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Chi omo e hana
2 Bestimmungsbücher zu Pflanzen und Blumen
Los 299

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

ASIATICA
Chi omo e hana (japonice). 2 Bestimmungsbücher zu Pflanzen und Blumen. Mit Text und jeweils 50 Farbholzschnitten. Format oban (23,6 x 16,5 cm). Broschur in Blockbuchbindung mit montiertem roten Titelschild (etwas brüchig, knittrig). Japan 2. Hälfe des 19. Jahrhundert.
Farbenprächtige japanische Blumenholzschnitte aus einer größeren Reihe, vorhanden sind hier Teile III-IV. – Kaum fleckig im Block, sehr sauber und schön. – Beiliegen 3 weitere Blockbücher und 1 Leporello. Ebenda, 19.420. Jahrhundert, darunter ein Blockbuch mit Vögeln und Tieren, im Stil von Kono Baireis Kacho gafu, ferner ein Abriebalbum als Leporello Yue-Tei Inschrift (?), ein chinesischer Almanach mit den Tierkreiszeichen sowie ein weiteres Blockbuch.

Lot 300, Auction  117, Firdousi, Abu l-Qasim, Schahname. Persische Miniaturen

Firdousi, Abu l-Qasim
Schahname. Persische Miniaturen
Los 300

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Firdousi, Abu l-Qasim. Schah-Name. 2 indopersische Miniaturen. Persische Handschrift im Nasta'liq-Duktus in schwarzer Tinte auf Papier sowie recto mit 2 großen farbigen Miniaturen. Ca. 21 x 12 cm (Darstellungsgröße bzw. Spiegel). Blattgröße 29 x 21 und 25,5 x 16,5 cm. Indopersischer Raum ca. 1860-1940.
Die größere Miniatur mit der berühmten Szene des schwimmenden Pferdes im reißenden Fluss, das sein Reiter noch zu erhaschen hofft, wärend oben der Sultan mit der Gesellschaft zur Falkenjagd aufbricht. Der breite Rand ist an drei Seiten braun grundiert und reich ornamentiert sowie mit drei hübschen Figuren belebt. Das kleinere Blatt zeigt eine weitere Jagdszene desselben Sultans, während sein Hofstaat ihn begleitet und die Harfe rührt. Es handelt sich vermutlich um Szenen aus dem persischen Schah-Name des Dichters Abu l-Qasim Firdousi (940-1020). Dieser schuf mit seinem monumentalen, etwa 60.000 Verse umfassenden Epos "Schah-Name", dem "Buch der Könige", das Nationalepos der persischsprachigen Welt und damit das weltgrößte Epos eines Einzeldichters überhaupt. Es wurde - und wird - in zahlreichen Handschriften und Drucken überliefert. Die einzelnen Szenen boten eine unendliche Möglichkeit zur Illustration. – Teils etwas fleckig und mit einigen kleinerem, gelegentlichen Farbabrieb. Mit Feuchträndern und Gebrauchsspuren. Dekorativ.

Hiroshige, Utagawa
Fuji Sanju rokkei 2 Farbholzschnitte der Serie
Los 301

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Hiroshige, Utagawa. Fuji Sanju rokkei (japonice: 36 Ansichten des Berges Fuji). 2 japanische Farbholzschnitte. Signiert "Hiroshige ga". Format Chuban ca. 18 x 25 cm. Unter Passepartouts montiert. Edo (Tokio), Sanoki, 1852.
Strange 178. – Zwei Drucke aus der berühmten Serie "Fuji Sanju rokkei", den 36 Ansichten des Berges Fuji, Nummer 5 Toto Sumidagawa dote und 8 Musashi Koganei Tsutsume, jeweils mit der Künstlersignatur "Hiroshige ga", dem Verlegerzeichen "Sanoki", dem Datumstempel "1852", das ist das "Jahr der Ratte 12. Monat" sowie mit den Stempeln der Zensoren "Kinugasa" und "Murata". – Sehr gute Abdrucke wohl der ersten Ausgabe. auf die Umfassungslinien beschnitten, auf Japan aufgelegt, teils etwas stock- und braunfleckig, kaum gebräunt, sonst nur wenige Gebrauchsspuren.

Hokusai, Katsushika
Karada-ga fu III. Zen. Japanisches Blockbuch mit 60 Seiten in meist 3-farbig (getönt) gedrucktem Holzschnitt
Los 302

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Hokusai, Katsushika. Karada-ga fu III. Zen. Japanisches Blockbuch mit 60 Seiten in meist 3-farbig (getönt) gedrucktem Holzschnitt. Format: Chuban (24 x 16 cm). OBroschur (angestaubt, minimal fleckig) mit Blockbuchbildung und montiertem TSchild. Tokio um 1880
Album mit Darstellung von Menschen, Tieren, Theaterszenen, darunter Fische, Hunde und weiteres - ein Druck der Meiji-Zeit von dem Großmeister Katsushika Hokusai (1760-1849). – Nur vereinzelt minimal gebräunt und braunfleckig.

Hokusai, Katsushika
Nikko sanshi. Band I (von 5). Edo (Tokio) 1837
Los 303

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Hokusai, Katsushika. - Nikko sanshi (japonice: Über die Nikko Berge). Band I (von 5). 54 nn. Doppelblätter mit ca. 18 doppelblattgroßen Illustrationen, alles in Holzschnitt. Bindung in Blockbuchmanier mit blauer OBroschur (etwas abgerieben, mit Knickspuren und Randläsuren). Edo (Tokio) 1837.
Hillier 1987. The Art of the Japanese Book BW 373. – Der erste Band der berühmten Beschreibung der Bergwelt von Nikko, der "Sonnenschein-Stadt", die meist Hokusai und anderen Künstlern zugeschrieben wirde. Nikko liegt etwa 140 Kilometer nördlich von Tokio in den Bergen der Präfektur Tochigi. Die angrenzenden Berge sind heute Bestandteil des Nikko-Nationalparks, in dem sich die Kegon-Fälle, Onsen, der Chūzenji-See, aber auch zahlreiche bedeutende Tempelanlagen befinden. Die feinen, sehr minutiös gezeichneten und geschnittenen Illustrationen zeigen die Bergwelt, Felsmonumente, Landschaften, Tempel, Kultstätten, das Leben der Japaner in der Tenpo-Ära etc. – Gering gebräunt, sonst nur wenige Gebrauchsspuren.

Japanische Ornamente
Blockbuch mit 44 Farbholzschnitten
Los 304

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Hosotsuji no hon. - Japanische Ornamente. Blockbuch mit 44 Farbholzschnitten mit 120 Darstellungen. 3,1 Bl. Ca. 25 x 16,5 cm. Reliefgeprägte blaue OBroschur mit Fadenheftung (Bindung teils gelöst, mit Gebrauchsspuren und Fleckchen, berieben) mit rotem TSchild. Edo (Tokio) um 1885.
Ein prachtvolles Musterbuch wohl zur Gestaltung von Stoffen, etwa für Wandschirme, Wandmalereien, Tuchdekorationen, Kimonos und alle möglichen weiteren Anwendungsbereiche, darunter Blumenornamente, Vögel, Schmetterlinge, Drachen und vieles mehr, meist aber abstrakte Ornamente, die, wie kaum eine andere Kunst, den europäischen Jugendstil um 1900 nachhaltig beeinflusst hat. – Wenige Gebrauchsspuren, meist sehr sauber, in bezwingender, leuchtender Farbigkeit und schillerndem Silberdruck. – Beiliegt ein weiteres japanisches Blockbuch mit ornithologischen Darstellungen, Erklärungen und Zuordnungen von einzelnen Federn etc. Ferner ein japanisches Blockbuch mit Darstellungen von Pflanzen, Landschaften, Alltagsszenen und vielem mehr, Papier teils mit Goldstaub bestäubt.

