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Lot 1551, Auction  117, Gerhard, Johann, Locorum Theologicorum

Gerhard, Johann
Locorum Theologicorum
Los 1551

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Gerhard, Johann. Locorum Theologicorum cum pro adstruenda veritate, tum pro destruenda quorumvis contradicentium falsitate, per theses nervose, solide & copiose explicatorum. Tomus nonus & ultimus. 6 Bl., 1056 S., 22 Bl. 19 x 14,5 cm. Pergament d. Z. mit hs. RTitel. Jena, Tobias Steinmann, 1622.
VD17 3:608876Q. – Letzter Band der neunbändigen Ausgabe seiner dogmatischen Hauptschrift, mit welcher der in Jena wirkende lutherisch-orthodoxe Theologe Johann Gerhard (1582-1637) ein maßgebliches Grundlagenwerk vorlegte: "Sein litterarischer Ruhm beruht hauptsächlich auf zwei größeren theologischen Werken, einem dogmatischen und einem polemischen. Ersteres sind seine 'Loci theologici' zu Heldburg von dem 27jährigen Jüngling begonnen, 1621 zu Jena beendigt, gedruckt in 9 Quartbänden, Jena 1610 bis 1622, eine Ergänzung des ersten Theils bildet die 1625 zu Jena erschienene 'Exegesis s. uberior explicatio articulorum' ... In der Mitte stehend zwischen den älteren Werken von Chemniz und Hutter, den späteren von Calov und Quenstedt bezeichnen Gerhard’s Loci durch die Solidität der biblischen Grundlegung, die Correctheit des orthodoxen Standpunktes, durch die Reichhaltigkeit des gelehrten Materials, die Durchsichtigkeit und Uebersichtlichkeit der Anordnung, die durchgängige Verbindung der wissenschaftlichen und praktischen Gesichtspunkte den Höhepunkt der orthodoxen altlutherischen Dogmatik ... Das Werk (gilt) immer noch mit Recht als das opus palmare der lutherischen Dogmatik, als vielbenützte und unerschöpfte Fundgrube theologischer Gelehrsamkeit, als gründlichste und umfassendste Verarbeitung des dogmatischen Schatzes der lutherischen Kirche des 16. und 17. Jahrhunderts" (ADB VIII, 768). Vorliegender Band enthält die Kapitel XXXI bis XXXIV: De extremo Iudicio - De Consummatione seculi. - De Inferno seu Morte aeterna - De vita aeterna. – Papierbedingt gleichmäßig schwach gebräunt, sonst wohlerhalten. Dublettenexempar aus der UB Jena, mit entsprechendem Stempel und Bleistiftsignaturen auf dem Vorsatz.

Lot 1552, Auction  117, Gothus, Matthaeus, Syntagma breve theologicum

Gothus, Matthaeus
Syntagma breve theologicum
Los 1552

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Gothus, Matthaeus. Syntagma breve theologicum, hoc est: Locorum theologicorum quaestiones & obiectiones praecipuae fere omnes, earundemque apodicticae maximè responsiones. Editio innovata. 138 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 15 x 9 cm. Pergament d. Z. aus einem Handschriftenblatt (starke Gebrauchsspuren). Leipzig, Henning Grosius, 1616.
Vgl. VD17 23:283251B (EA 1612) und VD17 23:245790T (dritte Auflage 1622). – Zweiter Druck der zuerst 1612 ebenda erschienenen dogmatischen Abhandlung des Theologen Matthaeus Gothus (1580-1626). Er war ein biographisch nicht weiter nachweisbarer Sohn des gleichnamigen Vaters (1548-1619), der aus dem thüringischen Ellrich stammt und in Stolberg im Harz als Hauslehrer des Grafen von Stolberg sowie als Hof- und Stadtprediger wirkte. Der hintere Innenspiegel mit einem weiteren montierten Blatt mit großer Holzschnitt-Druckermarke von Grosius und zweitem Impressum ("Imprimebat Justus Jansonius Danus Anno M.DC.XVI."), das möglicherweise auch zum Druck gehört. – Gebräunt und braunfleckig, die letzten Blatt etwas lädiert. Titel und Innenspiegel mit hs. Eintrag. Kein Standortnachweis dieser zweiten Auflage in einer deutschen Bibliothek.

