Meurs, Johannes van. Miscellanea Laconica sive variarum antiquitatum Laconicarum libri IV. Nunc primum editi cura Samuelis Pufendorfii. 4 Bl., 337 S., 11 Bl. Mit gestochener Titelvignette. 20,5 x 16 cm. Kalbleder d. Z. (etwas berieben, Kapitale leicht bestoßen) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Amsterdam, Joost Pluymer, 1661.
Nicht bei Graesse IV, 510. – Erste Ausgabe seiner altertumskundlichen Abhandlung über die Geschichte und Sitten der Spartaner, herausgegeben von Samuel Pufendorf (1632-1694). Der Leidener Griechisch-Professor und spätere Hofhistoriograph von Holland und Dänemark Johannes van Meurs (1579-1639) "galt für ein Wunderkind, da er im zwölften Jahre eine lateinische Rede, im dreizehnten ein griechisches Gedicht, und im sechzehnten einen Commentar zum Lycophron verfaßte" (ADB). Die praktische Nutzbarkeit seiner Schriften beurteilt die ADB hingegen kritisch: "Seine zahlreichen Schriften bestehen hauptsächlich aus Ausgaben griechischer und lateinischer Schriftsteller, erstrecken sich aber auch auf alte und neuere (niederländische und dänische) Geschichte. Scaliger nennt ihn mit Recht einen Pedanten, da die ungeordnete und weitschweifige Gelehrsamkeit, mit welcher er in einer beträchtlichen Zahl von Büchern die griechischen Alterthümer behandelte, seine Arbeiten als Fundgruben erscheinen läßt, in denen man nicht gern etwas sucht" (ADB XXI, 538). – Titel verso mit montiertem gestochenem Wappenexlibris (auf dem Titel recto mit Abklatsch). Blatt K4 mit großem, sauber geschlossenem Riss. Wohlerhaltenes und sauberes Exemplar.
Nicolai, Friedrich. Über den Gebrauch der falschen Haare und Perrucken in alten und neuern Zeiten. Eine historische Untersuchung. 2 Bl., XI, 179 S. Mit 68 Abbildungen auf 17 Kupfertafeln. 19,5 x 12 cm. Pappband d. Z. (berieben und bestoßen) mit RSchild. Berlin und Stettin, (Friedrich Nicolai), 1801.
Goedeke IV, 504, 39. Hirschberg 359. Lipperheide Na 50. Ausstellungskatalog Nicolai, Berlin 1984, Nr. 155. – Erste Ausgabe dieser kulturhistorisch interessanten Arbeit über Haartrachten. Als Quelle diente Nicolai seine große Portraitsammlung, aus der er die verschiedenen Gebräuche und ihre Veränderungen ablesen konnte. Es sind fast durchweg Portraits berühmter Persönlichkeiten von den alten Ägyptern bis ins 18. Jahrhundert dargestellt. – Vereinzelte schwache Braunflecken. Wohlerhaltenes und sauberes Exemplar. Innenspiegel mit Antiquariatsstempel und altem Exlibris.
Bragelonne, Adolphe de Balathier de
Train de plaisir dans les cinq parties du monde
Los 495
Zuschlag
950€ (US$ 1,022)
Bragelonne, (Adolphe de Balathier de). Train de plaisir dans les cinq parties du monde. Voyage pittoresque et fantastique. 2 Bl., 50 S., 1 Bl. Mit 12 kolorierten lithographischen Tafeln von A. Lacauchie. 33,5 x 25 cm. OLeinen (leicht berieben) mit goldgeprägter Vordeckelvignette. Paris, Martinet, um 1845.
Gumuchian 900. Nicht bei Colas. – Einzige Ausgabe des seltenen Kostümwerkes. Die Tafeln zeigen Trachten und charakteristische Kostümierungen folgender Länder und Städte: Spanien, Mauretanien, Rom, Schweiz, Griechenland, Türkei, Russland, China, Mexiko, Ozeanien, Schottland und der Bretagne. – Minimal gebräunt und knitterfaltig.
Finden, W. und E.
