Rustikaler Wanderstock mit rundem Haken. Eichenschuss mit knotigem Griffende und Eisenblechzwinge mit wuchtiger Spitze. Länge: 90 cm. Gewicht: 580 g. Deutschland 20. Jahrhundert, um 1960.
Grober Wanderstock, der dunkelbraune Schuss (Durchmesser 2,5 bis 3 cm) hat mehrere leichte Wölbungen. Der weite Haken für eine große Hand läuft breit in einem runden Knoten aus.
Spazierstock
Spazierstock mit geschnitztem Griffende als Vogelkralle mit Ei
Los 2364
Zuschlag
130€ (US$ 140)
Spazierstock mit geschnitztem Griffende als Vogelkralle mit Ei. Helles Hartholz mit zahlreichen Knoten, Metallzwinge. Länge: 90 cm. Gewicht: 145 g. Afrika (?) 2. H. 20. Jahrhundert.
Aus einem Stück gearbeiteter graziler Stock. Der Griff endet in einem durchbrochenen Vogelfuß mit vier Krallen, die ein Ei halten. Auf der Vorderseite die Gravur "ASHNAI". – Origineller Souvenirstock jüngeren Datums.
Art déco-Spazierstock
Art déco-Spazierstock mit geschnitztem Hundekopf
Los 2366
Zuschlag
750€ (US$ 806)
Art déco-Spazierstock mit geschnitztem Hundekopf. Lackierter Weißbuchenschuss als Bambusimitat mit 5 in gleichem Abstand gesetzten Knoten und Hornzwinge. Länge: 89 cm. Gewicht: 270 g. Europa um 1920.
Der aus Horn gearbeitete Haken endet in einem plastisch geschnitzten, langgestreckten Hundekopf in dunkler Färbung mit angesetzten Ohren und 2 Glasaugen. Der Griff besteht aus 3 hellen Hornsegmenten, zum Schaft hin abgeschlossen durch eine intarsierte Hornmanschette. – In perfektem Zustand.
Spazierstock
Zwei Spazierstöcke mit Silber- bzw. Neusilbermontierung
Los 2367
Zuschlag
240€ (US$ 258)
Zwei Spazierstöcke mit Silber- bzw. Neusilbermontierung.
Spazierstock mit plastisch geformtem Hundekopf aus galvanisiertem Neusilber mit eingesetzten Glasaugen am Ende des Rundhakengriffes. Lackierter Buche mit Hornabsatz. Länge: 93 cm. Gewicht: 345 g. Deutschland 20. Jahrhundert. - Mit Punze (Königskrone) und dem Stempel "Alpacca". - Tadellos erhalten.
Schlanker leichter Spazierstock mit Silbermontierung am Griffende. Lackierte Esche mit Metallzwinge. Länge: 89 cm. Gewicht: 120 g. Europa 20. Jahrhundert. - Die Silberkappe am Ende des Rundhakengriffes mehrfach gepunzt ("JH", Anker, Löwe, "V"). - Etwas gedellt, Montierung gelockert.
Entenkopfstock
Spazierstock mit geschnitztem Entenkopf als Griff
Los 2369
Zuschlag
180€ (US$ 194)
Entenkopfstock. Spazierstock mit geschnitztem Entenkopfgriff und eingehämmerten ornamentalen Applikationen aus Silberblech. Mahagonischuss mit Silbermanschette und Metallzwinge. Länge: 88 cm. Gewicht: 285 g. Europa 2. H. 20. Jahrhundert.
Der Entenkopf mit ziselierten Silberblechapplikationen und -intarsien in Linien- und Tropfenform zur Konturierung des Kopfes und Schnabels sowie des Gefieders. Mit eingesetzten Glasaugen. Die Manschette mit zwei undeutlichen Punzen. – Sehr gut erhalten.
Spazierstock mit Hundekopfgriff
Spazierstock mit geschnitztem Hundekopf
Los 2370
Zuschlag
280€ (US$ 301)
Spazierstock mit Hundekopfgriff. Kastanie mit Metallzwinge. Länge: 90 cm. Gewicht: 175 g. Deutschland 20. Jahrhundert.