Lot 1556, Auction  117, Inchino, Gabriele, Conciones de quatuor hominis novissimis

Inchino, Gabriele
Conciones de quatuor hominis novissimis
Los 1556

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Inchino, Gabriele. Conciones de quatuor hominis novissimis. Nunc primum ex Italico in Latinum idioma conversae, interprete F. Antonio Dulcken. 20 Bl., 880 S. Mit Kupfertitel. 15,5 x 9 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas berieben, Rücken mit Kalkweiß überstrichen und mit hs. RTitel) und 2 (1 defekt) Messingschließen. Köln, Johann Crithius, 1632.
Vgl. VD17 12:192851F (EA 1609). – Späterer Druck der zuerst ebenda 1609 erschienenen Predigtsammlung des Augustiner-Chorherr vom Lateran Gabriele Inchino (1548-1608) mit den Auslegungen des Kölner Kartäusers Antonius Dulcken (1560-1623). – Erste Lagen mit leichten Druckspuren im Seitenrand. Sonst wohlerhalten.

Lot 1561, Auction  117, Lubbertus, Sibrandus, Commentarii, ad nonaginta novem errores Conradi Vorstii

Lubbertus, Sibrandus
Commentarii, ad nonaginta novem errores Conradi Vorstii
Los 1561

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Lubbertus, Sibrandus. Commentarii, ad nonaginta novem errores Conradi Vorstii. 46 S., 1 Bl., 840 (von 841). Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 14 x 10 cm. Pergament d. Z. unter Verwendung eines Manuskripts vom Beginn des 15. Jh. (etwas angeschmutzt und berieben) Franeker, Balck, 1613.
Jöcher II, 2551. – Erste Ausgabe, verfasst von dem niederländischen Calvinisten Sibrandus Lubbertus (1556-1625), der damit versuchte, Konrad von der Vorst (1569-1622), Arminius' Nachfolger des theologischen Lehrstuhls in Leiden, entgegenzuwirken und ihn von seiner Position an der Universität zu entfernen,. "1613 säumte er nicht, den holländischen Staaten Gleichgültigkeit gegen wahre Religion vorzuwerfen und sie des Remonstrantismus anzuklagen in seinen dem Erzbischofe von Canterbury dedicirten 'Commentarii ad non agnitos 99 errores Lubberto a Vorstio objectos'. Dafür ließ ihm Hugo Grotius eine kräftige Zurechtweisung angedeihen in seiner Schrift 'Pietas ordinum Hollandiae et Westfrisiae'. ... Um so mehr lobten ihn die strengen Contraremonstranten und entsandten ihn 1618 zu der Dordrechter Nationalsynode. Dort zeigte er sich als einen der unversöhnlichsten Antagonisten der Remonstranten und zog sich durch sein unerhörtes Betragen, dem versöhnlichen Thysius gegenüber, die Mißbilligung aller Gemäßigten zu" (ADB XIX, 323f.). – Titel, vorderer fliegender Vorsatz und vorderer Innenspiegel mit hs. Einträgen. Das Blatt 841 nur fragmentarisch erhalten (der fehlende Text durch Ansetzung einer Fotokopie (ersetzt). Nahezu durchgehend mal mehr, mal weniger feuchtrandig.

Mechthild von Hackeborn
Ein neues guldes Bettbuech
Los 1562

Zuschlag
2.800€ (US$ 3,011)

