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Lot 8124, Auction  118, Strempel, Horst, Zwei Frauen (Entwurf für einen Stoff)

Strempel, Horst
Zwei Frauen (Entwurf für einen Stoff)
Los 8124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)

Details

Zwei Frauen ("Entwurf für einen Stoff")
Malerei auf Seide. 1957.
85 x 79,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "H. Strempel" und datiert, verso auf dem Keilrahmen nochmals signiert, datiert, betitelt und bezeichnet "Kat.-Nr. 135 (Entwürfe)".
Saure 430.

Eine hinreißend heitere Komposition: Gegenständliche und abstrakte Elemente, Mädchenköpfe, Pflanzenmotive und buntfarbige Kugelformen fügen sich zu einem modernen Stoffmusterentwurf im Stil der 1950er Jahre. Neben den schwarzen Elementen beschränkt Strempel seine Palette lediglich auf die Grundfarben Rot, Blau und Gelb. Seit 1955 war Strempel als Tapeten- und Stoffdesigner für das Berliner Tapetenatelier Frei-Hermann als freier Mitarbeiter tätig. Nur selten versah er diese Entwürfe mit seinem Namen, so dass heute deren Nachverfolgung kaum mehr möglich ist. Üblicherweise trennte er strikt zwischen freier und angewandter Kunst, doch beeinflusste "seine Design-Tätigkeit die stilistische Ausformung des übrigen Werks stark (...) Die Modernität, die für die Vermarktung seiner Designs unabdingbar war, beeinflusste ihn auch in seinen freien Arbeiten." (Saure S. 116, 118).

Lot 8125, Auction  118, Dittberner, Martin, Die ornamentierten Häuser

Dittberner, Martin
Die ornamentierten Häuser
Los 8125

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)

Details

Die ornamentierten Häuser
Öl auf Hartfaserplatte. 1959.
30,2 x 29 cm.

Eine phantastische, menschenleere Szenerie, charakteristisch für Dittberners Malerei. Dicht aneinander und hintereinander gestaffelt stehen die Häuser unter nachtschwarzem Himmel, und sie sind doch von einer unerklärlich scheinenden Lichtquelle soweit erhellt, dass ihre Farben und Ornamente aus dem Dunkel hervorleuchten. Die stille, geheimnisvolle Komposition lädt dazu ein, den Blick in die Tiefe der Zwischenräume zu versenken und quasi die Bildwelt zu betreten.

Ausstellung: Große Kunstausstellung, Berlin 1959 (mit deren Etikett beiliegend)

Lot 8126, Auction  118, Dittberner, Martin, Surrealistische Komposition

Dittberner, Martin
Surrealistische Komposition
Los 8126

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,210)

Details

Surrealistische Komposition
Öl auf Hartfaserplatte. 1966.
27 x 34,8 cm.
Verso mehrfach mit Pinsel in Weiß bzw. Schwarz signiert "Martin Dittberner" und datiert.

Martin Dittberner nimmt unter den Berliner Phantasten durch seine ausschließlich kleinen bis winzigen Formate einen ganz besonderen Platz ein. Die Welt scheint für ihn aus Versatzstücken zu bestehen, die keinen anderen Zweck haben, als seine Phantasie zu immer neuen Konstellationen und Kompositionen anzuregen; "gerade in deren äußerer Kleinheit verbergen sich die unabschätzbaren Ausmaße der Weite und Ferne ihrer inneren Dimension." (Eberhard Roters, in: Martin Dittberner, Ausst.-Kat. Schloss Bellevue, Kassel 1979, S. 2). In einer altmeisterlich sorgfältigen Technik malt der Künstler die surreale Szenerie bis in die kleinsten Einzelheiten technisch brillant.

Lot 8127, Auction  118, Hajek, Otto Herbert, 60/11

Hajek, Otto Herbert
60/11
Los 8127

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,032)

Details

60/11
Bronze mit schwarzbrauner Patina. 1960.
31,3 x 21 x 12 cm.
Auf der Innenseite signiert "HAJEK" und bezeichnet "60/11".
Koos P 146.

