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Kuhn-Régnier, Joseph
Symposion. Aquarellierte Federzeichnung auf Büttenpapier
Los 2901 [*]

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Kuhn-Régnier, Joseph. Symposion. Festgelage mit Musikerinnen und Tänzerinnen in antik-orientalischem Stil. Aquarellierte Federzeichnung auf Büttenpapier. Darstellungsgröße ca. 18 x 28,5 cm. Mit Passepartout unter Glas in schlichter schwarzer Holzprofilleiste gerahmt. 34,5 x 44,5 cm. Paris um 1922.
Gastgelage eines wohlhabenden, wohlgenährten Patriziers zur Zeit der römischen Dekadenz, das dieser sich "celebraturi se ipso" ganz allein im prächtigen Ambiente gönnt, indem er von vier reizvollen jungen Damen mit Tanz, Musik und Wein unterhalten wird. Er ist auf einer mit Kissen reich ausstaffierten Triclinium-Liege lasziv gelagert, vor ihm ein Tischchen mit Obst und Speisen, während er von einer der Schönen umschmeichelt wird, und seine Linke den Weinkelch einer anderen zum Nachschenken hinhält, die ihm aus einer bauchigen Amphore den roten Göttertrank reicht.

Die Musikvorstellung findet rechts vor einer roten Säule und einem blauen Vorhang statt: Eine halbnackte Mänade hockt auf einem Kissen und schwingt das große runde Tympanon, während eine ganz nackte, nur mit einem Schellengürtel und Schmuck bekleidete Mänade einen erotischen Tanz aufführt. Die Darstellung entsprach ganz dem Geschmack der Zeit.

Nicht nur in Berlin war während der "Roaring Twenties" das weibliche Schönheitsideal die schlanke, blasse "Femme fatale" mit Kurzhaarschnitt (Bubikopf!), blutroten Lippen und großgeschminkten Augen, die die Männerwelt mit Blicken und körperlichen Reizen herausforderte und verführte.

Der in Paris geborene Maler, Zeichner, Illustrator und Plakatkünstler Joseph Kuhn-Régnier (1873-1940) traf mit seinen zahlreichen Illustrationen den Nerv der Zeit und gilt als Protagonist des Art Déco. Er signierte unten links "J. Kuhn-Régnier". – Nur ganz vereinzelt unwesentliche Fleckchen, sehr frisch und wohlerhalten. Die leuchtenden Farben sind überaus präzise aufgetragen, ein Meisterwerk der Illustrationskunst. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Lot 2905, Auction  118, Lehmann, Lotte, 2 Briefe

Lehmann, Lotte
2 Briefe
Los 2905

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

"Ich lebe hauptsächlich in der herrlichen Welt meiner Konzerte."
Lehmann, Lotte, aus der Mark Brandenburg stammende Sängerin und Gesangspädagogin mit Weltkarriere, Star der Wiener Hofoper und der Metropolitan Opera, gastierte in halb Europa sowie Nord- und Südamerika und schrieb mehrere teils autobiographische Bücher (1888-1976). 2 Briefe mit Unterschrift "Lotte Lehmann". Zus. 2 S. 4°. Santa Barbara (Kalifornien) 12.V.1939 bzw. 8.I.1949.
Der erste Brief an Lena Wassilieff in Paris,der zweite an Gertrud Bauer-Schwind, die Mutter der früh verstorbenen Brünner Lyrikerin Greta Bauer-Schwind (1904-1944), mit der Lotte Lehmann in engem freundschaftlichen Briefverkehr gestanden hatte. Beide Briefe beschäftigen sich mit der Dichterin Bauer-Schwind, die 1939 bereits schwer krank war, so dass Lotte Lehmann sich bemühte, ihr wenigstens mit einer Geldsendung zu helfen.

