Curieuse Studenten-Bibliothec, worinnen gezeiget wird,
was vor Bücher ein Studiosus ... nöthig habe
Los 2030
Zuschlag
180€ (US$ 194)
Barocker Lesekanon für Studenten
Curieuse Studenten-Bibliothec, worinnen gezeiget wird, was vor Bücher ein Studiosus Philosophiae und Politices, Theologiae, Juris und Medicinae nöthig habe, und sich bekannt machen müsse. Fünffte Edition, aufs neue vermehret und verbessert, und mit nöthigen Registern versehen. 8 Bl., 332 S., 10 Bl. Ohne das Frontispiz. 16,5 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (schwach berieben) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Jacob Schuster, 1721.
Fünfte Auflage des umfangreichen, auch für den fleißigsten Leser völlig utopischen barocken Lesekanons für ambitionierte Studiosi im Studium Generale. – Es fehlt das Frontispiz. Einige Blatt mit geglätteten Quetschfalten. Sonst wohlerhalten. Dekoratives Bändchen.
Dante Alighieri. Oeuvres. Traduction nouvelle, précédée d'une introduction contenant la vie de Dante et une clé générale du poème par Sébastien Rhéal. 204 S. Mit zahlreichen Holzstich-Illustrationen von Etex. 29,5 x 19 cm. Roter Halbmaroquinband des späten 19. Jahrhunderts (illustrierter OUmschlag beigebunden). Paris, J. Bryainé, 1894.
Vicaire III, 11. – "Premier tirage de l'illustration". Diese volkstümliche Ausgabe war den "bürgerlichen" Bibliophilen (Sander, Rümann etc.) unbekannt. Über den Illustrator, der sich auch als Bildhauer einen Namen machte, siehe Thieme-Becker XI, 59f. – Titel und erste Lagen etwas braunfleckig und mit Wasserrändern. Gutes Exemplar mit dem mehrfarbigen OUmschlag in Golddruck.
Mit Original-Tuschfederzeichnungen
Defoe, Daniel. La vie et les aventures de Robinson Crusoe. Traduction revue et corrigée sur la belle edition donnée par Stockdale en 1790, augmentée de la vie de l'auteur. 3 Bände. Mit 19 Tafeln von Delignon nach Stothart, gefalteter Karte und Extrasuite mit den Illustrationen "avant la lettre" auf gewalztem China, Portrait in zwei Druckzuständen, zusätzlichem Portrait sowie 194 Illustrationen und 16 lavierten Orig.-Tuschfederzeichnungen. 24 x 16 cm. Dunkelblaue Halbmaroquinbände mit goldgeprägten RTiteln und KGoldschnitt. Paris, H. Verdiere, (1800).
Cohen-Ricci 406. Ullrich S. 37, 22. Rümann, Robinsonaden-Illustration S. 16. Sander 715. Vgl. Gumuchian 4833 und 4822. – "Edition est fort belle" (Cohen-Ricci). – Dekoratives und annähernd fleckenfreies Luxusexemplar von unikalem Charakter.
Drexel, Jeremias. Aeternitatis prodromus mortis nuntius quem sanis, aegrotis, moribundis. 5 Bl., 333 S., 3 Bl. Mit Kupfertitel (in Pag.) und 3 emblematischen blattgroßen Textkupfern. 11 x 6 cm. Pergament d. Z. (ohne Schließbänder). Köln, Cornelius Egmond, 1630.
Dünnhaupt II, 1394, 12.7. – Erster Druck mit dem neu gestochenen Kupfertitel. Drexels im Taschenformat gedruckte Ars Moriendi erschien zuerst 1628 in München, wo die meisten seiner zahlreichen Erbauungsschriften verlegt wurden. – Ohne die festen Vorsätze, vorderer fl. Vorsatz mit Besitz- und Jahresstempeln. Wohlerhaltenes Exemplar.
