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Maria Theresia, röm.-dt. Kaiserin
Adelsbrief 1751
Los 2152

Zuschlag
2.800€ (US$ 3,011)

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- (Maria Theresia). Adelsbrief m. U. "Maria Theresia". Lateinische Kalligraphie in Gold und Schwarz auf Pergament mit Goldschnitt. 6 Bl., davon 11 S. beschrieben oder illustriert. Mit ganzseitiger Wappenmalerei in Rot, Blau, Gold und weiteren Farben sowie mit angehängtem großen Lacksiegel (Durchmesser 13 cm) in schwerer Messing-Kapsel mit eingraviertem Doppeladler-Wappen an golddurchwirkter Kordel. Folio. Roter Samtband (gering beschabt) mit 2 (statt 4) grünen Seiden-Schließbändern. In einer mit goldgeprägtem Leder bezogenen und mit Leder gepolsterten Holz-Kassette d. Z. (Gebrauchsspuren; kleine Fehlstellen im Bezug) mit 1 (statt 2) Messingschließen. Wien 1.III.1751.
Prachtvolle Pergament-Handschrift in latein. Sprache, mit welcher der wohl kroatische Capitain Janich Antonovich wegen seiner zahlreichen militärischen Verdienste in den erblichen Adelsstand erhoben wird, der somit auch seinen Sohn Demetrius und seine Tochter Maria einschließt. Auf 4 Seiten werden die vielfältigen Verdienste in seiner Laufbahn als "probatus Miles" geschildert. Zur Bestätigung durch die Aristokratie des Reiches wird am Schluß auf ca. 2 Seiten eine große Anzahl von führenden Persönlichkeiten des Hochadels aus Ungarn, Böhmen, Mähren, Slovenien und Kroatien genannt. - Gegengezeichnet vom Grafen Leopold von Nadazd. - Dabei: Notariell beglaubigte zeitgenössische Kopie dieser Urkunde. Lateinische Handschrift auf Pergament mit Goldschnitt. 4 Bl., davon 61/2 S. beschrieben. Mit papiergedecktem Notariatssiegel. Folio. Pergamentband d. Z. mit reicher Goldprägung und dem Habsburger Doppeladler auf beiden Deckeln sowie mit rosa und grünen Seiden-Verschlußbändern (diese teils defekt). - Ausnehmend schön erhaltene Pergament-Urkunden in prächtiger Kalligraphie, mit der seltenen Original-Leder-Kassette.

Lot 2153, Auction  118, Metternich, Clemens Wenzel Fürst von, Brief 1839

Metternich, Clemens Wenzel Fürst von
Brief 1839
Los 2153

Zuschlag
260€ (US$ 280)

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"entre Teplitz et Constantinople"
- Metternich, Clemens Wenzel Fürst von, österr. Staatsmann, Außenminister und Staatskanzler, prägte die europ. Politik der Restauration (1773-1859). Eigh. Brief m. U. "Metternich". In franz. Sprache. 1 S. Goldschnitt. 4to. Wien 1.VIII.1839.
An einen Baron, dem er zwei Briefe an den in Konstantinopel weilenden Fürsten Pückler übersendet. "... Voici deux lettres pour le Prince de Pückler, qu'un courier de Teplitz vient de me porter avec l'invitation de les faire parvenir dans le plus bref delai possible, à leur adresse. Je ne crois pas qu'une demande puisse être satisfaite dans des voyes plus courtes. Un courier entre & un autre part; c'est tout ce qu'il peut y avoir de plus prompte entre Teplitz & Constantinople ...". - Am oberen Rand der Vermerk: "reçu le 13 Août par un courier anglais". - Pückler kehrte erst 1840 von seiner Orientreise zurück.

Lot 2154, Auction  118, Österreichischer Adel des 18. Jahrhunderts, Konvolut von 9 Autographen

Österreichischer Adel des 18. Jahrhunderts
Konvolut von 9 Autographen
Los 2154

Zuschlag
400€ (US$ 430)

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- Österr. Adel des 18. Jhdts. 9 Autographen. 1707-1798.
Vorhanden: Maria Theresia, Herzogin von Savoyen und Piemont. Brief m. U. 1 S. Wien 17.VIII.1762. - An den Verwalter ihres Judenauer Meierhofs, wegen des Kaufs einer Kuh. - F. W. Graf Ebergeniy. Dok. m. U. 1 S. Mit Adresse und Siegel. 30.VIII.1707. - An den Bürgermeister von Wiener Neustadt, erbittet als General Bescheid über seine Marschroute. - Carl Graf Clary-Aldringen, Prager Burggraf. Dok. m. U. 1 S. Prag 1775. - Betrifft Kontributionsgelder. - Stark fleckig. - Richard und Eduard, Grafen d'Alton (beide 1787). - J. Alvinczy von Barbereck, Feldmarschall. 2 S. In franz. Sprache (1798). - Max-Ulrich Graf Kaunitz-Rietberg, Landeshauptmann in Mähren. 1 S. (Brünn 1727). - Kondolenzbrief an Graf Virmond. - Anton Graf Mercy (1762). - An den Hofkriegsrat. - Johann Joachim Graf Sinzendorf (Petersdorf 1726).

Lot 2155, Auction  118, Waldstein, Franz J. G. Graf von, Dekret 1755

Waldstein, Franz J. G. Graf von
Dekret 1755
Los 2155

Zuschlag
120€ (US$ 129)

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- Waldstein, Franz Joseph Georg, Graf von, ab 1731 Erbherr auf Dux in Mähren, eifriger Kultur-Mäzen (1709-1771). Urkunde m. U. "Jos: Georg Gr: v: Valdstein" und Lacksiegel. Deutsche Handschrift auf Papier. 1 S. Quer-folio. Schloß Dux 27.II.1755.
Dekret in der Erbschaftsangelegenheit einer Untertanin, die aus der bisherigen "Erbgerichtigkeit" entlassen, aber nun der "Pupillar-Herrschaft Comnitz" zugeordnet wird. Mit eingehender Darstellung ihrer Vermögensverhältnisse in dem Regierungsbezirk und der eventuell erbberechtigten Verwandten. - 30 Jahre später, unter Franz Josefs Nachfahren Joseph Karl Emanuel von Waldstein, lebte bekanntlich der Weltenbummler Giacomo Casanova für 13 Jahre als Bibliothekar auf Schloß Dux. - Frisch erhalten.

Lot 2156, Auction  118, Pius X., röm. Papst, Sign. Porträt-Photographie mit Segensspruch

Pius X., röm. Papst
Sign. Porträt-Photographie mit Segensspruch
Los 2156

Zuschlag
750€ (US$ 806)

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Ein Heiliger
Päpste. - Pius X., röm. Papst, heiliggesprochen (d. i. Giuseppe Melchiorre Sarto, 1835-1903-1914). Porträt-Photographie, gedruckt und auf Karton gewalzt, mit eigh. Signatur und Segensspruch auf dem Untersatz. 27,5 x 19,5 cm (Bildformat 14,5 x 11 cm). (Rom, um 1910).
"Deus te benedicat. Pius PP. X". - Die Aufnahme des Florentiner Ateliers Fratelli Alinari, datiert "Déposé - Settembre 1909", zeigt den Papst in weißem Talar vor einem Lehnstuhl stehend, die rechte Hand auf einen Tisch mit Kruzifix gestützt. - Die Heiligsprechung Pius' X., dem schon zu Lebzeiten Wundertaten zugeschrieben wurden, geschah 1954, nachdem der entsprechende Prozeß bereits 1923 eingeleitet worden war. - Rückseitig Montagereste. - Dabei: Ignatius, Bischof von Regensburg (Ignatius von Senestrey, 1818-1906). Brief m. U. "Ignatius Bischof von Regensburg". 1 S. Folio. Regensburg 31.III.1865. - An den Dombaumeister Denzinger, wegen Umbaus des ehemaligen Schottenklosters in Regensburg. "Nota. Das ehemalige Schottenkloster S. Jacob hier soll für das Klerikalseminar adaptiert werden. Ich ersuche Sie deshalb, mir ... ein Projekt vorzulegen und zu diesem Behufe von einigen Seminars Gebäuden, welche als besonders zweckmäßig bekannt sind, vorher Einsicht zu nehmen. Meine Stiftungsadministration ist angewiesen, Ihnen einen Vorschuß von 300 fl. verabfolgen zu lassen. Mit der Abgabe des Projektes sehe ich auch einer Kostenliquidation für Ihre Mühe und Auslagen entgegen ...".

