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Lose pro Seite


Cappaulis, Jacob de
Las profondas revelatinus d'el beo Avangelist
Los 1060

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Graubündener Musikdruck
Cappaulis, Jacob de. Las profondas revelatinus d'el beo Avangelist & Apostel dal Segner S. Johann. Compostas & missas in Rima volgare. Cun assistenza del Thomas Johanes Gallienus. 173 S. Mit Musiknotation. 17 x 10 cm. Halbleder d. Z. mit Goldbrokatpapierbezug. Graubünden, Jachen Not Gadina, 1770.
Einziger Druck der rätoromanischen Lieddichtung mit Noten nach Texten der Apokalypse des Johannes. Jacob de Cappaulis (1729-1806) war Geistlicher in Tschierv im heutigen Kreis Val Müstair im Kanton Graubünden. Zum Brokatpapierbezug vgl. Haemmerle 631 und 662. – Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.

Crell, Johann
Das Newe Testament, Das ist, Alle Bücher des newen Bundes, welchen Gott durch Christum mit den menschen gemacht hat
Los 1061

Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)

Details

Seltener Rakauer Druck
(Crell, Johann). Das Newe Testament, Das ist, Alle Bücher des newen Bundes. 12 Bl., 914 S., 2 Bl. 15 x 9 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben) mit spanischen Kanten und hs. RTitel. (Rakau, Sebastian Sternacki), 1630.
VD17 23:272468Q. Strom E 751. Vgl. Darlow-Moule 4217. – Erste Ausgabe dieser Übersetzung aus dem Umkreis der Sozianer, die ihr geistiges Zentrum im polnischen Rakow hatten. Im gleichen Jahr erschien ein weiteres, fast identisches Exemplar, das sich allerdings in wenigen Punkten von dieser Ausgabe unterscheidet (VD17 23:673004M). Beide Übersetzungen werden Johann Crell (1590-1633) zugeschrieben, wobei dies in Frage gestellt werden muss. "Ob Johann C. der Uebersetzer des in Rakow herausgekommenen deutschen Neuen Testamentes ist, muß dahin gestellt bleiben, doch ist die Vorrede aus seiner Feder." (ADB 4, 1876). Während sie auch Jaochim Stegmann zugeschrieben wird, findet sich in den Notizen auf dem vorderen Vorsatz ebenfalls Martin Ruarus genannt. Er zählt mit den anderen beiden zu den führenden Theologen des Socianismus. Eine gemeinschaftliche Arbeit der Übersetzung kann durchaus möglich gewesen sein. Dieser Aspekt würde auch erklären, weshalb die beigedruckten Marginalien nicht nur auf Parallelstellen verweisen, sondern darüber hinaus auch andere Übersetzungsmöglichkeiten und alternative Lesarten benennen. – Leicht gebräunt. Mit zahlreichen hs. Besitzvermerken auf dem vorderen fliegenden Vorsatz, vereinzelt mit hs. Anmerkungen bzw. Anstreichungen. Der Titel mit wenigen hs. Ergänzungen. Die letzten drei Blätter durchgehend in Sepia-Tinte unterstrichen. Mit großem gestochenen Wappen-Exlibris auf dem vorderen Vorsatz das das Buch als Sammlungsstück einer fürstlichen Bibliothek (Titel mit hs. Eintrag "WBurchard" derselben Zeit) kennzeichnet . Das Exlibris hat im Schild zwei steigende Löwen mit Lorbeerkranz, einen Engel wohl mit Lanze, ein Arm mit Axt sowie drei Sternblumen. Das Mittelfeld mit drei Büchern im Schild. Von größter Seltenheit, für uns nicht nachweisbar.

Lot 1063, Auction  117, Gelyana de Yuhanan kadisha, id est, Apocalypsis Sancti Iohannis, ex manuscripto

Gelyana de Yuhanan kadisha
id est, Apocalypsis Sancti Iohannis, ex manuscripto
Los 1063

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Gelyana de Yuhanan kadisha (syriace) id est, Apocalypsis Sancti Iohannis, ex manuscripto exemplari è bibliotheca clariss. viri Josephi Scaligeri deprompto, edita charactere Syro, & Ebræo, cum versione Latina, & notis, opera & studio Ludovici de Dieu. 10 Bl., 211 S. Mit breiter Holzschnitt-Bordüre und großer Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Titel in Rot und Schwarz. 18,2 x 14,4 cm. Leder um 1700 (Gelenke gebrochen, Deckel lose, stärker beschabt und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Leiden, Elzevir, 1627.
Darlow-Moule 1438 und 1440. Delaveau & Hillard 4788 und 4771. – Erste Ausgabe der Offenbarung des Johannes und der "Katholischen Briefe" in syrischer Sprache und Schrift. Ediert wurden die Apokalypse und die Briefe von dem führenden protestantischen Orientalisten Lodewijk de Dieu (Louis de Dieu; 1590-1642) nach einem Manuskript des französischen Philologen Joseph Justus Scaliger (1540-1609), einem der bedeutensten Gelehrten der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Scaligers hatte sein Manuskript aus Indien erhalten und es dann 1609 der Universität zu Leiden übergeben, wo es dann publiziert werden konnte. Die neutestamentlichen Epistel fassen den ersten und den zweiten Petrusbriefs, den Jakobusbriefs, die drei Johannesbriefe und den Judasbriefs zusammen. Ein weiteres, erst jüngst von Pococke entdecktes und erschlossenes Manuskript wird in der Bodleian Library bewahrt.
Hier wurde der syrische Text zusammen mit einer hebräischen Translitteration sowie einer griechischen und lateinische Übersetzung zusammen gedruckt, und zwar synoptisch, indem das Syrische als Haupttext am größten gesetzt wurde und zum Binnensteg hin flankiert wird von der hebräischen Typographie. Unten teilen sich dann nach einer hübschen typographischen Bordüre innen die lateinische und außen der griechische Übersetzung. De Dieu war Hugenotte und Minister in Leiden, Schüler des Thomas Erpenius und Bearbeiter der ersten persischen Grammatik in lateinischer Sprache (gedruckt 1639). – Bindung gebrochen, teils gelöst und locker, Vorsatz, Titel und letztes Blatt mit kleinen zeitgenössischen Einträgen, am Ende ausgestrichen. Leicht angestaubt, doch kaum fleckig. Überaus selten, weltweit sind nur wenige Exemplare nachweisbar: in Cambridge im Jesus-College, St John's College und in der University of Glasgow.

Lot 1064, Auction  117, Hammond, Henry, Novum testamentum domini nostri Jesu Christi

Hammond, Henry
Novum testamentum domini nostri Jesu Christi
Los 1064

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Hammond, Henry. Novum testamentum domini nostri Jesu Christi, ex versione vulgata. 2 Teile in 1 Band. 4 Bl., 374 S., 1 Bl.; 511 S., 6 Bl. Mit 2 wdhl. gestochenen Druckermarken auf dem Titel. 36,5 x 23 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben und angestaubt) mit 2 goldgeprägten RSchildern. Amsterdam, Georg Galletus, 1698.
Erste Ausgabe. – Mal mehr, mal weniger gebräunt. Stellenweise mit Textunterstreichungen.

Lot 1067, Auction  117, Tatian, Harmoniae evangelicae antiquissima

Tatian
Harmoniae evangelicae antiquissima
Los 1067

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Tatian. Harmoniae evangelicae antiquissima versio theotisca ut & Isidori Hispalensis ad Florentinam Sororem De nativitate Domini, passione, resurrectione. Jo. Philippus Palthenius edidit. 7 Bl., 426 S., 4 Bl. 22,5 x 17,5 cm. Moderner Halblederband. Greifswald, Georg Heinrich Adolphi für Johann Wolfgang Fickweiler, 1706.
Seltener Greifswalder Druck des sogenannten Diatessarons, der bekanntesten Evangelienharmonie der Antike, die um 170 von dem christlich-syrischen Apologeten Tatian verfasst wurde und worin er unter Verwendung der Evangelientexte eine Lebens- und Wirkungsgeschichte Jesu erzählt. Der Greifswalder Sprachforscher Johann Philipp Palthen (1672-1710) entdeckte während eines Aufenthalts in Oxford eine althochdeutsche Übersetzung des Textes durch Franciscu Junius, die er kopierte. Nach Rückkehr in die Heimat konnte er Magnus von Lagerström (1666-1736), schwedischer Regierungsbeamter und Kanzler von Schwedisch-Pommern, dem das Werk auch gewidmet ist, für die Übernahme der Druckkosten gewinnen. Mit lateinisch-althochdeutschem Paralleltext. – Titel etwas braunfleckig und im unteren Rand verso hinterlegt, Schlussblatt mit kleinen hinterlegten Löchern. Unbeschnittenes und breitrandiges Exemplar. –

Al-Qur'ān
Persischer Koran-Druck
Los 1068

Zuschlag
190€ (US$ 204)

Details

Al-Qur'ān. Persischer Koran-Druck. 379 S., 2 Bl. Mit dopppelseitiger ’Unwan-Bordüre und 4 Holzschnitt-Zierstücken. 31 x 20,5 cm. Halbleinen d. Z. (stärker beschabt und bestoßen, mit Abschabungen, Flecken, Gelenke gerissen). Iran, Shorzan Rumey (?), 1844.
Hübscher, in arabisch-persischen Kalligraphietypen gedruckter Koran aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. – Etwas finger- und gering stockfleckig, im Bug teils feuchtrandig, im Bund etwas schwach, Gebrauchsspuren. Erstes Blatt verso verstärkt, wenige Papierläsuren.

Lot 1069, Auction  117, Marracci, Lodovico, Alcorani textus universus

Marracci, Lodovico
Alcorani textus universus
Los 1069

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Koran. - Marracci, Lodovico. Alcorani textus universus ex correctioribus arabum exemplaribus summan. der 1. (von 2) Hauptteilen mit den 5 (von insgesamt 6) Teilen. 2 Bl., 45 S., 2 Bl., 46 S., 1 Bl., 81 S., 1 Bl., 94 S., 5 Bl., 126 S., 10 Bl. 34,5 x 22,5 cm. Etwas späteres Leder (Kapitale mit Fehlstellen, Gelenke partiell angeplatzt, etwas fleckig, etwas stärker berieben). Padua, Typographia Seminarii, 1698.
Schnurrer 377. Fück 94-95. Europe and the Arab World 34. Enay 151. – Erste vollständige Ausgabe, von der hier der erste von zwei Hauptteilen vorliegt, lediglich der vierteilige Prodomus war bereits 1691 erschienen. "Maracci, der seine Ausgabe mit einer lateinischen Übersetzung und widerlegenden Anmerkungen sowie einer dem gleichen Zwecke dienenden Einleitung versah, bemühte sich ... um eine philologisch genaue Wiedergabe des Wortlautes" (Fück). – Ohne den zweiten Hauptteil (es fehlen 836 S. und 6 Bl.). Titel etwas angeschmutzt und wie einige andere Blätter im Seitenrand unfachmännisch hinterlegt. Stellenweise in der unteren Ecke mit Feuchtigkweitsschaden. Leicht fleckig.

Breviarium camerale ad usum Cisterciensis ordinis
Paris, Wolfgang Hopil für Jean Petit, 1510
Los 1070

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

LITURGISCHE WERKE
Breviarium camerale ad usum Cisterciensis ordinis. 19 nn., 63 (statt 64), 26 num., 112, 53 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und zahlreichen Criblé-Initialen, Text durchgehend in Rot und Schwarz. 22,8 x 16,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (ohne die Schließen, lädiert, fleckig, mit Bezugsfehler, teils an Kanten offen, stärker beschabt) mit silbergeprägten Initialen und Jahr auf dem Deckeln "I.L.T.R. 1568" (vollständig oxidiert). Paris, Wolfgang Hopil für Jean Petit, 1510.
Adams L 968. Bohatta 1349. Nicht im STC. – Prachtvoller, von Wolfgang Hopil für den bedeutenden Pariser Verleger Jean Petit angefertigtes Zisterzienserbrevier. Postinkunabel in zweispaltigem Druck in Rot und Schwarz mit zahlreichen Metallschnitt-Initialen in Criblé-Marnier, auf dem Titel eine der Marken des Jean Petit (Renouard 883, Haebler 4). – Es fehlt das num. Bl. 48 (f8) der ersten Zählung und die weißen Blätter a8 und F10. Titel mit Säurespuren, teils etwas fleckig, meist jedoch sauber. Bindung an Anfang und stellenweise gelöst, mehrere Blätter mit teils ausgebesserten Rand- und Bugmängel, im Kalender einige Anmerkungen von verschiedenen Händen des 16. Jahrhunderts, u. a. die bei Braunschweig gelegene Zisterzienser-Abteil Riddagshausen und ihre Äbte betreffend. Das Kloster wurde 1542 verwüstet, 1550 erneut zerstört und 1557 mit dem Tod des letzten katholischen Abts Jodok Oppermann etc. aufgelöst. Der einst attraktive Prägeband mit einer Evangelistenrolle trägt die Datierung "1568", das Werk ist nur ein einziges Mal im Nachkriegshandel nachweisbar.

Cæremoniale episcoporum Clementi VIII.
Primum nunc denuo Innocentii Papæ X. auctoritate recognitum
Los 1071

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Clemens VIII., Papst. - Cæremoniale episcoporum Clementi VIII. Primum nunc denuo Innocentii Papæ X. auctoritate recognitum. 7 Bl., 408 S. Druck in Rot und Schwarz. Mit Kupfertitel, Holzschnitt-Titelvignette und 67 Textkupfern, einige Blatt mit Notendruck. 24 x 17 cm. Pergament des späten 19. Jahrhunderts (etwas berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Rom, Stamperia Camerale, 1651.
Brunet I, 1450. – Neuauflage des zuerst 1600 unter Papst Clemens VIII. (1536-1605) erschienenen ersten amtlichen Zeremonienbuchs für Bischöfe, hier mit einigen Veränderungen und Neuerungen durch Papst Innozenz X. (1574-1655) versehen und in der päpstlichen Offizin in den Druck gebracht. – Kupfertitel mit angestückter Ecke, ein Blatt der Vorstücke oben angerändert, einige Blatt zu Beginn mit Feuchtigkeitsfleck im Rand. Blatt F8 mit Eckabriss, Blatt L6 mit restauriertem Eckabriss.

Lot 1072, Auction  117, Missale Chaldaicum,  ex decreto Sacrae Congrationis de Propaganda Fide editum.

Missale Chaldaicum
ex decreto Sacrae Congrationis de Propaganda Fide editum.
Los 1072

Zuschlag
4.200€ (US$ 4,516)

Details

Missale Chaldaicum ex decreto Sacrae Congrationis de Propaganda Fide editum. 309 S. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken auf den Titeln, Holzschnitt-Kopf- und Schlussstücken sowie 4 (1 ganzseitiger) Textholzschnitten. Durchgehend in Rot und Schwarz gedruckt. 30,5 x 20,5 cm. Halbleder um 1800 (Rücken offen, mit Fehlstellen und brüchigen Gelenken, beschabt und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel. Rom, Propaganda Fide, 1767.
Brunet III, 1775. Vgl. Smithkamp, Philologia Orientalis 184f. J. F. Coakley, Drucker in Syrisch 1539-1985, S. 103. Darlow-Moule 8971. – Erste vokalisierte Ausgabe des von der Sacra Congregatio de Propaganda Fide, der mächtigen, heute unter dem Namen "Kongregation für die Evangelisierung der Völker" (Congregazione per l'evangelizzazione dei popoli) geführte Missionsbehörde der katholischen Kirche in Rom herausgegebenen "Missale Chaldaicum" mit dem vollständigen Messtext in syrischer Schrift. "In Rome, parallel to the early Maronite enterprise there was an effort by the press of the SCPF to print for another Catholic Syriac church, the Chaldean Church. For this enterprise, it was necessary to print in the Eastern script. The Press of the SCPF made two attemps at this script, the first (with no vowels) in 1633 (R. Bellarmino, 'Dottrina Christiana') and the second, a more practical type with vowel points cast on, around 1767. That is the date of a large and beautiful Chaldean missal" (Coakley S. 103-104). – Lateinischer Titel mit altem Stempel einer Jesuiten-Bibliothek, syrischer Titel mit Riss, sonst durchgehehend in bestem Zustand, kaum fleckig, sehr sauber und frisch - in grandios kraftvollem syrischen Typendruck.

Missale Constantiense
Missale Constantiense
Los 1073

Zuschlag
3.200€ (US$ 3,441)

Details

Missale Constantiense. 12 nn., CXXXIIII, 8 nn. (Kanonteil auf Pergament), CXXXV-CCVI, XLI, 4 nn. Bl. (ohne das le. w.). Mit 9 (8 zweifarbig gedruckten) Holzschnitt-Initialen und einer großen, teilkolorierten figürlichen Holzschnitt-Initiale, ferner 1 halbseitigem Holzschnitt und 1 ganzseitigen teilkoloriertem Textholzschnitt von Jörg Breu d. Ä. sowie ganzseitiger, in Rot und Schwarz gedruckter Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 2 Spalten. 41 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 23 x 14,5 cm. Format: 26 x 18,5 cm. Mit Rubrizierung. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Rücken mit Kiebitzpapier überklebt, Vorderdeckel in der oberen Ecke mit kleiner Fehlstelle im Bezug, leicht berieben und gebräunt, leicht angeschmutzt) über Holzdeckeln mit 2 Messingschließen. Augsburg, Ratdolt, Erhard, 24. April 1504.
VD16 ZV 11022. Weale-Bohatta 308. Vgl. VD16 ZV 11021. – Zweite Ausgabe des prachtvoll in Rot und Schwarz gedruckten und mit teils zweifarbigen sowie hier teils kolorierten Holzschnitten geschmückten Messbuchs für die Konstanzer Liturgie (Missale Speciale Constantinense). Nach seinem Venedigaufenthalt hatte Erhard Ratdolt zwei Versionen des Messbuches gedruckt (VD16 ZV 11021 und 11022), die sich jedoch nur geringfügig im Text und etwas in der Kollation voneinander unterscheiden. Beiden Versionen sind jeweils 12 Blätter (2 Lagen zu je 6 Blättern) vorangestellt (Die Kollation im VD16 ist für beide Exemplare falsch: dort steht "13" Bl., Grund dafür ist ein Zählfehler der hs. Nummerierung, vgl. Digitalisat!).

Das schöne Missale beginnt mit Blatt 1r mit einer großen 12-zeiligen Holzschnitt-Initiale "HUgo de Landenberg dei et apostolice sedis gratia...", gefolgt vom in Rot und Schwarz gedrucktem Kalendarium. Am Ende des Kalendariums Fol. 8v befindet sich ein halbseitiger Holzschnitt mit einem Sonnenkalender-Scheibe, datiert "1491". Eingedruckt sind acht 9-zeilige zweifarbig Holzschnitt-Initialen für die großen Abschnitte wie Fol. Ir "Ordo missae", Fol. LXXXIIIIr "In die ascensionis Introductio", Fol. LXXXVIIIv "In die sancto pentheco[ste]", ferner Fol. CXXXV "De Sanctis" etc.

Der blattgroße Holzschnitt des Jörg Breu d. Ä. (1475-1537) zeigt Christus am Kreuz, zu seiner Linken die Jungfrau Maria mit gefalteten Händen, rechts der Heilige Johannes, die Augen zu Christus erhoben. Die Nimben sind gelb, die Tunica der Maria ebenfalls gelb, die des Johannes grün und der Hügel Golgatha ist grün laviert. – Es fehlt das letzte weiße Blatt. Blatt 1r mit zweizeiligem hs. Eintrag. Öfters mit Randausbesserungen, besonders im Notenteil mit Fehlstellen und Textverlust. Im Bug mit verblassten Feuchtigkeitsrändern. Der auf Pergament gedruckte Holzschnitt von Jörg Breu d. Ä. etwas gewellt und berieben. Im oberen Rand etwas knapp beschnitten, vielfach bis in die Numerierung. Im Ganzen jedoch sehr gutes, wenig fleckiges Exemplar des seltenen Missales. Beigebunden sind 6 Blätter mit etwas späterer hs. Ergänzung. Exlibris Bruno Leiner Konstanz und Emil B. Goldsschmidt, Frankfurt am Main sowie Mainz (Stempel).

Mit hs. Widmungsvermerk "Hugonis Ep[iscop]i Constan[tis] Capillar[um] F Bock mag. scriptura iste".

Lot 1074, Auction  117, Officium Hebdomadae Sanctae, Missale & Breviarium Romanum, Pii V. Pont. M.

Officium Hebdomadae Sanctae
Missale & Breviarium Romanum, Pii V. Pont. M.
Los 1074

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Officium Hebdomadae Sanctae. Secundum Missale & Breviarium Romanum, Pii V. Pont. M. iussu editum Clementis VIII. et Urbani VIII. Auctoritate recognitum. 294 S. Mmit gestochenem Frontispiz von Johann Caspar Guttwein (in Pag.) und 4 großen Textkupfern, Text in Rot und Schwarz. 16 x 9,5 cm. Leder d. Z. (Rücken und Gelenke lädiert, Kapitale mit Fehlstellen, stärker beschabt und berieben) mit 2 intakten Blechschließen. Einsiedeln, Johannes Eberhard Kälin, 1741.
Das Offizium zur Passions- und Osterwoche nach römischem Ritus mit entsprechendem Brevier. – Teils gering fleckig und angestaubt, kleiner Vermerk "ad usum Fr. Angelici Geisseler Min. Conv." meist sehr sauber. Vor- und nachgebunden sind 48 Bl. mit liturgischen Gesängen. Lateinische Handschrift auf Papier in Rot und Schwarz mit schwarzer Quadratnotation. 5 Bl., 87 hs. num. S. Mit 3 farbigen Zierinitialen und zahlreichen rot eingemalten Initialen.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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