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Lot 2667, Auction  117, Rodin, Auguste, Brief 1913

Rodin, Auguste
Brief 1913
Los 2667

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

München: "cette belle ville"
Rodin, Auguste, franz. Bildhauer und Graphiker (1840-1917). Brief m. U. "Aug Rodin". 3 S. Doppelblatt. 8vo. (Paris) 13.VI.1913.
An Monsieur Bayot in München, der dort Rodins Interessen auf der Internationalen Kunstausstellung vertrat. Rodin ist begeistert über das große Interesse an seinen Werken in München. "... Votre lettre m'a fait infiniment de plaisir, je suis très heureux du succès que mes oeuvres ont obtenu à l'Exposition de Munich et vous remercie de les avoir groupés seuls. Je dois à votre bonne amitié cette excellente disposition de mes oeuvres et vous en suis très reconnaissant ...". Er möchte aber, dass seine Bronzen nicht an Händler verkauft werden, sondern nur an Museen. Ein Platz im Münchener Museum ist sein höchstes Ziel, wofür er sogar eine erhebliche Preisminderung in Kauf nehmen würde: "... Mon seul désir c'est de vendre au Musée de Munich ou un autre Musée d'Allemagne. - Maintenant Le 'De Profundis' ne m'appartient pas, mai j'en ai un autre - Le prix en est de 10.000 f. Cependant grand est mon désir de le voir au Musée de Munich que je ferai une diminution considérable sur le prix si la Musée me l'achetait. - Pour les autres bronzes - Buste de Talguières - Malher - Mirbeau - La main crispée - et le masque emprunte au Luxembourg - Pour celui-là je ne me souviens pas exactement ce que c'est, mais il doit je crois avoir la même valeur que les autres bustes. Je les laisserais à 2000 f. pièce si le musée de Munich lui même en faisait l'achat. - Je présente mes hommages à Madame et Mademoiselle Bayot que je suis heureux de savoir à Munich dans cette belle ville où elles peuvent avoir une véritable récréation ...". Spricht ihm ferner seine Anerkennung aus "pour de succès et le choix avec lesquels vous avez anaugé l'Ecole Française". - Kleine Faltenrisse; die leere 4. Seite mit Montagespuren.

Lot 2670, Auction  117, Schadow, Johann Gottfried, Nachschrift seiner Proportionslehre

Schadow, Johann Gottfried
Nachschrift seiner Proportionslehre
Los 2670

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Schadow, Johann Gottfried, Bildhauer und Graphiker, Hauptmeister der Berliner Klassik, Akademiedirektor, Schöpfer der Quadriga auf dem Brandenburger Tor (1764-1850). Nachschrift seiner Proportionslehre durch einen Schüler. Zweiteiliges Manuskript. Zus. 18 Bl., zweiseitig beschrieben, zwischengeheftet 2 Bl. mit kommentierten Zeichnungen. 4to. Geheftet, ohne Umschlag. Berlin 1854-1855.
"Osteologie und Myologie und Proportionslehre des Menschen nach G. v. Schadow". Von einem Schüler der Akademie gefertigtes Manuskript; der erste Teil am Schluß datiert "November 1854. Berlin". - Die untere Hälfte des Titelblattes abgeschnitten; Heftung gelöst; Flecken und andere Gebrauchsspuren. - Beiliegend 5 Bl. anatomische Blei-, Feder- und Rötelzeichnungen, 1 Lithographie und 24 Bl. Radierungen mit Proportions-Vorlagen menschlicher Figuren nach älteren Kunstwerken (mit Gebrauchsspuren, die Radierungen teils stark stockfleckig). - Beispiel der Fortwirkung Schadows in Berlin, auch vier Jahre nach seinem Tod.

