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Evangelienkommentar
Einzelblatt. Lateinische Handschrift in Sepia auf Pergament.
Los 1001

Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)

Details

HANDSCHRIFTEN, EINZELBLÄTTER, MANUSCRIPTA ORIENTALIA
Evangelienkommentar. Einzelblatt. Lateinische Handschrift in Sepia auf Pergament. 1 Bl. 2 Spalten. 47 Zeilen. Frühe Minuskelschrift. Schriftraum: 27,3 x 18,5 cm. Format: 36 x 27 cm. Mit 2-zeiliger Initiale "A" und mehreren kleineren Unzial-Initialen. Frankreich, wohl 1. Hälfte des 9. Jahrhunderts.
Fragment eines karolingischen Evangelienkommentars nach Augustinus, Beda Venerabilis und anderen auf einem bemerkenswert großen Blatt eines eng beschriebenen Folio-Kodex'. Recto die Blattzahl "XIII" der Foliierung mit zwei Spalten, verso ist nur die rechte Spalte lesbar, der Text der linken Spalte wurde weitgehend gelöscht, wohl durch Aufheben des Blattes vom Leimgrund. – Es handelt sich um ein als Einbandmakulatur verwendetes Einzelblatt mit entsprechenden Gebrauchsspuren, kleinen Einschnitten, wenigen winzigen Wurmlöchlein, etwas gebräunt, mit Leim- und Montageresten sowie kleinen Lederlitzfragmenten. Eine Spalte kaum mehr lesbar, die anderen jedoch streckenweise sehr gut sichtbar, vereinzelt auch hier mit kleinen Textfehlstellen. Das Blatt stammt aus Privatbesitz, wurde dann versteigert und war im Besitz von Phillip Pirages (July 2013).

Gregor I., Papst
Moralia in Job. Fragment einer lateinischen Handschrift in braun-schwarzer Tinte
Los 1002

Zuschlag
750€ (US$ 806)

Details

Gregor I., Papst. Moralia in Job. Fragment einer lateinischen Handschrift in braun-schwarzer Tinte auf Pergament. Fragment einer Kolumne mit 33 verbleibenden Zeilen (verso und recto). Schriftraum: ca. 24,2 x 9,7 cm. Format: ca. 24,5 x 11 cm. Italien um 1050.
Sehr frühes Textfragment mit einer Spalte vom Ende des Buches IX (Kapitel XXXIX-XL) der Kommentare zu den Moralia des Hiob von Papst Gregors I. (um 540-604), geschrieben in einer überaus sorgfältigen romanischen Unziale, die der Karolingischen Minuskel, der europaweit verbreiteten gerundeten Kleinbuchstabenschrift vom Hofe Karls noch sehr nahe steht und die durch ihre, auf der römischen Antiquaschrift basierenden Klarheit besonders ausgewogen erscheint und gut lesbar ist. Textfragmente dieser frühen Zeit - hier wohl im späten 10. oder Mitte des 11. Jahrhunderts - sind von großer Seltenheit.
Zum Text siehe Migne, PL I, LXXV, Sancti Gregorii Papae I, Tomus primus, S. 916.
Verso das Ende der Kapitel des zehnten Buchs mit den tabellarischen Texten "De superbia. / Qui implere cuncta que desiderat / Deduritia cordis /Omne peccatum aut sola cogitatione simul et opere committitur" und mit dem hübschen Explicit in Majuskeln: "Expliciunt capitula liber X". – Als Makulaturblatt im Einband benutzt. Stark beschnittenes Handschrifttenblatt auf festem Pergament. In den Rändern etwas berieben und fleckig. Die untere Blatthälfte mit vier kleinsten Löchlein, sonst prächtig erhalten.

Lot 1003, Auction  118, Biblia latina, Buch der Chroniken. 1 Einzelblatt

Biblia latina
Buch der Chroniken. 1 Einzelblatt
Los 1003

Zuschlag
1.400€ (US$ 1,505)