Tableaux of National Character, Beauty, and Costume
Los 497
Zuschlag
80€ (US$ 86)
Finden, W. und E. Tableaux of National Character, Beauty, and Costume. With Original Tales in Prose and Poetry, writen expressly for the work by The Countess of Blessington, Miss Mitford ... and others of the most popular authors of the day. 2 Teile in 1 Band. 4 Bl., 209 S. Mit 61 (einschließlich Titel) Stahlstichtafeln von W. und E. Finden. 35,5 x 26,5 cm. Dunkelgrüner intarsierter Lederband d. Z. mit reicher Vergoldung, goldgeprägtem RTitel und Goldschnitt. London, T. G. March, 1843.
"The Work is designed to illustrate by a Series of Pictorial Groups, accompanied by Original tales, the Character and Costumes of all Nations." (Preface). Opulentes Werk aus der Blütezeit des Stahlstichs. – Hin und wieder nur leicht braunfleckiges wohlerhaltenes Exemplar.
Iffland, August Wilhelm
Kostüme auf dem kön. National-Theater in Berlin
Los 498
Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)
(Iffland, August Wilhelm; Hrsg.). Kostüme auf dem kön. National-Theater in Berlin. Hefte I-XVI (von 24) in 2 (von 3) Bänden. 1 (statt 2) Bl. Inhaltsverzeichnis. Mit gestochenem Porträt-Frontispiz, 2 Kupfertiteln und 135 (statt 175) kolorierten Aquatinta-Tafeln mit Kostümdarstellungen. 26,5 x 17 cm. Rotes Chagrinleder d. Z. (etwas berieben, gering bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel, ornamentaler RVergoldung, goldgeprägter Deckelbordüre sowie brauner Lederband d. Z. (etwas berieben) mit RVergoldung und grünem RSchild. Berlin, Wittich, 1805-1808.
Badenhausen, Schneider, 79. Schöne III, 11, S 3. Lipperheide Ucd 8. – Enthält die Hefte 1-16 und Teile weiterer Lieferungen (von insges. 22). Schöne Kostümbilder von Aufführungen des Berliner Nationaltheaters unter A. W. Iffland (dessen Rollen hier als einzige mit dem Namen des Darstellers versehen sind). Mit Kostümen aus Wilhelm Tell, Wallenstein, Die Jungfrau von Orleans, Don Carlos, Der Kaufmann von Venedig, Die Weihe der Kraft etc. sowie diversen Lustspielen. Die Blätter sind meist von J. F. Jügel und L. W. Wittich radiert, in der Mehrzahl nach Zeichnungen von H. A. Dähling. Das Porträt von Laurens nach Schröder zeigt Iffland als den Direktor des Nationaltheaters. – Dekorative Darstellungen in farbfrischer und sauberer Erhaltung.
Journal des Luxus und der Moden
Herausgegeben von F. J. Bertuch und G. M. Martens
Los 499
Zuschlag
950€ (US$ 1,022)
Journal des Luxus und der Moden. Hrsg. von F. J. Bertuch und G. M. Martens. 6 Bände. Mit zusammen 223 zumeist kolorierten Kupfertafeln. 19 x 11,5 cm. Verschiedene Pappbände d. Z. mit modernem Marmorpapierumschlag mit RSchild. Weimar 1791-1808.
Vorhanden sind die Bände VI (Jahrgang 1791) und XIX bis XXIII (Jahrgänge 1804-1808). – Frontispiz in Band XX lose. Schöne und wohlerhaltene Exemplare.
Lemaire, J. P. Journal des Dames et des Modes. Jg. 37 (von 54), Bd. LXXIII, Heft 27-52. 1 Bl., 744 S. Mit 26 kolorierten Modekupfern. 20,5 x 13,5 cm. Pappband d. Z. (leicht berieben). Frankfurt, (Esslinger), 1834.
Lipperheide Zb 15. Colas 1565. Hiler 486. – Band 73 der Reihe (Halbjahresband), der nach dem Vorbild von "La Mésangère" erscheinenden Modezeitschrift, die auch Informationen über die kulturellen Ereignisse der Woche, Buchveröffentlichungen etc. gibt. – Im Text mehrfach gestempelt, leicht braunfleckig. Die Tafeln leicht bzw. stellenweise etwas gebräunt und fleckig.
