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Lot 1251, Auction  117, Jonas, Justus, Das sibende Capitel Danielis

Jonas, Justus
Das sibende Capitel Danielis
Los 1251

Zuschlag
440€ (US$ 473)

Details

Jonas, Justus. Das sibende Capitel Danielis, von des Türcken Gottes lesterung und schrecklicher mörderey, mit unterricht. 24 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. 19 x 14,5 cm. Heftstreifen des 19. Jahrhunderts (ohne Einband). (Nürnberg, J. Stuchs) 1530.
VD16 J 896. Göllner III, 336. – Dritter von vier erschienenen Drucken der eschatologischen Schrift, eine Gemeinschaftsarbeit von Justus Jonas (1493-1555) mit Melanchthon, die unter dem Eindruck der ersten Türkenbelagerung von Wien entstand und Luthers Offenbarungsglauben aus seiner Auslegung des Buches Daniel ausführt. Luther hatte die dort erwähnten vier schrecklichen "Bestien" als die vier aufeinander folgenden Weltreiche der Assyrer, Perser, Griechen und Römer gedeutet und daraus gefolgert, dass die Türken keine neue Weltmacht werden können, sondern allenfalls Totengräber des bestehenden Römischen Reiches deutscher Nation, womit dann das Jüngste Gericht dann anbrechen werde. "Der Zusammenbruch der vierten Monarchie, die Hinweise Daniels und Ezechiels bilden für Melanchthon/Jonas einen eschatologischen Komplex, der in seiner Gesamtheit, verbunden mit den militärischen Erfolgen der Türken, das nahe bevorstehende Weltende verkündet" (Göllner II, 336). – Die erste Lage mit teils ausführlicheren zeitgenössischen Annotationen. Wohlerhaltenes Exemplar.

Joye, George und Melanchthon, Philipp
The exposycion of Daniel the prophete
Los 1252

Zuschlag
1.900€ (US$ 2,043)

Details

Joye, George. The exposycion of Daniel the prophete, gathered out of Philip Melancthon, Iohan Ecolampadius, Chonrade Pellicane, & out of Iohan Draconite &c. By George Ioye. A prophecye diligentely to be noted of al emperoures & kinges, in these laste dayes. 488 nn. Bl. Mit vierteiliger Holzschnitt-TBordüre und einigen 6-zeiligen Criblé-Initialen. 14 x 9,5 cm. Leder des 19. Jahrhunderts (Gelenke restauriert, Rücken unterlegt, gering berieben) mit etwas RVergoldung, Deckel mit Blindprägung und kleinen goldgeprägten Eckfleurons sowie dreiseitigem Goldschnitt. (London, Thomas Raynalde, 1550.
STC 14825. Early English books 64, 17. Nicht bei Adams. – Erste in England erschienene Ausgabe des Daniel-Kommentars nach Philipp Melanchthon (1497-1560) von dem bedeutenden britischen Theologen und Bibelübersetzer George Joye (auch Joy oder Jaye; 1495-1553), der für die Erstübertragung einiger alttestamentarischer biblischer Bücher ins Englische verantwortlich zeichnete. Die erste Ausgabe war mit dem fingierten Druckvermerk "Emprinted at Geneue" 1545 erschienen. Tatsächlich erschien das Werk in der Offizin der Nachfolger des A. Goinus in Antwerpen im Auguste 1545. Der Druckvermerk des vorliegenden Londoner Drucks lautet: "In Paules Church yearde, at the signe of the Starre, by Thomas Raynalde MDL". – Kleiner Braunfleck auf dem Titel, die letzten Lagen mit unschönem Braunfleck durch Feuchtigkeit von oben, sonst kaum fleckig. Sehr selten.

Lot 1254, Auction  117, Luther, Martin, Offenbarung des Endchrists aus dem Propheten Daniel wydder Catharinum

Luther, Martin
Offenbarung des Endchrists aus dem Propheten Daniel wydder Catharinum
Los 1254

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Luther, Martin. Offenbarung des Endchrists aus dem Propheten Daniel wydder Catharinum. 101 nn. Bl. Mit breiter, figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre. 19 x 13,5 cm. Pappband um 1900 (minimal berieben und bestoßen). Wittenberg, (Lukas Cranach und Christian Döring), 1524.
VD16 L 3711. Benzing 884. – Vierte deutsche Ausgabe, die als einzige in Wittenberg erschien und von Paulus Speratus (1484-1551) übersetzt wurde. Bemerkenswert ist die breite Holzschnitt-Titelbordüre von Lucas Cranach d. Ä., die auch Verwendung bei dem Druck "An die Radherrn aller stedte deutsches lands" fand, das im gleichen Jahr ebenfalls bei Cranach und Döring veröffentlicht wurde (Kocher-Benzig 185). Die "Offenbarung des Endchrists" war Martin Luthers (1483-1546) Reaktion auf eine Schrift des italienischen Dominikaner Ambrosius Catharinus, der in einer Schrift Papsttum, Ablass und Fegefeuer verteidigt hatte und sich gegen die lutherische Ketzerei wandte. Luthers Antwort konzentriert sich auf die Unterschiede zwischen Kirche und Papsttum. Gegen die Begründung, dass das Papsttum in der Bibel begründet sei, antwortet er, dass in der Bibel in der Tat sehr häufig vom Papst die Rede und zwar stets in der Form des Antichrists sei. Dieses sowohl streng logisch wie exegetisch zu beweisen, ist das Hauptthema der Schrift. – Mit hs. Besitzvermerken auf dem Titel. Leicht gebräunt, stellenweise etwas fingerfleckig und angeschmutzt. Modernes Exlibris.

Lot 1255, Auction  117, Mandel, Christoph, Rechnung der lxx. wochen Danielis

Mandel, Christoph
Rechnung der lxx. wochen Danielis
Los 1255

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Mandel, Christoph. Rechnung der lxx. wochen Danielis: sampt zwayen Vermuetungen von dem Ende der Welt, auß der hailigen Geschrifft und warhafftigen Historien. 29 nn. Bl. (o. d. l. w.). Mit blattgroßem Wappenholzschnitt. 18 x 14,5 cm. Pappband d. 18. Jahrhunderts (fleckig und berieben, VDeckel mit Bibliotheksschildchen des 19. Jahrhunderts). Dillingen, Sebald Mayer, 1552.
VD16 M 542. Kuczynski 1880. Bucher, Dillingen 18. – Einzige Ausgabe der Schrift des aus dem ungarischen Ofen stammenden Hebraisten Christoph Mandel (wirkte zwischen den Jahren 1534 und 1567), laut einem hs. Zusatz auf dem Titel "ein getaufter Jud", worin er den theologischen Nachweis erbringt, dass Jesus der dem Volk Israel verheißene Messias sei. Im Anhang mit einem Kapitel über das Ende der Welt, das nach den biblischen Aussagen auf das Jahr 1698 berechnet wird. Die gedruckte Widmung gilt dem Humanisten, bedeutenden Orientalisten und Kabbalisten Johann Albrecht Widmannstetter (1506-1557). – Titel mit hs. Zusatz, mit kleiner Wurmspur im unteren Seitenrand, im oberen Seitenrand etwas beschnitten (minimaler Verlust der Bordüre des Wappenholzschnitts). Etwas stockfleckig und mit Feuchtigkeitsrändern, die letzten 14 Blatt im Seitenrand und teils auch im Bug hinterlegt.

