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Lot 1540, Auction  117, Balde, Jacob, Paraphrasis lyrica in Philomelam

Balde, Jacob
Paraphrasis lyrica in Philomelam
Los 1540

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Balde, Jacob. Paraphrasis lyrica in Philomelam [und:] Derselbe. Societate Jesu Sylvarum Libri VII. 2 Werke in 1 Band. 3 Bl., 63 S.; 2 Bl., 221 S. Mit 2 gestochenen Titelvignetten, 2 Druckermarken in Holzschnitt und Kupferstich, 4 Textkupfern sowie 7 Kupfertafeln, meist von Wolfgang Kilian. Pergament d. Z. (etwas beschabt, angestaubt und bestoßen, Rücken mit Leinen ergänzt, ohne Schließbänder). München, Johannes Wagner bzw. Erben Cornelius Leyssers, 1643-1645.
Dünnhaupt 16,15.1. De Backer-Sommervogel I, 821, 819. – Erste Ausgabe der kunstvollen lyrischen Fassung von Philomelas Lobgesang durch Jacob Balde (1604-1668). – Titel von Band I mit kleinem Stempel, Rissen und kleiner Hinterlegung. Titel von Teil II auch gestempelt, Schluss von Teil II mit kleiner Wurmspur im Bug. Vereinzelt etwas an den Rändern eingerissen. Exemplar aus der Bibliothek des Ingolstädter Jesuitenkollegs mit entsprechendem hs. Vermerk auf dem Titel, datiert 1647.

Lot 1541, Auction  117, Belcampius, Otto, Hora novissima dat is laetste uyre

Belcampius, Otto
Hora novissima dat is laetste uyre
Los 1541

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Belcampius, Otto. Hora novissima dat is laetste uyre. 2 Teile in 1 Band. 16 Bl., 191 S.; 294 S., 5 Bl. Mit Kupfertitel (in Pag.). 15 x 10 cm. Modernes Halbleder mit 2 RSchildern. Amsterdam, Isaac Stangniete, 1665.
Wohl die dritte, seltene Ausgabe. Besonders bemerkenswert ist der gestochene Titel mit großer szenischer Bordüre, die den Tag des Jüngsten Gerichts zeigt. – Kupfertitel im Bug mit Montierungsresten. Leicht gebräunt, stellenweise etwas stärker, vereinzelt minimal fleckig und gering angeschmutzt. Der gestochene Titel etwa stärker.