Pius XII., röm. Papst
Signiertes Foto
Los 2157

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

- Pius XII., röm. Papst (vorher Eugenio Giovanni Pacelli, 1876-1939-1958). Signierte Porträt-Photographie (11 x 6,5 cm). (Rom, wohl vor 1946).
"Pius pp. XII." unter dem kleinen Bildnis, das den Papst im Profil zeigt unter dem sich der gedruckte Ausruf "Da pacem, Domine, sustentibus Te! (Missa pro pace, Introitus)" befindet. - Die Tinte auf dem glatten Foto-Papier etwas verwischt. - Seltenes Autograph des hochpolitischen und entsprechend umstrittenen Papstes.

Elisabeth, Prinzessin von der Pfalz
Eigenhändiger Brief
Los 2159

Zuschlag
950€ (US$ 1,022)

Details

Pfalz. - Elisabeth, Prinzessin von der Pfalz, hoch gebildete Tochter des Kurfürsten Friedrich V. (des "Winterkönigs") und der Elisabeth Stuart, Prinzessin von Grßbritannien; wurde 1667 als Elisabeth III. Äbtissin des reichsunmittelbaren Frauenstifts Herford; als eifrige Philosophin und Mathematikerin große Verehrerin von René Descartes, mit dem sie einen lebhaften, freundschaftlichen Briefwechsel führte (1618-1680). Eigenhändiger Brief m. U. "Elisabeth". In franz. Sprache. 2 S. Doppelblatt mit Goldschnitt, Adresse und Ringsiegel. 4to. Herford 12.V. (wohl vor 1676).
An den braunschweig-lüneburgischen Geh. Rat Albrecht Philipp von dem Bussche in Osnabrück. "Je renvoye Monsieur les trois livres que vous m'avez presté et iay trouvé Spinoza tout comme vous l'avez descrit. pour le livre de l'esprit son intention est tres bone, et sa doctrine tres veritable, a sçavoir quil ny a point de vertu relle que la vertu christienne, mais je luy souhaite un peu de jugemt pour mettre les bone choses quil dit en ordre et apuyer premierement sa doctrine par des argumts solides, et puis l'esclairsir par exemples, comme il seroit facile a faire si cett ouvrage estoit tombée en bone main et si l'autheur de sa recherche l'eut entrepris. iay suject aussy de vous faire excuse d'avoir gardé vos dits livres si long temps. Les aprehentions qu'on a eu de la guere m'ont fait avoir bien de l'interuption ... J'ay prié Monsieur vostre maittre [d. i. Ernst August, Fürstbischof von Osnabrück] de vous permettre de faire un voyage pour moy aux generaux de france pour leur montrer la protection du Roy, que jay et sçavoir d'eux, de quell maniere je men dois servir. et si vous estier auttremt afferré de me prester un auttre de ses gens pour certefect. on espere tousjours la paix mais il faut se preparer pour se [= ce] pire qui puisse ariver ...". - Etwas fleckig, das Adressblatt stärker. - Sehr selten.

Lot 2161, Auction  118, Roon, Albrecht Graf von, Urkunde 1868 + Beigabe

Roon, Albrecht Graf von
Urkunde 1868 + Beigabe
Los 2161

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Roon, Albrecht Graf von, preuß. Generalfeldmarschall, Heeresreformer und Kriegsminister, Mitarbeiter Bismarcks zur Zeit der Reichsgründung, Ritter des Ordens pour le mérite (1803-1879). Urkunde m. U. "Roon". 3/4 S. Doppelblatt mit ornamentaler Kopfzeile und figürlichem Emblem des Kriegsministeriums. Folio. Berlin 18.VI.1868.
Beglaubigungsschein über die Verleihung des "Dienstauszeichnungskreuzes" an den Major Grafen zu Dohna vom 1. Garde-Dragoner-Regiment. - Der Orden war 1825 für Ableistung einer 25jährigen Dienstzeit im Heer gestiftet worden. - Dabei: Friedrich H. E. Graf von Wrangel, preuß. Feldmarschall, Gouverneur von Berlin, trotz reaktionärer Gesinnung vielfach geehrt und populär als "Papa Wrangel" (1784-1877). Brief m. U. "Meinem braven Regt rufe ich einen herzlichen Gruß zu. Gr v Wrangel". 1 S. Doppelblatt. Gr. 4to. Berlin 4.VI.1866. - An den Grafen zu Dohna, Oberst und Kommandeur des Ostpreußischen Kürassier-Regiments Nr 3 in Leopoldshayn bei Görlitz. Dankt für dessen Schreiben, "aus dem ich zu meiner Freude gesehn habe, daß mein Regiment ohne Unfall in seine Cantonnements eingerückt ist ... Meine Abreise von hier wird sich nach der des großen Hauptquartiers richten ...". - 10 Tage später begann der Krieg Preußens gegen Österreich und den Deutschen Bund, nachdem dieser Maßnahmen gegen Preußen beschlossen hatte.

Lot 2162, Auction  118, Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Eisenach, Brief 1612

Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Eisenach
Brief 1612
Los 2162

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Sachsen-Eisenach. - Johann Ernst d. Ä., Herzog von Sachsen-Eisenach, zeitweilig auch Regent von Sachsen-Coburg (1566-1638). Brief m. U. "Johan Ernst HzS". 11/2 S. Doppelblatt mit Adresse und papiergedecktem Siegel. Folio. Eisenach 24.IV.1612.
An Hans Bußert und Libort Bose, Vormünder der Kinder des verstorbenen Caspar von Hanstein, die den Pflichten ihrer Vormundschaft nicht zufriedenstellend nachgekommen seien. "... Befehlen euch demnach, als Vormunder der Jungen von Hanstein hiermit, undt wollen, das ihr entweder selbst, oder durch einen gnugsamb gevolmächtigten Dinstags den 26. annähenden Monats May uff Unser Cantzley alhier, rechter früer tagzeit unausbleiblich erscheinet, Geschieht obengedeuter sachen halber vor Unser Cantzler undt Räthen gutliche verhör undt handtlung zu pflegen ...". - Kleine Faltenrisse. - Johann Ernst war von 1586 bis 1596 (gemeinsam mit seinem Bruder Johann Casimir) und von 1633 bis zu seinem Tode auch Herzog von Sachsen-Coburg.

Lot 2163, Auction  118, Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Eisenach, Urkunde 1621

Johann Ernst, Herzog von Sachsen-Eisenach
Urkunde 1621
Los 2163

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

- Urkunde m. U. "Johan Ernst H z Sachssenn". 3 S. Doppelblatt mit papiergedecktem Siegel. Folio. Eisenach 12.II.1621.
Bestätigung eines Vertrags zwischen Herman Balthasar von Butlar als Gläubiger und den Brüdern Hans Henrich und Burkhart Georg von Wenckheim zum Altenstein als Schuldner, denen Butlar 3000 Gulden geliehen hatte. Nachdem es mit der Rückzahlung nicht funktioniert hatte, vielerlei Mißhelligkeiten auftraten und bereits die Räte des Amts Salzungen eingreifen mußten, habe man sich nunmehr geeinigt, dass die Brüder von Wenckheim für den Fall "nicht erfolgter gutlicher Zahlung, Capital und Zinßes" ihren Schafhof "sampt der Schefferey, ... Teichen, Äcker und Wiesen, auch aller ander Zugehörung nichts außgeschlossen, wie sie solches von ihren Eltern ererbet und besaßen", als Sicherheit verpfänden. Da ein solches Geschäft nicht ohne den Konsens des Herzogs abgeschlossen werden durfte, erteilt er hiermit unter Angabe verschiedener Konditionen seine Zustimmung. - Am unteren Rand kleine Faltenrisse. - Dabei: Je 1 abgeschnittener Brief-Schluß mit Unterschrift der Herzöge Ernst Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1724-1800) und Friedrich III. von Sachsen-Gotha (1699-1772).

