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Lot 2092, Auction  118, Mediziner, 10 Autographen

Mediziner
10 Autographen
Los 2092

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

Mediziner und andere Gelehrte. 10 Autographen. Verschied. Formate. 1889-1910.
Vorhanden: Heinrich Curschmann (Internist und Professor in Leipzig, 1846-1910). Eigh. Rezept m. U. "Curschmann", Leipzig 1899. - Max Fürbringer (Anatom und Ornithologe in Jena, 1846-1920). Zweiseitig beschriftete Visitenkarte m. U. "Fürbringer". Jena 1899. - Theodor Kocher (Schweizer Chirurg und Physiologe, Nobelpreisträger, 1841-1917). Masch. Brief m. U. "Th Kocher", Bern 1910. - Johann Nepomuk von Nußbaum (Chirurg und Hochschullehrer in München, 1829-1890). Bescheinigung über chirurgisches Praktikum m. U. "Geh. v. Nußbaum", München 1889. - Eine ähnliche Bescheinigung eines weiteren Münchener Mediziners (1889). - 1 Testatblatt der Berliner Universität vom Wintersemester 1890/1891 mit den Signaturen der Jura- und Nationalökonomie-Professoren Heinrich Dernburg, Heinrich Brunner, Adolf Wagner, Max Sering und Philipp Ritter von Heck.

Lot 2093, Auction  118, Meisner, Carl Friedrich, 2 Briefe an Ladislaus Endlicher

Meisner, Carl Friedrich
2 Briefe an Ladislaus Endlicher
Los 2093

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Meisner, Carl Friedrich, Schweizer Botaniker, Professor in Basel, lieferte zahlreiche Veröffentlichungen zur Flora Australiens (1800-1874). 2 eigh. Briefe m. U. "C. L. Meisner". Zus. 41/2 S. Gr. 8vo und gr. 4to. Basel 15.VII.1841 und 7.VII.1842.
An den Botaniker, Numismatiker und Sinologen Stephan Ladislaus Endlicher in Wien, Direktor des dortigen Botanischen Gartens. Der erste Brief über Vollendung bzw. Fortgang beiderseitiger Buchveröffentlichungen. Hofft ferner, Endlicher bei der Versammlung der deutschen Naturforscher in Graz zu treffen und teilt den Wunsch des Botanikers Boitier mit, in Tauschverkehr mit dem Wiener Botanischen Museum zu treten. Der zweite Brief enthält zunächst eine ausführliche Empfehlung für den Überbringer, Meisners "lieben Freund" Johann von Charpentier, Direktor der Salzwerke zu Bex im Waadtland, der Wien und seine wissenschaftlichen Anstalten besichtigen möchte. Kommt dann auf andere Kollegen zu sprechen: "... Was sagen Sie zu Schleiden's jüngsten - man muß leider sagen recht ungezogenen - Kindern? Schade, daß so viel ächtes, gediegenes Gold in einem garstigen Schlamme vergraben liegt, der einen wahrhaft anekelt u. von der Gewinnung des Metalles fast abschreckt, - schade, daß ein solches Talent zu seiner äußeren Wirksamkeit solche Werkzeuge und Formen wählt, die, statt ihm überall geneigtes Gehör, Zutrauen u. Anklang zu verschaffen, gerade das Gegentheil bewirken ...".

Lot 2094, Auction  118, Murr, Christoph Gottlieb von, Brief 1802

Murr, Christoph Gottlieb von
Brief 1802
Los 2094

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Murr, Christoph Gottlieb von, weit gereister Universalgelehrter aus Nürnberg, Lexikograph, Archäologe, Kunsthistoriker und Naturforscher (1733-1811). Eigh. Brief m. U. "C. G. v. Murr". 1 S. Kl. 4to. Nürnberg 20.II.1802.
"Mit dem absurden Lochner mag ich nichts zu schaffen haben ... Ich sende daher 1 Conv.thaler für das Portrait, und 2 [Gulden] und 36 [Kreuzer] für Hrn Härtel für die Portraits. Die Notte des Correggio von Saragal gestochen, hätte ich vor 2 Jahren öfters um 2 rth. haben können; jedoch käme es mir auf einige gr. darüber nicht an ...". - Unten ein Vermerk von Breitkopf & Härtel, dass man den Betrag von 2 Gulden und 36 Kreuzern richtig empfangen habe. - Das Gemälde "La notte" (Die Heilige Nacht) von Correggio befindet sich in der Gemäldegalerie "Alte Meister" in Dresden.

Lot 2095, Auction  118, Murray, Johan Anders, Brief 1783

Murray, Johan Anders
Brief 1783
Los 2095

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Murray, Johan Andreas, aus Schweden stammender Botaniker und Mediziner, Schüler und Korrespondent Linnés, ab 1760 in Göttingen Professor für Medizin und Botanik, auch Kustos des dortigen Botan. Gartens und Mitglied der Akademie der Wissenschaften, gilt als einer der Begründer der modernen Pharmakologie (1740-1791). Eigh. Brief m. Namenszug "Andreas Murray" am Kopf. In latein. Sprache. 1 S. Doppelblatt. 4to. Göttingen 22.IV.1783.
An einen Kollegen, dem er wohl eine medizinische Veröffentlichung von Siemerling zukommen läßt, d. h. entweder vom Vater Christian Siemerling, Hofrat, Arzt und Apotheker in Neubrandenburg, oder dem Sohn Chr. Friedrich Siemerling, der als Landphysicus in Ostfriesland wirkte. - Am oberen Rand beschnitten, wohl mit leichtem Buchstabenverlust. - Sehr selten.