Spazierstock eines Jägers mit einem vollplastisch geschnitzten Kopf eines Jagdhundes mit eingesetzten Glasaugen als Griff, in einem Stück in den Schaft übergehend. Kaum bearbeiteter, lackierter Schuss mit Rinde (teils abgeplatzt). Am Übergang zum Schaft mit Öse (darin Reste einer Kordel). – Wohlerhalten.
Zwei Spazierstöcke mit geradem Hirschhorngriff.
Spazierstock mit geradem Horngriff. Eichenschuss mit ziseliertem Silberring und Metallzwinge. Länge: 82 cm. Gewicht: 325 g. Deutschland vor 1945. - Wohlerhalten.
Spazierstock mit geradem Horngriff. Malakkarohrschuss mit breitem Silberring, schmalem Messingring und Metallzwinge. Länge: 88 cm. Gewicht: 410 g. Deutschland um 1920. - Der Silberring (4 cm) mit zwei Gravuren ("Oberforstmeister Max Haßmann 187-1957 - Dr. jur. Heirnich Haßmann 1907-1990"). - Schuss im unteren Drittel bis aufs blanke Holz abgenutzt.
Zerlegbarer Spazierstock
Fritzkrücke mit Silbergriff (zusammenlegbar)
Los 2372
Zuschlag
280€ (US$ 301)
Fritzkrücke mit Silbergriff. Braun lackierter, zusammenlegbarer Metallrohrschuss mit Hartholzzwinge. Länge: 85 cm. Gewicht: 305 g. Deutschland 1930er Jahre.
Der dreiteilige Schaft wird innen durch zwei Gummizugbänder fixiert, er lässt sich auseinanderziehen und dann zusammenlegen. Auch der Griff ist abzuschrauben. Dieser mehrfach gepunzt (Halbmond nach rechts, Haube mit Kreuz, "AM" mit Kreuz) und mit Feingehaltstempel 925. – Schaft mit Altersspuren.
Zeitgenössischer Spazierstock mit Rundhaken aus glattem Silber. Braun lackierter Holzschuss mit Metallzwinge. Länge: 89 cm. Gewicht: 360 g. Deutschland 1989.
Schöner Gebrauchsspazierstock für eine große Hand. Der Griff ist mehrfach punziert (Drei Kronen, "S" und Feingehaltstempel 830S) sowie mit der Gravur "DE 29.4.1989". – Schuss mit kl. Gebrauchsspuren, Kratzern u. ä. Insgesamt gut erhalten.
Silberkappenstock
Spazierstock mit ovalem Schuss und Kappe in Silber
Los 2375
Zuschlag
130€ (US$ 140)
Silberkappenstock. Spazierstock mit ovalem Schuss und gegossener, vielfach durchbrochener Silberkappe. Mahagonischuss mit Hornabsatz. Länge: 90,5 cm. Gewicht: 220 g. Europa 2. H. 20. Jahrhundert.
Das obere Ende des schön gemaserten Stockes ist von einer gegossenen massiven Silberschmiedearbeit umschlossen. Mit einer gravierten Deckplatte, an den Seiten durchbrochene Blätter, Ranken und ein Bandornament mit gotischen Dreipässen. – Tadelloser Zustand.
Birnenförmiger Stockdrehknauf
Birnenförmiger Stockdrehknauf mit Rokokoormanenten und reichem gefassten Edelsteinbesatz
Los 2376
Zuschlag
120€ (US$ 129)
Stockdrehknauf. Birnenförmiger Stockdrehknauf mit Rokokoormanenten und reichem gefassten Edelsteinbesatz und Kunstharzsockel. Länge: 13 cm. Knauf: 8 cm. Breite: ca. 5 cm. Um 1880.
Birnenknaufstock mit reichem Edelstein- und Perlenbesatz. Über einem geflammten rotbraunen Kunstharzsockel mit Gewindenut, an den der Schuss angeschraubt werden konnte, erhebt sich über profilierten Ringen ein kugelförmiger Korpus aus punziertem Silberblech, der oben über zwei weitere Profilringe mit Polsterwulstring und Halbrundkappe zur Birnenform abschließt. Alle Silberblechteile sind mit zahlreichen Edelsteinen, Halbedelsteinen, Glassteinen und Perlen in Silberblechfassungen verziert, darunter Türkise, Achate, Rubine, Malachite, Rosenquarze, Amethyste etc. Im oberen Drehring sind vier große Perlen eingelassen. – Silber oxidiert, Korpus etwas angestaubt, vier größere ovale Glassteine mit Brüchen.