Lot 1542, Auction  117, Bourignon, Antoinette, Der entdeckte Widerkrist

Bourignon, Antoinette
Der entdeckte Widerkrist
Los 1542

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

Bourignon, Antoinette. Der entdeckte Widerkrist, welcher die gefährliche Zeit, darinnen wir itzt leben, zu sehen giebet, wie der Teuffel die Herschafft über die Geister der Menschen habe ... daher es dan sehr guht ist daß er entdeckt worden und geoffenbahret. 3 Teile in 1 Band. 8 Bl., 121 S., 2 Bl.; 7 Bl., 122 S., 3 Bl.; 14 Bl., 142 S. 15,5 x 10 cm. Pergament d. Z. (gering angestaubt). Amsterdam, Riwert und Arents, 1684.
VD17 23:275017R. Jantz 586 (ohne den 2. Bd.). Vgl. Caillet 1564, 23. – Erste deutsche Ausgabe der belgischen Mystikerin und Separatistin Antoinette Bourignon (1616-1680), die bereits mit 19 Jahren eine Vision des hl. Augustinus hatte. Sie erhielt die Aufgabe, das Christentum zu reformieren. Durch weitere Visionen wird sie heute als Endzeitprophetin betrachtet. Immer wieder musste sie ihre Aufenthaltsorte, u. a. Gent, Amsterdam, Schleswig und Hamburg wechseln, umgab sich aber stets in einem Umfeld von wie sie selbst konfessionell Verfolgten. In ihren eklektischen Schriften finden sich Elemente der Mystik, des Quietismus und des Spiritualismus. In Hamburg, einem ihrer letzten Zufluchtsorte, lernte sie den französischen protestantischen Theologen Pierre Poiret kennen. "Da nach seiner [Poirets] Ansicht der göttliche Geist sich unmittelbar in dem Herzen des einzelnen Frommen offenbart, so daß die Offenbarung eine fortgehende ist, ignorirte er gelegentlich den Wortlaut der Bibel und folgte neuen Offenbarungen, am liebsten denen, die angeblich eine fromme mystische Jungfrau Anna Bourignon hatte. Dieser schwärmerischen Person folgte er, bis sie starb. Nach ihrem Tode gab er auch ihre zahlreichen Werke heraus." (ADB XXVI, 375). – Teil eins nahezu durchgehend mit verblasstem Feuchtigkeitsschaden und Blatt 97/98 mit kleinem Eckausriss (ohne Darstellungsverlust). Minimal gebräunt und braunfleckig, selten mit kleinen Randanstreichungen. – Dabei: Dieselbe. Der neue Himmel und die neue Erde. Erster Theil (alles Erschienene). 8 Bl., 278 S., 5 Bl. Ebenda 1680. - Erste deutsche Ausgabe. Am Schluss mit einem Verzeichnis der bisher von Bourignon gedruckten Schriften. - Jantz 587. Vgl. Caillet 1566, 27. Cioranescu 15839. Noch nicht im VD17.

Lot 1543, Auction  117, Bona, Giovanni, De divina Psalmodia eiusque causis, mysteriis et disciplinis, deque variis ritibus omnium Ecclesiarum in psallendis Divinis Officiis, Tractatus historicus, symbolicus, ascetius sive Psallentis ecclesiae harmonia Opus novum & curiosum

Bona, Giovanni
De divina Psalmodia eiusque causis, mysteriis et disciplinis, deque variis ritibus omnium Ecclesiarum in psallendis Divinis Officiis, Tractatus historicus, symbolicus, ascetius sive Psallentis ecclesiae harmonia Opus novum & curiosum
Los 1543

Zuschlag
480€ (US$ 516)

Details

Bona, Giovanni. De divina psalmodia eiusque causis, mysteriis et disciplinis. Editio nova. 40 Bl., 775 S., 7 Bl. 18 x 10,5 cm. Modernes Halbpergament mit goldgeprägtem RTitel. Köln, Hermann Demen, 1677.
VD17 12:120111L. Vgl. Graesse I, 479. – Zweite Ausgabe, die der 1663 in Paris veröffentlichten ersten Ausgabe folgte. Der Autor des Werkes, Giovanni Bona (1609-1674), gilt als Pionier der neuzeitlichen Liturgiewissenschaft. Das hier vorliegende Traktat beeindruckt durch die Fülle an Literaturangaben und die umfassende Darstellung der Geschichte der Stundenliturgie und Kirchenmusik, vom Einsatz der Orgel bis hin zum Kirchengesang. Gleichzeitig wird das Frühwerk Bonas von vielen asketischen Exkursen, persönlichen Anmerkungen und poetischen Ausführungen gekennzeichnet. – Titel mehrfach gestempelt. Etwas gebräunt und braunfleckig, stellenweise etwas stärker.

Calendarium Papae
Das ist: Pabsthums Schaldt-Jahr
Los 1546

Zuschlag
180€ (US$ 194)