Details

Mechthild von Hackeborn. Ein neues guldes Bettbuech in welchem gantz feurige und inbrünstige Gebett, zu Gott dem Allmechtigen, und dem gantzen himlischen Heer, auf die fürnembste heiligste Fest und Sontag deß ganzen Jahrs, begriffen. Maisten theils, auß den Offenbarungen und gewonlichen Gebetten der heiligen Junckfrauen Mechtildis genommen und in Truck gebracht. 8 Bl., 623 (recte: 633) S., 3 Bl. (l. w.). Titel in Rot und Schwarz. Mit 16 Textholzschnitten. 15,5 x 9,5 cm. Blindgeprägter Kalbslederband d. Z. (berieben, vorderes Gelenk und oberes Kapital fachmännisch restauriert, Reste eines Papierrückenschildes) mit punziertem Schnitt und 2 intakten Messingschließen. München, Witwe Anna Berg, 1618.
VD17 12:652203D. – Dritter Druck ihres Liber specialis gratiae bei Anna Berg, zuvor erschienen ebenda zwei Ausgaben 1614 und 1618. Das Gebetbuch der Mechthild von Hackeborn (1241-1299) ist geordnet nach den Festen des Kirchenjahres und gilt als herausragendes Zeugnis für den Einfluss deutscher Frauenmystik und Offenbarungsliteratur des Mittelalters auf die katholische Frömmigkeit im 17. Jahrhundert. Die Visionen der Mechthild aus dem Geschlecht von Hackeborn wurden im späten 13. Jahrhundert im thüringischen Zisterzienserkloster Helfta bei Eisleben niedergeschrieben, der deutsche Erstdruck erfolgte 1503 in Leipzig unter dem Titel Das Buch geistlicher Gnaden. Das Gotteslob der Mystikerin erlangte für die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung große Bedeutung. Ihr Einfluss reichte bis nach Italien, wo ihre christozentrisch und trinitarisch ausgerichtete Offenbarungen möglicherweise sogar Dante beim Verfassen seiner Göttlichen Komödie inspirierten. Zeitweilig galt es als möglich, dass Mechthild von Hackeborn als Vorbild für die Figur der Matelda gedient haben könnte. Die Holzschnitte zeigen biblische Szenen. – Titel mit verblasstem Stempel, Blatt E7, m1 und n4 mit kleinem Eckabriss, Blatt m3 mit kleinem Papierdefekt im unteren Rand (minimaler Buchstabenverlust). Die Holzschnitte etwas flau, Innenspiegel mit Vermerken und montierten Schildchen, fl. Vorsatz mit altem Besitzvermerk "Soros Maria Catharina Feningerin". Insgesamt wohlerhalten.

Lot 1564, Auction  117, Nicolai, Philipp, Historia des Reichs Christi

Nicolai, Philipp
Historia des Reichs Christi
Los 1564

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

Nicolai, Philipp. Historia des Reichs Christi: Das ist, gründliche Beschreibung der wundersamen Erweiterung, seltzamen Glücks, und gewisser bestimpte Zeit der Kirchen Christi im Newen Testament, wie dieselbe an allen Orten in der Welt wird gepflantzet, und von Jüden, Heyden, Türcken, Papisten, Calvinisten, und andern Feinden, grewliche Verfolgung leidet. Verdeutschet, durch M. Gothardum Artus. 8 Bl., 691 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 13 x 7 cm. Blindgeprägter Kalbslederband des 19. Jahrhunderts (Rücken und Kanten stärker berieben). Lüneburg, Johann und Heinrich Stern, 1627.
VD17 1:058973A. – Einer von drei im selben Jahr erschienenen Drucken der ersten deutschen Ausgabe in der Übertragung des Danziger Gelehrten Gotthard Arthus (1568-1628). Die lateinische Erstausgabe des Commentarius de regno Christi erschien 1598 in Frankfurt bei Spieß im großzügigeren Quartformat, der Text für die vorliegende Ausgabe der Sterne wurde ins handliche Duodezformat verkleinert (die beiden konkurrierenden Drucke aus Hamburg und Magdeburg erschienen in Quarto bzw. Oktavo). Der lutherische Hofprediger und Liederdichter Philipp Nicolai (1556-1608) entwirft hier ein apokalyptisches Weltuntergangsszenario, das er für das Jahr 1670 prophezeit. Die letzten Jahre seines Lebens wirkte er als Hauptpastor an St. Katharinen in Hamburg. – Etwas gebräunt, Titel im Bug mit etwas Buchstabenverlust durch Verklebung mit dem Innenspiegel, anfangs mit kleinem Wurmgang im weißen Seitenrand, das Blatt mit der Druckermarke am Schluss mit dem fl. Vorsatz im Bug verklebt.