Lot 2096, Auction  118, Mygind, Franz von, Brief 1763 an Jacquin

Mygind, Franz von
Brief 1763 an Jacquin
Los 2096

Zuschlag
1.400€ (US$ 1,505)

Details

Mygind, Franz von, früher österr. Botaniker und Hofrat, mit Nikolaus Joseph von Jacquin befreundet (1710-1789). Eigh. Brief m. U. "Jo Mygind". In franz. und latein. Sprache. 3 S. Doppelblatt. 4to. Wien 3.XI.1763.
An den (nicht direkt genannten) Wiener Botaniker Nikolaus Joseph von Jacquin, der nach Schemnitz gereist war, wo er eine Stelle als Professor und Bergrat antrat. "... J'ai été bien charmé d'apprendre vôtre heureuse arrivée à Chemnitz. Depuis votre depart d'ici je n'ai gueres songé à la Botanique, mais je me suis d'autant plus souvent souvenu de vous, Monsieur, que votre ami [Johann Friedrich] Gronovius m'a écrit en date du 3te d'octobre une lettre, où il me marque d'être fort en peine à votre egard ...". Zitiert eine Passage aus Gronovius latein. Brief und fährt dann fort: "Je vous prie, Monsieur, de me faire convoitre ce que je dois lui repondre. Je ne m'étonne point que vous ayez cherché en vain la Chamaepitys Austria par la route que vous avez faite en Hongrie au Mois d'Octobre, puisqu'on la cherche en Autriche même au Mois de Juin qui devroit être le tems de sa fleuraison. Le Heliotropium Europaeum étoit en l'année 1756 aux environs de Vienne comme vous l'avez vu la-bas; mais depuis ce tems-là je doute fort que quelqu'un l'ait vu en Autriche ...". Beschreibt im Folgenden weitere Pflanzen, ihren Standort und ihre Blütezeit und kommt auch auf Linné zu sprechen: "... Je vous prie aussi de me communiquer les explications que vous attendez de Linnaeus sur les plantes que nous n'avons pu dechiffrer: car quoique je ne cherche pas à faire des progrès ultérieurs dans la Botanique, je voudrois bien être sur des plantes que j'ai dans mon herbier ...". - Eine umfassende Biographie des aus Dänemark stammenden Franz von Mygind, der in Wien als Kommerz-Fachmann und weithin beachteter Botaniker (der auch das Mittelmeer bereiste) und Freund Jacquins Karriere machte, lieferte 1870 Ludwig Freiherr von Hohenbühel-Heufler in den Sitzungsberichten der Österr. Akademie der Wissenschaften. - Von größter Seltenheit.

Lot 2097, Auction  118, Nolte, Ernst Ferdinand, 2 Briefe + Beilagen

Nolte, Ernst Ferdinand
2 Briefe + Beilagen
Los 2097

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Nolte, Ernst Ferdinnd, Botaniker, tätig in Lauenburg, Kopenhagen und Kiel, Hauptmitarbeiter der "Flora Danica", Direktor des Botan. Gartens in Kiel (1791-1875). 2 eigh. Briefe m. U. "E. F. Nolte. Zus. 2 S. Kl. 8vo und gr. 8vo. Kiel 22.III.1865 bzw. Driburg 25.VI.1869.
An einen Kollegen, den er dringend um Auskunft in einer botanischen Fachfrage bittet und außerdem ersucht, ihm "die 4 Floren" bis zum Mai zu leihen. Weist auf die Erkrankung seiner Hand hin, weshalb der zweite Brief, gerichtet an seinen Freund, den Hamburger Botaniker Heinrich Gustav Reichenbach, ein verändertes Schriftbild zeigt. Berichtet von einer Reise, wo er "gute Schwefelquellen" fand und eine ihm "äußerst angenehme Pflanze", die er genau beschreibt. Sendet ein "Kästchen" mit botanischer Ausbeute, berichtet von seiner Tochter und erklärt seine veränderte Handschrift ("Gekritzel") mit der Erkrankung seiner Hand. - Beiliegend ein von Nolte unterzeichneter Leihschein der Kieler Universitätsbibliothek (1837), der rückseitig mehr als 20 Namen früherer Entleiher zeigt. - Ferner ein notierter Buchtitel, ebenfalls von Nolte unterzeichnet.

Lot 2098, Auction  118, Peter, Albert, 3 Briefe, 2 Postkarten

Peter, Albert
3 Briefe, 2 Postkarten
Los 2098

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Peter, Albert, Botaniker, Kustos am Münchener Botanischen Garten, von 1888-1923 Professor und Direktor des Botanischen Gartens in Göttingen (1853-1937). 3 eigh. Briefe und 2 eigh. Postkarten m. U. "Dr. A. Peter". Zus. ca. 8 S. Gr. 8vo und quer-8vo. München 1878-1885.
An den Botaniker Dr. v. Halacsy in Wien. Über Pflanzensendungen (Hieracien) und eine 2seitige Desideratenliste. - 2 Briefe mit kleinen Defekten.