Coehoorn, Menno van. Neuer Vestungs-Bau, welcher auf dreyerley manier die inwendige Grösse oder den Raum des französischen royalen Sechsecks zu bevestigen vorgestellet. 16 Bl., 203 S. Mit 15 (13 gefalteten) Kupfertafeln. 21,5 x 17,5 cm. Späterer Pappband (Rücken leicht vergilbt). Wesel, JAcob Wesel, 1708.
VD18 14424282. Graesse II, 209. Jähns 1383 ff. – Erste deutsche Ausgabe, der erstmals 1685 in niederländischer Sprache erschienenen militärischen Abhandlung. – Gering gebräunt. Vorsätze erneuert.
Melzo, Lodovico. Reigles militaires. De l'ordre de Malte sur le gouvernement et service particulier et propre de la cavallerie. Traduictes d'Italien en François par Paul Varroy. 209 S., 1 Bl. Mit Kupfertitel (in Pag.) und 15 (2 mehrfach gefalteten und 13 gefalteten) Kupfertafeln mit 16 Figuren. 31 x 20 cm. Flexibles Pergament d. Z. (etwas fleckig, gering berieben, ohne die beiden Schließbänder). (Antwerpen, Geerard Wolsschat und Henry Aertssen, 1615).
Vgl. Lipperheide Qb 28. Jähns 1049. Graesse IV, 474. – Erste französische Ausgabe. Das italienische Original erschien 1611 unter dem Titel "Regole militari sopra il governo et servitio particolare della cavalleria" in Antwerpen. "Das vorliegende Werk ist eines der bedeutendsten über Reiterei im 17. Jahrhundert" (Lipperheide alt 2006).
Der italienische Offizier in spanischen Diensten, General der Kavallerie und Ritter des Malteser-Ordens, Lodovico Melzo (1567-1617), teilt seine militärische Abhandlung in fünf Kapitel ein, die von Reitern, verschiedenen Waffen, dem Gefecht und der Kavallerie während einer Belagerung berichtet. Das gestochene Titelblatt zeigt neben einem Ritter zu Pferde, der in einem Turnier antritt und das alte Rittertum verkörpert, eine entscheidende Entwicklung, die den Ritterstand grundlegend veränderte: Die Erfindung des Schießpulvers und die damit einhergende Verwendung von Schusswaffen. Diese Waffen wurden meist von einfachen Söldnern bedient, sodass die Ritter ihre Funktion und Bedeutung zunehmend einbüßten. – Stärker gebräunt, der Kupfertitel im unteren Rand nahezu bis an den Plattenrand beschnitten. Die Kupfertafel "Figura 16" im Pfalz mit Läsuren, die anderen Tafeln knapp am Plattenrand beschnitten. Die Figuren 14 und 15 gemeinsam auf eine Tafel gedruckt. Zu Beginn im Seitenrand etwas feuchtrandig. Mit einer sehr kleinen Wurmspur im oberen Rand. Mit Exlibris.
Crailsheim, Albrecht Ernst Fr. von
Die zehenmal hundert und eine Kunst
Los 507
Zuschlag
180€ (US$ 194)
OKKULTA
(Crailsheim, Albrecht Ernst Fr. von). Die zehenmal hundert und eine Kunst, Oder vermischte Sammlung von tausend und zehen nützlichen auch lustig und scherzhaften, doch allesamt durch die Erfahrung bewährten Kunststücken. 5 Teile (von 10) in 1 Bd. 2 Bl., 294 S.; (Teil V:) 1 Bl., 382 S. Mit zahlreichen Textholzschnitten und einer gefalt. Holzschnitt-Tafel. 17 x 10 cm. Pappband d. Z. (berieben und bestoßen) mit goldgepr. RSchild. Nürnberg, Chr. Riegel, 1766 (1760-1769).
