Orzechowski, Stanislav
Chimaera sive de stancari funesta regno poloniae secta
Los 1070
Zuschlag
850€ (US$ 914)
Orzechowski, Stanislav. Chimaera sive de stancari funesta regno poloniae secta. 12 Bl., 170 S., 5 Bl. Mit Titelholzschnitt- und Schlussvignette. 15 x 9,5 cm. Halblederband d. 19. Jhds. (Rücken erneuert, leicht bestoßen). Köln, Cholinus, 1563.
VD16 O 981. – Laut VD16 erste Auflage, 1562 war in Krakau bei Lazarz Andrysowic bereits eine gleichnamige Ausgabe erschienen. Der Autor, Stanislav Orzechowski, war ein Vertreter der polnischen Renaissance und wandte sich in seinen politischen Schriften gegen den Zölibat. Insbesondere in seinen späteren Werken polemisiert er gegen die reformatorischen Bewegungen in Polen. – Titel gestempelt und mit hs. Besitzvermerken. Etwas gebräunt und braun- bzw. stockfleckig. Vorsatzpapiere erneuert.
Nicht im VD 16
Ovidius Naso, Publius. Amatoria. Quorum indicem sequens continet pagella. 1 Bl., 407 S., 1 Bl. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. 10 x 7 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (stärker berieben, etwas fleckig und bestoßen). Basel, Nikolaus Bryninger, 1578.
Vgl. VD16 ZV 12095 (Ausgabe 1546). – Wohl der zweite Druck von Ovids Liebeskunst, der im handlichen Duodezformat bei Bryninger erschien, und den Bibliographen des VD16 nicht bekannt ist. – Titel etwas fingerfleckig, mit späterem Namenszug, Tintenspritzern und kleiner Fehlstelle. Sonst gering fleckig und mit einigen Unterstreichungen, Vorsätze mit hs. Einträgen. Exemplar im Wappeneinband der sächsischen Kurfürsten.
Paracelsus (d. i. T. B. v. Hohenheim). Das Buch, Meteororum. Item: Liber quartus paramiri de matrice. Vor in Truck nie außgangen. 1 nn., 106 num. Bl. Ohne das Portrait. 18,5 x 14,5 cm. Pappband des späten 19. Jahrhunderts (vom Block gelöst). Köln, Arnold Birckmann d. Ä., 1566.
VD16 P 425. Zinner 2400. Sudhoff 73. Houzeau-Lancaster 2646. Nicht bei Adams und im British Museum. – Seltene erste Ausgabe seiner Polemik gegen die Meteorologie des Aristoteles. Enthält ab Seite 66 das Liber de matrice über den prinzipiellen Unterschied zwischen Mann und Frau, der nach Paracelsus eine besondere ärztliche Behandlung der Frau bedingt. – Es fehlt das Blatt mit dem ganzseitigen Portrait (unschön herausgeschnitten). Titel zur Hälfte, erste Lagen im oberen Bug gelöst und mit Braunfleck im Bug, letzte sechs Blatt lose, einige Blatt mit kleiner Wurmspur im unteren weißen Rand. Im oberen Bug mit Braunfleck. Insgesamt etwas fleckig, der Titel auch mit Klebespuren einer Broschur im Bug.
Pelbartus von Temeswar. Aureum Rosarium Theologie ad sententiarum quattuor libros pariformiter quadripertium. Ex doctrina doctoris subtilis suorumque sequacium Sanctorumque etiam Thome Aquinatis Bonaventure. Teile I-II (von 4) in 1 Band. 167 Bl.; 250 Bl. 28 x 20 cm. Holzdeckelband mit breitem braungefärbtem Schweinslederrücken (Lederbezug unter Verwendung alten blindgeprägten Materials sorgfältig restauriert; die Fehlstellen der abhanden gekommen Schließbeschläge an den Kanten des Vorderdeckels restaurierend gefüllt). Hagenau, Heinrich Gran für Johannes Rynman, September 1503-Mai 1504.
VD16 P 1158 und 1159. Adams P 552. Nicht im British Museum. – Seltener erster Druck der beiden ersten Teile von Perlbartus von Temeswars (1435-1504) letztem Werk, posthum von seinem Schüler Oswald von Lasko vollendet. Der ungarische Franziskaner von Temeswar verfasste umfangreiche Bibelkommentare und Predigtsammlungen, die europaweit rezipiert wurden und noch heute eine wichtige Quelle zur ungarischen Literatur des Spätmittelalters darstellen.