Spazierstockgriffe. 2 silberne Spazierstockgriffe. Ca. 1900-1920.
Ziselierter Rundhakengriff mit Blüten- und Blattmotiven, gezogenen- und Punkt-Linien. Länge: 28 cm. Um 1900. - Gestempelt 800.
Gerader Haken-Griff in einer einem Golfschlägerkopf ähnlichen Form, der sich mit einem planen Druckknopf öffnen lässt. Im Inneren ein Zigarettenetui. Länge 8 cm. Um 1920.
Zwei Stockständer zur Aufnahme von je 32 Spazierstöcken. Länge: 84 cm. Breite: 19,5 cm. Höhe 83 cm. Eichenholz. 1960er Jahre.
Die 10er-Reihen sind jeweils gestuft, sodass die Stöcke in unterschiedlicher Höhe zur Geltung kommen. Mit gedrechselten Füßen und Zierknäufen. – Tadellos.
Album Amicorum des Studenten Johannes Borns in Königsberg (Ostpr.). 22 Bl., davon 32 S. beschrieben. Mit 1 kolor. Federzeichnung von Borns Wappen in Rot und Grün. Quer-kl. 8vo. Goldschnitt. Späterer marmor. Pappband. Königsberg 1660-1666.
Fast alle Eintragungen in latein. Sprache von Königsberger Studenten oder Honoratioren wie dem Pastor Georg Schrötell. In deutscher Sprache sind zwei Gedichte von 36 bzw. 24 Zeilen. - Dabei: Album Amicorum des Andreas Barth. 13 Bl., davon 15 S. beschrieben. Quer-8vo. Goldschnitt. Späterer Pappband. 1666-1686. - Mit Eintragungen in Straßburg (1666-1667), Leyden (1667), Rostock (1667) und Augsburg (1686). Mit Ausnahme eines 8zeiligen deutschen Gedichtes von Albert Adam König (Straßburg 1667) alles in latein. Sprache.
- eines Studenten Schultze an der Universität Altdorf. 16 Bl., jeweils einseitig beschriftet. Quer-8vo. Goldschnitt. Lose Bl. in einem späteren Pappdeckel. Altdorf bei Nürnberg 1662-1665.
Alle Eintragungen in latein. Sprache. - Beiliegend zwei weitere, aber wohl nicht zu Schultze gehörende Altdorfer Blätter aus den Jahren 1667 und 1695. - Alle Blätter mit kleinen, unauffälligen Bleistift-Notizen eines Stammbuch-Forschers.
- des Studenten J. G. Bezold in Wittenberg. 176 Bl., davon 83 S. beschrieben. Schmuckloser Lederband d. Z. (berieben; kleine Deckel- und Rückendefekte) mit Goldschnitt. Quer-8vo. 1726-1730.
Die große Mehrzahl der Eintragungen in lateinischer, nur 12 in deutscher Sprache, ferner einige auf Französisch. Die Sinnsprüche größtenteils von Kommilitonen in Wittenberg geschrieben, 1729 und 1730 auch in Halle und Jena. Am 20. März 1728 trägt sich in Wittenberg ein F H Gleim aus Quedlinburg in deutscher Sprache ein. Da die Studenten gewöhnlich auch ihre Herkunft angeben, bietet das Stammbuch einen recht guten Überblick über das Einzugsgebiet der Wittenberger Universität und die Zusammensetzung ihrer Studentenschaft zur Zeit des "Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelm I. - Vorangestellt 3 Bl. Register. - Einige Blätter fehlen. - Dabei: Album Amicorum eines jungen Mädchens in Eisleben. 32 Bl, davon 52 S. beschrieben oder illustriert. Mit 1 Portrait-Silhouette. Quer-8vo. Schlichter Lederband d. Z. (beschabt) mit Filetenvergoldung und Goldschnitt. 1789-1801. - Die meisten Eintragungen in Eisleben; später auch Arnstadt, Burgwenden und Roßla. - Einige Bl. fehlen; stärkere Gebrauchsspuren.