Lot 307, Auction  117, Kunisada, Utagawa, 2 japanische Farbholzschnitte

Kunisada, Utagawa
2 japanische Farbholzschnitte
Los 307

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Kunisada, Utagawa. 2 japanische Farbholzschnitte. Format: Oban ca. 36 x 24,2 cm. Unter Passepartouts montiert. Edo (Tokio), wohl Ebisuya Shoshichi, um 1852.
Zwei besonders hübsche japanische Farbholzschnitte, wohl von Utagawa Kunisada (1786-1865) mit dem Künstlernamen Toyokuni II oder Toyokuni III, mit Zensursiegel etc. Der eine zeigt ein Pärchen im Schnee, der Mann hockt und hält sein Samuraischwert in der Rechten, die Frau dahinter hält einen Schirm über ihn, im Hintergrund ein See, rechts eine beschneite Zwergkiefer. Der andere Holzschnitt zeigt eine sich von einem wohl Teehaus entfernende Kurtisane, die sich, eigehüllt in bauschige Gewänder, sorgenvoll umschaut, während man im Obergeschoss des Hauses die Silhouetten von Menschen in wilder Gestikulation sieht. – Kleine Eck- aber nur geringe Randverluste, minimal fleckig, wenige Knicke, insgesamt prachtvolle Drucke in übezeugender Farbigkeit. Verso mit japanischer Pinselschrift.

Lot 308, Auction  117, Kunisada, Utagawa, Der Schauspieler Ichikawa Ebizo V in der Rolle

Kunisada, Utagawa
Der Schauspieler Ichikawa Ebizo V in der Rolle
Los 308

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Kunisada, Utagawa. Der Schauspieler Ichikawa Ebizo V in der Rolle des Otomo Kuronoshi im Stück Seki no to. 2 japanische Farbholzschnitte. Format: Oban ca. 36 x 24,2 cm. Edo (Tokio), Ebisuya Shoshichi, um 1840.
Prachtvoller Druck aus der Offizin des Utagawa Kunisada III (1786-1865), der hier mit "Toyokuni ga" signiert, das Zensorsiegel des Murata Kinugasa. Dargestellt ist der Schauspieler Ichikawa Ebizo V (Ichikawa Ebizo V (1832-1859) in der Rolle des Otomo Kuronoshi im Kabuki-Stück "Seki no to".
Der zweite Holzschnitt zeigt einen weiteren Schauspieler, der - in einer typischen Pose - hinter einer Kiefer hervorkommt, an der er sich festhält und mit schneidendem Blick nach rechts guckt. – Vereinzelte winzige Löchlein sind sauber geschlossen und fein retuschiert, höchst dekorativ in überzeugender Farbigkeit, teils mit Reliefdruck. Der zweite Holzschnitt unten montiert, im Rand teils knickspurig und etwas ungerade, ähnlich gut erhalten.

Lot 310, Auction  117, Nohon no Robin, Japanische Rotkehlchen auf winterlichen Zweigen

Nohon no Robin
Japanische Rotkehlchen auf winterlichen Zweigen
Los 310

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Nohon no Robin. Japanische Rotkehlchen auf winterlichen Zweigen. Vierfarbiger Holzschnitt auf Japanpapier mit vereinzelter Bronzegoldhöhung. Rechts auf einer Laterne mit Kanji-Zeichen signiert und bezeichnet. Ca. 32 x 43 cm. Mit Passepartout unter Glas in teilvergoldeter Holzprofilleiste gerahmt 49,5 x 60 cm. Wohl Tokyo um 1910.
Sehr dekoratives Blatt, das auf winterlichen Zweigen neun Rotkehlchen in verschiedenen Ansichten zeigt, von vorne, im Profil, aufgeplustert, die Flügel ausgespreitet oder schützend um das Köpfchen gelegt. Sehr sorgfältiger Druck auf feinstem Japanpapier in den sehr nuancierten, gedämpften Farben Schwarz, Braun, Rot (mit Verläufen) und Blau sowie kleiner Goldbronzehöhung auf den Flügeln, ganz in der Tradition des berühmten Meisters Kono Bairei (1844-1895) und seinen Kacho gafu Alben. – Sehr sauber und frisch, sowie dekorativ gerahmt. Nicht ausgerahmt (ggf. Passepartoutränder vorhanden), Versand nur ohne Rahmen.

Qi Baishi
Hua ji zuo zhe Qi Baishi. Leporello. 1952
Los 311

Zuschlag
460€ (US$ 495)

Details

Qi Baishi. Hua ji zuo zhe Qi Baishi. Leporello mit 22 originalen Farbholzschnitten und 1 Seite typographischem Text mit Holzschnitt-Porträt des Künstlers. 31,5 x 21,5 cm. Doppelblatt-Leporello zu 46 Blatt, in 2 mit ornamentaler farbiger und goldbrokatner Seide bezogenen Pappdeckeln (kaum berieben, Rückdeckel lose) und montiertem, goldgesprenkelten Titelschild. Peking, Rongbaozhai hisn ji, 1952.
In dem Mosaikdruck-Verfahren hergestellte Farbholzschnitte aus der berühmten Pekinger Rongbaozhai-Druckerei nach Gemälden des Qi Baishi, einem der bedeutensten chinesischen Maler des 20. Jahrhunderts.
Qi Baishi (Ch'i Po-shih, Ch'i Pai-shin) wurde 1864 in Xiangtan in der Provinz Hunan geboren und starb 1957 in Peking. Schon als 14-jähriger hatte er angefangen zu malen, wurde aber erst berühmt, als er 1904 eine Rundreise durch die berühmten Landschaften Chinas machte und 1917 nach Peking ging. 1953 wurde er zum ersten Präsidenten der Chinesischen Künstlervereinigung ernannt und in den Nationalen Volkskongress gewählt. 1955 wurde ihm der Internationale Friedenspreis des Weltfriedensrats für das Jahr 1950 verliehen.
Die Holzschnitte zeigen Blumen und Tiere, darunter Küken, die sich um einen Wurm streiten, einen Sperling auf einem kahlen Ast, zwei Frösche, zwei Wollhandkrabben, eine Glyzinie, Chrysantheme und Weinbecher, Pilze, Mispeln, Birnenblüten, eine zauberhafte Libelle auf einer Lotoskapsel, Pfirsichblüten als Sinnbild des Frühlings und vieles, vieles mehr.
Das Porträt am Anfang zeigt den schon alten Xi Baishi an seinem Zeichentisch mit den zahlreichen Pinseln, Tinten- und Farbschalen und drei Blockbüchern, wie er konzentriert die kalligraphischen Schriftzeichen unter die fertige Zeichnung eines großen Hummers setzt.
Das Leporello erlaubt das Aufstellen oder Ausstellen des Buchs als zusammenhängenden Fries von über 10 Metern! – Geringe Gebrauchsspuren, eine Tafeln mit minimaler Knickspur, Nachsatzgelenk gelöst, Nachsatz knittrig, in ausgezeichneter, leuchtender Farbfrische.