Details

Biblia latina. Buch der Chroniken. Einzelblatt einer lateinischen Handschrift in brauner Tinte auf Pergament. 3 Spalten (1 Hauptspalte und 2 Kommentarspalten). 26 Zeilen (Hauptspalte) bzw. bis zu 39 Zeilen (Kommentarspalte). Französische Textura. Schriftraum: 6,2 x 16,7 cm. Format: 24 x 16 cm. St.-Claue d'Oyen, Frankreich, um 1150.
Einzelblatt in einer sehr eigenwilligen Gotica textualis ostmittelfranzösischen Duktus'. Laut der Referenzwerke handelt es sich um ein Manuskript aus der einstigen Benediktierabteil St.-Claue d'Oyen, im französischen Jura, nahe dem Genfer See.
Das Blatt beginnt mit : "gentium et polluerunt domum Domini quam sanctificaverat sibi in Hierusalem ...", einer Passage aus dem 2. Buch der Chroniken, Kapitel 36, Vers 14ff.
Besonders schön ist der Bibeltext in der Hauptkolumne, er wird begleitet rechts von einer Kommentarspalte und links von einer weiteren, noch schmaleren Glossenspalte.
Aus der Sammlung des Otto F. Ege (1888-1951), vgl. Gwara. Otto Ege's Manuscripts. Cyce, South Carolina, 2013, S. 144f., vormals bei William Lawrence Clements (1861-1934), der das Blatt von Voynich erwarb. Siehe A. Castan, Bibliothèque de l'Ecole des Chartres, 50 (S. 133, Nummer 56 im Katalog von 1492).
– Rechts oben kleiner Abschnitt zum Bund, mehrere Wurmlöcher, mit allerdings nur minimalem Buchstabenverlust, kaum angestaubt oder fleckig, verso mit Montageresten, nur marginale Knicke, sehr schön.

Lot 1004, Auction  118, Anastasius Bibliothecarius, Historia ecclesiastica. Fragment eines Einzelblattes

Anastasius Bibliothecarius
Historia ecclesiastica. Fragment eines Einzelblattes
Los 1004

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Anastasius Bibliothecarius. Historia ecclesiastica. Fragment eines Einzelblattes aus einem hochmittelalterlichen Manuskript. Lateinische Handschrift in Sepia und Rot auf Pergament. 18 verbleibende Zeilen der oberen Hälfte eines recto weißen Blattes. Gotica textualis. Schriftraum: 11,5 x 11 cm. Format: 13 x 17,8 cm. Mit etwas Rubrizierung. Frankreich wohl Ende 12. Jahrhundert.
Fragment mit der oberen Hälfte eines Blattes, das als Einbandmakulatur aufgefunden wurde und Textpassagen Anastasius Bibliothecarius (gest. 879) enthält, des berühmten Kirchenhistorikers, der als Anastasius III. im Jahre 855 zum Gegenpapst erwählt worden war. Geschrieben in einer kleinen, frühen gotischen Textura mit rotem Kolumnentitel "Liber", ferner einer Kapitelnummer und roten Überschriften.

Anastasius war der Chefarchivar und Bibliothecarius im Kirchenstaat gewesen, der während seiner frühen Karriere als Mönch und gelegentlicher päpstlicher Sekretär mit Mönchen des Oströmischen Reiches in Kontakt gekommen war und von ihnen Griechisch lernte, so dass er zu einem wichtigen frühmittelalterlichen Übersetzer auf diesem Gebiet wurde.
Der vorliegende Text war das Ergebnis seiner theologischen und historischen Studien, eine Geschichtschronik, die als "Historia Ecclesiastica" oder "Chronographia tripartita" bekannt wurde und als Kompilation aus den Werken der griechischen Autoren St. Theophanes Homologetes (758-818), Nicephorus I. (760-811) und dem Gelehrten George Syncellus (gest. nach 818) zusammengestellt wurde. Hincmar von Reims gibt an, dass Anastasius nach dem Tod Leos IV. 855 von der kaiserlichen Partei zum Papst gewählt, aber später von Benedikt III. des Amtes verwiesen wurde. – Ausgelöstes Fragment als Einbandmakulatur aufgefunden, daher mit Knicken, Braun- und Leimspuren, wenigen Fleckchen, etwas Oberflächenabrieb, insgesamt gut lesbar. Ein sehr seltenes, wissenschaftlich noch zu erfassendes Textmonument.

Lot 1005, Auction  118, Biblia latina, Einzelblatt aus einer lateinischen Bibelhandschrift auf Pergament.