Lot 2164, Auction  118, Friedrich III., Herzog von Sachsen-Gotha, Brief 1748

Friedrich III., Herzog von Sachsen-Gotha
Brief 1748
Los 2164

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Sachsen-Gotha. - Friedrich III., Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg (1699-1772). Brief m. U. "Friederich H z Sachßen mpp". 1 S. Doppelblatt mit Adresse und schwarzem Lacksiegel. Folio. Gotha, Schloß Friedenstein, 26.II.1748.
An die dortige Rentkammer. Das Ober-Consistorium habe gemeldet, dass am Gothaer Gymnasium ein weiterer Lehrer angestellt werden müsse. Da sich jedoch ergeben habe, dass weder der "fiscus gymnasticus", noch die "Milden-Casse" die Mittel besäßen, das jährliche "Interims-Gehalt" von 100 Gulden für den Lehrer aufzubringen, habe er beschlossen, dem anzunehmenden Pädagogen bis auf weiteres das Interims-Gehalt von 100 Gulden aus den Mitteln der herzoglichen Rentkammer bezahlen zu lassen. - "Unter Friedrichs Regierung blieb sein Land der mächtigste der thüringischen Kleinstaaten und sein Hof entwickelte sich zu einem Zentrum der Aufklärung. Letzteres ist aber vor allem auf seine geniale, ihm geistig weit überlegene Gemahlin zurückzuführen" (Wikip.).

Lot 2165, Auction  118, Ernst II., Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg, Brief an die Universität Jena

Ernst II., Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg
Brief an die Universität Jena
Los 2165

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

- Ernst II., Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg (1745-1804). Brief m. U. "Ernst HzS". 11/2 S. Doppelblatt mit Adresse und rotem Lacksiegel. Folio. (Gotha), Schloß Friedenstein 15.I.1779.
An Konrektor und Professoren der Universität Jena. Über die Aufbewahrung des "Kastens" mit den "von Zeit zu Zeit einkommenden academischen Geldern". Diese Kasse wurde früher im Hause des Konsistorialrates Polz, dann aber nach neuerem Beschluß des Konsistoriums in der "Consistorial-Stube" aufbewahrt. Aufgrund von Sicherheitsbedenken hatte daraufhin die Universität beim Herzog wegen dieses Ortes angefragt, und der Herzog ordnet an, dass die Dozenten nunmehr einen der ihren zum Kassenwart wählen sollen, der dann einer regelmäßigen Kontrolle unterliegt. Im übrigen erwarte er den Untersuchungsbericht der Universität in der Angelegenheit. - Beiliegend eine abgeschnittene Grußformel mit Unterschrift des Herzogs, datiert "Ichtershausen 11.IX.1772". - Herzog Ernst, Freimaurer und Illuminat, war ein eifriger Förderer der Künste und Wissenschaften in seinem Lande, auch Gründer der Gothaer Sternwarte.

Lot 2172, Auction  118, Stolberg-Wernigerode, Anton Graf zu, 2 Briefe an Ludwig Pernice

Stolberg-Wernigerode, Anton Graf zu
2 Briefe an Ludwig Pernice
Los 2172

Zuschlag
500€ (US$ 538)

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Preußische Zensur in der Provinz Sachsen
Stolberg-Wernigerode, Anton Graf zu, preuß. Staatsminister, Oberpräsident der Provinz Sachsen und Regierungspräsident in Magdeburg (1785-1854). 2 Briefe m. U. "Stolberg". Zus. 2 S. (1 Bl., 1 Doppelblatt mit Adresse). Folio. Berlin 10. und 16.II.1838.
An den Juristen Ludwig Pernice an der Universität Halle, Geheimer Oberregierungsrat, Kurator und außerordentlicher Regierungsbevollmächtigter an der Universität (1799-1861), der es als seine vornehmste Aufgabe ansah, "mit rücksichtsloser Strenge" gegen Studentenverbindungen und jegliche "aufrührerischen Tendenzen" vorzugehen. Graf Stolberg als Oberpräsident der Provinz Sachsen teilt ihm abschriftlich zwei aktuelle Zensur-Erlasse mit: "Da von der in Altona bei Johann Friedrich Hammerich herausgekommenen Schrift: 'Meine Ueberzeugung in Beziehung auf das Hannöversche Staatsgrundgesetz vom 26. September 1833. Geschrieben im November 1837' bereits die 2. Auflage erschienen ist, und dieser Umstand von den Buchhandlungen meist dazu benutzt wird, die Aufmerksamkeit des Publikums durch öffentliche Anpreisungen der Schrift rege zu machen, dieses aber nicht zu unterstützen ist, so wird die fernere öffentliche Ankündigung obiger Schrift hiermit untersagt." - Sechs Tage später erfolgt eine anders geartete Mitteilung: "Das unterm 6. Februar 1836 erlassene Verbot der in Scheible's Verlags-Expedition in Leipzig und Stuttgart unter dem Titel: 'Europa. Chronik der gebildeten Welt. Von August Lewald.' erscheinenden Zeitschrift ist, da seit längerer Zeit nichts Anstößiges darin gefunden worden ist, jetzt höheren Orts zurückgenommen worden. Es kann daher diese Zeitschrift nunmehro wieder ... angekündigt und verkauft, auch in öffentlichen Leihbibliotheken und Lesezirkeln gehalten werden." - Der Lewald-Artikel in der NDB ist also nicht ganz richtig, wenn es dort heißt, dass es Lewald mit der "Europa" gelang, "Zensur und Verbot zu unterlaufen". (Auch die Bezeichnung "Stuttgarter Landestheater" für Lewalds Arbeitsstätte spricht nicht für Sachkunde beim Verfasser des Artikels).

Lot 2173, Auction  118, Talleyrand, Charles Maurice de, Signiertes Billet

Talleyrand, Charles Maurice de
Signiertes Billet
Los 2173

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Talleyrand, Charles Maurice de, Fürst von Benevent, Herzog von Dino, französ. Staatsmann (1754-1838). Eigh. Billet m. U. "Talleyrand". 1 S. 8x11,5 cm. O. O. u. J.
"aujourd'huy pour vous voir, vous remercier, vous embrasser; demain matin à neuf heures et demie chez vous à vos ordres. Talleyrand". - Faltenrisse unauffällig unterlegt.

Kossuth, Lajos
Brief 1852
Los 2174

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Ungarn. - Kossuth, Lajos, ungar. Rechtsanwalt und freiheitlicher Politiker, Kämpfer für die Unabhängigkeit Ungarns von Österreich (1802-1894). Eigh. Brief m. U. "L. Kossuth". In engl. Sprache. 1 S. Gr. 8vo. London 23.X.1852.
Aus dem Londoner Exil an Reverend Dr. Vaughan in Manchester, dem er einen gleichfalls ins Exil getriebenen Landsmann empfiehlt, den Maler Mikos Szeremley, der die Veröffentlichung eines Bilderzyklus von Revolutionsdarstellungen plant. "... I beg leave to introduce & respectfully to recommend to your kind attention the bearer Colonel Szeremley my countryman and fellow-exile: who being an eminent artist is about to publish a series of historical tableaux out of the late forever memorable events of my dear country, some beautifull specimens of which he would feel highly honored to make You acquainted with ...". Spricht ihm dann seinen Dank aus für die vielen Beispiele von Mitgefühl, wahrer Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft, die Vaughan Kossuths ungarischen Landsleuten im Exil hat zuteil werden lassen. - Beiliegend ein Original-Aquarell (20 x 15,2 cm), datiert 22.X.1851 und signiert "JJE" oder "TTE": Brustbild eines bärtigen Mannes mit Hut, wahrscheinlich ein Porträt Kossuths. - Beide Teile von einem früheren Besitzer mit einem schmalen Rändchen eingefasst.