Lot 312, Auction  117, Shunga, ukiyo-e 3 japanischen Farbholzschnitte, darunter ein Shunga

Shunga
ukiyo-e 3 japanischen Farbholzschnitte, darunter ein Shunga
Los 312

Zuschlag
170€ (US$ 183)

Details

Shunga. - Ukiyo-e. 2 japanischen Farbholzschnitt-Bücher. Format Chuban (22 x 15 bzw. 23 x 16 cm). Edo (Tokio) ca. 1800-1840.
Zwei japanische "Kopfkissenbücher" mit Frühlingsbildern (Shunga), also erotischen Darstellungen und expliziten Aktdarstellungen in Farbholzschnitt. 1) Shinkeijokango hua no Koyoki (Erzählungen der Liebe in den Blumen der vier Jahreszeiten). Mit 9 (7 ganzseitigen) Farbholzschnitten. - 2) Azuma Yuto no Kanenomaruki (Das, was Geld bringt). Mit 3 (2 doppelblattgroßen) Farbholzschnitten. - Beide Bände wohl jeweils Teil II, Text in Holzschnitt. – Teils etwas stärkere Gebrauchsspuren, ein Band neu aufgebunden und verstärkt, Broschuren knittrig und fleckig. – Beiliegt: Utamaro Shunga. 12 doppelblattgroße Reproduktionen von Farbholzschnitten Utamaros. Hrsg. von Werner Klemke. Berlin 1989. - Vom Herausgeber signiert und datiert. - Minimale Gebrauchsspuren.

Lot 313, Auction  117, Ukiyoe hyōjō-bi, Bilder der Schönheit der Frauen im Ukiyo-e-Holzschnitt

Ukiyoe hyōjō-bi
Bilder der Schönheit der Frauen im Ukiyo-e-Holzschnitt
Los 313

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Shunga. - Ukiyo-e hyōjō-bi. Bilder der Schönheit der Frauen im Ukiyo-e-Holzschnitt. 30 Farbtafeln mit Seidenhemdchen und Titel. 33 x 25 cm. In 15 illustrierten OUmschlägen, zus. in brauner OLeinen-Kassette (gering fleckig, leicht lichtrandig) mit 2 Seidenbindebändern und montiertem VDeckelschild. Tokio, Ukyo-e Verlag, o. J. (um 1960).
Seltene Mappe japanische Frühlingsbilder, der beliebten Shunga, die die Schönheit der Frauen in eleganter Erotik zeigt. Das Werk erschien als Privatdruck in kleinster Ausgabe und wurde nur an Subskribenten abgegeben. Jede der 15 Mappen enthält 2 in exzellenter Farbigkeit gedruckte Tafeln mit erotischen Szenen. – Sehr frisch und wohlerhalten.

Shunsho, Katsukawa
Hyakunin Isshu. Hundert Dichterinnen und Dichter
Los 314

Zuschlag
950€ (US$ 1,022)

Details

Shunsho, Katsukawa. Hyakunin Isshu (japonice: Hundert Dichterinnen und Dichter). 3, 54 Bl. Mit Text und farbigen Darstellungen, davon 100 Figurendarstellungen, alles in Holzschnitt. 25,5 x 18 cm. Blockbuchbindung in OBroschur (stärker beschabt und bestoßen, berieben und fleckig). Edo (Tokio) nach 1774.
Eigentlich stammt die Sammlung von Waka-Gedichten von 100 Dichterinnen und Dichtern, die "Hyakunin Isshu" schon aus der Heian-Zeit (794-1192), die als Blüte der japanischen Hofdichtung galt. Das "Ogura Hyakunin Isshu" vom Hofe des Tenno war jahrhundertelang Vorbild für die höchste japanische Dichtkunst, bis es vor allem als Uta-Garuta-Spiel populär wurde. Dieses meist am O-Shogatsuan, dem japanischen Neujahrsfest gespielte Kartenspiel setzte den Teilnehmern zum Ziel, alle der 100 Kurzgedichte auswendig rezitieren zu können. Dafür wurden schon früh Karten mit den Porträts der Dichterinnen und Dichter publiziert. Vorlage dafür waren beispielsweise die vorliegende künstlerische Umsetzung des Katsukawa Shunsho (1726-1793).

Mit seinen Nishiki Hyakunin Isshu Azumaori (japonice: Wirkliche Darstellung der hundert Dichter der hundert Gedichte in Brokatbildern) schuf Shunsho, der Begründer der Katsukawa-Schule, ein ikonisches Meisterwerk, das vielfach wiederaufgelgt und gedruckt wurde. Dargestellt sind 100 großformatige Figuren, umflossen von besonders schwungvoller Kalligraphie mit den herrlichen Waka-Gedichten, die den ganzen Zauber der japanischen Kaiserzeit zu neuem Leben erwecken. Mit seinem "Hyakuni Isshu" erwies sich Shunsho auch als Erneuerer der Kunst in der Liaison von Bild und Dichtung, indem er seinen Figuren weitgehend individuelle Charakterzüge gab. – Stärker lädiert, mit Wurmgängen an Rändern und Ecken, Fingerflecken, Eckläsuren, die Doppelblätter jeweils um ein verstärkendes Papier gelegt, am Schnittfalz teils offen, fleckig und gebraucht, Bleistift-Namen der Dichter oben über der Darstellung, oft aber auch sehr schön und in präziser Farbigkeit gedruckt.

Lot 315, Auction  117, Titsingh, Isaäc und Breton de la Martinière, Jean Baptiste Joseph, Cérémonies usitées au Japon,

Titsingh, Isaäc und Breton de la Martinière, Jean Baptiste Joseph
Cérémonies usitées au Japon,
Los 315

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

Titsingh, (Isaäc). Cérémonies usitées au Japon, pour les mariages, les funérailles, et les principales fêtes de l'année Band I (von 3). XXX, IV, 127 S. Mit 11 (5 mehrfach gefalteten) kolorierten Kupfertafeln. 15 x 9 cm. Illustrierte OBroschur) in moderner Halbleder-Einbanddecke. Paris, Nepveu, 1822.
Cordier, Bibl. Japonica, 449. Alt-Japan-Kat. 1516. Colas 578. Hiler 847. Landwehr 536. Nicht bei Lipperheide. – Erste Duodez-Ausgabe. Isaac Titsingh (1745-1812) war 14 Jahre lang Leiter der Dutch East India Company in Nagasaki und gilt als einer der frühesten Sammler japanischer Drucke. Nach seinem Tod übernahm der Pariser Buchhändler Nepveu seine Sammlung und verwertete diese in verschiedenen Publikationen. Der vorliegende Band behandelt Hochzeitszeremonien und Kostüme. – Kaum fleckiges, kaum gebräuntes unbeschnittenes und sehr schönes Exemplar. – Dabei: Jean Baptiste Joseph Breton de la Martinière. Le Japon ou moeurs usages et costumes des habitans de cet empire. Bde II-IV (von 4) in 3 Bänden. Mit 40 (2 mehrfach gefalt., 7 doppelblattgroßen) kolorierten Kupfertafeln. Ebenso gebunden in Papp-Schuber. Ebenda 1818. - Cordier, Bibl. Japonica, 471. Alt-Japan-Kat. 252. Colas 440. Hiler 113. Lipperheide Lf 19. Carteret III, 106. Erste Ausgabe. Enthält kurze Beschreibungen der Reisen von Krusenstern, Langsdorf, Titzing, Golowin etc. Die fein gestochenen Tafeln zeigen Kostüme, Gebrauchsgegenstände etc. - Band III gegen Schluss mit Sporflecken. Gut erhalten und unbeschnitten als einheitliche Ausgabe mit Rückentiteln I-IV von einem Meisterbuchbinder gestaltet.

