Biblia germanica. - Biblia. Das ist: Die gantze Heilige Schrift Altes und Neues Testament, Verteutscht von Doctor Martin Luther … Von etlichen reinen Theologen … erkläret, … samt unterschiedlichen n(euen) Land-Tafeln, und andern schönen Kupffer-Figuren … auch … ein … Bericht von (der) Augspurgischen Confession … 2 Tle. in 1 Bd. 22 (statt 24) Bl., 11, 34 Bl., 664, 904 S., 7 (statt 8) Bl. Mit 1 gest. Titel von J. J. Sandrart, 12 Portraits, 2 gestoch. doppelblattgr. Jerusalem-Plänen, 3 gestoch. doppelblattgr. Karten und 24 (davon eine doppelblattgr.) Kupfertafeln. 43 x 27 cm. Späterer dunkelbrauner Lederband d. Z. über Holzdeckeln (etwas fleckig, berieben und stärker beschabt; Kapitale eingerissen; ein Gelenk angeplatzt) mit reicher Blindprägung, 4 buckligen Messingeckbeschlägen, einer Schließe sowie dreiseitig gepunztem Goldschnitt (oxidiert). Nürnberg, Endter Söhne, 1708.
BMC Bible S. 200. Jahn 78. – Elfte Auflage der "Weimarer Kurfürstenbibel". Die Porträts zeigen die sächsischen Kurfürsten (für diese Ausgabe neu gestochen von J. C. Marchand) und M. Luther. Neu gestochen auch die Darstellungen der Arche Noah (mit einem zusätzlichen unpaginierten Blatt Erklärungen), der Stiftshütte (von A. C. Fleischmann) und der biblischen Personen (von J. à Montalegre). Titel in Rot u. Schwarz. Die Kupfer teils auch verso bedruckt, Text zwei-, Registerbl. dreispaltig gedruckt. "Unter Beibehaltung der Texte zeichnet diese Ausgabe die Modernisierung der Bildausstattung aus" (Jahn). – Es fehlen eine Schließe sowie 6 Kupfertafeln und 1 Blatt am Schluss (Augsburgische Confession); der gestoch. Haupttitel alt aufgezogen; durchgehend leicht gebräunt und hin und wieder etwas fingerfleckig; anfangs mehrere Bl. alt angerändert oder mit Randläsuren, teils mit geringem Textverlust; S. 419/420 mit kl. Eckabriss rechts oben (geringer Textverlust); S. 341 in Teil II mit Tintenfleck; vereinzelt Unterstreichungen von alter Hand mit rotem Stift. Insgesamt gutes Exemplar.
Scheuchzer, Johann Jacob und Biblia germanica
Kupfer-Bibel, in welcher die Physica Sacra
Los 593
Zuschlag
3.600€ (US$ 3,871)
Biblia germanica. - Scheuchzer, Johann Jacob. Kupfer-Bibel, in welcher die Physica Sacra, oder geheiligte Natur-Wissenschaft derer in Heil. Schrifft vorkommenden natürlichen Sachen, deutlich erklärt und bewährt. 4 Bände. Mit gestochenem Frontispiz, gestochenem Portrait und 760 (5 doppelblattgroßen) Kupfertafeln. 38 x 24,5 cm. Leder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, Kapitale teils offen bzw. teils mit Fehlstellen) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Augsburg und Ulm, Wagner, 1731-1735.