Clarke-Blind 84. Volkmann 48. Holzmann-Bohatta II, 12693. – Seltene erste Ausgabe der anonym erschienenen typischen Sammlung von Zauber-Kunststückchen, Ratschlägen für den Haushalt, Kuriositäten (also physikalisch-chemischen Effekthaschereien), Rezepten für Arzneimittel, Getränke, Tötung ("Einen Hund ohne Gift umzubringen") und vergnügliche Schwindeleien etc. Die Tafel zeigt ein Fass mit Spindelpresse. Die einzelnen Teile sind auf die Jahre 1760, 1769, 1768 und 1769 (Teil V, mit anderer Paginierung, wohl aus einer späteren Auflage) datiert. Das gemeinsame Titelblatt (in Schwarz und Rot) mit der Jahreszahl 1766. Der freiherrliche Verfasser wurde im Ansbachischen geboren und starb auch dort. Womit er sich beschäftigte, lässt sich nicht genau sagen, nach einem biographischen Eintrag war er österreichsicher Kämmerer, Ritterrat, Truchenmeister, Ordensritter und ähnlich Ausgestorbenes. 1781 erschien ein Kochbuch von ihm in Schwäbisch Hall. – Gebräunt, teils mit alten Anstreichungen und Eintragungen. Fl. Vorsatz mit Besitzeintrag.
Dupleix, Scipion. La troisiesme partie de la metaphysique où science sur-naturelle, qui est des anges & daemons. Teil III (von 4). 24 (davon 1 w.) Bl., 572 S. Mit Holzschnitt-Titelvignette. 14,5 x 9 cm. Flexibles Pergament d. Z. (im Rand etwas abgeschürft, ohne die beiden Bindebänder, leicht gewellt). Paris, Laurent Sonnius, 1610.
Vgl. Caillet I, 3393. – Erste Ausgabe des dritten Teils der insgesamt vier Bände umfassenden Ausgabe, die sich mit übernatürlichen Beobachtungen befasst und beispielsweise von Engeln und Teufeln berichtet. Autor ist der französische Philosoph, Historiker und Romanist Scipion Dupleix (1569-1661). Er war u. a. als Historiker für Ludwig XIII. tätig und zugleich Mitarbeiter von Richelieu. – Leicht gebräunt, minimale Wurmspuren im unteren Rand, hinteres Innengelenk schwach. Vorderer Innenspiegel mit hs. Anmerkungen
Hexenmeister, Der
Mehr als 300 der interessantesten ... Kunststücke
Los 509
Zuschlag
460€ (US$ 495)
Der Hexenmeister. Mehr als 300 der interessantesten und überraschendsten Kunststücke aus dem Gebiete der natürlichen Magie. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Von Phialselphia dem Jüngeren. XVI, 150 S., 1 Bl. Mit Holzschnitt-Frontispiz. 11 x 9 cm. Leder d. Z. mit reicher Goldprägung und goldgepr. Namen "E. Wolff". Dessau, H. Neubürger, (um 1840).
Sammlung von Zauber-Kunststückchen, Kartenkünsten, Scherzspielen, Rechenkünsten, Rezepten für magische Tinten usw. – Etwas gebräunt und leicht stockfleckig; äußerst selten. - Von uns nicht bibliographisch zu ermitteln, kein Exemplar im KVK.
Kleuker, Johann Friedrich
Magikon oder das geheime System einer Gesellschaft unbekannter Philosophen
Los 510
Zuschlag
280€ (US$ 301)
Kleuker, Johann Friedrich. Magikon oder das geheime System einer Gesellschaft unbekannter Philosophen unter einzelne Artikel geordnet, durch Anmerkungen und Zusätze erläutert und beurtheilt, und dessen Verwandtschaft mit ältern und neuern Mysteriologien gezeigt. XX, 364 S. 15,5 x 9 cm. Halbleder d. Z. (berieben und bestoßen; mit Papierrückenschild) mit floraler RVergoldung und RSchild. Frankfurt und Leipzig (d. i. Hannover, Helwing) 1784.