Lot 1565, Auction  117, Origenes, Kata Kelsu

Origenes
Kata Kelsu
Los 1565

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Die früheste Streitschrift gegen das Christentum
Origenes. Kata Kelsu en tomois E. tu autou Philokalia [graece]. - Contra Celsum libri octo: Ejusdem Philocalia. Gulielmus Spencerus recognovit, & annotationes adjecit. Accedunt item notæ Davidis Hoeschelii in octo libros Origenis, una cum notis Jo. Tarini in Philocalia. 6 Bl., 428 S., 4 Bl., 110 S., 1 Bl., 98 S., 19 Bl. Titel in Rot und Schwarz. 22,5 x 17,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, vom Buchblock gelöst) mit hs. RTitel und moderner Signatur. Cambridge, John Hayes und William Morden, 1677.
Für den englischen Buchmarkt gedruckte Ausgabe der wirkungsmächtigen Gegenschrift, in der Origines Stellung bezieht zu den antichristlichen Thesen des platonischen Philosophen Kelsos, welche dieser in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts in seiner Schrift Wahre Lehre zu Papier brachte. Der Text dieser ältesten bekannten Streitschrift gegen das Christentum ist nur fragmentarisch überliefert, lässt sich aber größtenteils anhand von Origenes' Kommentar und der dort zitierten Textpassagen rekonstruieren. Der griechische Originaltext der Kelsos-Fragmente erschien erst 1605 in Augsburg in der von David Höschel herausgegeben Ausgabe, dessen Kommentare finden sich im Anhang der hier vorliegenden Edition durch William Spencer (gest. 1714). Mit griechisch-lateinischem Paralleldruck. – Etwas braunfleckig, erste Lage sauber aus der Bindung gelöst, zweite Lage etwas gelockert, erstes weißes Bl. mit einigen teils gestrichenen Einträgen.

Lot 1567, Auction  117, Perera, Benet, Selectarum disputationum in sacram scripturam

Perera, Benet
Selectarum disputationum in sacram scripturam
Los 1567

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Perera, Benet. Selectarum disputationum in sacram scripturam. Band II (von 2). 4 Bl., 1194 S., 17 Bl. 22 x 16 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (am Rücken und dem oberen Kapital mit Fehlstelle, etwas berieben und angestaubt, ohne die beiden Messingschließen bzw. eine nur fragmentarisch erhalten) über Holzdeckeln mit goldgeprägter Vignette und goldgeprägtem Vorderdeckeltitel (nahezu vollständig oxidiert). Ingolstadt, Adam Satorius, 1603.
VD17 12:119653Q. De Backer-Sommervogel VI, 501, 3. – Erste Ausgabe des zweiten Bandes. Bei Sartorius erschienen nur zwei Bände, später wurde in Lyon bei Cardon auf fünf Bände erweitert. – Titel mit zwei alten hs. Besitzvermerken. Selten leicht feuchtrandig, am Schluss minimal wurmspurig.

Reinerus de Pisis
Pantheologia
Los 1569

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Reinerus de Pisis. Pantheologia, ordine alphabetico per varios titulos distributa. Hrsg. von Jean Nicolai. 3 Bl., 990 S., 11 Bl.; 2 Bl., 986 S., 7 Bl.; 2 Bl., 944 S., 10 Bl. Mit gestochenem Portraitfrontispiz und 3 gestochenen Druckermarken auf dem Titel. 36 x 23 cm. Etwas späteres Leder (etwas berieben, beschabt und fleckig, Kapitale mit kleinen Fehlstellen, Band II an den Stehkanten mit kleinen Nagetierspuren, hinteres Gelenk von Band III partiell angeplatzt) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Lyon, L. Arnaud und P. Borde, 1670.
LThK 8, 980. – Zweite Ausgabe. Reinerus de Pisis "schrieb seit 1331 seine Summa, später auch Patheologia genannt, das älteste theologische Wörterbuch, nach Hauptthemata aplhabetisch geordnet. Obwohl dem Aquinaten hörig, berücksichtigt er auch andere, oft seltene Autoren" (LThK). – Titel des ersten und dritten Bandes mit hs. Besitzvermerken, letzterer verso mit montiertem gestochenen Exlibris. Ofmtals mit Feuchtigkeitsrändern. Leicht gebräunt und braunfleckig.

