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Birgitta von Schweden und Dürer, Albrecht - Illustr.
Das puch der Himlischen offenbarung der heiligen wittiben Birgitt von dem künigreich Sweden
Los 1180

Zuschlag
5.000€ (US$ 5,376)

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Birgitta von Schweden. Das puch der Himlischen offenbarung der heiligen wittiben Birgitte von dem künigreich Sweden. 347 Bl. Mit ganzseitigem Titelholzschnitt, 2 ganzseitigen Wappenholzschnitten und 44 (teils wiederholten) Textholzschnitten sowie 3 ganzseitigen Textholzschnitten von Albrecht Dürer. 31,5 x 22 cm. Blindgeprägtes braunes Kalbsleder d. Z. (Deckel mit kleinen Wurmlöchern, Vorderdeckel lose, etwas angekratzt) über abgefasten Holzdeckeln mit 10 punzierten Messingbeschlägen und 2 (1 intakte) Schließen. Nürnberg, Anton Koberger, 1502.
VD16 B5596. IA 119.593. Schoch-Mende III, A 34. Schreiber 3504. Dodgson I, 263. Muther 426. Fairfax Murray 75. Meder, Dürer, 278, XII. Proctor 10959. – Erste vollständige deutsche Ausgabe. Die Offenbarungen oder "Revelationes" der Heiligen Birgitta (1302-1373) gehören zu den einflussreichsten theologischen Büchern des späten Mittelalters und sind das bedeutendste religiöse Werk Skandinaviens der Zeit. Sie gelten neben der "Offenbarung des heiligen Johannes", die 1498 ebenfalls unter Mitwirkung Dürers bei Anton Koberger erschienen, als eines der schönsten Nürnberger Holzschnittbücher um die Wende des 15. zum 16. Jahrhundert. Durch ihren Bilderreichtum hatten die Visonen nicht nur eine wesentliche religiöse und politische Wirkung, sondern auch bedeutenden Einfluss auf die bildende Kunst.
Der Text wurde in Rom von Birgittas Beichtvätern Peter von Alvostra und Mathias, Domherr von Linköping, niedergeschrieben und danach ins Lateinische übersetzt. Beide sind in diesem Buch porträtiert. Florian Waldauf Ritter von Waldenstein (1450-1510), der den Auftrag für das vorliegende Werk von Kaiser Maximilian erhielt, veranlasste die deutsche Übersetzung. Die Illustrationen halten sich an die Vorlagen der lateinischen Erstausgabe, die 1492 in Lübeck erschien. Die Mitarbeit von Albrecht Dürer (1471-1528) und seinen Schülern gilt als nachgewiesen, zumindest lieferte Dürer Entwürfe und Skizzen für die Holzschnitte (Katalog "Meister um Albrecht Dürer"). Die Illustrationen bestehen aus sieben ganzseitigen und zehn aus mehreren Stöcken zusammengesetzten Holzschnitten (1 wiederholt).

Sie zeigen u. a. Szenen aus Birgittas Leben, Abbildungen von Päpsten und Heiligen, sowie die Wappen von Waldauf und Kaiser Maximilian. "There are 17 full-page woodcuts freely adapted from the Lubeck edition (in Latin, 1492), some of which are made up of small blocks and with type introduced. These are reminiscent of Dürer's style, and have been assigned to him, but there seem to be no good reason for the attribution... the crucifixion is quite XV. century style, but not by Wolgemut. The remaining cuts are by a younger Nuremberg artist, influenced by Schongauer, and possiby by Dürer himself" (Murray S. 130, teilweise nach Dodgson). Meder weist lediglich den ersten der beiden Wappenholzschnitte (mit den 5 Wappen Maximilians) Dürer zu, für die Kreuzigung folgt er einer Zuschreibung an Lucas Cranach. Schoch-Mende weist alle Holzschnitte Dürer zu. – Titelholzschnitt etwas angeschmutzt. Die ersten beiden Blätter im Rand mit hs. Anmerkungen in Sepia-Tinte. Teils leicht gebräunt und fleckig, bzw. fingerfleckig, die letzten Seiten partiell mit wenigen Wurmspuren. Bl. V (10) und D5 mit ergänztem Eckabriss (ohne Text- bzw. Darstellungsverlust). Bemerkenswert schöner Einband einer süddeutschen Werkstatt mit floralen Rauten, Guilloche-Bordüren und Rosenstempeln sowie Stempeln mit gekröntem Adler (nicht bei Schunke).

Birgitta von Schweden
Revelationes celestes
Los 1181

Zuschlag
1.500€ (US$ 1,613)