Ukiyo-e
Konvolut japanischer Farbholzschnitte, teils auf Krepp
Los 316

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

Ukiyo-e. Konvolut mit ca. 25 japanischen Farbholzschnitten, teils auf Krepp nach der Art des Shirimen-e. Chuban- und Oban-Formate. Meist Edo (Tokio) um 1840-1880.
Umfangreiches Konvolut meist recht hübscher, dekorativer Bilder der "Fließenden Welt" Japans aus der Edo-Zeit vor Meiji, teils aber auch in etwas späteren Drucken, die den beliebten Schrumpfpapieren (Shirimen-e) nachempfunden wurden. Vorhanden sind u. a. Ein Paradiesvogel in Rot, ein japanischer Spatz, zwei Schauspielerportäts, ein Koikarpfen im Wasser vor der roten Sonnenscheibe des "Nihon no kuni" und vieles mehr. Dabei auch ein 10 kleine Chuban-Doppelseiten eines Leporellos mit leuchtend farbigen Darstellung aus der Geschichte des alten Edo. – Teils mit stärkeren Gebrauchsspuren, Flecken, Randläsuren, Oberflächenabrieb etc.

Ukiyo-e
Konvolut von Ukiyo-e Holzschnitten
Los 317

Zuschlag
340€ (US$ 366)

Details

Ukiyo-e. Konvolut von 13 Ukiyo-e Holzschnitten, meist unter Passepartouts montiert. Teils Nachdrucke bzw. spätere Abzüge der Stöcke. Formate: Oban, Chuban etc. (Hoch- und Querformate). Zwischen ca. 35,5 x 24 und 16 x 12 cm. Japan zwischen ca. 1750 und 1910.
Vorhanden sind 6 Drucke von und nach Katsushika Hokusai (1760-1849), darunter eine Gespenster-Erscheinung, wohl ein Selbstporträt im Angesicht des Berges Fuji, das berühmte Motiv des "Shinshu Yatsugatake no Fuji" aus den Hundert Ansichten des Fuji. Alles teils spätere Drucke aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ein Farbholzschnitt aus den Stationen am Tokaido. Ein Blatt aus den "Uneri no Fuji". Ferner zwei Blätter von Nishikawa Sukenobu (1671-1751): Spiegel der Blumen und Ehon Mitsuwa, Osaka 1758, Hazunobu Suzuki: Ehon Iroha Uta 1775-78, Kikugawa Yeisan (1787-1867): Junges Mädchen, ein Kind im Schoß haltend, Yeishi und Tani buncho (1763-1840) mit einem Doppelblatt aus dem Buch 'Nihon meizan zue - Ansichten von berühmten Bergen in Japan' von 1912. – Meist Nachdrucke aus Bücher und späteren Publikationen (ausgefaltete Doppelblätter), teils mit stärkeren, meist aber nur mit geringen Gebrauchsspuren, wenige Blätter mit Fehlstellen und stärker fleckig, teils aufgezogen. Beiliegt eine Liste mit Identifikationen, dabei auch einige unidentifizierte Drucke. Teils sehr dekorativ.

Ukiyo-e Leporellos
2 Leporellos mit Szenen der Edo-Zeit
Los 318

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Ukiyo-e Leporellos. 2 Leporellos mit Szenen der Edo-Zeit. Format Dai Oban (ca. 18 x 12 cm). Mit 30 Farbholzschnitten bzw. mit 8 doppelblattgroßen Farbholzschnitten. OBroschuren (fleckig, angestaubt, beschabt). Wohl Edo (Tokio) um 1860.
Kurz vor der Meiji-Reform erschienene Leporellos, die in zauberhaft atmosphärischen Darstellungen das Leben der Japaner in reichen Ambienten und kostbaren Kleidern darstellen - ein Abgesang auf die Schönheit im Land der Aufgehenden Sonne Nihon. Das andere Leporello wohl mit der Darstellung von Witzen, heiteren Szenen mit zahlreichen lustigen Slapstick-Momenten. – Geringe Gebrauchsspuren. Druck wie üblich teils leicht unsauber. – Beiliegt: Ukiyo-e Heft wohl mit einem Märchen mit Text und Illustrationen, alles in Holzschnitt. 10 Bl. Format Dai Oban. Blockbuchbindung mit Fadenheftung und Vorderumschlag mit Farbholzschnitt. Ebenda um 1840. - Gebrauchsspuren.

Lot 319, Auction  117, Yoshihiro, Mihara, Sanka tangan zuketsu.

Yoshihiro, Mihara
Sanka tangan zuketsu.
Los 319

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Yoshihiro, Mihara. Sanka tangan zuketsu (Illustrierte Abhandlung über die geburtshilfliche Verwendung von Traktionsinstrumenten). 6 Bände der Reihe (von 12?). Zus. ca. 250 S. Mit zahlreichen, meist ganzseitigen, oft auch doppelblattgroßen Textholzschnitten. Format Chuban (ca. 25,4 x 17,8 cm). Blockbuch in Holzschnitt mit Fadenheftung in hellbrauner OBroschur (etwa angestaubt, mit Knickspuren, nur winzige Läsuren) und montiertem Titelschild. Wohl Edo (Tokio) um 1860.
Sehr seltene frühe Ausgabe eines der für die japanische Medizin bedeutendsten illustrierten Werke zur Geburtshilfe. Der Autor, Mihara Yoshihiro (1782-1864) erschien erstmals 1834-1837, wurde dann aber mehrfach wiedergedruckt, wobei teilweise auch Techniken und Instrumente dargestellt wurden, die von Ärzten des Westens übernommen wurden. So werden die Pionierleistungen deutscher Mediziner u. a. mit einem in Holz geschnittenen, 1844 datierten und signierten Brief zitiert (Band XII).

Mihara Yoshihiro (1782-1864) stammt aus der Provinz Omi, von der er nach Kyoto ging, wo er bei dem berühmten Mediziner Okushoshai die Kunst der Obstetrik erlernte. Als wenige Ausländer, mit denen Japan in der Edozeit verkehrte, wurden besonders die holländischen Ärzte rezipiert, wobei sich vor allem Inamura Sanpaku um das Erlernen der niederländischen Sprache bemühte.

Yoshihiro verbrachte 20 Jahre, um selbst obstetrische Instrumente u. a. aus Walknochen, aber auch aus Metall zu entwickeln, mit denen das Köpfchen eines Babys schonend aus dem Mutterleib gezogen werden konnte. Die an ähnliche Erfindungen von Smellie, Pian und anderen erinnernden Instrumente sind anhand von zahlreichen, oft auch doppelblattgroßen Holzschnitten dargestellt. Zu den Künstlern gehörte etwa auch Shiokawa Unshorin (1807-1877), ein Shijo-Maler der Kyoto-Schule, der unter Okamoto Toyohiko (1773-1845) studiert hatte (vgl. Hibbard, The Obstetrician's Armamentarium, 2000, S. 202-205. Kirkup, Evolution of Surgical Instruments, 2005, S. 82). – Papier teils etwas gebräunt und vereinzelt minimal fleckig, die Holzschnitte in meist bestem, kontrastscharfem Druck, gelegentliche Gebrauchsspuren.

