Rothaug, Alexander
Flöte spielender Satyr
Los 6900
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.480€ (US$ 2,667)
Flöte spielender Satyr
Bleistift und Kreide in Schwarz, weiß gehöht, auf grauem Velin. Um 1891.
32,5 x 23,5 cm.
Heiterkeit und Zartheit strahlt das sicher gezeichnete Studienblatt aus, das motivisch wie auch in der künstlerischen Auffassung eine Nähe zum Schaffen Otto Greiners zeigt. Rothaugs beschäftigt sich mehrfach mit der Figur des musizierenden Satyrs, so zum Beispiel in seiner Federzeichnung "Flöte spielender Hirte bezirzt Quellnymphe am Waldbach, die spielende Puten beobachtet" (vgl. Allgäuer Auktionshaus, Kempten, Auktion 15. April 2011, Los 2590).
Versteckspiel
Tempera auf Karton.
19,5 x 26,5 cm.
Faun und Nymphe spielen im Gebüsch miteinander Verstecken: Während der Faun von rechts ins Blattwerk stürmt, um die Nymphe zu erhaschen, schleicht sie sich von links aus dem Versteck heraus. Liebevoll und detailreich schildert der Künstler Figuren und Umgebung dieser narrativen, spielerischen Szene, und insbesondere dem dichten Laub des Gebüschs widmet er zahlreiche, fein abgestufte Grünnuancen. Die mythologischen Figuren transportiert Rothaug hier in eine parkähnliche, gepflegte und eher mitteleuropäisch anmutende Landschaft, wodurch ein interessanter Kontrast entsteht.
Rothaug, Alexander
Tänzelnder Knabe in Rückenansicht
Los 6902
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
595€ (US$ 640)
Tänzelnder Knabe in Rückenansicht
Bleistift, weiß gehöht und quadriert, auf grauem Velin.
30,2 x 22 cm.
In anmutiger Bewegung hebt der Knabe, im Rückenakt gezeigt, seine Gaben empor. Der angedeutete Obstkorb in seinem Arm lässt den Jungen möglicherweise als eine Allegorie des Herbstes erscheinen; der zweite Rückenakt rechts daneben bleibt weitgehend in der Andeutung. Die zarte Quadrierung weist darauf hin, dass Rothaug eine weitere Verwendung des Motivs geplant hatte.
Rothaug, Alexander
Pan mit Flöte im Seerosenteich
Los 6903
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.178€ (US$ 1,267)
Pan mit Flöte im Seerosenteich
Feder in Schwarz, Bleistift und farbige Kreiden auf Velin.
9,5 x 16,5 cm.
Auf einem Steinblock inmitten des von Schilf umstandenen Teiches sitzt der Hirtengott, in drei Rohrstücke blasend. Die haarscharfen Linien der spitz geschnittenen Feder verleihen der Zeichnung einen luftigen, flirrenden Charakter und lassen das Klingen der Flötentöne im Schilfgras und in den zitternden Reflexen auf dem Wasser nahezu sichtbar werden. Ovids Metamorphosen zufolge weist die Najade Syrinx, keusche Anhängerin der jungfräulichen Artemis, die Liebe des Hirtengottes Pan zurück und wird auf der Flucht vor seinen Nachstellungen auf ihr Bitten hin am Fluss Ladon in Schilfrohr verwandelt. Als der Atem des verschmähten Gottes durch das Schilf streicht, entsteht ein ergreifender Klang. Pan schneidet daraufhin Schilfrohr, verklebt die Stücke mit Wachs und baut so die Syrinx genannte Hirtenflöte (Panflöte), um darauf seine Lieder zu spielen. Verso Fragment einer weiteren Zeichnung und Annotationen des Künstlers.
Rothaug, Alexander
Felsenküste / Ruderer
Los 6904
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)
Felsenküste / Ruderer
2 Zeichnungen, recto/verso.Tempera, verso Farbproben und Bleistift auf Karton.
26,5 x 19,5 cm.
Verso mit Bleistift Kompositionsskizze und Notizen zur Strukturierung der Bildebenen.
