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Lot 2182, Auction  118, Bildende Kunst, 50 Autographen

Bildende Kunst
50 Autographen
Los 2182

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Bildende Kunst. 50 Autographen. Verschied. Formate. 1871-1912
Briefe, Briefkarten, Post- und Visitenkarten von Malern, Graphikern, Bildhauern und Architekten, großenteils Münchener Künstler. Darunter: Peter Behrens (nur abgeschnittene Signatur), Julius Bergmann (Maler), Alexandre Charpentier (Bildhauer und Medailleur), Franz Defregger (Maler), Franz Joseph Ritter von Denzinger (Architekt), Albert Des Enfans (Maler), Karl Wilhelm Diefenbach (Maler und Sozialreformer), Adolf von Donndorf (Bildhauer), Emmy von Egidy (Bildhauerin und Schriftstellerin), Emil Epple (Bildhauer), Fritz Everding Maler, 5 Briefe), Walther Firle (Bildnis des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern; signierte Heliogravüre), Peter Halm (Radierer; Brief mit halbseitiger Orig.-Radierung), Adolf Hildebrand und Ludwig von Hofmann (zus. auf 1 Kärtchen), George von Hoesslin (Maler), Otto Hupp (Graphiker), Friedrich Kallmorgen (Maler), Leo von Klenze (Architekt, abgeschnittene Unterschrift), Richard Knötel (Militär- und Schlachtenmaler), Franz von Lenbach (Maler), Ferdinand von Miller (Erzgießer, Schöpfer der Bavaria-Statue in München), Fr. Aegidius M., Paul Nauen (Maler), Dora Neher (Schweizer Bildhauerin), Emil Orlik (Maler, Graphiker, Kunstgewerbler), Franz Graf Pocci (Zeichner, Radierer, Dichter), Friedrich Preller (Maler), Marie Schlafhorst (Münchener Bildhauerin), Paul Schultze-Naumburg (Architekt), Paul Schulz (Bildhauer), Friedrich von Thiersch (Architekt), Ferdinand Wagner (Münchener Maler, 2 umfangreiche Briefe 1890), Meta Weber (rheinische Malerin und Bildhauerin), Theodor Wedepohl (2 Briefe). - Beiliegend ein eigh. Brief (Wien 1871) des Kunsthistorikers Carl von Lützow (1832-1897). - Teils mit Montage-Spuren oder anderen kleinen Defekten.