Biblia latina
Einzelblatt aus einer lateinischen Bibelhandschrift auf Pergament.
Los 1005

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Biblia latina. Einzelblatt aus einer lateinischen Bibelhandschrift auf Pergament. 2 Spalten. 60 Zeilen. Gotica textualis. Schriftraum: 20,5 x 11,1 cm. Format: 32,5 x 23 cm. Mit fünf 1-zeiligen Initialen in Rot und Blau. Frankreich um 1225.
Besonders luxuriöse Bibelhandschrift mit außergewöhnlich breitem Rand am Außensteg und unten geschrieben in einer außergewöhnlich regelmäßigen, sauberen und engen Textualis mit rot-blauem Kolumnentitel "EZE" "CHI" für Ezechiel (Hesekiel).

Vorhanden ist das Ende des Kapitels XXVIII, die vollständigen Kapitel XXIX-XXXI, ferner der Anfang von Kapitel XXXII. "In anno Xmo in Xmo mense XI mensis factum est verbum Domini ad me dicens. Fili hominis pone faciem tuam contra Pharaonem regem aegypti..." ("Im zehnten Jahr, am zwölften Tage des zehnten Monats, geschah des HERRN Wort zu mir und sprach:
Du Menschenkind, richte dein Angesicht wider Pharao, den König in Ägypten, und weissage wider ihn und wider ganz Ägyptenland...). Das "tuam" wurde vom Schreiber später noch hochgestellt hinzugefügt. – Kaum angestaubt, sehr sauber und frisch, verso mit 2 Montagelitzen. Aus der Sammlung von Otto F. Ege (1888-1951), vgl. Gwara. Otto Ege's Manuscripts. Cyce, South Carolina, 2013, S. 5.

Lot 1006, Auction  118, Biblia latina, Einzelblatt einer lateinischen Handschrift

Biblia latina
Einzelblatt einer lateinischen Handschrift
Los 1006

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Biblia latina. Einzelblatt einer lateinischen Handschrift in brauner Tinte auf Pergament. 2 Bl. 21 Zeilen. Schriftraum: 18,5 x 11,5 cm. Format: 20,5 x 15 cm. Mit großer vierzeiliger Schmuckinitiale in Ocker, Grün und Rot und zahlreichen kleinen Initialen in Rot und Blau. Italien um 1230.
Die späthochmittelalterliche Handschrift beginnt bei der schmuckvollen Initiale "B" mit "Benedictus dominus deus meus, qui docet manus meas ad prælium, et digitos meos ad bellum". Dieser Satz prägte das gesamte westliche Christentum und beeinflusste nachhaltig die Ritterschaft, ganz im Sinne der 'Militia Christi'. Der christliche Kämpfer, der den Glauben verteidigt und dafür sein eigenes Leben riskiert. – Festes Pergament, vereinzelt mit kleinen Wurmlöchlein und kleinen Wurmgängen. Das zweite Blatt ist ein reines Textblatt ohne Initiale teils mit leichtem Oberflächenabrieb (kein Textverlust). Leicht gebräunt und fleckig.

Lot 1007, Auction  118, Biblia latina, Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament

Biblia latina
Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament
Los 1007

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Biblia latina. Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 Spalten. 61 Zeilen. Gotica textualis. Schriftraum: 19,8 x 12 cm. Format: 19,7 x 30 cm. Mit Rubrizierung, 6 (fünf 4-zeiligen und einer 3-zeiligen) Federwerkinitialen in Rot und Blau sowie Kolumnentitel in Rot und Blau. Italien um 1250.
Vorhanden ist der Schluss von Hiob XIV, die vollständigen Kapitel XV bis XIX sowie der Anfang von Kapitel XX. So beginnt das Kapitel XV mit der schwungvollen blauen Federwerkinitiale "R" mit "respondens autem Eliphaz Themanites dixit numquid sapiens respondebit quasi in ventum loquens et implebit ardore stomachum suum arguis verbis eum qui non est aequalis tui et loqueris quod tibi non expedit ..." ("Da antwortete Eliphas von Theman und sprach: Soll ein weiser Mann so aufgeblasene Worte reden und seinen Bauch so blähen mit leeren Reden? Du verantwortest dich mit Worten, die nicht taugen, und dein Reden ist nichts nütze.").