Lot 2099, Auction  118, Pichler, Thomas, 4 Briefe, 3 Postkarten

Pichler, Thomas
4 Briefe, 3 Postkarten
Los 2099

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

Das Leben eines Pflanzen-Sammlers
Pichler, Thomas, österr. Bergführer, Botaniker und gewerblicher Pflanzensammler (1828-1903). 4 Briefe und 3 Postkarten m. U. "Thomas Pichler" bzw. "Th. Pichler". Zus. 10 S., eng beschrieben. 1872-1891.
Interessante Sammlung von Schriftstücken des originellen Mannes aus Lienz, die insgesamt 5 unterschiedliche Handschriften zeigen, aber zweifellos von ein- und demselben Verfasser stammen. Ausführlich über seine Tätigkeit als gewerblicher Pflanzensammler für Professoren und Institute, sein Vorgehen, seine Geschäftsbedingungen und seine Preise. 1871 veröffentlicht er eine von J. C. Ritter von Pittoni verfaßte Einladung zur Teilnahme an seiner vierten "botanischen" Gruppenreise, die in unerforschte Gebiete Dalmatiens führen soll. "... Sezt ihn die pecuniäre Theilnahme in die Lage, wird er auch den noch nicht besuchten Scoglio Pelagoso, im Meere zwischen Dalmatien und Italien, an der äußersten Südgrenze, so wie den westlich gelegenen an botanischen Seltenheiten reichen Scoglio Pomo durchforschen ...". Personen, die nicht persönlich teilnehmen wollen, sondern nur Pflanzen wünschten, würden gegen Vorauszahlung 150 Spezies zugeschickt erhalten. "... Pichler gebraucht keine besondere Anempfehlung, er hat noch jederezit seine Actionäre vollkommen zufrieden gestellt ...". Entsprechend handeln alle Briefe und Karten fachkundig von Pflanzen und deren Beschaffung. 1891 läßt der nunmehr 63jährige gegenüber einem Professor und Hofrat zunehmende Existenzsorgen erkennen: "... das ich schon bei vorgerückten Jahren bin, ich habe wohl selbst ein Hauß, aber dazu kein Vermögen, und keine gesicherte Existenz und habe noch mein Weib und 4 unmündige Kinder die noch in die Schule gehen zu ernähren, deswegen bin ich wiederum sehr gezwungen, mich um gute Freunde und Gönner umzusehen, die mich den heurigen Sommer mit getrockneten oder lebenden Pflanzen wiederum etwas verdienen lassen. Ich stelle also ... meine unterthänigste Bitte !! wenn es Ihnen möglich sein könnte, mir einen kleinen Nebenverdienst zukommen zu lassen ... ich wünsche und hoffe, mich doch so ehrlich mit Arbeit fortzubringen, bis ich es nicht mehr im Stande bin, dann geht es mir freulich [!] schlecht! aber ich hoffe Gott und gute Menschen werden mir doch noch helfen, und meine Kinder nicht verlassen. - Voriges Jahr ist es auf meiner bulgarischen Reiße nicht sehr gut gegangen, ich habe wohl viel, und sehr schön getrocknete Pflanzen gesammelt, aber dabei wahren viel zu viel gemeine Sachen, die Herrn Dr. Keck keinen Werth haben, in Mai bis mitte Juni, wahr immer so viel regen und sturm, dann später kahm die Dürre und große Hitze das alle Pflanzen schnell verblüthen und verdorten, von frischen Pflanzen versänden, wahr keine rede ...".

Lot 2100, Auction  118, Poscharsky, Garteninspektor, Brief 1825

Poscharsky, Garteninspektor
Brief 1825
Los 2100

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Poscharsky (Vater des Gustav Adolf Poscharsky?), Gärtner (Garteninspektor?) in Dresden. Eigh. Brief m. U. "Poscharsky", Adresse und Siegelresten. 3/4 S. Folio. Neuer Anbau bei Dresden, 2.IV.1825.
An den Amtmann Rody (Rodig?) in Stolpe. "... Ich bin gleich nach Empfang Ihres Geldes bei Herrn D. Sieber gewesen um wegen der Madagaske mit ihm zu sprechen wan sie zu haben währe, allein Herr D. Sieber sagte mir das er nach Prag gehe und von dort aus mir alles zukommen lassen wolde waß ich wünschte, ich habe ihm daher gebeden mir gleich das Erste Ex: zu überschicken, indem das Geld darzu bereit liege, Er versendet die Madagas: Flor mit nächster Gelegenheit über Holland. Die Algen sind noch nicht völlig zum weggeben ferdig ...". Listet noch die lateinischen Namen neu eingetroffender Pflanzen auf. - Franz Wilhelm Sieber (1789-1844) war ein böhmischer Botaniker, Forschungsreisender, Pflanzen-Sammler und -Händler, der abwechselnd in Prag und Dresden lebte. - Der "Neue Anbau" war eine vorstädtische Ansiedlung östlich der Königsbrücker Straße in Dresden und wurde erst 1832 der Stadt einverleibt. - Gustav Adolf Poscharsky (1832-1917) war Königl. Sächsischer Garteninspektor in Dresden; es ist anzunehmen, dass der hier dokumentierte "Poscharsky" einer seiner Vorfahren war. - Papierklebrest am unteren Rand.

