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Lot 2031, Auction  118, Maria Pawlowna, Großherzogin von Sachsen-Weimar, Brief 1807

Maria Pawlowna, Großherzogin von Sachsen-Weimar
Brief 1807
Los 2031

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

- Maria Pawlowna, Großherzogin von Sachsen-Weimar, Gemahlin des Großherzogs Karl Friedrich, geb. Großfürstin von Russland (1786-1859). Eigh. Brief m. U. "Marie". In franz. Sprache. 1 S. Doppelblatt mit Trauerrand. 8vo. Schleswig 7.VI.1807.
Aus dem Exil in Schleswig eigenhändig an einen höheren Beamten in Weimar, der schriftlich den Wunsch geäußert hatte, den Dienst zu quittieren. Maria bedauert das Vorhaben und sucht ihn zum Bleiben zu bewegen. "Ayant appris Monsieur, par Vos lettres à la Ct. Heinkel et à Mr. de Wolzogen, l'intention ou Vous êtes de vous retirer promptement du Service et en même tems la peine que Vous en aprouvez, je ne veux pas tarder plus longtems à Vous dire de la part du Prince et de la mienne que nous Vous sommes très redevables des peines que Vous avez prises chez nous et comme assurément nous ne désirons que Votre Satisfaction, nous Vous engageons à un point Vous prefer de quitter Votre place, en Vous proposant de l'occuper ou bien une année encore, ou bien de la remplir jusqu'à notre retour à Weimar où Vous pourriez encore l'occuper un quart d'an, afin de prendre tous les arrangemens qui Vous conviendront pour Votre retraite ...". - Nach der verlorenen Schlacht von Jena und Auerstedt auf sachsen-weimarischem Boden war Maria zunächst ins Exil geflohen. - Faltenrisse alt unterlegt.

Lot 2032, Auction  118, Maria Pawlowna, Großherzogin von Sachsen-Weimar, Brief 1823 an C. A. Tiedge

Maria Pawlowna, Großherzogin von Sachsen-Weimar
Brief 1823 an C. A. Tiedge
Los 2032

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

- (Maria Pawlowna). Brief m. U. "Maria, Großfürstin von Rußland, Erbgroßherzogin zu Sachsen". 1 S. Doppelblatt mit Goldschnitt. Gr. 4to. Weimar 8.XII.1823.
An den Schriftsteller Christoph August Tiedge. "... Mit vielem Vergnügen habe ich die mir überschickten Schriften erhalten und mit Interesse schon gelesen ... Wohl konnten Sie denken, daß der Gegenstand, welchen Ihre treffliche Darstellung noch mehr erhöht, für mich an und für sich anziehend war, und ich bitte Sie, den Erbgroßherzog und mich der Frau von der Recke zu empfehlen, welcher wir für ihr freundliches Andenken danken. Seyn Sie für Ihre Person der fortdauernden vorzüglichen Achtung und Wohlwollens versichert ...". - Tiedge hatte ihr wohl die ersten Bände der von ihm edierten Werkausgabe von A. G. Eberhard zukommen lassen. Auch seine Biographie der Schwester der Elisa von der Recke, "Anna Charlotte Dorothea, letzte Herzogin von Kurland" war in diesem Jahr erschienen. - Gebräunt; kleiner Einschnitt am unteren Rand. - Beiliegend ein kleines Porträt der Fürstin, nach Tischbein gestochen von W. Böhm, wohl aus einem Almanach stammend.

Lot 2033, Auction  118, Paulsen, Christian Heinrich, Brief 1790 an Herder

Paulsen, Christian Heinrich
Brief 1790 an Herder
Los 2033

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

An Herder
- Paulsen, Christian Heinrich, sachsen-weimarischer Hofrat und Amtmann, Justizbeamter für das Amt Weimar (1735-1803). Brief m. U. "Christian Heinrich Paulsen". 11/4 S. Doppelblatt mit Adresse und geteiltem Amtssiegel. Folio. Weimar 11.V.1790.

An Johann Gottfried Herder als Vizepräsident des Weimarer Oberkonsistorialrates. "... Es ist die allhiesige arme Buchbinder-Wittbe Anna Margretha Grosin heute früh in der Ilm ertrunken gefunden und aufgehoben worden. So wie nun deren Geschwister, der Hof-Schuhmacher Zeuner und die Wittbe Dorothea Sophia Axtin allhier sich solcher ganz und gar nicht angenommen, sondern selbige der Obrigkeit überlaßen haben, derhalben denn die Ertrunkene denen fürstl. Befehlen gemäs an das theatrum anatomicum abzugeben stehet; Alß habe Ew. Hochwürd. Magnificenz solches zu Befolgung ebenfallsigen gnädigsten Befehls bekant zu machen nicht Anstand nehmen wollen ...". - Eine gleichnamige Vorfahrin der genannten Dorothea Sophia Axt wurde 1774 der Brandstiftung beim Brand des Weimarer Schlosses beschuldigt.