Komplex und filigran strukturierte Bronze. Mit der seit Mitte der 1950er Jahre entstandenen Werkgruppe der "Raumknoten" findet Hajek, angeregt durch die Werke Constantin Brâncuși und Henry Moores, zu eigenständigen Formen, die ihr Volumen in den Umraum hinein öffnen. Die Skulptur scheint Bewegung und Wachstum auszudrücken und gestaltet damit den dreidimensionalen Raum um sich herum. Bereits 1959 nahm der Künstler an der documenta II in Kassel mit seinen frühen, im Stil des Informel gehaltenen Raumknoten und Raumschichtungen teil. In diesen Werken "kommen Momente des Systematischen und Tektonischen zum Tragen, die auf eine räumliche Involvierung des Betrachters zielen. Gerüststrukturen geben dem Unruhig-Zerklüfteten eine innere Ordnung, die freilich ihre eigene, aus Richtungsgegensätzen resultierende Dynamik hat." (Peter Anselm Riedl, Otto Herbert Hajeks Position in der Gegenwartskunst, in: O.H. Hajek, eine Welt der Zeichen, Ausst.-Kat. Bonn 2000, S. 22). Prachtvoller Guss mit effektvoll changierender Patina.

Strässer, Herbert
Boxer
Los 8128

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.500€ (US$ 8,065)

Details

Boxer
Bronze mit goldbrauner Patina, auf Bongossi-Holzsockel montiert, 1957.
25,2 x 10,5 x 10,5 cm.
An der Fußinnenseite monogrammiert "H. ST." und datiert.

Dichte und vielschichtige Bronze aus Herbert Strässers kubistischem Frühwerk. Die Stilisierung und die Aufsplitterung der menschlichen Figur in geometrische Elemente verleiht der Skulptur eine konzentrierte, überzeugende Allansichtigkeit. Die glatte, weiche Oberfläche mit ihrem Wechsel von weich geschwungenen Kugelformen und geraden Kanten lädt zum Drehen und zum Berühren ein. Die dynamisch nach außen weisenden Faust-Kugelformen gehen mit dem sie umgebenden Raum ein wechselvolles, spannungsreiches Verhältnis ein und unterstreichen, indem sie verschiedenen Phasen des Boxkampfes zeigen, die Synchronizität in der Umsetzung des Kampfthemas.
Erst kurz zuvor, 1955, begann Herbert Strässer nach seiner Beschäftigung mit der experimentellen Fotografie bei Otto Steinert die ersten plastischen Arbeiten zu formen. "Er hat die Skulptur des Kubismus als Leitlinie der Offenbarung für die Zukunft angesehen. Auch bei scheinbar zu reinen 'Zeichen' reduzierten Formen lässt er sich zunächst von der Natur, der menschlichen Figur (...) leiten" (Wolfgang Kermer, Herbert Strässer, Ausst.-Kat. Saarbrücken 1968, o. S.). Ganz prachtvoller Guss mit schimmernder homogener Patina. Gesamthöhe mit Sockel: 28 cm.

Strässer, Herbert
Hommage à Henri Laurens
Los 8129

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.750€ (US$ 9,409)

Details

Hommage à Henri Laurens
Bronze mit goldbrauner Patina, auf Bronzeplinthe montiert. 1959.
12 x 29,5 x 14,5 cm.
Unten am linken Fuß monogrammiert "H. ST." und datiert.