Lot 2101, Auction  118, Pringsheim, Alfred, Illustrierte Dankeskarte 1835

Pringsheim, Alfred
Illustrierte Dankeskarte 1835
Los 2101

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Pringsheim, Alfred, Mathematiker, Professor in München, Thomas Manns schwerreicher Schwiegervater, Kunstmäzen und Wagner-Verehrer, mußte als 89jähriger in die Schweiz emigrieren (1850-1941). Karte mit einer illustrierten und fotografisch reproduzierten Handschrift seiner Danksagung für Glückwünsche zu seinem 85. Geburtstag. 2 S. Mit 2 Abb. Postkarten-Format. München, Sept. 1935.
"Da unsere hiesigen sonst so wohlunterrichteten Zeitungen keinerlei Andeutung davon gebracht hatten, war ich natürlich äußerst überrascht, am 2. September d. J. ganz plötzlich 85 Jahre alt geworden zu sein, und Ihre liebenswürdigen Glückwünsche mussten mir als ein heller Lichtblick aus der Ferne längst vergangener Zeiten erscheinen. Nehmen Sie daher den Dank für Ihr freundliches Gedenken als einen ganz besonders herzlichen an! ...". Die Karte, aus zwei mit den Rückseiten aneinandergeklebten Original-Fotografien bestehend, zeigt auf der Textseite den Jubilar auf der blumengeschmückten Veranda seiner Villa, auf der anderen Seite die Straßenansicht der prächtigen Villa Pringsheim in der Münchener Arcisstraße, auch hier in reproduzierter Handschrift kommentiert: "Zur freundlichen Erinnerung an vergangene Zeiten. München, Arcis-Strasse 12, 1889-1933". Die originell und aufwendig hergestellte Karte wurde wohl an nicht allzu viele Freunde verschickt, ersparte dem alten Herrn aber viel Schreibarbeit.

Lot 2102, Auction  118, Rau, Karl Heinrich, 2 Briefe

Rau, Karl Heinrich
2 Briefe
Los 2102

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

"In Dresden gefiel es mir sehr"
Rau, Karl Heinrich, badischer Nationalökonom, Agrarwissenschaftler und liberaler Politiker, Erzieher des Prinzen Friedrich von Baden, langjähriger Professor in Heidelberg, Empfänger zahlreicher Orden und Ehrungen (1792-1870). 2 eigh. Briefe m. U. "K H Rau". Zus. 8 S., eng beschrieben. Doppelbl. Gr. 4to und gr. 8vo. Heidelberg 16.X.1848 und 2.VIII.1856.
An den ihm befreundeten (nicht genannten) Nationalökonomen und Landwirt Friedrich Gottlob Schulze (-Gaevernitz), Professor in Jena. Umfang- und inhaltsreiche Briefe über Wissenschaft und Politik. Am 16. Oktober des Revolutionsjahres 1848 schreibt Rau im Rückblick auf einen Besuch bei Schulze und in dessen landwirtschaftlicher Lehranstalt: "... Es war mir höchst willkommen und lehrreich, von Deiner fruchtbringenden Wirksamkeit im Lehrfache, die über die Berufskenntnisse hinaus auch den Charakter der Zöglinge umfaßt, näher u. anschaulich unterrichtet zu werden, wobei sich freilich auch die Überzeugung befestigte, daß das Gedeihen der Anstalt in dieser Weise eben ganz von der Persönlichkeit des Vorstehers abhängt und durch äußere Veranstaltungen ohne eine innige Verschmelzung gewisser wissenschaftlicher, gewerblicher und moralischer Eigenschaften und Fähigkeiten nicht sicher zu stellen wäre. Die landwirthschaftlichen Lehranstalten auf dem Lande leiden an dem Fehler, daß die Lehrer sich zu sehr wie Universitätsprofessoren betrachten u. die Schüler nur massenweise, vom Katheder aus, behandeln; es ist daher doppelt verdienstlich, wenn auf der Universität selbst ein Vorsteher das Beispiel giebt, sich mit den einzelnen Zöglingen viel zu beschäftigen, wie dieß nothwendig ist, um tüchtige Praktiker zu bilden. Sicherlich wird es auch an der Anerkennung Deines großen Verdienstes von oben nicht fehlen, wenigstens soweit, daß keine wesentliche Störung zugegeben wird ...".
Spricht dann großes Lob für Schulzes Ehefrau aus, die trotz anhaltender Kränklichkeit sich als mustergültige und bewundernswerte Hausfrau gezeigt habe, und berichtet über den Fortgang seiner Reise: "... nichts war störend als die Besorgniß wegen des badischen Aufruhrs, indeß gaben mir die Zeitungen, auf die ich überall Jagd machte, bald einige Beruhigung ... in Leipzig schwamm ich einige Stunden in dem ungeheuren Gewühl der Messe mit herum. In Dresden gefiel es mir sehr. Die Gallerie blieb nicht hinter meinen hohen Erwartungen zurück, die Sixtina u. die Nacht üben einen mächtigen Zauber aus; je länger man sie beschaut, desto mehr. Auch das Theater (Zar u. Zimmermann, - Fiesco), das grüne Gewölbe, die freundliche Lage am Elbufer, die hübsche Umgebung entsprachen ihrem Rufe. Neben einem kurzen Besuche bei einem alten Univ. Bekannten, Director v. Flotow, hatte ich mit [Albert Christian] Weinlig und [Theodor] Reuning näheren Verkehr; es sind sehr tüchtige Männer ... Auf dem Rückwege brachte ich wieder einige Stunden in Leipzig zu, wo ich [Wilhelm] Roscher und den 82jährigen [Friedrich] Pohl aufsuchte. Bei diesem ist das Auge noch ganz frisch, aber sonst Körper u. Geist hinfällig, auch lebt er in einer so ärmlichen und vernachlässigten Umgebung, wie irgend ein dürftiger Handwerksmann.
In Weimar fand ich Deinen Brief mit dem Päckchen vor. Herr Burkart war sehr gefällig, mir Schillers Haus u. die neuen Zimmer des Schlosses zu zeigen, die in der That höchst sehenswürdig sind u. an das münchener Schloß erinnern ...". Berichtet dann ausführlich über die Agrar-Probleme und Erfahrungen, die ihm der Landwirt Martin Böhme in Oberweimar schilderte. "... Am 6. Nov. ist ein Zusammentritt von Abgeordneten der landw. Vereine in Frankfurt angeordnet. Ich wünschte Dich auch dort zu finden. Wenn nur die äußere Ruhe nicht fehlt, die nun von Wien aus und auch in Thüringen wieder sehr bedroht ist. Die Reichsgewalt thut das Ihrige, um Ordnung zu schaffen, allein ihr Hauptmittel, die bewaffnete Macht der Linie, wird schwerlich auf die Dauer aushalten, wenn nicht die Masse der ordnungliebenden Bürger sich ermannt u. sich aneinander schließt. Eure Universität wird wahrscheinlich sehr darunter leiden, wie auch die unsrige diesen Winter schwach besetzt zu bleiben scheint ...".
Der Brief von 1856 besteht im wesentlichen aus einem umfangreichen kritischen Kommentar zu Schulzes Buch "Nationalökonomie", das dieser an Raus Sohn geschickt hatte. Rau behandelt nicht nur den sachlichen Inhalt, sondern auch die Sprache sowie grundsätzliche Fragen der Pädagogik, und bilanziert schließlich: "... Bei manchen Sätzen habe ich mit Vergnügen gefunden, daß wir übereinstimmen, bei anderen würde ich eine abweichende Meinung zu vertheidigen unternehmen, wenn wir einmal dazu lange genug beisammen wären, wozu freilich wenig Aussicht ist. Sollte ich noch eine 7. Auflage meines I. Bandes erleben, so würde ich natürlich auf Dein Buch vielfach Rücksicht nehmen ...". - Schulzes "Nationalökonomie oder Volkswirtschaftslehre, vornehmlich für Land-, Forst- und Staatswirte" war in diesem Jahr in Leipzig erschienen. - Beiliegend ein Zettel (2 S. schmal-8vo) in Raus Handschrift mit 25 landwirtschaftlichen Fragen, vielleicht zu Prüfungszwecken gedacht.