Lot 1573, Auction  117, Savonarola, Girolamo, Expositio orationis dominicae

Savonarola, Girolamo
Expositio orationis dominicae
Los 1573

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Savonarola, Girolamo. Expositio orationis dominicae, sive in eam Lectio. Oratio. Meditatio. Contemplatio. Et ejusdem sermo in Vigiliam nativitatis Domini. 2 Teile in 1 Band. 90 S., 1 w. Bl.; 286 S. 12 x 7 cm. Kalbsleder d. Z. (berieben und mit Schabspuren; Rücken fachmännisch unter Verwendung alten Materials restauriert). Leiden, Johann Maire, 1633.
Später Druck im handlichen Taschenformat. – Nur gering fleckiges und insgesamt wohlerhaltenes Exemplar aus der Dominikanerbibliothek im französischen Tolosane, mit entsprechendem Vermerk auf dem Titel. Sowie weiterem Besitzvermerk auf dem fl. Vorsatz.

Lot 1576, Auction  117, Stapleton, Thomas, Promptuarium morale super evangelia dominicalia totius anni

Stapleton, Thomas
Promptuarium morale super evangelia dominicalia totius anni
Los 1576

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Stapleton, Thomas. Promptuarium morale super evangelia dominicalia totius anni. Ad instructionem concionatorum, reformationem peccatorum, consolationem piorum. Pars aestivalis. Editio altera, ab ipso authore aucta et recognita. 8 Bl., 640 S., 7 Bl. 17 x 10,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (fleckig und berieben) mit 2 intakten Messingschließen. Köln, Birckmann für Hermann Mylius, 1620.     
VD17 3:610785B. – Zweiter Teil der Sammlung exegetischer Schriften, der den Sommerteil des Kirchenjahres von Ostern bis Advent betrifft. Exemplar im Meistereinband aus der Augsburger Buchbinderwerkstatt von Hans Lietz, der laut Haebler zwischen 1588 und 1623 lückenlos in Augsburg nachweisbar ist. Mit den entsprechenden Initialen "HL" in den figürlichen Mittelplatten (vgl. Einbanddatenbank p002796). Die Mittelplatte auf dem Vorderdeckel mit dem Bibelzitat aus Vers sieben des ersten Kapitels der Offenbarung des Johannes: "Sanguis Jesu Christi emundat nos ab omni peccato" (Das Blut, das Jesus Christus für uns vergossen hat, befreit uns von aller Schuld) und entsprechender allegorischer Darstellung. – Etwas stockfleckig, fl. Vorsatz mit zeitgenössischem Besitzeintrag.

Strype, John
Memorials of the most reverend Father in God, Thomas Cranmer
Los 1577

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Strype, John. Memorials of the most reverend Father in God, Thomas Cranmer, sometime Lord Archbishop of Canterbury. Wherein the history of the Church, and the Reformation of it, during the Primacy of the said Archbishop, are greatly illustrated. 5 Bl., XII S., 10 Bl., 467, 271 S. Mit gestochenem Porträtfrontispiz und 5 gestochenen Porträttafeln. 32 x 21 cm. Leder d. Z. (Gelenke partiell angeplatzt, etwas berieben, Vorderdeckel mit Knickspur in der oberen Ecke) mit goldgeprägtem RSchild und RVergoldung. London, Richard Chiswell, 1694.
Vgl. Jöcher IV, 901. – Erste Ausgabe der Biographie des Reformators Thomas Cranmers (1489-1556), verfasst von dem englischen Geistlichen und Historiker John Strype (1643-1737). Cranmer studierte in Cambridge, wo er 1523 im Fach Theologie promovierte und einen Lehrauftrag erhielt. Heinrich VIII. unterstützte er bei dessen Annullierung der Ehe von Katharina von Aragón, wodurch er die Gunst des Königs gewann und zum Erzbischof von Canterbury ernannt wurde. Jedoch fiel er durch die Scheidung und die damit einhergehende Anerkennung der Ehe mit Anne Boleyn in Ungnade beim Vatikan, der ihm einen pästlichen Bann androhte, der wenig später auch ausgesprochen wurde. In der Folge erklärte Heinrich VIII. die Loslösung der englischen Kirche von Rom. – Durchgehend in der oberen Ecke etwas stärker feuchtrandig. Mal mehr, mal weniger gebräunt und braunfleckig, stellenweise knick- und knitterspurig.