"... Inzwischen hatte ich einen Brief von einer Freundin Greta's, in dem sie mich bat, Greta das Geld unter einem anderen Namen zu schicken. Ich dachte, dass Sie selbst sich unter dem übrigens unleserlichen Namen der Freundin verbargen, arrangierte die Sendung als von einer Freundin ausgehend, und schrieb Greta, dass alles in Ihrem Sinne geordnet sei ... Ich bin unendlich glücklich, dass das Gefühl der Sicherheit, und vielleicht auch die Freude der freundschaftlichen Verbindung mit mir, einen so guten Einfluss auf Greta's Zustand hat. Es macht mich ganz elend, zu denken, dass dieses herrliche Wesen eine Beute dieser entsetzlichen Krankheit ist, die mir meinen Mann raubte, und ich hoffe zu Gott, dass sich die Krankheit bei Greta verkapseln möge ... Ich ziehe mich übrigens mehr und mehr von der Bühne zurück, und lebe hauptsächlich in der herrlichen Welt meiner Konzerte ..." [Mai 1939]. - Im Januar 1949 schreibt sie an Gertrud Bauer -Schwind, nachdem diese ihr Exemplare (eines für Thomas Mann) des letzten Gedichtbandes ihrer Tochter geschickt hatte.

"... In grosser Rührung und Erschütterung las ich das Buch sofort in der ersten Nacht aus und habe es wieder und wieder gelesen. Es ist mir, als habe Greta mit diesem, ihrem letzten wunderbaren Vermächtnis an die Welt mir diese Gedichte noch wie eine persönliche Gabe gegeben. Ihre glühende Seele spricht so lebendig aus diesen Gedichten, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Geist wie der ihre wirklich in's Nichts vergangen sein soll. Menschen so hoher Geistigkeit, Menschen so tiefer Genialität, müssen einem wirklich den Glauben an die Unsterblichkeit geben, und ich bin tief dankbar, dieses Buch zu besitzen und mit dem Buch die Erkenntnis. - Ich habe Thomas Mann das Buch geschickt und werde die anderen an Viola und Mia schicken ... Es tut mir leid, dass Ihr Leben finanziell ein so beschränktes ist. Ich habe Ihnen ein C.A.R.E. Paket bestellt und werde dies von Zeit zu Zeit tun ... Ja, die Verbindung zwischen mir und Greta war eine sehr seltsame, und Sie können versichert sein, dass, wenn Greta noch am Leben wäre, ich längst nach Europa gekommen wäre. Ich habe mir so glühend gewünscht, sie einmal persönlich zu sehen und zu sprechen, einmal für sie ganz allein zu singen. Dass dies nicht geschehen konnte, ist ein grosser Verlust in meinem Leben ...". - Beiliegend ein von Lotte Lehmanns Sekretärin geschriebener masch. Brief (1947) und ein an Lena Wassilieff gerichteter Brief-Umschlag Lotte Lehmanns von 1944.

Lot 2907, Auction  118, Meid, Hans, Don Juan

Meid, Hans
Don Juan
Los 2907

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)

Details

Meid, Hans. Don Juan. 15 Radierungen zur Oper von Mozart. 1 Bl. Mit lithographischem Titel mit signierter Orig.-Radierung und 14 signierten Original-Radierungen von Hans Meid unter Passepartout. 51 x 43 cm. Lose Blatt in OHalbpergament-Mappe (etwas fleckig und berieben) mit goldgeprägtem Deckeltitel. Berlin, Paul Cassirer, 1912.
Jentsch 82-96. Feilchenfeldt-Brandis 142.B. – Eines von 90 Exemplaren der Ausgabe B auf festem Walzbütten (Gesamtauflage: 100). "Meid ist der Schöpfer der rasch berühmt gewordenen Othello-Serie. Hier hat er sich an einen Stoff gemacht, der seiner verblüffend hoch entwickelten graphischen Technik und seiner unvergleichlichen zeichnerischen Kunst noch besser 'liegt'. In ihrer Verbindung von malerisch-theatralischem und musikalischem Ausdruck sind diese im Stil des Barock gehaltenen Radierungen nahezu einzigartig" (Verlagsprospekt, zitiert nach Feilchenfeldt-Brandis) – Lithographischer Titel mit schwachen Quetschfalten im linken Seitenrand. Prachtvolle, kräftige und gratige Drucke.