Einbände. - Dunkelroter Kalbslederband mit RVergoldung, goldgeprägtem RSchild, von goldgeprägten schmalen Bordüren eingefassten Eckstücken und rautenförmigen Mittelstücken in arabesker Ornamentik mit kleinen floralen Stempeln auf den Deckeln, Steh- und Innenkantenvergoldung sowie dreiseitigem Goldschnitt. 23,5 x 15 cm. England um 1720.
Inhalt: Thomas Bisse. The beauty of holiness in the common-prayer. 4 Bl., 173 S. London, Bowyer für Taylor und Innys, 1720. - Vgl. Lowndes 210 (Ausg. 1721). - Etwas gebräunt und stellenweise braunfleckig. – Kanten beschabt, mit zwei kleinen Wurmspuren, Rücken und Gelenke sorgfältig restauriert bzw. erneuert. Vorsätze mit Besitzvermerk und Stempel.
Eventail-Einbanddecke
Dunkelbrauner französischer Maroquin-Einband mit flächendeckender
Los 2035
Zuschlag
100€ (US$ 108)
Einbände. - Eventail-Einbanddecke. Dunkelbrauner französischer Maroquin-Einband mit flächendeckender reicher Vergoldung à l'éventail, als Schreibmappe umgearbeitet mit Innenbezügen aus späterem Marmorpapier. Ca. 21,3 x 32 cm (für Buchformat von ca. 20 x 14 cm). Frankreich um 1660.
Einst prachtvoller, besonders fein gearbeiteter französischer Eventail-Einband mit großer Mittelrosette aus schmalen radialen Lanzetten und jeweils vier konzentrisch von den Ecken ins Mittelfeld ragenden Fächern mit Eckfleurons und umgeben von mehrfacher Goldpunzierter Bordüre. Die feinen Doppelfiletenrahmen sind mit Palmettenfries-Stempelchen und Festonrollen geschmückt. Zugeschrieben ist die Arbeit dem Pariser Buchbindermeister Le Gascon (um 1589-1653) oder seiner Schule (vgl. Émile Dacier, Autour de Le Gascon et de Florimond Badier, in: Les Trésors des bibliothèques de France, X, 1929, S. 77). – Rücken stärker lädiert und mit Fehlstellen, innen mit Leinen verstärkt, der Vorderdeckel mit kleinen Wurmgängen, einer größeren Fehlstelle, Rückdeckel mit größeren (Tinten-?) Flecken, beschabt, bestoßen und ohne die Schließbänder. Innen mit rotem, gelatiniertem Marmorpapier à la turca zu einer Schreibmappe umgebaut mit einer Einschublasche im rechten Innendeckel. Einmontiert eine frz. Beschreibung mit der Zuweisung.
Einbände. - Schulpreisband. Weinrotes Chagrinleder d. Z. mit RVergoldung, goldgeprägtem RTitel, ornamentaler Deckelbordüre, Wappensupralibros bzw. Ährenkranz mit dem Schriftzug "Königl. Erziehungs-Institut für Studierende" auf den Deckeln, Stehkantenfilete sowie Goldschnitt. 20,5 x 12,5 cm. München 1836.
Prämienband des renommierten Münchener "Königlichen Erziehungs-Instituts für Studierende", das auf die 1574 von Herzog Albrecht V. (1553-1579) gegründete Domus Gregoriana zurückgeht und 1810 umbenannt wurde. - Inhalt: Johann Joachim Eschenburg. Entwurf einer Theorie und Litteratur der schönen Redekünste. Fünfte, völlig umgearbeitete Ausgabe. XII, 385 S. Berlin, Nicolai, 1836. - Etwas stockfleckig, Titel stärker betroffen. Das weiße Blatt mit der Widmung für den prämierten Schüler wurde entfernt. – Etwas berieben, Vorderdeckel mit leichten Kratzspuren, Ecken und Kapitale bestoßen. Der Vorderdeckel mit dem bayrischen Wappen.