Der hier zweispaltige Druck erschien wie alle ersten Ausgaben seiner Schriften ab 1498 im elsässischen Hagenau. Der erste Teil beschäftigt sich mit der katholisch-religiösen Sichtweise der Christenheit, im zweiten Teil hingegen wird eine naturwissenschaftliche Perspektive eingenommen. Das heißt, dass Pelbartus hier versucht, das Gesamtwissen an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit zu erfassen und in Form einer Realenzyklopädie schriftlich zu fixieren. Die naturwissenschaftlichen Ausführungen beziehen u. a. Autoren wie Aristoteles, Platon, Augustinus, Isidor von Sevilla, Beda Venerabilis oder Ptolemäus und sogar Avicenna ein und zeigen seinen intellektuellen Hintergrund auf. Ebenso finden Kopernikus und Galilei Eingang in sein Werk. Begriffe wie "anima", "bestia", "celum", "lapis", "mundus", "natura", "reptilia", "terra" und vieles, vieles mehr werden ausführlich behandelt. – Vorsätze erneuert und mit gestempeltem sowie gesiegeltem Exlibris. Titel etwas fleckig und mit Besitzeintrag eines wohl italienischen Franziskanerklosters. Die ersten Lagen mit einigen kleinen Wurmlöchern bzw. kleiner Wurmspur (minimaler Buchstabenverlust) sowie Wasserrand in der rechten oberen Ecke. Leicht gebräunt oder braunfleckig, nur wenige Blatt etwas stärker betroffen, stellenweise mit kleinen, unbedeutenden Wasserrändern. Blatt K1 mit kleinem geschlossenen Eckeinriss, Schnitttitel. Insgesamt ein wohlerhaltenes, vollständiges Exemplar ohne nennenswerte Papierläsuren oder restaurierende Eingriffe in den Textblock.
Plinius Secundus, Gaius. Bücher und Schrifften, von Natur, art und eygenschafft aller Creaturen oder Geschöpffe Gottes. Jetzund widerumb ... durchsehen gebessert und gemehrt. 6 Bl., 388 S., 8 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit Holzschnitt-Titelvignette und 256 Textholzschnitten von Jost Amman. 28 x 18,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (fleckig und berieben) mit 2 intakten Messingschließen. Frankfurt, Sigmund Feyerabend, 1584.
VD16 P 3555. STC 705. Nissen 3190. Choulant 200. Becker, Amman 7d. – Frankfurter Druck eines der populärsten zoologischen Werke des 16. Jahrhunderts, hier in der dritten Ausgabe der in sich abgeschlossenen Bücher VII bis XI von Plinius' Historiae naturalis, reich illustriert von Jost Amman. Enthält die vier Teile vom Menschen, von vierfüssigen und kriechenden Tieren, von den Fischen und von den Vögeln. – Vereinzelte geringe Flecken. Wohlerhaltenes Exemplar. – Vorgebunden: Godescalcus Hollen. Sermonum opus exquisitissimum. 2 Teile in 1 Band. 349 Bl. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Titelbordüren. Hagenau, Heinrich Gran und Augsburg, Johann Rynmann, September 1517. - VD16 H 4472. Adams H 692. - Erste Ausgabe der Predigtsammlung des angesehenen westfälischen Augustinereremiten Gottschalk Hollen (ca. 1411-1484). Zweispaltiger Druck in gotischer Type. - Etwas fleckig, Lagen teils ausgebunden, einige Lagen mit kleiner Wurmspur im unteren Bug, zahlreiche Marginalien und Unterstreichungen, Titel mit altem Besitzeintrag. Dublettenexemplar der Bayrischen Staatsbibliothek, mit entsprechendem altem Tinteneintrag auf dem Vorsatz.
Plutarch. Summi et philosophi et historici parallela, id est, vitae illustrium virorum Graecorum et Romanorum. Guilielmo Xylandro Augustano interprete. 4 nn., 373 num., 16 nn. Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken, Wappenholzschnitt auf dem Widmungsblatt und 60 Textholzschnitten. 36,5 x 23 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (stark fleckig und berieben, Rücken nachgedunkelt, Ecken stärker beschabt, Rückdeckelbezug stellenweise retuschiert). Frankfurt, Johann und Sigmund Feyerabend, 1580.