Lot 2908, Auction  118, Migot, Georges, 2 Musikmanuskripte + Beigaben

Migot, Georges
2 Musikmanuskripte + Beigaben
Los 2908

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Migot, Georges, Komponist (1891-1976). 2 eighändige Musikmanuskripte mit U. "GM". Zus. 4 Seiten. Doppelblätter. Gr.-Folio (35 x 26 cm). O. O. u. J. (Paris ca 1920).
Bühnenmusiken "La Belle et la Bête" und "Ordre au soleil", in beiden Fällen Teile der Partitur für großes Orchester. - Beiliegend: I. Skizzenblatt zu "Ordre au soleil". - II. Titelblatt "Exemples musicaux pour l’étude sur les corps sonores dans la polyphonie" - III. 2 Blätter mit eigenh. Widmung und U. für den amerikanischen Musikkritiker Irving Schwerké.

Lot 2909, Auction  118, Migot, Georges, Musikmanuskript 1920

Migot, Georges
Musikmanuskript 1920
Los 2909

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Migot, Georges. Eighändiges Musikmanuskript mit Unterschrift "Georges Migot". 1 S. Gr.-Folio. (35 x 26 cm).
(Paris) 1920.
Eine volle Partiturseite aus den 1919/20 komponierten "Agrestides - 3 fresques symphoniques pour orchestre" für großes Orchester. - Ab 1937 lehrte Migot an der Pariser Schola Cantorum und produzierte Musiksendungen für Radio-Cité (1937-39). Von 1949 bis 1961 war er Konservator des Instrumentenmuseums am Pariser Conservatoire. 1958 erhielt er von der SACEM den "Grand-Prix de la musique française" zugesprochen. - Schönes Blatt.

Lot 2910, Auction  118, Muck, Karl, 6 Briefe + Beilagen

Muck, Karl
6 Briefe + Beilagen
Los 2910

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

Muck, Karl, gefeierter Dirigent, Generalmusikdirektor der Berliner Kgl. Oper, Leiter des Boston Symphony Orchestra, Chef der Hamburger Philharmoniker (1859-1940). 6 eighändige Briefe mit Unterschrift "Dr. Karl Muck". Zus. 9 S. 2 Briefe mit Trauerrand. Mit 1 Umschlag. 4° und Gr.-4°. 1925-1926.
Teilweise inhaltsreiche Briefe an den holländischen Organisten und Musikschriftsteller Herman Rutters (1879-1961) in Amsterdam. Ein Brief erklärt, warum der Hamburger "Karl-Muck-Platz" in neuerer Zeit in "Johannes Brahms-Platz" umbenannt wurde. "... Je älter ich werde, desto mehr komme ich zur Ueberzeugung, dass man in meinem Handwerk eigentlich immer nur zu einer verschwindenden Minorität spricht; d. h. dass in der grossen Menge stets nur einige wenige Menschen sind, die so ganz verstehen, was man eigentlich anstrebt, und wo die höchsten, unerreichbaren Ziele liegen. Sie haben für Ihre Bewerthung meiner Bestrebungen und meines künstlerischen Bekenntnisses in Ihrem Briefe so schönen Ausdruck gefunden, dass ich schon deshalb nicht bedaure, noch einmal nach Amsterdam gekommen zu sein ...". Nennt seine Hamburger Adresse und fügt hinzu: "Und für event. Billet- und Wohnung-Bestellung in Bayreuth genügt ja auch meine dortige Adresse: Parsifal-Strasse 8 ..." [Amsterdam 7.IV.1925]. Aus Rapallo schreibt er im Juni: "... Anbei übersende ich Ihnen die zwei Bayreuther Papiere, Billet-Bestellung und Wohnungs-Nachweis ... Zur Vermeidung von Missverständnissen muss ich noch feststellen, dass es im Festspielhaus sog. Presse-Plätze, also Freikarten für Zeitungen, resp. deren Vertreter, niemals gegeben hat. So wie Rich. Wagner das im Jahre 1876 einführte, so ist es bis zum heutigen Tage geblieben. - Ich bin natürlich gerne bereit, Ihnen die Unannehmlichkeit postaler Geldsendung abzunehmen und die ... 422,00 einstweilen für Sie zu deponiren, wenn ich nach Bayreuth komme ... Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie Prag gut überstanden haben mögen. Im Vorjahre erzählte mir ein Bekannter Schauerliches über die Quantität, noch Schauerlicheres über die Qualität der dort gespielten 'Neuen' und 'Neuesten' [Rapallo 1.VI.1925] ... Also grosse Begeisterung bei dem Jazzband-C[once]rt? Sie Armer, der Sie so Etwas anhören und gar noch darüber schreiben müssen! Dieser Whiteman ist ein amerikanisirter deutsch-polnischer Jude namens Weissmann. Die Jazz-'Musik' ist eine ausschließlich jüdische Erfindung; Sam Cohen (Cohn), Jack Levinne (Levy) etc. sind die Haupt-'Komponisten', die mit ihrem Dreck Millionen verdient haben. Es ist die alte Geschichte: das jüdische Zersetzungs- und Zerstörungs-Werk; hier am Musik-Geschmack. Und der blöde nicht-jüdische Pöbel geht auch hier wieder den Juden in's Garn. - Wie ich höre, hat wenigstens in Deutschland die ernste Musik-Kritik scharf Front gemacht gegen den Versuch, den Jazz-Mist als 'Concert'-Kost zu serviren ... " [Baden-Baden 11.VII.1926]. Ferner ausführlich über Karten für Bayreuth und für die Münchener Oper: " ... Sie finden anbei je zwei Karten zu: 'Cosi fan tutte, 11. August ... Don Juan ... Zauberflöte ... Entführung ... Tristan ... Figaro 21. August ..." [München 7.VIII.1926]. - Diverse Beilagen: 1 Foto, das Muck mit 4 weiteren Personen, darunter die Sängerin Barbara Kemp, in Bayreuth zeigt. - 10 teils deutsche, teils holländische Zeitungsartikel über Muck. - 1 holländisches Konzertprogramm mit Muck als Dirigent (1925). - Den Hass auf Jazz-Musik teilte Muck mit dem ungefähr gleichaltrigen Kollegen Felix Weingartner, der sich in seinen Memoiren ähnlich abfällig äußert. - Alle Briefe gelocht; 1 Brief mit Tesafilm-Schaden an einer Ecke.

