubilar die kaiserliche Krone auf den St. Aasen Orden 1 Classe, den er schon besaß, S. Maj. der König v. Preußen sandte demselben den rothen Adler-Orden 3ter Cl., wie Sie aus dem officiellen Rapport der Gesellschaft ersehen werden ...". - Beiliegend ein Brief seines Sohnes Alexander Fischer von Waldheim, Botaniker in St. Petersburg (1803-1884) an die Direktion des Botanischen Gartens in Wien mit der Bitte um Übersendung einer Pflanze (St. Petersburg 19.I.1898). - Ferner Beigegeben: Friedrich Ernst Ludwig von Fischer, aus Halberstadt stammender russischer Botaniker (1782-1854). 2 Briefe m. U. "F E L Fischer", davon einer größtenteils eigenhändig. In deutscher Sprache. 4 S. Gr. 4to. St. Petersburg 1./13.V.1825 und 15./27.II.1826. - Umfangreiche Briefe über botanische Fachfragen, Austausch von Pflanzen und über Botaniker-Kollegen. - Zusammen 5 meist inhaltsreiche Briefe über die Arbeit deutscher Botaniker in Russland.

Lot 2552, Auction  119, Hochstetter, Ferdinand Ritter von, Signiertes Manuskript + Beilage

Hochstetter, Ferdinand Ritter von
Signiertes Manuskript + Beilage
Los 2552

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

Hochstetter, Ferdinand Ritter von, österr. Geologe, Naturforscher und Entdecker, nahm an der Weltumseglung der "Novara" teil, verblieb aber in Neuseeland, wo er vor allem die Vulkane erforschte; bereiste ferner Russland und den Balkan, war ab 1860 Professor an der Wiener Technischen Hochschule; Hochstetters Bronzebüste schmückt sein Grabdenkmal auf dem Wiener Zentralfriedhof (1829-1884). Eigh. Manuskript m. U. "Prof. Dr. F. v. Hochstetter". 1 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. (Wien) o. J.
Signierte Desiderata-Liste von Mineralien, betitelt: "Desiderata, für die Mineralogisch-Zoologische Sammlung des k. k. polytechnischen Institutes in Wien, aus Klasse 40". - Beiliegend ein Zettel mit 11 Orchideennamen, von Hochstetter beschriftet: "Neu-Seelandorchideen bestimmt von Prof. Reichenbach in Leipzig."

Lot 2553, Auction  119, Holzapfel, Rupert, Brief 1930

Holzapfel, Rupert
Brief 1930
Los 2553

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Von Alfred Wegeners Grönland-Expedition
Holzapfel, Rupert, dt.-österr. Meteorologe und Arktisforscher, nahm an Alfred Wegeners Grönland-Expedition 1930/31 und anderen Forschungsreisen teil, die ihn bis ins Hochgebirge des Hindukusch führten (1905-1960). Eigh. Brief m. U. "Rupert Holzapfel". 1 S. Gr. 4to. "Scheideck" (wohl richtiger: Grönland) 3.X.1930.
Von der Grönland-Expedition mit Alfred Wegener an den Botaniker Karl Rechinger in Wien. "... Nun kann ich Ihnen wieder einige Pflanzen senden, die ich im 'Vorbeigehen' gepflückt habe. Es dürften so ziemlich sämmtliche Blütenpflanzen sein, die hier, wenigstens in größerer Zahl, vorkommen. Alle stammen aus dem Kamarujukfjord; meist aus 'Grünau', unserem Zeltplatz in etwa 350 m Höhe ... Nächsten Sommer werde ich auch den Gräsern und Moosen meine Aufmerksamkeit zuwenden, diesmal war es nicht möglich, ... weil man diese Pflanzen nicht sofort sieht. Sie fallen eben einem Laien nicht auf. Aber ich werde versuchen, Sie auch darin zu befriedigen ... Uns geht es recht gut, wir sind alle gesund und voll Arbeitslust. Das Land ist wunderbar schön und ist uns sehr lieb geworden. Arbeit und Probleme gibt es in Menge, so daß unsere wissenschaftliche Ausbeute recht schön zu werden verspricht ...". - Beiliegend der eigenhändige Umschlag mit dem Absender: "Holzapfel, Wegeners Ekspedition, Umanak, Grönland via Kobenhavn".