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Calendarium Papae: Das ist: Pabsthums Schaldt-Jahr, darinnen Der Babylonischen Hure ihr verdienter Lohn vollends wird außgezahlet werden; gemuthmasset durch Mich, qui intellectu praeditus aperio numeros, Gazas has. Apocalyps. 13, vers. 18. 14 nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz. 19 x 15,5 cm Moderne Broschur. O. O., Dr. u. J. (1656).
VD17 12:121253M. – Einziger Druck der polemischen Flugschrift gegen das Pontifikat von Papst Alexander VII. (1599-1667), in der sich anonyme Verfasser insbesondere der Mystik der biblischen Zahl 666 widmet, unter Bezugnahme auf die entsprechende Bibelstelle in der Apokalypse des Johannes: "Hier ist Weisheit! Wer Verstand hat, der überlege die Zahl des Tiers; denn es ist eines Menschen Zahl, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig" (Offenbarung 13, Vers 18). Das Erscheinungsjahr des Drucks findet sich als Chronogramm im Titel. – Einige Blatt etwas gebräunt, insgesamt wohlerhalten.

Lot 1547, Auction  117, Clasen, Daniel, De oraculis gentilium et in specie de Vaticiniis Sibyllinis libri tres + Beiband

Clasen, Daniel
De oraculis gentilium et in specie de Vaticiniis Sibyllinis libri tres + Beiband
Los 1547

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Clasen, Daniel. De oraculis gentilium et in specie de Vaticiniis Sibyllinis libri tres. In fine adiuncta sunt carmina Sibyllina e versione Sebastiani Castalionis. Ut et Onuphrii Panvinii tractatus de Sibyllis. 8 Bl., 824 S., 4 Bl., 104 S., 22 Bl. 19 x 15,5 cm. Pergament d. Z. (gering fleckig und berieben). Helmstedt, Henning Müller, 1673.
VD17 23:262936D. – Erste Ausgabe der altertumskundlichen Schrift über den Sibyllinenkult, verfasst von dem Helmstedter Rechtswissenschaftler und Mythographen Daniel Clasen (1622-1678). – Wohlerhaltenes Exemplar. – Beigebunden: (Johann Amos Comenius). Letzte (Türcken) Posaun über Deutschlandt, die in verdammliche Sicherheit versunckene Welt vom Sünden-Schlaff auffzuwecken, und dadurch entweder der jetzt auffs neu herbey weltzenden Sündfluth zu entgehen, oder ja die Seele vor ewigen Untergang zu retten. Erstlich gedruckt im Jahr Christi 1664. hernach Anno 1683. bey angehendem Türcken-Kriege wiederumb mit einigen Anmerckungen und beygefügten ... gehaltenen Lateinischen Buß-Sermon in Druck gegeben. 76 S., 6 Bl. O. O. u. Dr. 1683. - VD17 547:712061F. - Eine von zwei bekannten Titelvarianten des zweiten Drucks, der Erstdruck der Streitschrift erschien 1664 während des vierten Österreichischen Türkenkriegs (vgl. die Variante VD17 3:002675G). Jöcher nennt als Verfasser Friedrich Beckling, für Comenius stimmen u. a. Dünnhaupt und Joseph Müller (vgl. Derselbe. Eine bis jetzt unbekannte deutsche Schrift des Comenius. In: Monatshefte der Comenius-Gesellschaft, Band VIII, 1899. S. 295-300). - Wohlerhalten.