Einbände. - Slawischer Bauerneinband. Holzdeckelband mit abgefasten Kanten und punziertem, gehämmertem und mehrfach durchbrochenem Messingblechbeschlag an Rücken und Deckeln, mit floralen Ornamenten, farbigen Glasintarsien, punzierter Schließe und dreiseitig ziseliertem Silberschnitt. Rurale Gegend um Prag, 18. Jahrhundert.
Kurioser dreiteiliger tschechischer Bauerneinband mit von innen reich punzierter Ornamentik: Auf dem Rücken geometrische Dreiecke, die von den Kapitalen hereinragen und mit einer punktierten Wellenlinie verbunden sind, an der Ranken mit Weintraubenformen sich verzweigen. Die Deckel jeweils mit einem großen, durch gestanzte Rundlöcher konturierten Herz mit einem blauen Glaskristall in der Mitte über Blätterzweig mit Sternblumen und weiteren drei (2 grünen, 1 roten) Glaskristallen. Zu den vier Ecken weist jeweils ein kleineres Herz mit Punktkontur und in der Fläche durchbrochen mit Sicht auf das darunterliegende geglättete Maroquinleder. – Gelenke gering und Schließengelenk stärker lädiert und mit Ausbiegungen, die Schließe lose beiliegend, leicht bräunlich abgegriffen und minimal wellig, sonst sehr gut erhalten. Tschechische Volkseinbände sind von großer Seltenheit.
Inhalt: Tschechischer Druck. Fragment eines Erbauungsbuchs mit Heiligenkalender, teils in Rot und Schwarz gedruckt und mit einigen Holzschnitt-Illustrationen. - Zahlreiche Blätter fehlen, lädiert, angeschmutzt und mit Einrissen.
Erbach-Schönburg
Satirisches Blatt auf das Adelsgeschlecht derer von Erbach-Schönburg
Los 2041
Zuschlag
360€ (US$ 387)
Erbach-Schönburg. - Satirisches Blatt auf das Adelsgeschlecht derer von Erbach-Schönburg. Aquarellierte Orig.-Zeichnung mit handschriftlichem Text auf Büttenpapier. 10 x 14 cm. Ca. 1760-1770.
Derbsatirische Karikatur auf das Adelsgeschlecht derer von Erbach-Schönberg, wo die Familienangehörigen sich vor lauter Ergebenheit gegenseitig das Gesäß lecken. Dargestellt sind der teilweise entblößte Karl Eugen Graf zu Erbach-Schönberg (1732-1816), mit nacktem Hinterteil auf einem Canapée liegend. Rechts seine drei Geschwister Auguste Friederike (1730-1801), Karoline Ernestine (1727-1796) und Gustav Ernst (1739-1812) sowie ein weiterer nicht identifizierbarer Herr. Karl Eugen sind die Worte "Liebste Geschwister, ich habe nicht gedacht, dass ihr einen solchen Gusto an einem geklopften Arsch habt" in den Mund gelegt. Gustav Ernst behauptet "Lekken ist meine Freud". Welche historische Begebenheit sich hinter dieser Karikatur verbirgt, kann nicht geklärt werden. Der talentierte Zeichner hatte jedenfalls keine sehr hohe Meinung von der Familie. – Mit kleinem Loch, sonst wohlerhalten.
ganz neue, wieder-erstandene Eulenspiegel, Der
oder wunderbare und seltsame Geschichte des Till Eulenspiegels
Los 2042
Zuschlag
300€ (US$ 323)
Eulenspiegel, Till. - Der ganz neue, wieder-erstandene Eulenspiegel, oder wunderbare und seltsame Geschichte des Till Eulenspiegels, eines Bauern Sohnes, gebürtig aus dem Lande zu Braunschweig. Wiederholtermalen gesammelt und in gutes Deutsch gebracht, so wie in 100 Kapiteln abgetheilt, und mit 102 schönen neuen Vignetten geziert von einem Liebhaber des Scherzes und der Wahrheit. Vierte Auflage. 1 Bl., 136 (recte: 168) S. Titel in Schwarz und Rot. Mit 100 Textholzschnitten. 16,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (berieben, Bezugspapier alt erneuert, mit hs. RSchild). München, George Jaquet, 1844.