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Birgitta von Schweden. Revelationes celestes. CLXXXII num., 52 nn. Bl. Mit vierteiliger breiter szenischer Holzschnitt-Titelbordüre von Hans Springinklee, 2 ganzseitigen Wappenholzschnitten im Text, einigen 4-zeiligen ornamentalen und Hunderten 2-zeiligen Holzschnitt-Initialen. 31,5 x 21 cm. Blindgeprägter Kalblederband d. Z. (mit teils restaurierten Fehlstellen, Kratzern, Eckausbrüchen, Gelenke und Rücken komplett erneuert, neu aufgebunden) über abgefasten Holzdeckeln mit 4 ziselierten Messing-Schließbeschlägen auf dem VDeckel an jeweils 3 Nägeln und mit kleinen Rundknopfbuckeln und 1 (von 4) Schließen (Leder restauriert). Nürnberg, Friedrich Peypus für Anton Koberger, November 1517.
VD 16, B 5594. IA 119.600. Adams B 2834. IA 119.600. Fairfax Murray 74. Dodgson I, 415, 85 und 263. Meder 278, XII. – Dritte lateinische Ausgabe der zuerst 1478 in Lübeck bei Lucas Brandis erschienenen Visionen der Mystikerin und Heiligen Birgitta von Schweden (1303-1373), die 1999 von Papst Johannes Paul II. zur Patronin Europas ernannt wurde. Den Druck für Koberger besorgte der in den Jahren 1510 bis 1535 in Nürnberg tätige Friedrich Peypus, der vor allem durch seine zahlreichen Nachdrucke von Reformationsschriften zur raschen Verbreitung von Luthers Ideen in Franken beitrug. U. a. erschienen in seiner Offizin bereits 1518 ein Raubdruck von Luthers Trakat gegen den Ablass sowie 1524 eine Ausgabe seiner Bibelübersetzung.
Mit dem meist fehlenden Blatt II, das recto und verso die ganzseitigen, großen Wappenholzschnitte des Kaisers Maximilian und des Herausgebers Florian Waldauf zeigen. – Vorsatzblätter neu, Titel und Text etwas fingerfleckig, einige Wurmgänge im Block, stellenweise schwach gebräunt und gering fleckig, die ersten und letzten Blätter stärker wasserrandig, mit Wurmschäden und meist hinterlegten oder im Steg angesetzten Randläsuren, teils mit kleinen Löchern, etwas unfrisch und wellig, meist aber ordentlich.

Lot 1182, Auction  117, Dionysius von Luxemburg, Leben Antichristi

Dionysius von Luxemburg
Leben Antichristi
Los 1182

Zuschlag
110€ (US$ 118)

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Dionysius von Luxemburg. Leben Antichristi oder ausführliche, gründliche und historische Beschreibung von den zukünfftigen Dingen der Welt. Allwo aus Göttlicher Schrifft ... die gantze Histori vom Leben, Wunderwercken und Tod Antichristi ... erklärt und erzehlet wird. Anjetzo von neuem übersehen, corrigiret und verbessert. 7 Bl., 447 S., 1 Bl. 18 x 10,5 cm. Leder d. Z. (berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Wien, Johann Paul Krauß, 1744.
ADB V, 248. – Spätere Ausgabe seines zuerst 1682 in Frankfurt erschienenen Erstlingswerks, das bis Ende des 18. Jahrhunderts zahlreiche Auflagen erlebte. Der Kapuzinerprediger und religiöse Volksschriftsteller Dionysius von Luxemburg (1652-1703) gilt als einer der letzten Vertreter der mittelalterlichen Prophetie. – Gebräunt und braunfleckig, anfangs auch etwas stärker wasserrandig. –

Lot 1183, Auction  117, Evangelisch Prognostic, Ein bewärte augenscheinerfahrliche weissag

Evangelisch Prognostic
Ein bewärte augenscheinerfahrliche weissag
Los 1183

Zuschlag
350€ (US$ 376)

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D., L. A. (Laurentius Albertus?). Evangelisch Prognostic. Ein bewärte augenscheinerfahrliche weissag, auß allen alten und newen sectereygeschichten abgenummen, was das ketzerisch lutertumb in der wehrten Christenhait, in kirch und policey wesen ... bey land und leüten reformire oder deformire, bessere oder beesere umb vile lot die predicanten wichtiger frümber besser seyn weder die münich und pfaffen ... allen catholischen zur sterck, den zweifligen ... zum nachdencken, guethertzig gestellet. 8 Bl. Mit 1 Textholzschnitt. 18,5 x 14,5 cm. Ohne Einband. (München, Berg, 1589).
VD16 A 1594. STC 235. USTC 349262. Nicht bei Adams. – Seltene und einzige Ausgabe dieses astrologischen Almanachs. Das 'Evangelisch Prognosticon' bezeugt die Ernüchterung des Autors über die Reformation und Luthers Übersetzung des Neuen Testaments. Wie in astrologischen Almanachen üblich werden Planeten, Sternbilder, Tierkreiszeichen und die Jahreszeiten sowie ihr Einfluss auf die Menschen unter Bezugnahme auf ältere Autoritäten wie u. a. Plinius dargelegt. Die erzeugte Stimmung ist düster und die Planeten werden als Vorboten von Lastern angesehen. Der Autor nimmt an, dass sich der Sitz des Teufels im Zentrum der Erde und die Häresie im Zentrum des Universums befindet. Der Almanach soll für Katholiken eine Art Hilfestellung bieten. – Leicht gebräunt.

Lot 1184, Auction  117, Ferrer, Vinzenz, Ain wunderbarlich Büchlin und prophecej

Ferrer, Vinzenz
Ain wunderbarlich Büchlin und prophecej
Los 1184

Zuschlag
440€ (US$ 473)

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Ferrer, Vinzenz. Ain wunderbarlich Büchlin und prophecej. 24 Bl. 18,5 x 15 cm. Modernes Pergament d. Z. (München, Andreas Schobser, um 1540).
VD16 1210. STC (Suppl.) 65 (datier ca. 1545). Nicht bei Adams. – Erste Ausgabe dieser deutschen Übersetzung des "Mirabile opusculum" des Dominikaners Vinzenz Ferrer (1350-1419). – Die Initiale auf dem Titel im oberen Rand beschnitten. Das erste und letzte Blatt angefalzt. Sonst wohlerhalten.

