Lehmann, Lilli, Sopranistin, weltberühmte Sängerin und Gesangspädagogin, Mitbegründerin der Salzburger Festspiele, Ehrenbürgerin von Salzburg (1848-1929). Eigh. Manuskript. 12 Bl., davon 231/2 S. beschrieben. 4to. O. O. (um 1909).
"Das Geheimnis der Stimmbänder". Sehr detaillierte physiologische Beschreibung und Analyse der Stimmband-Funktionen sowie ausführliche und genaue Anleitung zu ihrer künstlerischen Beherrschung. Wohl geschrieben für Lillis Schülerin Dora Schröder, aus deren Nachlaß eine Anzahl wertvoller Drucke von und über Lilli Lehmann hier beigegeben sind: Das Buch "Meine Gesangskunst" (1 Bl., 45 S. Mit zahlr. zweifarbigen Tafeln und 1 photogr. Porträt. Folio. Orig.-Leinen mit Goldprägung. Berlin, Verlag der Zukunft, 1902). - Erste Ausgabe. - Dazu die Broschüre "Anhang. Vom Ansatz und von den Vokalen." (16 S. Mit 2 Tafeln und zahlr. Textabb. Folio. Geheftet, ohne Umschlag. - Mit eigh. Widmung der Verfasserin: "Frl Dora z. frdl. Erinnerung an Lilli Lehmann". - Das Buch "Mein Weg". (2 Teile in 1 Band. 4 Bl., 309, 279 S. Mit 41 Abb. auf Tafeln und 1 Falttabelle. 4to. Halbleinen d. Z. mit Rückenvergoldung. Leipzig, Hirzel, 1913. - Erste Ausgabe der bedeutenden Memoiren, die sich durch Klugheit, erzählerisches und schriftstellerisches Talent der Sängerin auszeichnen. - 1 Opern- und 7 Konzertprogramme mit Lilli Lehmann (die Oper "Norma" im "Neuen Königl. Opern-Theater, Gura-Oper", Berlin, und 7 Programme zu Lieder-Abenden in der Berliner Philharmonie, 1906-1910). - 1 Faltblatt "Verzeichnis der Odeon-Aufnahmen von Lilli Lehmann" (ca. 1910). - Die Falttabelle im Buch "Mein Weg" mit repariertem Einriss; die Programme mit Gebrauchsspuren; sonst alles ordentlich erhalten.
Liszt, Franz, Klaviervirtuose und Komponist (1811-1886). Eigh. Brief m. U. "F. Liszt". In franz. Sprache. 1 S. Doppelblatt. 8vo. (Rom) "Mardi" (wohl um 1865).
An eine "Eminenz". "... Encore une lettre de Muller! Le changement qu'il Vous indigne me parait favorable et j'espère que Votre Eminence ne sera pas empechée d'assister à la Messe chantée Jeudi 11 heures à léglise de L'Anima ...". - Die Kirche Santa Maria dell'Anima ist die alt-ehrwürdige deutsche katholische Nationalkirche an der Piazza Navona in Rom.
- Porträt-Photographie mit eigh. Signatur "F. Liszt" und Datum auf der Bildseite. Visit-Format (10,4 x 6,4 cm). (Brüssel) 15.IX.1879.
Die Aufnahme des Brüsseler Ateliers F. Ganz zeigt den Künstler im Brustbild, den Kopf nach rechts (vom Betrachter) gewendet.
Orff, Carl, Komponist und Musikpädagoge (1895-1982). Karte mit montiertem, gedrucktem Porträtfoto, darunter eigenhändig "Carl Orff mit besten Grüßen" und Musikzitat. O. O. u. J.
"Fortuna". 2 Takte aus den "Carmina Burana". - Die Tinte beim Musikzitat etwas verwischt.
