(Piles, Roger de). Abregé de la vie des Peintres. Avec des reflexions sur leurs Ouvrages, et un Traité du Peintre parfait, de la connoissance des Desseins, & de l'utilité des Estampes. 10 Bl., 540 S. 17,5 x 10,5 cm. Neuerer handgebundener blauer Maroquinband auf 5 Zierbünden mit Fileten- und ornamentaler Rückenvergoldung im Stil des 18. Jhdts. Paris, Muguet, 1699.
Barbier I, 35. Cioranescu III, 54955. Schlosser, Kunstlit. S. 430 und 442. – Erste Ausgabe. Zu einem frühen Wegbereiter der Kunstgeschichte wurde Roger de Piles (1635-1709) mit dem während seiner Gefangenschaft geschriebenen Abrégé. Über die erstmals konsequent chronologisch und topographisch geordneten Lebensbeschreibungen sehr selektiv ausgewählter Künstler hinaus, enthält das Werk eine theoretische Fundierung der tradierten kennerschaftlichen Praxis, die allerdings stark normativ geprägt ist und Kennerschaft in eine genie-ästhetische Kunstkritik integriert. – Papier leicht gebräunt, dekoratives Exemplar.
Piranesi, Giovanni Battista. Le Antiquità Romane. Contenente gli avanzi de'monumenti depolcrali di roma e dell'agro romano. Teil III (von 4). Mit Kupfertitel und 34 (von 53; 24 doppelblattgroßen und 1 gefalteteten) Kupfertafeln. 56,5 x 40 cm. Halbleder d. 19. Jh. (Kapitale mit Fehlstellen, Rücken mit Einrissen, etwas berieben). Rom um 1784.
Wilton-Ely 1994, I, 327f. und 473f. – Wohl die zweite Ausgabe. Monumentalwerk des bedeutenden römischen Kupferstechers, mit prachtvollen Abdrucken. Die Kupfertafelfolge Piranesis (1720-1778), an der er acht Jahre arbeitete, präsentiert die Ruinen der antiken Grabanlagen in Rom und Umgebung. Die Antichità Romane erlebten nach dem Erscheinen eine überwältigende Nachfrage in nahezu ganz Europa. Piranesi erhielt Anfragen aus Schweden, Frankreich und England, selbst die russische Zarin bestellte das Werk. Der vorhande Band zeigt auch die Bauweise und Konstruktion sowie die Materialität der dargestellten Architektur auf. – Es fehlen 19 Kupfertafeln (II, VI, VIII, X, XII, XIV-XV, XVIII, XIX, XXII-XXIV, XXVI, XXX, XXXIX, XL, XLII, XLV, XLVIII). Leicht braunfleckig, stellenweise gering fingerfleckig. Breitrandiges Exemplar.
Piranesi, Giovanni Battista
Campus Martius antiquae urbis Romae
Los 1166
Zuschlag
8.500€ (US$ 9,140)
Piranesi, Giovanni Battista. Campus Martius antiquae urbis Romae. 31, XI S. Mit 2 gestochenen Titeln, gestochener Initiale, gestochener Textvignette und 51 (2 mehrfach gefalteten, 1 doppelblattgroßen, Tafeln V-X zu einem zusammenhängenden Plan zusammenmontiert). 59 x 44 cm. Halbleinen des späten 19. Jahrhunderts (Kanten etwas berieben). Rom um 1790.
Hind S. 85. Wilton-Ely 1994, Nr. 559-612. Wz. Robison 46. – Spätere Ausgabe des erstmals 1762 erschienenen "Campus Martius", die nur mit dem italienischen Text herausgegeben wurde. Der 'Campus Martius' ist ein 250 Hektar großer Bereich im antiken Rom gewesen, der dem Kriegsgott Mars gewidmet ist und im Laufe der Zeit immer wieder unterschiedliche Nutzungen erfahren hat. Er war ein militärischer Übungsplatz, Ort für römische Triumphzüge, ebenso wurden dort auch Häuser und Theater gebaut sowie eine Parkanlage mit Tempeln errichtet. Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) unternimmt mit seinem "Campus Martius" den Versuch einer Untersuchung und Rekonstruktion, die antike Anlage und ihre Bauten, teils mit eigenen Ergänzungen, wiederentstehen zu lassen. Der zugehörige Text ist eine Art Erörterung der Baugeschichte. Piranesis eigentliche Intention ist die "Verherrlichung römischer Großartigkeit" (Wilton-Ely 1988, S. 81) sowie die Rekonstruktion statt bloße Reproduktion. Seine Ansichten blenden alles Mittelalterliche aus. "Piranesi wollte die konkreten Spuren des historischen Wandels sichern und die von der Wechselbeziehung zwischen physischen Fakten und politischen Kräften bestimmten Entwicklungsstrukturen des Stadtbildes aufdecken" (ebd. S. 80f.). Gewidmet ist das Werk dem britischen Architekten Robert Adam (1728-1792), der wie Piranesi in der antiken Architektur das Ideal erkannte. – Der lateinische Titel gestempelt. Leicht gebräunt und braunfleckig. Der Text mit horizontaler Quetschfalte und etwas gebräunt. Unbeschnittenes breitrandiges Exemplar.