Holzmann-Bohatta II, 3430. Wolfstieg 43103. Kloß 3902. ADB XVI, 179. NDB XII, 56. – Erste Ausgabe der mystisch-theosophischen Schrift Johann Friedrich Kleukers (1749-1827), der durch Vermittlung seiner Freunde Jacobi und Stolberg in Kiel eine theologische Professur erhielt. Enthält vor allem Auszüge aus den Werken des französischen Freimaurers und Mystikers Louis Claude de Saint-Martin (1743-1803). "Eine apologetische und erklärende Reproduction mit Parallelen religiöser Speculation des Alterthums, ziemlich unkritisch, doch von Mysteriophilen, wie Franz Baader, hoch geschätzt" (ADB). "Kleuker vertrat einen historisch orientierten theosophisch-biblischen Supranaturalismus. Er ist damit der Repräsentant einer Tendenz, der neben Aufklärung, Romantik und deutschem Idealismus in der evangelischen Kirche Deutschlands im 18. und 19. Jahrhundert eine erhebliche Bedeutung zukam... (Seine) theologisch-dogmatische Position ist durch eine vorsichtige Verschiebung der protestantischen Lehrbildung in Richtung auf theosophische Gedankengänge gekennzeichnet. Das dogmatische Zentrum bildete daher nicht die Spannung von Gesetz und Evangelium, sondern die Erscheinung des Gottessohnes als Menschensohn. Die unbefangene Wertschätzung einzelner Mystiker und Scholastiker des Mittelalters, wie zum Beispiel Thomas von Aquin, charakterisiert seine, auch von den theologischen Gegnern schließlich anerkannte und respektierte persönliche Haltung, die von lauterem Wahrheitsstreben bestimmt gewesen ist" (NDB). – Vereinzelt schwach braunfleckig, fl. Vorsatz mit Signatur und Besitzeintrag.
Meyer, Ursula. Ein himmlischer Abendschein, noch am Feyerabend in und mit der Welt; ans Tages-Licht gestellt. Zu innigster Prüfung und Erweckung vor Sehende, und den Blinden, Lebende, und doch Todten. 384 S. 17 x 10 cm. Pappband d. Z. (stark berieben, Rücken steif und unfachmännisch überklebt). O. O. u. Dr. 1781.
VD18 1375422X. – Einzige Ausgabe der Auswahl von Inspirationsreden der schweizer Pietistin und Mystikerin Ursula Meyer (1682-1743), seinerzeit gehalten auf der Ronneburg in der Wetterau. – Etwas fingerfleckig.
Paracelsus, Theophrast. Opera, Bücher und Schrifften, so viel deren zur Hand gebracht: und vor wenig Jahren, mit und auß ihren ... handgeschriebenen Originalien collacioniert, vergliechen, verbessert: und durch Ioannem Huserum Brisgoium ... in Truck gegeben. Jetzt von newem mit vleiß ubersehen, auch mit etlichen bißhero unbekandten Tractaten gemehrt. 2 Teile in 1 Band. 5 (statt 6) Bl., 1127 S., 26 Bl.; 4 Bl., 691 S., 6 Bl. Titel in Schwarz und Rot (zur Hälfte durch Kopie ersetzt). Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre, 32 figürlichen und zahlreichen schematischen magischen und astronomischen Textholzschnitten. 32,5 x 21 cm. Neuerer Pergamentband (etwas fleckig und berieben, mit hs. RTitel). Straßburg, Lazarus Zetzner, 1603.
STC B 1809 (Teil II in der Ausgabe von 1616). Wellcome I, 4807-08. Krivatsy 8557. Sudhoff 256 und 257. Nicht bei Waller. – Erste in Straßburg geduckte Gesamtausgabe und zugleich die erste Folio-Ausgabe der Werke des Alchemisten und Astrologen Theophrast Bombast von Hohenheim (1493-1541), nahezu textidentischer Nachdruck der ersten, von Huser besorgten Gesamtausgabe, die 1589 bis 1591 in Basel in zehn Quartbänden erschien. Die apokryphischen Texte "Apocalypsis Hermetis", "Secretum Magicum", "De Lumine Naturae" und die Abhandlung über den Stein der Weisen sind hier zum ersten Mal enthalten. – Es fehlt das Widmungsblatt in den Vorstücken, der Titel ist etwa zur Hälfte durch Kopie ergänzt. Teil I mit zahlreichen Unterstreichungen und alten Marginalien, teils mit kleinen Feuchtigkeitsrändern. Teil II braunfleckig bzw. gebräunt.
