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Lot 2137, Auction  118, Sophie Dorothea, Kurprinzessin von Braunschweig-Lüneburg, Eigenhänd. Brief 1687

Sophie Dorothea, Kurprinzessin von Braunschweig-Lüneburg
Eigenhänd. Brief 1687
Los 2137

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Die "Prinzessin von Ahlden"
- Sophie Dorothea, Kurprinzessin von Braunschweig-Lüneburg, Gemahlin des Kurprinzen Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg (der 1714 König von Großbritannien wurde), jedoch nach ihrer Liebesaffäre mit dem Grafen Königsmarck ab 1694 lebenslänglich auf Schloß Ahlden inhaftiert (1666-1726). Eigenhändiger Brief m. U. "Sophie Dorothée". In franz. Sprache. 31/4 S. Doppelbl. mit Goldschnitt. 4to. Ebstorf 23.IX.(1687).
An den Geh. Rat und braunschweig-lüneburgischen Minister Albrecht Philipp von dem Bussche. "Vous ne devez point craindre Monsieur que je mennuye de recevoir de vos lettres, elle[s] me font un plaisir extreme et je vous en ay beaucoup dobligation, les dernieres nouvelles que vous mavez envoyeé minqietent et je crains que Mr de Duras ne fasse plus dempechement que lon ne croit, le bon dieu veuilles présemer les personnes aus quelles nous nous interessons lun et laute afin que nous puissions nous récompenser cet hiver des inquietudes de lesté, pour quil ne manque n'en aus résistences ...". Spricht dann eine in v. d. Bussches Umkreis bevorstehende Hochzeit an: "... je danserai a vos nopces du meilleur de mon coeur ... je vous prie de vouloir bien faire tenir cette lettre au prince cristian". - Von großer Seltenheit.

Lot 2138, Auction  118, Sophie Dorothea, Kurprinzessin von Braunschweig-Lüneburg, Eigenhänd. Brief 1694

Sophie Dorothea, Kurprinzessin von Braunschweig-Lüneburg
Eigenhänd. Brief 1694
Los 2138

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

- (Sophie Dorothea). Eigenhändiger Brief m. U. "Sophie Dorothee". In franz. Sprache. 12/3 S. Doppelblatt mit Goldschnitt. 4to. O. O. (1694).
Auf dem Höhepunkt der in ganz Europa mit Bewegung beobachteten Staatsaffäre an ihren alten Vertrauten Albrecht von dem Bussche. "J'ay fait reflexion, Monsieur, a ce que je vous ay conté. Je tremble, si le C.[omte] K.[oenigsmarc] est entre les mains de la dame que vous savez, que cela ne fasse tort a sa vie. Ayez la bonté de ménager cette affaire et attendons plustost quelque[s] jours pour estre tout a fait instruits de la destinée du pauvre C.[omte]. Je remets cependant tout a votre prudence, car dans l'estat ou je suis, je ne peus conserver du bon sens. Sophie Dorothee". - In der Nacht des 11. Juli 1694 war der kursächsische Generalmajor Graf Königsmarck im Leineschloß in Hannover spurlos verschwunden und offenbar ermordet worden. Die im Brief erwähnte "Dame", Clara Elisabeth von Platen, hatte, wohl aus Rache, weil Königsmarck die Ehe mit ihrer unehelichen Tochter abgelehnt hatte, das Verhältnis der Sophie Dorothea mit dem Grafen bekanntgemacht. Der Kurfürst betrieb nun die Scheidung, mit dem Ergebnis, dass Sophie Dorothea als "allein Schuldige" lebenslänglich nach Schloß Ahlden verbannt wurde, ihr Vermögen eingezogen und auch der Kontakt zu ihren Kindern strikt verboten wurde, was die Gefangene besonders schmerzte. Der Kurfürst behandelte die "Ehebrecherin" unversöhnlich und mit unerbittlicher Härte, um seine "Ehre" und die Staatsräson vor der europäischen Öffentlichkeit wiederherzustellen. - Die Handschrift stark verblasst; wohl deshalb beiliegend 2 Transkriptionen des Briefes aus dem 19. Jhdt. - Von großer Seltenheit.