Lot 2034, Auction  118, Schütz, Christian Gottfried, Brief 1823

Schütz, Christian Gottfried
Brief 1823
Los 2034

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

- Schütz, Christian Gottfried, klassischer Philologe und Humanist, Professor in Jena und Halle, Gründer und langjähriger Herausgeber der wichtigen "Allgemeinen Litteraturzeitung" (1747-1832). Eigh. Brief m. U. "Schütz". 4 S. 4to. (Halle 5.X.1823).
An eine "Frau Professorin", der er mit vielen schmeichelhaften, charmanten Worten zu ihrer neuen "Würde" (Heirat eines Professors) gratuliert.
Er habe einen wohlgegründeten Anspruch darauf, ihr als erster zu schreiben, "als Professor nehmlich, um Ihnen, meiner nunmehrigen liebenswürdigsten Frau
Collegin, meine innigsten Glükwünsche zu Ihrer so fröhlich erlangten Professur darzubringen. Ja ich bin eigentlich zum erstenmal auf diese Würde stolz, nun ich mir einer solchen Frau Collegin in ihr bewußt bin. Und dieses Bewußtseyn ist für mich ein höchst wohlthätiges, da ich mich sonst bei der Vergleichung unsrer beiderseitigen Professuren nur mit dem tiefsten Gefühl der Demüthigung durchdrungen fühlen kann. Denn Sie, meine holdseeligste Frau Collegin, haben die Ihrige durch den himmlischen goldgelokten Amor, ich aber die meinige nur durch das Testimonium eines höchst irdischen, in einer gräßlichen Beutel-Perükke, mir gravitätisch auf den Zahn fühlenden Examinator's erhalten. Ihnen hat der Sohn der göttlichen Aphrodite das Examen, falls er bei seiner Schwester noch eins nöthig gefunden, gewiß, mit brüderlichster Liebe, eben so angenehm und leicht gemacht, als das meinige langweilig und schwer war. Ihr Lehrstuhl ist der Tempel der Grazien, der meine ein alter hölzerner Catheder. Den Ihrigen umgaukeln Amoretten, der meine ist von beschmierten Bänken und Pulten umgeben. Ich lese die trockne Theorie der schönen Künste und trage die menschlichen Dummheiten der Universalgeschichte vor; Sie dociren die schöne Natur und nur die reizendsten 'Privatbegebenheiten der Geschichte und ich docire nur dem Bruder Studio. Ihnen aber sitzt ein Profeßor selbst zu Füßen! - Aus alle dem geht nun zur sonnenklarsten Evidenz hervor, daß Ihre Profeßur in eben dem Grade eine hoch poetische, als die meinige eine platt prosaische ist; und so bringt denn der prosaische Professor, hier auch in schlichter aber herzlichster Prosa, seine und der Seinigen innigste Glükwünsche, Ihnen und Ihrem verehrtesten, trefflichen Gatten, zu dem fröhlichen Antritt Ihrer poetischen Professur, meine Theuerste, dar! ... Gedenken Sie bei den mitfolgenden Almanachen auf das merkwürdigste Jahr Ihres Lebens, die, edeln deutschen Frauen, der Liebe, und auch der Freundschaft gewidmet sind, zuweilen freundlich Ihres Sie innigst verehrenden Schütz ...". - Kotzebues "Das merkwürdigste Jahr meines Lebens" war 1801 erschienen, das "Taschenbuch für edle deutsche Frauen" 1802, das "Taschenbuch, der Liebe und Freundschaft gewidmet", von 1801-1841. - Von alter Hand ist der Brief auf den 5. Oktober 1823 mit Bleistift datiert und Christian Gottfried Schütz zugeschrieben. - Faltenrisse und einige Anstreichungen.

Lot 2035, Auction  118, Stein, Charlotte Freifrau von, Signierte Quittung

Stein, Charlotte Freifrau von
Signierte Quittung
Los 2035

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

- Stein, Charlotte Freifrau von, geb. von Schardt, Hofdame der Herzogin Anna Amalia und Goethes einflußreichste Geliebte (1742-1827). Eigh. Quittung m. U. "Von Stein, geb von Schardt". 1/2 S. 4to. (Weimar) 3.IX. und 12.X.1809.
"Vierzig laubrh [Laubtaler] habe auf Abschlag des Michaeli Quartal erhalten den 3ten Sept. 1809. Von Stein geb. von Schardt. - achtundfünfzig 1/2 übriges Michaeli Quartal nebst Intereßen erhalten den 12ten Octo: 1809. Von Stein geb. von Schardt". - Selten.