Lot 1185, Auction  117, Ferrer, Vinzenz, Mirabile Opusculum sancti Vincentii ordinis

Ferrer, Vinzenz
Mirabile Opusculum sancti Vincentii ordinis
Los 1185

Zuschlag
1.300€ (US$ 1,398)

Details

Bedeutende Postinkunabel über das Weltenende
Ferrer, Vinzenz. Mirabile Opusculum sancti Vincentii ordinis predicatorum de fine mundi. In quo potissimum continentur tria. Primum de casu sive ruina vite spiritualis. Secundum de ruina dignitatis ecclesiastice. Tercium de ruina fidei catholice. 16 nn. Bl. 18,6 x 13,6 cm. Moderner Pappband. (Augsburg, Johann Froschauer, 1503).
VD16 V 1207 (vgl. auch Titelvariante unter VD16 ZV 24705). Hain 7017. Goff F-124. GW 8 Sp.386b. Voulliéme 271. STC 893. ISTC if00124000. Nicht bei Adams. Vgl. Rosenthal, Bibliotheca magica et pneumatica, 2674ff. – Die mittlerweile der Offizin Johann Froschauers in Augsburg zugewiesene, sauber gedruckte Postinkunabel, "Printed using Froschauer's type 6, which was not used before 1503. Spurious, according to GW" (ISTC). Wahrscheinlich handelt es sich um ein, dem valencianischen Dominikaner und bekannten Prediger Vincenz Ferrer (1350-1419) untergeschobenes Traktat über das nahende Weltende - eine apokalyptische Vision, die aus dem Propheten Daniel hergeleitet wird.

Adalbert Merx, Die Prophetie des Joel und ihre Ausleger (1879), schreibt in seinem Kapitel "VIII. Allmälige Verknüpfung jüdischer und christlicher Auslegung": Gegenüber den "Ansprüchen auf Messianität und diesen Hoffnungen, dass die Erlösung nahe, musste die Prophetenexegese freundlich oder feindlich Stellung nehmen und wir finden in Hajjim Gallipapa einen Gegner und später in Abarbauel einen Begünstiger solcher Hoffnungen ... Besonders stachelig wurde nun die Frage der messianischen Auslegung gegenüber der Kirche, welche ihrer Lehre auch noch die zwingenden Beweise der Vergewaltigung und Misshandlung der Widerstrebenden beizugehen vermochte, und in der ebenso wie bei den Juden um das Jahr 1400 die schwärmerische Erwartung, dass das Ende der Welt nahe sei, durch den später canonisierten Vinzenz Ferrer (gest. 1419) verbreitet wurde. Dieser Dominicaner schrieb [...] Mirabile opusculum Sancti Vincentii ... " (S. 299f.). – Titel mit unwesentlicher, winziger Läsur in der unteren Ecke, gegen Ende minimale Wurmgänge, sonst bemerkenswert sauber und frisch, gedruckt auf festem Papier. Sehr selten, lt. GW sind nur wenige Exemplare nachweisbar: "Gesamtüberlieferung: 25 Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen".

Frisch, Jodocus Leopold
Die Welt im Feuer
Los 1186

Zuschlag
3.000€ (US$ 3,226)

Details

Frisch, Jodoc(us) Leopold. Die Welt im Feuer, oder das wahre Vergehen und Ende der Welt, durch den letzten Sünd-Brand. 8 Bl., 175 S. Titel in Schwarz und Rot. Mit 12 kolorierten Kupfertafeln. 20 x 16 cm. Pergament d. Z. (fleckig und berieben, Bezug vom Rückdeckel gelöst) mit etwas späterem hs. RTitel. Soltau, Gottlob Hebold, 1746.
Hayn-Gotendorf II, 462 ("Rares Curiosum"). – Einzige Ausgabe der chiliastischen Vision des Grüneberger Pfarrers und Naturwissenschaftlers Jodocus Leopold Frisch (1714-1787), in welcher er das Weltende am Tag des Jüngsten Gerichts beschreibt. Die gesamte Atmosphäre entzündet sich dabei und wird ins Weltall getrieben, alle Vulkane der Erde brechen gleichzeitig aus und die Erdkruste wird so massiv erschüttert, dass sie in sich zusammenbricht. Die drastischen Kupfer illustrieren schematisch die Erdkugel in den verschiedenen Phasen ihrer Selbstzerstörung. Neben der biblisch-apokalyptischen Tradition gründet sich seine Darstellung auf die Vulkanologie, Geologie und Meteorologie. – Titel und fl. Vorsatz mit unauffälligen Besitzeinträgen. Etwas braunfleckig, der Tafelteil auch mit schwachen Fingerflecken.

Lot 1187, Auction  117, Leade, Jane, De openbaeringe der openbaeringen

Leade, Jane
De openbaeringe der openbaeringen
Los 1187

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Leade, Jane. De openbaeringe der openbaeringen zijnde besonderlick als een proeve of inleydinge ... 256 S. 16 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (leicht berieben, etwas geworfen). Amsterdam, Hendrick Wetstein, 1696.
Vgl. Jöcher II, 2330. – Einzige niederländische Ausgabe. Die christliche Mystikerin Jane Leade (1623-1704) wurde von ihren spirituellen Visionen zu zahlreichen Schriften inspiriert, die maßgeblich die Gründung und die Philosophie der Philadelphian Society in London beeinflussten. In einer ihrer Visionen erschien ihr die ’Jungfrau-Sophia’, der feminine Aspekt Gottes, der im Buch der Sprüche in der Bibel beschrieben wird. In der Folge erklärte sich Leade zur Braut Christi. "Eine Weibes-Person ... Sie bestätigte in ihren Schrifften das tausendjährige Reich, und betrieb die Lehre von Wiederbringung aller Dinge." – Titel mit minimalen Randläsuren. Leicht gebräunt und fleckig. Der vordere Innenspiegel etwas angeschmutzt.