Raffaello Sanzio. - Chapron, (Nicolas). Sacrae historiae acta a Raphaele Urbin. in Vaticanis xystis ad picturae miraculum expressa. Mit gestochenem Frontispiz und Kupfertitel und sowie 52 Radierungen von Chapron nach Raffael. 30,5 x 40 cm. Leder d. Z. (Ecken stärker bestoßen, zwei leicht abgestoßen, Deckel etwas berieben, an den Gelenken minimal wurmstichig) mit Rücken-, Steh- und Innenkantenvergoldung, Deckel mit goldgeprägten Fileten. Rom, D. Augustinus, 1649.
Robert-Dumesnil VI, 215 ff. Le Blanc I, 629, 5-58. Nagler III, 18 und XVI, 343. Thieme-Becker VI, 379. Brunet IV, 1108. – Erste Ausgabe, mit dem Kennzeichen "ille ego sum Raphael" auf dem Frontispiz. Die 52 Radierungen von Nicolas Chapron (1612-1653) wurden nach den vatikanischen Fresken Raffels angefertigt. Sie zeigen überwiegend Szenen aus dem Alten Testament, beginnend mit der Erschaffung der Welt, Adam und Eva, bis hin zu Kain und Abel, Joseph und seinen Brüdern und Moses. In diese Reihe schließen sich auch die Darstellungen aus dem Neuen Testament, u. a. die nativitas christi, sowie die Taufe des Johannes und das letzte Abendmahl. – Durchgehend etwas gebräunt und braun- bzw. stockfleckig. Teils feuchtrandig, überwiegend im äußeren Rand. Partiell etwas angeschmutzt. Vereinzelt leicht knickspurig, stellenweise mit hs. Anmerkungen unterhalb der Darstellung.
Ram, Joannes de. Römische Kirchendarstellungen. 7 Radierungen. Ca. 16 x 19,5 cm. Rom um 1660.
Vorhanden: I) Chiesa dedicata alla Madonna die Loreto de Fornari. - II) Chiesa della Madonna della Vittoria de padri Carmelitani. - III) Chiesa con sagrata alle Madonna de monti. - IV) Chiesa de Santi Vicenzo et Anastasio alla Fontana di Trevi. - V) Chiesa dedicata a S. Pietro. - VI) Chiesa di S. Domenico. - VII) Chiesa Santa Maria liberatrice in Campo Vaccino. – Minimal gebräunt, teils in der linken unteren Ecke knitterfaltig. – Dabei: 3 weitere Radierungen mit römischen Tempel bzw. Ruinen. Romuli et Remi Templum; Castellum aquae Martiae; Sepulchrum Metellorum.
Rom. Fassaden verschiedener Palazzi. 7 Kupferstiche. 48 x 59 cm. Um 1700.
Vorhanden sind: I) Palatium Burgesiorum in urbe Roma. Amsterdam, Pierre Mortier, um 1700. - II) Palais du Prince Chigi à Rome. Ebenda 1704. - Aus Mortiers veröffentlichtem "Nouveau Theatre d'Italie". - III) Palatium illust. Marchionis Paluzzi d'Albertoni in regione Campitellina. - IV) P. Ferrerius. Palatium Istud à Cardinale dezza iuxta Regulas Martini Lunghi. - V) Derselbe. Palatium excellentissimorum DD. Barbarinorum. - VI) Palatium dominorum à S. Salutore in regione Columnensi, architectura Antonii da San Gallo. - VII) Palatium Chisiorum in platea lungara. – Minimal gebräunt.
Sammelalbum. Privates Album mit mythologischen Szenen und Landschaftsdarstellungen. 35 montierte Kupferstiche, 10 eingesteckte Bleistiftzeichnungen und montierte Lithographie. 18 x 26 cm. Pappband d. Z. (leicht berieben) mit reicher Gold- und Blindprägung, Steh- und Innenkantenvergoldung, dreiseitiger Goldschnitt. Um 1840.
Die montierten Kupferstiche stammen u. a. von dem französischen Kupferstecher Jean Matheus (1590-1672), der sie für Nicholas Renouard's französische Übersetzung von Ovids Metamorphosen im Jahre 1619 anfertigte. Dargestellt ist beispielsweise der Sturz des Ikarus, Erysichthon und Ceres, Jason verabreicht dem Drachen einen Schlaftrunk, Bacchus und Pentheus, Adonis, Okyroë, Danae, Kallisto, Perseus enthauptet die Medusa, Herkules, Mars und Venus. Auch der ebenfalls aus Frankreich stammende Zeichner und Kupferstecher Isaac Briot (1585-1670) fertigte für eine 1637 erschienene Ausgabe der Metamorphosen Kupferstiche an, darunter Jupiter und Europa, die Sirenen, Askalaphos und vieles mehr. Die Bleistiftzeichnungen zeigen verschiedene Tiere, Landschaften, kleine Städte und Örtchen. – Leicht gebräunt und braunfleckig.
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