Lot 2555, Auction  119, Humboldt, Alexander von, Brief an Dr. Bernhard Jülg

Humboldt, Alexander von
Brief an Dr. Bernhard Jülg
Los 2555

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Humboldt, Alexander von, Naturforscher, Universalgelehrter, Weltreisender (1769-1859). Eigh. Brief m. U. "A Humboldt". Doppelblatt mit Adresse. Kl. 8vo. Potsdam, "Freitags" o. J. (wohl um 1850).
An den Sprachforscher Bernhard Jülg d. Ä., Professor an der Universität Lemberg, Krakau und ab 1863 Innsbruck (1825-1886). "Ich habe allerdings seit Ihrer Abwesenheit ein recht wohlwollendes Schreiben vom Hrn. Grafen v Ouwaroff gehabt, aber bloß ein vorläufiges, in allgemeinen Ausdrücken, und leider! mit dem Beklagen, "daß die Anstellung von Fremden jezt schwierig würde, wegen der Zahl ausgezeichneter junger Russen, die bereits für die tartarisch-mongol. Sprache dort ausgebildet wären: doch würde er (der Minister) Ihre gelehrten Schriften gern prüfen lassen ... Ich wünsche den besten Erfolg und rathe Ihnen sich auch einmal bei dem Herrn Gen. v Meyendorf Exc. (Morgens 10-12) zu melden ... Er ist ein sehr freundlicher Mann. Sagen Sie dem Portier 'daß Sie von mir kommen'. Ich bin unwohl und leide an einem schmerzhaften Blutgeschwür. Ich wünsche sehnlichst daß Ihre ... Hoffnungen erfüllt werden ...". - Der erwähnte Graf Sergei Semjonowitsch Ouwaroff (1786-1855, heutige Schreibung "Uwarow"), ein bedeutender russischer Literaturwissenschaftler und Kulturpolitiker, war Minister für öffentliche Bildung, Neu-Gründer und Rektor der Universität Sankt Petersburg, Präsident der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften und Mitglied diverser ausländischer Akademien. Bernhard Jülg als hervorragender Kenner orientalischer und asiatischer Sprachen hatte Aussicht, eine Stellung an der Petersburger Akademie zu erlangen. Durch den plötzlichen Tod seines russischen Fürsprechers war er in Schwierigkeiten geraten und hatte sich offenbar an den bestens vernetzten Humboldt mit der Bitte um Vermittlung an den Minister Graf Uwarow gewandt. 1851 erreichte Jülg jedoch eine Professur in Lemberg, 1852 in Krakau und 1863 endgültig in Innsbruck.

Lot 2558, Auction  119, Klein, Oskar, Brief 1919 an Arnold Sommerfeld

Klein, Oskar
Brief 1919 an Arnold Sommerfeld
Los 2558

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Klein, Oskar, schwed. Physiker, Professor in Stockholm, Mitarbeiter Niels Bohrs in Kopenhagen, Träger der Max-Planck-Medaille, Namensgeber der vom Nobel-Komité vergebenen Oskar-Klein-Medaille (1894-1977). Eigh. Brief m. U. "Klein". In deutscher Sprache. 21/4 S. Doppelblatt. (Dänemark) 22.VI.1919.
An den bedeutenden Mathematiker und Theoretischen Physiker Arnold Sommerfeld, Professor an der Universität München. Nach Kondolation anläßlich des plötzlichen Todes von Sommerfelds Sohn dankt Klein für Sommerfelds Artikel im Festheft der "Naturwissenschaften" ("Es tut mir nur leid, dass die Mechanik ganz herausgefallen ist und nun in einer für den Fernerstehenden unverständlichen Weise gerade unser Kreisel [?] fehlt") und geht dann ausführlich auf seine eigene wissenschaftliche Arbeit ein: "... Inzwischen häufen sich für unsere allgemeinen Unternehmungen in Folge mangelnder Tragfähigkeit unserer öffentlichen Einrichtungen die Schwierigkeiten ... Ich arbeite in dieser Kleinwelt wegen der Enyyklopädie. Sie werden ja das Rundschreiben an die Mitarbeiter ... erhalten haben. Im Uebrigen bemühe ich mich, wie ich vertraulich mitteile, um dort alles Mögliche zu tun, - mit einiger Aussicht auf Erfolg -, um den Beitritt der Berliner Akademie ...". Erwähnt Max Planck.