Das Wesentliche an der liegenden weiblichen Gestalt erfasst Strässer ebenso präzise und konzentriert wie den ästhetischen Impuls aus dem bildhauerischen Schaffen Henri Laurens', der neben Zadkine und Lipchitz zu den entscheidenden Inspiratoren Strässers gehörte. Nur fünf Jahre nach Henri Laurens' Tod bezieht Strässer sich auf eines der berühmten Motive des Künstlers: Der liegende Frauenakt mag sich motivisch wie auch kompositorisch an der erst 1948 entstandenen Bronze "L'Automne" orientieren; die liegenden Frauenfiguren Laurens' beeindruckten nicht nur Strässer, sondern auch seine Förderer Karl Hartung und Henry Moore. Die Üppigkeit der weichen weiblichen Rundungen lässt bei Strässer die metallene Härte der Bronze in den Hintergrund treten. Dazwischen sorgen Geraden und Kanten für klare Linien und halten die anmutig komponierte Liegende in einer ausgefeilten Balance zwischen Spannung und Gelöstheit, Wölbung und Kehlung, sicherer Abstraktion und einer deutlich an der menschlichen Gestalt orientierten Formgebung. Der Lichteinfall zaubert ein sanftes Schimmern auf die Bronze und vertieft die Lebendigkeit der Komposition. Ganz prachtvoller Guss mit schön schimmernder, leicht changierender Patina. Bedeutende Skulptur aus Strässers Frühwerk.

Lot 8131, Auction  118, Thieler, Fred, Ohne Titel

Thieler, Fred
Ohne Titel
Los 8131

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,613)

Details

Ohne Titel
Gouache auf strukturiertem grauen Velin. 1950.
40,3 x 60,7 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "TH." und datiert, verso nochmals datiert und zweifach mit der Werknummer "286".

Zitronengelb, Schwarz, Rot und Blaugrau vereint Thieler in der abstrakten Komposition. Die Bildkomposition flieht und verdichtet sich in dynamischen, gezackten Bewegungen. Die frühe Auseinandersetzung Fred Thielers mit Rhythmus und Bewegung als Mittel der Bildsprengung kommt hier deutlich zum Tragen. Unsere Komposition entstand ganz kurz nach der Gründung der Gruppe ZEN 49, in der sich Thieler zusammen mit Willi Baumeister, Rupprecht Geiger, K.R.H. Sonderborg und Fritz Winter engagierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg besuchte Fred Thieler die Malereiklasse von Karl Caspar und studierte von 1946 bis 1950 an der Akademie der Bildenden Künste in München; hier malte er 1947 seine ersten abstrakten Bilder.

Lot 8132, Auction  118, Thieler, Fred, Ohne Titel

Thieler, Fred
Ohne Titel
Los 8132

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.125€ (US$ 8,737)

Details

Ohne Titel
Siebdruckfarbe auf Leinwand. 1959.
69 x 99 cm.
Unten rechts mit Kreide in Schwarz signiert "F Thieler" und datiert sowie verso zweifach bezeichnet "Nr. 96/1959" sowie "WV5/324".
Melchior 5/324.

Schwarz, Blau und Weiß: Die Thielersche Palette der späten 1950er Jahre ist bewusst auf nur wenige Farben beschränkt. Die weiß grundierte Leinwand bildet den Hintergrund für die gestischen, teils zeichenhaften und hochdifferenzierten Pinselschwünge, für gespachtelte Strukturen und Kratzer des Pinselstiels in der feuchten Farbe. Hierbei scheint das Blau mal im Vordergrund zu stehen, mal neben dem Weiß nach hinten zu treten und erzeugt so variierende räumliche Effekte. Durch verschiedene Farbkonsistenzen lässt Thieler eine reliefartige, unterschiedlich deckende Oberflächenstruktur entstehen. Aus der Kombination von gestischen Farbspuren, aufplatzenden Oberflächen und tiefsatten Farbflächen entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen Linie und Farbe, in dem der Entstehungsprozess des Bildes und wegen der zähen, schnell trocknenden Siebdruckfarbe sogar die Maldauer erkennbar bleibt. Mit seinen Pinselschwüngen rhythmisiert Thieler die Komposition und lässt sie in dynamischen Bewegungen nach außen fliehen, wodurch die Auseinandersetzung des Künstlers mit Rhythmus und Bewegung als Mittel der Bildsprengung deutlich zum Tragen kommt. "Die bewusst herbeigeführte Ereignishaftigkeit der Bilder ist für Thieler mehr als eine experimentell-sinnliche Lust an der Farbe, am Malprozess - die ungewisse Veränderbarkeit ist Bildthema und Impuls zugleich. Darin offenbart sich Thielers Grundhaltung einer Erkenntnis und Anerkenntnis des steten Wandels des Lebens, der Ungesichertheit der menschlichen Existenz, der momentanen Subjektivität von Erleben und Erfahren" (Jörn Merkert, in: Fred Thieler. Monographie und Werkverzeichnis, Hrsg. A. Firmenich und J. Merkert, Köln 1995, S. 16).

