Senault, Louis. Heures nouvelles dédiées à Madame La Dauphine. Mit gestoch. Titel, gestoch. Dedicatio und 260 gestoch. Seiten. Mit 8 Untertiteln mit Bordüren und zahlreichen ornamentalen bzw. floralen Kopfstücken, reich verzierten Initialen und Schlußvignetten. 17 x 11 cm. Prachtvoller Samteinband des 19. Jhdts mit reichhaltigen ornamentalen Silberbeschlägen und Schließen, Goldschnitt, Seidenmoiréespiegel und -Vorsätze. Paris, chez l'autheur, (vor 1690).
Bonacini 1689 und Jessen 2426 kennen nur den späteren Druck mit dem Zusatz des Verlegers "Claude de Hansy". M. und L. Lanckoronski in Philobiblon XI, S. 43ff. "The elegant Roman script of this book is ornamented with capitals framed by vignette landscapes or designs of birds or flowers. Calligraphic flourishes or floral designs frequently fill empty spaces at the bottom of the page. Prints by artists such as Israel Silvestre surely inspired the landscape vignettes which ornament the book." (Baltimore, 2000 years of Calligraphy, No 101). Schönes kalligraphisches Werk, reich ornamentiert und ganz in Kupfer gestochen, vergleichbar dem Seelenschatz von Kaukol, nur wesentlich früher. "Louis Senault, another professional calligrapher, followed Pierre Moreau in producing two writing books (one dated 1668) and then concentrating on successive editions of a devotional work printed from the same plates. But while Moreau finished by producing printed books with some of the characteristics of handwriting, Senault endavoured to preserve in his engraved books the full flavour of a contemporary manuscript" (PMM No 98). - Tadelloses Exemplar in einem bemerkenswerten Einband.
Theodoretus, Bischof von Kyrrhos. Opera omnia, quae ad hunc diem latine versa sparsim extiterunt. 2 Teile in 1 Band. 4 Bl., 642 S., 1 w. Bl.; S. 643-1193 S., 33 Bl. Mit 2 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken auf den Titeln. 35 x 22 cm. 35 x 21,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Rücken minimal wurmstichig, stärker berieben, angeschmutzt und angestaubt) mit hs. RTitel über Holzdeckeln (ohne die beiden Schließen, die beiden vorderen Messingschließbeschläge mit Monogramm "WS"). Paris, Michael Sonnius, 1608.
Wetzer-Welte XI, 1526f. – Erste Ausgabe der Werkausgabe des Theodoretus (393-466), dem Bischof von Kyrrhos, der ein bedeutender Theologe und Kirchenhistoriker war. Er trat für die Lehren des Nestorius gegen Kyrill von Alexandrien ein und wurde dafür im Jahre 449 auf dem Konzil von Ephesos verurteilt, zwei Jahre später jedoch wieder rehabilitiert. Theodoretus hinterließ zahlreiche Schriften, bekannt ist er vor allem für seine griechische Fortsetzung der Kirchengeschichte des Eusebius von Caesarea. – Zu Beginn etwas feuchtrandig. Leicht gebräunt und fleckig. Aus der Bibliothek des Ingolstädter Jesuitenkollegs (mit hs. datiertem "1609 Besitzvermerk).
(Thomas a Kempis). L'Imitation de Jésus-Christ. Traduction du R. P. de Gonnelieu de la Compagnie de Jésus. Avec une practique et une prière à la fin de chaque chapitre. Nouvelle édition ornée de figures d'après les dessins de M. Horace Vernet. Dédiée au Roi. XII S., 582 S. Mit gestochenem Frontispiz und 4 Stahlstichtafeln in 2 Zuständen. 24,5 x 15,5 cm. Rotes Maroquin d. Z. (minimal berieben, Gelenke ergänzt) mit goldgeprägtem RTitel, reicher ornamentaler RVergoldung, Deckel mit gold- und blindgeprägten Bordüren sowie Rosette im Mittelfeld, Innenspiegel mit grünem Maroquin doubliert und reich ornamental vergoldet (signiert: "Thouvenin"). Paris, François Janet, 1818.
Vicaire IV, 484. – Enthält außer den regulären Tafeln auch eine Folge von fünf Illustrationen von Moreau le Jeune (4) und Prudhon (1). – In einem prachtvollen, an den Gelenken meisterhaft restaurierten Kathedraleinband von Joseph Thouvenin.
Wanner, Conrad. Deß einsamen Bienleins Hönig-Safft einer geistlichen Underweisung: Auß den Blum-reichen Schrifften der Heil. Väter und Geistreichen Männeren zusammen gesammlet ... Erstlich in Lateinischer Sprach beschrieben ... anjetzo aber zu mehrerem Seelen-Nutzen derjenigen, welche der Lateinischen Sprach unerfahren, in das Teutsche übersetzt von einem der Heil. Einsamkeit Liebhaber. 24 Bl., 479 S., 2 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 16,5 x 9,5 cm. Leder d. Z. (Gebrauchsspuren, Kapitale lädiert) Salmansweiler (d. i. Salem am Bodensee), Jacob Müller, 1714.