Mit Cronegk und Oest
- des A. F. L. von Mülmann. 67 Bl., davon ca. 64 beschrieben oder illustriert. Mit 4 Aquarellen bzw. Gouachen, 1 Rötelzeichnung und 15 kolor. Kupferstichen (meist einzeln montierte Figuren, die aus größeren Blättern ausgeschnitten wurden). Quer-8vo. Pergamentband d. Z. mit reicher Blindprägung. Goldschnitt. 1750-1754.
Hübsch illustriertes Rokoko-Stammbuch eines jungen Adligen, der sich zunächst an einigen Universitäten versuchte (1751 Marburg, 1752-53 Leipzig, mit Abstechern nach Halle und Jena), dann in Neuwied mit Militärpersonen umging (1756-59) und schließlich im nahen Dierdorf seßhaft wurde (1773-1774). Die Beiträger sind vorwiegend adlige Standesgenossen (z. B. v. Werther, v. Gersdorff), z. T. Offiziere. Als besonders seltenes Autograph ist eine Eintragung des jung verstorbenen Dichters Johann Friedrich von Cronegk (1731-1757) hervorzuheben, dessen Trauerspiel "Codrus" seinerzeit preisgekrönt und von den Wandertruppen gespielt wurde. Ferner ist der Bremer Schriftsteller und Professor Johann Henrich Oest (1727-1777) mit einem 20zeiligen Gedicht vertreten. Oest (vgl. über ihn Goed. IV und XII), der u. a. Stifter und Sekretär der Bremischen Deutschen Gesellschaft war und später als Oberinspektor in Runkel (Nassau) lebte, schreibt sich am 11. Sept. 1758 in Neuwied ein. - Eine aquarellierte Federzeichnung (Marburg 4.VIII.1751) zeigt in naiver Darstellung die Stadt Marburg/Lahn mit Umgebung aus der Vogelschau, wobei 16 Sehenswürdigkeiten angemerkt sind. - Eine Anzahl Blätter fehlt; einige Bl. defekt; Heftung teilweise gelockert; Gebrauchsspuren.
- des Wiener Medizinstudenten Samuel Daniel Lischoviny aus Neusohl in der heutigen Slowakei. Circa 250 Bl., davon 52 S. beschrieben oder illustriert. Mit Grisaille-Titel in Rocaille-Ornamentik und 7 ganzseitig und bildmäßig ausgeführten Aquarellen bzw. aquarell. Federzeichnungen. Quer-gr. 8vo. Brauner Lederband d. Z. (gering berieben) mit reicher Rückenvergoldung, goldgepr. Rokoko-Bordüren auf beiden Deckeln, Goldschnitt und Buntpapier-Vorsätzen. Im Leder-Schuber d. Z. mit ornamentaler Blindprägung. 1765-1772.
Wenig benutztes und daher frisch erhaltenes Stammbuch, dessen Beiträger in Neusohl (Lischovinys Elternhaus), Wien und Pressburg in Erscheinung traten. Darunter zwei dänische Naturforscher, der Ornithologe und Mineraloge Morten Thrane Brünnich (1737-1827) von der Universität Kopenhagen, der sich 1769 in Wien einträgt, gemeinsam mit einem Jens Esmarch, der aber wohl nicht mit dem gleichnamigen bedeutenden Mineralogen identisch sein kann, der erst 1763 geboren wurde, halb Europa bereiste und später Professor in Oslo wurde. Unser Jens Esmarch bezeichnet sich jedenfalls hier als "Mineraloge" auf einem undatierten Blatt, das auf Brünnichs Blatt folgt. Auch vereinzelte adlige Beiträger finden sich, darunter der preußische Jurist Julius Ernst von Canitz (Wien 1768). - Die professionell ausgeführten Aquarelle mit christlichen oder emblematischen Inhalten scheinen alle von J. F. Kiets zu stammen, der eines der Blätter signiert hat. Bei einer aquarellierten Pflanzenzeichnung läßt sich ein Blatt hochklappen, so dass darunter das Porträt einer jungen Dame erscheint. - Abgesehen von der großen Menge frischen, leeren Papiers des 18. Jahrhunderts ein schönes, gut erhaltenes Stammbuch mit interessanten Illustrationen.