Lot 2036, Auction  118, Wieland, Christoph Martin, Signiertes Schriftstück 1784

Wieland, Christoph Martin
Signiertes Schriftstück 1784
Los 2036

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

- Wieland, Christoph Martin, Dichter und Übersetzer, einer der vier führenden Persönlichkeiten der Weimarer Klassik (1733-1813). Eigh. Schriftstück m. U. "C M Wieland". 2/3 S. Quer-kl. 4to. (Weimar) 2.VII.1784.
Signierter Vermerk über die Tilgung einer Schuld bei Friedrich Justin Bertuch. Die abgetrennte untere Hälfte eines Großquart-Blattes mit Abrechnungen von der Hand Bertuchs enthält eine "Nota" Bertuchs, dass er von einer "Auslage" in Höhe von 110 Talern und 12 Groschen jetzt 75 Taler zurückerhalten habe, so dass eine Schuld von 35 Talern und 12 Groschen übrig bleibe, datiert "Leipz. Oster Meße F J Bertuch". - Darunter die Notiz Wielands: "Vorstehende 35 Taler 12 Groschen habe den 2. Jul. 1784 an Hrn Rath Bertuch, laut dessen Conto Corrente von besagtem dato, saldiert. C M Wieland". - Auf der Rückseite des Blattes der Schluß des Schreibens (6.I.1784) einer Reichenbacher Papierhandlung an Bertuch, das offenbar eine Abrechnung enthalten hatte. Bertuch als strenger Kaufmann reklamiert Qualitätsmängel und vermerkt: "Nota. Hiervon gehen von obigen 9 Bal. ab 5 Rieß an Defect und Ausschuß; und die 13 Rieß Ausschuß gehn als unbrauchbar ganz zurück; und da die Qualität des Papiers nicht probemäßig ausgefallen, so können höchstens 13 rh. pro Bal. passiren. F J Bertuch."

Lot 2037, Auction  118, Halbe, Max, 2 Briefe

Halbe, Max
2 Briefe
Los 2037

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Halbe, Max, Schriftsteller, anfangs dem Naturalismus, später der Neuromantik nahestehend, verkehrte in München mit vielen Schriftstellern und Künstlern (1865-1944). 2 eigh. Briefe m. U. "Max Halbe". Zus. 21/2 S. Gr. 4to. München 20.XII.1904 und 9.VI.1906.
Der erste Brief an den Münchener Schriftsteller Georg Schaumberg, der ihn darauf hingewiesen hatte, dass beide eine Veröffentlichung mit dem gleichen Titel und einer verwandten Idee angekündigt hätten. "... hier haben Sie die versprochenen 'Splitter' aus den Augen anderer. Die 'Balken' im eigenen Auge sind bekanntlich schwerer zu finden. Ich kann sie Ihnen daher auch nicht schicken. Daß wir beide auf den gleichen Titel und auf eine verwandte Idee gekommen sind, ist lustig. Meine Sache beschäftigt mich übrigens auch schon seit zwei Jahren. Ich hatte die erste Konception schon vor dem 'Strom', stellte den Entwurf dann aber zurück. Nächster Tage erscheint im 'Tag' ein Münchner Brief von mir, der sich mit Panizza beschäftigt ... [20.XII.1904]. Der zweite Brief wohl an einen Redakteur, der eine Veröffentlichung über Halbe plant. Dieser sendet ihm Fotos. "... Ich nehme natürlich nicht an, daß Sie alles was ich Ihnen schicke, bringen werden ... sondern sende Ihnen die Sachen, damit Sie eine passende Auswahl daraus treffen. Die kleinen Bilder sind selbst gemacht ... Was sie darstellen, ist hinten mit Bleistift vermerkt. Von meiner Frau und Tochter liegt die neueste Aufnahme bei, die recht hübsch ist und wohl Verwendung finden könnte ... Von mir selbst drei Bilder, 1883, 1893 (Zeit der 'Jugend') und 1905 von Nik. Perscheid, dem glänzenden Leipziger oder jetzt berliner Photographen ...". - Faltenrisse und - beim zweiten Brief - auch andere kleine Randschäden.

Lot 2039, Auction  118, Hesse, Hermann, Postkarte 1905

Hesse, Hermann
Postkarte 1905
Los 2039

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Hesse, Hermann, Schriftsteller, Nobelpreisträger (1877-1962). Eigh. Postkarte m. U. "H. Hesse". 1 S. Gaienhofen 22.VI.1905.
An die Redaktion der "Literarischen Warte. Monatsschrift für schöne Literatur" in München, die vom folgenden Monat an erneuert als "Die Warte" weitergeführt werden sollte, wozu man sich Hesse als Rezensent wünschte. "... leider ist mir zur Zeit aus mehreren Gründen die Übernahme neuer kritischer Arbeiten nicht möglich; auch meine Monatsartikel in den 'Propyläen' gebe ich deshalb nächstens für einige Zeit auf ...". - Gelocht; die Adressenseite mit Papierkleberest von früherer Montage.

Lot 2040, Auction  118, Hesse, Hermann, Brief mit Zeichnung

Hesse, Hermann
Brief mit Zeichnung
Los 2040

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

- Eigh. Orig.-Federzeichnung mit kurzer Nachricht, Gruß und Monogramm "H H". Auf Bütten geschrieben. 8vo. (Montagnola, wohl um 1952).
(An Dr. Paul Eichler). "Der Schrank in Montagnola ist zu voll, die Blättchen kehren zu ihrer Heimat zurück. Herzlich grüßt Ihr H H". Rückseitig gleichfalls von Hesses Hand: "beilegen: P. Eichler". Die Zeichnung zeigt eine Kirche mit einem Baum davor. - Der in Dresden ansässige Paul Eichler bemühte sich über Jahrzehnte hinweg, mit Hermann Hesse durch Gedanken- und Schriften-Austausch in Kontakt zu bleiben. Hesse hat diese Korrespondenz, die ihm weniger bedeutete als seinem Briefpartner, geduldig bis in die letzten Lebensjahre geführt, auch wenn es ihn bei zunehmender Kränklichkeit oftmals spürbare Überwindung kostete, signierte Gedichttyposkripte und Privatdrucke nach Dresden zu schicken, zumal viele dieser Sendungen aufgrund der zunehmenden Abriegelung und Agentenhysterie der DDR verlorengingen, den Dichter aber, der nicht in glänzenden Verhältnissen lebte, einiges Geld kosteten.