Vierte Auflage der zuerst 1833 ebenda erschienenen Bearbeitung des Stoffs. "Eine wohlgelungene Modernisierung des alten Eulenspiegels nebst einigen neuen Schwänken" (Lappenberg. Dr. Thomas Murners Ulenspiegel. Leipzig 1954, S. 215). Kein bibliographischer Standortnachweis dieser Auflage über den KVK in deutschen Bibliotheken (nennt nur zwei Exemplare der kollationsgleichen zweiten Auflage von 1836 in der UB Braunschweig und in Weimar, das Exemplar dort mit Brandschaden). – Fingerfleckiges Exemplar mit Lesespuren.
"Ich heisse Bläsi mit dem Stern"
Kupferstich mit zentralem Narrenportrait
Los 2043
Zuschlag
190€ (US$ 204)
Eulenspiegel, Till. - "Ich heisse Bläsi mit dem Stern". Kupferstich mit zentralem Narrenportrait und 22 szenischen Darstellungen. 26,5 x 37 cm. Fest montiert auf Trägerpapier. 18. Jahrhundert.
Bibliographisch nicht nachweisbares "Narrenblatt" mit zentraler Darstellung des Narren "Bläsi" und seinem Attribut, dem auf einem Stab montierten fünfzackigen Stern. Um ihn herum gruppiert sind 22 kleine szenische Darstellungen der Streiche seiner Narrenbrüder im Geiste mit erläuterndem Text in Knittelversen mit gelegentlichen Reflexen südwestdeutscher Mundart. "Ich heisse Bläsi mit dem Stern, bleib für mich selber ein Narr gern, doch bin ich der Narr nicht allein, weil noch vil meiner Brüeder sein." – Im rechten Rand angestückt, dort mit Fehlstellen und etwas Bild- bzw. Textverlust, mit einigen Randeinrissen und kleinen Läsuren.
Till Eulenspiegels auserlesene Schwänke
Nach den ältesten Drucken hergestellt von Karl Simrock
Los 2044
Zuschlag
120€ (US$ 129)
Eulenspiegel, Till. - Till Eulenspiegels auserlesene Schwänke. Nach den ältesten Drucken hergestellt von Karl Simrock. 19 S. Mit chromolithographischem Titel und 8 chromolithographischen Illustrationen auf Tafeln von Adolf Schrödter. 28 x 22 cm. Lose Blatt in illustrierter OPapp-Mappe (etwas stärker fleckig und lädiert). Düsseldorf, Arnz, (1857).
Rümann 2312. – Einzige Ausgabe der Auswahl Simrocks mit den Illustrationen Schrödters zu dem bekannten Volksbuch. – Etwas stockfleckig, der typographische Titel stärker und mit Riss im Bug. Die schönen Tafeln im Sepiaton an den Rändern betroffen.
Wunderliche und seltsame Historien Tillen Eulenspiegel
eines Bauern Sohn aus dem Lande Brauschweig gebürtig
Los 2045
Zuschlag
700€ (US$ 753)
Eulenspiegel, Till. - Wunderliche und seltsame Historien Tillen Eulenspiegel, eines Bauern Sohn aus dem Lande Brauschweig gebürtig welche aus der Niedersächsischen Sprache ins Hochdeutsch übersetzt und sehr kurzweilig zu lesen ist. 134 S., 1 Bl. Mit Titelholzschnitt und 39 Textholzschnitten. 16,5 x 10 cm. Moderner Lerderband mit stilistischer Nachbildung des Titelblatts auf dem VDeckel und RTitel. O. O., Dr. u. J. ("Ganz neu gedruckt"), um 1800.