Aus der Sammlung des Otto F. Ege (1888-1951), vgl. Gwara. Otto Ege's Manuscripts. Cyce, South Carolina, 2013, S. 139. Ege war als Lehrer Dozent und Buchhändler tätig, machte sich aber vor allem als Buchvandale eine Namen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zerstörte Ege über Jahrzente insgesamt etwa 50 illuminierte mittelalterliche Manuskripte und konzipierte sie zu 40 'Zusammenstellungskästen', die heute als 'Otto Ege Portfolios' bekannt sind. – Sehr feines, nahezu transparentes Pergament. Im oberen Rand mit minimalen Farbspuren, der untere sehr breite Rand mit kleiner Feuchtigkeitsspur.

Lot 1008, Auction  118, Biblia latina, Einzelblatt aus einer lateinischen Perlschrift

Biblia latina
Einzelblatt aus einer lateinischen Perlschrift
Los 1008

Zuschlag
130€ (US$ 140)

Details

Biblia latina. Einzelblatt aus einer lateinischen Perlschrift-Bibel auf Pergament. 2 Spalten. 64 Zeilen. Gotica textualis. Schriftraum: 16,8 x 11,3 cm. Format: 20,5 x 14,3 cm. Mit Rubrizierung als winzige Kapitalstrichelung und zwei 1-zeiligen Initialen sowie Kolumnentitelkürzel "Da-Ni" in Rot und Blau. Frankreich Ende 13. Jahrhundert.
Hervorragende Textura einer Perlschriftbibel mit schwarzer, überaus regelmäßiger Tintenschrift auf feinstem Pergament und sparsamer, ebenso minutiöser Rubrizierung. Enthalten ist eine Passage aus dem Buch Daniel, Kapitel 10, Vers 1: "Anno tertio Cyri regis Persarum verbum revelatum est Danieli cognomento Baltassar et verbum verum et fortitudo magna intellexitque sermonem intelligentia enim est opus in visione ..." (Abkürzungen ergänzt), also etwa: "Im dritten Jahr des Königs Kores aus Persien ward dem Daniel, der Beltsazar heißt, etwas offenbart, das gewiß ist und von großen Sachen; und er merkte darauf und verstand das Gesicht wohl ...", beginnend mit roter Initiale. Die blaue lässt das nächste Kapitel Daniel 11 beginnen. – Nahezu tadellos, oben ältere Blattnummerierung "ccxxxiiij".

Lot 1009, Auction  118, Jacobus de Voragine, Sermones de tempore. Doppelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament.

Jacobus de Voragine
Sermones de tempore. Doppelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament.
Los 1009

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Jacobus de Voragine. Sermones de tempore. Doppelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 Spalten. 61 Zeilen. Gotica textualis. Schriftraum: 19,8 x 12 cm. Format: 19,7 x 30 cm. Mit sparsamer Rubrizierung und 6 Federwerkinitialen in Rot und Blau. Frankreich um 1300.

Umfangreiches Textfragment mit Teilen der "Sermones de tempore", der Predigten für die Sonntage zu Pfingsten und Weihnachten. Eine der Hauptschriften des bedeutenden Kirchenschriftstellers und Erzbischofs von Genua, Jacobus de Voragine (1228-1298). Vorhanden sind die Predigten zum dritten und vierten Adventssonntag sowie für die Sonntage der Weihnachtsoktave, des Christfestes der Geburt Christi und dem nachfolgenden achten Tag (nach römischer Inklusivzählung). Vgl. dazu die Augsburg-Kraukauer Ausgabe des Jakobus de Voragine, 1760, S.14-15, 12 und 21-22). Aus der Provenienz eines süddeutschen Auktionshauses und dem englischen Antiquariat Pirages. – Ausgelöste Einbandmakulatur mit entsprechenden Montageresten und Leimspuren, teils etwas stärker gebräunt, mit Braunflecken, Knitterspuren und vier Ausbrüchen oben, drei Löchlein und einem Eckverlust (hier und da mit etwas Textverlust), Textkolumnen mit zwei weiteren kleinen Löchlein, hier und da leicht berieben auf der Oberfläche, insgesamt aber ordentlich erhalten und gut lesbar. Ein Fragment einer bis dato nicht nachgewiesenen frühen Voragine-Handschrift, die der wissenschaftlichen Hebung und Zuordnung sowie der textkritischen Bearbeitung bedarf und harrt.

Lot 1010, Auction  118, Regensburg, Teilungs und Erburkunde. Deutsche Handschrift in sepiabrauner Tinte auf Pergament.