Hagger, Conrad
Neues Saltzburgisches Koch-Buch,
Los 320

Zuschlag
4.000€ (US$ 4,301)

Details

GASTROSOPHIE
Hagger, Conrad. Neues Saltzburgisches Koch-Buch, für hochfürstliche und andere vornehme Höfe, Closter, Herren-Hauser, Hof- und Hauss-Meister, Koch und Einkäuffer; wie auch fur einschichtige, gesund und krancke Persohnen, nicht allein zu Hauss, sondern auch im Feld. Mit mehr dann 2500. Speisen, und 318. in schönen Kupffergestochenen Formen ... Bestehend aus 4. Theilen, in 8. Büchern eingetheilt bey deren jeden ein doppelt Register mit angehänget. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz und 303 blattgroßen Kupfern, meist beidseitig bedruckt. 21 x 17 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. über Holzdeckeln auf 4 Bünden (Kanten etwas berieben) mit ornamentaler Deckelprägung und 2 Schließen. Augsburg, Johann Jacob Lotter, 1718.
Weiss, Gastronomia 1400. Ornamentstichsammmlung 1154. Drexel 25. Georg 221. Vgl. Vicaire 435, 436. Horn-Arndt 268. – Absolut vollständiges Exemplar der sehr seltenen ersten Ausgabe. Das opus magnum der Gastrosophie entstand während seiner 27-jährigen Dienstzeit beim Fürsterzbischof Johann Ernst zu Salzburg. " ... Jeder der 4 Teile gliedert sich in 2 Bücher mit je einem Nummern- und alphabetischen Register. Hagger (1666-1747) war Rheinländer und zuerst Koch beim Bischof zu Chiemsee; ... in dem Werk besonders betonten Schaugerichte waren zu dieser Zeit in Frankreich bereits überholt." (Horn-Arndt). Das erste Buch handelt von den Suppen; das zweite behandelt Pasteten und Torten (dabei zwei Schokoladetorten!) ; das dritte Buch behandelt Fleisch- und Geflügelspeisen, das vierte Mehlspeisen. Die Tafeln zeigen Pasteten, Zuckerbackwerk, Tafelaufsätze etc. Die Kupfer sind mit 1-305 paginiert, doch sind die Nummern 204 und 286 sowohl in der ersten wie in der zweiten, ein Jahr späteren Ausgabe übersprungen worden. Die vorgesehenen Abbildungen wurden offenbar nie gestochen. Die Kollation stimmt mit der bei Weiss angeführten überein; der entsprechungslose Kustode "Saltz-" am Ende des Registers des zweiten Buchs im zweiten Teil deutet lediglich darauf hin, daß das Register ursprünglich nach dem folgenden "Vorbericht" und den Tafeln hätte eingebunden werden sollen. – Hin und wieder geringfügig gebräunt bzw. fleckig. Im ganzen gutes, komplettes Exemplar der seltenen ersten Ausgabe in einem typischem zeitgenössichen Einband. Zur Kollation. 20 Bl., 206 S., 11 Bl.; 100 S., 4 Bl., 32 S., 2 Bl.; 88 S., 6 Bl.; 4 Bl., 2 Bl., 2 Bl., 1 Bl., 4 Bl., 216 S., 19 Bl., 116 S., 10 Bl., 199 S., 18 Bl.; 203 S., 16 Bl.

Lot 321, Auction  117, nach der heutigen Manier wol-unterrichtende Küchen-Meister, Der, oder eine dienliche Unterweisung ... Speise zu verfertigen

nach der heutigen Manier wol-unterrichtende Küchen-Meister, Der
oder eine dienliche Unterweisung ... Speise zu verfertigen
Los 321

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Der nach der heutigen Manier wol-unterrichtende Küchen-Meister oder eine dienliche Unterweisung, auf was Art eine wol-zugerichtete Speise durch Kochen, Braten und Gebackens zu verfertigen. Aufs neue übersehen und viel vermehrter herausgegeben von C. H. D. 6 Bl., 502 S., 13 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Ohne das gestochene Frontispiz. 17 x 10 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig). Zell und Leipzig, Hieronymus Friedrich Hoffmann, 1703.
Nicht bei Weiss. – Sehr seltene, wohl einzige Ausgabe des für den vornehmen Hausstand konzipierten barocken Kochbuchs, laut Ausgabenbezeichnung auf dem Titel ein späterer Druck, Exemplare früherer Ausgaben konnten über den KVK allerdings nicht ermittelt werden. Enthält drei Anhänge: I. "Von der Confitur- und Candir-Kunst" - II. "Von sonderlichen angenehmen Mitteln die Gestalt zu conserviren vor galantes Frauenzimmer" - III. "Eine gründliche Anweisung auf Wolle und Leinen zu färben". – Es fehlen das Frontispiz und die fl. Vorsätze. Etwas gebräunt und braunfleckig, sonst wohlerhalten.

Lot 322, Auction  117, Zierock, Rainer, Das Pentagon

Zierock, Rainer
Das Pentagon
Los 322

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Zierock, Rainer. Das Pentagon. Eine Denkschrift zum agrarphilosophischen Verständnis von Rebe und Wein. 93 S., 1 Bl. Mit zahlreichen Abbildungen. 22,5 x 15,5 cm. Illustr. OLeinenband. (Mezzolombardo), Azienda Agricola Karanar, 1995.
Einzige Ausgabe des in Lehrsätzen, Aphorismen und kurzen programmatischen Ausführungen verfassten "agrarphilosophischen" Manifests des 2009 gestorbenen Winzergenies und Stars der Szene Rainer Zierock, der in Blumau/Südtirol auf seinem Weingut Dolomytos wirkte. Er gilt als Pionier für Naturweine, eine Legende, bei dem - nach dem Urteil der bewundernden Gemeinschaft der Weinkenner und Weinkennerinnen - Genie und Wahnsinn eng verbunden waren. – Tadellos.

Lot 325, Auction  117, Wrangel, F. U. von, Die souveränen Fürstenhäuser Europas

Wrangel, F. U. von
Die souveränen Fürstenhäuser Europas
Los 325

Zuschlag
40€ (US$ 43)

Details

Wrangel, F. U. Die souveränen Fürstenhäuser Europas. Porträtsammlung nebst genealogischen Notizen. (Collection Hasse W. Tullberg). 2 Bde. 5 Bl., 331 S.; 5 Bl., S. 337 - 845. 28 x 22 cm. Mit zahlr. fotograf. Porträts und vielen teils ganzs. Illustr. Grüne OLeinenbände (berieben und etwas bestoßen) mit reicher Gold- und Schwarzprägung sowie KGoldschnitt. Stockholm, Tullberg, 1898-1900.
Die europ. Fürstenhäuser von "Anhalt" bis "Württemberg" in Porträts und Emblemen. – Gutes Exemplar; mit Besitzvermerk.

Lot 326, Auction  117, Cassel, Aron, Rede, gehalten am 11. November 1866 zur Feier des Friedensfestes

Cassel, Aron
Rede, gehalten am 11. November 1866 zur Feier des Friedensfestes
Los 326

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

JUDAICA
Cassel, A(ron). Rede, gehalten am 11. November 1866 zur Feier des Friedensfestes in der Synagoge zu Schwerin a. W. vom Rabbiner Dr. A. Cassel. Herausgegeben zum Besten der von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen gegründeten Stiftung für Juvaliden. 16 S. Geheftet. Berlin, R. Boll, o. J. (1866).
Erste und einzige Ausgabe des überaus seltenen Judaicums, einer Rede des Rabbiners Aron Cassel (1817-1896) anlässlich des auch in seiner Schweriner Synagoge gefeierten Friedensfests nach dem Deutsch-Österreichischen Krieg und dem Sieg Preußens über Habsburg, der mit der Gründung des Norddeutschen Bundes einherging, was bekanntlich dann 1871 zu der sog. kleindeutschen Lösung und der Gründung des deutschen Kaiserreichs führt.
Cassel stammt aus dem westpreußischen Schlochau, ging "1832 nach Posen zum Studium an der Jeschiwa von Akiba Eger, nimmt auch Privatunterricht in den Schulfächern, August 1836 ordiniert von Rabbi Öttinger in Berlin. 25. Oktober 1843 imm. Berlin und Triennium, um 1848/49 Rabbi in Schwetz, Prov. Westpreußen ...[und] 1858 Rabbiner in Schwerin a. d. Warthe". Er war "Teilnehmer der reformorientierten Kasseler Rabbiner-Versammlung von 1868" und ist seit 1871 in Berlin ansässig" (Biographisches Handbuch der Rabbiner, BHR I/1, 226). – Geringe Knickspuren, winzige Randläsuren, gutes Exemplar, kaum fleckig, sauber.