Pierre philosophale
L’oeuvre philosophique et préparation philosophale
Los 513
Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)
Ausführlicher Traktat über den "Stein der Weisen"
Pierre philosophale. - "L’oeuvre philosophique et préparation philosophale". Französische und teils lateinische Handschrift auf Papier. 149 S. in braunschwarzer Sepiatinte (davon ca. 25 weiß). Mit 9 Seiten mit ca. 40 Figuren mit Gerätschaften zur Destillation etc. in braunschwarzer Federzeichnung. 15,8 x 10,5 cm. Pergament d. Z. (Deckel leicht geworfen, etwas beschabt und fleckig) mit 4 Wildleder-Bindebändern (2 etwas kürzer). Frankreich um 1680.
Okkulta-Traktat über den sogenannten "Lapis philosophorum", den "Stein der Weisen", mit dessen Hilfe nicht nur Metalle veredelt, mindere in edle wie Gold oder Silber verwandelt werden können, sondern der auch bei der Heilung zahlreicher Krankheiten zum Einsatz gebracht werden kann.
Der "Liber de intentione Artis" beginnt mit einer allgemeinen Lehre zu den Metallen "Septem habemus Metalla", handelt "De septem salibus et eorum Liquoribus", der "Multiplicaio Medicinarum in quantitatis" und mündet in einer ausführlichen Naturlehre: "Icy comence la manière de practiquer et comment nature est disposée par artifice à la perfection de l’oeuvre" (bis S. 33).
Es folgt ab S. 34 dann der Traktat über die "Pierre philosophique", den Stein der Weisen: "Icy commence l’oeuvre philosophique et préparation philosophale. La dissolution du premier degré de la pierre …", über dessen Eigenschaften zum Herführen von Fäulnis, Zersetzen und Verwesung durch den Stein "De la putrefaction corruption et mortification de la Pierre", der Kalzifikation (Kalzium-Brennung) "De la calcination de la terre du premier degré de la pierre", ferner Anweisungen zur Mischung, Herstellung von Elixieren und Liquiden, Trinkwasser zur Heilung aller möglichen Krankheiten etc.: "La manière et façon de la mixtion et induration et coagulatio", "Manière de faire l’elixire rouge du premier degré de la pierre", "La confection de l’eau potable pour guérir les maladies du corps humain".
Auch zum Klären und Verwässern von Flüssigkeiten, der Reinigung von Metallen, Erden etc. kann der Stein Verwendung finden: "Fin de la degré de la pierre a scavoir la depluration. Selon les actions et opérations de ce degré. Icy comence et poursuit le 2. degré de la pierre qui est de la maieure dépuration et sublimation de la dicte Pierre et quelles choses par actions et operations plus sensibles", ein Kapitel "De la séparation des 4 élémets", wie man Tiere heilt, wie man Elixiere konfektioniert und aufbewahrt etc.: "De la similitude de l’affinible que la pierre acquiert en soy par exemple aux animaux", "La confection de l’élixir pour la vie de l’home". Die 40 Figuren zeigen Gerätschaften zur Destillation, Vasen, Reagenzgläser, aber auch ganze Maschinen etc. – Handschriftlich modern nummerierte Blätter. Gleichmäßig leicht gebräunt, kaum fleckig, hübsches Bändchen mit einer interessanten Handschrift über eines der sagenumwobenen Themen der mittelalterlichen Alchemie, das weit bis in die Neuzeit, in den Barock bis hin zur Aufklärung im Mittelpunkt fast allen okkulten Handels stand.
Rosenkreuzer. - Sammelband mit 5 seltenen Traktaten. Oktavo. Hellblauer Pappband d. Z. (berieben, mit Schabspuren) mit goldgeprägtem RSchild ("Schriften der Rosenkreuzer" Band III) und den Eignerinitialen "J.G.A." im unteren Rückenfeld. Verschiedene Orte und Verlage, 1723-1781.