Regensburg
Teilungs und Erburkunde. Deutsche Handschrift in sepiabrauner Tinte auf Pergament.
Los 1010

Zuschlag
1.700€ (US$ 1,828)

Details

Regensburg. Teilungs und Erburkunde. Deutsche Handschrift in sepiabrauner Tinte auf Pergament. Schriftraum ca. 18,5 x 40,5 cm. Blattgröße (mit Plika) ca. 29 x 45 cm. Mit großer Initiale "I" und etwas Federwerk sowie 6 an die Plika angehängten runden bzw. mandelförmigen Wachssiegeln. Gerahmt unter Glas. Regensburg 1341.
Unveröffentlichte Mittelalterliche Teilungs- und Erburkunde aus der Stadt Regensburg, in der ein Andreas (aus) Straubing zusammen mit seiner Frau die Erbteilung seiner Güter notariell festlegt, demnach sie ihre immobilen Güter mit den Gebäuden ("in der Erde und ob der Erde") vererben, was u. a. der Regensburger Probst Löbel notariell beglaubigt. Vor allem geht es neben Ländereien um eine Kirche mit Turm und einer dieser angegliederten Schule, für die in der Teilung mehrfach zur Bedingung gemacht wird, dass die Schule unbedingt bei der Kirche bleiben muss ("Und ez schol auch bei der chirchen beleiben, swaz dar zu gehört ... Datz datz also stat und unzerbrochen beleibe").
Vergleiche ähnliche von demselbigen Löbel beglaubigte Urkunden in: Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg, Band XLI (NF XXXIII), Stadtamhof 1887, S. 39. Dort fehlt aber die vorliegende.

"Ich Andreas der Straubing und ich Frauwe Agnes seni Hausfrawe Purg zu Regenspurch diken und tun chund allen den disen brif ansehent oder hörent lesen daz wir mit gemainem rat und mit gutem Willen von unsern wegen und von unser chunde wegen haben genomen zu tailen die Ewigen Herren hh. Lautwein den Löbel den Probst zu Regenspurch hh. Chunrat den Tundorffer und Hrn. Lautwein auf Tunaue. So hat zu den andern tail ze tailen genomen Hr. Hainrich der Symon, und her Symonn seni Pruder ...
Also daz die Chirchen mit sampt den mauren und gemachen beyder in der erde und ob der Erde und der Turn zenachst an der Chirchen in der Erde und ob der Erde.

Und daz Haus ze nachst an dem Turn under den chramen ... Herrrn Ulrichs de Symons Haus in der erde und ob der erde mit allen gemächen und mit allem zins ... Und auch die Hoffen (Höfe) hinder der chirchen, die schol ... von Hern Ulreichs des Symons Ecke unz an daz hinder Tor als ez bezaichnent ist ... Und daz Privat daz in dem Ekke an der chirchen her abget ... Und ez schol auch bei der chirchen beleiben, swaz dar zu gehört.
Dreizzich pfont Regeenspurger pfennig, die gan und gäntzleichen gevallenn und bericht sint an gevar. Und ez schol auch vegelich tail. Dem andern tail Räumen pis sanc Haymerams Messe ... swaz Lehen oder Sal ist an dez auch chaden an (ohne) allez gewehr.

Dan schol auch wizzen, daz die chirchen und der Turn mit sampt dem Haus und mit allen gemächen die dar zu gehörent als ez oben benant ist besucht und unbesucht mit rechtem tail und laz an gevallen ist. Hh. Haimreich den Symon und Hern Symon seinen prüder und Swester. Datz datz also stat und unzerbrochen beleibe. Dar uber zu einem urchunde und zu einer bestätichen geben wir in disen brief versigelten mit unserm paider Insigeln. Und mit der vorgenanten Herren Insigeln die dez vorgenanten Haus Tayler und sint gewesen die Insigel an den brif gelegt haben nach aller pet der sache und der tailung zu einer gezeuchnisse in selben unentkolten. Daz ist geschehen da man zalt von Christes Gepurt Dreützehen Hundert Jar Und danach in dem Ainem und Vierzigstem Jar - dez nachsten Pfinsttages vor des Heiligen Herren sand Gilien tag" (also wohl Donnerstag, den 7.6.1341). – Kaum berieben, die sechs Siegel ragen unten aus dem Rahmen heraus, die beiden mittleren gebrochen die vier anderen meist nur mit geringen Fehlstellen oder Randausbrüchen.