Lot 8133, Auction  118, Kinder, Hans, Abstrakte Komposition

Kinder, Hans
Abstrakte Komposition
Los 8133

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,688)

Details

Abstrakte Komposition
Tempera auf festem Velin. 1962.
47 x 99 cm.
Unten rechts mit Buntstift in Blau monogrammiert "K" und datiert.

Hans Kinder absolvierte ein Studium an der Kunstgewerbeschule Dresden und war im Jahr 1924 als Gasthörer am Bauhaus in Weimar. Im Anschluss ging er als Meisterschüler von Max Feldbauer zurück nach Dresden an die Akademie der Künste. Die Begegnung mit dem Werk von Picasso 1942 beeinflussten das Schaffen von Hans Kinder maßgeblich. Mit unglaublicher Experimentierfreude übernimmt der Künstler moderne und abstrakte Impulse in seine Kunst und schafft eine ganz eigene farb- und formtheoretische Lehre. Unsere abstrakte Komposition löst den Raum in kubistische Formen auf. Der gespachtelte, pastose Farbauftrag unterstreicht die Wirkung des räumlichen Empfindens.

Lot 8134, Auction  118, Harnest, Fritz, Abstrakte Kompositionen

Harnest, Fritz
Abstrakte Kompositionen
Los 8134

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 672)

Details

Abstrakte Kompositionen
10 Farbholzschnitte auf hauchdünnem Japanbütten. 1955-1959.
Bis ca. 31 x 24,9 cm (Blattgröße).
Sämtlich signiert "Fritz Harnest".

Ausgesprochen prachtvolle, satte und farbintensive Drucke der harmonisch angelegten Reihe, mit Rand, nahezu sämtlich an einer Seite mit dem Schöpfrand.

Provenienz: Galerie Stangl, München

Lot 8135, Auction  118, Geccelli, Johannes, Ohne Titel

Geccelli, Johannes
Ohne Titel
Los 8135

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)

Details

Ohne Titel
Öl auf Leinwand. 1959.
40 x 30 cm.
Verso mit Pinsel in Schwarz signiert "Geccelli" und datiert.

Geccelli begann nach dem Zweiten Weltkrieg ein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf. 1964 zunächst als Gastdozent in Hamburg, wurde er 1965 an die Hochschule der Künste, Berlin, berufen. Mit großem Engagement kam er dort seiner lehrenden Aufgabe nach. Bekannt wurde Geccelli vor allem durch seine monochromen Farbstudien. Das hier vorliegende frühe Werk des damals 34-jährigen Geccelli steht am Beginn dieser Entwicklung. Dem monochromen, grauen Grund werden mit wenigen, pastosen weißen Pinselstrichen die Formen von zwei leeren Flaschen mit Gläsern eingeschrieben. Noch mit angedeuteten Spiegelungen und Schattenspuren, beginnen sich die Formen allmählich in der Farbe der Fläche aufzulösen.

Klein, Yves
Monochrome und Feuer
Los 8137

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.750€ (US$ 5,108)

Details

Monochrome und Feuer
3 Doppelbl. Text, Ausstellungsverzeichnis und Abbildungen. Lose in Orig.-Kartonumschlag sowie 2 gerahmte Farbserigraphien in Blau bzw. Pink auf Karton. 1961.
Jeweils 32 x 23,5 cm.