VD16 ZV 24740. Schweiger 264. Ebert 17467. – Erste lateinische Ausgabe, die bei Feyerabend in Frankfurt erschien. Auf der Textgrundlage der Heidelberger Ausgabe von 1561, die von dem Graezisten Wilhelm Xylander (1532-1576) erstellt und für den vorliegenden Druck erstmals mit den schönen Holzschnittillustrationen ausgestattet wurde. In seinen Parallelviten beschreibt Plutarch vergleichend die Lebensläufe bedeutender griechischer und römischer Staatsmänner von Theseus bis Marcus Antonius. Dabei stellt er Paare zusammen, die in ihrer jeweiligen Vita Ähnlichkeiten aufzuweisen haben, so z. B. Alexander der Große und Caesar, Demosthenes und Cicero, Perikles und Fabius Maximus, Alkibiades und Coriolanus etc. – Vereinzelte Wurmlöcher, anfangs mit sehr schmalem Feuchtigkeitsrand, wenige Unterstreichungen bzw. Anmerkungen, Innenspiegel mit gestochenem Wappenexlibris. Exemplar aus dem Besitz des Theologen Johannes Tornarius, der von 1599 bis zu seinem Tod 1610 Pfarrer an der Martinikirche in Dransfeld bei Göttingen war. Mit dessen Besitzeintrag auf dem Titel (datiert 1597) und seinem diskreten Tintenvermerk über die abgeschlossene Lektüre auf der letzten Textseite verso: "finit T. 7. Mar. anno 1599". Der Vorderdeckel mit Tornarius' Besitzerinitialen "IT" sowie dem Bindejahr "1597".
La Police de l'Aulmosne de Lyon. 55 S. Mit Titelholzschnitt und 2 blattgroßen Textholzschnitten auf dem Titel verso und am Schluss. 21,5 x 16 cm. Neuerer Pergamentband. Lyon, S. Gryphius, 1539.
Baudrier VIII, 128. Brun 274. – Einziger Druck. Vorstellung der 1534 von J. de Vauzelles und Santo Pagnini ins Leben gerufenen und von Geschäftsleuten unterhaltenen Lyoner Armenspeisung. Die Schrift diente der Anwerbung weiterer Spender, auch Gryphius stiftete den Verkaufserlös dem karitativen Unternehmen. Der Titel mit Doppelholzschnitt aus einer Allegorie der Caritas und dem Lyoner Stadtwappen, in veränderter Form auf dem Schlussblatt wiederholt. Der anonyme blattgroße Holzschnitt auf dem Titel verso zeigt den Ablauf einer Armenspeisung. – Leicht gebräunt, Titel gering abgegriffen und mit kleinem Tintenfleck. Untere Außenecke durchgehend mit leichter Knickspur. Vorsätze erneuert. – Beigebunden: Catalogue de Messieurs les Recteurs nommez pour l'administration de l'aumosne générale en la Ville de Lyon. 94 S. (Lyon um 1665). - Letztes Blatt restauriert.
** English **
Only print. Presentation of the "feeding of the poor" program, started by J. de Vauzelles and Santo Pagnini and funded by businessmen in Lyon in 1534. Slightly browned, title showing double woodcut of a Caritas allegory and the Lyonese coat of arms (with small inkspot and minor traces of use). Lower edge with continuous crease. Modern vellum.
Rantzau, Heinrich
De conservanda valetudine. Das ist: von Erhaltung menschlicher Gesundheit: Ein sehr nützliches Handbuch.
Los 1078
Zuschlag
220€ (US$ 237)
Rantzau, Heinrich. De conservanda valetudine. Das ist: von Erhaltung menschlicher Gesundheit: Ein sehr nützliches Handbuch. 18 nn. Bl., 327 S. 19 x 15 cm. Pergament d. Z. (mit deutlichen Gebrauchsspuren und 3 (von 4) Schließbändern). Leipzig, Valentin Vögelin, 1594.
VD16 R231. Vgl. BM STC, German Books S. 724. Cagle 500. Durling 3790f. Weiss 3103. Nicht bei Adams, Garrison-Morton und Osler. – Spätere Ausgabe von Heinrich Rantzaus (1526-1598) Abhandlung, in der er in 60 Kapiteln alle Themen um die menschliche Gesundheit bespricht. Dabei behandelt er allgemeinere Themen wie Ernährung, Schlaf, aber auch Erbrechen, Schwitzen, Abstinenz und sogar Diäten. Darüber hinaus schreibt Rantzau über die Auswirkungen der verschiedenen Jahreszeiten auf den Menschen, "wie man sich wieder Kelte in Reisen, auff Jagten und in Kriegszügen" bewährt, aber auch vor Hitze schützen kann. Zuletzt nennt er Heilmittel und deren Herstellung, etwa Ambrosius-Sirup und Terpentin. – Titel gebräunt und mit größerem Fleck in der unteren Ecke. Die erste Lage gelockert. Durchgehend gebräunt, die ersten 70 Seiten mit durchgehendem, nachgedunkeltem Feuchtigkeitsfleck. Im Rand teils etwas knickspurig. – Beigebunden: Johannis Pontani. Einfeltiger und gar kurzer Bericht was man in den schweren Pestilentzleussten gebrauchen sol. 38 nn. Bl. - VD16 P4229. - Gebräunt und etwas fleckig, die untere äußere Ecke knickspurig.