Lot 1188, Auction  117, Praetorius, Johannes und Heunisch, Caspar, Catastrophe Muhammetica Oder das Endliche Valet, und Schändliche Nativität

Praetorius, Johannes und Heunisch, Caspar
Catastrophe Muhammetica Oder das Endliche Valet, und Schändliche Nativität
Los 1188

Zuschlag
1.400€ (US$ 1,505)

Details

Die Katastrophe der osmanischen Eroberungen - und ihr Ende
Praetorius, Johannes. Catastrophe Muhammetica Oder das Endliche Valet, und Schändliche Nativität des ganzen und nunmehr vergänglichen Türkischen Reichs. Mit Kupfertitel und Porträt-Frontispiz. 20 x 16 cm. Halbpergament d. Z. (Rücken mit Läsuren, Kanten teils offen, bestoßen und berieben, Buntpapierbezug mit Wurmfraß) mit hs. RTitel. Leipzig, Johann Bartholomäus Oeler, (1664).
VD17 23:235880P. – Einzige Ausgabe des seltenen Turcicums, das den Untergang des Türkischen Reichs aus biblischen Prophezeiungen, Weissagungen und "andern unverwerfflichen Divinatorischen Gründen" beschwört.
Das von Johann Baptist Paravicinus (gest. 1676) gestochene Frontispiz zeigt ein Porträt des Autors Johannes Praetorius (1630-1670; auch bekannt als Praetorius Zetlingensis), der besonders große Bekanntheit durch seine Rübezahl-Sagen erlangte. – An vereinzelten Stellen gestempeltes Exemplar der aufgelösten Fürstlichen Hofbibliothek Donaueschingen, die in ihrer Blütezeit eine der größten und bedeutendsten Adelsbibliotheken Deutschlands war. Vereinzelt mit Eck- bzw. Randabrissen. Etwas gebräunt, im oberen Rand partiell mit nachgebräunten Feuchtigkeitsflecken. – Vorgebunden: Caspar Heunisch. Haupt-Schlüssel über die hohe Offenbarung S. Johannis. 9 (von 10) Bl., 206 S., 1 Bl. Mit mehrfach gefaltetem Kupferplan. Schleusingen, Sebastian Göbel, 1684. - VD17 3:301240E. - Ohne das Frontispiz. Mit hs. Besitzvermerk in Sepia-Tinte auf dem Titel.
Nachgebunden: Abraham a Sancta Clara (d.i. Ulrich Megerle). Reimb Dich, oder Ich Liss Dich, Das ist: Allerley Materien, Discurs, Concept, und Predigen. 2, 36 Bl., 443 S., 3 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 3 großen Holzschnitt-Schlussvignetten. Köln, Peter Ketteler, 1691. - VD17 3:316095Q. Bertsche 20. Dünnhaupt I, 20.8. Faber du Faur 1110. Goedeke III, 240, 13. Seebaß-Edelmann NF 26. - Erstmals 1684 erschienener Sammelband mit 15 frühen Prosawerken. Enthält u. a. "Dominica, Mercks-Wienn, Lösch-Wienn, Grosse Todten-Bruderschafft und Auff, auff ihr Christen" (Kriegsaufruf wider die Türken).

Lot 1189a, Auction  117, Sammelband, Flugschriften zu Visionen, Offenbarungen und Prophezeiungen

Sammelband
Flugschriften zu Visionen, Offenbarungen und Prophezeiungen
Los 1189a

Zuschlag
3.000€ (US$ 3,226)

Details

Sammelband. Flugschriften zu Visionen, Offenbarungen und Prophezeiungen. 11 Werke in 1 Band. 19 x 15 cm. Pergament d. Z. (leicht berieben und fleckig, auf dem Vorderdeckel eine Federzeichnung). 1638-1642.
Enthält:
I) Georg Reichard. Erster [bis] Vierdter Theil etzlicher und nachdenklicher Visionen und Offenbahrungen. 16 Bl.; 24 Bl.; 30 Bl.; 46 Bl. Halle und Berlin, 1640-1641. - VD17 1:063477L, 1:063479A, 1:063481W, 1:063483M. - Zweite Ausgabe der vier Teile. Teil I behandelt; "den Zustand der Christlichen Kirchen ... und was der Allmächtige Gott umb der Menschen Sünde und Unbußfertigkeit willen an Straffen und Plagen noch wird ergehen lassen", Teil II: "vielen gläubigen Christen zum Trost und Erquickung wie denn auch allen Unbußfertigkeiten zum Schrecken und Warnung", Teil III: "was Goott der Allmächtige noch vor grosse Straffen und Landplagen uber etzliche fürnehme Städte im Lande zu Sachsen, Meissen, und andere Orte mehr im Römischen Reich im 1638. 39. 40. 41. und 1647 Jahre werde ... ergehen lassen, wofern nicht noch eine Allgemeine warhafftige Busse vin und MenschenKindern erfolgen wird", Teil IV: "... auch Wie? oder welcher Gestalt? ... sich das zornige RachSchwerdt Gottes werde die bevorstehenden Jahre in die Morgen und Mittags Länder ... wenden, unerbärmlich umb sich hawen und schneiden, und dahero unzehlich viel Menschen Bluts werde vergossen...".
Georg Reichhard (1600-1646) "ein Visionär, Chiliast und Phantast des 17. Jahrhunderts ... angesteckt von den Schwärmereien eines gewissen Johann Warner aus Meißen, der 1635 ff. vierzehn angebliche Visionen in Halle veröffentlichte, verließ Reichard seine Stelle, gab sich für einen Propheten und Gottesboten aus, zog in ganz Ober- und Niedersachsen umher und verkündete mündlich und schriftlich die ihm angeblich gewordenen Gottesoffenbarungen, Gerichtsdrohungen und Bußmahnungen, die er mit Hülfe eines gewesenen Schulmeisters Laurentius Matthäi aus Brandts bei Leipzig aufzeichnete und in zahlreichen Schriften und Flugblättern verbreitete" (ADB XXVII, 622).