Lot 1551, Auction  117, Gerhard, Johann, Locorum Theologicorum

Gerhard, Johann
Locorum Theologicorum
Los 1551

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Gerhard, Johann. Locorum Theologicorum cum pro adstruenda veritate, tum pro destruenda quorumvis contradicentium falsitate, per theses nervose, solide & copiose explicatorum. Tomus nonus & ultimus. 6 Bl., 1056 S., 22 Bl. 19 x 14,5 cm. Pergament d. Z. mit hs. RTitel. Jena, Tobias Steinmann, 1622.
VD17 3:608876Q. – Letzter Band der neunbändigen Ausgabe seiner dogmatischen Hauptschrift, mit welcher der in Jena wirkende lutherisch-orthodoxe Theologe Johann Gerhard (1582-1637) ein maßgebliches Grundlagenwerk vorlegte: "Sein litterarischer Ruhm beruht hauptsächlich auf zwei größeren theologischen Werken, einem dogmatischen und einem polemischen. Ersteres sind seine 'Loci theologici' zu Heldburg von dem 27jährigen Jüngling begonnen, 1621 zu Jena beendigt, gedruckt in 9 Quartbänden, Jena 1610 bis 1622, eine Ergänzung des ersten Theils bildet die 1625 zu Jena erschienene 'Exegesis s. uberior explicatio articulorum' ... In der Mitte stehend zwischen den älteren Werken von Chemniz und Hutter, den späteren von Calov und Quenstedt bezeichnen Gerhard’s Loci durch die Solidität der biblischen Grundlegung, die Correctheit des orthodoxen Standpunktes, durch die Reichhaltigkeit des gelehrten Materials, die Durchsichtigkeit und Uebersichtlichkeit der Anordnung, die durchgängige Verbindung der wissenschaftlichen und praktischen Gesichtspunkte den Höhepunkt der orthodoxen altlutherischen Dogmatik ... Das Werk (gilt) immer noch mit Recht als das opus palmare der lutherischen Dogmatik, als vielbenützte und unerschöpfte Fundgrube theologischer Gelehrsamkeit, als gründlichste und umfassendste Verarbeitung des dogmatischen Schatzes der lutherischen Kirche des 16. und 17. Jahrhunderts" (ADB VIII, 768). Vorliegender Band enthält die Kapitel XXXI bis XXXIV: De extremo Iudicio - De Consummatione seculi. - De Inferno seu Morte aeterna - De vita aeterna. – Papierbedingt gleichmäßig schwach gebräunt, sonst wohlerhalten. Dublettenexempar aus der UB Jena, mit entsprechendem Stempel und Bleistiftsignaturen auf dem Vorsatz.

Lot 1552, Auction  117, Gothus, Matthaeus, Syntagma breve theologicum

Gothus, Matthaeus
Syntagma breve theologicum
Los 1552

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Gothus, Matthaeus. Syntagma breve theologicum, hoc est: Locorum theologicorum quaestiones & obiectiones praecipuae fere omnes, earundemque apodicticae maximè responsiones. Editio innovata. 138 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 15 x 9 cm. Pergament d. Z. aus einem Handschriftenblatt (starke Gebrauchsspuren). Leipzig, Henning Grosius, 1616.
Vgl. VD17 23:283251B (EA 1612) und VD17 23:245790T (dritte Auflage 1622). – Zweiter Druck der zuerst 1612 ebenda erschienenen dogmatischen Abhandlung des Theologen Matthaeus Gothus (1580-1626). Er war ein biographisch nicht weiter nachweisbarer Sohn des gleichnamigen Vaters (1548-1619), der aus dem thüringischen Ellrich stammt und in Stolberg im Harz als Hauslehrer des Grafen von Stolberg sowie als Hof- und Stadtprediger wirkte. Der hintere Innenspiegel mit einem weiteren montierten Blatt mit großer Holzschnitt-Druckermarke von Grosius und zweitem Impressum ("Imprimebat Justus Jansonius Danus Anno M.DC.XVI."), das möglicherweise auch zum Druck gehört. – Gebräunt und braunfleckig, die letzten Blatt etwas lädiert. Titel und Innenspiegel mit hs. Eintrag. Kein Standortnachweis dieser zweiten Auflage in einer deutschen Bibliothek.

Lot 1556, Auction  117, Inchino, Gabriele, Conciones de quatuor hominis novissimis

Inchino, Gabriele
Conciones de quatuor hominis novissimis
Los 1556

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Inchino, Gabriele. Conciones de quatuor hominis novissimis. Nunc primum ex Italico in Latinum idioma conversae, interprete F. Antonio Dulcken. 20 Bl., 880 S. Mit Kupfertitel. 15,5 x 9 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas berieben, Rücken mit Kalkweiß überstrichen und mit hs. RTitel) und 2 (1 defekt) Messingschließen. Köln, Johann Crithius, 1632.
Vgl. VD17 12:192851F (EA 1609). – Späterer Druck der zuerst ebenda 1609 erschienenen Predigtsammlung des Augustiner-Chorherr vom Lateran Gabriele Inchino (1548-1608) mit den Auslegungen des Kölner Kartäusers Antonius Dulcken (1560-1623). – Erste Lagen mit leichten Druckspuren im Seitenrand. Sonst wohlerhalten.