Lot 2140, Auction  118, Maximilian Wilhelm, Prinz von Brauschweig-Lüneburg, Brief Venedig 1686

Maximilian Wilhelm, Prinz von Brauschweig-Lüneburg
Brief Venedig 1686
Los 2140

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

- Maximilian Wilhelm, Prinz von Braunschweig-Lüneburg, dritter Sohn des späteren Kurfürsten Ernst August, kaiserlicher Feldmarschall, empörte sich gegen die Einführung der Primogenitur durch seinen Vater, wurde nach Haft und Anklage wegen Hochverrats verbannt (1666-1726). Brief m. U. "sein affectionirter Maximilian Wilhelm". 2 S. Doppelblatt mit Goldschnitt, Adresse und Siegel. 4to. Venedig 12.III.1686.
An den braunschweig-lüneburgischen Minister Albrecht Philipp von dem Bussche in Hannover. "... Deßen an mir abgelaßenes Schreiben, hat der Herr Obristl: Coridon wol überliefert, Ersehe außelben daß Ihr an Euerm Orte noch vergnügt und gesundt lebet, welches Ich eben gerne höre, dießes ortes [Venedig] differtiret man sich nach geendeter Carnvall mit Kirchen gehen Music und Predigt hören, auch zu Zeiten wirdt noch Comedie gespielet; unßere Truppen auß Teuschlandt vermuhten wir täglich, wan selbige kommen werden wir die levante wieder besuchen; Bedancke mich gegen den Wunsch so Er in seinen Brieff an mir abstattet, zweifele nicht eß werde dieße bevorstehende Campagnie so woll glücklich alß die vohrige ergehen ...". - Sein Vater, Herzog Ernst August, hatte 1683 die Regel der Erbteilung abgeschafft und Primogenitur eingeführt, so dass die Söhne Christian Heinrich und Maximilian Wilhelm leer auszugehen drohten. Diese fochten ihren Ausschluß aus der Erbfolge an und suchten Verbündete im Herzog Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel, dem brandenburgischen Minister Eberhard von Danckelman und dem Hofjägermeister Joachim von Moltke. Als Ernst August durch seine Tochter Sophie Charlotte von Brandenburg von dem Komplott erfuhr, ließ er Joachim von Moltke verhaften, anklagen und hinrichten sowie Maximilian Wilhelm verhaften, anklagen und verbannen. Dieser begab sich in kaiserliche Dienste, wo er als Feldherr Karriere machte.

Lot 2141, Auction  118, Hardenberg, Carl August Fürst von, Urkunde 1817

Hardenberg, Carl August Fürst von
Urkunde 1817
Los 2141

Zuschlag
190€ (US$ 204)

Details

Hardenberg, Carl August Fürst von, preuß. Staatskanzler und Minister, der große Reformer, vorher Leiter der preußischen Verwaltung in Ansbach-Bayreuth (1750-1822). Urkunde m. U. „Carl August Fürst von Hardenberg“ und rotem Lacksiegel. 11/2 S. Teilweise gedrucktes Formular mit handschriftl. Eintragungen. Folio. Merseburg 12.XII.1817.
Hardenberg erteilt eine "Special-Vollmacht" für einen Vertreter bei der Erbschafts- und Schulden-Regelung anläßlich des Todes seines Bruders.
"... bekenne hiermit, daß ich den Königl. Oberforstmeister Herrn von Münchhausen alhier hiedurch ausdrücklich bevollmächtige, in meinem Namen mit den Gläubigern meines verstorbenen Bruders, des Landjägermeisters Grafen von Hardenberg wegen ihrer Befriedigung zu unterhandeln, und darüber rechtsgültige Vergleiche mit ihnen abzuschließen ... Ich ertheile demselben auch ausdrückliche Macht, einen andern zur Ausführung dieses Auftrags zu substituiren ...". - Ein solcher Stellvertreter des Stellvertreters wurde tatsächlich am 30. September 1818 ernannt, wie eine vorgeheftete Urkunde besagt. - Ebenfalls vorgeheftet ist eine Beglaubigung der Echtheit von Hardenbergs Unterschrift und Wappensiegel durch das Justizamt Merseburg (12.XII.1817). - Beiliegend ein kleiner Kupferstich mit den Porträts von Metternich, Hardenberg und Castlereigh.