- des Studenten Gottlob Beyer in Lauban (Niederschlesien). Circa 200 Bl., davon ca. 138 S. beschrieben oder illustriert. Mit 7 Aquarellen bzw. Gouachen, 1 Rötelzeichnung, 1 Grisaille und 1 Bl. mit Bleistift-Durchreibungen von Münzen. Quer-8vo. Brauner Lederband d. Z. (beschabt; leichter Rückendefekt) mit Resten von Deckel- und Rückenvergoldung sowie Goldschnitt. 1765-1779.
Reich mit Textbeiträgen gefülltes Album, die allermeisten von Kommilitonen verschiedener Fächer in Lauban aus den Jahren 1765-1769. Dann vor allem Leipzig, Löbau, Halle, Reutnitz, Zittau, Dresden, Schwerta, Wiesa, Rengersdorf und andere kleine Orte. Vertreten sind u. a. Mediziner, Pharmazeuten, Theologen und Juristen. Auch Adel kommt vor, darunter Friedrich August Christoph von Uechtritz (1748-1821) und Erdmuthe von Truchses (Löbau 1776, mit Wappen-Aquarell). Aus dem Gebiet der Gelehrten schreibt sich der aus Lauban stammende namhafte Orientalist und Linguist Conrad Gottlob Anton (1745-1814) ein, der als Professor in Leipzig und später bis zur Auflösung der Universität in Wittenberg lehrte. - Mit dem einzigen Beitrag aus Göttingen trägt sich 1765 der spätere Muskauer Pastor Primarius, Superintendent, Schriftsteller und Bienenforscher Johann Georg Vogel (1739-1825) ein, der mit seiner Bienenzucht selbst das Interesse der Zarin Katharina der Großen erregte. Ferner sind erwähnenswert der Buchhändler Adam Jacob Spiekermann in Zittau, der aus Berlin stammende Dresdener Lehrer Carl Heinrich Nicolai (1739-1823), der einen der ersten Wanderführer durch die Sächsische Schweiz und Umgebung herausgab, und - zweifellos von besonderem Interesse - Carl Friedrich Bassenge aus Dresden, der sich am 16. Januar 1768 in Leipzig mit einem italienischen Vierzeiler einträgt. - Mit einem Nachtrag im Jahre 1796 von dem späteren Stammbuch-Besitzer F. T. Franke in Bischofswerda. - Eine montierte hübsche (leider etwas beschädigte) aquarellierte Bleistift- und Federzeichnung, die eine Gesellschaft beim Kaffee im Grünen zeigt, erinnert stilistisch sehr an Johann Heinrich Ramberg, doch kommen auch diverse andere zeitgenöss. Künstler in Betracht.
- des Studenten Ludwig Senger in Duisburg. 269 pag. Seiten, 6 Bl., davon ca. 116 S. beschrieben oder illustriert. Mit 4 Aquarellen und 4 Portrait-Silhouetten. Quer-gr. 8vo (11 x 21 cm). Brauner Lederband d. Z. (Ecken, Kanten und Rücken berieben und bestoßen) mit reicher Vergoldung auf beiden Deckeln und dem Rücken sowie Rückenschild "Stammbuch". Goldschnitt. 1785-1799.
Mit Eintragungen reich gefülltes Stammbuch, größtenteils von Studenten der Universität Duisburg, teils mit Symbolen, wie sie in studentischen Verbindungen üblich waren. Auch die Portrait-Silhouetten zeigen wohl Kommilitonen Sengers, und eine sehr kleine aquarellierte Federzeichnung zeigt eine mit Studenten besetzte lange Tafel, an deren Kopf ein Redner mit erhobenem Degen steht. Außer Duisburg werden die Orte Castrop, Herringen, Drechen und Kamen genannt. Am Schluß ein Register. - Einige Bl. fehlen; stellenweise tintenfleckig; Gebrauchsspuren wie Fingerflecken etc.
- des Carl Dreckmeyer in Halle (Westfalen). 380 pag. Seiten, davon 100 S. beschrieben. Mit 1 Portrait-Silhouette. Quer-gr. 8vo. Marmor. Lederband d. Z. (leicht bekratzt) mit goldgepr. Rokoko-Bordüre auf beiden Deckeln und Resten von Rückenvergoldung sowie Goldschnitt. Halle (Westfalen) 1786-1788.