Lot 2175, Auction  118, Sztojay, Döme, Brief 1941 + Beigaben

Sztojay, Döme
Brief 1941 + Beigaben
Los 2175

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

- Sztójay, Döme, ungar. Politiker, 1935-1944 Gesandter in Berlin, 1944 ungar. Ministerpräsident, 1946 hingerichtet (1883-1946). Brief m. U. "Sztójay". In deutscher Sprache. 2 S. Gr. 4to. Berlin 18.XI.1941.
Als königl. ungarischer Gesandter in Berlin in einem als "Geheim!" gekennzeichneten Brief an den deutsch-österr. Germanisten und Literaturhistoriker Franz Koch (1888-1969), Professor in Berlin und wie Sztójay ein eifriger Anhänger des Nationalsozialismus. Sztójay übersendet ihm eine geheime Denkschrift über die rumänische Bevölkerungsminderheit in Ungarn. "... Meine Regierung hat die Veröffentlichung dieser Denkschrift in ungarischer Sprache nicht zugelassen, um einerseits die Beunruhigung der ungarischen öffentlichen Meinung, andererseits eine Polemik mit den Rumänen zu vermeiden. Die beiliegende Schrift wurde aus derselben Erwägung nur in deutscher Sprache verfasst, in beschränkter Zahl und nummeriert als 'Manuskript' hergestellt und dem Buchhandel nicht zugelassen ... Es wird Ihnen ... wohl bekannt sein, dass die rumänische Propaganda keine Gelegenheit unterlässt, sich über die Lage der Rumänen zu beschweren, die durch den Wiener Schiedsspruch ungarische Staatsbürger geworden sind. Diese rumänische Propaganda steht im Dienste einer Politik, die sich die Bestreitung der Endgültigkeit des Wiener Schiedsspruches zum Ziele setzt ... Ich bin überzeugt, dass in dieser Denkschrift die Lage des ungarischen Rumänentums in ein richtiges Licht gestellt ist. Die Schilderung der Lage der ungarischen Volksgruppe in Rumänien ermöglicht den Vergleich und erlaubt dadurch die rumänische Propaganda nach ihrem richtigen Masse zu bewerten ...". - Beigegeben: Wilhelm Ziegler, Historiker, Ministerialrat im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (Briefkopf). Brief m. U. "Dr. Ziegler". 1 S. Quer-8vo. Berlin 29.III.1940. - Gleichfalls an Franz Koch, dem er eine Propagandaschrift gegen England übersendet. - Leopold Sturma, 1940-1944 Oberbürgermeister der "Gauhauptstadt" Linz (1896-1965). Brief m. U. "Sturma". 1 S. 4to. Linz 17.XII.1940. - Gleichfalls an Franz Koch, dem er das "soeben erschienene Jahrbuch der Gauhauptstadt Linz 'Stillere Heimat' ... als freundliche Widmung der Jugendstadt des Führers" übersendet.

Lot 2176, Auction  118, Wilhelm I., Deutscher Kaiser, Urkunde 1858

Wilhelm I., Deutscher Kaiser
Urkunde 1858
Los 2176

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen, hier noch als Prinzregent (1798-1888). Urkunde m. U. "Prinz von Preußen" und blindgepr. Majestätssiegel. 3 S. Gr. folio. Baden-Baden 10.VII.1858.
Patent als Rittmeister im Garde-Dragoner-Regiment für den Premier-Lieutenant Lothar Grafen zu Dohna. Wilhelm unterzeichnet hier als Prinzregent für den kranken König Friedrich Wilhelm IV. "... Sollten Seine Königliche Majestät Sich allergnädigst bewogen finden, denselben dereinst zum Escadron-Chef zu ernennen, so erwarten Allerhöchst Dieselben, daß er der ihm anvertrauten Escadron wohl verstehen, für derselben Bestes, Aufnehmen und Conservation sorgen, solche stets in complettem und untadelhaftem Stande erhalten, und den Leuten dasjenige, was auf selbige assigniret und gezahlet wird, ohne unzuläßige Abzüge verabreichen werde ...". - Dabei: Friedrich H. E. Graf von Wrangel, preuß. Feldmarschall, Gouverneur von Berlin, trotz reaktionärer Gesinnung vielfach geehrt und als "Papa Wrangel" populär (1784-1877). Eigh. Begleitschreiben m. U. "Gr Wrangel". 1 S. Mit gekröntem, in Rot geprägtem Monogramm "W". Doppelblatt. 8vo. Berlin 5.VI.1864. - "Dem Königlichen Ostpreuss. Cuirassir Regt: No 3, übergebe ich beikommend, einen Revolver, mit dem Ersuchen, daß solcher bei Kriegsbegebenheiten von dem jedesmaligen Regiments Commandeur in Gebrauch genommen werden möchte ...". - Dieses Regiment trug auch den Namen "Graf Wrangel". - Hübsches Kuriosum, das zu den vielen Anekdoten passt, die über den "Papa Wrangel" im Umlauf waren.

Lot 2177, Auction  118, Wilhelm I., Deutscher Kaiser, Urkunde 1871 + Beigaben

Wilhelm I., Deutscher Kaiser
Urkunde 1871 + Beigaben
Los 2177

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

- Urkunde m. U. "Wilhelm" und blindgepr. Majestätssiegel. 1 S. Folio. Berlin 23.XII.1871.
Patent als Geheimer Justizrat für den Ordentlichen Professor der Rechte an der Universität zu Breslau, Dr. Hermann Schulze (später: von Schulze-Gävernitz, Professor in Heidelberg). - Gegengezeichnet vom preuß. Kultusminister Heinrich von Mühler (1813-1874), der drei Wochen später entlassen wurde, und vom Jusizminister Adolph Leonhardt (1815-1880). - Kleine Randeinrisse, teilweise unterlegt. - Dabei: Kurd von Schlözer, Diplomat in preußischen, später kaiserlichen Diensten, ab 1864 in Rom (1822-1894). Eigh. Brief und eigh. Visitenkarte m. U. "Schlözer". Zus. ca. 3 S. Gr. 4to und quer-16mo. (Rom, wohl um 1868). - An "Professor Prutz", vermutlich den Literatur- und Theaterhistoriker Robert Prutz. "... Herr Cujoni, Vorstand der Bibliothek Chigi, wird sich dort morgen ... früh 81/2 Uhr einfinden und bis gegen Mittag bleiben, um Ihnen Alles, was Sie wünschen, zu zeigen ...". Die Visitenkarte des "Ministro di S. M. il Re di Prussia" mit einer handschriftlichen Einladung und Signatur. - Der Brief mit Randschäden. - Zus. 3 Teile.

Lot 2178, Auction  118, Wilhelm I., Deutscher Kaiser, Urkunde 1875

Wilhelm I., Deutscher Kaiser
Urkunde 1875
Los 2178

Zuschlag
130€ (US$ 140)

Details

- Urkunde m. U. "Wilhelm". 3/4 S. Doppelblatt mit Majestätssiegel in Blindprägung. Folio. Berlin 18.I.1875.
Verleihung des Roten Adler-Ordens mit der Schleife an den Geh. Hofkammerrat Adalbert Grafen zu Dohna.

Lot 2179, Auction  118, Wilhelm II., Deutscher Kaiser, Urkunde 1904

Wilhelm II., Deutscher Kaiser
Urkunde 1904
Los 2179

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Wilhelm II., Deutscher Kaiser, König von Preußen (1859-1941). Urkunde m. U. "Wilhelm R.". 1 S. Doppelblatt mit Reichsadler am Kopf und blindgepr. Majestätssiegel. Folio. (Potsdam), Neues Palais 19.XII.1904.
Bestallung als Amtsrichter für den Gerichtsassessor Heinrich August Georg Siedhoff in Essen. Gegengezeichnet vom preußischen Justizminister Karl Heinrich Schönstedt. - Dekorative Urkunde.

Lot 2181, Auction  118, Bildende Kunst, Konvolut Autographen

Bildende Kunst
Konvolut Autographen
Los 2181

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Bildende Kunst. Konvolut von ca. 48 Autographen. 1819-1956.
Meist eigenhändige Briefe und Karten von Malern, Graphikern und Bildhauern, darunter: Georg Bleibtreu, Hermann Buschbeck, Sir Francis Carruthers Gould (an den Grafen Zu Leiningen-Westerburg über Exlibris), F. H. Ehmcke (Brief an den Architekten Alfred Fischer in Essen), Hans am Ende (1 Brief, 1 Postkarte 1917/18), Friedrich Geselschap, Werner Gilles (Postkarte an Ernst Gosebruch in München), Otto Greiner, Karl Hapke (4 Briefe, 1 Postkarte mit Orig.-Radierung von B. Hellingrath), Sir Hubert Herkomer (Brief), Josef Israels (Albumblatt), Walther Klemm, Ludwig Knaus (Brief und beschr. Visitenkarte), Otto Knille, Franz von Lenbach (beschr. Vis.-Karte), Lothar de Marées (2 Briefe), Hans Meid, Paul Meyerheim (Albumblatt: "Womit fütterte Noah seine beiden Nachtigallen, wenn er nur zwei Mehlwürmer in der Arche hatte?"), Emil Orlik (1 Brief, 2 Postkarten), Robert Pudlich (masch. Brief, 1956), Christian Daniel Rauch, Friedrich Roßmaesler jun. (Brief 1819 an Gebr. Wilmans in Frankfurt), Caspar Scheuren (Postkarte Düsseldorf 1885), Richard Seewald, Fritz von Uhde (2 Briefe, 1 Albumblatt), Fritz Schaper, Edward von Steinle (6 Briefe, 1874-1879), Wilhelm Trübner (Brief 1912), Albert Weisgerber (nur eigh. Briefumschlag mit Namenszug), Fritz Werner, David Wilkie (Brief 1837). - Mit einigen Umschlägen und anderen Beilagen. - Gelegentlich mit kleinen Montagespuren.