Reißner, Adam
Historia Herrn Georgen unnd Herrn Casparn von Frundsberg
Los 1079
Zuschlag
1.400€ (US$ 1,505)
Reißner, Adam. Historia Herrn Georgen unnd Herrn Casparn von Frundsberg, Vatters und Sons, beyder Herrn zu Mündelheym ... ritterlicher und löblicher Kriegsthaten. 4 nn. 180 num., 24 num., 7 (statt 8; ohne d. l. w.) nn. Bl. Mit Portrait-Holzschnitt auf dem Titel, großem szenischen Textholzschnitt und 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken. 29 x 19,5 cm. Halbleder des frühen 18. Jahrhunderts (berieben) mit oxidierter RVergoldung und RSchild. Frankfurt, Georg Rabe, Siegmund Feyerabend und Erben Weigand Han, 1568.
VD16 ZV 13063. STC 731. Vgl. Adams R 339 und Graesse VI, 74 (beide Ausgabe 1572). – Erste Ausgabe des Lebensbeschreibung des legendären habsburgischen Landsknechts und listenreichen Infanterietaktikers Georg von Frundsberg (1473-1528) und seines Sohnes Kaspar (1500-1536). Der zur Ausgabe gehörende lateinische Anhang im Antiqua-Druck unter dem eigenen Titel Absolutae historiae dominorum a Frundsberg. Exemplar der Druckvariante zu VD16 R 1053 und VD16 ZV 17307 mit der irrigen Jahreszahl "D. M. LXVIII." auf dem Titel, die Vorrede hier auf den Blatt )(ii und )(iii, das Schlussblatt der Vorrede )(iv vakat. Das Werk dient auch als Quelle zur Geschichte der Kaiser Maximilian I. und Karl V. sowie des Landsknechtswesens im 16. Jahrhunderts überhaupt. Georg von Frundsberg, "der Vater der Landsknechte" (ADB), wurde vor allem durch seine Feldzüge in Norditalien bekannt, darunter die Siege bei Vicenca (1513) und Pavia (1525), ferner durch seine Verhandlungen mit den Bauern in Schwaben und Tirol. Er erlag 1528 den Folgen eines Schlaganfalls, den er bei einer Meuterei seiner Truppen erlitten hatte. – Stellenweise etwas gebräunt oder braunfleckig. Wohlerhaltenes Exemplar ohne Läsuren.
Rupert von Deutz
Commentariorum, in Apocalypsim Iohannis libri XII
Los 1080
Zuschlag
600€ (US$ 645)
Rupert von Deutz. Commentariorum, in Apocalypsim Iohannis libri XII. Aeditio prima. 6 Bl., CCXXXV S. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, 15 mehrzeiligen figürlichen Holzschnitt-Initialen und 22 Textholzschnitten von Anton Woensam. 28,5 x 18,5 cm. Moderner Pergamentband mit aufkaschiertem Pergamentblatt einer Missalehandschrift des 15. Jahrhunderts. Köln, Franz Birckmann, 1526.
VD16 B 5249. Adams R 939. – Erster Kölner Druck, von Johannes Cochläus (1479-1552) herausgegeben und mit den Holzschnitten von Anton Woensam illustriert. Vielfach aufgelegter Apokalypsekommentar des mittelalterlichen Exegeten und Mystikers Rupert von Deutz (um 1070-1129), der ab 1120 bis zu seinem Tod als Abt am Benediktinerkloster St. Heribert in Köln-Deutz wirkte. "Das erste große exegetische Werk aus Deutzer Zeit ist der Apokalypsekommentar, der durch seine bewußte Einbeziehung historischer und außerbiblischer Quellen ... eschatologische und milleniaristische Vorstellung deutlich zugunsten der Ekklesiologie und Kirchentheorie in den Hintergrund drängt" (Bautz VIII, 1021ff.). Der Titel mit dem großformatigen sprechenden Signet Birckmanns zeigt eine Henne mit ausgebreiteten Flügeln, darunter zwei Wappenschilde mit den Druckermonogrammen der Brüder Franz und Arnold Birckmann, darüber das Schriftband "In Pingui Gallina". Henne und Schriftband verweisen auf Birckmanns Haus- und Familiennamen in Köln ("in fetten Hennen"). – Titel zwei Mal gestempelt, im Rand schmal hinterlegt und mit hs. Eintrag unterhalb der Druckermarke, erste Blatt im Seitenschnitt knapp beschnitten. Die ersten ca. 45 Blatt mit schmalem Feuchtigkeitsfleck im unteren Seitenrand, die ersten ca. 20 Blatt dort mit restaurierter Fehlstelle (mit gelegentlichem Verlust der gedruckten Anmerkungen bzw. Seitenzahlen des Registers). Stellenweise etwas braunfleckig.