Eine von mehreren Ausgaben des Volksbuchs, die unter gering abweichendem Titel, Kollation, Historienanzahl und Illustrationen um 1800 erschienen und durch jedesmal erneuertes Impressum die Leserschaft zum Kauf anregte. Vorliegende "Ganz neu gedruckte" Ausgabe konnte in deutschen Bibliotheken nicht nachgewiesen werden. – Etwas braunfleckig, Seite 97/98 stärker betroffen.
Fleming, Paul. Geist- und Weltliche- Poëmata. Jetzo auffs neue ausgefertiget. 6 Bl., 670 S., 13 Bl. Ohne Kupfertitel. 15,5 x 9 cm. Pergament d. Z. Naumburg, Witwe Christian Forberger und Jena, Georg Sengenwaldt, 1692.
VD17 23:296950Y. Dünnhaupt II, 1493, 2.6. Goedeke III, 63, 33. Ebert 7629. – Titelauflage aus dem selben Jahr, der erste Druck seiner Sammlung geistlicher und weltlicher Lyrik erschien 1646 posthum in Lübeck. "Mit Paul Flemming erreicht die erste, die rein opitz'sche Phase der deutschen Barockdichtung ihren Höhepunkt" (Wolfskehl in Sammlung Mannheimer S. 22). – Es fehlt der Kupfertitel. Der typographische Titel mit zwei Besitzeinträgen, gebräunt und braunfleckig, mit Unterstreichungen, Gelenke angeplatzt, hinterer Innenspiegel mit Namensschildchen.
Fontane, Theodor. Die Poggenpuhls. Roman. - In: Vom Fels zum Meer. 15. Jahrgang, 1. Band. Mit zahlreichen Abbildungen und teils farbigen Tafeln. 31 x 23,5 cm. Halbleinen d. Z. (etwas berieben, Rücken leicht fleckig) mit goldgeprägtem RTitel. Stuttgart, DVA, Oktober 1895 - März 1896.
Nicht bei Schobeß. – Erstdruck des späten, realistischen Romans aus der Berliner Gesellschaft, die durch einen Wandel der Stände gekennzeichnet ist: Der verarmte preußische Adel muss die Standestradition überwinden und sich mit dem neuen jüdischen "Geldadel" arrangieren. Die Redaktion der populären Wochenschrift "Daheim" hatte das Manuskript abgelehnt. – Papierbedingt gebräunt, zum Schluss hin am äußersten Rand etwas fleckig, sonst wohlerhalten.
Fontane, Theodor. Spreeland. Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow. IX, 459 S., 1 Bl. 20,5 x 14 cm. OLeinen (stark berieben) mit stark verblasster Blind- und Goldprägung. Berlin, Wilhelm Hertz, 1882.
Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Teil IV. Schobeß 304.4. – Erste Ausgabe. – Vorsätze erneuert. Nur vereinzelte, geringe Flecken.
Fouqué, Friedrich de la Motte. Undine. 100 S. Mit 10 chromolithographischen Illustrationen (inkl. Deckelillustration) und Buchschmuck von Julius Höppner. 30 x 22,5 cm. OLeinen (etwas fleckig und berieben, Kapitale bestoßen) mit intarsiertem Deckelbild und reicher ornamentaler Goldprägung und Goldschnittt. Wandsbek, G. W. Seitz, (1884).
Vgl. Boetticher, Malerwerke des XIX. Jhdts I, 2 S. 599. Thieme-Becker XVII 212 f. – Nach Boetticher stellte Höppner neun Aquarelle zur Undine 1884 im Dresdener Kunstverein aus, die aber unter einem anderen Titel als die vorliegende Ausgabe erschienen. – Etwas fingerfleckig.
Goethe, Johann Wolfgang von
Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand (Großoktav)
Los 2051a
Zuschlag
300€ (US$ 323)
Goethe, Johann Wolfgang von. Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand (Groß-Oktav-Ausgabe). 60 Teile in 24 Bänden. Mit 4 (statt 6) Falttabellen und Stahlstichtafel. 18 x 11 cm. Halbleinen d. Z. (Rücken ausgeblichen, 1 Rücken mit Quetschfalte, 1 weiterer mit kleiner Fehlstelle) mit Romantiker-RVergoldung. Stuttgart und Tübingen, Johann Georg Cotta, 1827-1842.