II) Derselbe. Ein wahrhafftiges Gesicht und wunderliche Geschicht. 4 Bl. 1638. - VD17 23:277861E. - Einzige Ausgabe mit einer Vision vom 11. August 1637. Ein Bauer in Heyda, in der Nähe von Seehausen und Reichard haben gemeinsam eine himmlische Erscheinung. "In der ersten Wolcken stund ein sehr grosser Mann, derselbe hatte einen sehr langen Schwartzen Chor Rock an". Der den beiden erschienene Mann verwandelt sich in einen anderen, nun mit einem Spieß in der rechten Hand und in der linken mit einer Pistole ausgestattet. Danach formt sich die Wolke in "ein starckes und wolformiertes Pferd" und mehrere kleine Wolken lassen erneut die Gestalt eines Mannes sichtbar werden, der letzlich das Pferd reitet und mit Pistolen ausgestattet hantiert. Die Vision löst sich durch Verbrennen auf. Eine andere Wolkenformation transformiert sich zu drei Löwen, hinzutritt noch ein Vogel, der von den Raubtieren getötet wird. Danach löst sich die Erscheinung auf. Die letzte Wolkenvision besteht aus acht Wölkchen, die Mundlöchen zu haben scheinen, aus den Qualm hervortritt. Weitere Wolken und Erscheinungen folgen. Erst am 29. September desselben Jahres empfängt Reichard die Botschaft Gottes, verkündet durch den Erzengel Michael: Vergebung durch Buße.

III) Derselbe. Zwey warhafftige Visiones Gesichter und Offenbarungen. Halle 1638 - VD17 1:063438S. Bircher A 10816. - Erste Ausgabe, die die Hansestädte Bremen, Lübeck, Hamburg und Rostock fokussiert, aber auch Braunschweig und Magedburg betrachtet und darlegt "wie trübselig es uns Menschen Kindern ... noch ergehen wird, wofern nicht rechtschaffende wahre Rew und Busse ... erfolgen wird" (Untertitel). Die erste Vision hat Reichard am 12. Januar 1638, die zweite am 1. Februar desselben Jahres. Im Januar prophezeit ihm Christus, dass die Zeit nahe ist, "daß sie sollen gestraffet werden". Weiter wird von grauen barfüßigen Mönchen berichtet, über denen in einer schwarzen Wolke ein "sehr grossen schwarzen Jesuiter" erscheint, der in seiner rechten Hand eunen Besen und in seiner linken ein Buch hält, in dem "stunden lauter rothe Ruthen und Blutfahnen". Werden die Menschen keine Buße ablegen und zu einer christlichen Lebensweise zurückkehren wird "Gott derr Herr die Menschen Kinder ... vollendts außrotten udn vertilgen". Auch die zweite Vision berichtet vom Untergang der Welt. Mit Hilfe eines Sinnbildes in Form von drei entwurzelten Bäumen, die in einem See zu ertrinken drohen, wird die sündhafte Lebensweise der Christen verglichen.

IV) Derselbe. Eigentliche Beschreibunge oder warhafftige Außlegunge des newen erschrecklichen Cometen oder Wunder Sterns, welche uns der allerhöchste Gott abermahls ans Firmament des Himmels im Anfange dieses 1638 Jahres, in den Hungarischen und Oesterreichischen Gräntzen hat als eine Buß-Fackel auffgestecket. 2 Bl. Mit Titelholzschnitt. Halle 1638. - VD17 39:149161P. Holzmann-Bohatta I, 206, 5947. Flugschriftensammlung 'Discursus politici' des Johann Maximilian zum Junge, 1977, S. 200. - Einzige Ausgabe, die von Naturphänomenen berichtet. Zuerst wird eine "grosse Hitze", eine Dürre beschrieben, danach folgen ein Erdbeben sowie eine mehrstündige Sonnenfinsternis. Verursacht durch einen kleinen Stern, der sich hinter einem "Comet Stern, gar schön und helle und klar" befindet. "Denn gleich wie dieser kleine Stern gern wolte den grossen erhaschen oder erreichen: Also wird der Bapst unnd sein Gottloser Hauffe das grosse Liecht ... gedencken und verfinstern, unnd also diesem grossen Liechte nach jagen". Der Wunderstern, der große klare Stern wird jedoch den kleinen grauen Stern 'besiegen' und am Schluss werden das himmlische Heer und die Menschheit erleuchtet sein.

V) Derselbe.
Eine schöne Vision und göttliche Offenbahrung von der rechten Prüfung der guten und bösen Geister. 4 Bl. 1639. - VD17 23:277872U. Jöcher III, 1976. - Einzige Ausgabe dieser Flugschrift, die eine Vision vom 29. Mai des Jahres 1639 behandelt. Georg Reichard erschien der Geist Gottes und fragt ihn: "Du Menschen Kind, hast du mich lieber als mich dieser hat?". Die Liebe zu Gott und die durch ihn erfahrbar wird, stärkt den Christen und seinen Glauben.

VI) Derselbe. Dieses wird genandt der Engel-Sieg wieder die jenigen welche die Engelischen Gesichter oder Geister ungeprüfet und ungelesen verwerffen wollen. 2 Bl. 1639. - VD17 3:610626Q. - Einzige Ausgabe. "Wer nicht gern wil die Engel hörn, der lasse sich den Teuffel lehrn. Der wird ihn Leib und Seel verderben, und dazu in der Hellen Sterbn" (Untertitel). Das dreiseitige Gedicht beschreibt wie das Vertrauen in und auf Gott zu einem barmherzigen und erfüllten Leben führen.

VII) Johann Warner. Beschreibung etzlicher Visionen, welche ihm sind von Gott wegen des Zustandes der Lutherischen Kirchen und ihrer Widerwertigkeiten innerhalb 9. Jahren gezeigt worden. 1 Bl., 70 S. 1642. - VD17 23:243948Y. Jöcher IV, 1820. - Zweite Ausgabe, die Erstausgabe erschien 1638 erschien und wurde von dem Meissener Visionär Johann Warner verfasst. Sie stellt seine Hauptschrift dar und löste einen Streit zwischen dem lutherischer Theologen und Pastor Jakob Stolterfoht (1600-1668) und dem lutherischen Theologen Jakob Fabricius (1593-1654) aus.

VIII) Johann Vilitz. Regale Sacerdotium, das ist: die hochnötige und zugleich anmütige heilsame Lehre von dem Geist- und Königlichem Priesterbund. 40 Bl. Quedlinburg, Johann Ockel, 1640. - VD17 1:063351W. BL (German books) V390. - Einzige Ausgabe, verfasst von dem Schwiegervater Heinrich Ammerbachs, Johann Vilitz, der in "dreyen Puncten und Predigten" das Priestertum behandelt.

IX) Andreas Mickel. Trewhertzige newen Jahres Glückwünschung wie auch christliche und hertzliche Betrachtung der gnadenreichen Geburt und Menschwerdung unsers Erlösers und Seligmachers Jesu Christi. 4 Bl. 1642. - VD17 1:063337D. - Einzige Ausgabe.

X) Immerwerende newe politische Postzeitung auß Macrocosmia. 2 Bl. Mit Titelholzschnitt. "Parnasso" 1641. - VD17 7:707040D. Weller I, 26. Librorum impressorum qui in Museo britannico adservantur catalogus, Bd. V. - Einzige Ausgabe. Berichtet wird "von der verkehrten Weldt ... dürffte sich also bald was seltzames hier sehen lassen. Es erhebet sich je mehr und mehr die Rebellion, so woder Geistlichen als der Weltlichen auff Mircrocosmia, wider ihren Fürsten". Dieser versucht den Aufstand durch Hunger und Gewalt niederzuschlagen. Es wird von weiteren Aufständen und Auseinandersetzungen berichtet. Das "Schreiben aus Politicalien" berichtet, dass "de Mammeluchia viele Seelen wegnehmen, niederhauwen und aufffressen. Es gehen wohl starcke Praeparatoria und Anleitungen zum General Frieden ... Aber noch stärckere zum Feldzug, Krieg und Auffruhr".

XI) Warhafftige Copia eines Schreibens aus Constantinopel in welchem umständiglich zu befinden was vor wunderliche, erschreckliche Gesicht und Geschicht, allda zu Constantinopel und derer Enden umbliegenden Orten gesehen und geschehen. 4 Bl. Mit Titelholzschnitt. Hamburg 1642. - VD17 7:707042U. - Einzige Ausgabe dieses Turcicums. Der anonyme Autor befindet sich im Jahre 1641 in Konstantinopel und schreibt, dass am 10. August "ein erschrecklicher Wind" aufkam, der viel Schaden anrichtete und der "Groß-Türcke" ein Kriegsheer aufstellen lässt, woraufhin "vom Himmel grosse Pfeile" in seinen Palast schossen und viele seiner Bediensteten töteten. Offensichtlich wurden die Pfeilspitzen mit Gift eingerieben, denn überall wo sie auf dem Boden aufkamen, zerstörten sie alles. In der Folge schlagen zwei Kometen ein, die zuvor mehrere Stunden über dem Palast des Herrschers geleuchtet haben. Der "Groß-Türcke" lasst aus dem ganzen Land Astrologen und Wahrsager nach Konstantinopel einbestellen, damit diese ihm eine Erklärung der Geschehnisse liefern. Sie lautet: Es wird eine Rebellion der Untertanen geben sowie das gesamte christliche Heer wird sich vereinigen, um im Kreuzzug gegen das osmanisch Reiche anzutreten. Bemerkenswert ist, dass von "den unüberwindlichen Helden der Christen", später wird von dem letzten Reich der Türken geschrieben. Nach der Auslegung der Astrologen ließen sich viele Menschen taufen. Am Schluss folgt noch ein Auszug aus Martin Luthers "Tischreden". – Durchgehend etwas stärker gebräunt, teils fleckig.

Lot 1190, Auction  117, Sibylliakoi Chresmoi, hoc est Sibyllina Oracula illustrata a D. Iohanne Opsopaeo

Sibylliakoi Chresmoi
hoc est Sibyllina Oracula illustrata a D. Iohanne Opsopaeo
Los 1190

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Sibylliakoi Chresmoi [graece] hoc est Sibyllina Oracula ex vett. codd. aucta, renovata, et notis illustrata a D. Iohanne Opsopaeo. Cum interpretatione Latina Sebastiani Castalionis et indice. 3 Teile in 1 Band. 7 Bl., 524, 71 S., 1 Bl.; 1 Bl., S. 7-144; 1 Bl., S. VII-XXIII, 114 S., 3 Bl. (so komplett). Mit Kupfertitel (in Pag.) und 12 Textkupfern von Karel van Mallery sowie 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken. 17,5 x 10,5 cm. Kalbsleder des 18. Jahrhunderts (berieben und bestoßen, Gelenke alt restauriert) mit Rückenfileten, modernem RSchild und Goldschnitt. Paris, o. Dr., 1607.
Graesse VI, 398. Ebert 21172. Brunet V, 370. Vgl. Caillet III, 8135. – Unfirmierte posthume Auflage der von dem aus Bretten stammenden Arzt und Philologen Johannes Opsopäus (1556-1596) herausgegebenen und kommentierten Sammlung der Sibyllinischen Orakel, einer im 6. Jahrhundert kompilierten Sammlung prophetischer Schriften, die wiederum auf jüdische, christliche und heidnische Traditionen aus der Zeit um 150 v. Chr. bis 300 n. Chr. zurückgehen. "Unveränderter, aber incorrecter, neuer Abdruck" (Ebert) der Ausgabe von 1599, die mit der gleichen Kollation erschien. "Ce recueil contient tous les fameux livres sibyllins, les oracles magiques de Zoroastre etc. et le traité d'oneirocritie d'Astrampsychus condensé par Scaliger ... Belles planches dans le texte" (Caillet 8135). Die Teile II und III mit eigenem Titelblatt: Oracula Magica Zoroastris cum scholiis Plethonis et Pselli nunc primum editi und Oracula Metrica Jovis, Apollinis, Hecates, Serapidis item Astrampsychi Oneirocriticon à Jos. Scaligero digestum et castigatum. – Hinteres Gelenk geplatzt, Einbanddecke vom Block gelöst, Kupfertitel mit verblasstem Besitzeintrag, stellenweise im oberen Rand etwas knapp beschnitten. Im Rand schwach gebräunt, vereinzelte Flecken. Innenspiegel mit gestochenem Wappenexlibris der "Bibliotheca Lindesiana" des englischen Bibliophilen und Freimaurers James Lindsay (1847-1913).

Lot 1193, Auction  117, Augustinus, Aurelius, Tam in vetus quam in novum testamentum commentarii

Augustinus, Aurelius
Tam in vetus quam in novum testamentum commentarii
Los 1193

Zuschlag
380€ (US$ 409)

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KOMMENTARE ZUR GESAMTEN BIBEL und zum ALTEN TESTAMENT
Augustinus, Aurelius. Tam in vetus quam in novum testamentum commentarii. Hrsg. von Johannes Gast. 2 Teile in 1 Band. 16 Bl., 571 S.; 774 S., 1 Bl. Mit 3 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken. 29 x 19 cm. Modernes Leder (etwas bekratzt und beschabt). Basel, Johannes Herwagen d. Ä., 1542.
VD16 A 4159. Adams A 2186. STC 55. – Erste Ausgabe der Bibelkommentare des Kirchenvaters Augustinus. Die Bedeutung der vorliegenden Ausgabe ist bereits kurz nach dem Erscheinen gewürdigt worden, Conrad Gesner erwähnt die Ausgabe in seiner 'Bibliotheca universalis' (1545) und ebenso Conrad Lycosthenes in 'Elenchus scriptorum omnium" (1551). – Titel des ersten Teils mit zwei hs. Besitzvermerken, gestempeltem Buchstaben "B" und mit entferntem Besitzvermerk (hier mit Fehlstellen im Papier, verso hinterlegt). Am Ende des zweiten Teils mit Feuchtigkeitsschaden und bedingt dadurch wenige Blätter etwas stärker sporfleckig. Sonst ein auffallend sauberes Exemplar.

Lot 1195, Auction  117, Calmet, Augustin, Commentarium literale

Calmet, Augustin
Commentarium literale
Los 1195

Zuschlag
330€ (US$ 355)

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Calmet, Augustin. Commentarium literale in omnes ac singulos tum veteris cum novi testamenti libros. 9 Teile in 7 Bänden. Mit 23 (7 gefalteten) Kupfertafeln, 5 (1 mehrfach gefalteten) Kupferstichkarten und 1 gefalteten Kupferstichplan. 35 x 20,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Rücken partiell mit Montierungsresten, leicht berieben und angeschmutzt) über Holzdeckeln mit 8 (von 14) Schließen. Augsburg und Graz, Gebrüder Veith, 1734-1735.
Graesse II, 20. – Zweite lateinische Ausgabe von Calmets (1672-1757) großem Kommentarwerk in der Übersetzung von J. D. Mansi. "Bedeutendes Werk Augustin Calmets (1672-1757), einer der berühmtesten Exegeten des 18. Jahrhunderts. Während Calmet in dieser schriftstellerischen Thätigkeit eine seltene und vielbewunderte Gelehrsamkeit bewährte und auf dem Gebiete der Wissenschaft mit großem Segen wirkte, war er zugleich auch in hohem Grade mit den sonstigen Tugenden eines Ordensmannes geziert und gelangte deßhalb nach Kurzem zu hohen Würden" (Wetzer-Welte II, 1719/20). Mit Karten von Europa, ("Geographia sacra" von Moullart-Sanson), Palästina (2; Laor 153 und 172), Mesopotamien (Laor 157) und Arabien (Laor 173) sowie einem Plan von Jerusalem (Laor 972). Die weiteren Tafeln zeigen Kultgegestände, liturgische Gewänder, Pflanzen etc. – Titel gestempelt und mit hs. Besitzvermerk. Mal mehr, mal weniger gebräunt, braun- und stockfleckig. Eine Kupfertafel knapp am Plattenrand beschnitten.

Lot 1198, Auction  117, Du Moulin, Pierre, De praecognitione futurorum

Du Moulin, Pierre
De praecognitione futurorum
Los 1198

Zuschlag
100€ (US$ 108)

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Du Moulin, Pierre. De praecognitione futurorum, & bonis malisque prophetis, Libri V. In quibus etiam explicantur difficiliores non nullae Veteris [et] Novi Testamenti prophetiae. 8 Bl., 344 S., 4 (le. w.) Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 16 x 10 cm. Etwas späterer Pappband (stark berieben, beschabt und bestoßen). Leiden, Luchtmans, 1687.
Letzte Ausgabe, verfasst von Pierre du Moulin, der als "Vertheidiger des Protestantismus wider die Katholischen so wie als Gegner des freier denkenden Moyfis Amyrault auf, und verfaßte zahlreiche, treffliche Schriften, die ihn als Verehrer eines milderen Calvinismus zeigen" (ADB XXII, 105f.). – Leicht gebräunt und braunfleckig.

Lot 1201, Auction  117, Flacius, Matthias, Clavis scripturae sacrae seu de sermone sacrarum literarum

Flacius, Matthias
Clavis scripturae sacrae seu de sermone sacrarum literarum
Los 1201

Zuschlag
160€ (US$ 172)

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Flacius, Matthias. Clavis scripturae sacrae seu de sermone sacrarum literarum. Editio nova. 2 Teile in 1 Band. 17 Bl., 1371 Sp., 31 Bl.; 4 Bl., 840 Sp., 98 Bl. Mit Kupfertitel (in Pag.), gestochenem Portraitfrontispiz und 2 Falttabellen. 34,5 x 20,5 cm. Pergament d. Z. (etwas angeschmutzt und angestaubt, mit 2 hs. RSchildern, leicht berieben). Jena, Neuenhahn, 1674.
VD17 23:268003P und 23:268005D. – Spätere Ausgabe. – Der Kupfertitel und das Frontispiz (verso gestempelt) herausgetrennt und etwas gebräunt, der Kupfertitel mit Randläsuren. Gleichmäßig gebräunt.

Petrus Aureoli
Compendiosa in universam sacram scripturam commentaria
Los 1207

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Petrus Aureoli. Compendiosa in universam sacram scripturam commentaria. Cl. Steph. Novelletius libellum hunc vere Aureum, diu desideratum in lucem emitti curavit, mille mendis deturpatum repurgavit, tabulisque analyticis singula capita methodicos illustravit. 4 Bl., 291 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke. 17 x 10,5 cm. Blindgeprägter Pergamentband d. Z. (Stehkanten mit kleiner Schabspur, ohne Schließbänder) mit hs. RTitel. Paris, Nicolaus Nivellius, 1585.
Nicht bei Adams und im STC. – Pariser Druck des theologischen Lehrbuchs des Franziskanerpaters und scholastischen Theologen Petrus Aureoli (um 1280-1322), im Kern eine gekürzte Fassung seines 1316 vollendeten Sentenzkommentars. Behandelt am Schluss (ab Seite 245) die Visionen des Johannes aus der Apokalypse. Die Druckermarke zeigt über den Initialen "NN" zwei miteinander verschlungene und von einer Krone gezierte Säulen, flankiert von den Allegorien Pax und Justitia mit ihren Attributen Olivenzweig bzw. Waage und Richtschwert. – Wohlerhalten.

Lot 1208, Auction  117, Piscator, Johannes, Commentarii in omnes libros veteris testamenti

Piscator, Johannes
Commentarii in omnes libros veteris testamenti
Los 1208

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Piscator, Johannes. Commentarii in omnes libros veteris testamenti. Antehac aliquoties separatim editi, nunc vero in unum volumen collecti. 4 Teile in 2 Bänden [und:] Commentarii in omnes libros novi testamenti. Editio tertia. Mischausgabe. Mit zusammen 1 gestochenen figürlichen Titelbordüre und 5 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken. 36 x 22 cm. Pergament d. Z. (etwas stärker gebräunt, angeschmutzt, angestaubt und gewellt, ohne die beiden Bindebänder) mit hs. RTitel. Herborn, (Erben Christoph Corvinus), 1646.
VD17 3:009156E und 7:712443E. – Erste kommentierte Gesamtausgabe des Alten Testaments bzw. die dritte kommentierte Ausgabe des Neuen Testaments. Johannes Piscators (1546-1625) "Hauptfach war die Exegese, in welcher er für seine Zeit auch Großes geleistet hat; wie seine immer noch schätzbaren Commentarii zu sämmtlichen Büchern der heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments bezeugen. Außer denselben hat er sich auch in weiteren Kreisen bekannt gemacht durch sein Bibelwerk, eine populär gehaltene Auslegung der heiligen Schrift, welche er zugleich nochmals aus dem Urtexte übersetzte" (ADB XXVI, 181f.). – Fliegender Vorsatz des ersten Bandes mit Ausrissen und gestempelt. Der erste Band stellenweise mit Feuchtigkeitsrändern. Der erste Titel des zweiten Bandes mit Knickspur in der oberen Ecke. Titel des Kommentars zum Neuen Testament mit Knickspuren in der in der unteren Blatthälfte. Insgesamt leicht gebräunt.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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