Lot 2182, Auction  118, Bildende Kunst, 50 Autographen

Bildende Kunst
50 Autographen
Los 2182

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Bildende Kunst. 50 Autographen. Verschied. Formate. 1871-1912
Briefe, Briefkarten, Post- und Visitenkarten von Malern, Graphikern, Bildhauern und Architekten, großenteils Münchener Künstler. Darunter: Peter Behrens (nur abgeschnittene Signatur), Julius Bergmann (Maler), Alexandre Charpentier (Bildhauer und Medailleur), Franz Defregger (Maler), Franz Joseph Ritter von Denzinger (Architekt), Albert Des Enfans (Maler), Karl Wilhelm Diefenbach (Maler und Sozialreformer), Adolf von Donndorf (Bildhauer), Emmy von Egidy (Bildhauerin und Schriftstellerin), Emil Epple (Bildhauer), Fritz Everding Maler, 5 Briefe), Walther Firle (Bildnis des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern; signierte Heliogravüre), Peter Halm (Radierer; Brief mit halbseitiger Orig.-Radierung), Adolf Hildebrand und Ludwig von Hofmann (zus. auf 1 Kärtchen), George von Hoesslin (Maler), Otto Hupp (Graphiker), Friedrich Kallmorgen (Maler), Leo von Klenze (Architekt, abgeschnittene Unterschrift), Richard Knötel (Militär- und Schlachtenmaler), Franz von Lenbach (Maler), Ferdinand von Miller (Erzgießer, Schöpfer der Bavaria-Statue in München), Fr. Aegidius M., Paul Nauen (Maler), Dora Neher (Schweizer Bildhauerin), Emil Orlik (Maler, Graphiker, Kunstgewerbler), Franz Graf Pocci (Zeichner, Radierer, Dichter), Friedrich Preller (Maler), Marie Schlafhorst (Münchener Bildhauerin), Paul Schultze-Naumburg (Architekt), Paul Schulz (Bildhauer), Friedrich von Thiersch (Architekt), Ferdinand Wagner (Münchener Maler, 2 umfangreiche Briefe 1890), Meta Weber (rheinische Malerin und Bildhauerin), Theodor Wedepohl (2 Briefe). - Beiliegend ein eigh. Brief (Wien 1871) des Kunsthistorikers Carl von Lützow (1832-1897). - Teils mit Montage-Spuren oder anderen kleinen Defekten.

Schultze, Carl
22 Briefe und Karten seiner Kunden
Los 2184

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Maria Lühr lehrt Buchbinderinnen
Buchbinderei. - Schultze, Carl, berühmter Düsseldorfer Buchbinder, Inhaber eines bedeutenden kunstgewerblichen Ateliers. Konvolut von 22 Briefen und Postkarten prominenter Kunden an Schultze. 1902-1916.
Durchweg Schultzes Arbeiten betreffende Briefe und Karten seiner Kunden mit vielerlei unterschiedlichen Aufträgen. Hervorzuheben ist ein eigenhändiger Brief (3 Seiten. 4to. Berlin 5.X.1909) von Maria Lühr (1874-1969), der ersten gewerblich geprüften und amtlich anerkannten Buchbinde-Meisterin in Deutschland, die in ihrer Eigenschaft als Lehrerin im Berliner Lette-Haus (Stempel im Briefkopf) mit Schultze ausführlich über die "Ausleihe" eines Gehilfen von Schultze für den Lette-Verein verhandelt. "... Herr Dr. Stettiner und der übrige Vorstand hat nichts dagegen, wenn wir versuchsweise eine männliche Kraft einstellen, daher bitte ich Sie, mit dem jungen Manne zu sprechen und ihm, wenn möglich, das Besondere seiner Stellung hier vorzustellen, da er doch nur mit jungen Mädchen zusammen arbeitet und mir unterstellt ist ... Zum Oktober sind bei uns 3 neue weibliche Lehrlinge eingetreten und einige Fachschülerinnen, da ist es keine Kleinigkeit, die alle zu beaufsichtigen und ihnen alle Sachen beizubringen. Mit eigener Arbeit ist es da nichts während des Tages, und doch sollen die Kunden befriedigt werden, und die ganze Sache sich rentieren ...". - Ferner Briefe und Postkarten namhafter Kunden - meist Düsseldorfer Künstler - über anspruchsvolle Aufträge für Schultzes Buchbinderei: Otto Blohm (berühmter Porzellansammler, eigenh. Brief), Bertha Krupp von Bohlen und Halbach (2 Briefe, 1 eigenhändig, Villa Hügel 1906-1909), Barbara Krupp, Rudolf Bosselt (Bildhauer, Direktor der Kunstgewerbeschule in Magdeburg), L. Keupel-Siegen (Maler), Rudolf Huthsteiner (Genremaler), F. Kiederich (Maler), Ludwig Keller (bedeutender Porträtmaler), A. von Krane, Regierungsassessor v. Neurath, Georg Oeder (Landschaftsmaler), Walter Petersen (Porträtmaler), Theodor Rocholl (berühmter Schlachten- und Pferdemaler), W. Schleicher (Regierungsbaumeister, Erbauer der Kreuzkirche in Düsseldorf), Kornelius Wagner (Maler), Arthur Wansleben (berühmter Landschaftsmaler), Gustav Wendling (Maler in Braunschweig) sowie der bedeutende deutschstämmige Londoner Buchbinder Joseph William Zaehnsdorf (Briefkopf: Zaehnsdorf, Cambridge Works, 144-146 Shaftesbury Avenue, London). Ferner ein Schreiben des "Deutschen Buchdrucker-Vereins Kreis II (Rheinland-Westfalen und Birkenfeld)" über Teuerungs-Zulagen im Kriegsjahr 1916 und ein Brief des "Deutschen Buchgewerbemuseums" in Leipzig (Dr. Erich Willrich) mit der Bestätigung des Empfangs von 5 "Visitenkartentaschen" und 5 "Brieftaschen".

Lot 2185, Auction  118, Caucig, Franz, Spesen-Dokument 1793

Caucig, Franz
Spesen-Dokument 1793
Los 2185

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Caucig, Franz, österr. Maler und Zeichner, lebte 1779-1797 mit kurzer Unterbrechung in Italien, davon 1791-1797 in Venedig, ab 1799 Professor und schließlich Direktor der Akademie der bildenden Künste in Wien (1755-1828). Dokument über seine Spesen in Venedig, unterzeichnet von zwei hohen Staatsbeamten des Kaiserreichs. 1 S. Mit rotem Wappensiegel. Gr. 4to. Wien 22.V. und 4.VI.1793.
Der vorletzte österr. Botschafter in der Republik Venedig, Carl Graf von Breuner-Enckevoirt (1740-1796) läßt sich aus der Kasse der Wiener Akademie der bildenden Künste 635 Gulden für den in Venedig lebenden Maler Franz Caucig auszahlen. Die Anweisung hierzu ist unterzeichnet von Caucigs langjährigem Gönner und Förderer, dem Grafen Philipp von Cobenzl (1741-1810), der seit 1779 Vizestaatskanzler in Wien und seit 1793 Kanzler für die italienischen Provinzen war. Das Dokument lautet im Ganzen: "Der k. k. Niederländische und Italienische Zahlmeister Herr Johann Nepomuck Stiegenkorb wird Seiner Exzellenz dem Herrn Grafen Breüner k. k. Bottschafter in Venedig Sechs Hundert Fünf und Dreißig Gulden aus der Cassa der Akademie der bildenden Künste auszahlen für Auslagen, die allda von dem Maler Caucig gemacht worden, und diese Summa gehörig in Rechnung bringen. Wien den 22ten May 1793. - Cobenzl". - Weiter unten quittiert Graf Breuner am 4. Juni 1793 den Empfang mit ebenfalls eigenhändiger Unterschrift: "Carl Graf v Breuner, k k. Botschafter in Venedig". Daneben das schön erhaltene Siegel mit Breuners Wappen.

