Lettres d'une dame de qualité sur sa vie mondaine et sa vie penitente à son directeur, et la réponse du directeur; avec des reflexions morales. 19 Bl., 290 S. Titel in Rot und Schwarz. 14,5 x 9 cm. Marmorierter Lederband d. Z. mit ornamentaler RVergoldung, goldgeprägtem RSchild und Wappensupralibros auf beiden Deckeln. Köln, Baltazar d'Egmont, (um 1750).
Einzige Ausgabe der anonym verfassten moralischen Reflexionen. – Wohlerhaltenes Exemplar im Lederband mit drei gekrönten Bourbonenlilien mit umschließender Arabeske im Medaillon.
Longus. Les amours pastorales de Daphnis et Chloé. Translatées en François par J. Amyot. 2 Bl., 176 S. Mit Kupfertitel und 28 (13 doppelblattgroßen) Kupfertafeln. 14,5 x 9 cm. Hellbrauner geglätteter Maroquinband d. Z. (Rücken nachgedunkelt) mit Fileten- und floraler RVergoldung. "Londres" (d. i. Paris), o. Dr., 1779.
Sander 1230. Cohen-Ricci 654 ("Réproduction des figures du Régent"). – Dekoratives gebundenes Exemplar mit den Illustrationen nach Philippe d'Orléans. Am Schluss das berühmte erotische petit-pieds Kupfer. – Stellenweise etwas gebräunt.
Melissantes (d. i. Johann Gottfried Gregorii). Curieuser Affecten-Spiegel, oder auserlesene Cautelen und sonderbahre Maximen, die Gemüther der Menschen zu erforschen, und sich darnach vorsichtig und behutsam aufzuführen. 7 Bl., 682 S., 19 Bl. (Register). Text in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Portrait-Frontispiz von Johann Benjamin Brühl. 17 x 10,5 cm. Pergament d. Z. (gering fleckig). Frankfurt und Leipzig (d. i. Arnstadt), Ernst Ludwig Niedt, 1720.
Hayn-Gotendorf IV, 478. Holzmann-Bohatta 179. – Kollationsgleicher zweiter Druck seines zuerst ebenda 1715 erschienenen Benimmratgebers (vgl. VD18 10860673), in welchem Melissantes schon drei Generationen vor Knigge allgemeine Verhaltensregeln für die Öffentlichkeit und am Hofe formuliert und Erziehungsratschläge für die Jugend gibt. Der Geograph, Historiker und Volksaufklärer Gottfried Gregorii (1685-1770) verfasste u. a. 1711 Das jetzt florirende Thüringen, einen der frühesten deutschsprachigen Reiseführer mit Details zu Sehenswürdigkeiten, Geschichte, Unterkünfte und Bibliotheken. Zudem gilt er als Mitbegründer der Kartenkunde, seine Orographia von 1715, eine Beschreibung der berühmtesten Berge in alphabetischer Ordnung, gilt als eine der ersten geographischen Spezialenzyklopädien. – Fl. Vorsatz mit barockem Besitzeintrag, erste Blatt im unteren Schnitt leicht gestaucht. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.
Michaelis, Johann Benjamin. Sämmtliche poetische Werke. Erste vollständige Ausgabe. Mit 4 Kupfertiteln und 4 gestochenen Frontispices. 14,5 x 9 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit floraler RVergoldung und 2 goldgeprägten RSchildern. Wien, Ignaz Alberti für Franz Anton Schrämbl, 1791.
Goedeke IV/1, 111, 37, 12. NDB XVII, 434f. – Erste Werkausgabe des jung gestorbenen und heute kaum mehr bekannten Halberstädter Dichters Johann Benjamin Michaelis (1746-1772): Seine "Fabeln, deren Stoffe er teils der Überlieferung entnahm, teils selber erfand, bewegten sich in den von Hagedorn, Gellert und Gleim vorgezeichneten Bahnen. Einige gewannen eine Zeitlang Volkstümlichkeit. An seine Kinderfabeln konnte die Biedermeierzeit wieder anknüpfen. Schon früh schrieb er auch Verssatiren, und später nahm er sich vor, sein 3. und 4. Lebensjahrzehnt ganz dieser Dichtart zu widmen, so daß Gleim die Hoffnung hegen konnte, einst in ihm den deutschen Juvenal gefeiert zu sehen. Komische Opern und Operetten nannte er seine Singspieltexte, deren erster, 'Walmir und Gertraud', von Anton Schweitzer komponiert, als Versuch gedacht war, 'die rührende Komödie in das lyrische Drama überzutragen.' Erwähnung verdienen noch die 'Poetischen Briefe', die Michaelis in seinem letzten Lebensjahr allmonatlich herauszugeben begann. Teils sind sie anakreontisch gehalten, wie die sich mit Jacobis 'Pastor-Amor' beschäftigenden, teils nähern sie sich dem Lehrgedicht" (NDB). – Kupfertitel in Band I lose. Vereinzelte Stockflecken, insgesamt sauber und wohlerhalten. Dekorative Bändchen.