Die Arbeiten erschienen mit der Herausgabe des Ausstellungskataloges vom Kaiser Wilhelm Museum Krefeld anlässlich der ersten deutschen Gesamtausstellung Yves Kleins 1961 im Museum Lange in Krefeld. Diese Ausstellung war für Yves Klein die erste institutionelle Auslandspräsentation, die gleichzeitig auch die einzige öffentlich museale Ausstellung zu Lebzeiten des Künstlers war. Yves Klein arbeitete mit sehr unterschiedlichen alltäglichen bzw. elementaren Mitteln: Er verwendete unbehandelte Farbpigmente und Blattgold (hier fehlt der goldene Karton); statt eines Pinsels nutzte er Malerrollen, Spachtel und Frauenkörper zum Fertigen seiner Bilder; Schwämme werden bei ihm zu Farbobjekten; mit Feuer, Wasser und Luft entstanden Aktionen, Bilder und Skulpturen. Auf diese Weise negierte der Künstler seine eigene Handschrift und stemmte sich gegen die romantische Vorstellung vom Künstlergenie. Dennoch wurden gerade seine farbigen Monochrome zu Ikonen der Malerei des 20. Jahrhunderts.

Lot 8139, Auction  118, Jones, Allen, Daisy Daisy

Jones, Allen
Daisy Daisy
Los 8139

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,747)

Details

"Daisy Daisy"
Lithographie auf Arches-Velin. 1965.
48,5 x 62,5 cm (Blattgröße).
Signiert "Allen Jones" und datiert. Auflage 20 num. Ex.
Lloyd 34.

Mit den Blindstempeln des Tamarind Lithography Workshop, Los Angeles. Prachtvoller Druck.

Lot 8140, Auction  118, Antes, Horst, Ohne Titel

Antes, Horst
Ohne Titel
Los 8140

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
938€ (US$ 1,008)

Details

Ohne Titel
Bleistift und Filzstift in Blau auf Velin. 1971.
32 x 24 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Antes", datiert und bezeichnet "XIII", verso mit der Werknummer "A-H 133".

Ein paar blaue Punkte oder Häkchen, mit breitem Faserstift in der Bildebene verteilt, werfen lange Schlagschatten nach links. Mit diesen einfachsten Mitteln konstruiert Antes effektvoll einen Bildraum. Anklänge an solch reduzierte räumliche Gestaltungen finden sich in der lithographischen Folge "Agamemnon", entstanden seit 1971 bis 1976.

Provenienz: Galerie Stangl, München

Lot 8141, Auction  118, Antes, Horst, Ohne Titel

Antes, Horst
Ohne Titel
Los 8141

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
813€ (US$ 874)

Details

Ohne Titel
Collage mit Klebeband und Mischtechnik auf Velin. 1971.
32 x 24 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Antes", datiert und bezeichnet "XII", verso mit der Werknummer "A-H 141".

Nicht die gewohnten Kopffüßler, sondern eine Raumkonstruktion, die in ihrer Einfachheit und effektvollen Gestaltung verblüfft: eine Linie als Horizont im Weiß, ein paar Blöcke und Stäbe in der Ebene, die ihren Schatten werfen, die Farben beschränkt auf Braun, Rot und Blau, dazu der Bleistift. In der lithographischen Folge "Agamemnon", entstanden seit 1971 bis 1976, finden sich ähnlich reduzierte räumliche Gestaltungen.

Provenienz: Galerie Stangl, München

Lot 8142, Auction  118, Antes, Horst, A 38

Antes, Horst
A 38
Los 8142

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.625€ (US$ 6,048)

Details

"A 38"
Mischtechnik (Gouache, Farbstifte und Kohle) auf Ingres-Bütten. 1962.
70,4 x 100 cm.
Unten links mit Pinsel in Weiß signiert "antes" und mit der Werknummer, verso nochmals signiert und datiert.