Lot 1011, Auction  118, Hieronymus, Sophronius Eusebius, 2 Blätter Fragmente eines Bibelkommentars Einbandmakulatur

Hieronymus, Sophronius Eusebius
2 Blätter Fragmente eines Bibelkommentars Einbandmakulatur
Los 1011 [*]

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Hieronymus, Sophronius Eusebius. 2 Blätter mit Fragmenten eines Bibelkommentars wohl des Heiligen Hieronymus. Lateinische Handschrift auf Pergament mit etwas Rubrikation. Zus. 8 Kolumnen zu je 21-30 Zeilen. 31 x 20,5 bzw. 18,5 x 20 cm. Wohl Deutschland (Westfalen?) Mitte 14. Jahrhundert.
Zwei frühe Handschriftenblätter, die als Einbandmakulatur überlebt haben und wohl aus einem Bibelkommentar des Hieronymus (347-420) stammen. Eine Passage behandelt den Verrat Petri nach Matthäus 26, 69: "Petrus vero sedebat in atrio foris...". Die Initialen der Versanfänge sind in roter Mennige eingemalt. – Gebräunt und an Rändern stärker leimschattig sowie mit Makulaturschäden, Ränder teils brüchig und mit Löchlein sowie Wurmgängen. Teils etwas abgerieben und angestaubt, meist aber noch recht gut lesbar.

Lot 1012, Auction  118, Biblia latina, Einzelblatt aus einer lateinischen Perlschrift-Bibelhandschrift auf Pergament

Biblia latina
Einzelblatt aus einer lateinischen Perlschrift-Bibelhandschrift auf Pergament
Los 1012

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Biblia Latina. Einzelblatt aus einer lateinischen Perlschrift-Bibel auf Pergament. 2 Spalten. 31 Zeilen. Gotica textualis. Schriftraum: 8,8 x 6,1 cm. Format: 14,4 x 9,8 cm. Mit Rubrizierung und vier 2-zeiligen Federwerkinitialen in Rot und Blau. Frankreich Ende 13. Jahrhundert.
Einzelblatt einer spät-hochmittelalterlichen typischen Perlschriftbibel auf besonders feinem, dünnen und saubereren Pergament. Geschrieben in zwei unterschiedlichen Schriftgrößen mit einer sehr exakten Gotica textualis.
Vorhanden ist eine Passage aus dem alttestamentlichen Buch Ezechiel, Kapitel 1, Verse 5-10, geschrieben mit schwarzbrauner Sepiatinte und versehen mit einem etwas kleiner geschriebenem Kommentar nach jedem Vers. – Unwesentlich gebräunt, sehr schön erhalten.

Lot 1013, Auction  118, Horae Beatae Mariae Virginis,  Einzelblätter aus einer lateinischen Miniatur-Handschrift

Horae Beatae Mariae Virginis
Einzelblätter aus einer lateinischen Miniatur-Handschrift
Los 1013

Zuschlag
60€ (US$ 65)

Details

Horae Beatae Mariae Virginis. 2 Einzelblätter aus einer lateinischen Miniatur-Handschrift in brauner und roter Tinte auf Pergament. 15 Zeilen. Gotica textualis. Schriftraum: 6 x 3,5 cm. Format: 10 x 7,3 cm. Mit 2-zeiliger Federwerkinitiale in Rot und Blau sowie mehreren kleineren Initialen in Rot und Blau. Frankreich um 1400.
Hübsche Fragmente eines sehr kleinen Taschengebetbuchs mit Mariengebet: "Oratio sancti augustini ad beatem virginem mariam et ad sanctum johannem evangelistam ...". Aus der Sammlung des deutsch-amerikanischer Buchhändlers und Antiquars Walter Schatski (1899-1983). – Leicht knickspurig, sehr kleines Wurmlöchlein. Auf feinstem, nahezu transparentem Pergament.

Lot 1014, Auction  118, Horae Beatae Mariae Virginis, Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift in brauner und roter Tinte auf Pergament.