Lot 2103, Auction  118, Ridley, Henry Nicholas, 4 Briefe aus Kensington und Singapur

Ridley, Henry Nicholas
4 Briefe aus Kensington und Singapur
Los 2103

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Ridley, Henry Nicholas, brit. Botaniker, tätig am British Museum und von 1888-1911 als Leiter des Botanischen Gartens in Singapur, Malaysia (1855-1956). 4 eigh. Briefe m. U. "Henry N. Ridley", davon 2 aus Singapur. Zus. 9 S. 8vo und gr. 8vo. South Kensington und Singapur 1883-1891.
Wohl an den österr. Botaniker Eduard Hackel (1850-1926). Ausführlich über exotische Pflanzen, deren Beschreibung, Bestimmung, Austausch und Versand. Der erste Brief (1.V.1883) behandelt eingehend die Madagaskar-Sammlung des Missionars Dennis Cowan. Der zweite (wohl inkomplette) Brief, gleichfalls aus dem British Museum, beschäftigt sich u. a. mit dem bevorstehenden Besuch des Berliner Botanikers Wilhelm Vatke. Der dritte und vierte Brief (Singapur 3.IX.1889 und 25.IX.1891) beschreibt lokale Pflanzenformen und Bestände, nennt Fachliteratur und bittet um Hilfe bei der Bestimmung der Exemplare. - Ridley, der auch die Weihnachtsinsel und eine brasilianische Inselgruppe besuchte, erreichte für einen in den Tropen lebenden Europäer das beachtliche Alter von 101 Jahren. - Bei dem zweiten Brief ein Drittel des ersten Blattes abgetrennt.

Lot 2108, Auction  118, Spranger, Eduard, 2 Briefe, 1 Billet

Spranger, Eduard
2 Briefe, 1 Billet
Los 2108

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Spranger, Eduard, Philosoph, Pädagoge und Psychologe, Professor in Berlin und Tübingen, Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Berlin, Leipzig, Heidelberg und Wien (1882-1963). 2 eigh. Briefe m. U. "Eduard Spranger" und 1 eigh. Billet. Zus. 31/2 S. Gr. 8vo. Berlin 23.IV. und 25.V.1941.
An einen Kollegen. Über zwei Aufsätze, nach denen der Adressat gefragt hatte. "... Die Zusammenstellung, die Herr Dr. Wolfgang Franke meint, habe ich im Jahre 1926 auf Wunsch der Akademie und mit von ihr geliefertem Material für eine deutsche Buchausstellung in Amerika geschrieben. Es war eine sehr mühsame Arbeit, bei geringem Zuverlässigkeitsgrad. Ob seitdem etwas Ähnliches unternommen worden ist, weiß ich nicht, bezweifle es aber, da Ihre Stelle die einzige wäre, die es hätte machen können ... Es mag ja sein, daß demnächst eine Stellungnahme des Ministeriums gegen den DWD kommt. Bisher sind wir lebhaft aufgefordert worden, das Unternehmen zu unterstützen. Man wird es daher mit Verwunderung aufnehmen, wenn es nun wieder umgekehrt läuft. Psychologisch halte ich das Auskämpfen solcher Schlachten vor voll besetzter Arena nicht für zweckmäßig ...". - Das oben genannte Billet ist eine "Mitteilung" Sprangers für die Presse: "Der Kaiser von Japan hat dem Professor an der Universität Berlin Eduard Spranger den Orden vom Heiligen Schatz II. Klasse verliehen." - Alle Teile gelocht.

