R(othe), E(dmund). In müssigen Stunden. 2 Bl., 157 S. 18,5 x 13 cm. Strukturgeprägter Pappband d. Z. (Kanten und Gelenke mit Schabspuren, Ecken etwas bestoßen). Bremen, G. Hunckel, 1866.
Nicht bei Kosch. – Einzige Ausgabe der kleinen Sammlung von Reisefeuilletons des biographisch nicht nachweisbaren, vermutlich aus Bremen stammenden Edmund Rothe, "einzig und allein mir selbst zur Freude und hoffentlich Niemandem zum Leide!" (Vorrede). Enthält u. a. "Ein Ausflug nach London 1861", "Erinnerungen an Helgoland 1863", "Von Wien nach Pesth 1864", "Pesth", "Im Waldsteiner Palast zu Prag 1864", "Vom Königssee 1864", "Wilhelmshöhe 1865", "Von der Insel Wight 1866", ferner "Wie schnell die Welt vergisst", "Ueber die Wirkung der Musik auf die Thiere" etc. Zwei Jahre später erschien ebenda ein Fortsetzungsteil, 1899 folgten seine Memoiren in zwei Bänden unter dem Titel Erlebtes und Erstrebtes. Lebenserinnerungen ebenda bei Diercksen & Wichlein. – Vereinzelte geringe Flecken. Kein bibliothekarischer Standortnachweis über den KVK.
Schiller, Friedrich. Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder ein Trauerspiel mit Chören. XIV, 162 S., 1 Bl. (Errata). 20 x 12 cm. Späterer Halblederband (leicht berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1803.
Goedeke V, 227, 9. Marcuse 240. Borst 995. – Erster Druck der ersten Ausgabe, kenntlich am fehlenden "l" bei "lebendig" (S. XIV, Zeile 23). – Vereinzelt etwas braunfleckig und mit Bleistiftanstreichungen von alter Hand. Insgesamt schönes, dekorativ gebundenes Exemplar.
Schlegel-Schelling, Caroline
Caroline. Briefe an ihre Geschwister
Los 2406
Zuschlag
160€ (US$ 172)
Schlegel-Schelling, Caroline. Caroline. Briefe an ihre Geschwister, ihre Tochter Auguste, die Familie Gotter, F.L.W. Meyer, A.W. und Fr. Schlegel, I. Schelling u. a. Herausgegeben von G. Waitz. 2 Bände. XIII, 385 S.; 2 Bl., 384 S.- Beigebunden: Dieselbe. Caroline und ihre Freunde. Mittheilungen aus Briefen von G. Waitz. IV, 108 S. Mit 2 Frontispices, Portrait Auguste Böhmer und Portrait Caroline Schlegel. 21 x 15 cm. Schwarze Halblederbände d. Z. mit Romantiker-RVergoldung. Leipzig, S. Hirzel, 1871 bzw. (Beiband:) 1882.
Goedeke VI, 17.2 e. – Erste Ausgabe. Caroline Schlegel-Schellings Jenaer Haus war ein literarisches Zentrum: Novalis, Brentano, Tieck, die Brüder Schlegel sowie der junge Schelling gingen hier ein und aus. Ihre hinterlassenen Briefe sind Zeugnisse eines ungewöhnlichen Lebens und einer ebenso ungewöhnlichen Frau. Ihre Kunst ist die 'Kunst zu leben', die sich uns in ihren Briefen mitteilt. – Papierbedingt gebräunt.
Schopenhauer, Johanna
Ausflug an den Niederrhein und nach Belgien
Los 2407
Zuschlag
240€ (US$ 258)
Schopenhauer, Johanna. Ausflug an den Niederrhein und nach Belgien. 2 Bände. 2 Bl., 316 S.; 2 Bl., 319 S. 16 x 10,5 cm. Moderne Halblederbände im Stil d. Z. mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem grünem RSchild in modernem Pappschuber. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1831.
Goedeke X, 27, 26. – Erste Ausgabe. – Es fehlt das gestochene Frontispiz. Außergewöhnlich frisches und tadelloses Exemplar in ebensolchem bibliophilen Einband im Stil der Zeit.
Sealsfield, Charles (d. i. Karl Postl). Gesammelte Werke. 15 Bände. 14,5 x 10 cm. Strukturgeprägter Leinenband d. Z. (Rücken ausgeblichen) mit goldgeprägtem RTitel und Romantiker-RVergoldung. Stuttgart, Metzler, 1845-1847.