Schultze, Carl
22 Briefe und Karten seiner Kunden
Los 2184

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Maria Lühr lehrt Buchbinderinnen
Buchbinderei. - Schultze, Carl, berühmter Düsseldorfer Buchbinder, Inhaber eines bedeutenden kunstgewerblichen Ateliers. Konvolut von 22 Briefen und Postkarten prominenter Kunden an Schultze. 1902-1916.
Durchweg Schultzes Arbeiten betreffende Briefe und Karten seiner Kunden mit vielerlei unterschiedlichen Aufträgen. Hervorzuheben ist ein eigenhändiger Brief (3 Seiten. 4to. Berlin 5.X.1909) von Maria Lühr (1874-1969), der ersten gewerblich geprüften und amtlich anerkannten Buchbinde-Meisterin in Deutschland, die in ihrer Eigenschaft als Lehrerin im Berliner Lette-Haus (Stempel im Briefkopf) mit Schultze ausführlich über die "Ausleihe" eines Gehilfen von Schultze für den Lette-Verein verhandelt. "... Herr Dr. Stettiner und der übrige Vorstand hat nichts dagegen, wenn wir versuchsweise eine männliche Kraft einstellen, daher bitte ich Sie, mit dem jungen Manne zu sprechen und ihm, wenn möglich, das Besondere seiner Stellung hier vorzustellen, da er doch nur mit jungen Mädchen zusammen arbeitet und mir unterstellt ist ... Zum Oktober sind bei uns 3 neue weibliche Lehrlinge eingetreten und einige Fachschülerinnen, da ist es keine Kleinigkeit, die alle zu beaufsichtigen und ihnen alle Sachen beizubringen. Mit eigener Arbeit ist es da nichts während des Tages, und doch sollen die Kunden befriedigt werden, und die ganze Sache sich rentieren ...". - Ferner Briefe und Postkarten namhafter Kunden - meist Düsseldorfer Künstler - über anspruchsvolle Aufträge für Schultzes Buchbinderei: Otto Blohm (berühmter Porzellansammler, eigenh. Brief), Bertha Krupp von Bohlen und Halbach (2 Briefe, 1 eigenhändig, Villa Hügel 1906-1909), Barbara Krupp, Rudolf Bosselt (Bildhauer, Direktor der Kunstgewerbeschule in Magdeburg), L. Keupel-Siegen (Maler), Rudolf Huthsteiner (Genremaler), F. Kiederich (Maler), Ludwig Keller (bedeutender Porträtmaler), A. von Krane, Regierungsassessor v. Neurath, Georg Oeder (Landschaftsmaler), Walter Petersen (Porträtmaler), Theodor Rocholl (berühmter Schlachten- und Pferdemaler), W. Schleicher (Regierungsbaumeister, Erbauer der Kreuzkirche in Düsseldorf), Kornelius Wagner (Maler), Arthur Wansleben (berühmter Landschaftsmaler), Gustav Wendling (Maler in Braunschweig) sowie der bedeutende deutschstämmige Londoner Buchbinder Joseph William Zaehnsdorf (Briefkopf: Zaehnsdorf, Cambridge Works, 144-146 Shaftesbury Avenue, London). Ferner ein Schreiben des "Deutschen Buchdrucker-Vereins Kreis II (Rheinland-Westfalen und Birkenfeld)" über Teuerungs-Zulagen im Kriegsjahr 1916 und ein Brief des "Deutschen Buchgewerbemuseums" in Leipzig (Dr. Erich Willrich) mit der Bestätigung des Empfangs von 5 "Visitenkartentaschen" und 5 "Brieftaschen".

Lot 2185, Auction  118, Caucig, Franz, Spesen-Dokument 1793

Caucig, Franz
Spesen-Dokument 1793
Los 2185

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Caucig, Franz, österr. Maler und Zeichner, lebte 1779-1797 mit kurzer Unterbrechung in Italien, davon 1791-1797 in Venedig, ab 1799 Professor und schließlich Direktor der Akademie der bildenden Künste in Wien (1755-1828). Dokument über seine Spesen in Venedig, unterzeichnet von zwei hohen Staatsbeamten des Kaiserreichs. 1 S. Mit rotem Wappensiegel. Gr. 4to. Wien 22.V. und 4.VI.1793.
Der vorletzte österr. Botschafter in der Republik Venedig, Carl Graf von Breuner-Enckevoirt (1740-1796) läßt sich aus der Kasse der Wiener Akademie der bildenden Künste 635 Gulden für den in Venedig lebenden Maler Franz Caucig auszahlen. Die Anweisung hierzu ist unterzeichnet von Caucigs langjährigem Gönner und Förderer, dem Grafen Philipp von Cobenzl (1741-1810), der seit 1779 Vizestaatskanzler in Wien und seit 1793 Kanzler für die italienischen Provinzen war. Das Dokument lautet im Ganzen: "Der k. k. Niederländische und Italienische Zahlmeister Herr Johann Nepomuck Stiegenkorb wird Seiner Exzellenz dem Herrn Grafen Breüner k. k. Bottschafter in Venedig Sechs Hundert Fünf und Dreißig Gulden aus der Cassa der Akademie der bildenden Künste auszahlen für Auslagen, die allda von dem Maler Caucig gemacht worden, und diese Summa gehörig in Rechnung bringen. Wien den 22ten May 1793. - Cobenzl". - Weiter unten quittiert Graf Breuner am 4. Juni 1793 den Empfang mit ebenfalls eigenhändiger Unterschrift: "Carl Graf v Breuner, k k. Botschafter in Venedig". Daneben das schön erhaltene Siegel mit Breuners Wappen.