Lot 2041, Auction  118, Ibsen, Henrik, Namenszug auf Buchumschlag + Beigabe

Ibsen, Henrik
Namenszug auf Buchumschlag + Beigabe
Los 2041

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Ibsen, Henrik, norweg. Dramatiker von epochaler Wirkung und Bedeutung (1828-1906). Eigh. Namenszug "Henrik Ibsen" auf dem bedruckten Umschlag eines Strindberg-Romans. Quer gefaltet zusammengeklebtes Blatt. (Ca. 1894).
Ibsens Namenszug am oberen Rand des bedrucken Umschlags: "August Strindberg. Die Beichte eines Thoren. Roman. - 2. Auflage. Budapest, Carl Grill, 1894." - Randschäden; angestaubt, Ausriss im unteren Viertel. - Dabei: Björnstjerne Björnson, norweg. Dramatiker und Erzähler, Nobelpreisträger, Verfasser der norweg. Nationalhymne (1832-1910). Eigh. Signatur "Björnstjerne Björnson" als Albumblatt. Quer-gr. 8vo. Rom 24.IV.1908. - Faltspuren; rückseitig kleine Montagespuren.

Lot 2042, Auction  118, Kotzebue, Wilhelm von, 2 Briefe an Ludwig Reichenbach

Kotzebue, Wilhelm von
2 Briefe an Ludwig Reichenbach
Los 2042

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Kotzebue, Wilhelm von, Sohn des ermordeten Dramatikers August von K., deutschbaltischer Diplomat in russischen Diensten und Schriftsteller, lebte als pensionierter Legationsrat in Dresden (1813-1887). 2 eigh. Briefe m. U. "Kotzebue". Zus. 2 S. Gr. 8vo. Dresden 23.VI.1870 bzw. 22.VI.1874.
An den Zoologen und Botaniker Ludwig Reichenbach in Dresden, Professor und Direktor des dortigen Botanischen Gartens. "... Ich erlaube mir, Ihnen beifolgenden Brief des Herrn Dr. Böttcher, Professor an der Universität Dorpat, mit der Bitte zu übersenden, mir gütigst Auskunft über seine Angelegenheit geben zu wollen. Die Überzeugung, mich an keine bessere Autorität wenden zu können, giebt mir den Muth, Ihnen mit der Sache lästig zu fallen ..." [1870]. - Ein durchreisender russischer Gesandter habe ihm "beifolgendes Päckchen mit Rhabarber-Samenkörnern für den hiesigen botanischen Garten gegeben. Ich bin zu wenig Botaniker um zu beurtheilen ob die Sendung in der That das Verdienst großer Seltenheit hat, und kann nur bescheinigen, daß sie aus dem fernen Vaterlande der ersten Rhabarberpflanze kommt ..." [1874].

Lot 2045, Auction  118, Lenau, Nicolaus, Gedichtmanuskript "Schwärmer"

Lenau, Nicolaus
Gedichtmanuskript "Schwärmer"
Los 2045

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Lenau, Nicolaus (d. i. Nic. Niembsch von Strehlenau), österr. Dichter (1802-1850). Eigh. Gedichtmanuskript. 1 S. 4to. (Wien 1833/1834).
"Schwärmer". Zwei Strophen in Sonettform: "Diese Blumen ohne Duft und Farben, / Und von ihr, an deren Brust sie starben, / In den Staub geworfen und vergessen, / Magst du sie noch an die Lippen pressen? / Soll die Blüthe ihnen wiederkehren, / Daß du sie bethaust mit Liebeszähren? / Schwärmer, den ein welkes Blatt entzückt, / Das im Spiel ein schönes Kind zerknickt! ...". 14 Zeilen; in der vorletzten Zeile das Wort "theuren" durchgestrichen und durch "schönen" ersetzt. - Man vermutet, dass die Verse der Gräfin Marie von Württemberg (1815-1866), Schwester des Dichtergrafen Alexander und späterer Gräfin Taubenheim, gegolten haben. - Auf der Rückseite (nach der Paginierung eigentlich Vorderseite) die vier letzten Zeilen von Lenaus Gedicht "An Fräulein Charlotte von Bauer". Bei unserem Blatt handelt es sich um die Druckvorlagen für die 2. vermehrte Auflage der "Gedichte" (1834), von Lenau "273" und 274" paginiert. - Schöne Dichterhandschrift.