Lot 2671, Auction  117, Scholz, Werner, 2 Briefe

Scholz, Werner
2 Briefe
Los 2671

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Scholz, Werner, Berliner Maler des Spät-Expressionismus, stellte als Zeitgenosse von Grosz und Dix das Berliner Großstadtleben in kritischen Bildern dar (1898-1982). 2 eigh. Briefe m. U. "Werner Scholz" bzw. "WSch". Zus. 2 S. Gr. 4to und 8vo. (Alpbach/Tirol 5.X.1942) und 27.XII. (1942?).
An den ihm befreundeten Schriftsteller Kurt Smogro, anfangs in Kitzbühel. Über Verabredungen und Weihnachtsgeschenke. "... Von uns bekommen Sie nichts. Ich wüßte nicht was ich Ihnen schicken sollte, denn hier gibt es keine Buchläden oder ähnliches in der Gegend. Aber ich finde schon mal was, worin ich dann meinen Dank abstatten kann. - Es ist mächtig kalt hier, wahrscheinlich bei Ihnen auch. Und so anhaltend kennt man es hier garnicht. - Verleben Sie einen Sylvesterabend wie Sie ihn sich wünschen ..." [27.XII.]. - 1939 hatte sich Scholz, der zur NS-Zeit als "entartet" verfemt wurde, nach Alpbach In Tirol zurückgezogen. - Der erste Brief (ein Patent-Faltbrief) etwas gebräunt und mit kleinen Randläsuren.

Lot 2674, Auction  117, Zille, Heinrich, 4 Autographen

Zille, Heinrich
4 Autographen
Los 2674

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Zille, Heinrich, sozialkritischer Berliner Zeichner und Graphiker (1858-1929). Eigh. Postkarte und eigh. Brief m. U. "H. Zille". Zus. 31/2 S. Verschied. Formate. (Berlin-Charlottenburg) 8.II.1919 und 13.VII.1928.
An den Schriftsteller Adolf Heilborn. Nachdem der Künstler in einem vorhergegangenen Brief über Hitze gestöhnt und Heilborn jetzt nach einem Lebenszeichen gefragt hat, klagt Zille nun auf einer Postkarte über die Kälte: "... Es erhielt mich Müdigkeit u. wiederum Nachdenken über neue Arbeiten zurück. Entschuldige bitte. Es wird sich schon wieder einrenken, daß wir zusammen kommen, nur längere u. wärmere Tage müssen sich einstellen, mir fehlt Blutwärme, ich friere. Dabei arbeiten, still sitzen u. so vieles hab ich vor u. muß es auch fertig machen. Hab schon Sachen abgelehnt, das war früher nicht. Ich denke, daß Du den Militarismus hinter Dir hast, oder war's nur ein Urlaub, um Verbandswatte zu holen! Die Innenseite der Menschen zeigt sich jetzt so erbärmlich, wie wird das wieder ausgeglichen werden. Kommt eine andre Art Lack, Firniss um tadellose Schaufensterpuppen daraus zu machen! ...". - Im Brief von 1928 meldet er: "... Seit 15/6 liege ich, jetzt wird's etwas besser. Gicht in den Füßen, zum L.[una] Park will ich mich aufraffen, für einige Stunden. Möchte den Leuten keinen Verdruß machen. Bin gespannt! Deine Auctionnotiz erhalten, das verschiebt wohl 'Cohn'! Gelungen die Erklärung für Radierung 'Kaisergeburtstag': 'Dirne plündert einen betrunkenen Soldaten unter der Laterne aus'. Dem Schreiber ist's vielleicht mal so gegangen! ... Bin wieder in Insulin, Gichtsalbe usw. Apotheke freut sich. Heut' Freitag kommt der Barbier, Haare schneiden - ich will in den Sarg passen ...". - Der Brief etwas fleckig und geknittert; Randeinriss mit Transparentpapier unterlegt. - Beigegeben 2 nicht signierte Schriftstücke Zilles, ebenfalls an Heilborn gerichtet: 1 Foto-Postkarte mit der Ansicht der "Alten Rippe" an dem gleichnamigen Traditionslokal im Nikolaiviertel, zu der Zille schreibt: "In Erinnerung an den schönen Sonnabendabend etwas 'abgeknabbertes' ...". - Ferner ein Zettel mit einer schwer verständlichen Bitte um einen "Witz". - Zus. 4 Autographen.