Alles ist in Bewegung, scheint im Bildraum zu schweben. Kein gestalterisches Gesetz scheint die breiten, sicher hingeworfenen schwarzen Linien, die abstrakten Formen und fast-figurativen Elemente zu beherrschen. Dunkelheit und Dynamik bestimmen das Bild. In dieser kurzen und entscheidenden Schaffensphase beginnt Horst Antes ab ca. 1960 stufenweise damit, die für seine künftige Arbeit charakteristische Figur des "Kopffüßlers" zu entwickeln, und ein Dokument dieses Geburtsprozesses ist die abstrakt anmutende und doch bereits figürliche Elemente zeigende Komposition "A 38".
Als einer der Pioniere der gegenständlichen Malerei suchte Horst Antes, sich von der informellen Nachkriegsmalerei fortentwickelnd, nach neuen Möglichkeiten der figurativen Malerei. Willem de Kooning, der informelle und figürliche Elemente verknüpfte, war ihm hierbei ein Anreger. So ist Antes ein Mitbegründer der neuen figurativen Malerei in Deutschland. 1962, im Entstehungsjahr von "A 38", hielt Antes sich in Florenz in der Villa Romana auf. Expressive, großformatige Papierarbeit aus dem gesuchten und bedeutenden Frühwerk des Künstlers.

Lot 8143, Auction  118, Dalí, Salvador, Poseidon

Dalí, Salvador
Poseidon
Los 8143

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,613)

Details

Poseidon
Radierung mit Kaltnadel und Lichtdruck auf Arches-Velin. 1963-65.
60,5 x 49,5 cm (76,2 x 56,5 cm)
Signiert "Dalí" und bezeichnet "E.(preuve d.) A(rtiste)".
Michler/Löpsinger 119 e.

Aus der Folge "Mythologie", erschienen bei Pierre Argillet. Eines der 14 EA-Exemplare des Druckes "Poseidon" auf Arches-Velin. Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand, rechts und links mit dem Schöpfrand.

Lot 8144, Auction  118, Dalí, Salvador, Leda

Dalí, Salvador
Leda
Los 8144

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.938€ (US$ 3,159)

Details

Leda
Radierung mit Kaltnadel und Lichtdruck auf Arches-Velin. 1964.
50,8 x 41,5 cm (66,5 x 50 cm).
Signiert "Dalí". Auflage 150 num. Ex.
Michler/Löpsinger 126 a (von e).

Aus der Folge "Mythologie", erschienen bei Pierre Argillet in einer Gesamtauflage von ca. 170 Exemplaren. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand, oben und unten mit dem Schöpfrand.

Lot 8145, Auction  118, Dalí, Salvador, Espejo Vivo (Lebender Spiegel)

Dalí, Salvador
Espejo Vivo (Lebender Spiegel)
Los 8145

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,210)

Details

Espejo Vivo (Lebender Spiegel)
Kaltnadel auf Piera-Velin. 1973.
64,5 x 50 cm (77,5 x 57,5).
Signiert "Dalí". Auflage 75 num. Ex.
Michler/Löpsinger 579 b (von e).

Erschienen bei der Galerie Spectra, in einer Gesamtauflage von 300 Exemplaren, von denen 75 auf Piera-Velin herausgegeben worden sind. Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Schöpfrand.

Lot 8146, Auction  118, Küchenmeister, Rainer, Ohne Titel

Küchenmeister, Rainer
Ohne Titel
Los 8146

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 2,016)

Details

Ohne Titel
Öl auf Novopan. 1964.
120 x 110 cm.
Verso oben links mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "R.K." sowie mittig datiert, unten weitere gelöschte Datierung und mit Richtungspfeil.

Herrlich charakteristische Komposition Küchenmeisters: Ein rötlich schimmerndes Auge ist in dem dicken Farbauftrag mit feinster Schärfe plastisch herausgearbeitet und kennzeichnet die abstrakt-organische Form als Figur. So sehen wir also ein gespensterhaftes Wesen, rätselhaft von einem schräg-senkrechten Ornamentband durchzogen, streng, zurückgenommen und zugleich hochlebendig.
Küchenmeister wendet sich jenseits des arrivierten Informel und Action Painting dem Dialog mit der Figur zu und zählt so mit seinen Arbeiten zu den Protagonisten einer neuen figurativen Richtung in der Kunst der 1960er Jahre. 1961 gelang ihm nach seinen Studien in Bielefeld und an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee der Durchbruch in der westdeutschen und der französischen Kunstszene. 1964 wurden seine Arbeiten auf der documenta III in Kassel in der Abteilung Malerei gezeigt.