Lot 2047, Auction  118, Loerke, Oskar, 2 Briefe

Loerke, Oskar
2 Briefe
Los 2047

Zuschlag
340€ (US$ 366)

Details

Loerke, Oskar, Lyriker, Feuilletonist, Lektor beim S. Fischer Verlag, Sekretär der "Sektion für Dichtkunst" in der Preußischen Akademie der Künste (1884-1941). 2 masch. Briefe m. U. "Oskar Loerke". Mit Briefkopf "Preussische Akademie der Künste". Zus. 11/2 S. Gr. 4to. Berlin 26.II.1927 und 25.III.1929.
Jeweils an den Schriftsteller Hans Ostwald, der sich für verarmte, in Not geratene Kollegen eingesetzt hatte. Loerke antwortet jedes Mal ablehnend, nicht ohne eine gewisse steife Arroganz. "Auf Ihr an Herrn Dr. Wilhelm von Scholz gerichtetes Schreiben ... erwidern wir ergebenst, dass es leider nicht möglich ist, den von Ihnen vorgeschlagenen Dichter Johannes Schlaf für die Verleihung des Ehrensoldes in Vorschlag zu bringen, da diese Mittel augenblicklich alle vergeben sind [1927] ... im Auftrage der Sektion für Dichtkunst an der Preussischen Akademie der Künste habe ich die Ehre, Ihnen auf Ihr gefälliges Schreiben ... das folgende zu erwidern: Wir werden unseren Mitgliedern von der Feier zu Ehren Julius Harts gern Kenntnis geben, so dass die interessierten Herren daran teilnehmen können. Bei der Kapitalsammlung für den Jubilar kann die Sektion dagegen leider weder als Spenderin noch als Werberin beteiligt sein ..." [1929]. - Der mit zahlreichen vielgelesenen Büchern hervorgetretene, sehr bekannte Kulturhistoriker Ostwald wird es als nicht schmeichelhaft empfunden haben, hier von einem Kollegen als namenloser Bittsteller, als "sehr geehrter Herr" und "mit vorzüglicher Hochachtung" abgefertigt zu werden. - Kleine Büroklammer-Rostspur sowie Feuchtigkeitsspur am unteren Rand.

Lot 2048, Auction  118, Marinetti, Filippo Tommaso, Albumblatt 1931

Marinetti, Filippo Tommaso
Albumblatt 1931
Los 2048

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Marinetti, Filippo Tommaso, ital. Schriftsteller, Begründer des "Futurismus" und faschistischer Politiker (1876-1944). Eigh. Albumblatt m. U. "F T Marinetti". 1 S. 4to. (Wohl Wien) 13.II.1931.
Marinettis Schriftzug unter der Eintragung "Ruggero Vasari futurista" von dem Lyriker und Dramaturgen des zweiten Futurismus (1898-1968), der sich in Berlin niederließ, die Zeitschrift "Der Futurismus" herausgab und mit Herwarth Walden zusammenarbeitete.

Lot 2049, Auction  118, Meysenbug, Malwida von, Brief an den Bildhauer Schulze

Meysenbug, Malwida von
Brief an den Bildhauer Schulze
Los 2049

Zuschlag
70€ (US$ 75)

Details

Meysenbug, Malwida von, Schriftstellerin, enge Freundin und Trauzeugin Richard und Cosima Wagners (1816-1903). Eigh. Patent-Faltbrief m. U. "M. Meysenbug" und Adresse. 1 S. Kl. 8vo. (Rom 11.XII.1902).
An den Bildhauer und Silhouettenschneider Fritz Schulze (1838-1914) in Rom. "... Herzlichen Dank für die Phot. die mir viele Freude macht. Leider bin ich noch immer so unwohl, dass ich keine Besuche sehen kann. Hoffentlich wird's nach Neujahr besser! ...". - Malwida starb im April des folgenden Jahres.

Lot 2050, Auction  118, Nordau, Max, Brief 1891

Nordau, Max
Brief 1891
Los 2050

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Nordau, Max (eigentl. M. Südfeld), Schriftsteller, Publizist, Mitbegründer des politischen Zionismus (1849-1923). Eigh. Brief m. U. "M. Nordau". 4 S. 8vo. Paris 20.XI.1891.
An den (nicht genannten) politischen Schriftsteller Martin Hildebrandt (1854-1925) in Berlin, der ihn für den Beitritt zur neu gegründeten (16. Okt. 1891) "Deutschen Schriftsteller-Genossenschaft" gewinnen will, unter deren Ägide die Zeitschrift "Das Recht der Feder" erschien. "... Es sind in der letzten Zeit einige Umstände eingetreten, die es mir in der That noch nicht möglich machen, in Betreff meines Beitritts zur Genossenschaft einen Entschluß zu fassen. Da ich aber nichts so hasse wie glatte Höflichkeitsfloskeln und der Gedanke mir unausstehlich ist, daß Sie meine bisherigen Äußerungen der Sympathie für Ihr Beginnen jener literarischen Gattung zuzählen könnten, will ich zunächst mal damit beginnen, daß ich 'Das Recht der Feder' auf ein Jahr bestelle ... Die Art, wie der Verbands-Vorstand mit Ihnen umgesprungen ist, hat mich mit höchstem Befremden erfüllt. Es geht doch nicht an, ein Mitglied wegen bloßen Rückstandes im Entrichten des Beitrages so mir nichts dir nichts auszuschließen! Die 5 oder 600 Verb.-Mitglieder, welche 'Das Recht der Feder' nicht lesen, wissen vielleicht noch heute nicht, wie die Dinge liegen, und können vermuthen, daß Ihrer ohne jede Erklärung trocken angezeigten 'Ausschließung' irgend ein Vergehen gegen die Ehre zu Grunde liegt. Wenn ein Berliner Verb.-Mitgl. die Sache weiter verfolgen will (und das scheint mir geboten), so bin ich bereit, ihm Vollmacht zu geben, daß es auch in meinem Namen spreche ... Zu Ihrer gerichtlichen Verfolgung beglückwünsche ich Sie. Sie kann Ihnen und den flotten 'Ketzerbriefen' nur nutzen. Sie wissen wohl schon, daß die letzte Nummer der hiesigen (sehr angesehenen) Revue bleue sie sehr freundlich und ausführlich bespricht ...". - Martin Hildebrandts "Ketzer-Briefe" erschienen 1891 im Berliner Winser-Verlag. Der Autor war nicht nur Herausgeber und Redakteur vom "Recht der Feder", sondern auch Geschäftsführer der "Deutschen Schriftsteller-Genossenschaft". Der genannte "Verband", der ihn so kurzerhand ausgeschlossen hatte, war der konkurrierende 1887 gegründete "Deutsche Schriftstellerverband" in Berlin. - Kleine Spuren ehemaliger Montage.