Wie imposant und mit welcher Macht die Brecher an die felsige Küste schlagen, verdeutlicht die im Kontrast winzig kleine Figur des einsamen Herrn rechts auf der Klippe. Souverän setzt Rothaug die weiße Farbe im Bereich der Wellenkämme dicker ein und schafft dadurch glänzende Partien, die im Licht wie Wasser zu glitzern scheinen. In der Darstellung des Ruderers verso hingegen spielt der Künstler mit der Spiegelung auf dem kristallklaren Wasser, in dem wir bis auf den tiefen, dunklen Grund zu blicken vermögen. Zur Strukturierung der Bildebenen notiert Rothaug links daneben, unter einer kleinen Kompositionsskizze seine Einteilung: "Wasser: I der Grund/II die Wasserfläche/III die Spiegelung / Luft: I die Dunst-Wolken/II die Luft".
Rothaug, Alexander
Muse am Meeres-Strand
Los 6905
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)
"Muse am Meeres-Strand"
Tempera auf Holz.
10 x 21 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "ALEXANDER ROTHAUG", verso mit Bleistift betitelt.
Das Meer galt von jeher als Sehnsuchtsort, als Symbol des Ursprungs, sowohl des Lebens als auch des Todes. Rothaug gestaltet die felsige Uferlandschaft mit der mythologischen Frauenfigur im blauen Gewand als Triptychon. Mit feinem Pinsel und dunkler Palette, die nur da und dort von kleinen Tupfern in dem für den Künstler charakteristischen leuchtenden Türkis durchbrochen ist, schafft er eine dramatisch bewegte, nur von einem Silberstreif am Horizont beleuchtete Szenerie. Geschwungene Ornamentlinien zieren in den seitlichen Rändern die Komposition und nehmen das Motiv der Wellen auf.
Zum Zusammenhang von Weiblichkeit und Meer schreibt Ernst Fuchs: "Das Verlangen auszubrechen erweckt die Frau, sie ist das Meer schlechthin, Synonym für die unendliche Weite und für die unerforschliche Tiefe." (in: Weis/Fuchs, München u. Wien 1980, S. 230).
Meeresbrandung
Tempera und Bleistift auf Karton.
19,3 x 26,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Gelbbraun signiert "ALEX ROTHAUG".
Mit sicherem Einsatz der malerischen Mittel gestaltet der Künstler das kleine Seestück: Schäumend rauscht die Gischt ans steinige Ufer, und die brechenden Wellen lassen das Meerwasser an den Felsbrocken emporspritzen. Plastisch modelliert Rothaug die Brandung mit Weiß in pastosem Farbauftrag und gestaltet die lasierte Strandlandschaft in harmonischem, reduziertem Kolorit von Blau, Braun und Weiß. Die Wolken akzentuiert er mit zarten Bleistiftlinien und verleiht ihnen Kontur. Die für den Künstler charakteristische, goldbraun gezeichnete Einfassungslinie gibt der Komposition Geschlossenheit.
Die Nixe am Riff
Öl auf Holz.
35 x 42 cm.
Verso betitelt und von fremder Hand bezeichnet "Hoffmannleiste echt Gold".
Geheimnisvoll-märchenhafte Darstellungen setzt Rothaug vielfältig und mit visionärer Kraft um. Hier liegt eine riesenhafte Seejungfrau mit wallender roter Haarpracht und weit geöffneten, runden grünen Augen auf einem Riff dicht unterhalb des Meeresspiegels. Sie räkelt sich inmitten von Muscheln, Meeresschnecken und ist umspielt von Fischen. Ihr langer Fischschwanz, der direkt unter ihren Rippen ansetzt und mit mehreren seitlichen Flossen ausgestattet ist, windet sich durch die rostige Rundung eines uralten, im Riff feststeckenden Ankers - und nicht nur das verleiht der Darstellung eine unheimliche Dimension: Das Schiff, dass sich vom Horizont her mit geblähten Segeln schnell nähert, fährt über das trügerisch stille Meer direkt auf die Klippe und den dort aus dem Wasser ragenden Ellenbogen der Nixe zu, muss also wahrscheinlich damit kollidieren und scheint so dem Untergang geweiht. Schönheit und Verderben liegen hier dicht beieinander. Die lasierende Malweise mit feinen pastosen Höhungen in Weiß wird dem Motiv in hohem Maße gerecht. Die Gestalt der Nixe mag Ernst Fuchs inspiriert haben, denn ein Hauch dieser lasziven Erscheinung lässt sich auch in seinen Darstellungen der Meerjungfrauen finden. Die lockenden weiblichen Wasserwesen verkörpern bei Fuchs ebenso wie bei Rothaug ein erotisches, verführerisches Urbild der Frau
Rothaug, Alexander
Capri: Blick auf die Faraglioni
Los 6908
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)
Capri: Blick auf die Faraglioni
Aquarell über Bleistift auf genarbtem Aquarellkarton. Wohl um 1900.