Lot 2559, Auction  119, Magnus, Paul Wilhelm, 7 Briefe, 1 Postkarte

Magnus, Paul Wilhelm
7 Briefe, 1 Postkarte
Los 2559

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Magnus, Paul Wilhelm, Berliner Botaniker, Mykologe und Lichenologe, besonders befaßt mit Phytopathologe, erforschte die Algenformen an den Küsten von Nord- und Ostsee sowie der Schlei-Mündung; Professor an der Universität Berlin und Vorstandsvorsitzender der Berliner Jüdischen Gemeinde (1844-1913). Sammlung von 7 eigh. Briefen und 1 eigh. Postkarte m. U. "P. Magnus". Zus. 19 S. Gr. 8vo und kl. 8vo. Berlin 1874-1913.
An verschiedene Kollegen. Ausführlich über botanische Themen: eigene und fremde Forschungsergebnisse, Beobachtungen, Austausch von Nachrichten und Pflanzen, Fachliteratur, Kommentare zu Veröffentlichungen von Kollegen über in- und ausländische Flora etc. - Die Postkarte an einem Brief befestigt.

Lot 2560, Auction  119, Mannheim, Karl, Brief 1920

Mannheim, Karl
Brief 1920
Los 2560

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

„durch die Münchener Polizei gedrängt“
Mannheim, Karl, Soziologe und Philosoph österr.-ungar. Herkunft, Schüler Alfred Webers, wurde habilitiert in Heidelberg, Professor in Frankfurt; 1933 entlassen, emigrierte er nach London (1893-1947). Eigh. Brief m. U. „Dr. Karl Mannheim". 3 S. Kl. 4to. Saig (Schwarzwald) 5.IV.1920.
An einen „Herrn Doktor“ in München, wahrscheinlich den Schriftsteller und Publizisten Franz Blei (1871-1942). „... Ich mußte leider durch die Münchener Polizei gedrängt plötzlich wegreisen und so konnte ich Sie ... nicht wie ich es mir vorgenommen habe noch einmal besuchen ... Jetzt habe ich wieder das Gefühl - wie so oft - daß ich das Konventionelle nicht durchbrochen habe, und daß es mein Fehler ist, wenn sich mein Besuch für Sie in’s Schemenhafte verliert ... In Freiburg habe ich mit der Aufenthaltsbewilligung auch große Schwierigkeiten, ich hoffe aber mit der Hilfe Husserls, der sehr liebenswürdig ist dieselbe zu erreichen. Solange ich die nicht in Händen habe verweile ich an einem kleinen Kurort im Schwarzwald, wo ich bereits gut arbeiten kann. - Ich habe hier Gelegenheit gefunden einen Band der Summa zu lesen und bedauere es erst jetzt auf’s herzlichste daß diese Zeitschrift eingegangen ist, ihre Geistesrichtung ist mit einer ähnlichen Zeitschrift in Ungarn, die auch eingegangen ist, und die wir einige mit schwerer Mühe mit Material versehen konnten sehr verwandt. - Fall’s Sie ... an Broch schreiben übermitteln Sie ihm bitte meine besten Grüße und gestatten Sie mir wenn ich wieder durch München fahre, und Sie noch dort sind, daß ich von Ihrer g. Einladung Gebrauch mache ...“. - Von der 1917-1918 von Franz Blei herausgegebenen, philosophisch orientierten Vierteljahresschrift „Summa“ erschienen nur 4 als „Viertel“ bezeichnete Bände. - Briefe Karl Mannheims aus Deutschland sind sehr selten.