Valerius, Cornelius
Dialectices Cornelii Valerii partis iudicandi compendium
Los 1084
Zuschlag
1.300€ (US$ 1,398)
Valerius, Cornelius (d. i. Cornelius Wouters). Dialectices Cornelii Valerii partis iudicandi compendium. 36 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 16 x 10 cm. Moderner Pappband (leicht gebräunt, fleckig) mit Deckelbezug unter Verwendung eines rubrizierten Inkunabelblatts. Köln, "Ad intersignium Monocerotis" (d. i. Johann Gymnicus), 1574.
Nicht im VD16 (nicht identisch mit ZV 20571). – Seltene erste Ausgabe im deutschsprachigem Raum (die Erstausgabe erschien 1561 in Lyon). Dialektische Übersicht über die lateinische Sprache von dem niederländischen Humanisten Cornelis Wouters (1512-1578), die sich vor allem an jüngere Schüler richtet.
Bis 1600 erschienen sechs weitere Auflagen, von denen jeweils nur sehr wenige Exemplare erhalten sind. – Titel mit hs. Besitzvermerken, die Druckermarke ankoloriert. Etwas gebräunt, teils leicht fleckig. Im ersten Drittel mit Anmerkungen von alter Hand. Das vorletzte Blatt mit hinterlegtem Randabriss, ein weiteres mit Einriss (beides ohne Textverlust). Vor allem zu Beginn mit Anmerkungen und vereinzelt auch Unterstreichungen in alter Hand. Sehr selten, über den KVK war es möglich, nur ein einziges weiteres Exemplar nachzuweisen. Nicht im Worldcat.
Vergilius Maro, Publius. Universam poema. 4 nn., 413 num. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und vereinzelten Textholzschnitten. 29,5 x 20 cm. Halbpergament d. 19. Jahrhunderts mit 2 goldgeprägten RSchildern und RVergoldung. Venedig, G. M.Bonelli, 1566.
Adams V 503. STC 731. Vgl. Schweiger II, 1162 und 1163. – Dritte Ausgabe, der Text von kleinen gedruckten, zweispaltigen Kommentaren umgeben. – Titel mit zwei stark verblassten Besitzvermerken, im oberen Seitenrand mit kleinem hinterlegten Einriss, leicht angeschmutzt und minimal fleckig. Selten mit kleinen Feuchtigkeitsrändern, sonst ein ausgezeichneter sauberer Druck.
Wier, Johannes. De praestigiis daemonum, & incanationibus ac veneficiis libri sex, postrema editione sexta aucti & recogniti. Accessit liber Apologeticus et Pseudomonarchia daemonum. 16 S., Sp. 17-934, 18 Bl. (l. w.). Mit Holzschnitt-Drukermarke, Holzschnitt-Portrait auf dem Titel verso und 2 Textholzschnitten. 24,5 x 18 cm. Schwarzer blingeprägter Kalbslederband d. Z. (berieben, Rücken fachmännisch erneuert, Gelenke geklebt) mit späterem RSchild. Basel, Johann Oporinus, 1583.