Lot 2186, Auction  118, Chodowiecki, Daniel, Brief 1780

Chodowiecki, Daniel
Brief 1780
Los 2186

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Chodowiecki, Daniel, Berliner Zeichner und Radierer, Meister der Darstellung des bürgerlichen Rokoko (1726-1801). Eigh. Brief m. U. "D Chodowiecki". In franz. Sprache. 1 S. 8vo. O. O. 28.XI.1780.
An einen Herrn (Buchhändler?), den er um verschiedene Besorgungen bittet. "... Jay l'honneur de vous envoyer ci joint 1 Ducat de la part de Mr Le Cap. Tielke de Freyberg pour un Exemplaire de votre ouvrage periodique que vous êtes prié de lui envoyer, il est destiné pour Mons. Le Comissionsrath v: Färber a Freyberg. Je vous envoye en même tems quelques avertissemens du 4me tome de son ouvrage en vous priant de les faire parvenir à Mr. votre frère en suisse n'ayant pas encore une occasion de faire passer ses ouvrages dans ce pais. Si vous voulez m'envoyer le soudit Billet de soubscription je l'expédirai plus loin ayant l'honeur d'avoir beaucoup de Considération ...". - Kleiner Farbfleck im oberen Drittel.

Lot 2187, Auction  118, Scherenberg-Janszen, R., Brief über Chodowiecki an Daniel Berger

Scherenberg-Janszen, R.
Brief über Chodowiecki an Daniel Berger
Los 2187

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Ein früher Chodowiecki-Sammler
- Scherenberg-Janszen, R., berühmter holländ. Kunstsammler (1757-1833). Eigh. Brief m. U. "Rd Scherenberg Jansz:". In deutscher Sprache. 2 S., sehr eng beschrieben. Doppelblatt mit Adresse. 4to. Amsterdam 17.II.1789.
An den Berliner Kupferstecher Daniel Berger (1744-1825), der eng mit Chodowiecki zusammenarbeitete und viele seiner Zeichnungen gestochen hat. Scherenberg-Janszen hatte eine Reihe von Kupferstichen sowohl von Chodowiecki als auch von Berger bestellt und meldet jetzt einerseits Reklamationen bezüglich der Druckqualität, zugleich aber auch eine Anzahl neuer Wünsche. Außerdem informiert er Berger auf dessen Wunsch über vorhandene Porträts der Familie des Prinzen von Oranien. "... Ich habe die von Ihnen mir übersandte Kupfer von Ihrer vortreflichen Arbeit durch den Herrn Chodowiecki richtich erhalten, und diesen Herrn gebeten Ihnen die Nota von 4 Gulden - 10 für meine Rechnung zu bezahlen. Doch hätt ich sehr gewünscht von einigen etwas bessere Abdrückke zu erhalten, so zum Beispiel sind die Kupfer vom Tristram Schandy bei weitem nicht alle gleich gut von Abdrück, und im ganzen sind es keine sanfte und delicate Abdrückke; und die 12 aus dem Kalender der Jagd vom Henry IV sind auch nicht die besten, zwei Kupfer davon haben ganz elende Fleckken im Druckken empfangen ...". Fragt, ob es nicht möglich sei, Probedrucke zu erhalten, und wenn nicht, "alsdan einen guten Buchstaben Abdrück der iedoch nicht wieder die nämlichen Fleckken hat [nennt die betr. Nummern] und dies alsdan mit denen der auf der vorigen Liste offenstehenden Artikel an den Herrn Chodowiecki zu übergeben. Doch bitt ich Euer Hochedelgebohren sehr mir doch von den 24 Blatt zu dem Donquichotte gute Abdrückke und wenn es sein kann Probe Abdrückke zu geben. Noch wünscht ich sehr einen Probeabdrück von der Mausfalle zu empfangen, als auch noch ein Exemplar von den Kupfern zu Tristram Schandy ebenfals Probe Abdrück. - Euer Hochedelgeb: würden mir ein sehr großes Vergnügen machen, den mir schon längst versprochenen Catalogus Ihrer Arbeiten zu übersenden, und wenn dies noch vielleicht nicht geschehen kann wenigstens wünscht ich dan gerne zu haben von den Stückken welche Sie nach Zeichnungen des Herrn Chodowiecki graviret haben ...". Wünscht sich schließlich auch Arbeiten Bergers von eigener Erfindung und Technik: "ich habe nämlich diese Ihre Arbeiten sehr rühmen gehört ...". Gibt dann ausführlich Auskunft über die Portraits der Familie des Prinzen von Oranien, die Gemälde, Stiche und Medaillen und ihre unterschiedliche Qualität. Wenn Berger ernsthaft Geld investieren wolle, "so würde ich vielleicht sehr gute Gelegenheit haben diese Portraitten durch die Hand des großen Künstlers des Herrn Tischbein verfertigen zu lassen, welcher sich gegenwärtig im Hag befindet und beschäftigt ist ein grosses Familien Gemählde der Stathalterischen Famille zu machen ...". Bittet am Schluß nochmals dringlich, so bald wie möglich "den Herrn Chodowiecki" anzusprechen und zu ersuchen, die erbetenen Blätter zu schicken. - Mit Bergers Antwort-Vermerk vom 4. April 1789. - Schönes Beispiel für die internationale Verehrung Chodowieckis, in die sich schon zu seinen Lebzeiten eine Sammlergemeinde teilte.

Lot 2188, Auction  118, Defregger, Franz von, Brief 1886

Defregger, Franz von
Brief 1886
Los 2188

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

"Historien-Bilder"
Defregger, Franz von, Genre- und Historienmaler der Münchener Schule, bevorzugte Szenen aus dem Bauernleben (1835-1921). Eigh. Brief m. U. "Franz Defregger". 12/3 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. München 27.III.1886.
An einen Feuilletonisten, der ihm das Manuskript eines Aufsatzes über Defreggers Kunst zur Prüfung übersandt hatte. "... Um Ihrem Wunsche zu entsprechen, habe ich Ihr Manuskript aufmerksam durchgelesen, und fühle mich sehr geschmeichelt, daß Sie mit der Auffassung meiner Geschichtsbilder einverstanden sind, und daß Sie dieselben gleichsam zu Historien-Bildern stempeln wollen. Allein es wird Ihnen doch schwerlich gelingen, diese Ihre Ansicht bei dem Publikum geltend zu machen. Das Publikum stellt sich unter einem sogenannten Historienbilde etwas ganz anderes vor. Sehr bezeichnend ist, daß man mir gelegentlich den Vorwurf gemacht hat, ich benutze zu meinen Geschichtsbildern dieselben Figuren als zu den heiteren Genrebildern - nur gäbe ich ihnen zu ernsterm ernste Gesichter. - Als solle man zu Schilderung ernster Vorgänge die Menschen ganz woanders herholen. Oder glaubt man, daß diese Gebirgsleute und ihre Empfindungen vor 60-70 Jahren anders waren als heute. Nun sehen Sie wie Sie den Kampf gegen diese Ansicht zu Ende führen ...".

Fidus
Postkarte an Richard Dehmel
Los 2189

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

"die Bilder meiner Ahnung"
Fidus (d. i. Hugo Höppener), Maler, Graphiker und Lebensreformer (1868-1948). Eigh. Postkarte m. U. "Fidus". 1 S. Molde (Norwegen) 7.VIII.1894.
An den Dichter Richard Dehmel in Berlin. "... Herzliche Grüße aus einem nordischen Paradiese! Allerdings einem schon etwas herbstlichen, wohl der langen Dürre wegen. Selbst Bergen war ausgetrocknet, aber schön. 3 Tage liess mir der Dampfer Zeit zum Herumstreifen. Und diese Gesichter! Überall finde ich die Bilder meiner Ahnung. Das Volk ist prächtig ... Ich bin ganz allein und muss mich erst an die Abwesenheit von Geistverwandten gewöhnen, die Cultur entbehre ich leichter. - Pastor und Przbz. habe ich nicht aufgesucht; ich weiss auch nicht, ob sie noch an ihren Orten sind. - Eigentlich ist es mir noch nicht einsam genug in der Nähe Moldes. Man muss noch immer bei irgend jemandem wohnen. Aber das findet sich vielleicht noch. Zum Oktober werde ich nach Steglitz zurückkehren, allein dort, das Theos. Heim ist aufgelöst ...". - Mit "Pastor und Przbz." sind wohl die Schriftsteller Willy Pastor und Stanislaw Przybyszewski gemeint, die zum Berliner Bohème-Kreis um Richard Dehmel gehörten.