Lot 2052, Auction  118, Raabe, Wilhelm, Albumblatt 1900

Raabe, Wilhelm
Albumblatt 1900
Los 2052

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Raabe, Wilhelm, bedeutender Erzähler (1831-1910). Eigh. Albumblatt m. U. "Wilh Raabe". Auf kariertem Papier. Gr. 8vo. Braunschweig 7.V.1900.
"Mit freundlichem Gruß Wilh Raabe". - Leicht stockfleckig; an den Ecken mäßige Spuren ehemaliger Aufbewahrung in einem Einsteck-Album.

Lot 2054, Auction  118, Rückert, Friedrich, Signierter Leihschein

Rückert, Friedrich
Signierter Leihschein
Los 2054

Zuschlag
750€ (US$ 806)

Details

Rückert, Friedrich, Dichter, hervorragender Orientalist und Übersetzer (1788-1866). Eigh. Leihschein m. U. "Dr. Rückert". 1 S. Quer-schmal-8vo. Neusess 4.I.1856.
Formlose eigenhändige Quittung über die Ausleihe von zwei Büchern (erschienen 1811 und 1595) aus der Herzogl. Bibliothek in Gotha. - Erhaltungsmängel: Ein Einschnitt als Zeichen der Erledigung ist von alter Hand rückseitig laienhaft unterlegt worden; Ecken leicht beschnitten und mit Spuren ehemaliger Montage.

Lot 2056, Auction  118, Schlegel, Friedrich, Brief 1813

Schlegel, Friedrich
Brief 1813
Los 2056

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Schlegel, Friedrich von, Schriftsteller, Publizist, Philosoph und Diplomat, Hauptvertreter der literar. Romantik (1772-1829). Brief m. U. "Friedrich Schlegel". 13/4 S. Doppelblatt. Wien 27.III.1813.
An den Legationssekretär, Schriftsteller und Übersetzer Benedikt Joseph Koller (1767-1817) in Regensburg, der Schlegel mehrere Beiträge für dessen im Vorjahr gegründte Zeitschrift "Deutsches Museum" übersandt hatte. "... Die Uebersetzung aus Hachenberg wird im Aprilstücke abgedruckt werden, denn obgleich Hachenbergs Methode ein wenig verworren und schon deswegen nicht sehr zu loben ist, weil er alle Zeiten durcheinander wirft, so glaube ich doch, daß der Aufsatz manches Interesse haben wird. Ich habe, um ihm kein zu pedantisches Ansehn zu geben, die Citate weggelassen, und da der lateinische Vorlesungsstyl eben so wenig passend gewesen seyn würde, so mußte ich auch die Übergänge fast immer ändern und kürzen. Ich bedaure, daß die Zeit mir nicht erlaubte, Sie selbst deshalb in Anspruch zu nehmen. - Seitdem habe ich auch den Anfang Ihrer Geschichte der dramatischen Kunst erhalten ... Noch fand ich nicht die Muße, sie zu lesen. - Honorar und ein Heft, worin ein Aufsatz von Ihnen steht, wird die Buchhandlung jedesmal besorgen. Der pädagogische Aufsatz, den ich mit Interesse gelesen, dürfte im Museum doch wohl nicht ganz an seinem Platze seyn ... Herr von Steigentesch ist in Wien, befindet sich wohl und empfiehlt sich Ihnen bestens ...". - "Uebersetzung aus Hachenberg": Es handelt sich wohl um eines der lateinischen Geschichtswerke des Juristen, Historikers und Politikers Paul Hachenberg (1642-1680), der von 1671 bis zu seinem Tod Ordentlicher Professor an der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg war.