Lot 2142, Auction  118, Kanitz, Hieronimus von, Brief 1676 an Thurneysser von Thurn

Kanitz, Hieronimus von
Brief 1676 an Thurneysser von Thurn
Los 2142

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

An Leonhard Thurneysser
Kanitz, Hieronimus von. Eigh. Brief m. U. "Hieronimus von Kaniz" sowie Adresse und papiergedecktem Siegel. 1 S. Folio. Thalwiz [Thallwitz in Sachsen?] 27.V.1576.
An seinen "gar lieben Freunnd", den berühmten Goldschmied, Metallurg, Hüttentechniker, Alchimisten, "Goldmacher" und Leibarzt am Hofe des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg, Leonhard Thurneysser zum Thurn (1531-1596). Er habe verschiedene Wünsche Thurneyssers ausgeführt und bietet weitere Dienste an: "... Erbiete mich demnach auch zu hochstenn unnd eüssersten Diensten" und erbittet Rat bezüglich seiner kranken Frau, "weyll Ich sonnstenn, wegenn meines lieben weibes grosser leibes schwachheit vnnd das sie nun Sieben gantze wochen lagerhaftigk kranck gewesen, einen eigenen bothenn zu E Gunsten abfertigen mus unnd E Gunsten Radt bittenn ...". - Stärker gebräunt; kleine Randschäden, teils vom Öffnen des Briefes. - Korrespondenz des berühmten Abenteurers Thurneysser, der auch interessante Bücher herausbrachte, ist von großer Seltenheit.

Lot 2143, Auction  118, Kesselring, Albert, Brief 1950 aus der Haft

Kesselring, Albert
Brief 1950 aus der Haft
Los 2143

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

"hinter Schloß und Riegeln"
Kesselring, Albert, dt. Luftwaffen-General im II. Weltkrieg, Generalfeldmarschall, Oberbefehlshaber West, Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes mit Brillanten sowie diverser weiterer Orden, nach Kriegsende als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt, schließlich begnadigt und in Werl inhaftiert (1885-1960). Eigh. Brief m. U. "Ihr alter Chef Kesselring". 2 S. 8vo. JVA Werl 22.XII.1950.
Weihnachtsbrief aus der Haft an einen früheren Untergebenen. Entschuldigt die Verspätung seines Dankes für die regelmäßige Zusendung der "Weltwoche" mit der über ihn verfügten "Schreibbeschränkung". Aber "Weihnachten und am Sylvester sollen Sie wissen, daß Jemand hinter Schloß und Riegeln Ihrer mit dankbarem Herzen und besten Wünschen gedenkt ... Verleben Sie, trotz der Finsternis der Zeit ein still häusliches, innerlich frohmachendes Weihnachtsfest. Die strahlenden Kinderaugen werden es schon schaffen, daß die ganze Familie 'gleichgeschaltet' ist. Denn: für 1951 sind unsere Wünsche sicherlich auf einander abgestimmt: der Herrgott sende uns wirklichen Frieden ... Nehmen Sie meinen herzlichsten Dank für die Zeitungs-Zusendung entgegen. Sie wird im ganzen Generalsteam gerne gelesen. Von mir: die Zeitungen haben das Wissenswerte, wenn auch teilweise etwas verzerrt, gebracht. Wir 'sitzen' im übrigen, wie das Gesetz es befiehlt. Daß wir aufrecht bleiben, verlangt schon der Blick auf meinen verehrten Goenner, dem ich die Hand drücke ...".

Lot 2144, Auction  118, Luise, Königin von Preußen, Brief 1806

Luise, Königin von Preußen
Brief 1806
Los 2144

Zuschlag
1.400€ (US$ 1,505)

Details

Luise, Königin von Preußen, Gemahlin Friedrich Wilhelms III., im Volk hoch verehrt (1776-1810). Brief m. U. "Luise". 1/2 S. Doppelblatt. 4to. Berlin 20.I.1806.
An den Berliner Schriftsteller, Übersetzer und Pädagogen Johann Georg Müchler (1724-1819), der, früher mit Lessing, Mendelssohn, Nicolai und Breitenbauch befreundet, jetzt im hohen Alter noch als Direktor des Schindlerschen Waisenhauses fungierte. "... Es ist Mir ein sehr rührender Beweis von der Thätigkeit Ihres früheren Lebens, daß, nachdem Sie so viel für die Bildung der Jugend gethan haben, hieselbst im hohen Alter noch, derselben nüzlich zu werden bemühet bleiben. Ich halte daher auch Mich überzeugt, daß die Sittenlehre, wovon Sie unterm 4ten Januar ein Exemplar Mir zu übersenden so gefällig gewesen sind, durch den Dank guter Eltern, auch auf die Gemüther von wohlthätiger Würkung seyn wird ...". - Es handelt sich möglicherweise um die "Anfangsgründe der Philosophischen Sittenlehre" von David Fordyce, die Müchler 1756 ins Deutsche übertragen hatte und die er hier vielleicht in einer Neuausgabe übersandt hatte.