Reutter, Otto
Konvolut von Briefen und Dokumenten von und über Otto Reutter
Los 2685
Zuschlag
500€ (US$ 538)
"die Zeitereignisse beim Schopfe fassen"
Reutter, Otto, genialer Kabarettist, Gesangskomiker, Komponist und Autor zeitkritischer und humorvoll-philosophischer Couplets, Star aller großen deutschen Varietés, trotz seiner politisch konservativen Gesinnung u. a. von Kurt Tucholsky bewundert (1870-1931). Großes Konvolut von Schriftstücken von ihm und über ihn, bestehend aus 8 eigh. Briefen, 2 eigh. Porträt-Postkarten und 1 gedruckten Dankeskarte mit eigh. Signatur; 13 Bl. Couplet-Abschriften von der Hand seines Vetters Karl Fischer, einer handschriftlichen Biographie Reutters von Karl Fischer, 5 Briefen vom Herausgeber eines Otto-Reutter-Gedenkbuches, einem Brief des amerikanischen Agenten Richard Pitrot an Otto Reutter, 27 Briefen und Telegrammen verschiedener Absender an Familie Fischer und 18 gedruckten Zeitungsartikeln über Otto Reutter. 1896-1948.
Von seinen Verwandten in Reutters Heimatstadt Gardelegen zusammengetragene und aufbewahrte Dokumente, die vielfältige Aufschlüsse über Leben und Ruhm des gefeierten Künstlers geben. Im einzelnen sind vorhanden: I. Otto Reutter. 8 eigh. Briefe, 2 eigh. Porträt-Postkarten und 1 signierte Dankeskarte für Glückwünsche zu einem 60. Geburtstag. Zus. 22 S. Verschied. Formate. 1896-1930. - Meist an seinen Onkel Friedrich Fischer, Bruder von Reutters Mutter. Am 14. Januar 1896 berichtet er an "Cousin, Cousine, Onkel, Tante, Großvater, Urgroßmutter" (die er alle einzeln anredet)ausführlich von seinem Engagement in Bremen. "... Seit 1. Januar bin ich hier in Bremen in einem der schönsten Varieté-Theater Deutschlands und ist es mir in kurzer Zeit gelungen, mich zum erklärten Liebling des Publikums und zur Hauptfigur des ganzen Programms empor zu schwingen. Schon am dritten Abend wurde ich für den Monat März 97 und für Febr. und März 98 wieder hierher engagiert. Die andere Zeit ist nämlich besetzt. Ich bekomme monatlich 1500 Mark, also 50 M den Abend und wurde vorgestern für den Monat April 1898 mit 2000 M im Monat nach Cöln engagiert. Der Cölner Direktor war nämlich hier und machte sofort Contract. Jetzt bin ich total besetzt bis Mai 1898 und nehme weitere Engagements nicht mehr unter 2000 M an. Die Dummen haben das meiste Glück! ... Ich habe, wie Ihr aus der letzten Seite des Programms erseht, hier die Regie, bin also augenblicklich stellvertretender Direktor. Wenn ich bedenke, daß ich vor 8 Monaten blos 120 Mark monatlich bekam, so komme ich mir jetzt ordentlich wohlhabend vor ...". - Aus Barmen berichtet er am 24. Oktober 1898: "... Mir geht's soweit ganz gut - etwas nervös - manchmal viel zu thun, immer auf Neues sinnen - die Zeitereignisse beim Schopfe fassen - Verse machen - Reim' dich oder ich fress' dich - das ist so meine Beschäftigung. Bin jetzt in Barmen - langweilige, schmutzige Fabrikstadt, trostloses Wetter, immer Regen - der Himmel hat den Schnupfen und auch ich - das Theater ist jeden Abend bombenvoll - gestern bin ich Vormittags, Nachmittags und Abends aufgetreten ... Das Lokal war Abends so voll, daß um 7 Uhr Schutzleute die nicht mehr hinein könnenden Leute von der Straße vertrieben haben. Ich komme jetzt als Sultan und erzähle dem leichtgläubigen Publkum, daß mich der Kaiser im Orient besucht habe, daß ich ihn überall herumgeführt und auch meinen Harem gezeigt habe, u. s. w. Auch stelle ich einen weinenden Rekruten dar, welcher untröstlich ist, daß der Abrüstung wegen die schöne Militärzeit nun vorüber