Lot 1561, Auction  117, Lubbertus, Sibrandus, Commentarii, ad nonaginta novem errores Conradi Vorstii

Lubbertus, Sibrandus
Commentarii, ad nonaginta novem errores Conradi Vorstii
Los 1561

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Lubbertus, Sibrandus. Commentarii, ad nonaginta novem errores Conradi Vorstii. 46 S., 1 Bl., 840 (von 841). Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 14 x 10 cm. Pergament d. Z. unter Verwendung eines Manuskripts vom Beginn des 15. Jh. (etwas angeschmutzt und berieben) Franeker, Balck, 1613.
Jöcher II, 2551. – Erste Ausgabe, verfasst von dem niederländischen Calvinisten Sibrandus Lubbertus (1556-1625), der damit versuchte, Konrad von der Vorst (1569-1622), Arminius' Nachfolger des theologischen Lehrstuhls in Leiden, entgegenzuwirken und ihn von seiner Position an der Universität zu entfernen,. "1613 säumte er nicht, den holländischen Staaten Gleichgültigkeit gegen wahre Religion vorzuwerfen und sie des Remonstrantismus anzuklagen in seinen dem Erzbischofe von Canterbury dedicirten 'Commentarii ad non agnitos 99 errores Lubberto a Vorstio objectos'. Dafür ließ ihm Hugo Grotius eine kräftige Zurechtweisung angedeihen in seiner Schrift 'Pietas ordinum Hollandiae et Westfrisiae'. ... Um so mehr lobten ihn die strengen Contraremonstranten und entsandten ihn 1618 zu der Dordrechter Nationalsynode. Dort zeigte er sich als einen der unversöhnlichsten Antagonisten der Remonstranten und zog sich durch sein unerhörtes Betragen, dem versöhnlichen Thysius gegenüber, die Mißbilligung aller Gemäßigten zu" (ADB XIX, 323f.). – Titel, vorderer fliegender Vorsatz und vorderer Innenspiegel mit hs. Einträgen. Das Blatt 841 nur fragmentarisch erhalten (der fehlende Text durch Ansetzung einer Fotokopie (ersetzt). Nahezu durchgehend mal mehr, mal weniger feuchtrandig.

Mechthild von Hackeborn
Ein neues guldes Bettbuech
Los 1562

Zuschlag
2.800€ (US$ 3,011)