Lot 2186, Auction  118, Chodowiecki, Daniel, Brief 1780

Chodowiecki, Daniel
Brief 1780
Los 2186

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Chodowiecki, Daniel, Berliner Zeichner und Radierer, Meister der Darstellung des bürgerlichen Rokoko (1726-1801). Eigh. Brief m. U. "D Chodowiecki". In franz. Sprache. 1 S. 8vo. O. O. 28.XI.1780.
An einen Herrn (Buchhändler?), den er um verschiedene Besorgungen bittet. "... Jay l'honneur de vous envoyer ci joint 1 Ducat de la part de Mr Le Cap. Tielke de Freyberg pour un Exemplaire de votre ouvrage periodique que vous êtes prié de lui envoyer, il est destiné pour Mons. Le Comissionsrath v: Färber a Freyberg. Je vous envoye en même tems quelques avertissemens du 4me tome de son ouvrage en vous priant de les faire parvenir à Mr. votre frère en suisse n'ayant pas encore une occasion de faire passer ses ouvrages dans ce pais. Si vous voulez m'envoyer le soudit Billet de soubscription je l'expédirai plus loin ayant l'honeur d'avoir beaucoup de Considération ...". - Kleiner Farbfleck im oberen Drittel.

Lot 2187, Auction  118, Scherenberg-Janszen, R., Brief über Chodowiecki an Daniel Berger

Scherenberg-Janszen, R.
Brief über Chodowiecki an Daniel Berger
Los 2187

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Ein früher Chodowiecki-Sammler
- Scherenberg-Janszen, R., berühmter holländ. Kunstsammler (1757-1833). Eigh. Brief m. U. "Rd Scherenberg Jansz:". In deutscher Sprache. 2 S., sehr eng beschrieben. Doppelblatt mit Adresse. 4to. Amsterdam 17.II.1789.
An den Berliner Kupferstecher Daniel Berger (1744-1825), der eng mit Chodowiecki zusammenarbeitete und viele seiner Zeichnungen gestochen hat. Scherenberg-Janszen hatte eine Reihe von Kupferstichen sowohl von Chodowiecki als auch von Berger bestellt und meldet jetzt einerseits Reklamationen bezüglich der Druckqualität, zugleich aber auch eine Anzahl neuer Wünsche. Außerdem informiert er Berger auf dessen Wunsch über vorhandene Porträts der Familie des Prinzen von Oranien. "... Ich habe die von Ihnen mir übersandte Kupfer von Ihrer vortreflichen Arbeit durch den Herrn Chodowiecki richtich erhalten, und diesen Herrn gebeten Ihnen die Nota von 4 Gulden - 10 für meine Rechnung zu bezahlen. Doch hätt ich sehr gewünscht von einigen etwas bessere Abdrückke zu erhalten, so zum Beispiel sind die Kupfer vom Tristram Schandy bei weitem nicht alle gleich gut von Abdrück, und im ganzen sind es keine sanfte und delicate Abdrückke; und die 12 aus dem Kalender der Jagd vom Henry IV sind auch nicht die besten, zwei Kupfer davon haben ganz elende Fleckken im Druckken empfangen ...". Fragt, ob es nicht möglich sei, Probedrucke zu erhalten, und wenn nicht, "alsdan einen guten Buchstaben Abdrück der iedoch nicht wieder die nämlichen Fleckken hat [nennt die betr. Nummern] und dies alsdan mit denen der auf der vorigen Liste offenstehenden Artikel an den Herrn Chodowiecki zu übergeben. Doch bitt ich Euer Hochedelgebohren sehr mir doch von den 24 Blatt zu dem Donquichotte gute Abdrückke und wenn es sein kann Probe Abdrückke zu geben. Noch wünscht ich sehr einen Probeabdrück von der Mausfalle zu empfangen, als auch noch ein Exemplar von den Kupfern zu Tristram Schandy ebenfals Probe Abdrück. - Euer Hochedelgeb: würden mir ein sehr großes Vergnügen machen, den mir schon längst versprochenen Catalogus Ihrer Arbeiten zu übersenden, und wenn dies noch vielleicht nicht geschehen kann wenigstens wünscht ich dan gerne zu haben von den Stückken welche Sie nach Zeichnungen des Herrn Chodowiecki graviret haben ...". Wünscht sich schließlich auch Arbeiten Bergers von eigener Erfindung und Technik: "ich habe nämlich diese Ihre Arbeiten sehr rühmen gehört ...". Gibt dann ausführlich Auskunft über die Portraits der Familie des Prinzen von Oranien, die Gemälde, Stiche und Medaillen und ihre unterschiedliche Qualität. Wenn Berger ernsthaft Geld investieren wolle, "so würde ich vielleicht sehr gute Gelegenheit haben diese Portraitten durch die Hand des großen Künstlers des Herrn Tischbein verfertigen zu lassen, welcher sich gegenwärtig im Hag befindet und beschäftigt ist ein grosses Familien Gemählde der Stathalterischen Famille zu machen ...". Bittet am Schluß nochmals dringlich, so bald wie möglich "den Herrn Chodowiecki" anzusprechen und zu ersuchen, die erbetenen Blätter zu schicken. - Mit Bergers Antwort-Vermerk vom 4. April 1789. - Schönes Beispiel für die internationale Verehrung Chodowieckis, in die sich schon zu seinen Lebzeiten eine Sammlergemeinde teilte.