Montaigne, Michel de
Gedanken und Meinungen über allerley Gegenstände
Los 2095
Zuschlag
780€ (US$ 839)
Montaigne, Michel de. Gedanken und Meinungen über allerley Gegenstände. Ins Deutsche übersetzt (von Johann Joachim Christoph Bode). 7 Teile in 6 Bänden. Mit 2 gestochenen Portrait-Frontispices. 19 x 11 cm. Halbleder d. Z. (Bände VI und VII mit kleiner Läsur am oberen Kapital, Deckelbezugspapiere stärker berieben und beschabt) mit RVergoldung und 2 goldgeprägten RSchildern. Berlin, F. T. Lagarde, 1793-1799.
Goedeke IV/1, 587, 22. Fromm 18265. – Erste Ausgabe dieser deutschen Übertragung von Montaignes Hauptwerk, mit Zusätzen von Carl August Böttiger. Band I mit einem Portrait Montaignes, Band VI mit einem Portrait des Übersetzers Johann Joachim Christoph Bode (1731-1793) von Johann Heinrich Lips nach Heinsius. Mit dem 1799 erschienenen Registerband von Immanuel Fritze. – Vorsätze schwach leimschattig, sonst wohlerhalten und sauber. Exlibris.
Moscherosch, Johann Michael
Wunderliche und wahrhaftige Gesichte Philanders von Sittenwald.
Los 2096
Zuschlag
260€ (US$ 280)
Moscherosch, Johann Michael. Wunderliche und wahrhaftige Gesichte Philanders von Sittenwald, das ist Straff-Schrifften. 2 Bände. 24 Bl., 932 (recte 907) S.; 8 Bl., 709 S., 12 Bl. Mit 2 Kupfertiteln (in Pag.), 11 Kupfertafeln und zahlreichen Textholzschnitten. 15,5 x 9,7 cm. Pergament d. Z. (leicht angestaubt und stellenweise an den Kanten etwas angeplatzt) mit goldgeprägtem RSchild und 2 Metallschließen. Straßburg, Josias Städel, 1665-1677.
Dünnhaupt IV, 2853, 1.I.6. und 2854, 1.II.4. Hayn-Gotendorf, VI, 332. Bechthold 24f. – Sechste rechtmäßige Ausgabe seines bekanntesten Werks, eine Sammlung von vierzehn ab 1640 veröffentlichten satirischen Erzählungen. "Die beiden Teile von 1677 und 1665/1666 gehören zusammen und müssen als eine einzige Ausgabe, und zwar als die letzter Hand betrachtet werden" (Bechthold). Johann Michael Moscherosch (1601-1669) veröffentlichte unter seinem Pseudonym Philander von Sittewalt zahlreiche Aufsätze, Gedichte und Erzählungen in lateinischer und deutscher Sprache. – Beide Bände mit gravierendem Bindefehler: der Textteil ab Seite 513 ist jeweils im anderen Band eingebunden, also S. 513-932 von Band I gehört richtigerweise in Band II und vice versa. Die korrekte Kollation von Band I ist: 24 Bl., 709 S., von Band II: 10 Bl., 931 (recte 907) S. In Band I Kupfertitel und typografischer Titel im unteren Rand mit kleinem Wurmgang (verso hinterlegt). Stellenweise mit verblassten Feuchtigkeitsrändern. Die Seiten 37 bis 42 und ab Seite 739 ff. im unteren Rand mit stärkerem Wurmfraß (mit Text- und Darstellungsverlust). Vereinzelt mit Textunterstreichungen von alter Hand, durchgehend gebräunt, teils auch stärker, leicht fingerfleckig. Band II durchgehend etwas stärker gebräunt und leicht braunfleckig.