Horae Beatae Mariae Virginis
Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift in brauner und roter Tinte auf Pergament.
Los 1014

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Horae Beatae Mariae Virginis. Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift in brauner und roter Tinte auf Pergament. 16 Zeilen. Gotica textualis. Schriftraum: 10,5 x 7,2 cm. Format: 13,5 x 10,3 cm. Mit Rubrizierung, drei (zwei 2-zeiligen und einer 1-zeiligen) Schmuckinitialen in Gold mit Rot und Blau und 3 Zeilenfüllern in Rot und Blau mit Goldpunkten. Frankreich um 1450.
Sehr hübsches kleines Stundenbuchblatt einer lateinischen Gebetsbuchhandschrift aus Frankreich, wohl der Ile-de-France oder um Bourges. Mit Gebeten zu den bedeutenden Heiligen des Urchristentums: Christophorus und Sebastian.
Mit hübscher Initiale "D" für "Deus, qui beatum christoforus martyrem tuum virtute constantiae in passione roborasti ...", ferner "De Sancto Sebastiano": "O quam mira refulsit gratia Sebastianus martir inclitus qui militis portans insignia sed de fratrum ..." sowie "Deus qui beatum Sebastianum martirem tuum in tua fide et dilectione ...". – Unwesentlich fleckig, hauchdünnes, fast transparentes, sehr hochwertiges Pergament mit schimmerndem Blattgold.

Psalterium latinum
Lateinische Handschrift auf Pergament. Niederrhein, Köln um 1460.
Los 1015

Zuschlag
6.000€ (US$ 6,452)

Details

Psalterium latinum. Lateinische Handschrift in brauner Tinte auf Pergament. 202 Bl. und 15 Bl. spätere Nachträge auf Papier. 18 Zeilen. Gotica textualis. Schriftraum: 12 x 9 x cm. Format: 17 x 12,5 cm. Mit durchgehender Rubrizierung, 18 großen bis 10-zeiligen Fleuronné-Initialen, Hunderten von kleineren Initialen in Rot und Blau, meist mit Federwerk, Kalendarium in Rot. Schwarzbraunes blindgeprägtes Leder des 16. Jahrhunderts (Rücken zur Hälfte und kleiner Teil des Rückdeckels ergänzend restauriert, etwas beschabt und bestoßen) über abgefasten Holzdeckeln mit 2 intakten ziselierten Messingschließen. Niederrhein bzw. Raum um Köln um 1460.
Liturgisches Textbuch mit dem Psalter, aber auch Evangelistartexten, Teile aus dem Alten Testament, und einem vollständigen Kalendarium. Hübsche spätmittelalterliche Textura in Rot und Sepia nach rheinischem Duktus, was die Handschrift in die Gegend um Köln oder den Niederrhein verorten lässt. Auf dem ersten Blatt, dass dem Kalendarium vorgeschaltet ist, wurde eine tabellarische Konkordanz zum Auffinden der Predigtexte zu den einzelnen Sonntagen des Kirchenjahres in einer zeitgenössischen Bastarda hinzugefügt, was vermuten lässt, dass es sich bei der vorliegenden Handschrift um eine Art Handbuch eines Priesters handelte. Dafür spräche auch die teils etwas disparat zusammengestellte Auswahl der liturgischen und biblischen Texte.

2r-7v Kalendarium in Rot mit den wichtigsten Heiligenfesten (in Rot und Sepia).
8r "Beatus vir qui non abiit in consilio impiorum, et in via peccatorum non stetit ..." Beginn des Psalters mit dem erste Psalm "Wohl dem Mann, der nicht dem Rat der Frevler folgt, nicht auf dem Weg der Sünder geht ...".
164v-172r Die Ektenien mit den Fürbitten und dem Kyrie
173v Verschiedene Texte aus dem Kohelet, Prediger Salomo, Buch Hiob, dann aus den Evangelien, dem Pentateuch etc.
Auf einigen weiteren Seiten am Schluss sind in verschiedenen späteren Epochen Ergänzungen eingetragen, nach Blatt 202 wurden 15 Blatt Papier eingehängt mit zahlreichen weiteren Texten und Anweisungen für die Predigt eines Priesters und für die Liturgie im Gottesdienst im rheinischen Gebiet. – Blatt 16 im unteren Rand mit Ausriss (ganz leichter Textverlust). Das weniger hochwertige, dafür umso kraftvollere Pergament mit zahlreichen Knorpellöchern, teils genähnt, teils nett vom Rubrikator umspielt (mit Linien, Punkten etc.). Die hübsch punzierten Messingschließen sind ein einheitliches Paar des urprünglichen Einbandes. Sie sind mit schrägen Rautenlinien und Querstreifen ziseliert und mit dem Monogramm des Buchbinder "LH" punziert. Vorne mit kleinem Besitzvermerk und Jahreszahl "1606".

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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