18 x 25 cm.
Das tiefblaue Mittelmeer, die im Sonnenschein strahlenden markanten Felsen: ein Bild zeitloser Harmonie. Capri galt bereits seit der Antike als Sehnsuchtsort. Die berühmte, fast unwirklich hell beleuchtete Landschaftsszenerie zeichnete Rothaug wohl während seiner ausgedehnten Studienreisen durch Dalmatien, Italien und Spanien zu Beginn des 20. Jahrhunderts und setzte das Motiv zudem, wenn auch aus leicht geändertem Blickwinkel, im Gemälde um (vgl. "Felsenküste auf Capri", Im Kinsky, Wien, Auktion 18. Juni 2013, Los 0868).
Schlafender Jüngling
Bleistift, weiß gehöht, und Farbproben auf grauem Velin.
23,5 x 32,5 cm.
Einen Moment tiefen Schlafes fängt Rothaug ein. Der Junge ist ganz der Wirklichkeit entrückt, hinübergeglitten ins Reich der Träume. Ein Bild tiefster Entspannung entsteht durch den herabhängenden Arm des auf dem Rücken liegenden Schläfers. Souverän spielt der Künstler in seiner Zeichnung mit Licht und Schatten, so dass nur wenige ausgearbeitete Gewandfalten und sparsame Andeutungen reichen, um aus der Studie das ganze Bild des Jünglingsaktes entstehen zu lassen.
Geraffter Vorhang
Bleistift und Feder in Schwarz, weiß gehöht, auf braungrauem Velin.
27,2-30 x 19 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz bezeichnet "Adolf Porsche (...)", verso mit Bleistift schwer lesbar bezeichnet.
Weder die Fenster- oder Türöffnung, noch der Raum spielen für Rothaug hier eine Rolle, sondern alleine die Üppigkeit des Faltenwurfes. Akzentuiert betonen die schwarzen, feinen Federlinien die Konturen der Raffung und erhöhen die plastische Wirkung des Vorhangs. Unten zeichnet Rothaug im reizvollen Kontrast dazu eine entblößte Schulter. Der Sammler Adolf Porsche war Leiter der Notendruckerei der östereichisch-ungarischen Nationalbank in Wien. Verso weitere Schulter- und Armstudien sowie Pinselproben.
Rothaug, Alexander
Dido sieht die Schiffe des Aeneas ablegen / Diana (Fragment)
Los 6911
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)
"Dido sieht die Schiffe des Aeneas ablegen" / Diana (Fragment)
2 Zeichnungen, recto/verso. Tempera über Bleistift auf Karton. Vor 1938.
30 x 26,6 cm.
Im Unterrand mit Bleistift betitelt und (schwer lesbar) bezeichnet "Morgens, die ersten Sonnenstrahlen fallen ins Gemach (...)", mit Stimmungs- und Farbangaben sowie mit Farbproben.
Sie verzehrt sich vor Trauer und Begehren. Die verzweifelte Gestalt der Dido steht im Zentrum der Zeichnung, während wir durch das Fenster die Flotte des Aeneas ablegen sehen. Wie einen Theatervorhang öffnet Dido für uns die dunklen Stoffbahnen, so dass durch die Fensteröffnung die Szene auf dem Meer wie eine zweite Bühne erscheint. In dieser vom Vordergrund abgetrennten Bildebene enthüllt sich die Ursache des Dramas. Anders als die im Ausdruck vergleichbare Frau des Potiphar, die den entfliehenden Joseph zu halten versucht (vgl. Losnr. 7075), wendet sich Dido in ihrer Trauer über den Verlust des Geliebten zum Betrachter hin, das erlösende Schwert lehnt bereits griffbereit neben ihr. Rothaug thematisiert offen das mutig ausgelebte, unerfüllte Begehren der Frau und setzt es in der von der Morgensonne angestrahlten Figur der Dido prominent ins Bild. Wieviel Bedeutung der Künstler Licht und Stimmung zumaß, verdeutlichen seine handschriftlichen Anmerkungen im Unterrand.