Lot 1258, Auction  117, Schöder, Johann, Daniel Reseratus, Das ist: Außführliche

Schöder, Johann
Daniel Reseratus, Das ist: Außführliche
Los 1258

Zuschlag
850€ (US$ 914)

Details

Schöder, Johann. Daniel Reseratus, Das ist: Außführliche und in Gottes Wort wolgegründete Erklärung über den gantzen Propheten Danielem [und:] Derselbe. Dasselbe. Das ist: Außführliche und wolgegründete Erklärung über das zwölffte und letzte Kapitel Danielis. 2 Werke in 1 Band. 10 Bl., 626 S., 25 Bl.; 4 Bl., 908 S., 11 Bl. 20 x 16 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und angestaubt, am oberen Gelenk eingerissen, gebrochen, Deckel geworfen) mit hs. RTitel. Giessen, Jacob Gottfried Seyler, 1673.
VD17 4620:716478E. VD17 4620:716479N. Jöchers IV, 354 f. – Seltene Ausgabe der Predigtsammlung des lutheranischen Theologen Johann Schröders (1572-1621) über das Buch des Propheten Daniel. Schröders hinterlassene lateinische und deutsche Schriften zeigen, dass er sich lebhaft für dogmatische Theologie und für praktisch-kirchliche Angelegenheiten interessierte. Dabei bewegt sich die Thematik der Werke oft zwischen Lutheranern und Calvinisten, die zur damaligen Zeit die Streitfragen über die Person Christi, die Gnadenwahl, die Sacramente abhandelten (ADB XXXII, 1891). – Innengelenke und Vorsätze alt erneuert. Titel fleckig und mit kleinen Randläsuren, mit Besitzvermerk und kleinem hinterlegten Ausriss mit etwas Textverlust. Vereinzelt minimal geknickt an dem Ecken und leichte ältere Feuchtigkeitsränder. Insgesamt etwas, hier und da auch etwas stärker gebräunt. Sonst in einem wohlerhaltenen Zustand.

Lot 1259, Auction  117, Walther, Michael, Richtige und nothdürfftige Erläuterung desz hocherleuchten Propheten Daniels

Walther, Michael
Richtige und nothdürfftige Erläuterung desz hocherleuchten Propheten Daniels
Los 1259

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Walther, Michael. Richtige und nothdürfftige Erläuterung desz hocherleuchten Propheten Daniels in CXIII Predigten angestellet [und:] Richtige und nothdürfftige Erläuterung der letzten 6. Cap. deß hocherleuteten Propheten Daniels in LXV. Predigten angestellet. 2 Teile in 1 Band. 84 S., 918 S.; 4 (le. w.) Bl., 328, 592, 360 S., 3 Bl. 20,5 x 15,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas stärker angestaubt, etwas gebräunt, stellenweise mit Fehlstellen im Bezug, minimal wurmstichig) über Holzdeckeln 2 Messingschließen. Ulm, Johann Görlin, 1645.
VD17 39:128165H und 39:128173Z (nur der zweite Teil). Nicht bei Jöcher. – Zweite Ausgabe. "Walter gehörte zu jenen älteren protestantischen Bibelforschern, die im Geiste des lutherischen Orthodoxismus, aber mit gründlicher Gelehrsamkeit die kritischen Fragen behandelten" (ADB XLI, 119f.). – Titel des ersten Teils sowie die folgenden Blätter im unteren Rand mit Wurmspuren. Leicht gebräunt.

Lot 1263, Auction  117, Oekolampad, Johannes, Der prophet Maleachi

Oekolampad, Johannes
Der prophet Maleachi
Los 1263

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Oekolampad, Johannes. Der prophet Maleachi durch jn im latein beschriben, mit fleyß verdeutscht durch Ludwig Hätzer. 52 Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und Druckermarke am Schluss. 19,5 x 14,5 cm. Moderner Pergamentband. (Basel, Thomas Wolff), 1526.
VD16 B 4002. – Wohl die erste von zwei Varianten, die bei Thomas Wolff in Leipzig erschien und noch die Druckermarke mit Impressum auf dem Schlussblatt verso trägt; das entsprechende Blatt der Variante ist dort vakat (vgl. VD16 ZV 22434). Weitere Ausgaben erschienen in Augsburg und Leipzig. Johannes Oekolampads (1482-1531) Auslegung wird eingeleitet durch eine dreiseitige Vorrede des Übersetzers, dem täuferisch-spiritualistischen Radikalreformer Ludwig Hätzer (vor 1500-1529). Dessen gemeinsam mit Hans Denck angefertigte Übersetzung der alttestamentlichen Prophetenbücher erschien im Frühjahr 1527 in Worms; der vorliegende deutsche Text fand sicher Eingang in die Ausgabe. Die sogenannten Wormser Propheten bildeten die erste protestantische Übersetzung der Propheten und erschienen noch vor den Prophetenübersetzungen Zwinglis und Luthers, beide haben sich in ihren Arbeiten wohl auf Hätzer und Denck gestützt. Hätzer fand ein tragisches Ende und wurde wegen Bigamie und Unzucht durch das Schwert hingerichtet. – Etwas stock- und braunfleckig, stellenweise mit schmalen Feuchtigkeitsrändern, Titel auch mit Tintenspritzer und Spuren eines alten Griffregisters. Blatt Hi mit angestückter Ecke (ohne Textverlust), Blatt E iv mit kleinem hinterlegtem Loch im weißen Seitenrand, Blätter Liii bis Mii mit kleiner, mit Japanpapier verstärkter Textstelle im Satzspiegel, Blatt Mii dort auch mit kleinem Loch (verso mit etwas Buchstabenverlust). Mit einigen Unterstreichungen und wenigen Marginalien.