Faber du Faur 1855. Lanck.-Oehler I, 32. Nissen ZBI 3659. – Erste deutsche Ausgabe, gleichzeitig mit der lateinischen erschienen. Diese Bibelausgabe zählt zu den schönsten Erzeugnissen der Augsburg Buchillustrationen des 18. Jahrhunderts; die Kupfer wurden von den besten Stechern der Zeit gefertigt, darunter Sperling, Corvinus, Tyroff u. a. Die Vorlagen zeichnete der Züricher Maler Johann Melchior Füßli, ein Freund Johann Jacob Scheuchzers (1672-1733). Die Darstellungen jeweils in phantasievollen Umrahmungen mit Blatt-, Ranken- und Muschelwerk. "Unter Scheuchzers Anleitung zeichnete sein Freund, der Züricher Maler Füßli, die Vorlagen der Tafeln. Diese selbst bringen alles was sonst im botanischen, zoologischen, astronomischen, geographischen, im architektonischen, emblematischen und religiösen Tafelwerk vorliegt. Auch die aus dem Ornamentstich bekannten Motive, Blatt-, Ranken- und Muschelwerk, Phantasieumrahmungen aller Art sind in vorbildlicher Form hier zu finden. Die von Johann Daniel Preißler geschaffenen 'abwechselnden Nebenzierraten' gehören zu den phantasievollsten Leistungen ihrer Gattung. So bildet die Scheuchzerische Kupferbibel wirklich einen Höhepunkt der Augsburger graphischen Kunst des 18. Jahrhunderts, gleichzeitig ein wichtiges Denkmal des Tafelwerkes und die Überleitung zum illustrierten Buch, vor allem zur illustrierten Bibel." (Lanck./Oehler). Der Universalgelehrte Scheuchzer (1672-1733) unternahm den Versuch, die ganze Bibel einer naturwissenschaftlichen Exegese zu unterziehen, darin ist zum ersten Mal im deutschen Sprachraum der Begriff "Naturwissenschaft" verwendet. In der Schweiz stiessen Scheuchzers Ansichten und Arbeiten auf eher ablehnende Reaktionen, eine Druckgenehmigung für die Kupfer-Bibel wurde ihm in der Eidgenossenschaft verweigert, weshalb das Werk in Augsburg gedruckt wurde. "In Scheuchzer's gigantic work, the Baroque attains, philosophically as well as artistically, its high point and its conclusion. It is the last of those elegant works which do not really contain illustrations to a text but which are, in effect, composed of splendid plates with a text to accompany them" (Faber du Faur). – Titel mit hs. Besitzvermerk. Eine Tafel mit größerem Einriss. Leicht gebräunt und fleckig, stellenweise gering fingerfleckig und angeschmutzt, meist sauber und wohlerhalten.
Brastberger, Immanuel Gottlob
Evangelische Zeugnisse der Wahrheit
Los 594
Zuschlag
100€ (US$ 108)
ALTE DRUCKE THEOLOGIE
Brastberger, Immanuel Gottlob. Evangelische Zeugnisse der Wahrheit zur Aufmunterung im wahren Christenthum. 12 Bl., 1088 S., 4 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 23 x 19 cm. Mit Aquatinta-Portrait. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (Bezug vom VDeckel schwach gelöst) mit 2 intakten Messingschließen. Stuttgart, Christoph Gottfried Mäntler, (1758).
Erste Ausgabe der Predigtsammlung des schwäbischen Geistlichen Immanuel Gottlob Brastberger (1716-1764), einem der Begründer des Württembergischen Pietismus. – Leicht gebräunt, Portrait und Titel auch etwas finger- und stockfleckig.
Handschriftenfragment zu den Reliquien der Heiligen Drei Könige zu Köln
Cats, Jacob. Silenus Alcibiadis sive proteus. Humanae vitae ideam, emblemata trifariam variato, oculis subjiciens. Iconibus artificiosé in aes incisis, ac trium linguarum explicatione eleganter elustratus. 3 Teile in 1 Band. 16 Bl.,111; 111; 107 S., 2 Bl. Mit 3 gestochenen Frontispizen (in Pag.) von Frans Schillemans nach Adriaen van de Venne und 51 fast großen runden Emblemkupfern. 21 x 17 cm. Flexibles Pergament d. Z. (Kanten und Ecken stärker beschabt, etwas fleckig, leicht angeschmutzt, berieben und kleinem Wurmlöchlein) unter Verwendung eines Blattes aus einer mittelalterlichen Handschrift des 13.-14. Jahrhunderts, mit rotem RSchild. Amsterdam. Willem Jansz Blaeuw, 1622.
Landwehr 84. – Die fünfte von drei erschienenen Teilen des hübsch illustrierten Emblembuchs, hier in einem Exemplar, welche im Jahr 1622 in Amsterdam erschien. Der niederländische Dichter und Politiker Jacob Cats (1577-1660) genoss eine großartige Popularität und wurde von vielen, sogar noch nach seinem Tod gelesen. Seine Werke tragen ohne Ausnahme einen moralisierenden Charakter, wobei die christliche Normen immer wieder in seinen Werken durchdringen. Die schönenen Frontispize von F. Schillemanns sind nach einer Zeichnung Adriaen van de Vennes mit der gravierten Jahreszahl "1618". - Kupfertitel alt aufgezogen. – Titel mit Riss am Bug und Eckausschnitt unten rechts (minimaler Serifenverlust), rechter Steg fingerfleckig. Titelseite mit einem hs. Besitzvermerk eines "Siegf. Ferd. à Machfried 7. October 1659" sowie einem Exlibris der Bibliothek des Grafen Ignaz Chorinsky.