Ovidius Naso, Publius
P. Ovidii Nasonis Deß Uralt-berühmten/ vortrefflichen/ und Aller-Sinnreichesten/ Lateinischen Poeten Metamorphoses Oder Wunder-würdige Gestalt-Veränderungen Der Menschen/ Thier und anderer Creaturen
Los 2097
Zuschlag
500€ (US$ 538)
Ovidius Naso, Publius. Metamorphoses oder wunder-würdige Gestalt-Veränderungen der Menschen, Thier und anderer Creaturen. 9 Bl., 113 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, gestochenem Portrait und 111 Textkupfern von Matthias Greischer. 30 x 19 cm. Leder d. Z. (stärker berieben und bestoßen, Kapitale zerschlissen) mit RVergoldung. Salzburg, Johann Baptist Mayr, 1685.
VD17 12:624273Y. Graesse V, 81. Nicht bei Landwehr. Vgl. Nagler, Monogramme IV 1849. – Seltene Salzburger Ausgabe der Metamorphosen mit den allegorischen Kupfern von Matthias Greischer (1659-1712). Wir dürfen hier die frdl. Auskunft eines Fachmanns zitieren: "[Bei der Katalog-Abbildung] handelt [es] sich um einen Stich von Crispin van de Passe, auf dem die Fabel vom Raub der Proserpina durch Pluto (im 5. Buch) dargestellt wird. Es ist die Szene, in der Pluto aus Zorn seine Rosse antreibt und sein Zepter auf den Grund der Quelle der Arethusa schleudert. Die kleine Entdeckung dabei war: der Stich von Crispin van de Passe (etwa in der Ausgabe Paris 1622, Chez la veuve M. Guillemot, Seite 135, oder in der älteren Ausgabe Köln 1602) und der in Ihrem Katalog abgebildete Stich von Matthias Greischer (Salzburg 1685) sind einander gleich, nur seitenverkehrt. Offenbar ist das Bild von Crispin van der Passe das Original und die Darstellung von Greischer die seitenverkehrte Kopie". – Gering gebräunt und stockfleckig, stellenweise mit Einriss im unteren Innensteg.
Platen, August Graf von. Ghaselen. 38 S., 1 w. Bl. 22 x 14 cm. Interimsbroschur d. Z. Erlangen, Carl Heyder, 1821.
Goedeke VIII, 684, 14. Borst 1374. – Erste Ausgabe von Platens bahnbrechendem Versuch, persische Versformen in deutsche Sprache zu überführen: "Als Frucht seiner orientalischen Studien erschienen Erlangen 1821 die 'Ghaselen', denen er 1824 'Neue Ghaselen' folgen ließ; Goethe inspirirte Eckermann’s rühmende Recension 'Kunst und Alterthum' IV, 3, 159, nachdem er selbst III, 3, 175 Platen’s Ghaselen als 'wohlgefühlt, geistreich, dem Orient vollkommen gemäße, sinnige Gedichte' gerühmt hatte. Das Formengebiet der deutschen Dichtkunst war durch dieses erste Auftreten Platen’s erweitert worden und die 'Neuen Ghaselen' bewiesen bereits, daß er jede Form auch mit Gehalt zu füllen wisse" (ADB XXVI, 246). "Der literarische Rang Platens basiert auf seiner Lyrik, deren spezifischen Charakter die von J. Link geprägte Formel 'Sinngebung durch artistische Form' genau bezeichnet. Neben Liedern und Balladen sind vor allem Ghaselen zu nennen, eine persische Gedichtform, die Platen gemeinsam mit Rückert für die deutsche Literatur gewonnen hat" (NDB XX, 511). – Wohlerhaltenes Exemplar im unbeschnittenen und lediglich gefalzten Druckzustand.
Proelss, Johannes. Am Meer. Seaside-Skizzen und Nordsee-Bilder. VI, 214 S., 1 w. Bl. 17 x 11,5 cm. OLeinen mit Gold- und Schwarzprägung. Leipzig, H. Foltz, 1878.
Kosch XII, 332. – Erste Ausgabe der Schilderung einer England-Reise des langjährigen Redakteurs der "Gartenlaube" und Literaturhistorikers (1853-1911), der als Verfasser des 1892 erschienen Monographie über "Das junge Deutschland" in Erinnerung geblieben ist. – Fl. Vorsatz mit Besitzvermerk, das letzte Blatt mit Notiz von alter Hand. Insgesamt sehr gutes Exemplar.