Verso das Fragment einer weiteren Komposition, "Diana", zeigt die Jagdgöttin sich vor dem Bad entkleidend.
Studienbuch
29 Blatt. Feder in Schwarz und Bleistift, teils aquarelliert, teils mit farbigen Kreiden, auf Velin. In Orig.-Spiralbindung. Um 1930.
29 x 20,5 cm.
Mehrfach mit Bleistift bzw. Feder in Schwarz signiert "Alexander Rothaug", häufig betitelt oder bezeichnet.
"Wer Zutritt in Meister Rothaugs Werkstatt hatte, der verwunderte sich gewiss nicht wenig über die schier unübersehbare Menge der gewissenhaft genauen Studien in Farbe und Form, womit Dutzende Skizzenbücher, ganze Stapel Mappen und einige Schränke angefüllt sind; Studien, die überzeugend dartun, auf welch gründlichem Grund der Meister steht, wenn er eine seiner großen, anscheinend rein aus der Fantasie oder dem Gestaltenreich der Dichtung und Sage geschöpften Kompositionen schafft." (Arthur Roessler, Ein deutscher Kunstmeister - Eine kleine Rede auf den Maler Alexander Rothaug, in: Der getreue Eckart, 12. Jg., Heft 4, Januar 1935, S. 250 ff). In dem Studienbuch stehen zwischen sorgfältig und fein ausgeführten, farbigen Vorzeichnungen für Gemälde zahlreiche Anatomie-, Figuren-, Landschafts- und Tierstudien, Allegorien, Personifikationen und Symbole, ergänzt durch Kompositionsskizzen und Farbanweisungen. Es finden sich u. a. folgende Themen: Die Nibelungen, Waffentanz der Amazonen, Marienerscheinung, Musizierende Engelwesen, Mariae Himmelfahrt, Kircheninneres, Der Wagen des Gottes Krschna (sic), Kirchenfensterentwürfe, Der Weg zu Stärke u. Kraft, Frühlingsmorgen, Kentaur und Nymphe, Die Nilbraut, Achilles und Penthesilea, Schlafende Waldnymphe, Quellnymphe, Schlafende Dido, Träumende Ariadne, Troglodyten, Orpheus, zudem immer wieder Bewegungsstudien zu Sportlern, häufig zu Tennisspielern und verschiedene Selbstbildnisse Rothaugs.
Dazwischen ein kleiner Text "Die Natur gab dem Menschen den Verstand" (zur Entwickung von Waffen, Blatt 14 verso) und immer wieder kleine Merksätze.
Rothaug, Alexander
Dame mit Wiesenblumen
Los 6913
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)
Dame mit Wiesenblumen
Tempera auf Holz.
60 x 49,3 cm.
Verso von fremder Hand bezeichnet "ALEX ROTHAUG", "67.239" sowie "157".
Huflattich, Margeriten, Klee und Gräser - die einfachsten Wiesenblumen stehen in charmantem Kontrast zur eleganten Tenue der Dame, bei der es sich wohl um die Gattin des Künstlers handelt. Helles Tageslicht fällt von links vorne in das Bild und unterstreicht, ebenso wie das reizvolle Durcheinander der Wiesenblumen, die Natürlichkeit des Damenbildnisses vor einer grünlich changierenden Wand mit ornamentaler Bordüre. Mit lasierendem Farbauftrag und feinen, kontrolliert sich überkreuzenden und überlagernden Pinselschwüngen modelliert Rothaug liebevoll das hell schimmernde Inkarnat und die Hochsteckfrisur, während Kleid und Blumenvase im Vordergrund lockerer gestrichelt und getupft bleiben.
Draperiestudie
Kreide in Schwarz und Weiß sowie Farbproben auf grauem Velin.
23,5 x 32,3 cm.
Mit sicherer Hand spürt Rothaug jeder kleinsten Falte, jedem Lichtreflex, jeder Wölbung der locker drapierten Tücher nach und setzt Textur und Volumina überzeugend bildnerisch um. Charakteristisch für die Studienblätter des Künstlers ist die effektvolle Kombination von Schwarz und Weiß auf getöntem Papier Seitlich verleihen kleine Farbproben dem Blatt zusätzlich eine reizvolle Lebendigkeit.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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