wäre. Der hohe Sold, der angenehme Dienst, die liebevolle Behandlung Seitens der Unteroffiziere, die schönen Kasernenbetten mit lebenden Insassen - Alles habe ein Ende. Indessen wird der Rekrut von seiner Köchin-Braut getröstet, denn der gefällt er am besten, wenn er Alles abgerüstet hat ...". - Die Schilderungen seiner Erfolge in den frühen Jahren waren besonders notwendig, da Reutter - nach schwerer Kindheit - nur gegen heftigsten Widerstand seines Vaters und anderer Verwandter dem befohlenen Kaufmannsberuf entfliehen und sich dem Theater und Varieté widmen konnte. Weitere der hier vorliegenden Briefe an seine Verwandten handeln von Gastspielreisen und Bitten um Besorgungen verschiedener Art. - II. Karl Fischer, Cousin Reutters (Sohn des Bruders seiner Mutter), Lehrer in Gardelegen. Eigh. Manuskript "Mein Vetter Otto Reutter. Authentische Mitteilungen über Herkunft, Jugend, Aufstieg, Menschsein und Künstlertum des großen Humoristen, von Karl Fischer, Gardelegen." 51 Bl. kariertes Papier, meist einseitig beschrieben. Quer-gr. 8vo. Gardelegen (1931). - Das Gleiche in zeitgenöss. masch. Abschrift. 20 (statt 22) Bl. - Mit einigen Abweichungen vom Manuskript. - III. 13 Blatt Abschriften von Texten Otto Reutters, angefertigt von Karl Fischer; darunter 1 Couplet mit Musiknoten in Bleistift zum Text mit Tinte, vielleicht nicht von Fischers Hand. Zus. 20 S. - Fischers Abschriften sind Verse Otto Reutters auf Postkarten, die der Künstler aus Marienbad und von einer Italienreise schrieb ("Kartenserie aus Marienbad 1903", 9 Gedichte; "Postkarten des Pfeifenclubs. Reise nach Italien 1901", 41 Gedichte; "Extra Serie aus Capri, nebst einem kleinen, auf diese 12 Karten verteilten Stimmungsgedicht auf Italien"). - Ferner 5 Manuskript-Fragmente von Fischers Hand und ein fragmentarisches kurzes Manuskript in Stenographie. - IV. K. H. Teo Oppermann, Herausgeber der "Deutschen Presse-Konferenz". 5 masch. Briefe an Karl Fischer, wegen der Herausgabe eines Otto-Reutter-Gedenkbuches im Danner-Verlag. Zus. 6 S. Gr. 4to. Hannover-Kirchrode 18.IV. - 7.IX.1931. - Oppermann, der ständig mit Professorentitel auftritt, aber hartnäckig seine Vornamen verschweigt, versucht möglichst viel von Fischers Reutter-Biographie, Bildnissen und Programmen zu profitieren, ohne Honorar zu zahlen. Sein Buch erschien im Herbst 1931. - V. Richard Pitrot, Konzert-Agent ("International Amusement Explorer") in New York. Masch. Brief m. U. "Richard Pitrot". 2 S. Mit 3 photograph. Abbildungen. Gr. 4to. New York 21.III.1909. - An Otto Reutter, den er mit großer Überredungskunst zu einem Gastspiel in den USA zu bewegen sucht. Er bietet 25.000 Mark für einen Monat, freie Überfahrt für Reutter und seine Ehefrau sowie freie Unterkunft im Hotel Astor. Beschreibt die New Yorker Bühnenverhältnisse und die große deutsche Kolonie, die den Gast stürmisch empfangen werde. - VI. 11 Briefe und Karten verschiedener Verfasser an die mit Reutter verwandte Familie Fischer sowie 16 Telegramme verschiedener Absender an Karl Fischer. - VII. 1 illustriertes Konzert- und Vortragsprogramm Otto Reutters von 1899 sowie 18 zeitgenöss. Zeitungsausschnitte mit Artikeln von oder über Reutter, meistens Nachrufe. - Die Briefe Reutters und Pitrots z. T. mit Faltenrissen; die letzten Blätter der masch. Reutter-Biographie Fischers mit stärkeren Defekten; die Zeitungsartikel gebräunt und z. T. mit papierbedingten Defekten. - Reichhaltige, wertvolle Dokumentation des Aufstiegs eines Künstlers aus einfachsten Verhältnissen zu einem "Superstar" seiner Zeit.