Rabener, Gottlieb Wilhelm. Satiren. 8 Teile in 4 Bänden. Mit Kupfertitel, gestochenem Frontispiz, 3 gestochenen Titelvignetten und 39 (8 ankoloriert) Kupfertafeln von S. H. Grimm. 16 x 11 cm. Strukturgeprägte Halbleinenbände um 1850 mit goldgeprägtem RTitel. Bern, Beat Ludwig Walthard, 1765-1766.
Rümann 885. Vgl. Goedeke IV/1, 41, 3. – Erste Ausgabe mit diesen Illustrationen. Berühmte und häufig aufgelegte Sammlung satirisch-zeitkritischer Aufsätze und Briefwechsel, u. a. über Druckstöcke, Jonathan Swift, "Von der wahren Beschaffenheit eines vernünftigen Bürgers" etc. – Schönes und sauberes Exemplar.
Racine, Jean. Oeuvres avec des commentaires, par M. Luneau de Boisjermain. 7 Bände. Mit gestochenem Portrait nach B. Santerre von C. Gaucher und 12 Kupfertafeln nach H.-F. Gravelot. 19,5 x 12,5 cm. Leder d. Z. (minimal berieben, teils etwas fleckig) mit reicher RVergoldung, 2 goldgeprägten RSchildern und Stehkantenvergoldung. Paris und London, Cellot, 1768.
Sander 1643. Cohen-Ricci 847ff. Lewine 441. – Erste Ausgabe mit den Gravelot-Illustrationen. – Minimal stockfleckig.
Richter, Georg Karl A. von. Gedichte. Herausgegeben und mit biographischen Notizen begleitet von Karl Th. Winkler. 5 Bl., XXXII, 116 S. Mit gestochenem Portrait. 18,5 x 12 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben) mit goldgeprägtem RTitel. Dresden, Arnold, (1807).
Goedeke VII, 308, 114, 2. – Erste Ausgabe dieser posthum erschienenen, dem Landesherrn Carl August zugeeigneten Ausgabe der Gedichte des Verfassers der Sachsenhymne (1760-1806). Mit einem Subskribentenverzeichnis (darunter ein "Holzverwalter Schubert"). – Vereinzelt etwas stockfleckig, insgesamt gutes Exemplar.
Saavedra Fajardo, Diego de und Sadeler, Johannes
Idea de un Principe Politico-Christiano. Representada en cien empresas. Dedicada Al Principe de Las Españas Nuestro Senor.
Los 2105
Zuschlag
900€ (US$ 968)
Saavedra Fajardo, Diego de. Idea de un principe politico christiano. Representada en cien empresas. 8 Bl., 711 S., 2 Bl. (Errata). Mit Kupfertitel (in Pag.) und 102 Emblemkupfern von Johannes Sadeler. 22,3 x 16,5 cm. Leder des frühen 18. Jahrhunderts (oberes Kapital mit kleinen Fehlstellen, Gelenke angeplatzt, leicht beschabt und bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. München, Nikolaus Heinrich, 1640.
Palau, VI, 361. Landwehr, German, 515. Praz 483. Heredía 4938. Colmeiro 348. Nicht bei Goldsmiths. – Erste Ausgabe des mehrfach aufgelegten und in zahlreiche Sprachen übersetzten Traktats des spanischen Diplomaten und Schriftstellers Diego de Saavedra Fajardo (1584-1648). Das Werk zählte zu den einflussreichsten spanischen Beiträgen auf dem Gebiet der politischen Prinzipienlehre und gilt als die wichtigste antimachiavellistische Schrift des 17. Jahrhunderts. Dabei lehnt sich das Traktat an die Emblemata politica (1618) von Jakob Bruck Angermunt an und entstand auf Saavedras Reisen in Deutschland als Botschafter. In über hundert Essays wird die Erziehung des Prinzen dargestellt. Saavedra hatte das Buch ehemals für den Sohn König Philipps IV. verfasst. Die vorliegende Ausgabe gehört zu den schönsten spanischen Emblembüchern. Zu den Druckfehlern, die auf den letzten beiden Blättern ausführlich korrigiert werden, bemerkt der Autor: "Por averse impreso este libro en medio de Alemania por Impressores, que no tenían Corrector, ni conocimiento de la lengua Castellana, se han cometido los errores quí notados". – Kupfertitel mit Eckabriss, dieser wieder angesetzt und verso hinterlegt. Zu Beginn in den Ecken leicht knickspurig. Stellenweise mit Feuchtigkeitsrändern, teils auch etwas gebräunt. Die Textkupfer in kräftigen Abdruck. Insgesamt ein sehr schönes Exemplar.