Lot 1582, Auction  117, Wolf, Johannes, Lectionum memorabilium et reconditarum centenarii XVI.

Wolf, Johannes
Lectionum memorabilium et reconditarum centenarii XVI.
Los 1582

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Wolf, Johannes. Lectionum memorabilium et reconditarum centenarii XVI. 2 Bände. 18 Bl., 1012 S.; 10 Bl., 1074 S. Mit 2 wdhl. szenischen Holzschnitt-Titelbordüren, 2 wdhl. Holzschnitt-Portraits verso Titel und über 400 Textholzschnitten von u. a. J. Amman. 33,5 x 20 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben, fleckig). Lauingen, L. Rheinmichel 1600-1608.
VD 16, W 4209 und 4211. Adams W 236. STC 927. Ebert 24029. Becker, Amman 131. Nagler, Monogrammisten III, 2770. Caillet 11469 "rare et recherché". – Erste Ausgabe. "Ein ehemals sehr gesuchtes Collectaneenbuch" (Ebert), das einen detailreichen Querschnitt durch das gesamte Wissen seiner Zeit bildet, mit einer Fülle von politischen, geistlichen und kulturellen Ereignissen. Der reiche Buchschmuck stammt u. a. aus dem Trachtenbuch der katholischen Geistlichkeit von J. Amman, dessen Holzschnitte hier erneut verwendet wurden. Die schöne Titelbordüre und viele weitere, zum Teil satirische Illustrationen stammen laut Nagler von J. Lederlein, tlw. weisen seine Holzschnitte das Monogramm "IL" mit einem dazwischenliegenden Herzen auf, andere sind ohne Monogramm. Lederlein war um 1580-1600 Formschneider in Tübingen und "hinterließ eine ziemliche Anzahl von Blättern, welche auch in technischer Hinsicht zu beachten sind" (Nagler). – Die beiden Titel mit kleinen Randläsuren. Mal mehr, mal weniger gebräunt und braunfleckig, gelegentlich auch stärker gebräunt, stellenweise feuchtrandig. Wie meist ohne den oft fehlenden Index von J. J. Linsius.

Lot 1583, Auction  117, Zepper, Wilhelm, Politia ecclesiastica sive forma

Zepper, Wilhelm
Politia ecclesiastica sive forma
Los 1583

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Zepper, Wilhelm. Politia ecclesiastica sive forma, acratio administrandi. 48 (le. w.) Bl., 844 S., 1 Bl. 17 x 10 cm. Pergament d. Z. (unteres Kapitalbändchen gelöst, leicht berieben und angestaubt) mit goldgeprägtem Supralibros auf dem Vorderdeckel und goldgeprägtem Wappen auf dem Rückdeckel. Herborn, Corvinus, 1607.
VD17 39:145167S.      – Zweite Ausgabe, die erste erschien 1595 ebenfalls in Herborn. Wilhelm Zeppers (1550-1607) "Hauptschrift: 'De Politia ecclesiastica sive forma ac ratio administrandi et gubernandi regni Christi' ... ist geradezu classisch zu nennen in ihrer Art und hat dem berühmten Niederländer Gisbert Voetius zu seinem gleichnamigen voluminösen Werke als Modell gedient. "Wenn man lutherischer Seits 300 Jahre lang diese Schrift Zepper's ignorirt hat, so that man das aus herkömmlichem Vorurtheil gegen alles, was der reformirten Kirche oder Theologie angehört.", "Auf die Wichtigkeit der Schule hat er in seiner Schrift ... 'Politia ecclesiastica' aufmerksam gemacht. Mit pädagogischer Sachkenntniß hat er die Erziehung der Jugend auf die Religion, vornehmlich auf das Wort Gottes basirt" (ADB XL, 85f.). – Öfters etwas feuchtrandig, leicht gebräunt, stellenweise etwas fleckig. Das vordere Innengelenk gebrochen.