Feldgebetbuch
für die jüdischen Mannschaften des Heeres
Los 327

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Feldgebetbuch für die jüdischen Mannschaften des Heeres. Herausgegeben vom Verband der Deutschen Juden. 2 Teile in 1 Heft. 29 S.; 23 S. 13 x 9,5 cm. OBroschur mit Leinenbezug und neuerem Deckelschild. Berlin, H. Itzkowski, 1914.
Versammelt auf 29 Seiten in deutscher Sprache Morgen-, Abend- und Nachtgebete, ein Tischgebet, einen Sabbat- und Festpsalm, Gebete zum Neumond und zu Bußtagen, weitere Psalmen, ein Chanukkalied und Volkslieder. Es folgen 23 Seiten mit hebräischen Gebeten. – Papierbedingt stark gebräunt; insgesamt gutes Exemplar.

Herz, Markus
An die Herausgeber des hebräischen Sammlers über die frühe Beerdigung der Juden
Los 329

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

Herz, Markus. An die Herausgeber des hebräischen Sammlers über die frühe Beerdigung der Juden. Des Sammlers vierten Jahrganges erste Zugabe. 35 S. 17 x 9,8 cm. Marmorpapier-Broschur d. Z. (berieben). Berlin, Orientalische Buchdruckerey, 1787.
Sehr seltene, meist nur im Nachdruck (München, Saur, 2008) in öffentlichen Bibliotheken nachweisbare Medizinisch-religiöse Schrift von 1747-1803 von dem Arzt, Philosophen und Aufklärer Markus (auch Marcus) Herz (1747-1803), dessen Gattin die Schriftstellerin und bedeutende Salonnière Henriette Herz (1764-1847) war. Eine zweite Ausgabe erschien im Folgejahr 1788. – Gebräunt, leicht fingerfleckig, sonst wohlerhalten. Selten.

Lot 330, Auction  117, Holzschuher, Heinrich, Das Schabbesgärtle vun unnere Leut. Erste Ausgabe

Holzschuher, Heinrich
Das Schabbesgärtle vun unnere Leut. Erste Ausgabe
Los 330

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

(Holzschuher, Heinrich, Pseud.: Itzig Feitel Stern). Das Schabbesgärtle vun unnere Leut, eppes mit e Rorität Geblumes fürn Broutschmuck. E. Chitische Meloche. XVI, 207 S., 1 Bl. Mit koloriertem lithographischen Frontispiz, kolorierter Titelvignette und 4 (1 mehrfach gefaltete) kolorierte lithographischen Tafeln. 19 x 11,5 cm. Marmorierter Pappband um 1900 (beschabt, berieben, mit erneuertem schwarzen Lederrücken, Remboîtage). Meissen, Friedrich Wilhelm Goedsche, 1832.
Goedeke XV, 1129, 8 und 1130, 12. – Erste Ausgabe eines der einflussreichsten, in der Folge vielfach wieder aufgelegten Antisemiticums, als dessen Autor meist der Schriftsteller Johann Heinrich Christoph Holzschuher (1798-1847) aus Wunsiedel gilt. Es könnte sich aber auch um den fränkische Freiherrn und Landrichter Johann Friedrich Sigmund von Holzschuher (1796-1861) handeln, der unter dem Pseudonym Itzig Feitel Stern veröffentlichte (vgl. Weller 540).
Die große Falttafel (31,5 x 38 cm) mit zwölf szenischen Darstellungen, auf Titel, Frontispiz und den drei Tafeln mit weiteren neun querformatigen Szenen, jeweils mit einem Sinnspruch darunter. – Stark gebräunt, braunfleckig, finger- und schmutzfleckig, stärkere Wasserränder und Gebrauchsspuren, die Falttafel mit Einrissen an Falzen, ebenfalls fleckig und mit kleinen Läsuren, insgesamt aber ordentliches Exemplar, sehr selten.

Lot 331, Auction  117, Hopfer, Daniel und Funck, David, Die Sprich Salomo das XI Capitel Wer Korn inhelt dem flüchen die Leit

Hopfer, Daniel und Funck, David
Die Sprich Salomo das XI Capitel Wer Korn inhelt dem flüchen die Leit
Los 331

Zuschlag
320€ (US$ 344)

Details

Hopfer, Daniel. "Die Sprich Salomo das XI Capitel Wer Korn inhelt dem flüchen die Leit aber Segen kompt uber den so es verkafft". Radierung auf Büttenpapier. Plattengröße ca. 20,4 x 27,9 cm. Blattgröße ca. 20,8 x 28,8 cm. Nürnberg, David Funck, um 1680.
Vgl. Bartsch 1802-1821, 30. Hollstein, German, IV, II. Eyssen 1904, 31. – Der Spruch des Königs Salomon "Wer Korn zurückhält, dem fluchen die Leute; aber Segen kommt über den, der es verkauft" (11, 26) illustriert von dem Augsburger Waffenätzer, Radierer und Holzschneider Daniel Hopfer dem Älteren (1470-1536), hier in einem besonders kraftvollen, schönen Druck des Nürnberger Verlegers David Funck (1642-1709), der bekannterweise als Nachfahre des Künstlers im 17. Jahrhundert etwa 230 Platten von der Familie Hopfer aufkaufte, die er dann mit einer Nummer versah (hier "29") und auf dem typischen Schellenkappen-Papier abdrucken ließ (Zustand II-Drucke). Hopfer war vor allem dadurch bekannt, dass er als Erfinder der Ätzradierung galt, die er auch in dieser Serie zur Anwendung brachte.

Der Spruch Salomonis ist in Versalien mit der Jahreszahl "MDLXXXIIII" (1534) versehen, in die dann später noch in die Platte ein "C" (1634) eingebracht wurde, wohl um die Platte aktueller zu machen. Vor einer Stadtsilhouette mit Augsburger Häusern (unverkennbar eine Anspielung auf den Rathausturm) lagert ein reicher Kornhändler links im Bild, schon angefressen von fürchterlichen Teufelchen, während er den Schatz seiner zum Turm aufgestapelten Kornsäcke dem Volke verweigert. Vor ihm fordern die Menschen ihren Anteil, rechts wird das Korn weise verteilt. – Oben der Plattenriss und ein kleiner Einriss im Papier, oberer Rand fest auf Pappe montiert, sonst lose, minimale Knicke, kaum fleckig oder gebräunt, insgesamt sehr schönes Exemplar dieses eindrucksvollen Blattes im Zustand II, oben die Initialen mit der Augsburger Zirbelnuss "D.H.". Seltenes Judaicum.

Lot 332, Auction  117, Jahrbuch für die jüdischen Gemeinden Preußens, auf das Jahr 5618 [und] 5618

Jahrbuch für die jüdischen Gemeinden Preußens
auf das Jahr 5618 [und] 5618
Los 332

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Jahrbuch für die jüdischen Gemeinden Preußens auf das Jahr 5618 [und] 5618. 2 Teile in 1 Band. 144, IV, 183 S. 15,5 x 10,5 cm. Leinen d. Z. (stärker beschabt und bestoßen, Bezugsfehlstellen). (Berlin, Veit für Julius Sittenfeld, 1857-1859).
Der vollständige zweite und dritte Jahrgang des Jahrbuchs für die jüdischen Gemeinden Preußens, das insgesamt in drei Bänden zwischen 1856 und 1859 in Berlin erschienen war und ein interessantes "Zeugnis für die Geschichte des jüdischen Volkes außerhalb des Staates Israel" darstellt, wie die Berliner Staatsbibliothek das zwar im Katalog erwähnte, aber als Kriegsverlust gekennzeichnete Werk nennt. Demnach erschien noch ein erster Jahrgang für das jüdische Jahr 5617 (1856/57) sowie die beiden hier vorhandenen Jahrgänge 5618 (1857/58) und 5619 (1858/59). – Innengelenke brüchig, stärker gebräunt, feucht- und stockfleckig, angestaubt und mit kleinem Besitzvermerk. In kaum einer Bibliothek weltweit vorhanden (über den KVK können wir nur vier Exemplare nachweisen).