Schlegel, Johannes Elias. Werke. Herausgegeben von Johann Heinrich Schlegel. 5 Bände. Mit 2 gestochenen Titelvignetten. 20,5 x 13 cm. Leder d. Z. (etwas berieben, vereinzelte Schabspuren; Band V gering abweichend gebunden) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Kopenhagen und Leipzig, Mumm, 1761-1770.
Goedeke IV/1, 67, 3. Katalog Hirschberg 70 ("selten so vollständig"). – Erste und einzige Gesamtausgabe. Johann Elias Schlegel (1719-1749), Onkel der Romantikerbrüder August Wilhelm und Friedrich, war ein Schüler und späterer Gegner Gottscheds. Mit seinen Hinweisen auf das englische Drama und das Vorbild Shakespeares gilt er als einer der Erneuerer der deutschen Bühne und in seinen dramaturgischen Ansichten ein Vorläufer Lessings. Enthält Dramen, ästhetische Schriften, die Wochenschrift Der Fremde u. a. Der Band V mit der Biographie vom Bruder und Herausgeber Johann Heinrich. – Wohlerhaltenes Exemplar aus der Fürstlich Stolbergschen Bibliothek Wernigerode, mit entsprechendem Stempel auf dem Titel. Band V etwas später und mit farblich abweichendem Rückenschild nachgebunden.
Seneca. Opera, quae exstant omnia: A Iusto Lipsio emendata et scholiis illustrata. Editio tertia atque ab ultima Lipsi manu. 6 Bl., XXXVI, 893 S., 2 Bl. Mit blattgroßem gestochenem Portrait, Kupfertitel, 2 blattgroßen Textkupfern, gestochener Textvignette und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 37 x 25 cm. Leder d. Z. (etwas berieben und bestoßen, Gelenke restauriert) mit reicher RVergoldung. Antwerpen, Plantin-Moretus, 1632.
Schweiger II, 911. Brunet V, 277. Ebert 20853 (Anmerkung). – Dritter von Plantin veranstalteter Druck der von Lipsius kommentierten Ausgabe. Der Erstdruck dieser Editon erschien ebenda 1605. Mit zwei Portraits von Seneca und einem von Lipsius, gestochen von C. Galle nach Rubens (vgl. Hollstein VII, 59, 279 und 280). – Etwas, teils auch stärker gebräunt und etwas braunfleckig, vorderes Innengelenk angebrochen, zum Schluss hin leicht wasserrandig. Mit französischem Adelsexlibris. Insgesamt gutes Exemplar.
Seume, Johann Gottfried
Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802.
Los 2110
Zuschlag
250€ (US$ 269)
Seume, J(ohann) G(ottfried). Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802. 2 Bl., XVI, 491 (recte: 493) S., 1 Bl. (Errata). Mit gestochenem Titel (in Pag.) mit Vignette von Schnorr von Carolsfeld und gestochenem Frontispiz von Heyl. 20,7 x 12,8 cm. Moderner Kunstlederband. Braunschweig und Leipzig, 1803.
Goedeke V, 419, 68. 10. Borst 958. – Erste Ausgabe dieses noch immer faszinierenden, vom Staub der Jahrhunderte unberührten Berichts eines Aufklärers, der Theologie studierte und auf eine Artillerieschule ging, desertierte und russischer Soldat wurde. Nach einem bewegten Leben starb er 47jährig während einer Kur in Teplice. "Wider meine Absicht bin ich nun hier in Rom." (Seite 135). – Kupfertitel und Frontispiz etwas stockfleckig. Durchgehend am Rand mal mehr, mal weniger braunfleckig, auch mit schwachen Feuchtigkeitsrändern. Wenige Blätter am Außensteg mit leichter Wurmspur. Fl. Vorsatz mit altem Besitzvermerk. Breitrandiger Druck auf schwach bläulichem Bütten.