Lot 2109, Auction  118, Sprengel, Curt, Brief 1828 an Ludwig Reichenbach

Sprengel, Curt
Brief 1828 an Ludwig Reichenbach
Los 2109

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Sprengel, Curt, Mediziner, Botaniker, Pathologe und Medizinhistoriker, Ordinarius für Medizin und für Botanik an der Universität Halle, Direktor des dortigen Botanischen Gartens, durch den er 1802 auch Goethe führte (1766-1833). Eigh. Brief m. U. "Sprengel". 2 S. Doppelblatt mit Adresse. Gr. 4to. Halle (Saale) 23.V.1828.
An den Botaniker H. G. Ludwig Reichenbach in Dresden, dem er für die "sehr anziehende Lieferung surinam'scher Pflanzen" dankt. Bemüht sich dann, Reichenbachs Wunsch entsprechend, eine Liste von 15 Gattungen von Pflanzen mit ihren Merkmalen zu bestimmen. Kündigt schließlich an: "Nächstens erhalten Sie den Index absolutus systematis von meinem Sohn. Im Julius bitte ich Sie auf meiner Durchreise nach den schlesischen Bädern
zu sehn, und freue mich sehr darauf, Ihrer liebenswürdige Gattin meine Frau und Pflegetochter zuführen zu können ...".

Lot 2110, Auction  118, Tocqueville, Alexis de, Brief 1851

Tocqueville, Alexis de
Brief 1851
Los 2110

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Tocqueville, Alexis de, frz. Staatsmann, einflußreicher Geschichtsphilosoph und Publizist, gilt als Begründer der Vergleichenden Politikwissenschaft (1805-1859). Eigh. Brief m. U. "Alexis de Tocqueville". 1 S. Kl. 4to. Paris 20.V.1851.
An einen Herrn in England ("Mylord"). Empfehlungsschreiben für seinen Freund und ehemaligen Kollegen Lanjuinais aus dem Handelsministerium. "... Le nom historique de son père vous est connu et sa personne ne mérite pas moins de l'etre. il attache de son coté un grand plaisir à etre mis en rapport avec Vous. - je suis heureux, Mylord, d'avoir eu cette occasion de me rappeler à votre souvenir ...". - Von einem früheren Besitzer mit einem schmalen Rändchen eingefasst. - Der genannte Victor Ambroise Vicomte de Lanjuinais (1802-1869), ein Sohn des liberal-konservativen Revolutionspolitikers Jean Denis Lanjuinais (1753-1827), war 1849 kurze Zeit Handels- und Landwirtschaftsminister, dann Präsident einer Kommission zur Überwachung von Produktion und Vertrieb des Schlachtfleisches; er war wie Tocqueville ein Gegner Louis Napoléons III. Tocqueville, seit 1849 Außenminister, wurde bei Napoleons Staatsstreich im Jahr des vorliegenden Briefes vorübergehend verhaftet. Seine Bücher "De la démocratie en Amérique" und "L'Ancien Régime et la Revolution" gehören international zu den einflußreichsten soziologischen und geschichtsphilosophischen Werken.

Lot 2111, Auction  118, Trimen, Henry, 6 Briefe an Heinrich Gustav Reichenbach

Trimen, Henry
6 Briefe an Heinrich Gustav Reichenbach
Los 2111

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Trimen, Henry, britischer Arzt und Botaniker, Mitarbeiter am Brit. Museum, ab 1879 Direktor des Botanischen Gartens in Peradeniya (Ceylon), wo er u. a. von Ernst Haeckel besucht wurde (1843-1896). 6 eigh. Briefe m. U. „Henry Trimen“. Zus. 161/2 S. 8vo und gr. 8vo. London und Peradeniya 1870-1890.
Wohl bis auf eine Ausnahme an den Hamburger Botaniker Heinrich Gustav Reichenbach. Bei dessen Besuch in England über Verabredungen, Besichtigung eines Herbariums und anderes. „... I will tell you a secret. I do not believe in the virtues of the magnetic tablet. I never heard of it before; perhaps they are made for exportation to Belgium. Do you think van Henck likes to be 'chaffing' you? ...”. - 1879 hat Trimen vom Tode Ludwig Reichenbachs erfahren, des Vaters von Heinrich Gustav: „... Do I ask for too much when I say I should be very much obliged to you if you could write for my ‚Journal’ a short obituary of your father, with especial reference to his work in critical Eureopean botany? You had been so good to me, that I think you may still be inclined to help in the Journal. - Am 26. August 1887 schreibt er aus Ceylon an Dr. Grunow über den auf Colombo verstorbenen gemeinsamen Freund Ferguson, aus dessen Algensammlung er noch vor kurzem eine Anzahl für das Herbarium in Peradeniya ausgesucht habe. Ferguson habe eine große Anzahl an Dubletten von Algen hinterlassen, und da seine Töchter in ärmlichen Verhältnissen leben, wäre es gut, wenn man die Algen an europäische Institutionen verkaufen könnte. - Im Oktober 1885 schreibt er wieder aus Ceylon an Reichenbach, der wohl diesen Aufenthalt als „paradiesisch“ bezeichnet hatte: „... It is very pleasant to have a letter from you here in my paradise. I am sorry to tell you that there is no Eve here; I am still garçon, & now I suppose likely to remain so ...”. Berichtet dann über in Ceylon gefundene Orchideen, Reichenbachs Spezialgebiet. - Auch der letzte Brief aus Ceylon (10.VIII.1890) handelt ausschließlich von Pflanzen, nämlich örtlichen Gräsern, zu denen ihm Reichenbach wichtige Auskünfte gegeben hatte.