Lot 2057, Auction  118, Schlichtegroll, Friedrich von, Brief 1797

Schlichtegroll, Friedrich von
Brief 1797
Los 2057

Zuschlag
950€ (US$ 1,022)

Details

Schlichtegroll, Friedrich von, der erste Biograph Mozarts, Philologe, Numismatiker und Archäologe, herzogl. Bibliothekar und Numismatiker in Gotha, Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften in München, korr. Mitglied der Akademien in Berlin und Göttingen, Begründer des "Nekrologs der Teutschen" (1765-1822). Eigh. Brief m. U. "Fr. Schlichtegroll". 3 S., eng beschrieben. Doppelblatt mit Adresse und papiergedecktem Siegel. Gr. 8vo. Gotha 12.VII.1797.
An Wilhelm Uhden, preuß. Beamter und Diplomat, Gesandter beim Vatikan, Archäologe, Mitbegründer der Berliner Universität (1763-1835). Ausführlich über Versand und Diebstahl von Wertsachen, die auf Veranlassung der Herzogin von Sachsen-Gotha für die Landgräfin von Hessen-Darmstadt aus Rom nach Darmstadt gesandt werden sollten. "So hat denn wirklich der Kampf der Nationen und ihrer Führer auch unsere friedlichen Musengeschäfte gestört. Nulla salus bello! Ihr Brief aus den ersten Tagen des Junius hat mir nun die fatale Gewißheit gebracht, daß die Mosaiks den Franzosen in die Hände gerathen sind ...". Der Vormarsch der französischen Armee in Italien habe viele postalische Probleme und Verzögerungen gebracht, aber er habe stets die Hoffnung gehegt, dass die Sendung noch eintreffe. "... Ich theilte der Herzogin meine Hoffnungen mit, und sie stimmte mir bey. - Nun ... erhielt ich Ihren letzten Brief, u. sah, daß meine Hoffnungen vergebens gewesen waren. Irgend eine ungewissenhafte Hand hat bey der Oeffnung des Felleisens in Ferrara unsere kleinen Kunstwerke bey Seite gebracht, u. so sehr die Herzogin u. ich Ihnen für die vielfache Mühe, die [Sie] sich gegeben haben, bey dem französ. Gesandten u. weiterhin der Sache auf die Spur zu kommen, zum lebhaftesten Dank verpflichtet seyn müssen, so wenig werden wohl alle Nachfragen etwas helfen ... Sie können leicht denken, welch peinliches Geschäfte es mir war, der Herzogin, die die Dinge wieder als Commissionaire für die Fr. Landgräfin v. Darmstadt bestellt hatte, diese fatale Nachricht zu hinterbringen. Das Beste dabey war, daß weder Ihnen noch mir auch nur der leiseste Vorwurf einer Vernachläßigung gemacht werden kann ... Der Herzog ist Ihnen noch 12 Zechini für die beyden letzten Bände des Mus. P. Clem. schuldig. Er hat mir zur Tilgung dieser Schuld vor einigen Wochen 12 Ducaten gegeben, die also als Ihr Depositum bey mir liegen. Ich erwarte von Ihnen eine Anweisung, wie sie Ihnen zukommen sollen ... Jetzt schon baares Geld nach Italien zu schiken, kömmt mir bedenklich vor ...". - Am 20. Juli setzt Schlichtegroll den Brief fort: "Mein Brief ist 8 Tage liegen geblieben, da ich den Herrn v. Zach gefragt hatte, ob ich zugleich mit diesem Briefe ein Paket an den Astronomen Piazzi in Palermo übersenden sollte, was er mir schon vor 6 Monaten übergeben hat, um es Ihnen zuzuschiken u. Sie um dessen weitere Besorgung zu ersuchen ... Wie wird es aber in Ihrem erhabenen Rom aussehen, wenn dieses Briefchen in Ihre Hände kömmt? Wird dann Pius VI. noch leben, oder welche Bewegung wird seyn Tod nach sich ziehen? ...". - Die wichtigste Wirkungsstätte des bedeutenden Astronomen Franz Xaver von Zach (1754-1832) war Gotha, wo er ein modernes, gut ausgestattetes Observatorium errichtete. Der Astronom, Priester und Mathematiker Giuseppe Piazzi (1746-1826) wirkte am Observatorium in Palermo, wo er den ersten Planetoiden, die Ceres, entdeckte.







Lot 2058, Auction  118, Stammbuch, eines jungen Berliners + Beigabe

Stammbuch
eines jungen Berliners + Beigabe
Los 2058

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Stammbuch eines jungen Berliners. 74 Bl., davon 34 S. beschrieben oder illustriert. Mit 6 Aquarellen bzw. Gouachen, 1 Grisaillezeichnung und 2 Bleistiftzeichnungen. Quer-8vo. Hellbrauner Lederband d. Z. (Kanten beschabt) mit goldgepr. Bordüren und Eckfleurons auf beiden Deckeln sowie dem goldgepr. Aufdruck "G. S. 1800". Goldschnitt. 1801-1809.
Die Eintragungen ausschließlich in Berlin und Stettin, vornehmlich von Freunden und "Brüdern". Die Tuschzeichnungen zeigen Denkmäler der Freundschaft, Blumen, Schmetterlinge und - 1808 gezeichnet von dem Kupferstecher, Lithographen und Illustrator H. Lami - einen Mann mit langem, blondem Haar, der sich allseits von Flammen, Schlangen und Drachen bedroht sieht; daneben ein von Lami signiertes Gedicht, in dem der Inhaber des Stammbuchs vor Sünden und deren Bestrafung gewarnt wird. - Einige Bl. wohl entnommen. - Dabei: Poesie-Album und Scrapbook einer Adele E., Schülerin eines Mädchenpensionats in Straßburg (Elsaß). Ca. 56 Bl., davon ca. 54 S. beschrieben oder illustriert. Mit 1 Federzeichnung und 5 ganzseit. Bleistiftzeichnungen. Ferner eingesteckt oder lose eingelegt 1 Bleistiftzeichnung, 1 Stahlstich, 3 Lithographien, 1 Foto (wohl Ansicht von Straßburg) und 1 getrockneter Kräuterstrauß. Quer-kl. folio. Genarbter Lederband d. Z. (Ecken und Kanten beschabt) mit Blindprägung und goldgepr. Aufdruck "A. E.". Straßburg und Guémar 1859-1861. - Wohl alle Textbeiträge und Zeichnungen von Mitschülerinnen im "Institut", auf Deutsch und Französisch.