Shakespeare, William
Sämmtliche Schauspiele; frei bearbeitet von Meyer
Los 2111
Zuschlag
240€ (US$ 258)
Shakespeare, (William). Sämmtliche Schauspiele; frei bearbeitet von Meyer. Vierte Auflage. 38 Teile in 13 Bänden. Mit 38 Kupfertafeln. 14,5 x 10 cm. Pappbände d. Z. (etwas berieben, Ecken leicht bestoßen) mit etwas RVergoldung und roten RSchildern. Gotha u. a., Henning u. a., 1825-31.
"Wohlfeile Taschenausgabe", bearbeitet und herausgegeben von dem bekannten Begründer des "Bibliographischen Instituts" Joseph Meyer (1796-1856): "Der ungemeine Erfolg, den diese [und andere] Publicationen hatten, beruhte, außer dem ungewohnt billigen Preise, hauptsächlich darauf, daß Meyer eine bis dahin in Deutschland unbekannte buchhändlerische Vertriebsmethode: das lieferungsweise Erscheinen größerer Werke und somit das Subscribtionswesen zuerst in Anwendung brachte" (ADB XXI, 603). Für die Shakespeare-Ausgabe bearbeitete Meyer jedoch lediglich Macbeth, Othello und Der Sturm, die Fortsetzung überließ er anderen (vgl. ebenda). Im Verlauf seiner Verlegertätigkeit besorgte Meyer noch zahlreiche Klassiker-Ausgaben, die sich großer Beliebtheit erfreuten. – Teils etwas gebräunt bzw. stockfleckig. Zwei Blätter lose. Insgesamt eine dekorative, in dunkelbraunes Marmorpapier gebundene Ausgabe, komplett mit allen Kupfertafeln.
Skizzenbuch
eines talentierten Amateurs mit Karikaturen und Witzgeschichten
Los 2112
Zuschlag
120€ (US$ 129)
Skizzenbuch eines talentierten Amateurs. 29 Bl. Mit 26 teils farbigen Zeichnungen, teils karikaturistischer Art. Bleistift und schwarze Feder, teils aquarelliert. 23 x 14,5 cm. Leinen d. Z. mit 2 Schließbändern und Stiftschlaufe. 1896-1897.
Skizzenbuch eines Zeichners, der seiner humoristischen Natur freien Lauf ließ: in Bildgeschichten mit Reimen (z. B. "Der gelehrige Paperl - der kluge Schipserl", einer Hundegeschichte), Karikaturen und Charakterdarstellungen von schrill bekleideten Personen (Arzt mit Klistier, Landsknecht, Köchin), gezeichneten Witzen, z. B. vom Schneemann, der neben einem Ofen im Bett liegt, u. a. m. Eine Bleistiftzeichnung zeigt die Walhalla, mehrere Zeichnungen sind mit 1896 bzw. 1897 datiert. – Etwas fingerfleckig.
Söndermann, Adolf
Der Wilddieb, Schmuggler und Falschmünzer Ignaz Diedrich
Los 2113
Zuschlag
140€ (US$ 151)
Söndermann, Adolf. Der Wilddieb, Schmuggler und Falschmünzer Ignaz Diedrich, sein und seiner Gefährten Leben, Kampf und trauriges Ende oder Die Geheimnisse des Böhmer Waldes und des sächsischen Erzgebirges. 3 Teile in 1 Band (durchgehend paginiert). 1217 S., 1 Bl. Mit 30 kolorierten lithographischen Tafeln. 20 x 13,5 cm. Moderner marmorierter Halblederband (oberes Kapital mit kleinem Einriss) mit goldgeprägtem RTitel. Dresden, C. G. Löhse, (1871-1873).
Kosch XVIII, S. 223. – Einzige Ausgabe des Kolportage-Romans, laut Kosch das zweite literarische Werk des überaus produktiven Trivialautors Adolf Söndermann (1834-1892). Der historische Abenteuerroman spielt im Böhmerwald in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. – Das säurehaltige Papier gebräunt, aber nur mit ganz vereinzelten kleinen Randläsuren. Wohlerhaltenes Exemplar. Nur ein bibliothekarischer Nachweis in der Berliner Stabi.
(Sterne, Laurence). Tristram Schandis Leben und Meynungen. Zwote verbesserte Auflage. 9 Teile in 2 Bänden. Mit 2 gestochenen Frontispices von Hogarth. 15 x 9 cm. Pappband d. Z. (stärker fleckig und berieben, Ecken und Kanten beschabt, Rücken ausgeblichen).Hamburg, Carl Ernst Bohn, 1776.