Lot 2145, Auction  118, Luise, Königin von Preußen, Brief 1807

Luise, Königin von Preußen
Brief 1807
Los 2145 [*]

Zuschlag
950€ (US$ 1,022)

Details

Stettiner Bier für die Königin
- Brief m. U. "Luise". 1/3 S. Doppelblatt. 4to. Memel 13.XI.1807.
Aus dem Exil an den Brau-Ältesten in Stettin, Herrn Bergemann. "Ihre Majestät die Königin haben es als einen Beweis achtungsvoller Ergebenheit und Liebe aufgenommen, daß der Brau-Aelteste Herr Bergemann die Absicht gehabt hat, Höchstdenenselben aus dem Grunde zwei Kisten mit 100 Bouteillen von seinem schönen Doppelbiere hieher zu schicken, weil Höchstdieselben es gern trinken, und wollen, indem Sie Ihm dafür recht sehr danken, zugleich Ihm die Versicherung ertheilen, daß Sie der Ankunft desselben deshalb mit Vergnügen entgegensehen, weil dem Genuße dieses Products nie eine schönere Würze beigesellt werden kann, als diejenige ist welche die Uebersendung desselben veranlaßt hat ...". - Kleine Randläsuren, vor allem im leeren zweiten Blatt als Folge ehemaliger Montage.

Lot 2146, Auction  118, Moltke, Helmuth Graf von, Brief 1886 an Schulze-Gävernitz

Moltke, Helmuth Graf von
Brief 1886 an Schulze-Gävernitz
Los 2146

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Moltke, Helmuth Graf von, preuß. Generalfeldmarschall, Chef des Generalstabs, Träger beider Klassen des Ordens pour le Mérite sowie weiterer 43 internationaler Orden; auch Schriftsteller, als genialer Stratege maßgeblich am Erfolg der drei deutschen Einigungskriege beteiligt (1800-1891). Brief m. U. "Gr Moltke" (die Tinte mit Goldstaub). 1 S. Mit gedrucktem Briefkopf "Chef des General-Stabes der Armee". Folio. Berlin 15.IV.1886.
An "den Großherzoglich Badischen Geheimen Rath und Königlich Preußischen Geheimen Justiz-Rath Herrn Professor Dr. Hermann Schulze [-Gävernitz] Hochwohlgeboren, Heidelberg". Der bedeutende Staatsrechtler und Politiker (1824-1888), seit 1878 Professor in Heidelberg und noch kurz vor seinem Tod geadelt, hatte dem Feldmarschall sein Buch "Das deutsche Reichsstaatsrecht" übersandt. Moltke bedankt sich "verbindlichst" und bemerkt dazu: "... Das Kriegswesen des Deutschen Reichs vermag nur dann sich gedeihlich weiter zu entwickeln, wenn seine staatsrechtlichen Grundlagen bei allen maßgebenden Faktoren zu sicherem Verständniß gelangen. In diesem Sinne begrüße ich Ihre lichtvollen und patriotischen Darlegungen mit um so größerer Freude, als ich überzeugt bin, daß dieselben wesentlich zur Klarheit über die betreffenden Verhältnisse beitragen werden ...". - Leichte Gebrauchsspuren; kleine Faltenrisse.

Lot 2147, Auction  118, Napoleon I. Bonaparte, Randnotiz 1805

Napoleon I. Bonaparte
Randnotiz 1805
Los 2147

Zuschlag
950€ (US$ 1,022)

Details

Napoleon Bonaparte und seine Zeit. - Napoleon I., Kaiser der Franzosen (1769-1821). Randbemerkung (4 Zeilen) m. U. "Nap". Auf einem Schreiben des Diplomaten Derville-Maléchard. 2 S. Folio. Mailand 7 Prairial, an 13 (= 27.V.1805).
Interessantes Dokument zur Geschichte Italiens unter Napoleon, der auf der ersten Seite des Briefes links oben bemerkt: "Renvoyé au Ministre de la Guerre pour autoriser le General [Jean-Antoine] Verdier à tenir un detachement de cinquante hommes dans ce port. Milan 7 prairial an 13. Nap". " - Der Vermerk befindet sich auf einem interessanten Brief von Claude-J.-P. Derville-Maléchard, Diplomat und Geschäftsträger unter Napoleon (1774-1842). Eigh. Brief mit U. "Derville-Maléchard". 2 S. Folio. Mit schwarzem Siegelrest. Mailand, 5 Prairial, an 13 (= 25.V.1805). - Als "Ministre plénipotaire" von Lucca (1803-06) an den Kriegsminister Louis Alexandre Berthier, Marschall von Frankreich (1753-1815): "... L'occupation et la défense des côtes de la Mediterranée, qui, depuis Vado jusques à Livourne, embrassent le littoral des Etats de Génes, royaume d'Italie et de Toscane, viennent d'être confiées aux troupes françaises. Il est probable que le petit port de Viareggio, qui est compris dans cette ligne militaire, n'aura pas fixé l'attention de Sa Majesté, vu le peu d'étendue et d'importance de la côte Lucquoise. J'ai l'honneur de faire remarquer à Votre Excellence que la mer entre Massa et Livourne forme une anse circulaire dont le port de Viareggio est le centre ...". Schildert dann die günstige meteorologische und strategische Lage des Hafens von Viareggio und schlägt vor, das Fort der Stadt mit 50 Mann zu besetzen. Kaiser Napoleon erteilte durch seine Randbemerkung den entsprechenden Befehl. - Viareggio teilte historisch das Schicksal Luccas: 1799 wandelte Napoléon Bonaparte Lucca in ein Fürstentum unter seiner Schwester Elisa um. Sein Engagement in Italien resultierte darin, daß er wenig später nach unserem Dokument, am 4. Mai 1805, in Mailand zum König von Italien gekrönt wurde. - Mit Randbemerkung und Paraphe des Kriegsministers: "Mr général pour présenter les Ordres d'exécution. Mal B." - Das Siegel über zwei kleinen Löchern zerbröckelt; sonst gut.

Lot 2148, Auction  118, Gneisenau, August Graf Neidhardt  von, Brief 1815

Gneisenau, August Graf Neidhardt von
Brief 1815
Los 2148

Zuschlag
460€ (US$ 495)

Details

Einige Wochen vor Waterloo
- Gneisenau, August Graf Neidhardt von, preuß. Generalfeldmarschall und Heeresreformer (1760-1831). Eigh. Brief m. U. "Gneisenau". 1 S. 4to. Aachen 7.IV.1815.
An einen militärischen Befehlshaber, den er mit "mein lieber theurer Freund" anredet und dem er seinen Sohn zur geeigneten Verwendung in der Truppe anvertraut hatte. "... Gegen den Eintritt in das Brandenburgische Husarenregiment sprach bei mir nur die Besorgniß, daß mein Sohn andern jungen Leuten, die in dem lezten Kriege etwa sich Ansprüche auf Beförderung durch Tapferkeit erworben hätten und vielleicht keine Beschützer hätten, schaden könnte und dies wollte ich nicht, darum schlug ich die Garderegimenter vor, weil ich hiebei voraussezte, daß noch nicht viele Leute mit älteren Ansprüchen dort sich eingestellt haben können. Sind bei dem brandenburg. Husaren Regiment Plätze offen, und mein Sohn hat sich dieses Regiment gewählt, so gebe ich ihm meinen Seegen zu dieser neuen Laufbahn. Die Gelder zur Equizirung wird mein Sekretair oder meine Frau geben. An monatlicher Zulage soll er 15 rh haben und stets bei mir erheben ... Ich umarme Sie. Ich bin in flüchtigster Eile, indem wir marschiren wollen, um am 11ten gegen den Feind zu stehen. Der Herzog von Wellington hat diese Bewegung gewünscht. Ich glaube zwar nicht, daß die Franzosen jetzt schon eine Offensivbewegung machen werden, wenn sie es aber thun, dann kommt es zur Schlacht. Über den Ort diese anzunehmen unterhandle ich noch. Gott befohlen ...". - Stark gebräunt; Faltenrisse unterlegt.

Lot 2149, Auction  118, Scharnhorst, Gerhard von, Manuskript über Artillerie

Scharnhorst, Gerhard von
Manuskript über Artillerie
Los 2149 [*]

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

- Scharnhorst, Gerhard von, preuß. Generalleutnant, Blüchers Stabschef in den Befreiungskriegen, bedeutender Heeresreformer (1755-1813). Manuskript mit Unterschrift "G. Scharnhorst" (eigenhändig ??) am Schluß des ersten Kapitels. 36 Bl., davon 71 S. beschrieben. 4to. Halbleinen-Kartonage um 1900 mit gedrucktem Deckelschild. O. O. (wohl 1793).
Sammelband mit mehreren Beiträgen über den Verlauf der Kampfhandlungen und der aktuellen Situation der alliierten Koalitionskriegs-Armee im Herbst 1793. Der erste Beitrag, "Ueber die Positionen und Postirungen der Alliirten Armee im October 1793", ist unterzeichnet "G. Scharnhorst". Der Namenszug, lange vor der Nobilitierung, hat viel Ähnlichkeit mit der bekannten Unterschrift der späteren Jahre, doch ist nicht auszuschließen, dass der Schreiber Scharnhorsts Unterschrift nachgeahmt hat. Scharnhorsts Text beginnt: "Man kann von der Lage dieser Armee nicht urtheilen, wenn man nicht die nähern Umstände kennt, in denen sie sich befindet. Diese 100.000 Mann starke Armee stehet auf den Gränzen Frankreichs von Furnes bis Charleroi, in einer Ausdehnung von 44 Stunden ...". Es wird dann die jeweilige Mannschaftsstärke an Engländern, Hessen, Kaiserlichen, Hannoveranern und Holländern an 13 Orten unter den Befehlshabern v. Wurmb, v. Salis, v. York, v. Walmoden, Spork, Risch, v. Wenckheim, Prinz v. Coburg etc. aufgelistet und deren Vorgehen u. a. mit der Strategie des Königs von Preußen verglichen. Die folgenden Kapitel tragen Überschriften wie: "Einige Bemerkungen über den Gebrauch der Artillerie in der Campagne 1793. - Menin den 24. (26., 30.) November 1793. - March- und Rükzugs-Disposition des Corps bey Menin den 1. und 3. November gegeben. - Befehl an die Artillerie d. 3. Novbr. (jeweils unterzeichnet "Walmoden Gimborn"). - Nutzen einer Erweiterung unsers General-Stabs". - Jeweils genaue Analysen der einzelnen Vorgänge unter Nennung der verantwortlichen Offiziere. Da die Lageberichte stets die gegenwärtige Situation beschreiben, dürfte es sich hier nicht um eine Rekapitulation der Fehler aus dem Koalitionskrieg handeln, sondern um aktuelle Informationen für Lagebesprechungen des Generalstabs. Wertvolle Einblicke in die Vorgänge bei den Kampfhandlungen und ihre Ursachen aus unmittelbarer Sicht der Heeresleitung. - Mit einem getilgten Stempel "Generalstabs-Bibliothek" und einem alten ausländischen Stempel einer Garnisonbibliothek.

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Lot 2150, Auction  118, Adel und Politik Österreichs im 16. und 17. Jhdt, 12 Autographen

Adel und Politik Österreichs im 16. und 17. Jhdt
12 Autographen
Los 2150

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Österreich. - Adel und Politik Österreichs im 16. und 17. Jahrhundert. 12 Autographen. 1579-1688.
Vorhanden: Johann Siegfried Eggenberg, Fürst von Gradisca (1717 hingerichtet). Brief m. U. 1 S. Graz 12.XII.1683. - An den Grafen Mansfeldt, Gesandter in Spanien. Neujahrsglückwünsche und anderes. - Hans Anton von Falkenberg, k. k. Rat und niederösterr. regent. Eigh. Dokument m. U. Englstain 26.VII.1688. - Quittung für seinen dortigen Pfleger. - Johann Oswald Hartmann, Reg.-Canzler. Eigh. Brief m. U. 1 S. und eigh. Adresse mit kleinem Siegel. Wien 11.IV.1669. - An Pleyersberg, Bürgermeister in Wiener Neustadt. Empfiehlt einen Bewerber für die Nachfolge des verstorbenen Organisten, der dessen Tochter heiraten will. - Marco Ginetti, päpstlicher Legat für Deutschland. Eigh. (?) Brief m. U. In ital. Sprache. 1 S. Rom 7.V.1663. - An den apostolischen Nuntius in Wien, wegen der Besetzung eines Klosters in Wiener Neustadt mit Nonnen von St. Joseph in Wien. - Friedrich von Sinzendorf zu Aichpüchl, kaiserl. Truchseß. Dokument m. U. Mitunterzeichnet von Hieronymus Wurmbrand zu Stuppach. Mit deren beiden Trockensiegeln (papiergedeckt). 2 S. Wiener Neustadt 30.V.1581. - Quittung für empfangene Gelder von der Stadt Wr. Neustadt. - Nikolaus Draskovich, Reichsgraf von Drachenstein. Dok. m. U. 3 S. Mai 1655. - Ausführliche Eingabe an den (niederösterr.?) Landtag wg. Zinsstundung für ein Darlehen; mit rückseit. Entscheidung des Landtags. - Claudio Trivulzio, Graf zu Melzo, kaiserl. Gesandter am päpstlichen sowie anderen ital. Höfen, auch Obersthofmeister unter Rudolf II. Dok. m. U. 2 S. Wien 30.VIII.1590. - Bitte an die (oberösterr.?) Landschaft, die Pferde seiner Herrschaft Maur zur Musterung befohlen hatte, ihn diesmal davon zu befreien. - Hans Frhr von Trautsohn, Obersthofmeister bei Kaiser Ferdinand I. Dok. m. U. 1 S. Mit papiergedecktem Siegel. Prag 14.IX.1579. - Die Zinsauszahlung des Erbes seiner Schwester betreffend. - Max Hoe von Hoenegg. Eigh. Brief m. U. 1 S. Mit Adresse und papiergedecktem Siegel. 12.V.1611. - An Lazarus (d. Ä.) Henkel von Donnersmarck mit der Bitte um Auszahlung eines Betrages von 500 Rthl. - Wilhelm von Hoffkirchen. Brief m. U. 2 S. Wien 1579. - An die Landschaft (?), Steuerangelegenheiten betreffend. - Siegmund Graf von Hardegg, Oberst im Türkenkrieg und Gesandter zum Reichstag in Regensburg. Dok. m. U. und papiergedecktem Siegel. Wien 31.1.1590. - Schuldverschreibung. - Siegmund Hager von Altensteig. Dok. m. U. 1 S. Mit papierged. Siegel. Raab 14.XII.1592. - An die Landschaft (?), betreffend die Monatsbesoldung für sich und seine Ritterschaft.

Maria Theresia, röm.-dt. Kaiserin
Brief 1746
Los 2151

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

- Maria Theresia, röm.-dt. Kaiserin (1717-1780). Brief m. U. "Maria Theresia". 6 S. auf 4 Bl. mit Adresse und papiergedecktem Siegel. Geheftet. Folio. Wien 18.VIII.1746.
An das fürstliche Amt zu Troppau und Jägerndorf. Sehr umfangreiches Schreiben über seit Jahren währende Verhandlungen eines Grafen von Hodritz mit seinen Gläubigern, die wegen der Kriegszeiten nicht vorangekommen seien und sich jetzt durch Hinzutreten eines weiteren Gläubigers in der Gestalt eines Herrn von Heldenhertz noch komplizierter gestalteten. Graf Hodritz habe zu seiner Verteidigung angeführt, dass er durch Kriegsverhältnisse und arge Mißernten in die schwierige wirtschaftliche Lage versetzt worden sei, aber bei Eintritt normaler Verhältnisse seinen Verpflichtungen nachkommen werde. Nach ausführlicher Erörterung der Sachlage befiehlt die Kaiserin, gegen den Grafen bei Nichtzahlung schärfer gerichtlich vorzugehen, andernfalls aber ihr eingehenden Bericht zu erstatten. - Die Außenblätter fleckig durch Siegelfarbe, sonst ordentlich erhalten.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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