Lot 2190, Auction  118, Kaulbach, Wilhelm von, Sign. Gedicht mit Federzeichnung

Kaulbach, Wilhelm von
Sign. Gedicht mit Federzeichnung
Los 2190

Zuschlag
1.500€ (US$ 1,613)

Details

Kaulbach, Wilhelm von, Maler und Illustrator, kgl. bayerischer Hofmaler, Direktor der Münchener Akademie, genialer Illustrator von Goethes "Reineke Fuchs" (1805-1874). Eigh. Gedichtmanuskript m. U. "W. Kaulbach" und halbseitiger Federzeichnung. 2 S. Gr. 4to. (München) 14.VIII.1847.
"An den sehr ge[e]hrten Freund Hofrath von Dessauer - eine poetische Antwort auf dero Prosa vom 4 Juli 1847". 19 Zeilen: "Du staunst ob der Berserkerwuth, / Staunst ob der tollen Versefluth, / Staunst, daß der Maler der Gesichter / Sich brüsten will als wie ein Dichter - / So staune denn! Sieh, tief verhaßt / Als Künstler ist mir Prosa fast / Mag die Leidige ich nicht lesen / Sie macht mich krank und nur genesen / Kann ich im Arm der Poesie ... Ich fahre mit Knitteln hinterdrein / Und jeder Schlag wird gleich zum Reim / So reit ich stolz auf meiner Mähre / Im Glanze einer höhern Sphäre!!" - Die hübsche, große Karikatur zeigt den Künstler im Selbstbildnis, auf dem Pegasus reitend und eine Keule schwingend bei der Verfolgung eines in Pantoffeln fliehenden, bebrillten Prosaisten. Der Reiter zeigt allerdings mehr Ähnlichkeit mit dem zu dieser Zeit schon heftig attackierten König Ludwig, der ja auch ein Freund der Verse war, als mit dem äußerlich etwas langweilig wirkenden Maler. - Dass Kaulbach "Spähre" statt "Sphäre" schreibt, sei ihm angesichts des reizenden Blattes verziehen. - Der aus jüdischer Familie stammende Hofrat Georg von Dessauer (1795-1870) war Jurist und als solcher u. a. Rechtsberater des bayerischen Königshauses sowie der Bayerischen Staatsbibliothek und wurde 1839 von König Ludwig I. in den erblichen Adelsstand erhoben. Nach einer Urkundenfälschung mit anschließender Festungshaft wurde ihm 1859 der Adelstitel wieder entzogen. Schon seit 1838 war Dessauer Kompagnon und Finanzier in Caspar Brauns erfolgreicher graphischer Anstalt für Holzschneidekunst, die ab 1843 als "Braun & Schneider" firmierte. Dessauers Freundschaft mit Wilhelm von Kaulbach ist vielleicht auf diese frühe Verbindung zur bildenden Kunst zurückzuführen. - Die zweite Seite leicht fleckig; kleiner Faltenriss.

Lot 2191, Auction  118, Keller, Heinrich, Brief 1808 aus Rom

Keller, Heinrich
Brief 1808 aus Rom
Los 2191

Zuschlag
190€ (US$ 204)

Details

Keller, Heinrich, Schweizer Bildhauer und Schriftsteller, lebte ab 1794 in Rom (1771-1831). Eigh. Brief m. U. "Keller". 21/2 S., sehr eng beschrieben. Doppelblatt mit Adresse und Siegel. 4to. Rom 29.VII.1808.
An David Esslinger in Zürich, Inhaber einer Kattundruckerei. Sehr umfangreicher Brief über viele Themen: Mitteilungen verschiedener Art, familiäre Nachrichten, Personen und Eindrücke in Rom sowie Betrachtungen über vielerlei Dinge. - Nachdem Keller aus gesundheitlichen Gründen die Bildhauertätigkeit hatte einschränken müssen, war er als Schriftsteller, Journalist und Verfasser von Kunstführern sowie als Lyriker, Dramatiker und Übersetzer tätig.

Lot 2192, Auction  118, Kilian, Georg Christoph, Brief 1780

Kilian, Georg Christoph
Brief 1780
Los 2192

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

Über bayerische Künstler-Porträts
Kilian, Georg Christoph, Augsburger Kupferstecher, Kunstverleger, Biograph, Drucker und Schriftsteller (1709-1781). Eigh. Brief m. U. "Georg Christoph Kilian". 4 S. Doppelblatt. 4to. (Augsburg ca. 1780).
An einen "hochwohlgebohrnen Gnädigen Herrn", der ihn beauftragt hatte, ihm möglichst viele Künstler-Porträts für seine Sammlung zu verschaffen. Kilian antwortet ausführlich, weshalb er mit diesem Auftrag nur langsam vorankomme. "... es ist nicht so viel die angefangene Arbeiten meines Herkulanischen Wercks (welches ich gantz eigenhändig bis zum 4ten Theil vollendet) daran schuld, sondern die Unmöglichkeit so viele von Hochdero manglenden Künstlers Portrait alhier zu fünden, der alte Hertel als auch Hr. Grosmann haben alle Winkel hier aufgesucht und so wohl diesen Artikel als andre schöne alte Stück aufgekaufft, nur einige Künstler haben noch etwas, so sie den ihrigen gesammlet haben und als einen Schatz aufheben. Indeßen habe doch nicht gar vergeblich mich bemüht aus der übersandten Nota was auf zu treiben ...". Er habe bereits eine Kiste nach Leipzig abgesandt. "... Die Kupetzkischen Portraits von Bernard Vogel konte nicht anders bekommen als mit dem gantzen Werck von 60 Stück. Da ich dieser Tagen nach München gehe, so will ich auch da mich bemühen, was von Künstlers Portrait in Kupferstich oder Medallien auf zu treiben. - Da Tit. Herr Carl Wilhelm von Buirette in Erlang eine erstaunlich große Sammlung von Künstlers Portraits beysamen hat, wo vieleicht Doubletten darunter sind, so würde Er sich ein Vergnügen daraus machen mit Ihro Hochwohlgebohren in Corespondenz zu tretten. Von München bekomme das Portrait von Asam, so nach meiner Art in Kupfer machen werde, als auch des geschickten hiesigen Kupferstechers Hieronimus Sperlings und noch ein par andere ... Belanget den Catalogum meiner gesammelten Kilianischen Arbeiten abzuschreiben, so ist würklich schon der Anfang gemacht worden, da ich aber selbst in dem meinigen noch viele einzutragen hab, so bitte Ihro Hochwohlgebohren, nur um wenige Zeit noch Gedult zu tragen ... Der Autor der vormahligen Kunst Zeitung ware Herr Rector Mertens. Von den Bayrischen Künstlern hat ihme Herr Revisions Rath v. Lippert in München den Stoff gegeben. Werde diesen Herrn auch ersuchen von denen jetzigen Künstler alda Nachrichten zu geben ...". Er habe auch ein gemaltes Porträt des Historienmalers Krause gekauft, über den man Genaueres in Paul von Stettens neuer Kunstgeschichte der Stadt Augsburg finde. "... In eben diesem Buch findet sich auch Nachricht von einem gantz neuen künstlichen hiesigen Maler Mettenleiter, sein Lob ist darin gar nicht übertrieben sondern noch zu wenig, und wird er ein anderer Gerard Douw wo nicht gar Frantz Mieris werden ...". Bespricht dann ein neues Dictionnaire des Artistes sowie seine Erfahrungen mit den Verlegern Breitkopf und Dyck, denen er sein "Herkulon" in Kommission geben wollte. "... Da meine Künstlers Portrait Sammlung nach meinem Todt, meinen Erben nichts nutzen wird und selbe wohl verkaufen werden, so wünschte daß Ihro Gnaden solche erhielten, besonders weil gar viel gezeichnete darunter seyn nach Malereyen, welche niemahls in Kupfer gemacht worden, ich werde aber wohl ein neuen Catal. machen und die Künstler und Gelehrten von einander absondern ...". - Paul von Stettens "Kunst-, Gewerb- und Handwerksgeschichte der Reichs-Stadt Augsburg" war 1779 bei Stage in Augsburg erschienen. - Selten.