Für die kurze Benutzungsdauer erstaunlich reich gefülltes Stammbuch. Alle Eintragungen in Halle: von Freunden, "Stubenburschen" und Amateurmusikern, darunter auch Adel wie Carl Friedrich v. Arnim (aus Minden) oder Clemens v. Khaynach etc., größtenteils aus Westfalen stammend. Wichtigster Beiträger ist der Theologe, Schriftsteller und Liederdichter Friedrich Adolf Krummacher (1767-1845), der sich 1788 einschreibt, bevor er an seinen Geburtsort Tecklenburg zurückkehrt. - Krummachers Liedtexte, einige von Schubert vertont, haben sich bis ins 20. Jahrhundert in den evangelischen Gesangbüchern erhalten. - Am Schluß ein Register. - Einige Bl. fehlen.
Die Augsburger Stecher-Schule
- des Kupferstechers (?) Herz in Augsburg, wohl ein Enkel des Johann Daniel Herz (1693-1754). Illustr. Titelblatt, 432 gez. Seiten (davon ca. 113 beschrieben oder illustriert; wenige Bl. fehlen), 6 Bl. Register. Mit 5 Aquarellen bzw. Gouachen, 2 Bleistift-Zeichnungen, 1 Grisaille-Zeichnung, 3 (1 kolor.) Kupferstichen, 1 Kalligraphie und 3 geschnittenen Porträt-Silhouetten. Brauner Lederband d. Z. (stärker berieben und leicht fleckig) mit ornamentaler Blindprägung auf dem Rücken und beiden Deckeln, Rückenschild "Stammbuch" und Buntpapier-Vorsätzen sowie Goldschnitt. 1786-1789.
Wohl nicht, wie von späterer Hand vermerkt, Stammbuch des Stechers, Verlegers und Akademie-Gründers Johann Daniel Herz d. J. (1722-1792, Sohn des gleichnamigen bedeutenderen Stechers, 1693-1754), denn 1789 tragen sich in Augsburg nicht nur drei Schwestern des Stammbuch-Inhabers ein, sondern auch dessen Mutter Maria Regina Barbara, und es erscheint wenig glaubhaft, dass diese sich erst 67 Jahre nach der Geburt ihres Sohnes in dessen Stammbuch einträgt, das er auch erst im Alter von 64 Jahren angelegt hätte. Es dürfte sich also um die dritte Kupferstecher-Generation Herz in Augsburg handeln. Für diese Profession spricht die Anzahl namhafter Künstler, die im Stammbuch vertreten sind: Seite 149 enthält eine feine Bleistiftzeichnung mit einem Selbstbildnis des Münchener Malers Johann Conrad Wengner (1728-1806), datiert München 2. August 1787. Am 21.2.1786 trägt sich der Augsburger Maler, Zeichner und Kupferstecher Johann Esaias Nilson (1721-1788) ein. Ein signiertes Grisaille-Blatt (Kirchen- oder Kloster-Ruine) neben einer schriftlichen Eintragung vom 26. Februar 1789 ist signiert "Jac. Christoph Haid fecit". Ein sehr fein ausgeführtes Aquarell mit einer romantischen Flußlandschaft (1788) ist signiert und kommentiert von Franz Xaver Habermann (1721-1796). Im Jahr 1786 trägt sich der letzte Augsburger reichsstädtische Münzmeister Anton Neuß (1736-1807) ein, drei Jahre später seine Söhne Peter Neuß und Johann Jakob Neuß (1770-1847), der auch eine nebenstehende Grisaille signiert. Er wurde später "Königl. Bayerischer Hofgraveur". Schon am 7. Nov. 1787 findet sich, ebenfalls in Augsburg, eine französische Eintragung des Graveurs Johann Alois Stanglmair, daneben eine sehr fein ausgeführte Radierung im Oval. - Andere prominente Beiträger des Stammbuchs sind der Augsburger Landkarten-Verleger Johannes Walch (1786), der kurpfalz-bayerische Hofrat Konrad von Kolb, der Jurist und Schriftsteller Johann Gottlieb Roller in Stuttgart (mit einem umfangreichen Gedicht) und der Theologe Georg Joachim Zollikofer (1730-1788; Eintrag Leipzig 1786 mit seinem gestochenen Porträt). - Die meisten Eintragungen in Augsburg, ferner Leipzig, Stuttgart, München und Erlangen. - Außer den genannten Illustrationen sind die drei hübschen Porträt-Silhouetten, eine gestochene Ansicht aus Leipzig in zartem Kolorit sowie das Titelblatt mit seiner farbigen Rahmung und dem ungewöhnlich umfangreichen Begrüßungsgedicht in zweifarbiger Kalligraphie bemerkenswert.