Lot 2059, Auction  118, Stammbuch-Kassette, einer Luise von Hanstein + Beigabe

Stammbuch-Kassette
einer Luise von Hanstein + Beigabe
Los 2059

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Stammbuch-Kassette eines Fräulein Luise von Hanstein. 25 Bl. mit Goldschnitt und gestoch. Zierrahmen in zwei Varianten, davon 24 Bl. beschrieben oder illustriert. Mit 4 aquarellierten Federzeichnungen, 1 Stickerei und 1 Haarzopf. Quer-8vo. Lose Bl. mit grünem Pappdeckel in marmor. Pappschuber d. Z. 1796-1805.
Fast ausschließlich adlige Beiträger, wohl Verwandte und Freunde der Inhaberin. Entsprechend die Eintragungen auf Rittergütern in kleinen Orten Niedersachsens und Thüringens: Besenhausen (mit aquarellierter Ansicht), Wahlhausen, Niedergandern, aber auch je einmal Göttingen und Hannoversch-Münden. - Dabei: Stammbuch des Henri Hartmann in Hannover. Ca. 70 Bl., davon 58 S. beschrieben oder illustriert. Mit 2 Blumenmalereien, 3 Bleistiftzeichnungen, 1 Kohlezeichnung und 1 Scherenschnitt. Quer-gr. 8vo. Dunkelgrüner Lederband d. Z. (Ecken und Kanten etwas beschabt) mit ornamentaler Gold- und Blindprägung auf den Deckeln, goldgepr. Aufschrift "Album. Henri Hartmann" auf dem VDeckel sowie Goldschnitt. Hannover 1866. - Konfirmationsgeschenk für den Inhaber, weshalb der erste Beitrag von Pfarrer stammt. Ferner Eintragungen von weiblichen und männlichen Mitkonfirmanden, Lehrern, Mitschülern und Verwandten. Manche Beiträge später vom Inhaber mit Bleistift kommentiert, z. B. bei Charlotte Oppermann: "Corps de Ballet". Bei einem anderen Mädchen: "exgekniffen". Zwei der naiven Bleistiftzeichnungen zeigen Wassermühlen. Ferner sind die schönen Blumenmalereien bemerkenswert.

Lot 2060, Auction  118, Stöver, Dietrich Heinrich, Brief 1792

Stöver, Dietrich Heinrich
Brief 1792
Los 2060

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

Stöver, Dietrich Heinrich, Hamburger Journalist und Lexikograph, Redakteur des "Hamb. Unpartheyischen Correspondenten" und Herausgeber des 8bändigen Werkes "Unser Jahrhundert" (1767-1822). Eigh. Brief m. U. "Stöver". 1 S., eng beschrieben. 4to. Altona 28.IV.1792.
Wohl an Friedrich Nicolai. "... Ich mache mir das Vergnügen, Ewr Wohlgebohren hierbey den 1sten und 2ten Theil meines Handbuchs der Geschichte unsers Jahrhunderts zuzuschiken, und zwar mit der angelegentlichsten Bitte, davon eine gütige Anzeige in Ihrer so beliebten Zeitung aufzunehmen. Die Absicht des Werkes giebt die Vorrede zum 1sten Theile zu erkennen. Ich wünsche dadurch den vielen Claßen historisch ununterrichteter Personen nüzlich zu werden ... Doch die Anzeige des Werks überlaße ich Ihrer gütigen Beurtheilung. Dürfte ich noch die Bitte beyfügen, daß Sie der Dedication des 2ten Theils an des Hrn. Grafen v. Herzberg Exc. besonders mit erwähnen wollten? - Daß ich ein continueller Leser Ihrer schäzbaren Zeitung bin, daß wir einiger maaßen in politischer Verbindung stehen, brauche ich nicht anzuführen. Die bevorstehende Veränderung an der Niederelbe wird Ewr Wohlgeb. wohl schon bekannt seyn. Der bisherige Verfaßer des Hamb. Corresp., der vortreffliche Leister, dem die Zeitung so unendlich vieles verdankt, geht ab, um sich in Ruhe zu setzen und hat den Hrn Rudolphi zum Nachfolger ...". - Stövers Werk "Unser Jahrhundert. Oder Darstellung der interessantesten Merkwürdigkeiten und Begebenheiten der größten Männer desselben. Ein Handbuch der neuern Geschichte" erschien in 8 Bänden von 1791-1800 bei Hammerich in Altona. - Ewald Graf von Hertzberg (1725-1795) war preußischer Staats- und Kabinettsminister.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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