VD18 15351106. – Einzige Ausgabe der von einem Benediktinermönch aus Zwiefalten verfassten geistlichen Betrachtungen über einen Zeitraum von acht Tagen. Unter anderem wird über die gesundheitlich wohltuende Wirkung des Fastens gehandelt und einige Beispiele aufgezählt, bei denen ehemals kranke Gefangene nach jahrelangem Genuss von Wasser und Brot das Gefängnis kuriert verlassen hätten. Seltener Druck aus dem Freien Reichsstift Salmansweiler, das heute unter dem Namen Salem ein berühmtes Internat beherbergt. Das Titelkupfer zeigt das Wappen von Salem. – Titel sowie mehrere Lagen wasserfleckig, Frontispiz verso mit gestrichenem Tinteneintrag, fl. Vorsatz mit montiertem Besitzeintrag.
ARCHITEKTUR, KUNSTALTERTÜMER UND ARCHÄOLOGIE
Album amicorum. Ca. 200 Bl., davon 47 mit Einträgen sowie mit 13 meist mont. Zeichnungen (darunter 2 fotografische Reproduktionen). 22,5 x 15 cm. Roter Chagrinband d. Z. (sign.: Gbr. Rodeck k.k. Hoflieferant; teils beschabt; Rückdeckel mit Fehlstellen im Bezug; ohne Schließe) mit 4 Silbereckbeschlägen und mont. gekröntem Monogramm ("RW") aus durchbrochenem Silberblech sowie dreiseitigem Silberschnitt. Baden-Baden und Nizza 1877-1879.
Freundschaftsalbum, überwiegend mit teils längeren Einträgen in französischer Sprache (Gedichte, Sinnsprüche, Freundschaftsbekundungen etc.) von überwiegend adligen Damen und Herren, darunter eine Prinzessin von Württemberg, Lilly von Kotzebue, Prinzessin Pignatelli d'Aragon, Marie Gortchakov, Sophie de Démidoff, Sophie von Wimpffen, Baron von Behr, Georg von Oertzen etc. Enthalten sind mehrere Bleistift- bzw. Kohlezeichnungen, (ein Paar beim Tanz, Früchtestilleben, Esel, Segelschiff), eine Silhouette, ein Aquarell etc. Ortsangaben sind "Baden"(-Baden) und Nizza. – Einige Bl. lose.
Album mit 33 teils signierten und aquarellierten
Orig.-Zeichnungen und Druckgraphiken
Los 1130
Zuschlag
480€ (US$ 516)
Album mit 33 teils signierten und aquarellierten Orig.-Zeichnungen und Druckgraphiken mit verschiedenen volkstümlichen Darstellungen und Genre-Motiven. 26 x 34 cm. Lose Blatt montiert in blindgeprägtes Lederalbum des späten 19. Jahrhunderts mit Goldprägung. Um 1850-1880.
Scrapbook mit teils qualitätvollen volkstümlichen Darstellungen, z. B. Bäuerin, Musiker, romantische Landschaften, Strandszenen, Kircheninterieur, Bauernhof, Kampfszene, Schäfer, Burgruine, Schloss Hohenaschau, Alpental, Fresko, Schiffe, "Holzhauerhütte am Falkenstein", Wirtshausszene, Bauernjunge etc. – Wohlerhalten.
Architektur. Klassizistisches Bauwerk. Lavierte Federzeichnung. 41 x 55 cm. Unter Glas in moderner Holzleiste gerahmt. Frankreich um 1850.
Die Federzeichnung zeigt einen dreigeschossigen Prachtbau im Stil des Klassizismus. – Nicht ausgerahmt, daher mit möglichen Randläsuren. Versand nur ohne Rahmen.
(Audran, Gérard). Les proportions du corps humain. Mesurées sur les plus belles figures de l'antiquité. 4 Bl. Mit 28 (von 30) Kupfertafeln. 42 x 27 cm. Pappband d. Z. (Vorderdeckel und Rücken gelöst, stark berieben und bestoßen). Paris, Gérard Audran, 1683.
Graesse I, 251. – Erste Ausgabe, eine deutsche, in Nürnberg erschienene Übersetzung fertige Johann Jakob von Sandrart drei Jahre später an. Die Kupfertafeln zeigen u. a. antik-mythologische Figuren wie Laokoon, Herkules, Aphrodite und Apollon sowie Detailstudien zu Auge, Nase und Mund. Allen auf den Tafeln dargestellten Figuren wurde ein Proportionsschema zur Bestimmung der idealen Proportionen zu Grunde gelegt.