Provenienz: Galerie Stangl, München (mit deren Klebeetikett verso, dort typographisch bezeichnet)

Ausstellung: Kunstverein Düsseldorf 1980/81, Kat.-Nr. 22

Lot 8147, Auction  118, Küchenmeister, Rainer, Letzter Gruß an Liat

Küchenmeister, Rainer
Letzter Gruß an Liat
Los 8147

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.750€ (US$ 2,957)

Details

Letzter Gruß an Liat
Mischtechnik auf Novopan. 1980.
118 x 82,5 cm.
Verso mit Kreide in Blau signiert "RAINER KÜCHENMEISTER" und datiert sowie bezeichnet "M".

Die Phantasieformen lassen figurative wie erotische Assoziationen zu. Sie stehen im Zentrum der Komposition und lassen in ihrer reliefhaften Durchformung verschiedene übereinanderliegende Farbschichten erkennen. Die obenauf liegenden hellen Farbnuancen von Weiß, Rosa und Grau ebenso wie die fein differenzierte Binnengestaltung heben die organische Form vom schwarz-dunklen Untergrund ab. Es geht Küchenmeister mit seinen figurenartigen Darstellungen nicht um ein naturgetreues Abbild, sondern vielmehr um eine Gestaltsuche in verschlüsselter, stark abstrahierter Form. Eher aus der inneren Imagination als aus der Erfahrung äußerer Realitätseinflüsse entsprungen, treten seine freien Figurationen als isolierte Phantasieformen in Erscheinung, als ebenso fremdartige wie faszinierende Gestalten.
Erst spät, im Jahr 1994, wurde Rainer Küchenmeister in einer Ausstellung über die Rote Kapelle in Karlsruhe als Mitstreiter genannt - zur großen Überraschung der Kunstwelt.

Provenienz: Galerie Stangl, München (mit deren Klebeetikett verso, dort typographisch bezeichnet)

Lot 8148, Auction  118, Küchenmeister, Rainer, Ohne Titel

Küchenmeister, Rainer
Ohne Titel
Los 8148

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 403)

Details

Ohne Titel
Pinsel in Schwarz und Bleistift auf Velin. 1964.
39,2 x 29,4 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz monogrammiert "R.K" und datiert.

Die frühe Zeichnung mit ihrem symbolischen Charakter scheint wie von einer magischen Kraft erfüllt und lässt die Deutung ganz dem Betrachter, der aufgerufen ist, sie mit Leben zu erfüllen. Küchenmeister feierte in ebendiesem Jahr, 1964, seinen internationalen Durchbruch auf der Documenta III in Kassel.

Lot 8149, Auction  118, Küchenmeister, Rainer, RK 13.VI.64 P

Küchenmeister, Rainer
RK 13.VI.64 P
Los 8149

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.125€ (US$ 2,285)

Details

"RK 13.VI.64 P"
Aquarell, Gouache und Feder in Schwarz auf Velin. 1964.
29,5 x 27,3 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz monogrammiert "R.K." und datiert bzw. betitelt.

Eine einzelne Figur, nach links gewandt, erhebt sich mitten auf dem weiß belassenen Papier. Unverbunden steht sie allein in dem undefinierten Umraum, und so muss sie ganz auf sich selbst bezogen bleiben. "Immer aber sind die Aquarelle Zeugnisse eines virtuosen Umgangs mit der Wasserfarbe (...). Alles, was dieser Mann hervorbringt, ist nahezu ausschließlich ein Monolog oder besser ein Dialog mit sich selbst, mit dem in ihm Eingeschlossenen." (Herbert Pée, in: Rainer Küchenmeister, Ausst.-Kat. Karl & Faber, München 1992, S. 3).

Provenienz: Galerie Stangl, München (mit deren Stempel und dem Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort typographisch bezeichnet)

Lot 8150, Auction  118, Küchenmeister, Rainer, 29.VI.71 P

Küchenmeister, Rainer
29.VI.71 P
Los 8150

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 941)

Details

"29.VI.71 P"
Aquarell, Gouache, Deckweiß, Feder in Schwarz und in Gold auf Velin. 1971.
36,5 x 28,3 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz datiert bzw. betitelt.