Lot 1584, Auction  117, Zepper, Wilhelm, Tractatus de sacramentis

Zepper, Wilhelm
Tractatus de sacramentis
Los 1584

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Zepper, Wilhelm. Tractatus de sacramentis, in genere et in specie. 24 (2 le. w.) Bl., 822 S., 1 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. 17 x 10 cm. Pergament d. Z. (Vorderdeckel etwas fleckig) mit hs. RTitel. Herborn, Christoph Corvinus, 1606.
VD17 1:074007A. – Erste Ausgabe von Wilhelm Zeppers (1550-1607) Schrift über die Sakramente. – Leicht gebräunt, am Schluss vereinzelt mit Feuchtigkeitsspur im Seitenrand.

Lot 1586, Auction  117, Anti-Götzische und Anti-Leßingische, schreckenvolle Biblisch-Prophetische Blicke

Anti-Götzische und Anti-Leßingische
schreckenvolle Biblisch-Prophetische Blicke
Los 1586

Zuschlag
190€ (US$ 204)

Details

Anti-Götzische und Anti-Leßingische schreckenvolle Biblisch-Prophetische Blicke in die letzten fürchterlichsten Revolutionen aller äußern Kirchen und Religionen. 32 S. 17,5 x 10 cm. Moderner Pappband. O. O. u. Dr. 1782.
VD18 12823821. – Unfirmierter Druck der theologischen Streitschrift zum sogenannten Fragmentenstreit, der bedeutendsten theologischen Auseinandersetzung des 18. Jahrhunderts in Deutschland, an welchem der Hamburger Pastor Johann Melchior Goeze (1717-1786) und Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781) als Gegenspieler beteiligt waren. "Ein Schlüsselereignis des deutschen Aufklärungsjahrhunderts, in dessen Gefolge Lessing nach rhetorisch glänzenden Repliken auf seine orthodoxen und neologischen Opponenten sein Drama 'Nathan der Weise' verfaßte" (KNLL). – Sehr schönes und wohlerhaltenes Exemplar.