Lot 2675, Auction  117, Brahms, Johannes, Brief 1896 an Simrock

Brahms, Johannes
Brief 1896 an Simrock
Los 2675

Zuschlag
3.200€ (US$ 3,441)

Details

MUSIK, THEATER, TANZ UND FILM
Brahms, Johannes, Komponist (1833-1897). Eigh. Brief m. U. "Joh." 3 S. Kl. 8vo. (Wien 30.I.1897).
An seinen Verleger Fritz Simrock in Berlin. "Na, lieber Fritz, wie recht habe ich, Deinen Zettel argwöhnisch zu betrachten u. ungern zu unterzeichnen! Natürlich hatte ich den - Irrthum gemerkt, wollte nur der einen Mille wegen keinen Spektakel machen, den heutigen noch kleineren merke ich nur an, erwarte aber keinen Schadenersatz. - Bruhns aus Lübeck schickt mir die bei Dir erschienenen 2 Cl.-Canons u. nebenbei 50 Clavierstücke zu oder über 50 Etüden von Czerny die er mir widmen will!!! u. !!! natürlich vorher gelobt haben! Kann man nun auf so was grob, fein oder überhaupt antworten!? Und ich that es eben, ganz artig. Aber 'so was' kommt jeden Tag, man kann sichs nicht arg genug vorstellen ... Falls Du die Billrothschen Briefe noch nicht hast, warte die 2te Ausgabe ab, in die auch die Briefe an Lübke kommen ...". - Der genannte Ludwig Bruhns war ein Nachfahre des alten Buxtehude-Schülers Nikolaus Bruhns. Die "Briefe von Theodor Billroth", herausgegeben von Georg Fischer, waren zuerst 1895 erschienen; 1896 kamen die 2. und die 3. vermehrte Auflage heraus. - Kalbeck Nr. 905 (ungenau).

Lot 2676, Auction  117, Duse, Eleonora, Brief 1905

Duse, Eleonora
Brief 1905
Los 2676

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Duse, Eleonora, ital. Schauspielerin, eine der größten Bühnenkünstlerinnen des 19. und 20. Jhdts (1858-1924). Eigh. Brief m. U. "Eleonora Duse". 3 S. (Blaue Tinte). Doppelblatt. Kl. 4to. Rom 1.XII.1905.
An Frau Hassler, Chefin eines der berühmtesten Hotels in Rom. "... Sono tanto dispiacente di dover in questo momento lasciare il suo Hotel e le finestre degli Hassler Hotel - e la bella Terrazza che amo tanto. La mia salute in questo momento mi obbliga prendere punta di soluzione.Ma non voglio partire senza ringraziare il Signor Hassler unitamente a Lei per ogni cortesia ricevuta, e senza tutto il mio sincero rammarico ...". ("... Es tut mir so leid, dass ich jetzt Ihr Hotel verlassen muss - die Fenster des Hassler-Hotels und die wunderschöne Terrasse, die ich so sehr liebe. Meine derzeitige Gesundheit zwingt mich, einen Lösung zu finden. Aber ich möchte nicht gehen, ohne Herrn Hassler zusammen mit Ihnen für jede Ihrer Höflichkeiten zu danken und reise nicht ohne mein aufrichtiges Bedauern ...").

Lot 2677, Auction  117, Fall, Leo, Signiertes Musikmanuskript

Fall, Leo
Signiertes Musikmanuskript
Los 2677

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Fall, Leo, österr. Komponist und Kapellmeister, in Berlin am Metropoltheater und im Kabarett "Die bösen Buben" engagiert, schuf höchst erfolgreiche Operetten und gilt als einer der bedeutendsten Komponisten der sog. "Silbernen Operetten-Ära" (1873-1925). Eigh. Musikmanuskript mit Namenszug "Leo Fall" am Kopf. 22/3 S. Doppelblatt. Folio. O. O. (ca. 1922).
"Ich bleibe brav. - Im Walzerzeitmaß. Einfach zu singen". Auf 33 Systemen. Vollständiges Couplet aus der Operette "Madame de Pompadour", Text von Rudolf Schanzer und Ernst Welisch: "Als ich zur Stadt ging, sagte mir Mama: Kind gib nur Acht ..." (usw.). - Mit Korrekturen von Hand des Komponisten. - Die Rolle war für Fritzi Massary geschrieben, mit der die Operette am 22. September 1922 im "Berliner Theater" ihre erfolgreiche Uraufführung erlebte. - Ein größerer Einriss zeitgenössisch mit 2 Briefmarken repariert.