VD16 W 2668. Adams W-149. STC 913. Graesse, Bibl. magica 55. Hayn-Gotendorf III, 255. Vgl. Chorinski 1211. Crowe 582. Dorbon-Ainé 5271 und Kernot, Bibl. Diabolica 5. – Sechster Druck der zuerst ebenda 1563 erschienenen Abhandlung gegen das Hexenwesen, die zweite erweiterte Auflage mit den beiden Schriften Liber apologeticus und Pseudomonarchia daemonum im Anhang. "Wierus war einer der ersten Bekämpfer des Hexenwesens. Bodinus wollte ihn selbst zu einem Hexenmeister machen, weil er in seinem Buche die Beschwörungen der Geister lehrt und das Reich der Hölle nebst den Namen von 572 Fürsten und den Teufeln und 7 405 926 geringen Geistern beschreibt" (H.-G.). Wier wandte sich mit seiner Hexenbekämpfung an den Kaiser und alle Fürsten, um sie von der Verderblichkeit der Hexenprozesse zu überzeugen. Als aber Wilhelm IV. und sein Sohn unheilbar erkrankten, nahm die Hexenverfolgung noch zu, Wier musste fliehen und starb 1588 in Tecklenburg. "The work... of Johann Wier, physician to the duke of Cleves, on the magic illusions of the demons, is distinguished by its attitude of opposition to the witchcraft delusion. Wier did not question the existence of demons: rather he attributed the witchcraft delusion to their activity. He contended that the so-called lamiae or witches were persons whose minds had been deranged and imaginations corrupted by demons, but that they were not responsible for their actions and confessions any more then the insane, and that they were guilty neither of heresy nor entering voluntarily into pacts with the devil" (Thorndike VI, 515ff., ausführlich). – Titel mit kleinen Läsuren im oberen Rand, dort teils auch schmal hinterlegt, stellenweise mit kleinen Feuchtigkeitsflecken im oberen (und teils unterem) Rand, dort anfangs auch mit sehr kleinen Rissen. Mit kleinem Wurmloch im Seitenrand und Seitenschnitt-Titel. Innenspiegel mit gestochenem Wappen-Exlibris (Johann Albrecht Freiherr von Cramer).
Biblia germanica
Biblia, das ist die gantze heil. Schrifft Altes und Neues Testaments
Los 1089
Zuschlag
200€ (US$ 215)
BIBELN
Biblia germanica. - Biblia, das ist die gantze heil. Schrifft Altes und Neues Testaments. Jetzund auffs neue mit Fleiß übersehen, sampt D. Hütteri Summarien, Registern, Concordantzen, nützlich zugericht und verfertiget mit Zuziehung und beygefügter Censur und Vorrede der Theol. Facultet zu Wittenberg. 3 Teile in 1 Band. 42 Bl., 734 S.; 4 Bl., 470 (statt 498) S.; 350 S. Mit 3 Holzschnitt-Druckermarken, Titelkupfer und 13 (statt 18?) Kupfertafeln. 26 x 20 cm. Blindgeprägter Schweinslederband um 1920 (vorderes Gelenk gebrochen, Deckel gelockert, unteres Kapital mit kleinem Einriss) mit 1 (statt 2) Messingschließen und sternförmig punziertem Goldschnitt. Wittenberg und Frankfurt, Balthasar Christoph Wust d. Ä., 1660.
VD17 75:707500E. Nicht bei Darlow-Moule. – Wittenberger Quartdruck noch mit den Summarien, Registern und Konkordanzen des aus dem schwäbischen Nellingen stammenden Theologen Leonhard Hutter (1563-1616), der ab 1596 in Wittenberg Privatvorlesungen hielt. Das schöne Titelkupfer von Melchior Küsel nach Böckler zeigt die Heilige Schrift als Tempelbau, von dem Moses und Aaron die Türflügel geöffnet halten. Die Zwischentitel und Kupfertafeln mit figurenreichen Allegorien auf die Bücher der Bibel. – Es fehlen 28 Seiten am Schluss der Prophetenbücher (so auch das Exemplar in Erfurt) und wohl sechs Kupfer (die Angaben zur Vollständigkeit der nachweisbaren Exemplare variieren), darunter das Portraitkupfer von Johann Georg II. von Sachsen und die Tafel mit den Portraits von acht weiteren sächsischen Kurfürsten sowie die Faltkarten. Anfangs und am Schluss etwas fingerfleckig und mit kleinen Randausbesserungen, sonst nur etwas braunfleckig, die Kupfer etwas stärker betroffen und teils mit kleinen Feuchtigkeitsrändern. Insgesamt aber ein wohlerhaltenes Exemplar der seltenen illustrierten Barockbibel mit dekorativem Schnitt.
Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments
Cottabibel
Los 1090
Zuschlag
300€ (US$ 323)
Biblia germanica. - Biblia, Das ist: Die gantze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments, nach der Übersetzung Martin Luthers. Herausgegeben von Ch. M. Pfaff (Neues Testament: J. Ch. Klemm). 2 Bände. 12 Bl., 1248 S.; 4 Bl., 582, 80 S., 38 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit zuammen 2 Kupfertafeln, 108 allegorischen Kupfertafeln, 2 gestochenen Kopfvignetten und doppelblattgroßer Kupferstichkarte. 42 x 26,5 cm. Blindgeprägter Lederband d. Z. (berieben, mit deutlichen Kratzspuren, oberes Kapital restauriert) bzw. Kalbsleder d. Z. (stärker berieben, Kapitale restauriert) mit RVergoldung, goldgeprägtem RSchild und Goldschnitt. Tübingen, Johann Georg und Christian Gottfried Cotta, 1729.
Darlow-Moule 4231. Bibel-Slg Lüthi 112 Strohm E 1255. – Die berühmte Cotta'sche Foliobibel, hier in einem disparat gebundenen Exemplar. Band I enthält das Alte Testament und (ab Seite 657) die Propheten, der Band II enthält das Neue Testament mit den schönen allegorischen Kupfern und der doppelblattgroßen Karte vom Mittelmeer. – Es fehlen das Portrait, der Kupfertitel, die beiden gestochenen Zwischentitel, der gestochene Jerusalem-Plan und die Karte vom Heiligen Land. Das Alte Testament mit den Propheten etwas fleckig sowie unten mit Feuchtigkeitsrand, das Papier dort stellenweise porös und schwach sporfleckig, teils mit Wurmgängen. Die ersten Blatt in der unteren Ecke bzw. im unteren Rand angestückt. Das Neue Testament lediglich etwas fingerfleckig und insgesamt wohlerhalten. Beiliegend ein wohlerhaltenes Exemplar mit dem Teilband der Propheten (Seiten 657-1248), identisch gebunden wie der Band mit dem Neuen Testament (Kapitale ebenfalls restauriert).
Doré-Bibel. - Die Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments verdeutscht durch Martin Luther. 2 Bände. 10 Bl., 774 Sp.; 5 Bl., Sp. 777-1236, 1 Bl., 344 Sp. Mit 230 Holzstich-Tafeln nach Gustave Doré. Spätere rote Leinenbände mit montierten Originalrücken und mont. Mittelstücken der Original-Vorder- und Rückeinbände mit reicher Gold- und Blindprägung sowie Goldschnitt. Stuttgart, Hallberger, (um 1870).
Vgl. Sander 104. – "Wohl noch nie hat eine illustrierte Bibelausgabe einen solchen Erfolg zu verzeichnen gehabt, noch nie hat ein Illustrator in der Geschichte der Buchkunst in solchem Ausmaß in allen Ländern der Christenheit eine solche Popularität erworben... 230 Bildtafeln, die von nicht weniger als 35 verschiedenen Xylographen gestochen wurden, schmücken das Werk..." (Farner, Doré I 179). Der zweispaltig gedruckte Text durchgehend mit Mittelachsen-Schmuck. – Gutes und nur ganz vereinzelt leicht fleckiges Exemplar.
Hübner, Johann. Histoires de la bible. Tirées du vieux et du nouveau testament. Pour l'instruction de la jeunesse. Par M. Jean Hubner. XVI, 384 S. Mit 104 Holzschnitt-Tafeln. 17,5 x 10,5 cm. Einfacher Pappband (beschabt, bestoßen, leicht geknickt). Neuchâtel, Samuel Fauche, 1778.
Seltene Schweizer Kinderbibel mit Holzschnitten im Stil des Rokoko. Es handelt sich um die französische Adaption einer vorher erschienenen deutschen Fassung von Johann Hübner (1668-1731). Die letzte Tafel signiert: "Finck F. Basilia". Der Verfasser war Rektor des Gymnasiums in Martisburg und Hamburg. Nur wenige Exemplare wurden zusätzlich mit einem - hier nicht vorhandenen - gestochenen Frontispiz ausgestattet. – Exlibris.
Balthasar, Jakob Heinrich von
Sammlung einiger zur Pommerischen Kirchen-Historie
Los 1094
Zuschlag
100€ (US$ 108)
THEOLOGIE, GEBET- UND GESANGBÜCHER
Balthasar, Jakob Heinrich von. Sammlung einiger zur Pommerischen Kirchen-Historie gehörigen Schriften. 2 Teile in 1 Bd. 8 Bl., 628 S.; 4 Bl., 862 S. 19,5 x 16 cm. Pergament d. Z. (leicht berieben und angeschmutzt) mit hs. RTitel. Greifswald, Buße, 1723-1725.