Bemerkenswert ist der flexible Pergamenteinband. Er wurde mit einem Fragmentstück einer mittelalterlichen Handschrift des 13.-14. Jahrhunderts bezogen. Vorhanden sind Stücke aus zwei Kolumnen mit 2-zeiliger grüner Initale mit rotem Federwerk und Rubrizierung (unterer Teil, Breite: ca. 11,5, vorhandene Höhe ca. 16,5) eines interessanten, seltenen Textberichts über den berühmten Kölner Königsschrein mit den Reliquien der Heiligen Drei Könige:
"Sicut nobis narraverunt qui presentes erant eorum translationi. cum corpora eorum levarentur de locellis suis. tanta ibi fuit flagrantia. ut omnes qui aderant eius suavitate reficerentur. Singula corpora singulos dederunt odores. et differabat odor ab odore. ut merito dicere possent illud apostolicum. christi bonus odor summus deo in omni loco" (übersetzt etwa: "Zum Beispiel erklärten sie denen, die anwesend waren, die Tatsache, dass es sich um die Überführung handelte. Damit sie mit ihren eigenen Körpern aus dem Sarg gewaschen würden. Auf jedem züngelte eine Flamme. So dass alle, die anwesend waren, von der Süße erfrischt waren. Jeder einzelne Körper gab einen eigenen Geruch preis. Und jeder Geruch unterschied sich in seinem Aroma. Und es war offenbar, das es sich bei jenen einzelnen um Apostel handelte. Denn der süße Geruch Christi wird in allen uns offenbar").
Der lateinische Text findet sich im Kapitel "Bericht über die hh. Dreikönige in Köln. Pergament-Handschrift der königl. Bibliothek im Haag. Nr. 269. 8 Blätter. 4° Jahrhundert XIII." bei Heinrich Joseph Floss, Dreikönigenbuch. Die Uebertragung der hh. Dreikönige von Mailand nach Köln, Köln 1864, S. 121. – Beigebunden: Derselbe. Maechden-plicht ofte ampt der ionck-vrovvven, in eerbae liefde, aen-ghevvesen door sinne-beelden. 124 S. Mit Kupfertitel, Textkupfer und 25 großen Emblemkupfern. Ebenda 1622. - Landwehr 103. - Zwei der Kupferstiche (Seiten 81 und 97) roséfarben ankoloriert, sonst nur vereinzelt minimal fleckig, kaum gebräunt, insgesamt wohlerhalten.
Duns Scotus, Johannes. Summa theologica. 5 Bände. 37 x 24 cm. Pergament d. Z. (etwas angeschmutzt und fleckig, stellenweise lichtrandig und bestoßen) mit hs. RTitel. Rom, Georg Plachus, Raphael Peveroni, Michaelis, 1728-1738.
Spätere Ausgabe von Duns Scotus "Summa theologica" mit den Kommentaren Hieronymus de Montefortinos (1662-1738). – Titel mit hs. Besitzvermerken. Der letzte Band zu Beginn mit Feuchtigkeitsschaden. Gering gebräunt und fleckig. Exlibris
Gewisse wahrhafte rechte Läng
und Dicke unserer lieben Frauen Maria
Los 600
Zuschlag
600€ (US$ 645)
Gewisse wahrhafte rechte Läng und Dicke unserer lieben Frauen., und der übergebenedeyten Himmels-Königinn Maria, welche heilige Läng zwar aus seidenen Banden denen Pilgramen, welche das heilige Haus zu Loreto besuchen, mit getheilet worden. Mit kleinem Holzschnitt. 197 x 6,5 cm. Papierrolle, aus 6 aneinandermontierten Segmenten bestehend. Ohne Ort, um 1780.
Seltenes Zeugnis der Marienfrömmigkeit mit drei Pilgergebeten für das Heilige Haus in der Basilika von Loreto, nach den Worten von Johannes Paul II. das wahre Herz des Marienkults. In den ersten Sätzen wird jener "Manns- oder Weibsperson", besonders der schwangeren Frau, der Erweis "absonderlicher Gnaden" zugesichert, der bzw. die diese Gebetsrolle bei sich trägt. Am Schluss steht ein mit "Aufopferung in die heilige Läng" überschriebenes Anrufungsgebet "O Mutter Gottes der Engel Zier! ... hilf mir doch aus allen Nöthen" und das Fazit "Das ist das rechte wahrhaftige Maaß des Fußunser lieben Frauen, welches aufbehalten wird in Hispanienin einem Kloster. ...". Die einzelnen Segmente werden vn einer einfachen Holzschnittbordüre umrahmt, am Anfang eine kleiner Holzschnitt mit einer Mariendarstellung. – Einige Wurmspuren (mit teils geringem Buchstabenverlust); zum Schluss hin mit kleineren Einrissen; insgesamt wohlerhaltenes und vollständiges Exemplar dieses kaum nachweisbaren Gegenstandes der Volksfrömmigkeit.