- eines Studenten Gravenhorst in Helmstedt und Göttingen. 73 Bl. sehr festen Papiers mit Goldschnitt. Kl. 4to. Lose Bl. in einem Leder-Umschlag d. Z. mit vergoldeten Bordüren. Im Papp-Schuber d. Z. (dieser beschabt). 1791-1796.
Die ersten 16 Bl. (1791-1792) beschrieben von Freunden in Lüneburg. Es folgen 19 Bl. (1793-1794) mit Beiträgen in Helmstedt, einige Bl. aus Leipzig und ab 1796 13 Bl. aus Göttingen; ferner einige Beiträge in Gifhorn, Minden, Hannover und kleinen Orten. Zitiert werden u. a. Goethe und Herder. - Ungewöhnliches Album mit Blättern als quadratische Karten.
- eines Studenten Zitelmann in Halle (Saale). 1 Bl., 181 pag. Seiten, 4 Bl., davon 158 S. beschrieben oder illustriert. Mit 4 Aquarellen und 1 Stickerei um einen geflochtenen Haarzopf. Quer-gr. 8vo. Violetter Seidenband d. Z. (Ecken und Kanten beschabt und zerschlissen) mit goldgepr. Bordüren und Aufdruck "Z 1792" sowie Seiden-Vorsätzen und Goldschnitt. 1792-1796.
Der aus Stettin stammende Zitelmann studierte 1794-1796 in Halle (mit Abstechern nach Berlin), und somit stammt der weitaus größte Teil der Beiträge von Hallischen Studenten, die jeweils die Symbole ihrer Verbindungen, öfter mit gekreuzten Schlägern, hinzufügten. Auch Freundinnen und weibliche Verwandte sind im Album vertreten, so in Stettin eine Henriette Brockhaus. In Berlin wird 1796 Kästner zitiert.
- eines jungen Mannes aus Waldenburg (Sachsen). Ca. 79 Bl., davon 99 S. beschrieben oder illustriert. Mit 1 Rötelzeichnung, 3 Tuschfederzeichnungn und 2 Deckfarbenmalereien. Quer- 4to. (14 x 21 cm). Lederband d. Z. (stärker berieben und bekratzt) mit vergold. Bordüren und goldgepr. Mittelstück auf beiden Deckeln, Rückenvergoldung und Rest eines Rückenschildes "Denkmahl der Freundschaft" sowie Goldschnitt. 1792-1804.
Die Eintragungen von Freunden und Verwandten (z. B. Grußmutter Chruder in Waldenburg und Vettern Oesfeld); von den Beiträgen stammt die größte Anzahl - nach Waldenburg - aus Celle 1794-1798. Ferner Leipzig, Lößnitz, Glauchau, Auerbach und schließlich Braunschweig, wo sich 1802 ein Karl Ludwig Gieseke (ohne "c") einträgt, "Am Tage vor meiner Abreise nach Hamburg". In dem beigefügten Gedicht bewegte er sich auf "Sachsens Felsenwegen", ist "standhaft auf Wanderschaft" und ein "K. Pr. Rath". Das läßt an den gleichnamigen abenteuerlichen Mineralogen, Tänzer, Schauspieler, Opernlibrettisten, Juristen und Polarforscher denken, der 1814 eine Professur für Mineralogie in Dublin erhielt und schließlich in den britischen Adelsstand erhoben wurde. Doch da sich unser Gieseke ohne c schreibt, ist die Identität mit dem vielseitigen Gelehrten fraglich. - Die Zeichnungen zeigen Landschaften mit Freundschafts-Denkmälern sowie zwei Ansichten: einen Park mit Gewässer und Schlößchen bei Waldenburg (1793) und eine "Ansicht des Kupferhammers im Plauischen Grunde bei Dresden" (1793). - Dieses Blatt durch oxydiertes Bleiweiß beeinträchtigt. Der ganze Band etwas unfrisch; 1 Blatt mit größerem Abriss, vor allem vorn und hinten offenbar Blätter entnommen; Gebrauchsspuren.
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