Lot 2193, Auction  118, Kunsthistoriker, Sammlung von 36 Postkarten

Kunsthistoriker
Sammlung von 36 Postkarten
Los 2193

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Kunsthistoriker. Sammlung von 36 Postkarten führender Kunsthistoriker, Kunstkritiker und Museumsdirektoren des 20. Jahrhunderts. Lose gesteckt in ein neueres Album. 1908-1929.
Beachtliche Reihe von signierten Postkarten fast aller führenden deutschspachigen Kunsthistoriker aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zusammengetragen von einem Rostocker Arzt, der die Gelehrten anschrieb und um ihre Signaturen bat. Diese antworten bereitwillig und fügen häufig noch Sinnsprüche oder zumindest Grüße hinzu. Vertreten sind: Wilhelm von Bode, Richard Borrmann, Paul Clemen, Georg Dehio, Max J. Friedländer, Cornelius Gurlitt, Carl Justi, Max Lehrs, Julius Meier-Graefe, Joseph Neuwirth, Max Osborn, Fritz von Ostini, Marc Rosenberg, Karl Scheffler, Paul Schubring, Hans Semper, Hans Wolfgang Singer, Henry Thode, Hugo von Tschudi, Georg Voss, Heinrich Woelfflin, Karl Woermann und andere. - Seltene Versammlung der maßgeblichen Persönlichkeiten, denen die kunsthistorische Entwicklung bis in das 20. Jahrhundert ihre Beschreibung und Bewertung verdankt. - Vollständige Liste auf Anfrage.

Lot 2194, Auction  118, Laurencin, Marie, Signiertes Manuskript

Laurencin, Marie
Signiertes Manuskript
Los 2194

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Laurencin, Marie, franz. Malerin und Lyrikerin, "Muse" des Dichters Guillaume Apollinaire, lebte eine zeitlang in Deutschland, verkehrte mit allen französischen Künstlern moderner Richtungen (1883-1956). Eigh. Manuskript m. U. "Marie Laurencin". 1 S. Auf Karton gezogen. 4to. (Paris) o. J.
Leicht ironisches "Selbstbildnis", vielleicht auf Wunsch einer Zeitschrift. "Sa devise: (Aime le luxe!): très fière d'être née à Paris - Sait tous les airs de Sylvie de Gérard de Nerval - n'aime ni les discours - ni les reproches - ni les conseils. pas même les compliments. Mange vite - marche vite - lit vite - peint très lentement ...". - Dekoratives Blatt.

Lot 2195, Auction  118, Magnus, Eduard, 11 Briefe

Magnus, Eduard
11 Briefe
Los 2195

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Magnus, Eduard, bedeutender Berliner Bildnismaler, Professor an der Akademie (1799-1872). 11 eigh. Briefe m. U. "Ed. Magnus" bzw. "E. M". Zus. 121/2 S. Mit 1 Umschlag. Verschied. Formate. Berlin 1867-1870.
An verschiedene Adressaten. Über Bilder, Akademie-Angelegenheiten, Künstler-Kollegen etc. - 1 Brief mit Einriss.

Lot 2196, Auction  118, Meggendorfer, Lothar, Brief 1908

Meggendorfer, Lothar
Brief 1908
Los 2196

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Meggendorfer, Lothar, Münchener Illustrator, Karikaturist, Publizist und genialer Gestalter von Kinderbüchern mit beweglichen Figuren (1847-1925). Eigh. Brief m. U. "Lothar Meggendorfer". 1 S. Doppelblatt mit Briefkopf "Die lustige Woche. Moderne Wochenschrift für Humor und Kunst". Gr. 4to. München 6.VI.1908.
An Dr. Eduard Rose, Verleger der "Lustigen Woche". "... Beifolgend unterdessen erhaltene Partie Zeichnungen, darunter nur wenige die zu acceptieren und zu honorieren sind. Es liegen dann noch andere Vorlagen bei, teils noch nicht geöffnet, so auch ein Brief an den Verlag d. L. W. Leider ist mein Gesundheitszustand noch immer nicht zufriedenstellend ...". - Offenbar gehörte zu Meggendorfers Aufgaben als Verlags-Mitarbeiter die Prüfung und Auswahl von eingesandten Zeichnungen für das Witzblatt.

Lot 2197, Auction  118, Menzel, Adolph von, Brief 1888

Menzel, Adolph von
Brief 1888
Los 2197

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Menzel, Adolph von, Maler, Graphiker und Zeichner, einer der bedeutendsten Maler des 19. Jhdts (1815-1905). Eigh. Brief m. U. "A Menzel". 3 S. Doppelblatt. 8vo. (Berlin) 19.II.1888.
Wohl an ein Berliner Akademie-Mitglied, das er mit "Vortrefflichster!" anredet. "... steht es also fest, daß diesen Mittwoch die Senatssitzung angesetzt wird, wo das bewußte Diplom beiden Sektionen vorgelegt, vollzogen, resp: auch in seinen tiefinneren mystischen Zusammenhängen ausgedeutet werden soll??! und zwar von mir? Ich muß es wissen, weil ich desfalls noch in aller Hast eine Einladung, die auf dieselbe Stunde fällt, absagen muß ...". - Minimal tintenfleckig; am oberen Rand kleiner Papierstreifen von ehemaliger Montage. - Was das für ein "Diplom" war, wird der Menzel- oder Akademie-Kenner herausfinden.

Lot 2199, Auction  118, Rauch, Christian Daniel, Brief 1853

Rauch, Christian Daniel
Brief 1853
Los 2199 [*]

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Rauch, Christian Daniel, Berliner Bildhauer, Schüler und Nachfolger Schadows, Königl. Hofbildhauer, Hauptmeister des preuß. Klassizismus (1777-1857). Eigh. Brief m. U. "Rauch Professor". 1 S. Quer-gr. 8vo. Berlin 24.VII.1853.
"Hrn. Mitschnig Vorzeiger dieses ersuche bei Abwesenheit des Kastellan der Königl. Bildergalerie zu Sans Souci Herrn Sondermann, zwei Gips-Modelle Engel darstellend zum Transport hieher zu übergeben ...". - Kleiner Randeinriss unterlegt. - Dabei: Johann Gottfried Schadow, Bildhauer und Graphiker, Hauptmeister der Berliner Klassik, Rauchs Lehrer, Schöpfer der Quadriga auf dem Brandenburger Tor (1764-1850). Bronzeguss-Medaille von Carl Fischer zu Schadows 70. Geburtstag. Durchmesser: 5,8 cm. In gefütterter Papp-Kassette. (Berlin 1834). - Vorderseite mit Schadows Bildnis im Profil, Rückseite mit "Perseus und Andromeda"; beides in sehr plastischer Darstellung; dazu Beschriftung mit den Daten der wichtigsten Stationen aus Schadows Leben (Akademie-Mitglied, Akademie-Direktor, Krönung in Rom, 70-Jahr-Feier in Berlin etc).

Lot 2200, Auction  118, Rodin, Auguste, Brief an Sacher-Masoch

Rodin, Auguste
Brief an Sacher-Masoch
Los 2200

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Rodin, Auguste, franz. Bildhauer und Graphiker (1840-1917). Eigh. Brief m. U. "Votre Rodin". 2 S. Doppelblatt. Kl. 8vo. O. O. u. J. (um 1878).
An den (ihm wohl durch Octave Mirbeau empfohlenen) Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch (1836-1895), dessen Werk und Persönlichkeit ihn begeistert: "... Je n'ai pas encore fini les Contes Le legs de Cain et j'ai besoin de vous témoigner l'ardente amitié que j'ai pour Vous et mon admiration (.) ah que je suis heureux que Vous ayez bien voulu voir mon travail et que Vous êtes émotionné. C'est une joie pour moi. Merci devotée amitié Votre genie me plait plus de tout ... Je remercie Mirbeau". - Sacher-Masochs Novellenband "Das Vermächtniß Kains" war 1877 erschienen.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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