Lot 333, Auction  117, Jüdische Bücherei, 3 Bände der Reihe

Jüdische Bücherei
3 Bände der Reihe
Los 333

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Jüdische Bücherei. Drei Bände der Reihe in der Vorzugsausgabe auf Bütten. 22 x 18 cm. OLeinen (teils minimal angestaubt). (Berlin), Verlag für Jüdische Kunst und Kultur Fritz Gurlitt, (1920).
Enthält: Bd. I. Leon da Modena. Eldad und Madad oder Der bekehrte Spieler. Übersetzt von Bath-Hillel. - Bd. III. Hans Holbein d. J. Bilder zum Alten Testament. - Band 23. Die Zerstörung Jerusalems aus dem Buche Zeena U'Reena. Deutsch von Alexanders Eliasberg. – Sehr gut erhaltene Exemplare.

Lot 334, Auction  117, Kaplan, Joseph, Megillat' Ester

Kaplan, Joseph
Megillat' Ester
Los 334

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Kaplan, Joseph. - Megillat' Ester. Haq-qíssutim me'et Josef Q'apl'an, has.-sijjurīm me'et Mohr (hebraice: Buch Esther von Joseph Kaplan hrsg.) 66 S. Mit reichem Buchschmuck und 12 ganzseitigen Illustrationen von Joseph Kaplan, alles in Gründruck auf Kunstdruckpapier. 24 x 16 cm. Illustrierte OBroschur (Rücken brüchig, etwas fleckig und gebräunt, leicht abgegriffen). Leipzig, Kadimah (Joseph Kaplan), 1932.
Buchkünstlerisches Meisterwerk des Malers, Illustrators, Buchkünstlers und Verlegers Joseph Kaplan (1900-1980). – Im Block sauber, wohlerhalten und frisch, unbeschnitten, in Blockbuchmanier gebunden. Von großer Seltenheit.

Lot 335, Auction  117, Lewis, Ludwig, Hokhmat Yisrael oder Moralische, Religiöse und Messianische Lehren

Lewis, Ludwig
Hokhmat Yisrael oder Moralische, Religiöse und Messianische Lehren
Los 335

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Lewis, Ludwig. Hokhmat Yisrael (hebraice: "Die Weisheit Israels) oder Moralische, Religiöse und Messianische Lehren Jüdischer Schriftsteller aus dem Talmud, dem Sohar, den Midraschim, und anderen Werken, übersetzt und herausgegeben von Ludwig Lewis. Bevorwortet von Wilhelm Böhmer und J. G. L. Kosegarten. XXVIII, 172 S. 13,3 x 9,8 cm. Hellblaue Feinseide (Deckel fleckig, Rücken mit Fehlstellen und hs. RSchild) mit aufmontierten Goldprägebordüren an den Kanten (wenige Läsuren). Greifswald, Selbstverlag, 1831.
OCoLC: 45979415 – Von dem Freimaurer Ludwig Lewis (1799-1890) herausgegebenes und umfänglich von Wilhelm Böhmer (1800-1863) und von Johann Gottfried Ludwig Kosegarten (1792-1860) eingeführtes Kompendium "Hokhmat Yisrael" (auch "Hokmat Jisrael" bzw. "Hokhmat Yiśraʾel") als entzückendes Taschenbändchen auf blaugefärbtem Büttenpapier gedruckt und reizend gebunden.

Lot 336, Auction  117, Rabbi ben Joseph, Pavel, Histoire de la Pomme. Extraite d'un Manuscrit Caldéen

Rabbi ben Joseph, Pavel
Histoire de la Pomme. Extraite d'un Manuscrit Caldéen
Los 336

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Rabbi ben Joseph, Pavel. "Histoire de la Pomme. Extraite d'un Manuscrit Caldéen. Intitulé Histoire du Monde. Traduite Pav. Rabbi ben Joseph". Französische Handschrift auf Papier. 6 nn. Bl. (le w.) mit 7 S. Titel und Text. 22 x 17 cm. Gefalzt, Doppelblätter lose. Amsterdam 1743.
Interessante Transkription und Übersetzung einer kleinen Liebesgeschichte im Obstgarten von einem jüdischen Rabbiner, der sich "Pav. (Pavel?) ben Joseph" auf dem Titel nennt. Der Text soll zurückgehen auf ein chaldäisches Manuskript, also eine Handschrift in einer der semitischen Ursprachen der Bibel. Die Chaldäer waren ein semitisches Volk in Südmesopotamien im ersten Jahrtausend vor Christus, im Gebiet des heutigen Iran. So erinnert der Text auch nicht zuletzt an das biblische Hohelied Salomonis:
"Dans ce Jardin delicieux où la nature naissante et étalait ses agéemens dans toute leur Variété, Ezelinde et Dama nouveaux habitans de ces lieux enchantés ne goutèrent cependant qu'une joye stupide que la surprise et l'admiration produisent ordinairement...".
Auch die Lücken in dem Originalmanuskript gibt der Rabbi ben Joseph an: "il y a une Lacune considérable au Manuscrit". – Papier gebräunt, leicht fleckig, sehr saubere Schrift, gut lesbar. Selten, für uns ist der Text nicht im Druckt nachzuweisen.

Wir deutschen Juden
Mit 14 ganzseitigen Illustrationen in Schwarz und Grün.
Los 338

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Wir deutschen Juden 321-1932. (Herausgegeben vom Centralverein Deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, Berlin). 48 S. Mit 14 ganzseitigen Illustrationen in Schwarz und Grün. 15,3 x 21,8 cm. Kartonbroschur (mit Knicken, etwas abgegriffen, winzige Einrisse, fleckig) mit farbiger VDeckelillustration. (Berlin, Centralverein Dt. Staatsbürger jüdischen Glaubens), o. J. (d. i. 1932).
Interessante Publikation kurz vor dem totalen Zusammenbruch deutscher Zivilisation, herausgegen von dem "Centralverein Deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens" in der Emserstraße 42 im Berliner Westbezirk Wilmersdorf. Mit ihr wurde der Versuch unternommen, dem immer mehr Zulauf gewinnenden Nationalsozialismus und mit diesem verbundenen Antisemitismus mit belegbaren Argumenten entgegenzutreten und den unermesslich vielfältigen Segen, den das Judentum für Deutschland, dessen Kultur, Kunst, Musik, Wissenschaft und Wirtschaft (mal ganz abgesehen von der patriotischen Beteiligung der Juden im Ersten Weltkrieg) gebracht hat, vor Augen zu führen. Mit Kapiteln "Seit mehr als 1600 Jahren auf deutscher Erde", "Anteil der Gefallenen im 1. Weltkrieg", "Juden als Mitschöpfer deutscher Kultur", "Juden in Staats- und Rechtswissenschaft", "Juden in der Naturwissenschaft", "Juden in der Kunst", "Juden als Forscher", "Juden im Sport", "Religion tätiger Nächstenliebe". Mit hübschen Zeichnungen als "positive Karitaturen". – Papierbedingt stärker gebräunt, leicht fleckig, eselsohrig, etwas unfrisch.