Goedeke XV 630, 338. Hirschberg S. 385. Hagen 1. – "Originalausgabe und inhaltlich bisher vollständigste Werkausgabe" (Hagen). – Etwas fleckig. Sehr schön erhaltene dekorative Reihe mit Romantiker-Rückenvergoldung.
Widmungsexemplar
Storm, Theodor. Ein Bekenntniß. Novelle. 1 Bl., 105 S., 2 Bl. Verlagsanzeigen. 15 x 11 cm. OLeinen mit farbiger und vergoldeter Deckelprägung, goldgeprägtem RTitel und Goldschnitt. Berlin, Paetel, 1888.
Wilpert-Gühring 46. Teitge 389. – Erste Ausgabe. Vord. fl. Vorsatz mit eigenhändiger Widmung von Theodor Storm (1817-1888): "Dem Hause Wilhelm Jensen mit herzlichem Weihnachtsgruß Hademarschen, 7 Dezbr 1887 Th Storm". – Sehr schönes Exemplar.
Storm, Theodor. Der Herr Etatsrath. 1 Bl., 86 S. 14,5 x 10,5 cm. Blaugrüner OLeinenband (etwas berieben) mit ornamentalem Deckeltitel. Berlin, Paetel, 1882.
Teitge 585. – Erste Einzelausgabe. Der Erstdruck erschien 1881 in Westermanns illustrierten deutschen Monatsheften. – Nur vereinzelte Stockflecken. Wohlerhaltenes Exemplar.
Swift, Jonathan
Lemuel Gullivers Reisen zu verschiedenen entfernten Nationen
Los 2413
Zuschlag
190€ (US$ 204)
(Swift, Jonathan). Lemuel Gullivers Reisen zu verschiedenen entfernten Nationen ... neu übersetzt von (J. K. Risbeck). 4 Teile in 1 Band. VIII, 306 (recte 406) S. Mit gestochener TVignette von Schellenberg. 16,5 x 9,5 cm. Pappband d. Z. (etwas fleckig) mit goldgeprägtem RSchild. Zürich, Orell u. a., 1788.
Kosch XIII, 37 (mit irrigem Datum "1787"). Thanner 674. – Erste Ausgabe dieser Übersetzung. – Vorderer fl. Vorsatz mit Besitzvermerk. Gutes Exemplar.
Swift, Jonathan
The life and genuine character of Doctor Swift
Los 2414
Zuschlag
150€ (US$ 161)
Swift, (Jonathan). The life and genuine character of Doctor Swift. Written by himself. 19 S. 35 x 21 cm. Neuerer Halblederband (Kanten etwas berieben). London, J. Roberts, 1733.
Teerink Nr. 727 (S. 357). – Nach Teerink die erste Ausgabe. "Is to be taken as a seemingly spurious, but realy genuine production of Swift's pen". – Etwas gebräunt und wasserrandig.
(Neue) Thalia. Herausgegeben von F(riedrich) Schiller. 11 Hefte. 19 x 12 cm. Späterer Papierumschläge. Leipzig, Georg Joachim Göschen, 1792-1793.
Goedeke V 175-180. Marcuse 126-128, 134-137. Kirchner I, 4208. Diesch 1149. – Erste Ausgabe der hochrangigen Zeitschrift. Vorhanden sind folgende elf Hefte: Jahrgang 1792, Hefte I-VI und Jahrgang 1793, Heft I und Hefte III-VI (ohne Heft II). Zunächst als dramaturgische Hauszeitschrift des Dalbergschen Mannheimischen Theaters geplant und als Rheinische Thalia (Heft I) im "Lenzmonat" 1785 erschienen, änderte Schiller nach der Übernahme des Blattes durch Göschen das Konzept in eine allgemein-literarische Zeitschrift, in der neben dichterischen Arbeiten auch ästhetische, historische oder politische Abhandlungen aufgenommen werden konnten. Die Hefte V und VI (Jahrgang 1793) enthalten vier Erstdrucke von Hölderlin: In Heft V (1793) Fragment von Hyperion (S. 181-221) sowie die Hymne Das Schicksal (S. 222-224) und in Heft VI (1793) Griechenland (S. 331-333) sowie die Hymne Dem Genius der Kühnheit (S. 334-336). – Etwas stockfleckiges, unbeschnittenes Exemplar.