Lot 2915, Auction  118, Oppler, Ernst und Strauß, Richard, Richard Strauß. Radierung

Oppler, Ernst und Strauß, Richard
Richard Strauß. Radierung
Los 2915

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Oppler, Ernst. Richard Strauß. Radierung auf Büttenpapier. Unten rechts mit Bleistift signiert: "EOppler". Plattengröße 23 x 20,6 cm. Blattgröße 38,5 x 26,5 cm. Um 1900.
Meisterhaftes Porträt des großen spätromantischen Komponisten Richard Strauß (1864-1949) in einer Dreiviertel-Vorderansicht von rechts. Elegant mit Fliege, schütterem Haar, Oberlippenbärtchen und scharfem, wiewohl nach innen gerichtetem Blick. Das Porträt ist wohl um 1900 enstanden und gehört zu den seltensten des Komponisten (das wir nicht nachweisen konnten). – Unten links bezeichnet in Bleistift "Richard Strauß" von anderer Hand, nahezu fleckenfrei, sehr schönes Blatt.

Orlik, Emil und Kreisler, Fritz
Fritz Kreisler. Radierung auf Van Gelder Zonen Bütten.
Los 2916

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Orlik, Emil. Fritz Kreisler. Radierung auf Van Gelder Zonen Bütten. Signiert und eigenhändig als "Probed[ruck]" bezeichnet. Plattenrand 26 x 19 cm. Blattgröße 39,5 x 29 cm. (1923).
Eines der charakteristischen Porträts des berühmten Geigenvirtuosen und Komponisten Fritz Kreisler (1875-1962) stammt von dem böhmischen Maler, Grafiker und Kunsthandwerker Emil Orlik (1870-1932), der stark von der Kunst der japanischen Ukiyo-e Farbholzschnitte beeinflusst wurde und in seinem Œuvre auch immer wieder Musiker porträtierte.