Goedeke IV/3, 14 C. Kippenberg I, 342. Hagen 24. – Die Ausgabe letzter Hand, "mit des durchlauchtigsten deutschen Bundes schützenden Privilegien", hier in einem Exemplar der schöneren Ausgabe in Groß-Oktav, die parallel zur sogenannten Taschenausgabe erschien. Die Bände XLI bis LV enthalten die "Nachgelassenen Werke", darunter auch die Farbenlehre. Mit dem Registerband von Musculus im Anhang des letzten Bandes. Beiliegend die Bände I-III (von 5) der erst neun Jahre später erschienenen Nachträge (hier allerdings in Kleinoktav), die lediglich Varianten aus dem Nachlass bringen und wegen des späteren Erscheinungsjahres meistens fehlen. – Es fehlen die Tabellen in den Teilen XXXV und XLIV. Etwas stockfleckig. Dekorative Reihe.
Goethe, Johann Wolfgang von
Sämmtliche Schriften. Wien, Strauß, 1810-17
Los 2052
Zuschlag
1.100€ (US$ 1,183)
Goethe, Johann Wolfgang von. Sämmtliche Schriften. Bände I-XXV (von 26). Mit 17 (statt 21) gestochenen Frontispices, Musikbeilage und Falttafel. 18,5 x 11 cm. - Erklärung der zu Goethe's Farbenlehre gehörigen Tafeln. (Ebenda 1812). 24, 12 S. Mit 17 kolorierten Kupfertafeln. 23 x 17,5 cm. Pappbände d. Z. (etwas beschabt, bestoßen und fleckig, Deckel mit Klebeschildern) mit goldgeprägtem schwarzen RSchild (bei Band II leicht abgeplatzt) und Filetenvergoldung bzw. Halbleinen d. Z. (mit neuerem Deckelbezug, beschabt und bestoßen). Wien, Strauß und Geistinger, 1810-1815.
Goedeke IV/3, 8. Hagen 17 und 348 (Tafeln). – Wiener Raubdruck, wohl die seltenste Goethe-Werkausgabe. "Gründe, die diesen Wiener Raubdruck so wertvoll erscheinen lassen, sind folgende: 1. Goethe selbst zählte die Geistinger-Ausgabe zu den 'guten Ausgaben'. - 2. In ihm finden erstmals folgende Einzeldrucke Aufnahme in eine Gesamtausgabe: Pandora, Benvenuto Cellini, Rameaus Neffe, Winckelmann und sein Jahrhundert. Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, und die 4 Bände Zur Farbenlehre. Letztere wurden darüber hinaus zu Goethes Lebzeiten lediglich in diese Gesamtausgabe aufgenommen! - 3. Die früheste für eine Goethe-Ausgabe entworfene Faustillustration befindet sich im ersten Band dieses Drucks. - 4. Ein vollständiges Exemplar konnten wir im Handel nicht feststellen" (Ziolko in AdA 12, 1987, S. 496f.). Der Goethe-Sammler Richard W. Dorn schrieb über die Ausgabe unter dem Titel Habent sua fata libelli: "Sie ist derartig selten, daß man sie als so gut wie verschollen betrachten kann. Schon Goethe selbst besaß nur die Bände 1-17. Dabei zählte er sie zu den guten Ausgaben ... Wie kommt aber plötzlich ein fast vollständiges Exemplar auf den deutschen Antiquariatsmarkt? Bücher haben eben ihre Schicksale."