Trollope, Frances. Der Vikar von Wrexhill. Ein Roman. Aus dem Englischen von Otto von Czarnowsky. 3 Bände. 18,5 x 11,5 cm. OBroschur. Aachen und Leipzig, J. A. Mayer, 1837.
Sehr seltene erste deutsche Ausgabe. Das englische Original erschien 1836. – Zweiseitig unbeschnittenes Exemplar. Kein Nachweis im KVK.
Vergil. Bucolica Georgica et Aeneidos libri XII. Oder Hirten- Wirthschaffts- und Helden-Gedichte. Mit Teutschen Anmerckungen also erkläret. Nebst einer Vorrede samt dem Leben und Schriffen Virgilii wie auch einem Lateinischen und Teutschen Real- und Verbal-Register. 21 Bl., 1162 S., 27 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit (ankoloriertem) gestochenem Frontispiz. 14 x 8,5 cm. Pergament d. Z. (fleckig) mit hs. RTitel. Halle, Renger, 1722.
VD18 10518665. Vgl. Schweiger II, 1173 (Ausgabe Nürnberg 1738). – Wohl die erste Ausgabe dieser kommentierten Edition. Das Frontispiz mit dem Titel "Genealogia Romuli" zeigt einen Stammbaum beginnend beim trojanischen König Anchises bis zu Romulus und Remus, den beiden sagenhaften Gründervätern Roms. – Gebräunt und braunfleckig.
Voltaire, François Marie Arouet de
Ce qui plait aux dames, conte
Los 2422
Zuschlag
520€ (US$ 559)
(Voltaire, François Marie Arouet de). Ce qui plait aux dames, conte. 23 S. Mit gestochenem Frontispiz. 18,5 x 13 cm. Neuerer Halblederband im Stil d. Z. "Partout, Chez les libraires françois", 1764.
Barbier I, 545. Bengesco 644. BN, Cat. Voltaire 1979, 377. – Erste Ausgabe. "Voltaire se serait inspiré du conte 'The Wife of Bath's tale' de Chaucer, modernisé par Dryden" (Cat. BN). Am 1. Dezember 1763 schrieb Voltaire der Marquise du Deffand: "L'aveugle fait ce qu'il peut pour amuser l'aveugle ... il croit que le présent conte pourrait faire passer un quart d'heure de temps attendu (comme il est très bien dit dans ledit conte) que les soirées d'hiver sont longues". Die conte, auf die sich Voltaire bezieht, ist unzweifelhaft das vorliegende Werk, da es sich hier um die einzige Versgeschichte mit langen Winterabenden handelt. In einem Brief vom 3. November an Chauvelin - dem er Verse für 1764 versprochen hatte - ist dieses Poem noch nicht erwähnt. – Schönes Exemplar.
Voltaire, François Marie Arouet de
La Pucelle, poeme en xxi chants
Los 2423
Zuschlag
170€ (US$ 183)
Voltaire, François Marie Arouet. La Pucelle, poème en XXI chants. 2 Bände. 228 S.; 247 S. Mit 2 gestochenen Portraits und 21 Kupfertafeln. 16 x 9 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, leicht bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel. O. O, Société littéraire-typographique, 1789.
Cohen-Ricci 1033. – Spätere Ausgabe. "Pour illustrer l'édition, agrandir par un cade les figures de Moreau, de l'édition de 1784, et on les colla dans ce cartouche orné" (Cohen-Ricci). Die Kupfertafeln wurden nach Moreau le Jeune u. a. von Dambrun und Simonet gestochen, die Portraits zeigen Voltaire und Jeanne d'Arc. – Leicht gebräunt, teils etwas braun- bzw. stockfleckig.
(Wieland, Christoph Martin). Idris. Ein heroisch-comisches Gedicht. Fünf Gesänge. 298 S. Mit gestochener Titelvignette von Geyser nach Oeser. 20 x 12,5 cm. Halbleder d. Z. (gering berieben) mit floraler RVergoldung. Leipzig, Weidmanns Erben und Reich, 1768.
Goedeke IV/1, 553, 54. Günther-Zeilinger 421. Rümann 1255. Hayn-Gotendorf VIII, 413. – Erste vollständige Ausgabe, zuvor waren Teilabdrucke in Zeitschriften erschienen. Das Titelkupfer, auf dem eine nackte Nymphe den nicht weniger bekleideten Ritter Idris umschlingt, bezeichnen Hay-Gotendorf als "freie ... Badeszene". – Titel mit altem Besitzeintrag und gestrichenem Besitzstempel, fl. Vorsatz mit Ziffernsignaturen. Leicht stockfleckig.