Lot 1592, Auction  117, Beyerlinck, Laurentius, Magnum theatrum vitae humanae

Beyerlinck, Laurentius
Magnum theatrum vitae humanae
Los 1592

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Beyerlinck, Laurentius. Magnum theatrum vitae humanae: Hoc est, rerum divinarum, humanarumque syntagma catholicum, philosophicum, historicum, et dogmaticum. Editio novissima, singulari cra recognita. 8 Bände. Titel in Rot und Schwarz. Mit Kupfertitel und 7 gestochenen Titelvignetten. 37,5 x 24 cm. Blindgeprägte Schweinslederbände d. Z. (fleckig und berieben, ohne Messingschließen, Band VI abweichend gebunden und mit 2 intakten Schließen) mit 4 (statt 7) goldgeprägten Wappensupralibros (3 wurden ausgeschabt) sowie den Besitzerinitialen "F.N.A.Z.S." und dem Bindejahr "1664". Lyon, Jean-Antoine Huguetan und Marc-Antoine Ravand, 1656 (Band VI: Venedig, Nicoalus, Pezzana, 1757).
Graesse I, 358. Ebert 2081. – Zweite Ausgabe von Beyerlincks alphabetischer Umarbeitung von Theodor Zwingers monumantalem Theatrum humanae vitae, der Band VI disparat in Schweinsleder gebunden und in einem späteren Druck bei Nicolaus Pezzana. "Eine riesige Sammlung von literarischen Stoffen, Anspielungen und Belegen" (Zischka). Laurentius Beyerlinck (1578-1627) "ist ein Schriftsteller von großem gelehrtem Sammelfleiß. Von seinen Werken, meistens kirchlichen und geschichtlichen Inhaltes, sind namentlich zwei zu ihrer Zeit viel benutzt worden: 'Biblia sacra variarum translationum', 3 Theile, 1616, und das 'Magnum theatrum vitae humanae'. Diesem Werke liegt Theodor Zwinger's berühmtes 'Theatrum vitae humanae', zuerst 1565 in 5 Bänden erschienen, zu Grunde. Beyerlinck erweiterte den Stoff, gab ihm alphabetische Ordnung und bequemte ihn dem Katholicismus durch sorgfältige Beseitigung aller protestantischen Elemente an" (ADB II, 600), in dieser Form dann "der klösterlichen Bildung unentbehrlich" (Ebert). Prächtig gebundene Reihe aus der Klosterbibliothek des Zisterzienserstifts im oberösterreichichen Schlierbach, mit entsprechendem Besitzeintrag auf dem Vortitel und Kupfertitel in Band I sowie auf den anderen Titelblättern. Die Vorderdeckel mit dem Wappensupralibros von Nivard I. Geyregger, von 1660 bis 1679 vierter Abt des Stifts, der als tatkräftiger Bauherr in Erinnerung geblieben ist, mit dessen Eignerinitialen "F(rater) N(ivard) A(bt) Z(u) S(chlierbach)". – Braun- und stockfleckig.

Lot 1599, Auction  117, Kyburz, Abraham, Das entdeckte Geheimniß der Bosheit in der Brüggler Secte

Kyburz, Abraham
Das entdeckte Geheimniß der Bosheit in der Brüggler Secte
Los 1599

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Kyburz, Abraham. Das entdeckte Geheimniß der Bosheit in der Brüggler Secte. Teil I (von 2). Allwo gehandelt wird: Von ihrem Ursprung, von den aufgeworffenen zween Zeugen und derselben Weissagungen und Wundern; von ihren schädlichen Lehren und schändlichen Thaten, Lands-Verweisung und wieder neu-angstellten Unfugen etc. Zweyte Auflage. 96 S. Ohne Portrait und Frontispiz. 18 x 12 cm. Interimspappband d. Z. Zürich, o. Dr., 1753.
Holzmann-Bohatta VI, 5118. Barth 23559. Vgl. HBLS II, 370 (Ausgabe Zürich 1754). – Zweite Auflage der Schrift des umstrittenen schweizer Predigers Abraham Kyburz (1704-1765) über die sogenannte Brüggler Rotte, eine kurzlebige esoterisch-enthusiastische Sekte, die unter der Anführerschaft der beiden Handwerker Christian (geb. 1710) und Hieronymus Kohler (1714-1753, erdrosselt und verbrannt) aus Brügglen bei Rüeggisberg im Schweizer Kanton Solothurn ihr Unwesen trieb. Kyburz berichtet detailliert über das sektiererische Treiben zwischen den Jahren 1745 und 1752, das als Reflex auf eine Kindererweckung begann, und versucht die Irrlehren der beiden Brüder zu revidieren. "Von den großen Ausbrüchen dieser Secte in Ehe-Bruch und Mordthaten, insonderheit des Hieronimus und Christen Kohlers, greuliche Lasterthaten, und des letsten Gefangennehmung, Todes-Urteil und lezte Stunden, auch eine schriftmäßige Widerlegung aller ihrer Meinungen, Irrthümer und Lehren" (Untertitel). Der Erstdruck erschien 1748 in Weimar in Band XIV der Acta historico-ecclesiastica (Seite 903-944). – Es fehlen das Frontispiz und das gestochene Portrait von Hieronymus Kohler sowie der Teil II mit dem 32seitigen Anhang. Schönes Exemplar, unbeschnitten und unaufgeschitten, Innenspiegel mit Bibliotheksvermerk von 1808.

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