Wenn die Geistinger-Ausgabe auftaucht, dann zumeist ohne das hier vorhandene, separat gebundene Extraheft zu Band XX im Quartformat mit den Tafeln zur Farbenlehre. Band XX liest sich im Titel: "Zur Farbenlehre. Von Goethe. Erster Band Nebst einem Hefte mit sechzehn Kupfertafeln. Ersten Bandes erste Abtheilung" und im Reihentitel "Goethe's sämmtliche Schriften. Zwanzigster Band. Wien, 1812. In Commission bei Geistinger". Tatsächlich sind es aber 17 Tafeln (Tafel I-II, IIa, III-XVI). – Es fehlen Band XXVI und die vier Frontispize der Bände I, XVI, XXIV und XXV, die hier in Kopie eingeheftet wurden (zu den Bänden XX-XXIII war kein Frontispiz erschienen). Die beidseitig bedruckte Tafel mit der Musikbeilage sowie der gefaltete Stammbaum in Band XIII sind vorhanden. Vorsätze und Titel vielfach gestempelt und mit alten hs. Besitzvermerken, durchgehend etwas stockfleckig, wenige Papierläsuren. Der Tafelband zur Farbenlehre ebenfalls gestempelt (alle Tafeln verso und Text blass gestempelt), leicht braun- und stockfleckig, insgesamt gut erhalten und weitgehend frisch - mit den prachtvollen, minutiös kolorierten Kupfertafeln, die alle unten unbeschnitten sind (nur ganz weniges Aussilbern einer Farbe in Tafel XII).
Goethe, (Johann Wolfgang von). Die Wahlverwandtschaften. Ein Roman. 2 Bände. 1 Bl., 306 S.; 340 S. 14,5 x 9,5 cm. Marmorierte Halblederbände des späten 19. Jahrhunderts (Gelenke berieben) mit goldgeprägtem RTitel. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1809.
Goedeke IV/3, 388, 181. Hagen 327. Hirzel A 273. Kippenberg I, 384. Speck 2065. Brieger 725. – Erste Ausgabe dieser Darstellung "sozialer Verhältnisse" und die symbolische Erfassung ihrer Konflikte. Die Problemstellung des Romans bedeutet aber auch eine Auseinandersetzung mit der Romantik durch die scheinbar unbekümmerte Schilderung stürmischer Diagonalverhältnisse. Goethe plante den Text zunächst als novellistische Einlage für Wilhelm Meisters Wanderjahre. Der Stoff wuchs sich während der Bearbeitung zu einem eigenständigen Roman aus. Der Begriff "Wahlverwandtschaft" ist der zeitgenössischen Chemie entlehnt und zeigt Goethes in diesen Jahren intensive Betätigung auf naturwissenschaftlichem Gebiet. – Stock- und braunfleckig, sonst wohlerhalten.
Goethe, J. W. v. - Eckermann, Johann Peter. Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens 1823-1832. Zweyte, mit einem Register versehene Ausgabe. 3 Bände. 17,5 x 11 cm. Marmorierte Halblederbände d. Z. (berieben und bestoßen, Gelenke geplatzt und unfachmännisch geklebt, 2 Deckel lose) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Leipzig, Brockhaus (Bände I-II) und Magdeburg, Heinrichshofen (Band III), 1837-1848.
Goedeke IV/2, 501, 297a. Hirzel A 495. Kippenberg 3749. – Zweite Auflage, mit dem erst 1848 erschienenen dritten Teil. "Mit Goethe zu Tisch. Er eröffnete mir, daß er meine Beobachtung über die blauen Schatten im Schnee, daß sie nämlich aus dem Widerschein des blauen Himmels entstehen, geprüft habe und für richtig anerkenne" (II, 280). – Der Registerteil fleckig und mit zahlreichen modernen Einträgen. Vorsätze leimschattig, Band II mit schmalem Feuchtigkeitsrand im oberen Bug, Band III mit unschönem Feuchtigkeitsrand. Mit Exlibris des Goetheforschers Gustav Woldemar Freiherr von Biedermann (1817-1903), dessen Aufzeichnungen über die Gespräche Goethes erschienen 1889 bis 1896 in zehn Bänden.
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