Fritz Kreisler "war dank seiner hohen Begabung nach erstem Violinunterricht bei seinem Vater und bei dem Konzertmeister des Wiener Ringtheaters Jacques Auber bereits mit sieben Jahren in das Wiener Konservatorium eingetreten, obgleich das offizielle Zulassungsalter doppelt so hoch war", er studierte u. a. bei Anton Bruckner, Lambert Massart und Leo Delibes, "machte schnelle Fortschritte, konnte schon 1884 zum ersten Mal in einem Konzert des Instituts auftreten und wurde ein Jahr später mit der goldenen Medaille des Konservatoriums ausgezeichnet ... Größte Erwartungen löste dann sein Berliner Debüt am 27.11.1899 mit Mendelssohns Violinkonzert in einem Nikisch-Konzert aus. Erfolgreiche Konzertreisen durch Europa und nach Übersee schlossen sich an" (NDB XII, 738f.), vor den Nationalsozialisten konnte er über Paris nach Amerika fliehen, wo er bis zu seinem Tode blieb. "Fast ein halbes Jahrhundert war Kreislers Ruf, der größte Geiger seiner Zeit zu sein, so gut wie unangefochten" (Hartnack).

"In seinem Spiel vereinigte er die Qualitäten der Wiener und französisch Geigenschulen. Das hervorstechendste Merkmal war die betörende Klangschönheit seiner diszipliniert sinnlichen Tongebung, durch deren Makellosigkeit er ebenso vorbildlich war wie durch seine differenzierte 'ökonomische Bogentechnik' und sein durchgehend angewandtes, ... Handgelenksvibrato" (NDB a. a. O.). – Prachtvoller, gratiger Druck mit belebender Plattenpatina und mit dem vollen Rand. Im weißen Rand minimal lichtrandig, sonst tadelloses Exemplar.

Lot 2918, Auction  118, Puccini, Giacomo, Brief 1910

Puccini, Giacomo
Brief 1910
Los 2918

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Puccini, Giacomo, italienischer Komponist (1858-1924). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift "Giacomo". 1 S. Faltbrief mit rückseitiger Adresse und Frankatur. Gr. 8vo. Mailand, Via Verdi, 21.I.1910.
An Carlo Clausetti in Neapel. Puccini bedankt sich dafür, dass Clausetti ihm eine Wohnung neben der seinen überlassen hat, in der er beginnen kann zu arbeiten. Er bittet ihn, ihn eine Strecke seines Weges zu begleiten. - 1 Faltenriss, sonst hübscher Brief.

Lot 2919, Auction  118, Reger, Max, Postkarte 1908

Reger, Max
Postkarte 1908
Los 2919

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Reger, Max, Komponist und Dirigent, Generalmusikdirektor in Meiningen (1873-1916). Eighändige Postkarte mit Unterschrift "Max Reger". 1 S. (Leipzig 12.VII.1908).
An seine Schülerin Fräulein Senfter in Leipzig. "... An Ihren Herrn Vater hab' ich geschrieben! Hoffentlich mit Erfolg! Da ich nächsten Freitag verreist bin, bitte ich Sie dafür nächsten Sonnabend 18. Juli nachmittags 21/2 Uhr zur Stunde zu kommen! ...".

Lot 2920, Auction  118, Schmutzer, Ferdinand, Karl Goldmark, Fragmentdruck des Kopfes.

Schmutzer, Ferdinand
Karl Goldmark, Fragmentdruck des Kopfes.
Los 2920

Zuschlag
340€ (US$ 366)

Details

Schmutzer, Ferdinand. Karl Goldmark, Fragmentdruck des Kopfes. Radierung mit Roulette und Schabeisen auf dünnem Japan. 25,4 x 21,6 cm. Unten mit Bleistift signiert "F. Schmutzer". Wien (1902).
Weixlgärtner 48 I (von II). – Karl Goldmark (auch Carl; 1830-1915) stammt aus in Keszthely im damaligen Königreich Ungarn und Kaisertum Österreich, der seinerzeit zu den bedeutenden Komponisten und Musikern gehörte. Er spielte Geige und war auch als Musiklehrer beliebt.

Als eines Chasans, eines jüdischen Kantors, hatte Goldmark an der Oedenburger Musikschule und in Wien bei Leopold Jansa sowie am Wiener Konservatorium studiert, er "blieb aber im wesentlichen Autodidakt. Er wurde Orchestergeiger an den Stadttheatern Oedenburg (1848/49) und Ofen (1849-51) und anschließend in Wien am Josefsstädter Theater (1851) und am Carls-Theater (1851-58). Nach autodidaktisch betriebenen Kontrapunkt- und Kompositionsstudien in Budapest (1858-60) ließ er sich im Sommer 1860 in Wien als Klavierlehrer und Musikkritiker nieder, wo er im selben Jahr durch sein Streichquartett op. 8 bekannt wurde. 1862 erhielt er ein Staatsstipendium, 1872 war er an der Gründung des Wiener Akademischen Richard-Wagner-Vereins beteiligt. Mit der Oper Die Königin von Saba (1875) trat er trotz zahlreicher Gegner endgültig in den Vordergrund des Wiener Musiklebens. [Seine] Bedeutung als Komponist beruht auf seinem Opernschaffen. Seine musikalische Sprache gründet auf den verschiedensten Einflüssen von Mendelssohn bis zum Impressionismus. Die Königin von Saba steht stilistisch zwischen der großen Oper Meyerbeers und dem Musikdrama Wagners, die Instrumentalwerke bewegen sich überwiegend in den Bahnen Schumanns und Mendelssohns, gelegentlich auch Liszts ..." (NDB VI, 606f.).

Das eindrucksvolle Porträt des österreichischen Druckgrafikers, Fotografen und Porträtmalers Ferdinand Schmutzer (1870-1928) zeigt ihn mit visionärem Blick und virtuosem Künstlerhaar und Bart in einer vielfach verfeinerten Schabtechnik, hier im Zustand I (vor den neuen Schraffen auf dem weißen Hemdkragen), es handelt sich vermutlich um das von Weixlgärtner erwähnte Exemplar: "Ein Fragmentdruck des Kopfes bei Herrn Professor Hupka". – Etwas knapp beschnitten, Druck von größter Schönheit und Kraft, frisch erhalten. Dieser Druck ist überaus selten.

Lot 2921, Auction  118, Schoenfeld, Henry, Musikmanuskript

Schoenfeld, Henry
Musikmanuskript
Los 2921

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Schoenfeld, Henry (auch: Schoenefeld), deutsch-amerikanischer Komponist (1857-1936). Eighändiges Musikmanuskript mit Namenszug "Henry Schoenefeld" am Kopf. 1 S. Gr.-Folio (34 x 27 cm). (Los Angeles, ca. 1930).
Partiturblatt aus einem seiner Hauptwerke, der "Indian Suite" op. 81: Satz 5 von 5 "War Dance". Die ersten 13 Takte in Partitur. - Schoenfeld studierte am Konservatorium von Weimar. Seit 1879 lebte er in Chicago. Seit 1904 lebte er als Chordirigent und Leiter des Woman's Symphony Orchestra in Los Angeles. - Titelzeile angeschnitten.

Spiro, Eugen
14 Musiker Porträts. Signierte Lithographien
Los 2923

Zuschlag
440€ (US$ 473)

Details

Spiro, Eugen. Musikerporträts. 14 Lithographien auf Kupferdruckpapier. Teils bezeichnet mit Bleistift, teils mit Signaturen der Musiker, alle Blätter unten rechts signiert "Eugen Spiro". Blattgröße ca. 31,5 x 25,8 cm. Berlin um 1916.
Porträts von Musikern, die der Maler und Graphiker Eugen Spiro (1874-1972) während ihrer Musikdarbietungen in verschiedenen Konzertsälen in Kohle zeichnete und dann lithographierte. Eine erste Serie von 37 Darstellungen entstanden schon 1916, die dann erweitert wurde und 1922 in einer Publikation mit einer Einleitung von Oscar Bie (1866-1923) erschien: Oscar Bie. Im Konzert. Ein leitmotivischer Text. Mit 54 Steinzeichnungen von Eugen Spiro. Berlin, Julius Bard, 1922.

Vorhanden sind u. a. Darstellung der Altistin und Gesangslehrerin Therese Behr-Schnabel (1876-1959), des österreichischen Pianisten Bruno Eisner (1884-1978), des ungarisch-jüdischen Violinvirtuosen Mischa Elman (1891-1967) und Carl Flesch (1873-1944). Es folgt der polnische Geiger Bronisław Hubermann (1882-1947), der lettische Operntenor Hermann Jadlowker (1877-1953), der russische Klaviervirtuose Leonid Kreutzer (1884-1953). Ferner die polnische Cembalistin und Pianistin Wanda Landowska (1879-1959), der Dirigent Selmar Meyrowitz (1875-1941) und der berühmte Pianist Artur Schnabel (1882-1951) österreichischer, der lettisch-deutscher Opernsänger Joseph Schwarz (1880-1926), Geiger und Pianist Alfred Wittenberg (1880-1952) und einige mehr. – Teils minimal gebräunt, nur vereinzelte Blätter gelegentlich fleckig, insgesamt sehr schöne, charaktervolle Porträts.

Lot 2925, Auction  118, Stich, Lisl, Polonaise

Stich, Lisl
Polonaise
Los 2925

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Stich, Lisl. "Polonaise". 1 signierte aquarellierte Federzeichnung. 33,5 x 49,5 cm. Um 1940.
Die Federzeichnung stammt von der deutschen Illustratorin und Graphikerin Lisl (Elisabeth) Stich (1913-2000). Ab 1930 studierte sie für sieben Jahre an der Nürnberger Staatsschule für angewandte Kunst Graphik und erhielt im Anschluss ein Stipendium, das ihr einen Berlin-Aufenthalt ermöglichte. Später lernte sie James Krüss kennen und wurde von ihm zum Illustrieren von Kinderbüchern ermuntert. Bekannt wurden jene, zu denen Krüss die Texte schrieb und Stich die Illustrationen anfertigte.
Die Polonaise ist einer der polnischen Nationaltänze bei dem sich die Tanzpaare in gemäßigtem Tempo zu einer Musik mit charakteristischem Rhythmus im Dreivierteltakt bewegen und würdevolle Figuren ausführen. Offensichtlich gehören die hier tanzenden Männer zu einer Studentenverbindung, da sie typische Kopfbedeckungen tragen. – Leicht gebräunt und knitterfaltig. In den Ecken mit Stecknadellöchlein, in der rechten oberen Ecke etwas berieben. Verso mit Montierungsresten, im rechten Seitenrand mit Filmklebung hinterlegter Ausriss.

Lot 2927, Auction  118, Liebermann, Max und Strauß, Richard, Richard Strauss. Porträt in Kaltnadelradierung auf leichtem Kupferdruckpapier

Liebermann, Max und Strauß, Richard
Richard Strauss. Porträt in Kaltnadelradierung auf leichtem Kupferdruckpapier
Los 2927

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Strauß, Richard. - Liebermann, Max. Richard Strauss. Porträt in Kaltnadelradierung auf leichtem Kupferdruckpapier. Nummerierte und signiert "MLiebermann". Plattengröße 19,7 x 14,6 cm. Blattgröße 31 x 24,5 cm. 1919.
Schiefler 318 IX b. – Frontalansicht des bedeutenden spätromantischen Komponisten Richard Georg Strauss (1864-1949), den Max Liebermann hier in seinem 55. Lebensjahr um das Jahr 1919 darstellte. Das Blatt stammt aus der Auflage, die bei Paul Cassirer erschien war. – Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand.

Lot 2928, Auction  118, Tanztee, Zu Tanz und Tee, Zum 5 Uhr Tee etc. 13 Hefte

Tanztee
Zu Tanz und Tee, Zum 5 Uhr Tee etc. 13 Hefte
Los 2928

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Tanztee. Zu Tanz und Tee, Zum 5 Uhr Tee etc. 13 Hefte mit Noten und Texten zu populären Tanzschlagern. 31 x 24 cm. Berlin und Leipzig, verschiedene Verlage, ca. 1920-1930.
Die "Roaring Twenties" im Berlin der Zwischenkriegszeit wird in den zahlreichen Tanztees der Bars, der Restaurants und Nachtlokale auch in Notenheften wieder, die jeweils mit hübschen Umschlägen verschiedener Künstler und Graphiker versehen wurde. Vorhanden sind 3 Hefte: Zu Tee und Tanz (8, 10, 12), 6 Hefte: Zum 5 Uhr Tee Five o'clock Tea (5, 6, 7, 9, 15, 16). Ferner Operette und Tanz (Heft III), 1000 Takte Tanz (Heft 2), Beim Tanz der Jugend (Heft 6) etc. – Teils stärkere Gebrauchsspuren, Papier gebräunt und brüchig.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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