Goedeke IV/1, 586, 12. – Zweiter Hamburger Duck der Übertragung Bodes: "Nicht wenige seiner Übersetzungen erreichten die Höhe einer vollendeten Meisterschaft der Eindeutschung ... die dem englischen Dichter Heimatrecht in Deutschland gewannen" (NDB II, 349). – Stellenweise etwas fleckig, hinterer Innenspiegel von Band I mit Exlibrisschildchen. Exemplar ohne die häufig fehlenden 12 Kupfer von Chodowiecki, dafür mit dem sogenannten schwarzen Blatt (Teil I, Seite 65/66) sowie einer der beiden marmorierten Tafeln (Teil III, Seite 149/150; das für den zweiten Farbdruck vorgesehene Blatt in Teil IX Seite 55/56 ist vakat).
Storm, Theodor. Schweigen. 2 Bl., 111 S. 14,5 x 10,5 cm. Roter OLeinenband (etwas bestoßen; Rücken mit Fehlstelle) mit reicher Gold- und Schwarzprägung sowie Goldschnitt. Berlin, Paetel, 1883.
Teitge 1137 (irrg: 109 S.). – Erste Einzelausgabe, der Erstdruck erschien im selben Jahr in Band XXXV der Deutschen Rundschau, ein weiterer Abdruck erfolgte mit der Novelle Hans und Heinz Kirch (vgl. Teitge 83). – Teils wasserrandig.
Sulzer, Johann George. Allgemeine Theorie der Schönen Künste in einzeln, nach alphabetischer Ordnung der Kunstwörter auf einander folgenden, Artikeln abgehandelt. Zweyte verbesserte Auflage. 4 Bände. Mit gestochenem Frontispiz nach Daniel Chodowiecki, gefalteter Kupfertafel, 6 gefalteten Notenbeilagen und zahlreichen Holzschnitt-Figuren und -Noten im Text. 22 x 13 cm. Marmorierte Halbleinenbände (etwas berieben und bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Erben Moritz Georg Weidmann und Reich, 1778-1779.
Goedeke IV/1, 6, 8. Engelmann 76 und 109. Bauer 137/138. Ziegenfuß 665. Schlosser 586. Zischka 119. – Tatsächlich die vierte Ausgabe des seinerzeit bedeutendsten Lexikons der Ästhetik und Kunstwissenschaft. Erläutert auch Begriffe der Musik, Schauspielkunst, Dichtkunst etc. – Etwas gebräunt und braunfleckig, Titel von Band III mit modernem Namenseintrag. Dekorativ gebundenes Exemplar.
Tasso, Torquato. La Hierusalem delivrée. Poëme heroïque. Traduit en vers françois par M. Le Clerc. 7 Bl., 235 S. Mit gestochenem Frontispiz und 5 Kupfertafeln. 28,5 x 21,5 cm. Marmorierter Lederband d. Z. (berieben und bestoßen, Kapitale mit Fehlstellen) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Paris, Claude Barbin, 1667.
Nicht bei Graesse VI/2, 35. – Einzige Ausgabe der französischen Versübertragung der ersten fünf Gesänge, Hauptwerk des Pariser Bühnenautors und Übersetzers Michel Le Clerc (1622-1691). – Schwach gebräunt, sonst wohlerhalten. Großzügiger Quartdruck.
Thomasius, Christian. Einleitung zu der Vernunfft-Lehre [und:] Derselbe. Ausübung der Vernunfft-Lehre. Andere und correctere Auflage. 2 Werke in 1 Band. 9 Bl., 70, 203 S., 2 w. Bl.; 12 Bl., 295 S. 16,3 x 9,7 cm. Pergament d. Z. (leicht berieben und bestoßen, etwas fleckig) mit hs. RTitel. Halle, Renger bzw. Christoph Salfeld, 1699.
VD17 3:315519R. VD17 1:078381R. Jöcher 1258. Vgl. Faber du Faur 1547. Ziegenfuss 712f. Jantz 349. Weyrauch 2130. Nicht bei Seebaß. – Zweite Auflage. – Etwas braunfleckig, ohne fl. Vorsatz. Mit Einträgen und Läsuren, Titel mit hs. Besitzvermerk von 1747. S. 123/124 mit kleinem Eckabriss, vorderer Innendeckel mit hs. Anmerkungen. Anfangs mit kleiner Wurmspur im unteren Außensteg, vereinzelt mit rötlichen Unterstreichungen von alter Hand.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge