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Lot 1150, Auction  117, Muggleton, Lodowicke, A true interpretation of the eleventh chapter of the Revelation of St. John

Muggleton, Lodowicke
A true interpretation of the eleventh chapter of the Revelation of St. John
Los 1150

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Muggleton, Lodowicke. A true interpretation of the eleventh chapter of the revelation of St. John, and other texts in that book: As also, many other places of scripture. Whereby is unfolded, and plainly declared, the whole counsel of God concerning himself, the devil, and all mankind, from the foundation of the world to all eternity. XVI, 199 S. 20 x 15 cm. Moderner Lederband unter Verwendung alter goldgeprägter Deckelbezüge mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. O. O., Dr. u. J. (wohl London 1753).
Smith, Anti-Quakeriana, 305. – Kuriose Auslegung des elften Kapitels der Offenbarung des Johannes, auf das sich das weissagerische Sendungsbewusstsein des selbst ernannten "Propheten" Lodowicke Muggleton (1609-1698) gründet. Und das zum Startschuss der von ihm begründeteten, dem Pietismus nahestehenden sektenartigen Bewegung des Muggletonianism führte (dessen letzter bekennender Jünger erst im Jahr 1979 verstarb). Das Titelblatt mit altem Tinteneintrag: "A curious work and very scarce but very mystical by a mad enthusiast". – Etwas braunfleckig, Titel und fl. Vorsatz mit Fehlstellen im weißen Rand.

Lot 1151, Auction  117, Musculus, Andreas, Nützliche und seligliche Betrachtung des zunahenden Jüngsten Gerichts

Musculus, Andreas
Nützliche und seligliche Betrachtung des zunahenden Jüngsten Gerichts
Los 1151

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Musculus, Andreas. Nützliche und seligliche Betrachtung des zunahenden Jüngsten Gerichts, was sich allenthalben, vom Anfang biß zum Ende desselbigen, begeben und zutragen werde. 135 Bl. Titel in Rot und Schwarz. 14 x 8,5 cm. Neuerer Halbpergaminband (berieben). Frankfurt an der Oder, Johann Eichhorn, 1578.
VD16 M 7186. – Erste Ausgabe dieser Schrift des streitbaren Predigers und Professors der Theologie in Frankfurt an der Oder sowie einflussreichen Vorkämpfers für lutherische Rechtgläubigkeit. Andreas Musculus (1514-1581) "gehört nicht blos der Zeit, sondern auch seinem Charakter und Wirken nach zu den Epigonen der Reformationszeit. Im Streite heftig und ausfallend, von unbegrenzter Verehrung für Luther’s Person und Lehre, eifernd für den Buchstaben, weil die Weite des Blickes und die Tiefe des Geistes ihm abging, hat er geschützt durch die Gunst seines Fürsten, eine Fehde nach der andern durchgekämpft und zur Feststellung der lutherischen Orthodoxie in der Concordienformel eifrig mitgewirkt ... Als Prediger und Schriftsteller zeichnet sich Musculus aus durch eine derbe und drastische Volksthümlichkeit, welche öfter ins Platte und Gemeine ausartet" (ADB XXIII, 93f.). Bekannt wurde Musculus vor allem durch seine in zahlreichen Auflagen erschienenen Teufelbücher, in denen er die Unsitten und Verderbtheiten seiner Zeit anprangerte. Am berühmtesten war seine Predigt "Wider den Hosenteufel", in der er über die zeitgenössische Mode der Pluder- und Pumphosen schimpfte. – Stellenweise etwas gebräunt, im oberen Seitenschnitt mit Braunfleck. Mit einigen hs. lateinischen Annotationen und Interlinaerglossen sowie Unterstreichungen. Etwas knapp beschnitten (dadurch teils mit Verlust der hs. Anmerkungen).

Lot 1153, Auction  117, Pannonius, Gregorius Coelius, Collectanea in sacram apocalypsin Joannis apostoli et evangelistae

Pannonius, Gregorius Coelius
Collectanea in sacram apocalypsin Joannis apostoli et evangelistae
Los 1153

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Pannonius, Gregorius Coelius (d. i. Franciscus Gregoricus). Collectanea in sacram apocalypsin Joannis apostoli et evangelistae. 9 Bl., 481 S., 5 Bl. Mit ganzseitigem Textholzschnitt. 32 x 20 cm. Leder d. Z. (etwas berieben) mit fragmentarischem RSchild und RVergoldung. Tyrnau, Matthias Srnensky, 1682.
Späte Ausgabe. – Titel gestempelt und leicht angeschmutzt. Zu Beginn mit nachgedunkelten Feuchtigkeitsrändern. Gering gebräunt.

Lot 1158, Auction  117, Rupert von Deutz, Commentariorum, in Apocalypsim Iohannnis

Rupert von Deutz
Commentariorum, in Apocalypsim Iohannnis
Los 1158

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Rupert von Deutz. Commentariorum, in Apocalypsim Iohannnis, libri. XII. 6 Bl., CXCV S. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 32 x 20 cm. Moderner Halbpergamentband. Köln, Arnold Birckmann d. Ä., 1541.
VD16 B 5259. Vgl. Adams R 943. – Kölner Druck vom vielfach aufgelegten Apokalypsekommentar des mittelalterlichen Exegeten und Mystikers Rupert von Deutz (um 1070-1129), der ab 1120 bis zu seinem Tod als Abt am Benediktinerkloster St. Heribert in Köln-Deutz wirkte. "Das erste große exegetische Werk aus Deutzer Zeit ist der Apokalypsekommentar, der durch seine bewußte Einbeziehung historischer und außerbiblischer Quellen ... eschatologische und milleniaristische Vorstellung deutlich zugunsten der Ekklesiologie und Kirchentheorie in den Hintergrund drängt" (Bautz VIII, 1021ff.). Der Titel mit dem großformatigen sprechenden Signet Birckmanns, das zwei Füchse in einem Renaissancefenster zeigt, in den Händen einen Wappenschild mit dem bekannten Tiersymbol Henne und Küken, dahiner die Birke. Symbol und Inschrift "In Pingui Gallina" verweisen auf Birckmanns Haus- und Familiennamen in Köln ("in fetten Hennen"). – Titel mit kleiner alt hinterlegter Fehlstelle im Seitenrand, Blatt L1 mit kleinem Loch im Satzspiegel (minimaler Buchstabenverlust), Blatt D5 mit kleinem Blattabriss in der oberen rechten Ecke (kein Textverlust). Durchgehend mit verblasstem Feuchtigkeitsfleck im oberen Bug und Blattrand. Sonst wohlerhalten.

Rupert von Deutz
Commentariorum in Apocalypsim Ioannis libri XII
Los 1159

Zuschlag
450€ (US$ 484)

Details

Rupert von Deutz. Commentariorum in Apocalypsim Ioannis libri XII. 16 nn., 247 num. Bl. (ohne d. l. w.). Mit Holzschnitt-Druckermarke und 20 Textholzschnitten. 16,5 x 10,5 cm. Halbleder des 19. Jahrhunderts (Ecken etwas bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Paris, Ambrosius Girault und Gulielmus Thibout, September 1545.
Nicht bei Adams und im STC. – Einer von mehreren Pariser Drucken aus dem Jahr 1545, hier in einer illustrierten Ausgabe mit den Textholzschnitten, die vermutlich auch in dem kollationsgleichen Druck von Le Bret Verwendung fanden. Der mittelalterliche Exeget und Mystiker Rupert von Deutz (um 1070-1129) wirkte ab 1120 bis zu seinem Tod als Abt am Benediktinerkloster St. Heribert in Köln-Deutz. "Das erste große exegetische Werk aus Deutzer Zeit ist der Apokalypsekommentar, der durch seine bewußte Einbeziehung historischer und außerbiblischer Quellen ... eschatologische und milleniaristische Vorstellung deutlich zugunsten der Ekklesiologie und Kirchentheorie in den Hintergrund drängt" (Bautz VIII, 1021ff.). Die Druckermarke Giraults zeigt einen an einem Baum hängenden und von zwei geflügelten Putti gehaltenen Wappenschild mit einer Darstellung des Pelikansymbols, eine Referenz an Giraults Pariser Wirkungsstätte "Haus zum Pelikan". – Es fehlt das weiße Schlussblatt. Stellenweise mit verblassten Wasserrändern, Titel etwas fingerfleckig, insgesamt wohlerhalten. Exemplar aus der Bibliothek des Minoritenkonvents in Bologna, mit entsprechendem Tinteneintrag auf dem Titel.

Lot 1160, Auction  117, Schottel, Justus Georg, Eigentliche und sonderbare Vorstellung des Jüngsten Tages

Schottel, Justus Georg
Eigentliche und sonderbare Vorstellung des Jüngsten Tages
Los 1160

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

(Schottel, Justus Georg). Eigentliche und sonderbare Vorstellung des Jüngsten Tages und darin künfftig verhandenen Grossen und Letzten Wunder-Gerichts Gottes. 16 Bl., 279 S., 2 Bl. Mit Kupfertitel (in Pag.), 7 Kupfertafeln und 1 Textholzschnitt. 20 x 16,5 cm. Späteres Pergament (etwas berieben, leicht angestaubt) mit goldgeprägtem RSchild. Braunschweig, Christoph-Friedrich Zilliger, 1668.
VD17 3:007723M. Goedeke III, 118, 12a. Dünnhaupt V, 3841, 39.1. Faber du Faur I, 699. Seebaß 912 u. II, 833. Kat. Manheimer 380. – Erste Ausgabe. "Poetische Konzeption der Ereignisse des Jüngsten Tages, ausführlich mit biblischen Zitaten belegt und kommentiert. Prosa mit Verseinlagen" (Dünnhaupt). Der emblematische Textholzschnitt zeigt ein blutendes, vom geharnischten Arm des schlechten Gewissens in der Zange gehaltenes Herz und dessen Spiegelbild. – Stark gebräunt und braunfleckig. Am Schluss im oberen Bug mit kleiner Feuchtigkeitsspur. Ohne den vorderen fliegenden Vorsatz. Vorderer Innenspiegel mit montierter hs. französischer Übersetzung des Titels von alter Hand.

Nigrinus, Georg und Funck, Johann
Apocalypsis. Das ist: die Offenbarung [und:] Apocalypsis, Das ist: Gründtliche Erklärung der Offenbarung.
Los 1162

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

(Schwartz, Georg; lat.:) Georg Nigrinus. Apocalypsis. Das ist: die Offenbarung S. Johannis [und:] Johann Funck. Apocalypsis, Das ist: Gründtliche Erklärung der Offenbarung S. Johannis. 2 Werke in 1 Band. 12 Bl., 764 S., 1 Bl.; 25 Bl., 436 S., 6 Bl. (Register). Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre, Holzschnitt-Druckermarke und 27 Textholzschnitten (1.) bzw. 27 Textholzschnitten (2.). Beide Titel in Rot und Schwarz. 14, 5 x 19 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (leicht berieben und fleckig sowie etwas bestoßen) über abgefasten Holzdeckeln mit 1 Messingschließe (von 2). Frankfurt, Johann Spies, (1593) und 1596.
VD16 S 4623 EROMM 20140917 (1.). VD16 F 3376 (2.). – Zwei Auslegungen der Offenbarung von evangelischen Kontroverstheologen aus der Zeit innerprotestantischer Kämpfe. Der Autor und Theologe Georg Schwartz (1530-1602), latinisiert in Nigrinus, unter dem das Werk erschien, war ein Vertreter des Luthertums, während sich Johann Funck (1518-1566) den Osiandern zuwandte. Sie sahen die Rechtfertigung des Menschen vor Gott darin, dass Christus als ewiges Wort Gottes im Menschen präsent sei und der Mensch durch die Gerechtigkeit Christi gerecht werde.
Obwohl Funck sich später öffentlich von der osiandrischen Lehrmeinung differenzierte, wurde er 1566 in Folge der konfessionspolitischen Kämpfe in Ostpreußen unter Verdacht des Hochverrats gestellt und hingerichtet.

Das erste Werk in zweiter Auflage mit Nigrinus' Erklärung der Offenbarung des Johannes. In auffallend unterschiedlichen Typographien werden die Bibelverse aus dem lateinischen zitiert, ins Deutsche übersetzt und interpretiert.
Das zweite Werk, die Auseinandersetzung Johann Funcks (1518-1566) mit der Apokalypse erschien in erster Auflage. Die Einleitung verfasste Michael Sachs (1542-1618), ein zu seiner Zeit vielgelesener Theologe strenglutherischer Richtung. Laut seinen Äußerungen wurde das Werk bereits 1546 von Funck verfasst "da es mit der Religion und Christlichen Kirchen in Teutschland am allergefährlichsten gestanden" (Vorrede). – Mit zahlreichen hs. Besitzvermerken und Notizen auf dem vorderen Vorsatz, vereinzelt mit hs. Anmerkungen bzw. Anstreichungen. Etwas gebräunt und leicht braunfleckig, stellenweise leicht knickspurig. Im Rand teils leicht, teils etwas stärker mit nachgedunkelten Feuchtflecken. Partiell mit kleinen Aus- bzw. Einrissen im äußeren Steg. Die letzten beiden Blätter etwas angeschmutzt und lose. Die breite Holzschnitt-Titelbordüre und einer der Textholzschnitte minimal grün ankoloriert (z. B. der Lorberkranz auf dem Titel).

Der blindgeprägte Einband ist mit dekorativen Bordüren ausgestattet, u. a. eine Medaillonrolle (Haebler II, 262, 117). Auf dem Vorderdeckel ist der gekreuzigte Christus (Haebler II, 28) abgebildet. Die auf der Rückseite dargestellte Auferstehung schreibt Haebler (I, 263) dem Augsburger Buchbinder Hans Lietz zu, der von 1588 bis 1629 tätig war.

Sermones super apocalipsim
In Apocalipsim sacratissimarum christi et totius militantis ecclesie
Los 1163

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Sermones super apocalipsim: In Apocalipsim sacratissimarum christi et totius militantis ecclesie revelationum melliflua explanatio. Plurimum omnibus divinum verbum predicantibus accommoda atque necessaria. Adeo ut per ea que in presenti libro annotantur per anni circulum. Et quaemaximae. In quadragesima et adventu ipsis declamatoribus. Materia sufficiens atque copiosa reperiatur habeatur compleatur. CCXL num. Bl. Mit zahlreichen bis zu 6-zeiligen Criblé-Metallschnittinitialen, Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und Titeldruck in Schwarz und Rot. 14,5 x 10 cm. Leder des 19. Jahrhunderts (Gelenke gebrochen, Deckel lose, stärker bestoßen, beschabt) unter Verwendung älterer, blindgeprägter Deckelbezüge (Paris), Jean Petit, (1512).
EROMM 20140917. Panzer 537. Nicht im STC und bei Adams. – Äußerst seltene erste und einzige Ausgabe dieser "honigfließenden Exegese" der Offenbarung des Johannes aus der Feder der verschiedensten Autoren, gesammelt unter der Ägide des bedeutendsten Pariser Druckers seiner Zeit, des Johannes Parvus, Jehan bzw. Jean Petit, der zwischen 1493 und 1530 zahlreiche kostbare Drucke herstellte, die er mit seiner Druckermarke der "Fleur-de-lys" und dem Monogramm "IP" zierte.
Der Druck ist dermaßen selten, dass wir ihn weltweit in kaum einer der großen öffentlichen Bibliotheken nachweisen konnten. Lediglich ein Exemplar ist in der Bayerischen Staatsbibliothek in München unter der Signatur "Exeg. 1028" und ein weiteres in der Bibliothèque Nationale in Paris nachzuweisen. Keines in Berlin, New York, Washington oder London. – Titel mit zahlreichen älteren Einträgen, die erste Initiale des "Prologus" neu koloriert, nur vereinzelt kleine Anmerkungen, jedoch etwa gebräunt und stellenweise leicht fleckig sowie mit Gebrauchsspuren, etwas knapp beschnitten. Aus den Bibliotheken von "George Dunn of Woolley Hall near Maidenhead", "Paul Schmidt" und "J. R. Abbey" mit deren Exlibris.

Lot 1169, Auction  117, Taffin, Jean, Claire exposition de l'Apocalypse ou revelation de S. Jan

Taffin, Jean
Claire exposition de l'Apocalypse ou revelation de S. Jan
Los 1169

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Taffin, Jean. Claire exposition de l'Apocalypse ou revelation de S. Jan. Avec deduction de l'histoire et chronologies. 762 S. Mit Titelkupfer. 16,5 x 11 cm. Pergament d. Z. (gering angestaubt). Vlissingen, M. Abrahams van der Nolijck, 1609.
Einzige Ausgabe dieses von dem niederländischen Calvinisten Jean Taffin (1526-1602) verfassten Kommentars zur Apokalypse. Taffin absolvierte eine geistliche Ausbildung und ging nach Antwerpen, wo er Kontakte zur verbotenen calvinistischen Gemeinde unterhielt. Ab 1561 war er in Metz als calvinistischer Prediger und ab 1569 in Heidelberg tätig. Des Weiteren war Taffin aktiv an der Organisation der Synoden von Dordrecht, Emden und Middelburg beteiligt. – Minimal gebräunt, Vorsätze erneuert, sonst wohlerhalten.

Lot 1172, Auction  117, Victorinus von Pettau, In Apocalypsin beati Ioannis scholia

Victorinus von Pettau
In Apocalypsin beati Ioannis scholia
Los 1172

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Der erste Apokalypse-Kommentar
Victorinus von Pettau. In Apocalypsin beati Ioannis scholia, quae divus Hieronymus partim auxit, partim ubi scriptorum vitio corrupta fuerant. His adiecimus annotationes quibus loci aliquot partim corrupti restituuntur. 67 S., 1 w. Bl. Mit figürlicher Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 15 x 10 cm. Neuerer Brokatpapierumschlag. (Bologna, Antonius Giaccarellus, Juli 1558).
Seltener erster Separatdruck des ältesten erhaltenen lateinischen Bibelkommentars zur Offenbarung des Johannes, verfasst von dem frühchristlichen Exegeten Victorinus (um 230-303), der als Bischof von Poetovio im damaligen Pannonien (heute Pettau in Slowenien) wirkte und als frühester lateinischer Bibelexeget gilt (vgl. BBKL XII, Sp. 1355f.). Der Kommentar erschien erstmals vermutlich als Anhang zu einer Ausgabe der Werke des hochmittelalterlichen byzantinischen Bischofs Theophylakt von Ohrid, die 1542 in Paris gedruckt wurde. Die vorliegende Auslegung steht damit ganz am Anfang der jahrhundertelangen christlichen Wirkungsgeschichte der Apokalypse. – Titel mit Besitzvermerk, letzte Blatt etwas braunfleckig, sonst wohlerhalten.

Lot 1176, Auction  117, Vitringa, Campegius, Anakrisis Apocalypsios Joannis Apostoli

Vitringa, Campegius
Anakrisis Apocalypsios Joannis Apostoli
Los 1176

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Vitringa, Campegius. Anakrisis Apocalypsios Joannis Apostoli. 17 B., 918 S., 32 Bl. Mit Titelholzschnitt. 22 x 17 cm. Pergament d. Z. (leicht berieben und angeschmutzt) mit hs. RTitel. Weißenfels, F. Wehrmann, 1721.
VD18 15341100. – Dritte Ausgabe. – Titel gestempelt. Leicht gebräunt.

Lot 1178, Auction  117, Yvon, Pierre, Generaal vertoog, order en ontvouwinge van de Openbaringe Joannis

Yvon, Pierre
Generaal vertoog, order en ontvouwinge van de Openbaringe Joannis
Los 1178

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Yvon, Pierre. Generaal vertoog, order en ontvouwinge van de Openbaringe Joannis. 8 Bl., 357 S., 4 (le. w.) Bl. Mit mehrfach gefalteter Kupfertafel. 14 x 9,5 cm. Modernes Halbleinen. Rotterdam, Barent Bos, 1707.
Einzige Ausgabe die einen Kommentar zur Apokalypse des Johannes darstellt, verfasst von dem separatistischen reformierten Pietisten Pierre Yvon (1646-1707). – Titel im oberen und unteren Rand mit Ausschnitt bzw. knapp beschnitten (leichter Textverlust).

Ambach, Melchior
Vom Ende der Welt, und zukunfft des Endtchrists
Los 1179

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

CHRISTLICHE WEISSAGUNGEN und PROPHEZEIUNGEN
Ambach, Melchior. Vom Ende der Welt, und zukunfft des Endtchrists. Wie es vorm Jüngsten Tag in der Welt, ergehn werde. Alte und newe Propheceyen, auff diese letzte böse Zeit, gantz dienstlich und nutzlich zu lesen, in Rheumen gestelt. 60 nn. Bl. 18,5 x 14,5 cm. Moderne Marmorpapierbroschur. (Frankfurt, Hermann Gülfferich, um 1545).
VD16 A 2161. Goedeke II, 283, 55. Kuczynski 62. ADB I, 1875. – Einziger Druck der Volksschrift, die ein im damaligen Protestantismus weit verbreitetes apokalyptisches Lebensgefühl zum Ausdruck bringt, indem "jetzt all reine lehr des Evangelii und aller warer Gottesdienst, beide durch bapst und Turcken zerstöret, abgötterey, menschenlere und auffsetze an stad Götlichs befehls und worts im heiligthum auffgericht ist" (Vorrede). Enthält eine in Reimform gebrachte Kompilation von Weissagungen aus verschiedenen Quellen wie dem Alten und Neuen Testament sowie mittelalterlicher Autoren und Heiliger wie Methodius, Haymo von Halberstadt, Joachim von Fiore, Hildegard von Bingen u. a. Melchior Ambach war seit 1541 evangelischer Pfarrer in Frankfurt, seine Hauptbedeutung lag in seinem Wirken für eine praktische sittenreine Volksfrömmigkeit. "Sein fester Charakter, sein furchtloses Eifern für Aufrechthaltung des lautern Evangeliums und des schlichten sittenreinen Bürgerthums und seine schneidig verfaßten Schriften brachten ihm manchen Kampf und selbst den Vorwurf des Calvinismus, andererseits die Achtung der Zeitgenossen. Von seinen gedruckten Schriften sind zeitbedeutend gewesen: 'Ein Tractat vom Zusauffen und Trunkenheit'; 'Von dem üppigen gewöhnlichen Tanzen'; 'Vergleichung des Papstthums mit den größten Ketzereien'; 'Eine Klage Jesu wider die vermeinten Evangelischen; 'Vom Ende der Welt und Zukunft des Endtchrifts, alte und neuwe Propheceyen in rheumen gestellt'." (ADB). – Titel mittig mit Braunfleck, dort mit sehr kleinem Loch. Etwas gebräunt oder braunfleckig. Wie alle Schriften Ambachs sehr selten. – Das Exemplar der Berliner wurde kriegsbedingt in die Jagiellonska nach Krakau verlagert.

Birgitta von Schweden und Dürer, Albrecht - Illustr.
Das puch der Himlischen offenbarung der heiligen wittiben Birgitt von dem künigreich Sweden
Los 1180

Zuschlag
5.000€ (US$ 5,376)

Details

Birgitta von Schweden. Das puch der Himlischen offenbarung der heiligen wittiben Birgitte von dem künigreich Sweden. 347 Bl. Mit ganzseitigem Titelholzschnitt, 2 ganzseitigen Wappenholzschnitten und 44 (teils wiederholten) Textholzschnitten sowie 3 ganzseitigen Textholzschnitten von Albrecht Dürer. 31,5 x 22 cm. Blindgeprägtes braunes Kalbsleder d. Z. (Deckel mit kleinen Wurmlöchern, Vorderdeckel lose, etwas angekratzt) über abgefasten Holzdeckeln mit 10 punzierten Messingbeschlägen und 2 (1 intakte) Schließen. Nürnberg, Anton Koberger, 1502.
VD16 B5596. IA 119.593. Schoch-Mende III, A 34. Schreiber 3504. Dodgson I, 263. Muther 426. Fairfax Murray 75. Meder, Dürer, 278, XII. Proctor 10959. – Erste vollständige deutsche Ausgabe. Die Offenbarungen oder "Revelationes" der Heiligen Birgitta (1302-1373) gehören zu den einflussreichsten theologischen Büchern des späten Mittelalters und sind das bedeutendste religiöse Werk Skandinaviens der Zeit. Sie gelten neben der "Offenbarung des heiligen Johannes", die 1498 ebenfalls unter Mitwirkung Dürers bei Anton Koberger erschienen, als eines der schönsten Nürnberger Holzschnittbücher um die Wende des 15. zum 16. Jahrhundert. Durch ihren Bilderreichtum hatten die Visonen nicht nur eine wesentliche religiöse und politische Wirkung, sondern auch bedeutenden Einfluss auf die bildende Kunst.
Der Text wurde in Rom von Birgittas Beichtvätern Peter von Alvostra und Mathias, Domherr von Linköping, niedergeschrieben und danach ins Lateinische übersetzt. Beide sind in diesem Buch porträtiert. Florian Waldauf Ritter von Waldenstein (1450-1510), der den Auftrag für das vorliegende Werk von Kaiser Maximilian erhielt, veranlasste die deutsche Übersetzung. Die Illustrationen halten sich an die Vorlagen der lateinischen Erstausgabe, die 1492 in Lübeck erschien. Die Mitarbeit von Albrecht Dürer (1471-1528) und seinen Schülern gilt als nachgewiesen, zumindest lieferte Dürer Entwürfe und Skizzen für die Holzschnitte (Katalog "Meister um Albrecht Dürer"). Die Illustrationen bestehen aus sieben ganzseitigen und zehn aus mehreren Stöcken zusammengesetzten Holzschnitten (1 wiederholt).

Sie zeigen u. a. Szenen aus Birgittas Leben, Abbildungen von Päpsten und Heiligen, sowie die Wappen von Waldauf und Kaiser Maximilian. "There are 17 full-page woodcuts freely adapted from the Lubeck edition (in Latin, 1492), some of which are made up of small blocks and with type introduced. These are reminiscent of Dürer's style, and have been assigned to him, but there seem to be no good reason for the attribution... the crucifixion is quite XV. century style, but not by Wolgemut. The remaining cuts are by a younger Nuremberg artist, influenced by Schongauer, and possiby by Dürer himself" (Murray S. 130, teilweise nach Dodgson). Meder weist lediglich den ersten der beiden Wappenholzschnitte (mit den 5 Wappen Maximilians) Dürer zu, für die Kreuzigung folgt er einer Zuschreibung an Lucas Cranach. Schoch-Mende weist alle Holzschnitte Dürer zu. – Titelholzschnitt etwas angeschmutzt. Die ersten beiden Blätter im Rand mit hs. Anmerkungen in Sepia-Tinte. Teils leicht gebräunt und fleckig, bzw. fingerfleckig, die letzten Seiten partiell mit wenigen Wurmspuren. Bl. V (10) und D5 mit ergänztem Eckabriss (ohne Text- bzw. Darstellungsverlust). Bemerkenswert schöner Einband einer süddeutschen Werkstatt mit floralen Rauten, Guilloche-Bordüren und Rosenstempeln sowie Stempeln mit gekröntem Adler (nicht bei Schunke).

Birgitta von Schweden
Revelationes celestes
Los 1181

Zuschlag
1.500€ (US$ 1,613)

Details

Birgitta von Schweden. Revelationes celestes. CLXXXII num., 52 nn. Bl. Mit vierteiliger breiter szenischer Holzschnitt-Titelbordüre von Hans Springinklee, 2 ganzseitigen Wappenholzschnitten im Text, einigen 4-zeiligen ornamentalen und Hunderten 2-zeiligen Holzschnitt-Initialen. 31,5 x 21 cm. Blindgeprägter Kalblederband d. Z. (mit teils restaurierten Fehlstellen, Kratzern, Eckausbrüchen, Gelenke und Rücken komplett erneuert, neu aufgebunden) über abgefasten Holzdeckeln mit 4 ziselierten Messing-Schließbeschlägen auf dem VDeckel an jeweils 3 Nägeln und mit kleinen Rundknopfbuckeln und 1 (von 4) Schließen (Leder restauriert). Nürnberg, Friedrich Peypus für Anton Koberger, November 1517.
VD 16, B 5594. IA 119.600. Adams B 2834. IA 119.600. Fairfax Murray 74. Dodgson I, 415, 85 und 263. Meder 278, XII. – Dritte lateinische Ausgabe der zuerst 1478 in Lübeck bei Lucas Brandis erschienenen Visionen der Mystikerin und Heiligen Birgitta von Schweden (1303-1373), die 1999 von Papst Johannes Paul II. zur Patronin Europas ernannt wurde. Den Druck für Koberger besorgte der in den Jahren 1510 bis 1535 in Nürnberg tätige Friedrich Peypus, der vor allem durch seine zahlreichen Nachdrucke von Reformationsschriften zur raschen Verbreitung von Luthers Ideen in Franken beitrug. U. a. erschienen in seiner Offizin bereits 1518 ein Raubdruck von Luthers Trakat gegen den Ablass sowie 1524 eine Ausgabe seiner Bibelübersetzung.
Mit dem meist fehlenden Blatt II, das recto und verso die ganzseitigen, großen Wappenholzschnitte des Kaisers Maximilian und des Herausgebers Florian Waldauf zeigen. – Vorsatzblätter neu, Titel und Text etwas fingerfleckig, einige Wurmgänge im Block, stellenweise schwach gebräunt und gering fleckig, die ersten und letzten Blätter stärker wasserrandig, mit Wurmschäden und meist hinterlegten oder im Steg angesetzten Randläsuren, teils mit kleinen Löchern, etwas unfrisch und wellig, meist aber ordentlich.

Lot 1182, Auction  117, Dionysius von Luxemburg, Leben Antichristi

Dionysius von Luxemburg
Leben Antichristi
Los 1182

Zuschlag
110€ (US$ 118)

Details

Dionysius von Luxemburg. Leben Antichristi oder ausführliche, gründliche und historische Beschreibung von den zukünfftigen Dingen der Welt. Allwo aus Göttlicher Schrifft ... die gantze Histori vom Leben, Wunderwercken und Tod Antichristi ... erklärt und erzehlet wird. Anjetzo von neuem übersehen, corrigiret und verbessert. 7 Bl., 447 S., 1 Bl. 18 x 10,5 cm. Leder d. Z. (berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Wien, Johann Paul Krauß, 1744.
ADB V, 248. – Spätere Ausgabe seines zuerst 1682 in Frankfurt erschienenen Erstlingswerks, das bis Ende des 18. Jahrhunderts zahlreiche Auflagen erlebte. Der Kapuzinerprediger und religiöse Volksschriftsteller Dionysius von Luxemburg (1652-1703) gilt als einer der letzten Vertreter der mittelalterlichen Prophetie. – Gebräunt und braunfleckig, anfangs auch etwas stärker wasserrandig. –

Lot 1183, Auction  117, Evangelisch Prognostic, Ein bewärte augenscheinerfahrliche weissag

Evangelisch Prognostic
Ein bewärte augenscheinerfahrliche weissag
Los 1183

Zuschlag
350€ (US$ 376)

Details

D., L. A. (Laurentius Albertus?). Evangelisch Prognostic. Ein bewärte augenscheinerfahrliche weissag, auß allen alten und newen sectereygeschichten abgenummen, was das ketzerisch lutertumb in der wehrten Christenhait, in kirch und policey wesen ... bey land und leüten reformire oder deformire, bessere oder beesere umb vile lot die predicanten wichtiger frümber besser seyn weder die münich und pfaffen ... allen catholischen zur sterck, den zweifligen ... zum nachdencken, guethertzig gestellet. 8 Bl. Mit 1 Textholzschnitt. 18,5 x 14,5 cm. Ohne Einband. (München, Berg, 1589).
VD16 A 1594. STC 235. USTC 349262. Nicht bei Adams. – Seltene und einzige Ausgabe dieses astrologischen Almanachs. Das 'Evangelisch Prognosticon' bezeugt die Ernüchterung des Autors über die Reformation und Luthers Übersetzung des Neuen Testaments. Wie in astrologischen Almanachen üblich werden Planeten, Sternbilder, Tierkreiszeichen und die Jahreszeiten sowie ihr Einfluss auf die Menschen unter Bezugnahme auf ältere Autoritäten wie u. a. Plinius dargelegt. Die erzeugte Stimmung ist düster und die Planeten werden als Vorboten von Lastern angesehen. Der Autor nimmt an, dass sich der Sitz des Teufels im Zentrum der Erde und die Häresie im Zentrum des Universums befindet. Der Almanach soll für Katholiken eine Art Hilfestellung bieten. – Leicht gebräunt.

Lot 1184, Auction  117, Ferrer, Vinzenz, Ain wunderbarlich Büchlin und prophecej

Ferrer, Vinzenz
Ain wunderbarlich Büchlin und prophecej
Los 1184

Zuschlag
440€ (US$ 473)

Details

Ferrer, Vinzenz. Ain wunderbarlich Büchlin und prophecej. 24 Bl. 18,5 x 15 cm. Modernes Pergament d. Z. (München, Andreas Schobser, um 1540).
VD16 1210. STC (Suppl.) 65 (datier ca. 1545). Nicht bei Adams. – Erste Ausgabe dieser deutschen Übersetzung des "Mirabile opusculum" des Dominikaners Vinzenz Ferrer (1350-1419). – Die Initiale auf dem Titel im oberen Rand beschnitten. Das erste und letzte Blatt angefalzt. Sonst wohlerhalten.

Lot 1185, Auction  117, Ferrer, Vinzenz, Mirabile Opusculum sancti Vincentii ordinis

Ferrer, Vinzenz
Mirabile Opusculum sancti Vincentii ordinis
Los 1185

Zuschlag
1.300€ (US$ 1,398)

Details

Bedeutende Postinkunabel über das Weltenende
Ferrer, Vinzenz. Mirabile Opusculum sancti Vincentii ordinis predicatorum de fine mundi. In quo potissimum continentur tria. Primum de casu sive ruina vite spiritualis. Secundum de ruina dignitatis ecclesiastice. Tercium de ruina fidei catholice. 16 nn. Bl. 18,6 x 13,6 cm. Moderner Pappband. (Augsburg, Johann Froschauer, 1503).
VD16 V 1207 (vgl. auch Titelvariante unter VD16 ZV 24705). Hain 7017. Goff F-124. GW 8 Sp.386b. Voulliéme 271. STC 893. ISTC if00124000. Nicht bei Adams. Vgl. Rosenthal, Bibliotheca magica et pneumatica, 2674ff. – Die mittlerweile der Offizin Johann Froschauers in Augsburg zugewiesene, sauber gedruckte Postinkunabel, "Printed using Froschauer's type 6, which was not used before 1503. Spurious, according to GW" (ISTC). Wahrscheinlich handelt es sich um ein, dem valencianischen Dominikaner und bekannten Prediger Vincenz Ferrer (1350-1419) untergeschobenes Traktat über das nahende Weltende - eine apokalyptische Vision, die aus dem Propheten Daniel hergeleitet wird.

Adalbert Merx, Die Prophetie des Joel und ihre Ausleger (1879), schreibt in seinem Kapitel "VIII. Allmälige Verknüpfung jüdischer und christlicher Auslegung": Gegenüber den "Ansprüchen auf Messianität und diesen Hoffnungen, dass die Erlösung nahe, musste die Prophetenexegese freundlich oder feindlich Stellung nehmen und wir finden in Hajjim Gallipapa einen Gegner und später in Abarbauel einen Begünstiger solcher Hoffnungen ... Besonders stachelig wurde nun die Frage der messianischen Auslegung gegenüber der Kirche, welche ihrer Lehre auch noch die zwingenden Beweise der Vergewaltigung und Misshandlung der Widerstrebenden beizugehen vermochte, und in der ebenso wie bei den Juden um das Jahr 1400 die schwärmerische Erwartung, dass das Ende der Welt nahe sei, durch den später canonisierten Vinzenz Ferrer (gest. 1419) verbreitet wurde. Dieser Dominicaner schrieb [...] Mirabile opusculum Sancti Vincentii ... " (S. 299f.). – Titel mit unwesentlicher, winziger Läsur in der unteren Ecke, gegen Ende minimale Wurmgänge, sonst bemerkenswert sauber und frisch, gedruckt auf festem Papier. Sehr selten, lt. GW sind nur wenige Exemplare nachweisbar: "Gesamtüberlieferung: 25 Exemplare/Fragmente in öffentlichen Einrichtungen".

Frisch, Jodocus Leopold
Die Welt im Feuer
Los 1186

Zuschlag
3.000€ (US$ 3,226)

Details

Frisch, Jodoc(us) Leopold. Die Welt im Feuer, oder das wahre Vergehen und Ende der Welt, durch den letzten Sünd-Brand. 8 Bl., 175 S. Titel in Schwarz und Rot. Mit 12 kolorierten Kupfertafeln. 20 x 16 cm. Pergament d. Z. (fleckig und berieben, Bezug vom Rückdeckel gelöst) mit etwas späterem hs. RTitel. Soltau, Gottlob Hebold, 1746.
Hayn-Gotendorf II, 462 ("Rares Curiosum"). – Einzige Ausgabe der chiliastischen Vision des Grüneberger Pfarrers und Naturwissenschaftlers Jodocus Leopold Frisch (1714-1787), in welcher er das Weltende am Tag des Jüngsten Gerichts beschreibt. Die gesamte Atmosphäre entzündet sich dabei und wird ins Weltall getrieben, alle Vulkane der Erde brechen gleichzeitig aus und die Erdkruste wird so massiv erschüttert, dass sie in sich zusammenbricht. Die drastischen Kupfer illustrieren schematisch die Erdkugel in den verschiedenen Phasen ihrer Selbstzerstörung. Neben der biblisch-apokalyptischen Tradition gründet sich seine Darstellung auf die Vulkanologie, Geologie und Meteorologie. – Titel und fl. Vorsatz mit unauffälligen Besitzeinträgen. Etwas braunfleckig, der Tafelteil auch mit schwachen Fingerflecken.

Lot 1187, Auction  117, Leade, Jane, De openbaeringe der openbaeringen

Leade, Jane
De openbaeringe der openbaeringen
Los 1187

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Leade, Jane. De openbaeringe der openbaeringen zijnde besonderlick als een proeve of inleydinge ... 256 S. 16 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (leicht berieben, etwas geworfen). Amsterdam, Hendrick Wetstein, 1696.
Vgl. Jöcher II, 2330. – Einzige niederländische Ausgabe. Die christliche Mystikerin Jane Leade (1623-1704) wurde von ihren spirituellen Visionen zu zahlreichen Schriften inspiriert, die maßgeblich die Gründung und die Philosophie der Philadelphian Society in London beeinflussten. In einer ihrer Visionen erschien ihr die ’Jungfrau-Sophia’, der feminine Aspekt Gottes, der im Buch der Sprüche in der Bibel beschrieben wird. In der Folge erklärte sich Leade zur Braut Christi. "Eine Weibes-Person ... Sie bestätigte in ihren Schrifften das tausendjährige Reich, und betrieb die Lehre von Wiederbringung aller Dinge." – Titel mit minimalen Randläsuren. Leicht gebräunt und fleckig. Der vordere Innenspiegel etwas angeschmutzt.

Lot 1188, Auction  117, Praetorius, Johannes und Heunisch, Caspar, Catastrophe Muhammetica Oder das Endliche Valet, und Schändliche Nativität

Praetorius, Johannes und Heunisch, Caspar
Catastrophe Muhammetica Oder das Endliche Valet, und Schändliche Nativität
Los 1188

Zuschlag
1.400€ (US$ 1,505)

Details

Die Katastrophe der osmanischen Eroberungen - und ihr Ende
Praetorius, Johannes. Catastrophe Muhammetica Oder das Endliche Valet, und Schändliche Nativität des ganzen und nunmehr vergänglichen Türkischen Reichs. Mit Kupfertitel und Porträt-Frontispiz. 20 x 16 cm. Halbpergament d. Z. (Rücken mit Läsuren, Kanten teils offen, bestoßen und berieben, Buntpapierbezug mit Wurmfraß) mit hs. RTitel. Leipzig, Johann Bartholomäus Oeler, (1664).
VD17 23:235880P. – Einzige Ausgabe des seltenen Turcicums, das den Untergang des Türkischen Reichs aus biblischen Prophezeiungen, Weissagungen und "andern unverwerfflichen Divinatorischen Gründen" beschwört.
Das von Johann Baptist Paravicinus (gest. 1676) gestochene Frontispiz zeigt ein Porträt des Autors Johannes Praetorius (1630-1670; auch bekannt als Praetorius Zetlingensis), der besonders große Bekanntheit durch seine Rübezahl-Sagen erlangte. – An vereinzelten Stellen gestempeltes Exemplar der aufgelösten Fürstlichen Hofbibliothek Donaueschingen, die in ihrer Blütezeit eine der größten und bedeutendsten Adelsbibliotheken Deutschlands war. Vereinzelt mit Eck- bzw. Randabrissen. Etwas gebräunt, im oberen Rand partiell mit nachgebräunten Feuchtigkeitsflecken. – Vorgebunden: Caspar Heunisch. Haupt-Schlüssel über die hohe Offenbarung S. Johannis. 9 (von 10) Bl., 206 S., 1 Bl. Mit mehrfach gefaltetem Kupferplan. Schleusingen, Sebastian Göbel, 1684. - VD17 3:301240E. - Ohne das Frontispiz. Mit hs. Besitzvermerk in Sepia-Tinte auf dem Titel.
Nachgebunden: Abraham a Sancta Clara (d.i. Ulrich Megerle). Reimb Dich, oder Ich Liss Dich, Das ist: Allerley Materien, Discurs, Concept, und Predigen. 2, 36 Bl., 443 S., 3 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 3 großen Holzschnitt-Schlussvignetten. Köln, Peter Ketteler, 1691. - VD17 3:316095Q. Bertsche 20. Dünnhaupt I, 20.8. Faber du Faur 1110. Goedeke III, 240, 13. Seebaß-Edelmann NF 26. - Erstmals 1684 erschienener Sammelband mit 15 frühen Prosawerken. Enthält u. a. "Dominica, Mercks-Wienn, Lösch-Wienn, Grosse Todten-Bruderschafft und Auff, auff ihr Christen" (Kriegsaufruf wider die Türken).

Lot 1189a, Auction  117, Sammelband, Flugschriften zu Visionen, Offenbarungen und Prophezeiungen

Sammelband
Flugschriften zu Visionen, Offenbarungen und Prophezeiungen
Los 1189a

Zuschlag
3.000€ (US$ 3,226)

Details

Sammelband. Flugschriften zu Visionen, Offenbarungen und Prophezeiungen. 11 Werke in 1 Band. 19 x 15 cm. Pergament d. Z. (leicht berieben und fleckig, auf dem Vorderdeckel eine Federzeichnung). 1638-1642.
Enthält:
I) Georg Reichard. Erster [bis] Vierdter Theil etzlicher und nachdenklicher Visionen und Offenbahrungen. 16 Bl.; 24 Bl.; 30 Bl.; 46 Bl. Halle und Berlin, 1640-1641. - VD17 1:063477L, 1:063479A, 1:063481W, 1:063483M. - Zweite Ausgabe der vier Teile. Teil I behandelt; "den Zustand der Christlichen Kirchen ... und was der Allmächtige Gott umb der Menschen Sünde und Unbußfertigkeit willen an Straffen und Plagen noch wird ergehen lassen", Teil II: "vielen gläubigen Christen zum Trost und Erquickung wie denn auch allen Unbußfertigkeiten zum Schrecken und Warnung", Teil III: "was Goott der Allmächtige noch vor grosse Straffen und Landplagen uber etzliche fürnehme Städte im Lande zu Sachsen, Meissen, und andere Orte mehr im Römischen Reich im 1638. 39. 40. 41. und 1647 Jahre werde ... ergehen lassen, wofern nicht noch eine Allgemeine warhafftige Busse vin und MenschenKindern erfolgen wird", Teil IV: "... auch Wie? oder welcher Gestalt? ... sich das zornige RachSchwerdt Gottes werde die bevorstehenden Jahre in die Morgen und Mittags Länder ... wenden, unerbärmlich umb sich hawen und schneiden, und dahero unzehlich viel Menschen Bluts werde vergossen...".
Georg Reichhard (1600-1646) "ein Visionär, Chiliast und Phantast des 17. Jahrhunderts ... angesteckt von den Schwärmereien eines gewissen Johann Warner aus Meißen, der 1635 ff. vierzehn angebliche Visionen in Halle veröffentlichte, verließ Reichard seine Stelle, gab sich für einen Propheten und Gottesboten aus, zog in ganz Ober- und Niedersachsen umher und verkündete mündlich und schriftlich die ihm angeblich gewordenen Gottesoffenbarungen, Gerichtsdrohungen und Bußmahnungen, die er mit Hülfe eines gewesenen Schulmeisters Laurentius Matthäi aus Brandts bei Leipzig aufzeichnete und in zahlreichen Schriften und Flugblättern verbreitete" (ADB XXVII, 622).

II) Derselbe. Ein wahrhafftiges Gesicht und wunderliche Geschicht. 4 Bl. 1638. - VD17 23:277861E. - Einzige Ausgabe mit einer Vision vom 11. August 1637. Ein Bauer in Heyda, in der Nähe von Seehausen und Reichard haben gemeinsam eine himmlische Erscheinung. "In der ersten Wolcken stund ein sehr grosser Mann, derselbe hatte einen sehr langen Schwartzen Chor Rock an". Der den beiden erschienene Mann verwandelt sich in einen anderen, nun mit einem Spieß in der rechten Hand und in der linken mit einer Pistole ausgestattet. Danach formt sich die Wolke in "ein starckes und wolformiertes Pferd" und mehrere kleine Wolken lassen erneut die Gestalt eines Mannes sichtbar werden, der letzlich das Pferd reitet und mit Pistolen ausgestattet hantiert. Die Vision löst sich durch Verbrennen auf. Eine andere Wolkenformation transformiert sich zu drei Löwen, hinzutritt noch ein Vogel, der von den Raubtieren getötet wird. Danach löst sich die Erscheinung auf. Die letzte Wolkenvision besteht aus acht Wölkchen, die Mundlöchen zu haben scheinen, aus den Qualm hervortritt. Weitere Wolken und Erscheinungen folgen. Erst am 29. September desselben Jahres empfängt Reichard die Botschaft Gottes, verkündet durch den Erzengel Michael: Vergebung durch Buße.

III) Derselbe. Zwey warhafftige Visiones Gesichter und Offenbarungen. Halle 1638 - VD17 1:063438S. Bircher A 10816. - Erste Ausgabe, die die Hansestädte Bremen, Lübeck, Hamburg und Rostock fokussiert, aber auch Braunschweig und Magedburg betrachtet und darlegt "wie trübselig es uns Menschen Kindern ... noch ergehen wird, wofern nicht rechtschaffende wahre Rew und Busse ... erfolgen wird" (Untertitel). Die erste Vision hat Reichard am 12. Januar 1638, die zweite am 1. Februar desselben Jahres. Im Januar prophezeit ihm Christus, dass die Zeit nahe ist, "daß sie sollen gestraffet werden". Weiter wird von grauen barfüßigen Mönchen berichtet, über denen in einer schwarzen Wolke ein "sehr grossen schwarzen Jesuiter" erscheint, der in seiner rechten Hand eunen Besen und in seiner linken ein Buch hält, in dem "stunden lauter rothe Ruthen und Blutfahnen". Werden die Menschen keine Buße ablegen und zu einer christlichen Lebensweise zurückkehren wird "Gott derr Herr die Menschen Kinder ... vollendts außrotten udn vertilgen". Auch die zweite Vision berichtet vom Untergang der Welt. Mit Hilfe eines Sinnbildes in Form von drei entwurzelten Bäumen, die in einem See zu ertrinken drohen, wird die sündhafte Lebensweise der Christen verglichen.

IV) Derselbe. Eigentliche Beschreibunge oder warhafftige Außlegunge des newen erschrecklichen Cometen oder Wunder Sterns, welche uns der allerhöchste Gott abermahls ans Firmament des Himmels im Anfange dieses 1638 Jahres, in den Hungarischen und Oesterreichischen Gräntzen hat als eine Buß-Fackel auffgestecket. 2 Bl. Mit Titelholzschnitt. Halle 1638. - VD17 39:149161P. Holzmann-Bohatta I, 206, 5947. Flugschriftensammlung 'Discursus politici' des Johann Maximilian zum Junge, 1977, S. 200. - Einzige Ausgabe, die von Naturphänomenen berichtet. Zuerst wird eine "grosse Hitze", eine Dürre beschrieben, danach folgen ein Erdbeben sowie eine mehrstündige Sonnenfinsternis. Verursacht durch einen kleinen Stern, der sich hinter einem "Comet Stern, gar schön und helle und klar" befindet. "Denn gleich wie dieser kleine Stern gern wolte den grossen erhaschen oder erreichen: Also wird der Bapst unnd sein Gottloser Hauffe das grosse Liecht ... gedencken und verfinstern, unnd also diesem grossen Liechte nach jagen". Der Wunderstern, der große klare Stern wird jedoch den kleinen grauen Stern 'besiegen' und am Schluss werden das himmlische Heer und die Menschheit erleuchtet sein.

V) Derselbe.
Eine schöne Vision und göttliche Offenbahrung von der rechten Prüfung der guten und bösen Geister. 4 Bl. 1639. - VD17 23:277872U. Jöcher III, 1976. - Einzige Ausgabe dieser Flugschrift, die eine Vision vom 29. Mai des Jahres 1639 behandelt. Georg Reichard erschien der Geist Gottes und fragt ihn: "Du Menschen Kind, hast du mich lieber als mich dieser hat?". Die Liebe zu Gott und die durch ihn erfahrbar wird, stärkt den Christen und seinen Glauben.

VI) Derselbe. Dieses wird genandt der Engel-Sieg wieder die jenigen welche die Engelischen Gesichter oder Geister ungeprüfet und ungelesen verwerffen wollen. 2 Bl. 1639. - VD17 3:610626Q. - Einzige Ausgabe. "Wer nicht gern wil die Engel hörn, der lasse sich den Teuffel lehrn. Der wird ihn Leib und Seel verderben, und dazu in der Hellen Sterbn" (Untertitel). Das dreiseitige Gedicht beschreibt wie das Vertrauen in und auf Gott zu einem barmherzigen und erfüllten Leben führen.

VII) Johann Warner. Beschreibung etzlicher Visionen, welche ihm sind von Gott wegen des Zustandes der Lutherischen Kirchen und ihrer Widerwertigkeiten innerhalb 9. Jahren gezeigt worden. 1 Bl., 70 S. 1642. - VD17 23:243948Y. Jöcher IV, 1820. - Zweite Ausgabe, die Erstausgabe erschien 1638 erschien und wurde von dem Meissener Visionär Johann Warner verfasst. Sie stellt seine Hauptschrift dar und löste einen Streit zwischen dem lutherischer Theologen und Pastor Jakob Stolterfoht (1600-1668) und dem lutherischen Theologen Jakob Fabricius (1593-1654) aus.

VIII) Johann Vilitz. Regale Sacerdotium, das ist: die hochnötige und zugleich anmütige heilsame Lehre von dem Geist- und Königlichem Priesterbund. 40 Bl. Quedlinburg, Johann Ockel, 1640. - VD17 1:063351W. BL (German books) V390. - Einzige Ausgabe, verfasst von dem Schwiegervater Heinrich Ammerbachs, Johann Vilitz, der in "dreyen Puncten und Predigten" das Priestertum behandelt.

IX) Andreas Mickel. Trewhertzige newen Jahres Glückwünschung wie auch christliche und hertzliche Betrachtung der gnadenreichen Geburt und Menschwerdung unsers Erlösers und Seligmachers Jesu Christi. 4 Bl. 1642. - VD17 1:063337D. - Einzige Ausgabe.

X) Immerwerende newe politische Postzeitung auß Macrocosmia. 2 Bl. Mit Titelholzschnitt. "Parnasso" 1641. - VD17 7:707040D. Weller I, 26. Librorum impressorum qui in Museo britannico adservantur catalogus, Bd. V. - Einzige Ausgabe. Berichtet wird "von der verkehrten Weldt ... dürffte sich also bald was seltzames hier sehen lassen. Es erhebet sich je mehr und mehr die Rebellion, so woder Geistlichen als der Weltlichen auff Mircrocosmia, wider ihren Fürsten". Dieser versucht den Aufstand durch Hunger und Gewalt niederzuschlagen. Es wird von weiteren Aufständen und Auseinandersetzungen berichtet. Das "Schreiben aus Politicalien" berichtet, dass "de Mammeluchia viele Seelen wegnehmen, niederhauwen und aufffressen. Es gehen wohl starcke Praeparatoria und Anleitungen zum General Frieden ... Aber noch stärckere zum Feldzug, Krieg und Auffruhr".

XI) Warhafftige Copia eines Schreibens aus Constantinopel in welchem umständiglich zu befinden was vor wunderliche, erschreckliche Gesicht und Geschicht, allda zu Constantinopel und derer Enden umbliegenden Orten gesehen und geschehen. 4 Bl. Mit Titelholzschnitt. Hamburg 1642. - VD17 7:707042U. - Einzige Ausgabe dieses Turcicums. Der anonyme Autor befindet sich im Jahre 1641 in Konstantinopel und schreibt, dass am 10. August "ein erschrecklicher Wind" aufkam, der viel Schaden anrichtete und der "Groß-Türcke" ein Kriegsheer aufstellen lässt, woraufhin "vom Himmel grosse Pfeile" in seinen Palast schossen und viele seiner Bediensteten töteten. Offensichtlich wurden die Pfeilspitzen mit Gift eingerieben, denn überall wo sie auf dem Boden aufkamen, zerstörten sie alles. In der Folge schlagen zwei Kometen ein, die zuvor mehrere Stunden über dem Palast des Herrschers geleuchtet haben. Der "Groß-Türcke" lasst aus dem ganzen Land Astrologen und Wahrsager nach Konstantinopel einbestellen, damit diese ihm eine Erklärung der Geschehnisse liefern. Sie lautet: Es wird eine Rebellion der Untertanen geben sowie das gesamte christliche Heer wird sich vereinigen, um im Kreuzzug gegen das osmanisch Reiche anzutreten. Bemerkenswert ist, dass von "den unüberwindlichen Helden der Christen", später wird von dem letzten Reich der Türken geschrieben. Nach der Auslegung der Astrologen ließen sich viele Menschen taufen. Am Schluss folgt noch ein Auszug aus Martin Luthers "Tischreden". – Durchgehend etwas stärker gebräunt, teils fleckig.

Lot 1190, Auction  117, Sibylliakoi Chresmoi, hoc est Sibyllina Oracula illustrata a D. Iohanne Opsopaeo

Sibylliakoi Chresmoi
hoc est Sibyllina Oracula illustrata a D. Iohanne Opsopaeo
Los 1190

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Sibylliakoi Chresmoi [graece] hoc est Sibyllina Oracula ex vett. codd. aucta, renovata, et notis illustrata a D. Iohanne Opsopaeo. Cum interpretatione Latina Sebastiani Castalionis et indice. 3 Teile in 1 Band. 7 Bl., 524, 71 S., 1 Bl.; 1 Bl., S. 7-144; 1 Bl., S. VII-XXIII, 114 S., 3 Bl. (so komplett). Mit Kupfertitel (in Pag.) und 12 Textkupfern von Karel van Mallery sowie 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken. 17,5 x 10,5 cm. Kalbsleder des 18. Jahrhunderts (berieben und bestoßen, Gelenke alt restauriert) mit Rückenfileten, modernem RSchild und Goldschnitt. Paris, o. Dr., 1607.
Graesse VI, 398. Ebert 21172. Brunet V, 370. Vgl. Caillet III, 8135. – Unfirmierte posthume Auflage der von dem aus Bretten stammenden Arzt und Philologen Johannes Opsopäus (1556-1596) herausgegebenen und kommentierten Sammlung der Sibyllinischen Orakel, einer im 6. Jahrhundert kompilierten Sammlung prophetischer Schriften, die wiederum auf jüdische, christliche und heidnische Traditionen aus der Zeit um 150 v. Chr. bis 300 n. Chr. zurückgehen. "Unveränderter, aber incorrecter, neuer Abdruck" (Ebert) der Ausgabe von 1599, die mit der gleichen Kollation erschien. "Ce recueil contient tous les fameux livres sibyllins, les oracles magiques de Zoroastre etc. et le traité d'oneirocritie d'Astrampsychus condensé par Scaliger ... Belles planches dans le texte" (Caillet 8135). Die Teile II und III mit eigenem Titelblatt: Oracula Magica Zoroastris cum scholiis Plethonis et Pselli nunc primum editi und Oracula Metrica Jovis, Apollinis, Hecates, Serapidis item Astrampsychi Oneirocriticon à Jos. Scaligero digestum et castigatum. – Hinteres Gelenk geplatzt, Einbanddecke vom Block gelöst, Kupfertitel mit verblasstem Besitzeintrag, stellenweise im oberen Rand etwas knapp beschnitten. Im Rand schwach gebräunt, vereinzelte Flecken. Innenspiegel mit gestochenem Wappenexlibris der "Bibliotheca Lindesiana" des englischen Bibliophilen und Freimaurers James Lindsay (1847-1913).

Lot 1193, Auction  117, Augustinus, Aurelius, Tam in vetus quam in novum testamentum commentarii

Augustinus, Aurelius
Tam in vetus quam in novum testamentum commentarii
Los 1193

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

KOMMENTARE ZUR GESAMTEN BIBEL und zum ALTEN TESTAMENT
Augustinus, Aurelius. Tam in vetus quam in novum testamentum commentarii. Hrsg. von Johannes Gast. 2 Teile in 1 Band. 16 Bl., 571 S.; 774 S., 1 Bl. Mit 3 wdhl. Holzschnitt-Druckermarken. 29 x 19 cm. Modernes Leder (etwas bekratzt und beschabt). Basel, Johannes Herwagen d. Ä., 1542.
VD16 A 4159. Adams A 2186. STC 55. – Erste Ausgabe der Bibelkommentare des Kirchenvaters Augustinus. Die Bedeutung der vorliegenden Ausgabe ist bereits kurz nach dem Erscheinen gewürdigt worden, Conrad Gesner erwähnt die Ausgabe in seiner 'Bibliotheca universalis' (1545) und ebenso Conrad Lycosthenes in 'Elenchus scriptorum omnium" (1551). – Titel des ersten Teils mit zwei hs. Besitzvermerken, gestempeltem Buchstaben "B" und mit entferntem Besitzvermerk (hier mit Fehlstellen im Papier, verso hinterlegt). Am Ende des zweiten Teils mit Feuchtigkeitsschaden und bedingt dadurch wenige Blätter etwas stärker sporfleckig. Sonst ein auffallend sauberes Exemplar.

Lot 1195, Auction  117, Calmet, Augustin, Commentarium literale

Calmet, Augustin
Commentarium literale
Los 1195

Zuschlag
330€ (US$ 355)

Details

Calmet, Augustin. Commentarium literale in omnes ac singulos tum veteris cum novi testamenti libros. 9 Teile in 7 Bänden. Mit 23 (7 gefalteten) Kupfertafeln, 5 (1 mehrfach gefalteten) Kupferstichkarten und 1 gefalteten Kupferstichplan. 35 x 20,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Rücken partiell mit Montierungsresten, leicht berieben und angeschmutzt) über Holzdeckeln mit 8 (von 14) Schließen. Augsburg und Graz, Gebrüder Veith, 1734-1735.
Graesse II, 20. – Zweite lateinische Ausgabe von Calmets (1672-1757) großem Kommentarwerk in der Übersetzung von J. D. Mansi. "Bedeutendes Werk Augustin Calmets (1672-1757), einer der berühmtesten Exegeten des 18. Jahrhunderts. Während Calmet in dieser schriftstellerischen Thätigkeit eine seltene und vielbewunderte Gelehrsamkeit bewährte und auf dem Gebiete der Wissenschaft mit großem Segen wirkte, war er zugleich auch in hohem Grade mit den sonstigen Tugenden eines Ordensmannes geziert und gelangte deßhalb nach Kurzem zu hohen Würden" (Wetzer-Welte II, 1719/20). Mit Karten von Europa, ("Geographia sacra" von Moullart-Sanson), Palästina (2; Laor 153 und 172), Mesopotamien (Laor 157) und Arabien (Laor 173) sowie einem Plan von Jerusalem (Laor 972). Die weiteren Tafeln zeigen Kultgegestände, liturgische Gewänder, Pflanzen etc. – Titel gestempelt und mit hs. Besitzvermerk. Mal mehr, mal weniger gebräunt, braun- und stockfleckig. Eine Kupfertafel knapp am Plattenrand beschnitten.

Lot 1198, Auction  117, Du Moulin, Pierre, De praecognitione futurorum

Du Moulin, Pierre
De praecognitione futurorum
Los 1198

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Du Moulin, Pierre. De praecognitione futurorum, & bonis malisque prophetis, Libri V. In quibus etiam explicantur difficiliores non nullae Veteris [et] Novi Testamenti prophetiae. 8 Bl., 344 S., 4 (le. w.) Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 16 x 10 cm. Etwas späterer Pappband (stark berieben, beschabt und bestoßen). Leiden, Luchtmans, 1687.
Letzte Ausgabe, verfasst von Pierre du Moulin, der als "Vertheidiger des Protestantismus wider die Katholischen so wie als Gegner des freier denkenden Moyfis Amyrault auf, und verfaßte zahlreiche, treffliche Schriften, die ihn als Verehrer eines milderen Calvinismus zeigen" (ADB XXII, 105f.). – Leicht gebräunt und braunfleckig.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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