Lot 2112, Auction  118, Waitz, Carl Friedrich, Brief 1818

Waitz, Carl Friedrich
Brief 1818
Los 2112

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

"eher einen Heuboden als ein Herbarium"
Waitz, Carl Friedrich, aus Gotha stammender Botaniker, herzogl. sachsen-altenburg. Archivar und Geh. Kammerat (1774-1848). Eigh. Brief m. U. "Carl Waitz". 4 S. Doppelblatt. 4to. Altenburg 13.IX.1818.
An einen Botaniker, den er durch Vermittlung des Dresdener Mediziners Johann Ludwig Choulant kennengelernt hatte. Bemüht sich, ein Mißverständnis aufzuklären. Choulant hatte wohl dem Adressaten berichtet, dass Waitz in seinem Garten eine neue Species Aconitum kultiviere. "... Bei einem Gespräch über die von Ihnen bearbeitete Monographie der Gattung Aconitum sagte ich dem Dr. Choulant, daß ich eine große Anzahl von Arten und Varietäten dieser Gattung in meinem Garten cultivire, daß sie aber sehr schwehr von einander zu unterscheiden wären, und daß bei der Menge der neuen und im System noch nicht aufgenommenen Arten ich sie nicht mit Sicherheit zu bestimmen wagte. Zugleich äußerte ich, daß eine sehr ausgezeichnete Art dießer Gattung Ihnen vieleicht noch unbekant sey, da sie nirgends von den neuern Botanikern bemerkt worden. Es ist dieß nehmlich das von Gaquet entdeckte A. moliavicum ... Diese Art cultivire ich aber weder im Garten noch besitze ich getrocknete Exemplare davon. - Überhaupt ist mein Herbarium durch den Krieg fast ganz zerstört worden, wo die Herren Oesterreicher, um sich des Papiers zu bemächtigen, die Pflanzen herauswarfen und mir eher einen Heuboden als ein Herbarium zurückließen. Seit jener unglücklichen Epoche hat mir so sehr die Zeit als die Lust gefehlt, Pflanzen zu trocknen, und hätte ich nicht von Freunden zuweilen Contingente erhalten: so würde ich gar nicht mehr von einem Herbarium sprechen dürfen. - Gegenwärtig beschränke ich mich bei dem Mangel an Zeit auf die Cultur der Rosen, von welchen ich vieleicht über 200 verschiedene und bestimmte Arten und Abarten in meinem Garten pflege, zu einer Monographie dieser schwierigen Pflanzengattung habe ich viel gesammelt, nur fehlt mir leider die Zeit es gehörig zu ordnen ...". Erbittet die Beratung hierzu durch den Adressaten. - Gleichmäßig gebräunt.

Lot 2115, Auction  118, Adel und Politik, Circa 27 Autographen

Adel und Politik
Circa 27 Autographen
Los 2115

Zuschlag
750€ (US$ 806)

Details

Adel und Politik. Circa 27 Autographen. 1821-1910
Meist eigenhändige Briefe, Postkarten, Visitenkarten, Urkunden und Briefumschläge von Angehörigen prominenter Adelsfamilien sowie von Politikern und Industriellen der Zeit um 1890, darunter: Wilhelm Prinz von Baden, Albert Ballin (beschriftete Visitenkarte), Graf von Crailsheim (bayerischer Ministerpräsident), Graf von Feilitzsch (bayerischer Innenminister), Adolf Damaschke (nur abgeschnitte Unterschrift), Adalbert von Falk (preuß. Kultusminister, 2 Briefe, 1 eigenhändig), Erzherzog Joseph (Schluß eines Briefes), Alexander Prinz von Hessen (Brief 1887), Alexis Landgraf von Hessen (Brief 1881), Ernst Landgraf von Hessen-Philippsthal (Brief 1880), Carl Landgraf von Hessen-Philippsthal (Brief 1887), Friedrich Alfred Krupp (beschr. Visitenkarte, Villa Hügel 1900), Margarete Krupp (chromolith. Postkarte mit Ansicht der Villa Hügel) und andere sowie Kardinal de Waal (Rom) und ein interessanter bayerischer Reisepass (Kupferstich in folio, zweiseitig mit zahlreichen Eintragungen und Stempeln deutscher und französischer Polizeibehörden) für Georg von Bülow aus Bayreuth ("Directeur de Cercle en Bavière"), der mit seiner Tochter nach Paris reist (1821-1822).