Gérard Audran (1640-1703) absolvierte in Paris und Rom seine Ausbildung und wurde von Ludwig XIV. zum Hofkupferstecher ernannt. Er zeichnete sich vor allem durch die Verwendung von verhältnismäßg großen Kupferplatten aus. – Es fehlen zwei Kupfertafeln (29 und 30). Das zweite Blatt der ersten Lage im Bug partiell recto hinterlegt, ein Blatt und drei Tafeln gestempelt. Tafeln mal mehr, mal weniger braun- und fingerfleckig, gelegentlich mit minimalen Randläsuren. Exlibris.
Aviler, A. Charles de
Ausführliche Anleitung zu der gantzen Civil-Baukunst
Los 1134
Zuschlag
400€ (US$ 430)
Aviler, Augustin Charles de. Ausführliche Anleitung zu der gantzen Civil-Baukunst, worinnen nebst denen Lebens-Beschreibungen, und den fünff Ordnungen von J. Bar. de Vignola wie auch dessen und des berühmten Mich. Angelo vornehmsten Gebäuden, alles, was in der Baukunst vorkommen mag ... erkläret und ... erläutert wird. In das Teutsche übersetzet von L. Chr. Sturm. 15 Bl., 402 S., 13 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz, 68 (davon 40 doppelblattgroß und 18 gefaltet) Kupfertafeln und 86 (davon 84 blattgroß) Textkupfern. 22,5 x 17 cm. Pergament d. Z. (gering fleckig) mit hs. RTitel. Augsburg, Erben Jeremias Wolff, 1725.
Vgl. Berliner Ornamentstichkatalog 2391. Fowler 32f. – Reich illustriertes Architekturwerk mit Abbildungen von Portalen, Kaminen, Gartenplänen, Öfen, Geländern, Treppen. Dazu Aufrisse von Gebäuden, Säulen, Kapitellen etc. Die Kupfer in sauberen und kräftig-kontrastreichen Abzügen. – Titel und Frontispiz mit Bibliothekseintrag des westfälischen Landrats Ernst Friedrich Ludwig von Ascheberg zu Venne (1702-1762), datiert 1738. Sauberes und schönes Exemplar.
Bakhuizen, Ludolf. Memento Mori im Tondo. Federzeichnung in Sepia, mit Grisaille aquarelliert. 1 Bl. Signiert "Ludolph Bakhuizen". Darstellungsgröße (Durchmesser) ca. 12 cm. Blattgröße: 25,5 x 20 cm. Um 1650.
Emblematische Vanitas-Zeichnung des holländischen Malers Ludolf Bakhuizen (1630-1708). Inmitten zwei freihändig gezeichneter Kreise erscheint das Tondo, in dem zwei Kinder mit Seifenblasen am Meer spielen. Zu ihren Füßen liegen ein Totenkopf, eine Schlange, eine Krone und ein zerbrochenes Zepter. Die Zeichnung umgab er mit einem mit der Feder freihändig gezeichneten Doppelkreis, der sein Können auch auf dem Gebiet der Kalligraphie vor Augen führt.
Bakhuisen gilt als populärster Marinemaler Hollands. Neben seiner ursprünglichen Arbeit als Kontorist war er aufgrund seiner schönen Handschrift auch als Kalligraph tätig und gab darin Unterricht. Ab 1651 begann Bakhuizen eine Lehre bei Allart van Everdingen (1621-1693) und Hendrik Jacobsz Dubbels (1621-1707). – Leicht gebräunt und gering fleckig. Mit montiertem gedruckten Zettel mit den Angaben zum Künstler im unteren Rand, verso leicht tintenfleckig und mit Notizen in Sepia, die emblematische Sprüche enthalten, die zu dem Bild passen. U. a. liest man dort:
"Quicquid habet venerum, quidquid liber isto leporum ornatur domino plus tamen illo suo". Ferner: ; "Nulla felicitas, ubi nulla est pietas", sowie "Hoc distichon summo ac singulari viro Jacobo de Nilde (?), Amstelodami, miris hic et ubiquo terrarum laudibus suyora (?) mortalitatis pone conditionem suveto in prompte effudit, dum adhuc maiora molitur".
Der Verbleib des Blattes lässt sich anhand der hs. Anmerkungen u. a. in Amsterdam, bei einem Iren ("Joannes patritius Hyffermanius Smithe") und in Lüneburg nachverfolgen.
** English **
"Hisce illustri domino de Wilde efugian hui memoriam commendas, Georg de Doring Eq. Luneb."
in einem Umschlag des "Archives historiques de la court de Saint-Cyr-en-Talmondais".
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