ADB II, 30f. – Erste Ausgabe. Jakob Heinrich von Balthasars (1690-1763) "Vorlesungen betrafen namentlich Kirchengeschichte, sowie Erläuterung der pommerschen Kirchenordnung und der pommerschen Bekenntnißschriften, auf welchem Gebiete auch sein gründliches Werk 'Sammlungen zur Pommerschen Kirchenhistorie' ... sich ein großes Verdienst erwarb" (ADB). – Titel des ersten Teils mit hs. Besitzvermerk.
Benedikt, XIV., Papst. Pontificale romanum Clementis VIII. et Urbani VIII. XI, 514 S., 1 w. Bl. Mit gestochener Titelvignette und 158 Textkupfern von Andrea Rossi, gedruckt in Rot und Schwarz. 36,5 x 25 cm. Rotbraunes Leder d. Z. (oberes Kapital etwas eingerissen, ewas stärker berieben und etwas bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägten Deckelverzierungen mit floraler ornamentaler Rokoko-Bordüre und dreiseitigem Goldschnitt. Venedig, Balleoni, 1769.
Graesse V, 409. – Erste in Venedig gedruckte Prachtausgabe dieses liturgischen Werkes. Enthält zu den liturgischen Riten zahlreiche musikalische Noten. – Titel leicht fleckig, in der unteren Blatthälfte knitterfaltig. Seite 35 mit Federproben in Bleistift, Blatt 79/80 verso im unteren Rand hinterlegt. Gering gebräunt und fleckig. Blätter unschön gewellt. Selten mit Feuchtigkeitsrändern. Textkupfer im kräftigen Druck.
Dilherr, Johann Michael
Heilig-Epistolischer Bericht + Augen- und Hertzenslust
Los 1099
Zuschlag
400€ (US$ 430)
Dilherr, Johann Michael. Heilig-Epistolischer Bericht, Licht, Geleit und Freud. Das ist emblematische Fürstellung der Heiligen Sonn- und Festtägl. Episteln. 14 Bl., 631 S., 16 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 87 emblematischen Textkupfern von Melchior Küsel nach G. Strauch. 33,5 x 20,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig, 1 Gelenk leicht angeplatzt, beide Schließen defekt) mit RSchild. Nürnberg, J. A. Endter, 1663.
Faber du Faur 597. Dünnhaupt 343. Praz 316. – Erste Ausgabe dieses sehr seltenen emblematischen Erbauungsbuches. Jeder Stich mit einer mehrzeiligen Subscriptio. Mit 85 geistlichen Liedern von Johann Chr. Anschwanger, also nicht von Dilherr, wie falsch bei Faber du Faur angegeben. Nach Dünnhaupt enthält die Ausgabe ein Portrait von Dilherr, welches hier fehlt. Dafür enthält unser Exemplar eine "Erklärung deß Kupfer-Tituls", die Dünnhaupt nicht verzeichnet. – Vortitel lädiert und aufgezogen, Frontispiz komplett hinterlegt. Erste Blatt mit zumeist restaurierten Läsuren im Bug, stellenweise mit schmalem Wasserrand. – Beigebunden: Derselbe. Augen- und Hertzenslust. Das Ist: Emblematische Fürstellung der Sonn- und Festtäglichen Evangelien. 13 Bl., 365 S., 15 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 91 emblematischen Textkupfern von Küsel nach Strauch. Ebenda 1661. - Faber du Faur 596 a. Praz S. 316. Dünnhaupt 316. 316. Goedeke III, 187f. Sammlung Manheimer 95. Landwehr 227. - Erste Ausgabe. "Dilherr, im Meiningischen geboren, war Professor der Beredsamkeit in Jena und starb als Hauptpastor von St. Sebald in Nürnberg. Er war eines der angesehensten Mitglieder des Pegnesischen Blumenordens. Seine Gedichte legte er mit Vorliebe alten Melodien unter ... Dieses prachtvoll ausgestattete Buch sollte privater Sonntagserbauung dienen. Es hat die übliche Anordnung, Evangelienauslegung, Gebet und daran schließendes Lied: alles im Stil und Charakter der schönen Menschlichkeit Dilherrs." (Karl Wolfskehl in Katalog Manheimer). Das Frontispiz ist nach Dilherrs Idee ("J. M. D. inventor") gezeichnet und gestochen. Dünnhaupt nennt "11 Bl. Vorst.", unser Druck enthält aber 13 Blatt. Beide Werke finden sich häufiger zusammengebunden. - Vereinzelt unbedeutend gebräunt bzw. leicht braunfleckig.
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