Details

Mechthild von Hackeborn. Ein neues guldes Bettbuech in welchem gantz feurige und inbrünstige Gebett, zu Gott dem Allmechtigen, und dem gantzen himlischen Heer, auf die fürnembste heiligste Fest und Sontag deß ganzen Jahrs, begriffen. Maisten theils, auß den Offenbarungen und gewonlichen Gebetten der heiligen Junckfrauen Mechtildis genommen und in Truck gebracht. 8 Bl., 623 (recte: 633) S., 3 Bl. (l. w.). Titel in Rot und Schwarz. Mit 16 Textholzschnitten. 15,5 x 9,5 cm. Blindgeprägter Kalbslederband d. Z. (berieben, vorderes Gelenk und oberes Kapital fachmännisch restauriert, Reste eines Papierrückenschildes) mit punziertem Schnitt und 2 intakten Messingschließen. München, Witwe Anna Berg, 1618.
VD17 12:652203D. – Dritter Druck ihres Liber specialis gratiae bei Anna Berg, zuvor erschienen ebenda zwei Ausgaben 1614 und 1618. Das Gebetbuch der Mechthild von Hackeborn (1241-1299) ist geordnet nach den Festen des Kirchenjahres und gilt als herausragendes Zeugnis für den Einfluss deutscher Frauenmystik und Offenbarungsliteratur des Mittelalters auf die katholische Frömmigkeit im 17. Jahrhundert. Die Visionen der Mechthild aus dem Geschlecht von Hackeborn wurden im späten 13. Jahrhundert im thüringischen Zisterzienserkloster Helfta bei Eisleben niedergeschrieben, der deutsche Erstdruck erfolgte 1503 in Leipzig unter dem Titel Das Buch geistlicher Gnaden. Das Gotteslob der Mystikerin erlangte für die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung große Bedeutung. Ihr Einfluss reichte bis nach Italien, wo ihre christozentrisch und trinitarisch ausgerichtete Offenbarungen möglicherweise sogar Dante beim Verfassen seiner Göttlichen Komödie inspirierten. Zeitweilig galt es als möglich, dass Mechthild von Hackeborn als Vorbild für die Figur der Matelda gedient haben könnte. Die Holzschnitte zeigen biblische Szenen. – Titel mit verblasstem Stempel, Blatt E7, m1 und n4 mit kleinem Eckabriss, Blatt m3 mit kleinem Papierdefekt im unteren Rand (minimaler Buchstabenverlust). Die Holzschnitte etwas flau, Innenspiegel mit Vermerken und montierten Schildchen, fl. Vorsatz mit altem Besitzvermerk "Soros Maria Catharina Feningerin". Insgesamt wohlerhalten.

Lot 1564, Auction  117, Nicolai, Philipp, Historia des Reichs Christi

Nicolai, Philipp
Historia des Reichs Christi
Los 1564

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

Nicolai, Philipp. Historia des Reichs Christi: Das ist, gründliche Beschreibung der wundersamen Erweiterung, seltzamen Glücks, und gewisser bestimpte Zeit der Kirchen Christi im Newen Testament, wie dieselbe an allen Orten in der Welt wird gepflantzet, und von Jüden, Heyden, Türcken, Papisten, Calvinisten, und andern Feinden, grewliche Verfolgung leidet. Verdeutschet, durch M. Gothardum Artus. 8 Bl., 691 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 13 x 7 cm. Blindgeprägter Kalbslederband des 19. Jahrhunderts (Rücken und Kanten stärker berieben). Lüneburg, Johann und Heinrich Stern, 1627.
VD17 1:058973A. – Einer von drei im selben Jahr erschienenen Drucken der ersten deutschen Ausgabe in der Übertragung des Danziger Gelehrten Gotthard Arthus (1568-1628). Die lateinische Erstausgabe des Commentarius de regno Christi erschien 1598 in Frankfurt bei Spieß im großzügigeren Quartformat, der Text für die vorliegende Ausgabe der Sterne wurde ins handliche Duodezformat verkleinert (die beiden konkurrierenden Drucke aus Hamburg und Magdeburg erschienen in Quarto bzw. Oktavo). Der lutherische Hofprediger und Liederdichter Philipp Nicolai (1556-1608) entwirft hier ein apokalyptisches Weltuntergangsszenario, das er für das Jahr 1670 prophezeit. Die letzten Jahre seines Lebens wirkte er als Hauptpastor an St. Katharinen in Hamburg. – Etwas gebräunt, Titel im Bug mit etwas Buchstabenverlust durch Verklebung mit dem Innenspiegel, anfangs mit kleinem Wurmgang im weißen Seitenrand, das Blatt mit der Druckermarke am Schluss mit dem fl. Vorsatz im Bug verklebt.