Lot 342, Auction  117, Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orléans, Anekdoten

Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orléans
Anekdoten
Los 342

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orléans. Anekdoten vom französischen Hofe vorzüglich aus den Zeiten Ludwigs des XIV. IV, 410 S. 19,5 x 12 cm. Halbleder d. Z. (leicht berieben und etwas stärker bestoßen) mit 2 goldgeprägten RSchildern und RVergoldung. "Strasburg" (d. i. Braunschweig), o. Dr. (Schulbuchhandlung), 1789.
Hayn-Gotendorf V, 482. Holzmann-Bohatta I, 1714. Nicht bei Fromm. – "Äußerst wichtig für die Kultur- und Sittengeschichte. Besonders bemerkenswerth sind die beiden letzten französischen Briefe, die sich aus guten Gründen nicht übersetzen lassen" (Hayn-Gotendorf). Behandelt ferner auch die legendäre "Masque de Fer". – Vorsätze leimschattig, gestempelt, mit altem Eintrag. Titel gestempelt. Vereinzelt etwas braun- und tintenfleckig. Teilweise mit blassen Bleistiftanmerkungen versehen. Modernes Exlibris. Hübsch gebunden.

Lot 343, Auction  117, Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orléans, Fragmens de lettres

Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orléans
Fragmens de lettres
Los 343

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Elisabeth Charlotte, Herzogin von Orléans. Fragmens de lettres originales 1715 à 1720. 2 Tle in 1 Bd. XVI, 262 S.; 299 S., 2 Bl. 18,5 x 12 cm. Marmor. Interims-Ppbd d. Z. (berieben). Paris, Maradan. 1788.
Brunet VI, 23825. Gay-Lemonier II, 349f. – Seltene erste Ausgabe. "Äußerst wichtig für die Kultur- und Sittengeschichte" (Gay-L. II, 349). Behandelt ferner auch die legendäre Masque de fer. Elisabeth Charlotte von der Pfalz (genannt Liselotte von der Pfalz) geboren am 27. Mai 1652 in Heidelberg gestorben am 8. Dezember 1722 in Saint-Cloud. Bekannt wurde Liselotte vor allem durch ihre mehr als 4000 erhaltenen urwüchsigen Briefe über das Leben am französischen Hof. Nach dem Tod ihres kinderlosen Bruders, Kurfürst Karl, 1685 führten die von Ludwig XIV. in ihrem Namen erhobenen Erbansprüche auf pfälzische Gebiete zum „Pfälzischen Erbfolgekrieg", bei dem französische Truppen Liselottes Heimat verwüsteten. – Unbeschnittenes Exemplar, zeitbedingt gebräunt bzw. etwas fleckig.

Lot 344, Auction  117, Guillot de la Chassagne, Ignace-Vincent, Les amours traversés histoires interessantes

Guillot de la Chassagne, Ignace-Vincent
Les amours traversés histoires interessantes
Los 344

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

(Guillot de la Chassagne, Ignace-Vincent). Les amours traversés histoires interessantes dans lesquelles la vertu ne brille pas moins que la galanterie. 2 Teile in 1 Band. 256 S.; 244 S. 16,5 x 11 cm. Leder d. Z. (etwas stärker berieben, Kapitale bestoßen) mit RVergoldung. Den Haag, Jean Neaulme, 1741.
Erste Ausgabe der Sammlung galanter Erzählungen. – Titel mit Besitzeintrag "Stolberg". Wenige Blatt mittig mit Feuchtigkeitsrand, sonst nur vereinzelte Flecken und insgesamt wohlerhalten.

Karikaturen
Sammlung von ca. 200 französischen Karikatur-Einzelblattern in Originalgrafiken
Los 345

Zuschlag
2.400€ (US$ 2,581)

Details

Karikaturen. Sammlung von ca. 200 deutschen, französischen, englischen Karikatur-Einzelblattern in Originalgrafiken, oft handkoloriert. Zwischen ca. 30 x 20 und 40 x 50 cm. Frankreich, Deutschland, England 1780-1880.
Umgfangreiche "Bildersammlung" der geistreichsten Karikaturen verschiedener deutscher, französischer Künstler, meist in Original-Lithographie, teils aber auch als Aquatinta, in Schabkunst, Holzschnitt oder Holzstich, einige davon koloriert.

Aus den Zeitschriften "La Caricature", aus der Folge "Fleurs Fruits & Légumes du Jours par Alfred le Petit", aus englischen und deutschen Karikaturzeitschriften und Magazinen der Zeit. Mit berühmten Blättern wie "Tagesordnung vor der Paulskirche während den Waffenstillstandsverhandlungen", "The Monkey System of 'Every one for himself ant the expense of his neighbor!", "Jason aided by Medea, caries off the Golden-Fleece", "Der Reichs-Kanarienvogel - Singt wenig, spricht viel, und lebt von Diäten" (die vielfach abgebildete, gesuchte Karikatur auf den Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung Gustav Adolph Rösler; 1818-1855) hier in hübschem Kolorit (abgebildet bei Wikipedia), dabei auch das geradezu ikonische Blatt der "European Powers" von Thomas Rowlandson (1757-1827) "An Imperial Stride" und unendlich viel mehr - ein Kaleidoskop durch die Geschichte, Politk und die Sitten vom Ende des 18. bis Ende des 19. Jahrhunderts. – Teils Einzeldrucke, teils leicht spätere (wiewohl handkolorierte, lithographierte) Wiederabdrucke, meist aber Originale in Erstdrucken, aus den entsprechenden Zeitschriften, hier und da verso mit typographischem Text, teils mit Knickspuren oder etwas knapp beschnitten, selten mit Rissen, hier und da etwas gebräunt und fleckig, insgesamt aber zuallermeist frisch und sauber, in leuchtenden Farben koloriert.

Love's perpetual almanack,
according to the astronomica observations of Cupid
Los 346

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

Love's perpetual almanack, according to the astronomica observations of Cupid, calculated for the meridian of the heart. By Amorous Gay (Pseudonym). 6 Bl., 163 S., 1 Bl. Titel in Schwarzund Rot. Leder d. Z. (beschabt, Rücken unfachmännisch überklebt). London, R. Palmer, 1716.
Kurioser "Liebesalmanach" im Stil astronomischer Taschenalmanache des Barock, zusammengestellt gemäß den "Längenkreisen des Herzens" (Untertitel). Enthält u. a. eine Liebesvorhersage für jeden Monat im Jahr, Liebe in den vier Jahreszeiten, zahlreiche amourös-botanische Beschreibungen aphrodisischer Pflanzen, Blumen und Früchte aus dem "Obstgarten der Liebe", ferner über "Liebesmessen" in den europäischen Ländern, über "Liebesgeld" als Währung etc. – Braunfleckig, Vorsätze leimschattig. - Sehr selten.

Lot 347, Auction  117, Maria, Inge, Der Schrei nach dem Kinde

Maria, Inge
Der Schrei nach dem Kinde
Los 347

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Maria, Inge. Der Schrei nach dem Kinde. 21 S., 5 Bl. (Anzeigen). 17 x 14 cm. OBroschur (geringe Randläsuren). Leipzig, Nachfolger Seemann, 1902.
Einzige Ausgabe der kritischen Betrachtungen über Stand und Aufgaben der Frau in der modernen Gesellschaft. Unter dem nicht aufschlüsselbaren Pseudonym Inge Maria erschienen ebenda 1902 Und Du sollst fruchtbar sein und 1906 Advent. – Papierbedingt etwas gebräunt.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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