Lot 2561, Auction  119, Martius, Carl Friedrich Philipp von, 3 Briefe + Beilage

Martius, Carl Friedrich Philipp von
3 Briefe + Beilage
Los 2561

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Martius, Carl Friedrich Philipp von, bayerischer, vielfach dekorierter Naturforscher, Botaniker und Ethnograph, bereiste 3 Jahre Brasilien und brachte eine große Zahl von Tier- und Pflanzenpräparaten mit, war ab 1826 Professor in München und später auch Direktor des dortigen Botanischen Gartens (1794-1868). 3 eigh. Briefe m. U. "Martius" bzw. "Geh. Rath D. v. Martius". Zus. 5 S. 4to und Quer-8vo. 1822- (circa 1865).
Der erste, sehr umfangreiche Brief (München 11.VIII.1822) behandelt in der ersten Hälfte botanische Spezialfragen und geht dann zu einer Verabredung mit dem befreundeten (Frankfurter ?) Adressaten über, den Martius neun Jahre nicht gesehen hatte. "... Ihr Anerbieten, mir bis Darmstadt entgegen zu kommen, hat mich ganz entzückt. Sie schreiben zwar, daß Ihnen Mainz lieber wäre, aber wenn es Ihnen nur einigermaßen möglich ist, so kommen Sie doch bis Darmstadt. Gerade dieses kleine und kunstreiche Städtchen möchte ich ein paar Tage mit Ihnen sehen, wir wollen uns da ganz für uns halten. Daß Frkf., wo Sie so bekannt sind, nicht so gut dient, sehe ich selbst ein ... Ich gehe nach Stuttgardt u. dann mit dem Schnellwagen bis Darmstadt ... Recht leid ist mir, daß Fritz krank ist. Ich werde mit ihm die Reise wohl nicht machen können, denn besser berühre ich Würzb. u. Fr. erst auf der Heimkehr; aber Cölln u. Düsseldorf möchte ich sehen ... Eben höre ich, daß der Kaiser v. Österreich in einigen Wochen hieher kommt, das wäre ein verwünschter Streich, wenn ich am Gartenportal Schildwache stehen müßte ... Eben jetzt ist Gr. Starnberg mit Dr. Pohl hier. Man verwundert sich, daß wir schon so viel fertig haben. Ey nun, man treibt's eben wie's geht. - Meine Freude, Sie, theuerster Freund, nach 9 Jahren wieder umarmen zu können, ist unbeschreiblich ...". - Der zweite Brief (1841) ist an den Universitätsgärtner Joseph Dieffenbach (1796-1863) am Botanischen Garten in Wien gerichtet, als Begleitschreiben zum "Münchner Samenkatalog pro 1841" und einer Münchener Desideratenliste zum Zweck lebhaften Austauschs. "... Unser neuer Hofgärtner H. Weinkauff empfiehlt sich überdies Ihrem Wohlwollen in dem beiliegenden Briefe. Hrn Prof. Endlicher wollen Sie in meinem Namen alles Erdenkliche Schöne sagen. Ich erwarte nächstens auch Briefe von ihm ...". - Das dritte Schreiben ist ein Billet (nach 1859) an den berühmten österr. Botaniker Anton Kerner von Marilaun (1831-1898), zu dieser Zeit Professor in Innsbruck: "Herrn Prof. der Botanik D. Kerner in Insbruck empfiehlt sich u. den Überbringer H. Dr. Jacob hochachtungsvoll Geh. Rath D. v. Martius". - Beiliegend ein Folio-Blatt mit flüchtig kommentierten Federskizzen von Blüten, von anderer Hand mit Bleistift bezeichnet: "Martius".