Lot 1565, Auction  117, Origenes, Kata Kelsu

Origenes
Kata Kelsu
Los 1565

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Die früheste Streitschrift gegen das Christentum
Origenes. Kata Kelsu en tomois E. tu autou Philokalia [graece]. - Contra Celsum libri octo: Ejusdem Philocalia. Gulielmus Spencerus recognovit, & annotationes adjecit. Accedunt item notæ Davidis Hoeschelii in octo libros Origenis, una cum notis Jo. Tarini in Philocalia. 6 Bl., 428 S., 4 Bl., 110 S., 1 Bl., 98 S., 19 Bl. Titel in Rot und Schwarz. 22,5 x 17,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, vom Buchblock gelöst) mit hs. RTitel und moderner Signatur. Cambridge, John Hayes und William Morden, 1677.
Für den englischen Buchmarkt gedruckte Ausgabe der wirkungsmächtigen Gegenschrift, in der Origines Stellung bezieht zu den antichristlichen Thesen des platonischen Philosophen Kelsos, welche dieser in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts in seiner Schrift Wahre Lehre zu Papier brachte. Der Text dieser ältesten bekannten Streitschrift gegen das Christentum ist nur fragmentarisch überliefert, lässt sich aber größtenteils anhand von Origenes' Kommentar und der dort zitierten Textpassagen rekonstruieren. Der griechische Originaltext der Kelsos-Fragmente erschien erst 1605 in Augsburg in der von David Höschel herausgegeben Ausgabe, dessen Kommentare finden sich im Anhang der hier vorliegenden Edition durch William Spencer (gest. 1714). Mit griechisch-lateinischem Paralleldruck. – Etwas braunfleckig, erste Lage sauber aus der Bindung gelöst, zweite Lage etwas gelockert, erstes weißes Bl. mit einigen teils gestrichenen Einträgen.

Lot 1567, Auction  117, Perera, Benet, Selectarum disputationum in sacram scripturam

Perera, Benet
Selectarum disputationum in sacram scripturam
Los 1567

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Perera, Benet. Selectarum disputationum in sacram scripturam. Band II (von 2). 4 Bl., 1194 S., 17 Bl. 22 x 16 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (am Rücken und dem oberen Kapital mit Fehlstelle, etwas berieben und angestaubt, ohne die beiden Messingschließen bzw. eine nur fragmentarisch erhalten) über Holzdeckeln mit goldgeprägter Vignette und goldgeprägtem Vorderdeckeltitel (nahezu vollständig oxidiert). Ingolstadt, Adam Satorius, 1603.
VD17 12:119653Q. De Backer-Sommervogel VI, 501, 3. – Erste Ausgabe des zweiten Bandes. Bei Sartorius erschienen nur zwei Bände, später wurde in Lyon bei Cardon auf fünf Bände erweitert. – Titel mit zwei alten hs. Besitzvermerken. Selten leicht feuchtrandig, am Schluss minimal wurmspurig.

Reinerus de Pisis
Pantheologia
Los 1569

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Reinerus de Pisis. Pantheologia, ordine alphabetico per varios titulos distributa. Hrsg. von Jean Nicolai. 3 Bl., 990 S., 11 Bl.; 2 Bl., 986 S., 7 Bl.; 2 Bl., 944 S., 10 Bl. Mit gestochenem Portraitfrontispiz und 3 gestochenen Druckermarken auf dem Titel. 36 x 23 cm. Etwas späteres Leder (etwas berieben, beschabt und fleckig, Kapitale mit kleinen Fehlstellen, Band II an den Stehkanten mit kleinen Nagetierspuren, hinteres Gelenk von Band III partiell angeplatzt) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Lyon, L. Arnaud und P. Borde, 1670.
LThK 8, 980. – Zweite Ausgabe. Reinerus de Pisis "schrieb seit 1331 seine Summa, später auch Patheologia genannt, das älteste theologische Wörterbuch, nach Hauptthemata aplhabetisch geordnet. Obwohl dem Aquinaten hörig, berücksichtigt er auch andere, oft seltene Autoren" (LThK). – Titel des ersten und dritten Bandes mit hs. Besitzvermerken, letzterer verso mit montiertem gestochenen Exlibris. Ofmtals mit Feuchtigkeitsrändern. Leicht gebräunt und braunfleckig.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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