Wie ein Knochen steht die organische Form im Zentrum der Komposition, die untere Hälfte umgeben von einem schräg-eckigen Kasten. In ihrer Mitte umschließt sie ein schwarzes, haarig wirkendes Knäuel, innen türkis-rosa schimmernd und außen umsponnen von zauberischen goldenen Fäden. Feinnervig schwingende Linien, Punkt- und Strichfelder bilden ein Spannungsfeld von höchster Sensibilität und Intensität.

Ausstellung: Rainer Küchenmeister, Werke 1960-1980, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1980, Kat.-Nr. 72
Rainer Küchenmeister, Werke 1961-1985 (ehem. Galerie Stangl), Karl & Faber, München 1992, Kat.-Nr. 119 (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite)

Lot 8151, Auction  118, Knizak, Milan, Destroyed Music

Knizak, Milan
Destroyed Music
Los 8151

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.375€ (US$ 1,478)

Details

"Destroyed Music"
Langspielplatte, zerkratzt, angeschmolzen und mit roter Farbe. Auf Plexiglasscheibe geschraubt. 1963-79.
33 x 33 cm.
Verso auf der LP mit Kugelschreiber signiert "Milan Knizak", datiert und betitelt.

Der tschechische Aktionskünstler und Musiker Knizak organisierte die ersten Fluxus-Aktionen in Tschechien. George Maciunas ernannte ihn 1965 zum "Direktor von Fluxus-Ost". Seine "destruierte Musik" entstand seit 1964, durch Überkleben, Übermalen und mechanisches Bearbeiten von Schallplatten, und aus Teilen verschiedener, etwa mit Feuer angeschmorter oder zersägter Platten stellte er abspielbare Schallplattencollagen her. Hier ist es eine LP der Sängerin Gitte, die Knizak deformiert.

Ausstellung: Die Kunst zu sammeln, Stiftung Museum Kunstpalast Düsseldorf 2007, mit deren Klebeetikett verso auf dem Plexiglas

Lot 8152, Auction  118, Piene, Otto, Gegenbild und Schatten

Piene, Otto
Gegenbild und Schatten
Los 8152

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
813€ (US$ 874)

Details

Gegenbild und Schatten
Farbserigraphie auf Velin. 1965.
Ca. 50 x 56 cm (50 x 65 cm).
Signiert "OPiene" (ligiert) und datiert. Auflage 30 num. Ex.
Rottloff 15.

Abweichend von den Angaben bei Rottloff auf 1965 datiert (dort: 1964/65). Die kleine Auflage erschien beim Verlag der Edition Rottloff Karlsruhe. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Sehr selten.

Provenienz: Galerie Rottloff, Karlsruhe

Lot 8153, Auction  118, Piene, Otto, Halbe Rose

Piene, Otto
Halbe Rose
Los 8153

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Halbe Rose
Farbserigraphie auf Velin. 1965.
32 x 65 cm (50 x 65 cm).
Signiert "Piene", datiert und bezeichnet "épreuve d'artiste".
Rottloff 7/4.

Die Auflage erschien in Pienes früher Siebdruckfolge "Rose oder Stern". Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Äußerst selten.

Provenienz: Galerie Rottloff, Karlsruhe

Lot 8154, Auction  118, Piene, Otto, Tele-schwarz-weiß

Piene, Otto
Tele-schwarz-weiß
Los 8154

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.125€ (US$ 2,285)

Details

Tele-schwarz-weiß
Serigraphie auf festem Velin. 1970.
38 x 38 cm (65 x 50 cm).
Signiert "Piene" und datiert. Auflage 10 num. Ex.
Vgl. Rottloff 77.

Rottloff notiert eine farblich abweichende Auflage in Rot und Schwarz; die schwarz-weiße Variante, erschienen in sehr kleiner Auflage, ist äußerst selten. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.

Provenienz: Galerie Rottloff, Karlsruhe

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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