Lot 2116, Auction  118, Leopold I., Fürst von Anhalt-Dessau, Eigenhänd. Brief 1735

Leopold I., Fürst von Anhalt-Dessau
Eigenhänd. Brief 1735
Los 2116

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Anhalt-Dessau. - Leopold I., Fürst von Anhalt-Dessau, der "Alte Dessauer", preußischer Generalfeldmarschall, erfolgreicher Feldherr, unter Friedrich Wilhelm I. bedeutender Heeresreformer, als Landesvater fortschrittlich und wegen seiner Vermählung mit einer bürgerlichen Apothekerstochter im Volke populär (1676-1747). Eigh. Brief m. U. "Leopold F z Anhalt". 1 S. Doppelblatt mit Goldschnitt. 4to. Dessau 1.VIII.1735.
Eigenhändig, d. h. in der berüchtigten Handschrift des alten "Haudegens", an den Kanzleidirektor Laurentius des Fürsten August von Anhalt-Köthen. Wegen eines unrechtmäßig angeworbenen Soldaten. "... Ich habe ungefer erfahren das beuhrlaubte einen Jungen aus Leipzig anhero gebracht, und das der sehlbe hatt dem Regiment Schweren müßen, wo es der Fürst verlangt, so sohll ihm der pass wieder abgenommen werden, und lohs sein ... und hoffe das ich dem Fürsten Sein Verlangen so ... communicirett habe ...". Versichert, dass er alles tue, um dem Fürsten von Köthen dienlich zu sein und dass er dessen treuer Freund sei und bleiben werde. - Etwas tintenfleckig.

Lot 2117, Auction  118, Wolfgang, Fürst zu Anhalt-Köthen, Brief 1557

Wolfgang, Fürst zu Anhalt-Köthen
Brief 1557
Los 2117

Zuschlag
440€ (US$ 473)

Details

Anhalt-Köthen. - Wolfgang, Fürst zu Anhalt-Köthen, "der Bekenner", Freund Martin Luthers, Reformator Anhalts, Mitbegründer des Schmalkadischen Bundes, Mitunterzeichner der "Augsburger Konfession" (1492-1566). Brief m. U. "w f zue anhalt meyn hantt". 2 S. Doppelblatt mit Adresse. Folio. Bernburg 6.XI.1557.
An die vier Grafen Ludwig, Heinrich, Albrecht Georg und Christoph von Stolberg, die sich bei ihm beklagt hatten im Rahmen eines umfangreichen Streites wegen Forderungen der Grafen an Hans von Vitzenhagen, der ebenso wie seine Bürgen seinen durch "clare briff und Sigill" beurkundeten Zahlungsverpflichtungen nicht nachkomme, obwohl man bereits allerlei Druckmittel angewendet habe. Erörtert ausführlich die geschehenen und möglichen Maßnahmen und rät schließlich nochmals zu dringlicher Mahnung. - Randschäden und andere kleine Defekte alt restauriert.

Ludwig I., König von Bayern
Eigenhänd. Bescheid + Beigaben
Los 2118

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Bayern. - Ludwig I., König von Bayern, mußte 1848 abdanken (1786-1868). Eigh. Dekret m. U. "Ludwig". 3 Zeilen. Auf der Rückseite eines abgetrennten Teils von einer an ihn gerichteten Eingabe. 15 x 11 cm. München 6.III.1830.
"Wird nicht genehmigt. München d 6 März 30. - Ludwig". - Am unteren Rand ein amtlicher Vermerk mit Nummer und Datum zu dem Bescheid. - Beiliegend je ein abgeschnittener Brief-Schluß mit Unterschrift des Kurfürsten und Königs von Bayern Maximilian I. Joseph (München 13.III.1806, mitunterzeichnet vom Freiherrn und Minister Maximilian von Montgelas) bzw. des "Märchenkönigs" Ludwig II. von Bayern (Schloß Linderhof 28.I.1884). - Zus. 3 Teile.

Lot 2119, Auction  118, Ludwig II., König von Bayern, Offizierspatent 1870

Ludwig II., König von Bayern
Offizierspatent 1870
Los 2119

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

- Ludwig II., König von Bayern, der "Märchenkönig" (1845-1886). Urkunde m. U. "Ludwig" und papiergedecktem Siegel. 1 S. Doppelblatt. Folio. "Gegeben in Schloß Berg" 12.VIII.1870.
Beförderung des bisherigen "Officiers-Adspiranten 1. Classe" Heinrich Diermayer zum Unterlieutenant. - Dekorative Urkunde.

Lot 2120, Auction  118, Bismarck, Otto Fürst von, 2 Briefe

Bismarck, Otto Fürst von
2 Briefe
Los 2120

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler, Begründer eines geeinten Deutschen Reiches (1815-1898). Eigh. Brief m. U. "OFst v Bismarck" und gekröntem Monogramm. 13/4 S. 8vo. Berlin 13.V.1881.
An einen Herrn. "... erwidere ich auf Ihre gefälligen Schreiben vom 25. v. M. und 8. d. M. ergebenst, daß ich gern bereit bin, Sie zu empfangen, obschon ich kaum glaube, Ihnen in der beregten Angelegenheit von Nutzen sein zu können. - Ich bin von 11 bis 2 ziemlich regelmäßig zu Hause, wenn ich nicht im Reichstage bin. Ich stelle Ihnen die Wahl des Orts anheim ...". - Mit Adresse "Wilhelmstr. 77". - Ein Faltenriss unauffällig unterlegt. - Dabei: Derselbe. Brief m. U. "v. Bismarck". 1 S. Doppelblatt. 4to. Friedrichsruh 24.v.1896. - An (den nicht genannten) General von Spitz mit Dank für eine Zuschrift. "... Ich werde den beigefügten Geschäftsbericht des Kriegerbundes mit Interesse durchsehen, und freue mich, daß Euere Excellenz den Geist pflegen, der unser Heer zu großen Erfolgen geführt hat." - Mit kleinem Empfangsvermerk des Adressaten.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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