Wieland, Christoph Martin
Musarion, oder die Philosophie der Grazien
Los 2426
Zuschlag
80€ (US$ 86)
Wieland, Christoph Martin. Musarion, oder die Philosophie der Grazien. Ein Gedicht in drey Büchern. 3 Teile in 1 Band. 1 Bl., XX, 128 S. Mit gestochener Titelvignette und 6 Textvignetten von J. Stock nach A. F. Oeser. 15,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (Deckel stärker berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Weidmanns Erben und Reich, 1769.
Goedeke IV 1, 553, 55. Deusch 13a. Hayn-Gotendorf VIII, 413. Rümann 1256. Rümann, Oeser, S. 14. – Erste illustrierte Ausgabe. "Zweifellos ist es - auch innerhalb Wielands Werk - eines der anmutigsten und reizvollsten Beispiele für Rokokopoesie" (KLL 6522). – Ohne vorderen fliegenden Vorsatz, hinterer Vorsatz gebräunt, vereinzelt leicht stockfleckig, sonst ordentlich erhaltenes Bändchen mit hübscher Rückenvergoldung
Wunderliche und seltsame Historien Tillen Eulenspiegel, eines Bauren Sohn aus dem Lande Braunschweig gebürtig, welche aus der Niedersächsischen Sprache ins Hochdeutsche übersetzt, und sehr kurzweilig zu lesen ist. 68 nn. Bl. Mit ankoloriertem Titelholzschnitt und 30 Textholzschnitten. 16 x 9,5 cm. Moderner Lederband, der Vorderdeckel mit Nachbildung des Titelblatts. O. O., Dr. u. J. ("Ganz neue und verbesserte Auflage. Ganz neu gedruckt" (um 1780).
Bibliographisch nicht nachweisbare Volksbuchausgabe. – Etwas braunfleckig, das Schlussblatt im unteren Rand restauriert (ohne Textverlust). Kein bibliothekarischer Standortnachweis über den KVK, auch das titelidentische Exemplar der Berliner Stabi (heute in Krakau) weicht vom vorliegenden Druck ab.
Fichte, Johann Gottlieb
Versuch einer Critik aller Offenbarung
Los 2432
Zuschlag
480€ (US$ 516)
(Fichte, Johann Gottlieb). Versuch einer Critik aller Offenbarung. 182 S. Mit gestochener Titelvignette. 19,5 x 12 cm. Pappband d. Z. (Rücken mit Fehlstellen im Bezug, stärker berieben und fleckig sowie angeschmutzt). Königsberg, Hartung, 1792.
Ziegenfuss I, 341. – Erste Ausgabe. "1791 reiste Fichte von Leipzig nach Königberg und "suchte Kant auf, dem er die in 5 Wochen niedergeschriebene Abhandlung 'Versuch...' statt einer Empfehlung vorlegte." (Ziegenfuss). Erste selbständige, anonym erschienene Schrift des Philosophen, die von ihren Lesern zunächst für eine Arbeit Kants gehalten wurde. – Leicht gebräunt, ganz vereinzelt mit hs. Randanmerkungen. Der vordere fl. Vorsatz mit hs. Ausführungen.
Fichte, Johann Gottlieb
Versuch einer Kritik aller Offenbarung
Los 2433
Zuschlag
120€ (US$ 129)
Fichte, Johann Gottlieb. Versuch einer Kritik aller Offenbarung. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. 2 Bl., IX, 249 S. Mit gestochener Titelvignette. 19 x 11,5 cm. Halbleder d. Z. (gering berieben, Ecken leicht bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem rotem RSchild. Königsberg, Hartung, 1793.
Baumgartner-Jacobs 2a x. Meyer 280. Ziegenfuss I, 341. Vgl. Goedeke V, 8, 16, 1 (Erstausgabe). – Zweite Ausgabe der ersten selbständigen Veröffentlichung Fichtes, erstmals unter seinem Namen. Der Verleger hatte - aus Versehen, wie er später behauptete - bei der ersten Auflage von 1792 die Angabe des Autorennamens auf dem Titel unterlassen und auch die Vorrede Fichtes gestrichen. Die Folge war, dass das Werk allgemein für eine Schrift Kants gehalten wurde, der daraufhin in einer für Fichte ehrenvollen Richtigstellung den Sachverhalt klärte. Fichte wurde dadurch ein berühmter Mann (vgl. Ziegenfuss I, 342). – Es fehlt das Erratablatt am Schluss. Etwas stockfleckig, Titel mit hinterlegtem Loch. Dekorativ gebundenes Exemplar.