Lot 2188, Auction  118, Defregger, Franz von, Brief 1886

Defregger, Franz von
Brief 1886
Los 2188

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

"Historien-Bilder"
Defregger, Franz von, Genre- und Historienmaler der Münchener Schule, bevorzugte Szenen aus dem Bauernleben (1835-1921). Eigh. Brief m. U. "Franz Defregger". 12/3 S. Doppelblatt. Gr. 8vo. München 27.III.1886.
An einen Feuilletonisten, der ihm das Manuskript eines Aufsatzes über Defreggers Kunst zur Prüfung übersandt hatte. "... Um Ihrem Wunsche zu entsprechen, habe ich Ihr Manuskript aufmerksam durchgelesen, und fühle mich sehr geschmeichelt, daß Sie mit der Auffassung meiner Geschichtsbilder einverstanden sind, und daß Sie dieselben gleichsam zu Historien-Bildern stempeln wollen. Allein es wird Ihnen doch schwerlich gelingen, diese Ihre Ansicht bei dem Publikum geltend zu machen. Das Publikum stellt sich unter einem sogenannten Historienbilde etwas ganz anderes vor. Sehr bezeichnend ist, daß man mir gelegentlich den Vorwurf gemacht hat, ich benutze zu meinen Geschichtsbildern dieselben Figuren als zu den heiteren Genrebildern - nur gäbe ich ihnen zu ernsterm ernste Gesichter. - Als solle man zu Schilderung ernster Vorgänge die Menschen ganz woanders herholen. Oder glaubt man, daß diese Gebirgsleute und ihre Empfindungen vor 60-70 Jahren anders waren als heute. Nun sehen Sie wie Sie den Kampf gegen diese Ansicht zu Ende führen ...".

Fidus
Postkarte an Richard Dehmel
Los 2189

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

"die Bilder meiner Ahnung"
Fidus (d. i. Hugo Höppener), Maler, Graphiker und Lebensreformer (1868-1948). Eigh. Postkarte m. U. "Fidus". 1 S. Molde (Norwegen) 7.VIII.1894.
An den Dichter Richard Dehmel in Berlin. "... Herzliche Grüße aus einem nordischen Paradiese! Allerdings einem schon etwas herbstlichen, wohl der langen Dürre wegen. Selbst Bergen war ausgetrocknet, aber schön. 3 Tage liess mir der Dampfer Zeit zum Herumstreifen. Und diese Gesichter! Überall finde ich die Bilder meiner Ahnung. Das Volk ist prächtig ... Ich bin ganz allein und muss mich erst an die Abwesenheit von Geistverwandten gewöhnen, die Cultur entbehre ich leichter. - Pastor und Przbz. habe ich nicht aufgesucht; ich weiss auch nicht, ob sie noch an ihren Orten sind. - Eigentlich ist es mir noch nicht einsam genug in der Nähe Moldes. Man muss noch immer bei irgend jemandem wohnen. Aber das findet sich vielleicht noch. Zum Oktober werde ich nach Steglitz zurückkehren, allein dort, das Theos. Heim ist aufgelöst ...". - Mit "Pastor und Przbz." sind wohl die Schriftsteller Willy Pastor und Stanislaw Przybyszewski gemeint, die zum Berliner Bohème-Kreis um Richard Dehmel gehörten.