Kurtze Weis Recht zu beichten, und zu communicieren, durch Frag und Antwort angestellet. Mit Bewilligung der Oberen. 16 B. 10,2 x 7,8 cm. Geheftet mit Buntpapierstreifen. Augsburg, Johann Michael Labhart, 1740.
Vgl. VD18 90065417 (Ausgabe von 1730). – Leicht gekürzter, typographisch neugesetzter Augsburger Druck, der auf der 1730 in München im "Verlag deß guldenen Allmosen S. Joan. Bapt." gedruckten Ausgabe basiert. Zu Beginn wird die Frage gestellt "Was wird zu einer vollkommenen Beicht erfordert? ... 1. Ein Gewissen wohl erforschen, und die begangenen Sünden zur Gedächtnus bringen. 2. Darüber ein herzliche Rey und Leyd erwecken. 3. Ein steiffen Fürsatz machen, vorige Sünd zu meyden. 4. Die erforschte Sünde ... dem Beicht-Vatter alle offenbahren. 5. Nach verrichter Beicht ... auferlegte Buß verrichten". – Teils unaufgeschnittenes Exemplar. Leicht gebräunt und angeschmutzt, stellenweise mit Feuchtigkeitsrändern. Für uns bibliographisch nicht nachweisbare Ausgabe.
Durchschossenes Exemplar
Luther, Martin. Die Propheten alle deudsch. 432 Bl. Mit Holschnittportrait Luthers auf dem Titel. 23 x 18 cm. Späterer Pappband (etwas stärker berieben und bestoßen). Wittenberg, Fincelius, 1624.
VD17 3:302117N. – Spätere Ausgabe. – Titel mit hs. Besitzvermerk. Etwas gebäunt. Meistens mit längeren hs. Randanmerkungen und Textunterstreichungen. Stellenweise etwas feuchtrandig. Das letzte Blatt an der Einfassungslinie beschnitten und vollständig aufgezogen. Durchschossenes Exemplar.
Magnificat in CL linguas versum
et propriis caracteribus redditum et expressum.
Los 604
Zuschlag
150€ (US$ 161)
Reich illustriertes polyglottes Magnifikat
Magnificat in CL linguas versum et propriis caracteribus redditum et expressum. 1 Bl., 196 nn. Bl. Mit zahlreichen farbig gedruckten bzw. farblithographierten Holzschnitt-Bordüren und 7 chromolithographierten Tafeln. 31,5 x 24,5 cm. Rotes OHalbleder mit goldgeprägtem RTitel, reichster VDeckelvergoldung und blindgeprägtem RDeckel, Goldschnitt. O. O., Dr. und J. (Lerin und Rom 1887).
Sehr seltene Publikation aus Lérin, aus dem Kloster St.-Honorat. Die prachtvolle Vorderdeckelillustration in feinster, flächiger Goldprägung zeigt den Heiland mit den Heiligen S. Honoratus und S. Bernardinus. Neben Sainte-Marguerite, Saint-Ferréol und La Tradelière gehört Saint-Honorat zur Gruppe der Îles de Lérins, dem antiken Lérinum, einer kleinen Inselgruppe vor der südfranzösischen Küste bei Cannes. Das Werk enthält das mit hübschen Chromo-Tafeln reich illustrierte "Magnifikat", dem Lobgesang Gottes aus dem Evangelium des Lukas: "Magnificat anima mea Dominum" in 150 Sprachen, darunter auch alle asiatischen und afrikanischen Hauptsprachen - in der Typographie des M. Bernard. – Etwas stockfleckig, Rücken minimal beschabt. - Widmungsexemplar, vorne mit einer eigenhändigen Widmung des Abtes von Lérin anlässlich der Vermählung der Prinzessin Marie von Bourbon mit Prinz Georg von Sachsen, datiert 30. Oktober 1906. Exlibris.
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