Gurlitt, Johannes
Sammelband mit vier Programm- bzw. Schulschriften
Los 2435
Zuschlag
190€ (US$ 204)
Gurlitt, Johann. Sammelband mit vier Programm- bzw. Schulschriften über Macphersons Ossian am Hamburger Johanneum. 19 x 15,5 cm. Pappband d. Z.(berieben, Ecken beschabt, ohne Rücken). Hamburg, Gottlob Friedrich Schniebes, 1802-1805.
I. Über Ossian. Erster Abschnitt. Womit zu seiner Einführung als Director und Professor des Johanneums am 9. November früh um 10 Uhr ehrerbietigst einladet. 42 S. Hamburg 1802. - II. Zwei Proben von Uebersezungen aus Ossian, nebst Nachträgen zur Ossianischen Literatur. Womit die Schulprüfung am 4. und 5. October ... und die öffentliche Redeübung am 11. October ... in der ersten Klasse des Johanneusms ankündigt. 1 Bl., 43 S. Hamburg 1803. - III. Ossians Fingal, zweiter und dritter Gesang. Nebst Nachträgen zur Ossianischen Literatur. Zur Ankündigung des Examens am 2ten und 3ten October ... und der Redeübung am 9ten October im Johanneum. 1 Bl., 40 S. Hamburg 1804. - IV. Ossians Fingal, vierter, fünfter und sechster Gesang. Mit Anmerkungen und Literatur-Nachträgen. Zur Ankündigung der Schülerprüfung im Johanneum, am 23. und 24. April ... und der Abschiedsreden, am 30. April. 1 Bl., 43 S. Hamburg 1805. – Etwas fleckig, am Schluss auch gebräunt und mit Braunfleck im Seitenrand.
Helvetius, (Claude Adrien). Discurs über den Geist des Menschen. Aus dem Französischen. Mit einer Vorrede Joh(ann) Christoph Gottscheds. 40 Bl., 646 S., 1 w. Bl. 19,5 x 12 cm. Leder d. Z. (etwas berieben und bestoßen) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchildern. Leipzig und Liegnitz, David Siegert, 1760.
Ziegenfuss I, 503. Fromm III, 12305. – Erste deutsche Übersetzung der zuerst 1758 in Paris erschienenen Schrift De L'esprit, eine der grundlegenden sensualistischen Abhandlungen und zugleich eines der Hauptwerke zur Entwicklungsgeschichte des Materialismus. Als Gegenstück zu Montesquieus L'esprit de lois konzipiert, erregte die Schrift die Anfeindung des Klerus und des Dauphin, der das Werk offiziell verbrennen ließ. "Helvetius ist ein Vertreter der französischen Aufklärung. Als Philosoph ist er Sensualist und Utilitarist. Alle Vorstellungen entspringen aus der Sinneswahrnehmung. Das Denken (Urteilen) als Vergleichen von Empfindungen ist sinnlichen Ursprungs und erfaßt nur die Relationen der Dinge. Den Impuls zum Denken geben die Gefühle. Der Mensch ist ein hedonistisches Wesen, er strebt nach Lust und nach Vermeidung von Unlust, so daß in diesem Sinne der Egoismus die Quelle alles Handelns ist. Was in der physischen Welt das Bewegungsgesetz, ist in der geistigen Welt das Interesse. Dem sittlichen Handeln liegt aber das 'wohlverstandene Interesse' (l'intérét bien entendu) zugrunde, die Verbindung des Eigenwohles mit der Förderung des Gesamtwohles. Die Leidenschaften sind nicht zu unterdrücken, sondern zu regeln und gemeinnützig zu machen. Eine Beschränkung der Arbeitszeit, ein Recht auf Eigentum, Verbreitung von Bildung und dgl. sind soziale Forderungen" (Eisler, Philosophen-Lexikon, 1912, S. 249f.). – Vorsatz mit montiertem Katalogausschnitt. Etwas braufleckig. Exemplar aus der Fideicommiss-Bibliothek der Familie von Klitzing in deren Schloss Demerthin im Landkreis Prignitz in Brandenburg, mit entsprechendem Stempel auf dem fl. Vorsatz.