Lot 2190, Auction  118, Kaulbach, Wilhelm von, Sign. Gedicht mit Federzeichnung

Kaulbach, Wilhelm von
Sign. Gedicht mit Federzeichnung
Los 2190

Zuschlag
1.500€ (US$ 1,613)

Details

Kaulbach, Wilhelm von, Maler und Illustrator, kgl. bayerischer Hofmaler, Direktor der Münchener Akademie, genialer Illustrator von Goethes "Reineke Fuchs" (1805-1874). Eigh. Gedichtmanuskript m. U. "W. Kaulbach" und halbseitiger Federzeichnung. 2 S. Gr. 4to. (München) 14.VIII.1847.
"An den sehr ge[e]hrten Freund Hofrath von Dessauer - eine poetische Antwort auf dero Prosa vom 4 Juli 1847". 19 Zeilen: "Du staunst ob der Berserkerwuth, / Staunst ob der tollen Versefluth, / Staunst, daß der Maler der Gesichter / Sich brüsten will als wie ein Dichter - / So staune denn! Sieh, tief verhaßt / Als Künstler ist mir Prosa fast / Mag die Leidige ich nicht lesen / Sie macht mich krank und nur genesen / Kann ich im Arm der Poesie ... Ich fahre mit Knitteln hinterdrein / Und jeder Schlag wird gleich zum Reim / So reit ich stolz auf meiner Mähre / Im Glanze einer höhern Sphäre!!" - Die hübsche, große Karikatur zeigt den Künstler im Selbstbildnis, auf dem Pegasus reitend und eine Keule schwingend bei der Verfolgung eines in Pantoffeln fliehenden, bebrillten Prosaisten. Der Reiter zeigt allerdings mehr Ähnlichkeit mit dem zu dieser Zeit schon heftig attackierten König Ludwig, der ja auch ein Freund der Verse war, als mit dem äußerlich etwas langweilig wirkenden Maler. - Dass Kaulbach "Spähre" statt "Sphäre" schreibt, sei ihm angesichts des reizenden Blattes verziehen. - Der aus jüdischer Familie stammende Hofrat Georg von Dessauer (1795-1870) war Jurist und als solcher u. a. Rechtsberater des bayerischen Königshauses sowie der Bayerischen Staatsbibliothek und wurde 1839 von König Ludwig I. in den erblichen Adelsstand erhoben. Nach einer Urkundenfälschung mit anschließender Festungshaft wurde ihm 1859 der Adelstitel wieder entzogen. Schon seit 1838 war Dessauer Kompagnon und Finanzier in Caspar Brauns erfolgreicher graphischer Anstalt für Holzschneidekunst, die ab 1843 als "Braun & Schneider" firmierte. Dessauers Freundschaft mit Wilhelm von Kaulbach ist vielleicht auf diese frühe Verbindung zur bildenden Kunst zurückzuführen. - Die zweite Seite leicht fleckig; kleiner Faltenriss.

Lot 2191, Auction  118, Keller, Heinrich, Brief 1808 aus Rom

Keller, Heinrich
Brief 1808 aus Rom
Los 2191

Zuschlag
190€ (US$ 204)

Details

Keller, Heinrich, Schweizer Bildhauer und Schriftsteller, lebte ab 1794 in Rom (1771-1831). Eigh. Brief m. U. "Keller". 21/2 S., sehr eng beschrieben. Doppelblatt mit Adresse und Siegel. 4to. Rom 29.VII.1808.
An David Esslinger in Zürich, Inhaber einer Kattundruckerei. Sehr umfangreicher Brief über viele Themen: Mitteilungen verschiedener Art, familiäre Nachrichten, Personen und Eindrücke in Rom sowie Betrachtungen über vielerlei Dinge. - Nachdem Keller aus gesundheitlichen Gründen die Bildhauertätigkeit hatte einschränken müssen, war er als Schriftsteller, Journalist und Verfasser von Kunstführern sowie als Lyriker, Dramatiker und Übersetzer tätig.