Lot 2565, Auction  119, Montgolfier, Pierre François Joseph de, Manuskript über die Ballonfahrten

Montgolfier, Pierre François Joseph de
Manuskript über die Ballonfahrten
Los 2565

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Montgolfier, Pierre François Joseph de, Sohn des Erfinders und Ballonfahrers Joseph-Michel de Montgolfier (1775-1856). Eigh. (?) Manuskript. 7 S. 4to. O. O. (wohl um 1820).
Umfangreiches Manuskript über die Leistungen seines Vaters und seines Onkels mit der Erfindung, Planung und Durchführung von Aufstiegen und Luftfahrten mit Heißluftballons. Die Abhandlung beginnt: "La première idée d'employer la pesanteur de l'air comme un moyen pour s'élever dans le fluide qui nous environne est crée dans l'esprit de mon papa et de mon oncle, lorsqu'ils eurent connoissances des expérimens de ms. Homberg qui avoit déterminé son poids absolu. C'est a celle époque qu'ils concevont le projet de la machine aerostatique dont ils foient part a monsieur Desmarest ...". Es folgt eine sehr ausführliche Darstellung der überwundenen technisch-physikalischen Schwierigkeiten, der Teilnahme der Öffentlichkeit und der Akademie des Sciences bis zu den ersten gelungenen Aufstiegen. Die Abhandlung ist offenbar zunächst für den Philosophen und Kulturtheoretiker Victor Cousin (1792-1867) bestimmt gewesen (oder etwa für einen Cousin Montgolfiers?), denn in einer Schlußpassage heißt es: "Vous pardonnez ce que je viens d'écrire, mon cher Cousin, un sentiment qui l'a dicté; les inquiétudes qui les eprouvent derniérement et mon séjou à sa sombardière m'ont empêché de visitter tout les papiers qui me sont restés. Je viens de faire à la hâte cette note prise en partie sur un mémoire de mon papa sur les Ballons et sur ce que mon mémoire a pu me fournier ...". Durch dieses wichtige Nachwort erhöht sich der Quellenwert des Manuskripts entscheidend, das somit einen bedeutsamen Baustein zur Kenntnis der Biographie der Brüder Montgolfier und ihres Beitrags zur Geschichte der Luftfahrt bildet.

Oldham, Thomas
Brief 1869 aus Calcutta
Los 2566

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Oldham, Thomas, irischer Geologe, ab 1851 in Indien als erster Direktor des
"Geological Survey of India" (1816-1878). Eigh. Brief m. U. "T. Oldham". 4 S. Doppelblatt. 8vo. Calcutta (Indien) 8.IV.1869.
An einen Freund. Über den Transport einer Schachtel mit dem Stück eines Meteoriten ("a specimen of the lovely meteorite") nach Wien, der im Oktober 1868 in Indien niedergegangen war. Erläutert Verschiedenes zu dem Fundstück und erwähnt den Mineralogen Nils Gustaf Nordenskiöld (1792-1866).

Lot 2567, Auction  119, Poeppig, Eduard Friedrich, 5 Briefe an Ladislaus Endlicher

Poeppig, Eduard Friedrich
5 Briefe an Ladislaus Endlicher
Los 2567

Zuschlag
3.000€ (US$ 3,226)

Details

Der sächsische Humboldt
Poeppig, Eduard Friedrich, aus Plauen stammender Zoologe, Botaniker, Geograph und Forschungsreisender, neben Humboldt der wohl bedeutendste deutsche Amerika-Forscher des 19. Jhdts, bereiste 10 Jahre lang Süd- und Nordamerika, nach der Rückkehr ab 1833 Professor in Leipzig (1798-1868). 5 eigh. Briefe m. U. "Eduard Poeppig", "Poeppig" oder nur "P". Zus. 11 S., sehr eng beschrieben. Gr. 4to und gr. 8vo. (Wien) und Leipzig 1833-1836.
Mit einer Ausnahme äußerst umfangreiche Briefe an den ihm befreundeten Wiener Botaniker, Numismatiker und Sinologen Stephan Ladislaus Endlicher (1804-1849), Professor und Direktor des Botan. Gartens der Universität. Ausschließlich über botanische Fachfragen in der Folge der Rückkehr Poeppigs aus Amerika. Ausführlich über Pflanzengattungen, Formen, Abbildungen, Tausch, Veröffentlichungen, Kollegen und andere einschlägige Themen des Interesses zweier hervorragender Experten. - Sehr selten.