Lot 1269, Auction  117, Beza, Theodor von, Annotationes maiores

Beza, Theodor von
Annotationes maiores
Los 1269

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Beza, Theodor von. Annotationes maiores in Novum Domini Nostri Iesu Christi Testamentum. Nova autem haec editio. 2 Teile in 1 Band. 570 S., 1 w. Bl.; 648 S. Mit Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und Falttabelle. 20 x 12 cm. Modernes Kalbsleder (leicht berieben, gering fleckig), die alten, teils lädierten Deckelbezüge aufmontiert. O. O. und Dr. (d. i. Genf, Jacob und Petrus Chovet), 1594.
Adams B 896. Moeckli 139. IA 118.855. – Zweispaltiger Druck der Exegese des Neuen Testaments von dem Calvin-Mitstreiters Theodor von Beza (1519-1605). Darin behandelt dieser im ersten Teil die vier Evangelien und die Acta Apostolorum, im zweiten Teil die Paulusbriefe, die Katholischen Briefe und die Apokalypse.
Vorliegende Ausgabe wird allgemein sowohl in den o. g. Bibliographien wie in Bibliotheken keinem Drucker eindeutig zugeordnet (vgl. etwa Berliner Staatsbibliothek "Genf, Henri Estienne II ?"), die Druckermarke führt uns allerdings auf Petrus & Jacobus Chovet. Sie zeigt das Motto auf einem Schriftband "Vide benignitatem ac severitatem dei". – Titel etwas gebräunt und mit hs. Besitzvermerken, verso überstempeltem Vermerk (Durchschlag). Papierbedingt leicht gebräunt, stellenweise etwas stärker. Teils etwas braun- bzw. stockfleckig, das letzte Blatt etwas angeschmutzt.

Lot 1270, Auction  117, Beza, Theodor von, Annotationes maiores in novum DN. nostri Iesu Christi Testamentum

Beza, Theodor von
Annotationes maiores in novum DN. nostri Iesu Christi Testamentum
Los 1270

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Beza, Theodor von. Annotationes maiores in novum DN. nostri Iesu Christi Testamentum. In duas distinctae partes, quarum prior explicationem in quatuor Evangelistas et acta Apostolorum. Posterior vero in epistolas et Apocalypsin continet. Nova autem haec editio multo correctior et emendatior priore, nunc primùm hac minore forma ... in lucem prodit. 2 Teile in 1 Band. 570 S., 18 Bl.; 648 S., 25 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke. 18,5 x 12 cm. Pergament d. Z. mit hs. RTitel. O. O. u. Dr. 1594.
Nicht bei Graesse und Brunet. – Zweispaltiger Druck der Exegese zum Neuen Testament des Calvin-Mitstreiters Theodor von Beza (1519-1605). Behandelt in Teil I die vier Evangelien und die Acta Apostolorum und in Teil II die Paulusbriefe, die Katholischen Briefe und die Offenbarung. – Titel mit Mittelknickfalte. Mit verblasstem Feuchtigkeitsrand.

Lot 1271, Auction  117, Broickwy von Königstein, Antonius, Eruditissimarum in quatuor evangelia enarrationum

Broickwy von Königstein, Antonius
Eruditissimarum in quatuor evangelia enarrationum
Los 1271

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Broickwy von Königstein, Antonius. Eruditissimarum in quatuor evangelia enarrationum ... Opus preclarum. 8 nn., CCCXVIII num. Bl. Mit breiter figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre. 32,5 x 20 cm. Modernes Halbpergament. Köln, Peter Quentel, 1539.
VD16 B 8367. Adams B 2891. STC 154. – Erste Ausgabe mit der zeitgleich unter dem selben Titel ebenfalls bei Quentel in Köln auch eine zweibändige Ausgabe erschien. – Titel in der äußeren unteren Ecke mit Abriss (mit Darstellungsverlust, ergänzend angesetzt), mit Feuchtigkeitsrand, Griffregister und verso mehrfach gestempelt. Stellenweise mit Randanmerkungen. Am Schluss im unteren Rand mit Feuchtigkeitsschaden und leicht wurmstichig. – Dabei: Dasselbe. 7 (von 8, ohne den Titel) nn., CCCXVIII num. Bl. 32 x 20 cm. Leder d. 18. Jh. (stark berieben und beschabt). Ebenda 1539. - Es fehlt der Titel. Leicht gebräunt.

Lot 1272, Auction  117, Broickwy von Königstein, Antonius, Postillae seu enarrationes

Broickwy von Königstein, Antonius
Postillae seu enarrationes
Los 1272

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Broickwy von Königstein, Antonius. Postillae seu enarrationes, in lectiones epistolarum & evangeliorum. 4 nn., CCCXXV num- Bl. (ohne das le. w. Bl.). Mit Holzschnitt-Titelbordüre. 14,5 x 10 cm. Pergament um 1600 (stärker gebräunt und angeschmutzt, gewellt, Vorderdeckel in der oberen Ecke mit Fehlstelle, ohne die vier Bindebänder). Köln, Peter Quentel, 1531.
VD 16 B 8373. Adams B 2894. STC 154. Panzer XI, 402, 611.IA 125.256. – Zweite Ausgabe. Autor ist der Franziskaner Antonius Broickwy von Königstein (um 1470 - 1541), ein Kontroversprediger, der ab 1529 Guardian seines Ordens in Brühl war, ab 1532 in Koblenz und 1539 in seiner Vaterstadt Nijmegen. – Es fehlt das letzte weiße Blatt. Titel mit gestrichenem Besitzvermerk, die Bordüre ganz leicht ankoloriert. Zu Beginn und am Schluss etwas angeschmutzt. Stellenweise etwas feuchtrandig, gelegentlich leicht braunfleckig. Der vordere fliegende Vorsatz verso mit hs. Anmerkungen von alter Hand.

Buchinger, Michael
Postilla oder Außlegung der sontäglichen Evangelien
Los 1273

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Buchinger, Michael. Postilla oder Außlegung der sontäglichen Evangelien. 4 Teile in 1 Band. 6 nn., 124 num., 2 (le. w.) nn. Bl.; 177 num. Bl.; 4 nn., 35 num., 1 w. Bl.; 88 Bl. Mit 3 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken, 2 ganzseitigen Holzschnitten sowie 80 Textholzschnitten. 30,5 x 19,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas angeschmutzt, leicht fleckig und berieben, Rückdeckel mit kleiner ergänzter Fehlstelle im Bezug, 3 hs. Rückenschilder) über Holzdeckeln mit jeweils 4 kleinen Messingbuckeln auf den Deckeln und 2 intakten Messingschließen. Mainz, F. Behem, 1572.
VD16 B 9001. NDB II, 702f. – Zweite Ausgabe, die Erstausgabe erschien 1570 ebenfalls bei Behem in Mainz. Michael Buchinger (1520-1571) "ist unkritisch, eher rhetorisch, appelliert mehr an das Herz als an den Verstand. Auch seine Predigten sind apologetisch. Die Meinung, er gehöre zu den Theologen, die zwischen den Konfessionen vermitteln wollten, ist irrig; er ist streng katholisch" (NDB). – Titel mit montiertem Schildchen und darunter hervortretendem Feuchtigkeitsrand. Häufiger mit Textunterstreichungen. Etwas gebräunt, leicht fleckig. Mit gestochenem Exlibris "Si deus pro nobis quis contra nos ... 1578".