(Iselin, Isaak). Ueber die Geschichte der Menschheit. 2 Teile in 1 Band. 6 Bl., 243 S.; 5 Bl., 294 S. Titel in Schwarz und Rot. 16 x 9,5 cm. Moderner Pergamentband mit RSchild. Frankfurt und Leipzig, J. Heinrich Harscher, 1764.
VD18 90132386. VD18 90132394. Ziegenfuss I, 581. – Sehr seltene erste Ausgabe vom Hauptwerk des schweizer Geschichtsphilosophen Isaak Iselin (1728-1782), "das große Verbreitung fand ... (und) in welchem er sich die Aufgabe stellte, den Entwickelungsgang der Cultur der Menschheit darzustellen. Er will darin zeigen, wie mehr und mehr unter den Menschen die Macht der Vernunft die Herrschaft der sinnlichen Triebe und Begierden und falscher Einbildung überwindet, er schließt mit einem freudigen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft der Menschheit und hofft, daß unsere Nachkommen auch von den letzten Schlacken der Barbarei, die uns noch anhaften, befreit sein werden" (ADB XXIII, 772f). Iselin gilt als Begründer der spekulativ-universalistischen Geschichtsphilosophie im deutschsprachigen Raum. – Titel von Teil I alt gestempelt, Innenspiegel mit modernem Exlibrisschildchen ("Carl Winter Heidelberg"). Wohlerhaltenes Exemplar.
Kalmár, György
Grammaticalische Regeln zur Philosophischen oder Allgemeinen Sprache
Los 2438
Zuschlag
650€ (US$ 699)
Kalmár, György. Grammaticalische Regeln zur Philosophischen oder Allgemeinen Sprache, das ist, Der Sprache aller Voelker Zeiten und Lebensarten. 2 Bl., XXIV S., 3 Bl. (Pränumeranten), 114 S. Mit gestochenem Portrait und 6 gestochenen Tafeln. 20,5 x 12,5 cm. Leder d. Z. (Gelenke teils geklebt) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Wien, Joseph von Kurzböck, 1774.
VD18 11027797. Vgl. Galland 100. Wurzbach X, 401 (nennt nur 5 Tafeln). – Erste deutsche Ausgabe der programmatischen Hauptschrift des ungarischen Sprachwissenschaftlers und Orientalisten György Kalmár (1726-1782); der lateinische Erstdruck erschien 1772 in Berlin und Leipzig unter dem Titel Praecepta grammatica. "Kalmár's philologische Arbeiten, namentlich seine Regeln einer philosophischen Universalsprache, wurden von seinen Zeitgenossen hochgeschätzt und seine literarischen Freunde ehrten ihn dadurch, dass sie sein Bild stechen und es mit einer ehrenvollen Inschrift versehen liessen." (Wurzbach). "Dass Kalmár selbst in der Leibniz-Nachfolge stehen wollte und dessen Bemühungen, einen Universalcharakter zu erstellen, in die Tat umzusetzen versuchte, geht nicht nur aus seinen diversen Vorworten hervor, sondern aus den Lobes- und Empfehlungsschreiben verschiedener Gelehrter, die in den 1773 und 1774 veröffentlichten Versionen abgedruckt waren. Kalmárs Versuch aber, einen auf philosophischer Basis beruhenden Universalcharakter auszuarbeiten, verwendete mehr als 400 Grundzeichen, von denen jedes in einem eng definierten, erweiterten und auch übertragenen Sinne eingesetzt werden kann. Daraus entsteht eine philosophisch aufgebaute, rein schriftliche Universalsprache, die in ihrem hybriden Charakter dem Kircherschen Entwurf in dessen Manuskript aus dem Jahre 1659 nicht ganz unähnlich ist" (Strasser, Lingua universalis, 251ff.) Die Tafeln zeigen die von Kalmár entworfenen Schriftzeichen und geben Textauszüge aus Werken von Newton, Kopernikus, Morinus, Grotius, Boerhaave, van Swieten, Bernoulli, Galilei etc. wieder. Die Seite 113/114 mit einer lateinischen Zueignung ist irrtümlich an den Beginn des Textes gebunden. – Titel mit zeitgenössischem Besitzeintrag, das Portrait mit kleinen Feuchtigkeitsrändern, sonst nur vereinzelte Flecken und insgesamt wohlerhalten. Etwas leimschattig.