Lot 2568, Auction  119, Reinke, Johannes, 3 Briefe

Reinke, Johannes
3 Briefe
Los 2568

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Botanik in Kiel
Reinke, Johannes, Botaniker und vitalistischer Philosoph, Professor für Botanik und Direktor des Botanischen Instituts in Kiel (1849-1931). 3 eigh. Briefe m. U. "Reinke". Zus. 8 S. 8vo und gr. 8vo. Kiel 1888-1889.
An einen Fachkollegen. Über botanische Themen und Spezialliteratur. "... Ostern wird meine Flora der westlichen Ostsee erscheinen u. werde ich mir dann erlauben Ihnen ein Expl. davon zugehen zu lassen. Ich bitte Sie dann um ein Desideratenverzeichniß der Arten, die Sie zu haben wünschen, u. was irgend abgebbar ist, sollen Sie erhalten ..." [2.I.1889]. Dieser Brief enthält auch ein "Verzeichniß der an Prof. Reinke gesandten Doubletten". Auch der dritte Brief handelt von Pflanzentausch.

Lot 2569, Auction  119, Rosen, Eric Graf von, Porträtfoto Rosens mit einem Bären

Rosen, Eric Graf von
Porträtfoto Rosens mit einem Bären
Los 2569

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Rosen, Eric Graf von, schwedischer Ethnologe, Großgrundbesitzer, Forschungsreisender, Großwildjäger und Luftfahrtpionier (1879-1948). Auf Karton gewalzte Porträt-Photographie mit eigh. Signatur "Eric von Rosen" und Datum auf der Bildseite. Kabinett-Format (15,5 x 11 cm). (Stockholm) 1904.
Die ungewöhnliche Aufnahme des Stockholmer Ateliers Ferd. Flodin zeigt den Grafen in ganzer Figur, auf einem Lehnstuhl sitzend, auf dem Schoß einen (lebenden?) halbwüchsigen Bären, dem er eine Flasche an die Schnauze hält. - Rosen, der durch seine Frau ein Schwager Hermann Görings war (dieser setzte bekanntlich seiner schwedischen Frau mit "Carinhall" ein Denkmal), förderte anfangs den Nationalsozialismus in Schweden, empfing auch Göring auf seinem Schloß Rockelstad, distanzierte sich aber im Verlauf der 30er Jahre von der Gewalt- und Expansionspolitik Italiens und Deutschlands. Spektakuläre Unternehmungen Rosens waren seine Forschungsreisen in Südamerika und Afrika sowie sowie seine Großwildjagden, vor allem aber seine Stiftung des ersten Flugzeugs der finnischen Luftwaffe im Krieg der "Weißen Armee" 1918. - Selten.

Lot 2571, Auction  119, Schleiermacher, Friedrich, Brief an seine Schwester

Schleiermacher, Friedrich
Brief an seine Schwester
Los 2571

Zuschlag
1.900€ (US$ 2,043)

Details

Schleiermacher, Friedrich, der große Theologe und Philosoph, Mitbegründer der Berliner Universität (1768-1834). Eigh. Brief m. U. "Schl.". 1 S. Quer-kl. 8vo. (10,2 x 12 cm). O. O. u. J.
Familiärer Brief in winziger Schrift an seine "Schwester Hanne" (wohl seine auch "Nanna" genannte Halbschwester Johanna Maria), der er mit herzlichen Worten für eine gelungene Einladung dankt. "... Was davon bleibt war freilich zum Theil schon vorher, aber Sie habens doch ans Licht gefördert, und auch was vergangen ist waren schöne und leuchtende Tage, und ich danke Ihnen herzlich dafür. Jette [d. i. seine Ehefrau Henriette von Willich] ist nun auch fort und auch Sie sind wieder im gewohnten Kreise. Laßen Sie Sich die schöne Erinnerung noch lange froh machen, klagen Sie nicht, daß der Genuß so schnell vorübereilt, und erfreuen Sie Sich am Besiz ... Für mich geht nun erst ein schöner Nachgenuß an wenn Jette wiederkommt und mir recht lebendig erzählt ... Grüßen Sie Herz, deßen Freundlichkeit gegen mich mir viel werth gewesen ist ... Sie hören bald wieder von mir ...". - Aus der Sammlung Künzel.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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