Schönberg, Arnold, österr. Komponist (1874-1951). Eigh. musikalisches Albumblatt m. U. "Arnold Schoenberg". 1 S. Quer-8vo. O. O. Sept. 1948.
"An autograph to Dr. Alfred Kaiser". 3 Takte. Der schräg geschriebene Namenszug reicht bis in den letzten Takt hinein.
Abschied der Schumanns von Dresden
Schumann, Clara und Robert. - Reinick, Robert, Dichter und Maler (1805-1852). Eigh. Gedichtmanuskript m. U. "Robert Reinick". 31/3 S. Doppelblatt Gr. 8vo. Dresden 30.VIII.1850.
"Zum Abschied von Robert u Clara Schumann. Dresden - d. 30 August 1850." 58 Zeilen. "... So mächtgen Zaubrer, so holdselge Fee, / Wir nannten sie für lange Zeit die Unsern. / Wir danken ihnen manche reinste Lust, / Die sie uns spendeten. Sie ziehen fort, / Um andern Herzen neue Lust zu bringen. / Drum lieber Zaubrer und du holde Fee, / Wir danken Euch. O fahret wohl, fahrt wohl! / Und daß der Klang von unsres Herzens Grüßen / Euch oft noch freundlich mag vorüberziehn, / Vergönnt, daß in die reinen Harmonien, / Die Euch wie Frühlingsmorgen reich umfließen, / Sich mische unser Gläser fröhlich Klingen. / Mag es Euch Lust und lauter Seegen bringen! / Ihr Freunde, auf! die Gläser in die Höh, / Dem Zaubrer gilt es und der holden Fee!" - Von Reinick gesprochener Toast auf der Abschiedsfeier für das Ehepaar Schumann, die am folgenden Tag nach Düsseldorf aufbrachen. Nach Robert Schumanns erfolglosen Bemühungen um die Stelle des Gewandhauskapellmeisters in Leipzig hatte der Komponist beschlossen, die ihm angebotene Position des Städtischen Musikdirektors in Düsseldorf anzunehmen.
Wagner, Richard, Komponist, Dirigent und Schriftsteller (1813-1883). Portrait-Photographie mit eigh. Signatur "Richard Wagner" auf der Bildseite und eigh. Widmung auf der Rückseite. Kabinett-Format (ca. 18 x 12 cm). Unter Glas in schönem zeitgenöss. Rahmen mit vergoldeter Ornamentik (23 x 18 cm). Bayreuth 20.VIII.1882.
"Seinem vortrefflichen Parsifal-Gehilfen Carl Frank. Bayreuth 20 Aug. 1882". Die Aufnahme des Königl. bayerischen und Kaiserlich russischen Hofphotographen Joseph Albert in München zeigt den Meister als Brustbild im Oval, den Kopf im Halbprofil nach rechts (vom Betrachter) gewendet (Geck, Die Bildnisse Richard Wagners, Nr. 40 A). Der Bewidmete, Carl Frank, gehörte seit den zweiten Festspielen mit der Uraufführung des "Parsifal" bis 1888 neben Humperdinck, Porges und Kniese zu den Solorepetitoren und musikalischen Assistenten in Bayreuth. - Schon während der Festspiele 1882 (also im Zeitraum der vorliegenden Widmung) erlitt Wagner eine schwere Herzattacke, die sich ein halbes Jahr später wiederholte und seinen Tod in Venedig verursachte. Die am 1. Mai 1882 auf Wagners Rückreise aus Italien in München entstandene Aufnahme ist neben einer zweiten, die zu demselben Zeitpunkt bei Albert gefertigt wurde (Geck 40 B), das letzte photographische Bildnis Richard Wagners.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge