Naeke, Gustav Heinrich - nach
Die Unterweisung am Webstuhl
Los 6330
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)
nach. Die Unterweisung am Webstuhl.
Öl auf Zink. 24 x 15 cm.
Das kleine Gemälde geht auf die im Frauenalmanach publizierte Komposition Naekes zurück (vgl. Los 6329), wie sich an den spätgotischen Maßwerkfenstern mit je zwei Lanzetten mit darüberliegendem Vierpass und den vor dem geöffneten Fenster stehenden Blumenstrauss erkennen lässt.
Overbeck, Friedrich - nach
Das tugendsame Weib
Los 6331
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 403)
nach. Das tugendsame Weib.
Kupferstich auf feinem China von Ferdinand Ruscheweyh. 17,6 x 23,5 cm. Nagler 16, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 106, Nr. 40 II.
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand. Der Bogen von dem das ehemals gewalzte China losgelöst ist, liegt bei und trägt die Verlegeradresse von C. G. Lüderitz, Berlin, sowie dessen Trockenstempel. Etwas stockfleckig, vereinzelt schwache Altersspuren, sonst jedoch sehr gut erhalten. Von großer Seltenheit.
Peroux, Joseph Nicolaus
Bildnis eines jungen Herrn in dunklem Rock mit weißer Halsbinde
Los 6332
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 672)
Bildnis eines jungen Herrn in dunklem Rock mit weißer Halsbinde.
Pinsel in Braun über Bleistift auf Velin. 22,4 x 19,2 cm (im Oval). Rechts signiert und datiert "J. N. Peroux. dl. 1823.
Joseph Nicolaus Peroux, der als Miniaturist, Radierer und Lithograph wirkte, lernte bei Nicolas Guibal an der Akademie und der Hohen Karlsschule in Stuttgart. Ab 1795 war er in Frankfurt am Main, ab 1800 in Hamburg tätig, wo er 1803 ein Porträt der Emma Hamilton und ein Selbstbildnis ausstellte. Anschließend gründete er in Lübeck eine Kunstschule, wo er 1805 den gerade 16-jährigen Friedrich Overbeck in der Zeichenkunst unterwies. Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Lübeck besitzt ein von Peroux im Jahr 1806 gemaltes Portrait von Overbeck. Im gleichen Jahr kehrte Peroux nach Frankfurt zurück, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. Werke von ihm befinden sich im Frankfurter Städel, in der Hamburger Kunsthalle und im Behnhaus in Lübeck.
Peroux, Joseph Nicolaus
Bildnis der Eleonore Freifrau von Welden geb. Freiin von Aretin
Los 6333
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.250€ (US$ 6,720)
Bildnis der Eleonore Freifrau von Welden geb. Freiin von Aretin (1806-1882) im weißen Chemisekleid.
Bleistift, Pinsel in Grau, Graubraun und teils Rot, Feder in Schwarz, in einem Fensterpassepartout. 16,8 x 13,2 cm. Unten rechts signiert und datiert "J. Peroux del: 1819.".
Betender Mönch.
Radierung und Kaltnadel auf gewalztem China. 11,4 x 7,6 cm. Um 1826. Nagler 1, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 100, Nr. 37 III (von V).
Die Vorzeichnung für diese von einer großen Stille zeugenden Radierung befindet sich in Lübeck und datiert auf den 8. März 1826. Obwohl eng verbunden mit der radierten Darstellung des "Philippus Neri" (siehe Los 6338) folgt sie dieser zeitlich doch deutlich nach. Das spätere Blatt wirkt dabei feiner, aber auch freier in seinem Radierduktus. Dies hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass der Apostel seine direkte Inspiration in einem Kupferstich Albrecht Dürers findet, vorliegendes Blatt jedoch der freien Erfindung entstammt, ohne dabei das "Altertümelnde in Technik und Figurengestaltung" aufzugeben.
Ganz ausgezeichneter, fein und nuancierter Abzug mit breitem Rand. Insgesamt und vereinzelt etwas stockfleckig, schwache Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut und original erhalten. Wie in der Literatur erwähnt unten mittig mit dem Trockenstempel des Kunsthändlers Carl Schultze in Rom.
Küchler, Carl Gotthelf
Bildnis Johann Friedrich Overbeck,
Los 6335
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
125€ (US$ 134)
Bildnis Johann Friedrich Overbeck, Halbportrait in Dreiviertelansicht nach links.
Radierung auf gewalztem China. 24,1 x 20,2 cm. 1837. Mitchell B. Frank: "Portrait Prints, 1770-1850: Friends and Family", in: The Enchanted World of German Romantic Prints 1770-1850. Philadelphia 2017, S. 190, Abb. 159.
Carl Gotthelf Küchler folgt in seinem Bildnis des Malers Friedrich Overbeck der Portraittradition wie sie in der zweiten Dekade des 19. Jahrhunderts von Amsler oder auch Schnorr von Carolsfeld geprägt wurde. Overbeck sitzt im legeren Malermantel im Dreiviertelprofil nach links. Küchler attestiert mit Datum und Ort die Entstehung der Radierung, unten ist zusätzlich die Signatur Overbecks in der Platte angebracht. Joseph Beavinton Atkinson, der frühe Biograph Overbecks, interpretierte das Bildnis wie folgt: "The coronal regions, the reputed abode of the moral and religious faculties, rise in full developement; [...] The mien is that of a mediaeval saint - austere, devout."
Ausgezeichneter, klarer Druck an die Darstellung geschnitten. Alters- und Gebrauchsspuren, vor allem verso etwas stockfleckig, sonst gut.
Beigegeben von Lemercier nach August Lucas "Bildnis Friedrich Overbecks im Profil nach rechts".
Overbeck, Friedrich
Der hl. Philippus Neri
Los 6337
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.375€ (US$ 10,081)
Der hl. Philippus Neri.
Bleistift auf Velin. 13,6 x 8,8 cm. Monogrammiert und datiert "FO 1820".
"Philippus Neri, Sohn vornehmer Florentiner Eltern, lebte in Rom als ein anderer Franz von Assisi in Armut und Demut, predigte den rechtmäßigen Glauben in Liebe, gepaart mit Strenge, bekehrte Juden und Häretiker und wurde 1622, 27 Jahre nach seinem Tode, heiliggesprochen. Als solcher Glaubensmann ... steht Philippus hier, Vorbild für Overbecks religiöse Entwicklung, zu der sich dieser mit der Wahl des Heiligen programmatisch bekennt, was im Formalen seine Entsprechung in der engen Anlehnung an der Vorbild Albrecht Dürers [...] hat." (Stephan Seeliger op.cit.). Um genau zu sein, orientiert sich Overbeck bei seiner Komposition an Dürers Kupferstich "Der Apostel Philippus" (Meder 48). Die Zeichnung bereitet minutiös die gleichnamige Radierung Overbecks vor (Nagler 2; siehe Los 6338). Der rechts auf der Zeichnung angedeutete Holzzaun, Dürers "Maria auf der Rasenbank" (Meder 31) entstammend, wurde bei der Radierung weggelassen. Die altmeisterliche Behandlung der Zeichnung, mit den an dem Kupferstich orientierten Parallel- und Kreuzstrichlagen, ist charakteristisch für Overbecks Zeichenstil der 1820er Jahre.
Provenienz: C. G. Boerner, Düsseldorf.
Dort erworben im Februar 1991.
Ausstellung: Ausst. Unter Glas und Rahmen, Mainz, Nürnberg und Lübeck 1993-1994.
Literatur: Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 98-99 mit Abb. S. 99.
Overbeck, Friedrich
Der hl. Philippus Neri mit Buch und Kreuz.
Los 6338
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.125€ (US$ 2,285)
Der hl. Philippus Neri mit Buch und Kreuz.
Radierung auf gewalztem China. 14,1 x 8,4 cm. Nach 1820. Unten auf kleinem Klebeetikett mit Bleistift bez. "Meinem lieben Freunde L. G. zum Geburtstage d. 14. März 1843 v. WH.". Nagler 2, Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 98, Nr. 36 (unser Exemplar erwähnt unter Nr. 37, Anmerkung 3); Frances Carey, Antony Griffiths: German Printmaking in the Age of Goethe. London 1994, Nr. 123.
Friedrich Overbeck schuf nur vier Radierungen. Der vorliegende Kupferstich geht zurück auf die gleichseitige Zeichnung Overbecks, die wir hier ebenfalls anbieten (Los 6337). Im Gegensatz zu dem feinen, beinahe verschleierten Strich der akkuraten Zeichnung, die sich bei genauer Betrachtung als exakte Vorzeichnung erweist, kommt das Liniengefüge in der Radiertechnik naturgemäß markanter zur Geltung. Vorliegender Abzug stammt von einer zweiten leicht variierenden Platte, die Overbeck von diesem Motiv anfertigte. Es ist davon auszugehen, dass nur wenige Exemplare dieser Motive abgezogen wurden, vermutlich vor allem, um sie Freunden zu schenken. Das auf unserem Exemplar im weißen Unterrand angebrachte Klebeetikett mit einer Widmung zum Geburtstag wurde ursprünglich Ludwig Hassenpflug zugesprochen, dem Schwager Grimms. Doch das deutliche Monogramm WH berücksichtigend stammt die Widmung mit großer Wahrscheinlichkeit doch eher von der Hand des Bildhauers Werner Henschel (1782-1850). Dieser war bereits seit 1805 mit den Gebrüdern Grimm bekannt. Seit 1815 pflegte er auch Kontakt mit Ludwig Emil Grimm, als dessen "bester und engster Freund" er galt. Die Graphik stammt somit aus dem Nachlass Ludwig Emil Grimms, der am annotierten 14. März 1843 seinen 53. Geburtstag beging.
Ganz ausgezeichneter, atmosphärisch dichter Abzug mit breitem Rand. Minimal angestaubt, vier Nadellöchlein in den Ecken außerhalb der Platte, montierungsbedingt verso einige beriebene Stellen, geringfügige Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten.
Provenienz: Aus dem Nachlass Ludwig Emil Grimms.
Overbeck, Friedrich - nach
Joseph von seinen Brüdern verkauft
Los 6339
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
438€ (US$ 470)
nach. Joseph von seinen Brüdern verkauft.
Lithographie auf gewalztem China, von Christian Schultze. 38,1 x 48,4 cm. "D'après le carton original de Fr. Overbeck. Imp. par Lemercier Lith par Schultz." sowie mit den Verlegeradressen "Publié par Velten à Paris St Petersbourg et Carlsruhe" und " J Veith à Zuric et Hering et Remington 153 Regent Street a Londres". Nicht bei Nagler, vgl. Stephan Seeliger, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 90, Nr. 32 mit Hinweis auf ein von Velten herausgegebenes und bei Lemercier gedrucktes Exemplars.
Nach dem gleichnamigen Fresko für die Casa Bartholdy aus dem Jahre 1817, heute in der Sammlung der Nationalgalerie, Berlin. Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Leicht angestaubt, im äußeren weißen Blattbereich etwas stockfleckig, leichte Randschäden, zu den Rändern hin Knitter- und Gebrauchsspuren, im Gesamteindruck gut.
Schäffer, Eugen Eduard
Kopf des midianitischen Kaufmanns
Los 6340
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 538)
Kopf des medianitischen Kaufmanns.
Kupferstich auf Velin nach Friedrich Overbeck. 28,1 x 22,5 cm. (1822). Norbert Suhr, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 92, Nr. 33 a (mit Abb., unser Exemplar).
Vorliegender Kupferstich war die erste selbständige Arbeit Schäffers nach dem Abbruch seines Akademiestudiums bei Langer in München. Aus Overbecks Fresko des "Verkaufs Josephs" von 1817 in der Casa Bartholdy in Rom, heute in der Alten Nationalgalerie Berlin, wählte Schäffer den Kopf eines Israeliten in der Bildmitte. Er gab Nicolaus Hoff zwei Abzüge mit nach Rom, einer davon war für Friedrich Overbeck bestimmt, der bei dem Anblicke desselben "auf's freudigste überrascht war". - Vor Hinzufügung der Jahreszahl 1822. Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck mit schmalem Rand um die markante Facette. Insgesamt leicht stockfleckig, horizontale und vertikale Falzspuren, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung.
Ausstellung: Ausst. Unter Glas und Rahmen, Mainz, Nürnberg und Lübeck 1993-1994.
Schäffer, Eugen Eduard
Kopf eines Medianiten
Los 6341
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.500€ (US$ 4,839)
Kopf eines Medianiten.
Schwarze Kreide, teils weiß gehöht auf braunem Velin. 29,5 x 21,7 cm. Um 1822.
Die Studie wiederholt das markante Bildnis des Medianiten aus Overbecks Fresko "Joseph wird von seinen Brüdern verkauft" (1816/17) in der Casa Bartholdy in Rom. Möglicherweise handelt es sich bei unserem Blatt um die Vorzeichnung zu der Lithographie von Eugen Eduard Schäffer (siehe Los 6340). Beigegeben eine weitere Bleistiftzeichnung mit demselben Motiv wohl von dem Dresdener Christian Ernst Stölzel (1792-1837), der 1822 eine Reise zu Fuß nach Rom antrat und von dem auch Kopien nach Pinturicchio bekannt sind.
Provenienz: Kunsthandel Eric Solovici, Paris.
Dort erworben im Januar 1996.
Strixner, Johann Nepomuk
Albrecht Dürers Christlich-Mythologische Handzeichnungen
Los 6342
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,688)
Albrecht Dürers Christlich-Mythologische Handzeichnungen.
43 Federlithographien in verschiedenen Farben, zzgl. 2 Seiten typographischem Verzeichnis, lithographiertem Dürerportrait in Kreide, lithographiertem Titelblatt, 2 Seiten Vorrede, gebunden in marmorierter Kartonage d. Z. (Rücken überklebt, Gebrauchsspuren). Folio. München, Alois Senefelder, 1808. Winkler 831, 11 und 14 I (von II); Frances Carey, Antony Griffiths: German Printmaking in the Age of Goethe. London 1994, Nr. 125.
Zu den ersten großen lithographischen Unternehmungen gehörte 1807 die von Alois Senefelder und Johann Christoph Freiherr von Aretin veranlasste Übertragung von Dürers Randzeichnungen aus dem Gebetsbuch Kaiser Maximilians. Das 43 Blatt umfassende Werk bildete einen äußerst erfolgreichen Auftakt zur Wiedergabe berühmter Kunstwerke in lithographischer Form. Zugleich war Strixners Folge die erste graphische Reproduktion des Gebetbuches. In der Folge wurden die Randzeichnungen zur bedeutenden Inspirationsquelle für Buchillustrationen des 19. Jahrhunderts, zum einen für die dekorative Gestaltung des weißen Randes um den Text und zum anderen für skurril kalligraphisch angelegte Motive. Bereits Goethe erkannte die Bedeutung von Strixners Werk, das "für viele Künstler und Illustratoren für lange Zeit die Rolle eines Vademecum" spielen sollte (zit. nach Werner Busch, in: Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens 15, Wiesbaden 1988, S. 138). Der Erfolg schlug sich in mehreren Auflagen nieder. Die vorliegende Sammlung enthält Exemplare der ersten, überwiegend farbig gedruckten Auflage, sechs Tafeln weichen von den bei Winkler beschriebenen Farbnuancen ab (Taf. 34 = dunkelgrün; 36 = violett; 37 = dunkelviolett; 38 = braun, 39 = grün; 41 = grün). Ganz ausgezeichnete, nuancierte Drucke mit Rand. Einige Blätter etwas stockfleckig, mit nur leichten Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sämtlich in sehr guter und originaler Erhaltung.
Provenienz: Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 45 im Mai 1985, Los 1353.
Schnorr von Carolsfeld, Julius
Gruppe der Wöchnerinnen aus die Geburt Mariens nach Albrecht Dürer (Detail)
Los 6343
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.875€ (US$ 12,769)
Die Wöchnerinnen aus die "Geburt Mariens" nach Albrecht Dürer.
Feder in Braun auf Velin, verso Studien zweier kniender Frauen in Bleistift. 21,9 x 14,3 cm. Unten rechts mit dem Monogramm Dürers bez. "AD". Um 1816.
In vorliegender Zeichnung nimmt Schnorr Albrecht Dürer zur Vorlage. Aus dessen Darstellung der "Geburt Mariens" (Meder 192) aus dem Marienleben kopiert er die linke Gruppe der Wöchnerinnen mit dem Kinde. Schnorr von Carolsfeld folgt hier exakt Dürers Komposition und übersetzt das Medium des kontrastreichen Holzschnittes in das einer feinen Federzeichnung. Hinrich Sieveking beschreibt, dass es Schnorr hier nicht „um Detailgenauigkeit geht“, sondern „vielmehr liegt ihm daran, die Fülle räumlicher und figürlicher Motive unmittelbar mit der Feder ohne Bleistiftvorzeichnung zu umreißen und flüssig extemporierend nachzuerzählen. Er übte hier das Zeichnen in Dürers Manier, um sie sich völlig anzueignen“ (Sieveking, op. cit. S. 46).
Dass Schnorr nach den alten Meistern zeichnete, vermerkte er selbst auch in seinen Tagebüchern. Zudem berichtet Boetticher 1901 von insgesamt sechs „Copien nach unbekannten alten Meistern, sämmtlich [sic!] Umrisszeichnungen mit der Feder, E[igentümer]: Prof. Franz Schnorr v. C[arolsfeld], Dresden“ (Friedrich Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. II, S. 613, Nr. 25-30). Neben zwei weiteren bekannten Kopien, der hier vorliegenden sowie einer Kopie nach Hans Beck (Sieveking, op. cit. S. 48, Kat. 7 mit Abb.), ist heute lediglich eine weitere Kopie nach Hans Burgkmair d. Ä. mit dem Triumphzug Kaiser Maximilians I. bekannt (Weimarer Schlossmuseum, Graphische Sammlung, Inv. Nr. 7413), die auf den 16. Juni 1816 datiert ist. In dieser Zeit lebte Schnorr noch im Hause Ferdinand Oliviers in Wien. Sieveking nimmt wegen des engen thematischen Zusammenhangs zur Burgkmair Kopie an, dass auch vorliegende Zeichnung in dieser Zeit entstanden ist.
Ausstellung: Ausst. Julius Schnorr von Carolsfeld. Zeichnungen aus Privatbesitz. Mainz und München 1994/1995.
Literatur: Hinrich Sieveking, in: Julius Schnorr von Carolsfeld. Zeichnungen aus Privatbesitz, Ausst. Kat. Mainz und München 1994/1995, S. 46f., Kat. Nr. 6 mit Abb.
Führich, Joseph von
Der hl. Martinian und die Buhlerin Zoe
Los 6344
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
12.500€ (US$ 13,441)
Der hl. Eremit Martinian und die Buhlerin Zoe.
Feder in Grau, über Spuren von Bleistift, auf Velin. 19 x 21,8 cm. Signiert unten links in grauer Feder mit dem eigenhändigen Signet, bezeichnet in Bleistift verso "Jos. Führich fec.".
Das Blatt datiert höchstwahrscheinlich in die erste Hälfte der 1820er Jahre. Hier begegnet Führich an der Prager Akademie der Graphik Albrecht Dürers, die nicht nur einen Stilwandel bei ihm bewirkt, sondern auch grundlegend seine künftige künstlerische Karriere beeinflusst. Wesentliches Thema seiner Gemälde dieser Zeit (vor allem kirchlicher Aufträge) sind religiöse Visionen und Erlebnisse (Die Vision des hl. Franziskus, Das inbrünstige Gebet der hl. Genovea) als auch Motive aus dem Reich der Phantasie (Versuchung des hl. Antonius, von 1822). Das Thema der Erscheinung oder Vision scheint ein gemeinsames Motiv einer Reihe von Werken Führichs aus der ersten Hälfte der zwanziger Jahre zu sein. In einem Brief vom Sommer 1821 an Martin Tejček in Wien schreibt er: "So überhäuft sich manchmal mein ganzes Leben mit Gestalten und Bildern. Wären sie nur noch deutlicher, es könnte vielleicht von gutem Einflusse für meinen Kunstsinn sein" (Moriz Dreger: Josef Führich, Wien 1912, S. 145). In unserem auch als "Der hl. Hieronymus in der Klause" interpretierten Blatt besticht Führichs konzentrierte und prägnante Federführung, die sich wesentlich von Dürers präzisem Zeichenstil inspiriert zeigt. Durch subtile Variationen der Linienstärke und eine Vielzahl von Schraffuren erzielt er reiche Tonwertabstufungen.
Provenienz: Unbekannter Trockenstempel AS (nicht in Lugt).
Galerie Fischer, Luzern, Auktion am 18. Juni 1996, Los 4078 (Abb.).
Steinle, Edward Jakob von
Die hl. Familie in der Werkstatt
Los 6345
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)
Die hl. Familie in der Werkstatt.
Bleistift, hellbraun laviert, die Nimben in Gold, auf Velin. 31,7 x 17,4 cm.
Provenienz: Nachlass Eduard Jakob von Steinle, Frankfurt a. M. (Lugt 2312a).
Erworben 1988 in der Galerie Fach, Frankfurt a. M.
Olivier, Friedrich
Das Gebet Daniels (Buch Daniel, 6, 11-16).
Los 6346
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
10.625€ (US$ 11,425)
Das Gebet Daniels.
Feder und Pinsel in Dunkelbraun, braun laviert, weiß gehöht, auf blauem Papier, Daniels Nimbus in Gold. 15,8 x 26,4 cm. Bezeichnet unten rechts "Dan. 6.11.".
Bei der vorliegenden Zeichnung wurde ein Zusammenhang mit den Entwürfen für die ab 1834 erschienene Bilderbibel Friedrich Oliviers vermutet. Stephan Seeliger widersprach in seinen privaten Notizen dieser Ansicht und datierte das Blatt in seiner dunklen, Donauschul-artigen Farbgebung in Oliviers frühe Wiener Jahre. Auffällig ist die große Nähe zu Schnorr von Carolsfelds 1813 entstandener Pinselzeichnung "Szene im Gefängnis" (Museum der bildenden Künste Leipzig, Inv.-Nr. NI. 965) und seinem "Jesus und die schlafenden Jünger am Ölberg (Kupferstich-Kabinett Dresden, Inv.-Nr. C-1908-497) von 1816. Die hier dargestellte Szene schildert das von seinen Neidern belauschte Gebet Daniels zu Gott (Buch Daniel, 6, 11-16). Damit verstieß er gegen das Gebot des König Darius, der ihn daraufhin betrübt in die Löwengrube werfen lassen musste.
Provenienz: Laut alter Bezeichnung verso aus der Sammlung von Professor Schuchardt, Weimar.
Heinrich Friedrich Samuel Haendcke (1824-1895), Radebeul (Lugt 1228a).
Lempertz, Köln, Auktion am 16. November 2002, Los 1374 (Abb.).
Olivier, Friedrich
Christus und die kanaanäische Frau
Los 6347
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,613)
Christus und die kanaanäische Frau.
Bleistift auf Velin, mit doppelter Einfassungslinie in schwarzer Feder. 19 x 12,7 cm. Unter der Darstellung in der in Feder gezeichneten Sockelzone eigenhändig mit Bleistift bezeichnet "Matth. 15,21.28.". Wz. "J. Whatman / Turkey Mill".
Vorzeichnung für den Kupferstich Blatt 29 der Volks-Bilder-Bibel. Friedrich Olivier war der erste, der den unter den Nazarenern lange diskutierten Gedanken einer Bilderbibel verwirklichte. Die "Volksbilderbibel in 50 Darstellungen aus dem neuen Testament nebst einem begleitenden Text von G.H. Schubert" erschien 1836 bei Perthes in Hamburg und Gotha. Als Stecher hatte Olivier zunächst den Schweizer Heinrich Merz beauftragt, übergab die Arbeit aber später an Julius Thaeter aus Dresden, dem wohl versiertesten Stecher für die Nazarener. Leider war der gedruckten Fassung der Volksbilderbibel kein großer Erfolg beschieden, sodass von einer Fortsetzung mit Szenen aus dem Alten Testament Abstand genommen wurde. 1851 wurde dieses Projekt dann von der Bilderbibel Julius Schnorr von Carolsfelds verdrängt. - Die mit einem weichen Bleistift ausgeführte Zeichnungen repräsentieren in ihrer Klarheit und Einfachheit und in der modellierenden Strichführung wunderbar die Prinzipien der Nazarener. Eine weitere Vorzeichnung für dieses Projekt befindet sich in der Sammlung Dräger/Stubbe in Lübeck (Brigitte Heise, in: Zum Sehen geboren. Handzeichnungen der Goethezeit und des 19. Jahrhunderts. Die Sammlung Dräger/Stubbe, Leipzig 2007, S. 211f mit Abb.).
Provenienz: Karl & Faber, München, Auktion am 3. Juni 1997, Los 394 mit Abb.
Olivier, Friedrich
Einzug Christi in Jerusalem
Los 6348
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,613)
Einzug Christi in Jerusalem.
Bleistift auf Velin, mit Einfassungslinie in dunkelbrauner Feder. 19 x 13 cm. Unter der Darstellung eigenhändig bezeichnet "Matth. 21, 1.9.".
Vorzeichnung für den Kupferstich Blatt 35 der Volksbilderbibel.
Nadorp, Franz Johann Heinrich
Ansicht der Via Mala mit Kutsche und Reisenden sowie einem zeichnenden Künstler
Los 6349
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.750€ (US$ 5,108)
Ansicht der Via Mala mit Kutsche und Reisenden sowie einem zeichnenden Künstler.
Feder in Schwarz über Spuren von Bleistift, braun laviert, auf Velin. 27,9 x 20,6 cm. Unten links in brauner Feder signiert "Nadorp.". An vier Ecken auf altem Untersatzpapier montiert, dieses ebenfalls in brauner Tinte wohl eigenhändig bezeichnet "Erinnerung an die via mala im November 1827.".
Im Herbst 1827 reist Nadorp mit seinem Reisegefährten, dem Prinzen Franz-Joseph zu Salm-Salm (1801-1842), nach Italien. Viele Erlebnisse hält Nadorp in Skizzen und Notizen fest, so auch diese Ansicht der berühmten tief eingegrabenen Schlucht in Graubünden. Eine in ihrer nahen Natursicht vergleichbare Zeichnung (Berglandschaft mit Wasserfall, 33,3 x 21 cm), in der Nadorp in einer vertikalen Komposition große Flächen schafft, die er dann jedoch durch abgestufte Lavierung in kleinere Flächen untergliedert, findet sich in seinem Nachlass, der heute in der Sammlung des Fürsten zu Salm-Salm im Museum Wasserburg Anholt aufbewahrt wird (vgl. Henk van Os (Hrsg.), Der Zeichner Franz Nadorp: 1794-1876. Ein romantischer Künstler aus Anholt. Werke aus dem Besitz der Fürsten zu Salm-Salm in Anholt. Rhede bei Bocholt/Westfalen 1976, S. 92, Abb. 101). Beide Blätter sind für Nadorp typische Beispiele seiner romantischen Berglandschaften. In der Toskana nimmt er vom Prinzen zu Salm-Salm Abschied und erreicht im Januar 1828 Rom. Die Stadt wird er dann zeitlebens in nahezu fünfzig Jahren nur noch selten verlassen.
Provenienz: Lempertz, Köln, Auktion am 12. Dezember 1991, Los 443 (Abb.).
Sotheby's, New York, Auktion am 24. Januar 2007, Los 112 (Abb.).
Erhard, Johann Christoph
Auf der hohen Feste in Salzburg
Los 6351
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
438€ (US$ 470)
Auf der hohen Feste in Salzburg.
Radierung. 12,5 x 17,4 cm. 1819. Andresen 1.4, Apell 6 II, Norbert Suhr, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 57, Nr. 19.
Im Sommer 1818 reiste Erhard mit seinen Künstlerfreunden Klein, Welker und den Gebrüdern Reinhold nach Berchtesgaden und in die Salzburger Gegend. Mit den anschließend 1819 nach Zeichnungen dieser Reise geschaffenen Radierungen etablierte Erhard einen Höhepunkt in seinem druckgraphischen Schaffen. Die Teilarchitektur der Veste Salzburg vor dem flirrenden und feinabgestuften Hintergund wird differenziert wiedergegeben. Die Radiertechnik lebt dabei von einer leichten Lebendigkeit. In dem hier vorliegendem zweiten Druckzustand hat Erhard den Hintergrund durch nochmaliges Auspolieren weiter in die Ferne gerückt.
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen. Minimal fleckig, oben vereinzelt einige kleine Fleckchen, sonst sehr gut und original erhalten. Beigegeben von Adrian Ludwig Richter die Radierung "Der König-See gegen den Untersberg bei Salzburg" (Hoff/Budde 196).
Klein, Johann Adam
Porträt Johann Christoph Erhard
Los 6352
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 672)
Porträt Johann Christoph Erhard, auf einer Bank im Park Aigen bei Salzburg sitzend und zeichnend.
Radierung auf Velin. 14,8 x 11,6 cm. 1822. Jahn 255 II, Norbert Suhr, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz. Mainz 1993, S. 44, Nr. 16.
Johann Adam Klein war wie viele Künstler seiner Zeit dem Reisen verfallen, schon in jungen Jahren, während seiner künstlerischen Ausbildung bei Ambrosius Gabler in Nürnberg, unternahm Klein erste Ausflüge, später folgten Reisen durch die Schweiz, Österreich, Ungarn, Italien. In seinen Lehrjahren in Nürnberg lernte Klein auch den etwas jüngeren Johann Christoph Erhard kennen, der ebenfalls bei Gabler lernte. Es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden ambitionierten Künstlern. 1816 gingen sie zusammen nach Wien, zwischen 1817 und 1818 unternahmen sie künstlerische Wandertouren gemeinsam mit anderen Künstlerfreunden. Kleins Radierung, die den jungen Erhard im Moment der Naturzeichnung zeigt, datiert aus dem Jahr 1822, also dem Todesjahr seines Freundes. Die Vorlage entstand bereits im August 1818, als sich die Künstler Ernst Welcker, die Gebrüder Friedrich und Heinrich Reinhold, Johann Christoph Erhard sowie schließlich Klein zu einer Künstlerreise durch Berchtesgaden und das Salzkammergut verabredeten. Um diese Zeit herum wurde Erhard von einer beginnenden psychischen Erkrankung heimgesucht. 1820 versuchte Erhard sich erstmals das Leben zu nehmen. In Rom, wo er Klein besuchte, und auch die Bekanntschaft mit Joseph Anton Koch und Julius Schnorr von Carolsfeld machte, konnte sein Freund Reinhold den Suizid durch Trinken von Ätzwasser verhindern und ihn retten. Im folgenden Jahr versuchte sich Erhard, auf einer Reise nach Olevano zu erholen. Doch im Januar 1822 setzte er mit einem Schuss seinem Leben ein Ende. Er starb einige Tage später begleitet von seinen engen Freunden in Rom.
Ausgezeichneter Druck mit der Zeichnung im Buch und mit schmalem Rand. Geringfügig stockfleckig und angestaubt, unten links kurze diagonale Knickspur in der Eckenspitze, dünne Stellen in den oberen Ecken, kleine Montierungs- und Klebereste verso, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. Unten mittig mit dem Trockenstempel "L. B. Erhart".
Rohden, Franz von
Portrait Johann Martin von Rohden
Los 6353
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 538)
Portrait Johann Martin von Rohden.
Kupferstich auf Velin. 24,6 x 19,5 cm. In der Platte bez. "Ioannem Mart. De Rohden Pictorem/Franciscus Fil. Fecit/Romae 1846".
Ganz ausgezeichneter, regelmäßiger Druck mit breitem Rand. Etwas fleckig im weißen Rand, einzelne geschlossene Einrisschen entlang diesem, kleiner Wasserfleck im äußeren Rand unten links, minimal gebrauchsspurig, sonst gutes Exemplar.
Rohden, Johann Martin von
Blick auf Subiaco
Los 6354
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.250€ (US$ 6,720)
Blick auf Subiaco.
Bleistift auf Velin. 21,2 x 18,4 cm. Unten rechts bez. und datiert "Cervara d. 12 Agosto 31".
Provenienz: Kunsthandlung Fichter, Frankfurt a. M.
Dort erworben 1989.
Literatur: H. W. Fichter: Auf romantischen Wegen. Gezeichnete Kunst Band 3. Frankfurt a. M. 1989, Nr. 77.
Rohden, Johann Martin von
Waldpartie mit Wurzelwerk auf dem Weg zum Grindelwaldgletscher
Los 6355
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)
Waldpartie mit Wurzelwerk auf dem Weg zum Grindelwaldgletscher.
Feder in Schwarz und Bleistift auf Velin, an den oberen Ecken auf alter Montierung aufgelegt (nach Auskunft von Hinrich Sieveking handelt es sich dabei um die Montierung Martin von Rohdens). 18,5 x 24,5 cm. Unten links in Bleistift eigenh. bez. "auf dem Weg nach dem Grindelwaldgletscher". Wz. "M de I.A. Huber". Um 1827/29.
Martin von Rohden überquerte zweimal die Alpen: im Jahr 1827 nach der Berufung durch Kurfürst Wilhelm II. von Hessen zum Hofmaler in Kassel und im Jahr 1829 auf der Rückkehr zu seiner Wahlheimat Rom. Auf einer dieser beiden Reisen dürfte diese pittoreske Studie mit Wurzelwerks entstanden sein.
Provenienz: Galerie Bassenge, Berlin, Auktion 48 am 5. Dezember 1986, Los 5026.
Nadorp, Franz Johann Heinrich
Eintritts=Karte in den deutschen Künstler=Verein in Rom
Los 6356
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
575€ (US$ 618)
"Eintritts=Karte in den deutschen Künstler=Verein in Rom" (Künstler beim Singen, Saal Schmücken und Musizieren sowie vier weibliche allegorische Figuren als Sinnbilder der Künste).
Radierung auf kräftigem Velin. 18,6 x 23,8 cm. Unten mittig mit alter handschriftl. Annotation in brauner Feder "für Herrn Heigel gültig für den Monat März 1846. Toermer. Cassica (?)".
Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen. Leicht fleckig und altersspurig, in den Eckenspitzen kleine Nadellöchlein, kleine berieben Stelle unten rechts am Sammlerstempel, weitere Gebrauchsspuren, sonst in originaler und guter Erhaltung.
Nadorp, Franz Johann Heinrich
Bildnis des Prager Malers und Graphikers Martin Tejček
Los 6357
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,688)
Bildnis des Prager Malers und Graphikers Martin Tejček.
Bleistift, weiß gehöht, auf bräunlichem Velin. 23,3 x 17,4 cm. Verso in brauner Feder eigenhändig bezeichnet "Martin Teiček /...à / Prag (...) / Volentem facta ducunt, nolentem trahunt.".
Martin Tejček (1781-1849, Prag) studierte in den Jahren 1801-1815 an der Prager Akademie, wo er eine Ausbildung als Historienmaler bei seinem Lehrer Joseph Bergler absolvierte. 1814 beginnt Franz Nadorp seine Ausbildung in derselben Klasse, hier lernt er den 13 Jahre älteren kennen. In den frühen 1820er Jahren betreibt Tejček zusammen mit Antonín Machek eine lithographische Werkstatt. 1822 geht er nach Wien, wo er als stellvertretender Direktor des Lithographischen Instituts arbeitet. 1828 kehrt er nach Böhmen zurück. Er tritt offensiv für die Romantik und - orientiert am Werk von Ferdinand Olivier - für die nazarenische Kunst ein. Als Maler von Historienbildern, Genrestücken, Bildnissen, aber auch Landschaften gilt er in Böhmen als einer der besten heimischen Künstler im zweiten Viertel des Jahrhunderts. Den verso zitierten Sinnspruch (korrekt "Ducunt fata volentem, nolentem trahunt") entnimmt Nadorp den Epistulae morales ad Lucilium (107, 11-12) des Seneca (Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es dahin.). Die Zeichnung mag 1815 als Erinnerung zum Abschied Tejčeks aus der Akademie entstanden sein.
Provenienz: 2007 erworben aus der Sammlung Heinz Böhm-Hennes, Aschau.
Nadorp, Franz Johann Heinrich
Die Visitenkarte des Künstlers
Los 6358
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.188€ (US$ 1,277)
Die Visitenkarte des Künstlers.
Radierung auf festem, gräulichem Velin. 8,8 x 11,8 cm.
Die Darstellung zeigt den Eingang zu Franz Nadorps Wohnung in der Via S. Niccolò di Tolentino 47 in Rom. Der Künstler selbst zeigt sich links im Bild, der mit einladender Geste zwei Herren, einzutreten bittet. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit der vollen Darstellung. Minimal altersspurig, die Eckenspitzen angeschrägt, verso bez. "Geschenk f. Herrn Seeliger", Klebereste verso, sonst sehr gut. Von großer Seltenheit.
Ausstellung: Ausst. Porträts Deutscher Künstler in Rom zur Zeit der Romantik. Mainz 2008.
Literatur: Beate Schroedter: Porträts Deutscher Künstler in Rom zur Zeit der Romantik. Ruhpolding und Mainz 2008, S. 183, Kat.-Nr. VIII.26.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
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