Lot 2192, Auction  118, Kilian, Georg Christoph, Brief 1780

Kilian, Georg Christoph
Brief 1780
Los 2192

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

Über bayerische Künstler-Porträts
Kilian, Georg Christoph, Augsburger Kupferstecher, Kunstverleger, Biograph, Drucker und Schriftsteller (1709-1781). Eigh. Brief m. U. "Georg Christoph Kilian". 4 S. Doppelblatt. 4to. (Augsburg ca. 1780).
An einen "hochwohlgebohrnen Gnädigen Herrn", der ihn beauftragt hatte, ihm möglichst viele Künstler-Porträts für seine Sammlung zu verschaffen. Kilian antwortet ausführlich, weshalb er mit diesem Auftrag nur langsam vorankomme. "... es ist nicht so viel die angefangene Arbeiten meines Herkulanischen Wercks (welches ich gantz eigenhändig bis zum 4ten Theil vollendet) daran schuld, sondern die Unmöglichkeit so viele von Hochdero manglenden Künstlers Portrait alhier zu fünden, der alte Hertel als auch Hr. Grosmann haben alle Winkel hier aufgesucht und so wohl diesen Artikel als andre schöne alte Stück aufgekaufft, nur einige Künstler haben noch etwas, so sie den ihrigen gesammlet haben und als einen Schatz aufheben. Indeßen habe doch nicht gar vergeblich mich bemüht aus der übersandten Nota was auf zu treiben ...". Er habe bereits eine Kiste nach Leipzig abgesandt. "... Die Kupetzkischen Portraits von Bernard Vogel konte nicht anders bekommen als mit dem gantzen Werck von 60 Stück. Da ich dieser Tagen nach München gehe, so will ich auch da mich bemühen, was von Künstlers Portrait in Kupferstich oder Medallien auf zu treiben. - Da Tit. Herr Carl Wilhelm von Buirette in Erlang eine erstaunlich große Sammlung von Künstlers Portraits beysamen hat, wo vieleicht Doubletten darunter sind, so würde Er sich ein Vergnügen daraus machen mit Ihro Hochwohlgebohren in Corespondenz zu tretten. Von München bekomme das Portrait von Asam, so nach meiner Art in Kupfer machen werde, als auch des geschickten hiesigen Kupferstechers Hieronimus Sperlings und noch ein par andere ... Belanget den Catalogum meiner gesammelten Kilianischen Arbeiten abzuschreiben, so ist würklich schon der Anfang gemacht worden, da ich aber selbst in dem meinigen noch viele einzutragen hab, so bitte Ihro Hochwohlgebohren, nur um wenige Zeit noch Gedult zu tragen ... Der Autor der vormahligen Kunst Zeitung ware Herr Rector Mertens. Von den Bayrischen Künstlern hat ihme Herr Revisions Rath v. Lippert in München den Stoff gegeben. Werde diesen Herrn auch ersuchen von denen jetzigen Künstler alda Nachrichten zu geben ...". Er habe auch ein gemaltes Porträt des Historienmalers Krause gekauft, über den man Genaueres in Paul von Stettens neuer Kunstgeschichte der Stadt Augsburg finde. "... In eben diesem Buch findet sich auch Nachricht von einem gantz neuen künstlichen hiesigen Maler Mettenleiter, sein Lob ist darin gar nicht übertrieben sondern noch zu wenig, und wird er ein anderer Gerard Douw wo nicht gar Frantz Mieris werden ...". Bespricht dann ein neues Dictionnaire des Artistes sowie seine Erfahrungen mit den Verlegern Breitkopf und Dyck, denen er sein "Herkulon" in Kommission geben wollte. "... Da meine Künstlers Portrait Sammlung nach meinem Todt, meinen Erben nichts nutzen wird und selbe wohl verkaufen werden, so wünschte daß Ihro Gnaden solche erhielten, besonders weil gar viel gezeichnete darunter seyn nach Malereyen, welche niemahls in Kupfer gemacht worden, ich werde aber wohl ein neuen Catal. machen und die Künstler und Gelehrten von einander absondern ...". - Paul von Stettens "Kunst-, Gewerb- und Handwerksgeschichte der Reichs-Stadt Augsburg" war 1779 bei Stage in Augsburg erschienen. - Selten.