Lot 1274, Auction  117, Calvin, Johannes, In novum testamentum commentarii

Calvin, Johannes
In novum testamentum commentarii
Los 1274

Zuschlag
60€ (US$ 65)

Details

Calvin, Johannes. In novum testamentum commentarii ad editionem Amstelodamensem. Mischausgabe. Hrsg. von August Tholuck. 7 Bände. Mit gestochenem Portraitfrontispiz. 20,5 x 12 cm. Halbleder d. Z. (Rücken etwas berieben und stellenweise beschabt, sonst leicht berieben und bestoßen, Vorderdeckel mit montiertem Bibliotheksschild) mit goldgeprägtem RTitel. Berlin, Thome und Eichler, 1833-1838.
Die Bände eins und zwei in zweiter, die Bände drei bis sieben in erster Ausgabe. – Titel und Innenspiegel gestempelt, sonst wohlerhalten.

Lot 1275, Auction  117, Crell, Johann, Opera omnia exegetica

Crell, Johann
Opera omnia exegetica
Los 1275

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Crell, Johann. Opera omnia exegetica. Sive eius in plerosque novi testamenti libros commentarii. Maximam partem hactenus inediti. In duos tomos distincti. 10 (statt 11) Bl., 621 S.; 327 S., 26 Bl. 31 x 19,5 cm. Moderner marmorierter Halbleinenband mit RSchild. "Eleutheropolis" (d. i. Amsterdam), Irenicus Philalethius, 1656.
Vgl. ADB IV, 586. – Unter fingiertem Impressum erschienene Werkausgabe seiner exegetischen Schriften, die in mehreren Bänden erschien und hier in zwei Teilen Crells Auslegung des Matthäusevangeliums sowie der Paulusbriefe enthält. Der sozianische polnisch-deutsche Theologe und Pädagoge Johannes Crell (1590-1636) geriet in seiner fränkischen Heimat unter den Verdacht des Calvinismus und emigrierte 1612 in das religiös-tolerante und erst wenige Jahre zuvor gegründete Städtchen Rakau (heute in der polnischen Woiwodschaft Heiligkreuz), wo er das Rektorat der 1602 gestifteten Akademie übernahm und ab 1622 als hoch angesehener Prediger wirkte. Bis zu seinem Tod verfasste er zahlreiche theologische exegetische Schriften, die in der kleinen und gänzlich unbekannten Winkeldruckerei von Paul Sternacki gedruckt wurden, die dadurch zur zentralen Offizin für die Verbreitung sozianischer Schriften in Polen wurde. Er avancierte rasch zu einem der führenden Theologen der Polnischen Brüder, einer unitarischen Kirche der Radikalen Reformation, die zwischen den Jahren 1565 und 1658 in Polen und Litauen weite Verbreitung fand. Crell führte das bis dato unbedeutende Städtchen Rakau zu einer frühen Blütezeit, die von ihm geleitete Akademie brachte dem Ort den verpflichtenden Beinamen eines polnischen Athens ein. Einige der durchgehend paginierten Teile mit eigenem, separat gezähltem Zwischentitel. – Es fehlt einer der beiden Vortitel, Titel und Vortitel gestempelt., Index mit kleiner Wurmspur im weißen Rand. Vereinzelt etwas fleckig und stellenweise mit schmalen Feuchtigkeitsrändern.

Lot 1276, Auction  117, Dionysius Carthusianus, Epistolarum ac evangeliorum dominicalium

Dionysius Carthusianus
Epistolarum ac evangeliorum dominicalium
Los 1276

Zuschlag
370€ (US$ 398)

Details

Dionysius Carthusianus. Epistolarum ac evangeliorum dominicalium totius enarratio. 2 Bände. 6 Bl., CCCXLVI; 8 Bl., CCCVLI. Mit 2 wdhl. szenischen Holzschnitt-Titelbordüren. 32 x 20 cm. Späteres Halb- bzw. Pergament (oberes Kapital des 1. Bandes mit Einriss, Rücken etwas wurmstichig, leicht berieben und fleckig, mit kleinen Klebeschildchen) mit 2 goldgeprägten RSchildern. Paris, A. Girault, 1544.
IA 154.113. Nicht bei Adams, nicht im STC. – Frühe Ausgabe und die erste Pariser Ausgabe der Evangelien- und Epistelkommentare des Karthäusers Dionysius (um 1402-1471). Teil I behandelt "Sermonum de tempore" und Teil II "de sanctis diligenter recognita et sermonibus aliquot". – Titel mit hs. Vesitzvermerk. Stellenweise mit Feuchtigkeitsschäden.

Lot 1277, Auction  117, Doddridge, Philip, Paraphrastische Erklärung der sämtlichen Schriften Neues Testaments

Doddridge, Philip
Paraphrastische Erklärung der sämtlichen Schriften Neues Testaments
Los 1277

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Doddridge, Philip. Paraphrastische Erklärung der sämtlichen Schriften Neues Testaments. Aus dem Englischen übersetzt von Friedrich Eberhard Rambach. 5 Teile in 7 Bänden. 22,5 x 19 cm. Halbpergament d. Z. (etwas angestaubt, Rücken von Bd. II mit kleinen Fehlstellen und etwas knickspurig). Biel, Heilmann, 1755-1759.
Vgl. Graesse II, 415 (engl. Ausgabe). – Zweite deutsche Ausgabe. – Band drei zu Beginn im Seitenrand mit Wurmfraß. Sonst leicht gebräunt und gering stockfleckig.

Lot 1278, Auction  117, Eck, Johannes, Homiliarum unici prope hoc seculo catholicae fidei assertoris

Eck, Johannes
Homiliarum unici prope hoc seculo catholicae fidei assertoris
Los 1278

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Eck, Johannes. Homiliarum unici prope hoc seculo catholicae fidei assertoris, haereticorumque omnium impugnatoris, tomus tertius, qui est peculiariter de sanctis. Additae sunt homiliae aliae sex. Teil III (von 5). 7 (statt 8) Bl., 1023 S. Mit 25 Textholzschnitten wohl von Anton Woensam von Worms. 15,5 x 10 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (berieben, Rücken mit Kalkweiß überstrichen) mit hs. RTitel. (Köln, Jaspar von Gennep), September 1534.
VD16 E 293. – Teil III der lateinischen Ausgabe von Ecks fünfteiligen Christenlichen Außlegung der Evangelien durch das gantz Jahr, hier in einem unfirmierten Druck aus der Kölner Offzin von Jaspar von Gennep (um 1500-1564), der zwischen den Jahren 1531 bis 1564 tätig war und hauptsächlich theologische Schriften druckte. "Gennep benutzte von Anfang an einen großen Typenvorrat, der auf eine enge Verflechtung des Kölner Druckergewerbes schließen läßt. Er besaß außergewöhnlich schöne Typen: Antiqua, Kursive, Schwabacher und Fraktur. Die meisten seiner Drucke sind mit Titeleinfassungen, Bildinitialen und anderen Holzschnitten des Kölner Meisters Anton Woensam von Worms reich ausgestattet" (NDB VI, 189). – Es fehlt das Blatt ai mit dem illustrierten Bandtitel, Blatt iivi mit Randeinriss, anfangs mit Feuchtigkeitsfleck, die drei Schlusslagen mit schmalem Feuchtigkeitsrand, die letzten drei Blatt im Rand bzw. in den Ecken mit angestückten Fehlstellen (Textverlust durch Kopie ergänzt). Stellenweise etwas fingerfleckig, Anfangs mit kleinen Wurmlöchern, mit zahlreichen Unterstreichungen.

Erasmus von Rotterdam, Desiderius
Paraphrasis oder Erklärung
Los 1280

Zuschlag
3.400€ (US$ 3,656)

Details

Erasmus von Rotterdam, Desiderius. Paraphrasis oder Erklärung des gantzen neüwen Testaments. Hierinn findt der Christenlich Läser den gantzen Text des Neüwen Testaments mit sampt der Gloß. Yetzund... durch... Leon Jude Predicanten Zürych, in das Teütsch gebracht. 34 nn., DLXVII num. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, 29 Textholzschnitten und einigen figürlichen teils wdhl. Holzschnitt-Initialen. 37 x 24 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Rücken an den Gelenken restauriert, etwas berieben und angeschmutzt) über Holzdeckeln mit 8 Messingeckbeschlägen mit Buckeln, 4 Messingschließbeschlägen und 2 erneuerten Messingschließen. Zürich, Christoph Froschauer, d. Ä., 1542.
VD16 E 3370. Bezzel 1521. Vischer C 307. Nicht bei Adams und im STC. – Erste deutsche Ausgabe von Erasmus' 'Paraphrases in Novum Testamentum' in der Übersetzung des Leo Jud (1482-1542), der "neben Zwingli und Bullinger der bedeutendste unter den zürcherischen Reformatoren" war (ADB XIV, 651). Die Textholzschnitte wurden schon in früheren Bibelausgaben verwendet. Erwähnenswert ist, dass die Apokalpyse besonders umfangreich illustriert wurde.
Froschauer druckte zeitgleich eine weitere Ausgabe der "Paraphrasis", diese erschien jedoch unter dem Titel "Postillae teutsch", erwähnt den Übersetzter auf dem Titel nicht, ebenso fehlt das Erscheinungsjahr und die Vorrede Leo Juds. Diese beiden Ausgaben spiegeln die konfessionelle Spaltung wieder; war die vorliegende für den reformierten Leser bestimmt, richtete sich die die Postilla an das katholische Publikum (vgl. Historia integra, 1977, S. 118). – Durchgehend etwas gebräunt. Mal mehr, mal weniger braunfleckig, stellenweise feuchtrandig, gelegentlich mit Randeinrissen (sehr selten mit Fehlstellen, diese außerhalb des Textes). Die Blätter LXVII-LXX mit unschönem Einriss im oberen Rand, Blazz XCI mit langem horizontalen Einriss.

Lot 1281, Auction  117, Estienne, Robert, Evangelium secundum Matthaeum, Marcum, et Lucam Commentarii

Estienne, Robert
Evangelium secundum Matthaeum, Marcum, et Lucam Commentarii
Los 1281

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

Im Meistereinband des Theodor Allgeyer
Estienne, Robert. In Evangelium secundum Matthaeum, Marcum, et Lucam Commentarii. Ex ecclesiasticis scriptoribus collecti. Novae glossae ordinariae specimen, donec meliora dominus. 18 nn., 312, 38 num. Bl. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 31,5 x 20 cm. Reich blindgeprägtes Schweinsleder um 1586 (geringe Kratzer, etwas angestaubt, bestoßen, kaum berieben) über abgefasten Holzdeckeln mit 2 intakten ziselierten Messingschließen. (Genf), Robertus Stephanus, (1553).
Adams S 1817. Chaix-Dufour-Moeckli 22. – Erste Ausgabe des Evangelienkommentars aus der Feder und aus dem Verlag des Robert Estienne (latinisiert in Robertus Stephanus; 1499-1559), der zu den bedeutendsten humanistischen Druckern, Verlegern und Lexikographen seiner Zeit gehörte. Hochgelehrt und weitgebildet versah er zahlreiche seiner Publikationen mit Vorworten, Einleitungen und Kommentaren, er erschloss die alten Texte mittels Glossaren und Registern. Sein Evangelienkommentar ist eine ausführliche Exegese der ersten vier Bücher des Neuen Testaments, deren Text er ebenfalls (in lateinischer Sprache) - wiedergibt, umflossen von einer Klammerglosse - ein typographisches Meisterwerk. – Titel mit ausgewaschenen Vermerk oben, sonst durchgehend sauber und sehr frisch. Der bemerkenswert hübsche zeitgenössische Einband stammt aus der Werkstatt des bayerischen Buchbinders Theodor Allgeyer, er ist mit Fileten in zahlreiche Kompartimente geteilt, so dass Blindprägerollen eine ovale Mittelarabeske mit Bandelwerk-Muster umgeben. Neben ornamentalen Rollen erscheint eine breite Tugendrolle mit "Spes", "Fides" und "Caritas", datiert um den Kopf der letzteren "1586", erfasst in der Einbanddatenbank unter Nr. r002767 und bei Haebler I, 25 (Werkstatt w003907). Eine schmalere Rolle mit den bayerischen Wappen (Löwe und Rauten im Schild) als Markenzeichen des bayerischen Buchbinders Allgeyer und dessen Initialen "TA" sowie mit drei Köpfen im Medaillon (Nr. r002198). Vorsatz mit altem Exlibris "Liber Collegii Societatis Iesu Monachii Catalogo inscriptus Anno 1595", demnach das Exemplar einst dem Münchner Jesuitenkollegium gehörte und letztlich der Remigius-Bibliothek des Walter Remy in Betzdorf/Sieg mit dessen modernem Bücherzeichen.

Lot 1282, Auction  117, Faber Stapulensis, Jacobus, Commentarii initiatorii in quatuor evangelia

Faber Stapulensis, Jacobus
Commentarii initiatorii in quatuor evangelia
Los 1282

Zuschlag
460€ (US$ 495)

Details

Faber Stapulensis, Jacobus. Commentarii initiatorii in quatuor evangelia. 6 nn., 410 num. Bl. Mit szenischer Metallschnitt-Titelbordüre und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss, beide von Hans Holbein, ferner mit zahlreichen Holzschnitt-Initialen und einigen Textholzschnitten (auf Blatt 113). 30 x 20,5 cm. Moderner Lederband mit altem RSchild. Basel, Andreas Cratander, März 1523.
VD16 B 4598. Adams B 1811. – Erste Basler Ausgabe der Evangelienkommentare Faber Stapulensis' (1450 oder 1455-1536), dessen erste, nach ihm benannte vollständige französische Bibelübersetzung erschien 1523 bis 1530. Die Titelbordüre zeigt die Symbole der vier Evangelisten, Portraits der Kirchenväter Gregor, Hieronymus, Augustinus und Ambrosius sowie im unteren Balken die zwölf Apostel. – Titel etwas fingerfleckig und mit mehreren gestrichenen Tinteneinträgen, im Rand hinterlegt, dort mit zahlreichen kleineren Papierdefekten, im Rand auch gebräunt. Titel recto auch mit Besitzvermerk von 1688, verso mit weiterem späterem Besitzvermerk. Die ersten und letzten Blatt mit zumeist kleineren Randläsuren und Rissen, die beiden Schlussblatt stärker betroffen und mit größeren restaurierten Fehlstellen zumeist im weißen Rand (nur geringer Buchstabenverlust). Zahlreiche Lagen mit Feuchtigkeitsrand, dort teils auch schwach sporfleckig. Mit vereinzelten Unterstreichungen und Marginalien.

Guillermus Parisiensis
Postille maiores in Epistolas et Evangelia tam dominicalium feriatorumque dierum
Los 1288

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

Illustriert von Urs Graf - gebunden in glänzendes Kalbsleder
Guillermus Parisiensis. Postille maiores in Epistolas et Evangelia tam dominicalium feriatorumque dierum, quam festorum sanctorumque omnium per totius anni decursum una cum passione Jesu christi e quatuor evangelistis concinnata. In his omnibus preclara plurimorum doctorum enucleatio. 2 Teile in 1 Band. 4 nn., 352 num, 8 nn; 36 (recte 39) num., 1 nn. Bl. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke auf dem ersten Titel, großem Titelholzschnitt auf dem zweiten sowie wdhl. Textholzschnitt und zus. 177 kleinen, teils wdhl. Textholzschnitte von Urs Graf. 20 x 14,3 cm. Reich blindgeprägtes, geglättetes braunes Kalbsleder d. Z. (minimale Fehlstelle am Kapital, an äußersten Ecken und Kanten, kaum berieben oder bestoßen, Rücken minimal brüchig) über schweren abgefasten Holzdeckeln (mit 2 Schließbeschlägen, ohne die Schließen). (Basel, Johann Froben, 23. bzw. 26.VIII.1512).
VD16 E 4383 und B 4702. Nicht im STC und bei Adams. – Einzige bei Johann Froben in Basel gedruckte Ausgabge der 1437 entstandenen umfangreichen Sammlung von Predigten zu den Bibelstellen und den Heiligen für jeden Tag des Kirchenjahres, bearbeitet von dem Nürnberger Dominikanerprior Johannes Herolt (1380-1468). Zuvor waren lediglich die eine Ausgabe der vorliegenden Bearbeitungen von Johannes Herolt, Daniel Meyer und Johann Schott schon 1507 in Basel bei Jakob Wolff aus Pforzheim (VD16 E 4371) erschienen.

Die prachtvollen Holzschnitte des Urs Graf (1485-1528) wurden aber erst hier verwendet. Sie stammen wohl aus der Basler Offizin des Johannes Petri, wurden aber auch von Froben und Furt benutzt. Von Urs Graf illustrierte Ausgaben des Textes waren zusammen mit der "Passio domini" des Basler Barfüßermönchs Daniel Agricola (Daniel Meyer) schon ab 1509 nachweisbar. Für die vorliegende Ausgabe kamen jedoch eine ganze Reihe neuer Holzschnitte aus der Postillenfoge hinzu, auch wurde das Vorwort Petris durch eines von Johann Froben ersetzt. Zu den Illustrationen Urs Grafs zur Postilla und Passio vgl. ausführlich: Lüthi,Urs Graf, S. 60ff.

Auch wenn einige Bibliographien das Werk unter "Biblia", "Evangelien" etc. führen, so wird es doch zumeist mit der Autoren- bzw. der Herausgeberschaft des Guilelmus Parisiensis in Verbindung gebracht (vgl. VD16: "Postille maiores [fratris Guilhelmi]". Allerdings subsumiert die Überlieferung unter diesem Namen zahlreiche, sicherlich von verschiedenen Autoren stammende Werke, vgl. GW: "Auch Guilelmus oder Guillerinus Parisiensis, Guillermus Professor, Guillaume de Paris, Wilhelm von Paris u. a. Unter gleichem Namen sind die Werke verschiedener Personen überliefert". Jedenfalls gilt die "Postille" als eines der beliebtesten Erbauungsbücher des 15. und 16. Jahrhunderts. Sie basiert wahrscheinlich auf einer um 1440 erstellten Predigtsammlung des Nürnberger Dominikanerpriors Johannes Herolt zu den Bibelstellen und Heiligen für jeden Tag des Kirchenjahres. – Titel und wenige Blätter minimal angeschmutzt, fleckig, fingerfleckig oder gebräunt, insgesamt aber nur ganz wenige, kaum ins Gewicht fallende Gebrauchsspuren. Ein im Block sehr schönes, sauberes und breitrandiges Exemplar auf festem Papier mit den Holzschnitten meist in sehr gutem Abdruck. Aus der Bibliothek eines Christian Grüber mit dessen hs. Eintrag auf dem Titel oben "In usum Christiani Grueberj Anno 1603" sowie mit weiterem, älteren Besitzvermerk auf dem Vorsatz "Valentinus Empetius est profesor huius libri Anno scrpto 1569".

Besonders bemerkenswert ist der prachtvolle Prägeband aus warmbraunem, glänzendem Kalbsleder, dessen Deckel in mehrere Felder mittels gestaffelten Dreifachfileten geziert sind: in der Mitte florale Stempel und Blüten, umgeben von einer breiten Evangelistenrolle mit Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, jeweils mit Buch und Evangelistensymbol.

Lot 1289, Auction  117, Haymo von Halberstadt, Homelie divi haymonis, Episcopi Haberstattensis, in Evangelia Dominicalia, per totius anni circulum

Haymo von Halberstadt
Homelie divi haymonis, Episcopi Haberstattensis, in Evangelia Dominicalia, per totius anni circulum
Los 1289

Zuschlag
340€ (US$ 366)

Details

Haymo von Halberstadt (d. i. Haimo von Auxerre). Homelie (...) in Evangelia Dominicalia, per totius anni circulum. 214 S. Mit Holzschnitt-Titelvignette. 15 x 9,5 cm. Pappband d. 19. Jahrhunderts (etwas berieben und leicht bestoßen) mit montiertem RSchild. Köln, (Peter Quentel), 1530.
VD16 H 209. Nicht im STC, nicht bei Adams. – Wohl die erste Ausgabe der Predigtsammlung für das ganze Jahr. Über den Verfasser Haymo von Halberstadt (778-853), der im Jahr 840 Bischof von Halberstadt wurde, ist nur wenig bekannt. Viele der ihm ursprünglich zugeschriebenen Werke werden heute anderen Autoren zugeordnet. – Titel sowie drei weitere Seiten mit ergänztem Eckabschnitt bzw. -einriss (ohne Darstellungsverlust). Titelblatt außerdem gelöst. Leicht gebräunt, stellenweise feucht- und etwas stockfleckig sowie mit hs. Anmerkungen im Rand. Im letzten Teil mit wenigen Wurmlöchlein.

Lot 1291, Auction  117, Hoffmeister, Johannes, Homiliae in evangelia

Hoffmeister, Johannes
Homiliae in evangelia
Los 1291

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Hoffmeister, Johannes. Homiliae in evangelia. Teil I (von 2). 8 nn., 287. num., 1 nn. Bl. Mit 2 blattgroßen Textholzschnitten und zahlreichen Holzschnitt-Initialen. 16 x 10 cm. Blindgeprägtes Leder d. Z. (Rücken mit Fehlstellen durch Wurmfraß und mit Farbe übermalt, etwas stärker berieben) über Holzdeckeln und mit goldgeptägtem Monogramm auf dem Vorderdeckel ("C * G") und mit 1 (von 2) Messingschließen. (Ingolstadt, Weißenhorn),1547.
VD16 H 4250. NDB IX, 441. Vgl. Adams H 659 (Antwerpener Ausgabe 1554). Nicht im STC. – Johannes Hoffmeister (1509-1547) war ein deutscher Augustinerpater und Kontroverstheologe, "bemühte ... sich unermüdlich in Wort und Schrift um die innere Erneuerung der katholischen Kirche und die Widerlegung der reformatorischen Theologie ... In seinen zahlreichen Kontroversschriften, Bibelkommentaren und gedruckten Predigten verbindet H. gute Schriftkenntnis und gediegenes theologisches Wissen mit leicht faßlicher volkstümlicher Darstellung. In seiner Polemik ist er im allgemeinen maßvoll und zeigt sich von echtem Reformeifer gegenüber kirchlichen Mißständen beseelt" (NDB). – Ohne den zweiten Teil. Mit Titelrasur (leichter Buchstabenverkust). Das Blatt 114 mit unterem Eckabriss (ohne Textverlust). Stellenweise mit Textunterstreichungen und Randanmerkungen von alter Hand. Leicht braunfleckig und gebräunt. Ohne die fliegenden Vorsätze.

Lot 1292, Auction  117, Hoffmeister, Johann, Homiliae in Evangelia. Tomus secundus (pars aestivalis)

Hoffmeister, Johann
Homiliae in Evangelia. Tomus secundus (pars aestivalis)
Los 1292

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Hoffmeister, Johann. (Homiliae in Evangelia). Tomus secundus continens homilias tàm de tempore, quam de sanctis à Paschate usque ad primam Dominicam adventus. 304 S., 4 Bl. (l. w.). Mit großem Textholzschnitt (Titel verso). 15 x 10 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (fleckig und berieben, Rücken mit Kalkweiß überstrichen, mit Papierrückenschild) mit Tugendrolle und 1 intakten Messingschließe. Ingolstadt, Alexander und Samuel Weißenhorn, 1561.
VD16 H 4256. – Späterer Ingolstädter Druck des Pars aestivalis, der Predigtsammlung für den Sommerteil des Kirchenjahres von Ostern bis Advent. Die Homilien des elsässischen Augustinermönchs und Kontroverstheologen Johannes Hoffmeister (1509-1547) erschienen zuerst ebenda 1547 und 1548. – Etwas fleckig, hinteres Innengelenk angeplatzt.

Lot 1294, Auction  117, Juan de Segovia, De praedicatione evangelica, libri quatuor

Juan de Segovia
De praedicatione evangelica, libri quatuor
Los 1294

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Juan de Segovia. De praedicatione evangelica, libri quatuor. 8 Bl., 795 S., 72 Bl. (Index). Mit Titelholzschnitt und 1 Wappenholzschnitt im Text. 30,5 x 20,5 cm. Pergament d. Z. (Vorderdeckel gebrochen, mit stärkeren Gebrauchsspuren wie am Rücken mit Fehlstellen). (Alcalá), Johannes Gratianus, 1573.
Palau 306028. Vgl. Jöcher II, 1942. – Erste lateinische Ausgabe, die der Dominikaner Juan de Segovia (1531-1594) laut dem Vorwort schon vor vielen Jahren in spanischer Sprache verfasste. – Titel gestempelt, im oberen und unteren Rand mit montierten Papierstreifen um Besitzvermerke zu verbergen, mit 2 hs. Besitzvermerken. Vorsätze mit Wurmspuren. Leicht gebräunt und gewellt.

Lot 1295, Auction  117, Laurentius, Georg Michael, Sammelband mit 6 Bibelkommentaren

Laurentius, Georg Michael
Sammelband mit 6 Bibelkommentaren
Los 1295

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Laurentius, Georg Michael. Sammelband mit 6 Bibelkommentaren. Titelblätter in Schwarz und Rot. 21 x 16,5 cm. Pergament d. Z. (etwas stärker fleckig und berieben, Bezug an den Deckeln etwas gelöst, mit hs. RTitel). Halle, Waisenhaus bzw. Leipzig, Andreas Schaller, Verschiedene Orte und Verlage, 1716-1726.
Sammelband mit sechs seiner Bibelkommentare zum Neuen Testament, die alle unter dem Eingangsttitel Kurze Erklärungen und mit dem Untertitel In Tabellen verfasset erschienen und hier neben den sieben katholischen Briefen noch den Paulusbrief an die Hebräer behandeln. Vorhanden sind:
I. Kurtze Erklärung ersten Briefs St. Petri. Editio II. 2 Bl., 248 S. Mit gestochener Titelvignette. Halle, Waisenhaus, 1723. - II. Kurtze Erklärung des andern Briefs St. Petri. 1 Bl., 184 S., 23 Bl. Ebenda 1716. - III. Kurtze Erklärung des I. II. u. III. Briefs St. Johannis. 5 Bl., 28, 248 S., 15 Bl. Ebenda 1718. - IV. Kurtze Erklärung des Briefs Pauli an die Ebräer. 11 Bl., 558 S., 4 Bl. Mit gestochener Titelvignette. Leipzig, Andreas Schall, 1717. - V. Kurtze Erklärung des Briefs Jacobi. Andere Auflage. 5 Bl., 168 S., 10 Bl. Halle, Waisenhaus, 1726. - VI. Kurtze Erklärung des Briefs Judae. Andere Edition. 1 Bl., 40 S., 3 Bl. Ebenda 1723.
"Als theologischer Schriftsteller hat sich Laurentii neben einigem minder Wichtigen durch seine „Kurzen Erklärungen der Bücher des Neuen Testamentes in Tabellen“ bekannt gemacht. Er gab diese Commentare nach und nach in den Jahren 1704-1726 heraus. Sie sind meist zu Halle, einzelne auch zu Gotha und Leipzig gedruckt und der Mehrzahl nach wiederholt aufgelegt worden. Die Apostelgeschichte und die Offenbarung des Johannes fehlen in dieser Sammlung" (ADB XVIII, 61). – Mal mehr, mal weniger gebräunt und braunfleckig, in der unteren Ecke mit Feuchtigkeitsfleck, Titel von Teil I mit kleinen Randläsuren. Exemplar aus dem Besitz des aus Heilbronn stammenden Lutheraners und Amerika-Auswanderers Bernard Michael Houseal (1727-1799), der als Reverend in Halifax in der Ostküste Kanadas wirkte. Einige der Titelblätter mit seinem Besitzeintrag.

Lot 1297, Auction  117, Lorin, Jean de, Commentarius in ecclesiasten

Lorin, Jean de
Commentarius in ecclesiasten
Los 1297

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Lorin, Jean de. I) Commentarius in ecclesiasten, cum indicibus locorum sacrae scripturae. Editio novissima [und:] Commentarius in sapientiam. Posterior et accuratior editio [und:] II) In catholicas BB. Jacobi et Judae apostolorum epistolas commentarii. [und:] In catholicas tres b. Joannis et duas b. Petri epistolas commentariis. Editio novissima 2 Werke mit jeweils 2 Teilen in 2 Bänden. 8 Bl., 272 S., 8 Bl.; 12 Bl., 380 S., 9 Bl.; 8 Bl., 424 S., 39 Bl.; 2 Bl., 342 (recte 432) S., 16 Bl. Mit 4 (2 gestochenen und 2 Holzschnitt-) Druckermarken. 36 x 22 cm. Modernes Halbleder (leicht berieben). Lyon, Cardon und Cauellat, 1619-1621..
De Backer-Sommervogel V, 2, 2f.; 5, 7; 4, 4. – Frühe Ausgaben der Bibelkommentare des Jesuiten Jean de Lorin (1559-1634), der u. a. in Paris, Rom, Mailand Theologie lehrte. – Etwas gebräunt, leicht angestaubt.

Lot 1298, Auction  117, Lucas, Franciscus, Commentarius in sacro-sancta Jesu Christi evangelia

Lucas, Franciscus
Commentarius in sacro-sancta Jesu Christi evangelia
Los 1298

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Lucas, Franciscus. Commentarius in sacro-sancta Jesu Christi evangelia ut et reliqua, majorem ad s. scripturae lucem, opuscula omnia. Band I-III (von 5). 2 Bl., 608 S.; 174 S., 1 w. Bl.; 392 S. Mit 3 wdhl. Titelkupfern. 38 x 24 cm. Leder d. Z. (Gelenke teils mit Einrissen, etwas stärker berieben und beschabt) mit 2 goldgeprägten RSchildern und RVergoldung. Antwerpen, Christian Vermery, 1712.
Zweite Ausgabe. Franciscus Lucas (1549-1619) "ist unter den katholischen Theologen seiner Zeit, welche sich mit biblischen Studien beschäftigten, einer der bedeutendsten und verdienstvollsten: mit tüchtigen theologischen verband er für die damalige Zeit ausgebreitete Sprachkenntnisse; besonderen Fleiß verwandte er auf die Kritik des griechischen Textes des Neuen Testamentes und des Textes der Vulgata. Seine exegetischen Arbeiten sind 'Commentarius in quatuor evangelia' ... Das philologisch-kritische Element kommt darin mehr zur Geltung als bei den meisten seiner Zeitgenossen" (ADB XIX, 345). – Titel mit montiertem Besitzvermerk. Oftmals stärker gebräunt.

Lot 1299, Auction  117, Luther, Martin, Enarrationes seu postillae maiores

Luther, Martin
Enarrationes seu postillae maiores
Los 1299

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Luther, Martin. Enarrationes seu postillae maiores, in lectiones quae ex evangelicis historiis, Apostolorum scriptis ... Quibus praeter nunc primum adiectas aliquot Homilias acceßit etiam Apologia Graecorum de igne Purgatorio ... per Ioannem Hartungum latinitate donata, neque unquam antea in lucem edita. 10 (le. w.) nn., 493 num., 4 nn. Bl. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas fleckig und berieben, Ecken leicht bestoßen, ohne die Schließen) über Holzdeckeln. Basel, Johann Herwagen, 1546.
VD 16, L 5666. Benzing, Luther 1152. – Letzte erweiterte lateinische Gesamtausgabe der Auslegung der Kirchenpostille, die im 16. Jahrhundert in Deutschland erschien. – Titel mit zwei unauffälligen Einträgen. Mit zahlreichen alten Annotationen und Unterstreichungen. Die ersten Blätter sowie einige weitere Lagen mit Wasserrand, wenige Lagen im oberen Bug etwas stärker betroffen, sonst nur vereinzelt geringe Flecken und überwiegend sauber. Hinteres Innengelenk mit altem Makulaturblatt einer Pergamenthandschrift des 15. Jahrhunderts. Mit Schnitttitel, Innenspiegel mit modernem Exlibris.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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