Kant, Immanuel. Critik der reinen Vernunft. 4 Teile in 2 Bänden. 16 x 10 cm. Leder d. Z. (vereinzelte Wurmgänge, leicht berieben, gering fleckig) mit 2 goldgeprägten RSchildern und RVergoldung. Graz 1795.
Warda 66.Titel der Bände I und III gestempelt, leicht gebräunt und braunfleckig.
Kant, Immanuel. Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre. X, 190 S., 1 Bl. (Errata). 20,5 x 11,5 cm. Leder d. Z. (Ecken und Kapitale bestoßen, Gelenke unten leicht angeplatzt) mit RVergoldung und RSchild. Königsberg, Friedrich Nicolovius, 1797.
Warda 176. Adickes 90. – Erste Ausgabe. – Stockfleckig, anfangs und am Schluss etwas stärker betroffen, fl. Vorsatz lose. Exemplar ohne den manchmal fehlenden zweiten Titel Die Metaphysik der Sitten. Zweyter Theil.
Nietzsche, Friedrich. Gesammelte Werke. Musarionausgabe. 23 Bände. Mit Abbildungen und Faksimiles. 24,5 x 17 cm. 20 OHalblederbände (Rücken teils beschabt und berieben) mit je 2 RSchildern, dezenter RVergoldung sowie KGoldschnitt und 3 OPergamentbände (leicht fleckig) mit Filetenvergoldung, 2 goldgeprägten RSchildern und KGoldschnitt. München, Musarion, 1922-1929.
Monumentalausgabe mit den Registerbänden (XXII und XXIII). In kleiner numerierter Auflage erschienen. Die Bände I, II und VIII in Pergament (184 nummerierte Exemplare). – Alle Bände mit jüngerem Exlibris. Gutes Exemplar, leider etwas Tabakrauchgeruch verströmend.
Im Meistereinband
Nietzsche, Friedrich. Jenseits von Gut und Böse. Vorspiel einer Philosophie der Zukunft. VI, 1 Bl., 271 S. 20,5 x 13,5 cm. Etwas späterer marmorierter Halbmaroquinband (signiert: "W. Collin") mit ornamentaler RVergoldung, goldgeprägtem RTitel, Deckelfilete und KGoldschnitt in Pappschuber. Leipzig, C. G. Naumann, 1886.
Jacoby S. 56. Borst 3691. – Erste Ausgabe. "Infolge von Differenzen mit seinem Verleger Schmeitzner hatte Nietzsche 'Jenseits von Gut und Böse' auf eigene Kosten drucken lassen und dieses Werk im Kommissionsverlag von C. G. Naumann in Leipzig herausgebracht. Nun entschloß er sich, auch die Restbestände seiner übrigen von Schmeitzner verlegten Schriften an E. W. Fritzsch in Leipzig zurückzuübertragen." (Jacoby). – Sehr schönes und nahezu tadelloses Exemplar im signierten Meistereinband.
Vom Gesellschaftsvertrag
Rousseau, Jean-Jacques. Principes du droit politique. 2 Bl., VIII, 323 S. Mit gestochener Titelvignette nach B. Bolomey. 22,5 x 13 cm. Moderner marmorierter Lederband im Stil d. Z. mit floraler RVergoldung, goldgeprägtem RSchild, doppelten Deckelfileten und Stehkantenvergoldung. Amsterdam, Marc Michel Rey, 1762.
Dufour 133. Sénelier 554. Tchemerzine X, 43b. PMM 207. – Zweiter oder B-Druck der ersten Ausgabe des Contract social, eigentlich der Originaldruck, bei dem lediglich ein neues Titelblatt, welches den Untertitel zum Haupttitel macht und eine andere Vignette trägt, eingehängt wurde. Ferner wurden die Seiten 321 bis zum Schluss (S. 324 mit den Verlagsanzeigen) neu gesetzt, wobei die Fußnote auf Seite 321/22 wegfiel. Diese Druckfassung wurde von Rousseau als endgültig autorisiert (vgl. Dufour). "Remains Rousseau's greatest work" (PMM). – Leichte Flecken, zahlreiche Lagen mit zumeist verblasstem Feuchtigkeitsrand. Unbeschnittenes Exemplar in einem hochwertigen Lederband im Stil der Zeit, der Buchblock allerdings etwas zu knapp eingebunden.
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