I. (Joachim Böldicke). Die entdeckten Reqvisita Realia, wodurch zum wahren Fundament der Hermetischen Wissenschafft vollkommen zu gelangen. Denen Liebhabern zum Dienst eröffnet, so den Nahmen führet Sincerus. 78 S. Dresden und Leipzig, Johann Gottfried Lesch, 1723. - VD18 13174002. - II. (Derselbe). Gründliche Anweisung zur Hermetischen Wissenschafft und Bereitung der Philosophischen Tinctur. In vier Discoursen auffrichtig vorgestellet, worbey zugleich der vielfältigen Betrügerey erwehnet worden, damit sich dafür zu hüten, und nicht so viel Menschen ins Labyrinth geführet werden. 4 Bl., 304 S., 7 Bl. Ebenda 1723. - Ein Blatt des Registers mit kleiner Fehlstelle im unteren Bug. - III. - Clavier du Plessis. Mytho-hermetisches Archiv. Ein periodisches Werk. Aus dem Französischen. Band I, Teile I und II. 160 S. (durchgehend paginiert); 32 S. Gotha, Carl Wilhelm Ettinger, 1780-1781. - Mit dem zum Druck gehörenden und mit eigenem Titel versehenen Anhang Mytho-hermetisches Archiv. Kritiken, Untersuchungen, Erläuterungen, Bemerkungen, nebst andern Aufsätzen für und wider das System der allgemeinen Arzney. - Titel von Teil I mit hinterlegten Rissen im Bug, Titel von Teil II mit Fehlstelle im weißen Seitenrand. - IV. Alois von Sonnenfels. Ôr nogāh (hebraice). Splendor lucis, oder Glantz des Lichts, Pars I. Enthaltend eine kurtze physico-cabalistische Auslegung des grösten Natur-Geheimnuß; insgemein Lapis philosophorum genannt. 2 Bl., 219 S. Mit Falttafel. Wien, Leopold Johann Kaliwoda, 1745. - Erste Ausgabe, eine kollationsgleiche Titelauflage erschien 1747 ebenda bei Johann Joseph Pentz. Ein späterer Druck erfolgte 1785 bei Adam Friedrich Böhme in Frankfurt, dort allerdings ohne die hier vorhandene Symboltafel und die hebräischen Kapitel. - Ferguson II, 549 (Anmerkung). - Die Falttaafel mit deutlichem Riss (fast durchgehend), Titel im unteren Bug etwas gelöst, Schlussblatt im unteren Bug etwas lädiert. - V. Die gantz neue eröffnete Pforte zu dem chymischen Kleinod oder Einige vornehmste chymische Arcana, aus unterschiedlichen zum Theil aus dem Lateinischen allhier ins Teutsche übersetzten Manuscriptis der berühmtesten Chymicorum, desgleichen mancherley Scheidungs-Arten der Medallen. Im Druck heraus gegeben von I. M. R. 264 S. Mit gestochenem Frontispiz (in Pag.). Nürnberg, Johann Friedrich Rüdiger, 1728. - VD18 11384212. - Seltene einzige Ausgabe. - Etwas fleckig. - Jede der Einzelschriften mit Griffregister im Seitenrand. – Dabei: Thomas Kessler. Vierhundert außerlesene chymische Proceß und Stücklein, theils zur innerlichen , theils zur Wund- und eusserlichen Artzney dienstlich, biß anhero in geheim verhalten. Zum vierdtenmal auffgelegt. 6 Bl., 188 S., 5 Bl. Nürnberg, Wolfgang Endter, 1641. - Erste Blatt lose, fleckig und mit Feuchtigkeitsrand, Titel mit Gebrauchsspuren. Es fehlt wohl das Frontispiz. - Derselbe. Das dritte Hundert außerlesener, schöner unnd fürbindiger spagyrischer Proceß. 6 Bl., 160 S., 2 Bl. Ebenda 1641. - Derselbe. Das vierdte Hundert schöner außerlesener chymischer Proceß. 2 Bl., 96 S., 2 Bl. Ebenda 1641. - Am Schluss etwas stärker fingerfleckig. - Ein weiterer Titel zum Thema ohne Titel angebunden. - Band V der "Schriften der Rosenkreuzer", identisch gebunden wie der historische Sammelband in der Hauptaufnahme.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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