Lot 2193, Auction  118, Kunsthistoriker, Sammlung von 36 Postkarten

Kunsthistoriker
Sammlung von 36 Postkarten
Los 2193

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Kunsthistoriker. Sammlung von 36 Postkarten führender Kunsthistoriker, Kunstkritiker und Museumsdirektoren des 20. Jahrhunderts. Lose gesteckt in ein neueres Album. 1908-1929.
Beachtliche Reihe von signierten Postkarten fast aller führenden deutschspachigen Kunsthistoriker aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zusammengetragen von einem Rostocker Arzt, der die Gelehrten anschrieb und um ihre Signaturen bat. Diese antworten bereitwillig und fügen häufig noch Sinnsprüche oder zumindest Grüße hinzu. Vertreten sind: Wilhelm von Bode, Richard Borrmann, Paul Clemen, Georg Dehio, Max J. Friedländer, Cornelius Gurlitt, Carl Justi, Max Lehrs, Julius Meier-Graefe, Joseph Neuwirth, Max Osborn, Fritz von Ostini, Marc Rosenberg, Karl Scheffler, Paul Schubring, Hans Semper, Hans Wolfgang Singer, Henry Thode, Hugo von Tschudi, Georg Voss, Heinrich Woelfflin, Karl Woermann und andere. - Seltene Versammlung der maßgeblichen Persönlichkeiten, denen die kunsthistorische Entwicklung bis in das 20. Jahrhundert ihre Beschreibung und Bewertung verdankt. - Vollständige Liste auf Anfrage.

Lot 2194, Auction  118, Laurencin, Marie, Signiertes Manuskript

Laurencin, Marie
Signiertes Manuskript
Los 2194

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Laurencin, Marie, franz. Malerin und Lyrikerin, "Muse" des Dichters Guillaume Apollinaire, lebte eine zeitlang in Deutschland, verkehrte mit allen französischen Künstlern moderner Richtungen (1883-1956). Eigh. Manuskript m. U. "Marie Laurencin". 1 S. Auf Karton gezogen. 4to. (Paris) o. J.
Leicht ironisches "Selbstbildnis", vielleicht auf Wunsch einer Zeitschrift. "Sa devise: (Aime le luxe!): très fière d'être née à Paris - Sait tous les airs de Sylvie de Gérard de Nerval - n'aime ni les discours - ni les reproches - ni les conseils. pas même les compliments. Mange vite - marche vite - lit vite - peint très lentement ...". - Dekoratives Blatt.

Lot 2195, Auction  118, Magnus, Eduard, 11 Briefe

Magnus, Eduard
11 Briefe
Los 2195

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Magnus, Eduard, bedeutender Berliner Bildnismaler, Professor an der Akademie (1799-1872). 11 eigh. Briefe m. U. "Ed. Magnus" bzw. "E. M". Zus. 121/2 S. Mit 1 Umschlag. Verschied. Formate. Berlin 1867-1870.
An verschiedene Adressaten. Über Bilder, Akademie-Angelegenheiten, Künstler-Kollegen etc. - 1 Brief mit Einriss.

Lot 2196, Auction  118, Meggendorfer, Lothar, Brief 1908

Meggendorfer, Lothar
Brief 1908
Los 2196

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Meggendorfer, Lothar, Münchener Illustrator, Karikaturist, Publizist und genialer Gestalter von Kinderbüchern mit beweglichen Figuren (1847-1925). Eigh. Brief m. U. "Lothar Meggendorfer". 1 S. Doppelblatt mit Briefkopf "Die lustige Woche. Moderne Wochenschrift für Humor und Kunst". Gr. 4to. München 6.VI.1908.
An Dr. Eduard Rose, Verleger der "Lustigen Woche". "... Beifolgend unterdessen erhaltene Partie Zeichnungen, darunter nur wenige die zu acceptieren und zu honorieren sind. Es liegen dann noch andere Vorlagen bei, teils noch nicht geöffnet, so auch ein Brief an den Verlag d. L. W. Leider ist mein Gesundheitszustand noch immer nicht zufriedenstellend ...". - Offenbar gehörte zu Meggendorfers Aufgaben als Verlags-Mitarbeiter die Prüfung und Auswahl von eingesandten Zeichnungen für das Witzblatt.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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