Lot 2678, Auction  117, Gert, Valeska, 7 Briefe

Gert, Valeska
7 Briefe
Los 2678

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

"dass ich den Tanz entstaubt habe"
Gert, Valeska, Ausdruckstänzerin, Schauspielerin und Kabarett-Leiterin, emigrierte zur NS-Zeit nach England, dann in die USA, lebte ab 1951 in Kampen auf Sylt (1892-1978). Konvolut von 7 eigh. Briefen m. U. "Valeska Gert" oder "V. G.". Zus. 17 S. Mit den Umschlägen. Quer-gr.8vo. 1972-1977.
An eine ihr befreundete Buchhändlerin und Verlagsvertreterin, die auf Valeska Gerts Wunsch für eine maschinenschriftliche Abschrift des Manuskripts zu dem Buch "Katze von Kampen" sorgen wollte. "... Als ich Ihnen d. Manuskr. gab, sagte ich, unter d. Bedingung, dass ich es sehr schnell bekomme, zahle ich 200.- M. Dann fiel mir ein, dass Sie ... mehrere Seiten getippt hatten, und ich sagte, ich zahle 150.- M., zumal [Herbert] Feuerstein schrieb, dass er es für 150.- M. machen will. Also die Schnelligkeit war wichtig, u. ich wollte ein Manuskript mit weniger Tippfehlern als ich sie mache. Als Sie mir das M. zeigten, waren mehr Tippfehler drin als ich sie mache u. d. Tippen dauerte doppelt so lange als wenn ich es gemacht hätte. Also wozu dann es weggeben? Es war das 4. mal, dass ich es tippen liess ... Ich habe 7 Stunden daran gearbeitet, aus einem Durchschlag die Tippfehler zu verbessern, ich habe es neugeordnet, denn d. Seiten sind wieder alle durcheinander gekommen, nachdem ich sie bei Ihnen geordnet habe. Ich wollte, dass die Seiten, die Sie getippt haben, genommen werden, aber nein, man kümmerte sich nicht um meinen Wunsch, man tippte sie noch einmal. Ich bin eben der Kapitalist, der ausgenommen werden darf, dabei habe ich mein Geld viel schwerer als Sie in N. Y., in Zürich, Berlin u. Kampen erarbeitet. Und nun kommt der Höhepunkt: wie zu einem Überfall erschien d. Frau, als ich im Bett lag, der Mann hinterher u. sie forderte, ohne Einleitung: erst das Geld, dann das Manuskript ..." [u. s. w., wohl Kampen 1972]. Im Juli 1972 sendet sie einen im Auftrag von Herbert Feuerstein geschriebenen Brief weiter, in dem dieser meldet, dass er den Verleger Molden vergeblich wegen des Manuskripts angesprochen habe: "Der arrogante Kerl will es nicht einmal lesen." Valeska fügt eigenhändig an: "eben bekommen; halte d. Mahnereien nicht länger aus, bezahle noch [von dem im vorigen Brief erwähnten Streit] 150.-, wenn sie die Fensterscheibe einsetzen lässt. Ich habe keine Zeit dazu. Wenn ich es getippt hätte, sähe es viel delikater aus, dauert aber 14 Tage, bis ich es fertig habe" [Kampen ca. 19.VII.1972]. - Reisepläne im Brief vom 2.I. 1973: "... ich habe meinen Reiseplan geändert, weil d. Lufthansa Kätzchen nur in d. Gepäckraum tun wollte ...". - Am 17.XI. fragt sie: "... Haben Sie meine Talkshow gesehen? Unwahrscheinliches Aufsehen erregt. Von Köln bis Hamburg haben mir alle lachend zugewinkt oder mich angesprochen ... noch jeden Tag 3-4 Briefe, alle begeistert - Am Anfang 30-40 pro Tag, alles zusammen bis jetzt ungefähr 150-200 Briefe, auch ein Filmangebot ...". - "... Gestern ist Schlöndorff mit einem grossen Team von hier abgereist. Er hat ein Portrait von mir fürs 2. Fernsehen gedreht. Margarethe von Trotta war auch hier u. Margot Hielscher. Beide sind aber nicht in dem Film, aber Paola Kinski, die Tochter von Klaus. Sie hat ein paar Kleider getragen, die ich als Tänzerin trug u. machte ein paar Bewegungen, die ich ihr zeigte ..." [Kampen 7.I.1977]. - Im Brief vom 30.V.1977 über eine eventuelle Neuauflage ihres Vorkriegs-Büchleins "Mein Weg" als Taschenbuch sowie über die Premiere des Schlöndorff-Films in Hamburg. Der letzte Brief ist vom 20.XII.1977 datiert: "... Ist Suhrkamp nicht tot? Er bewohnte mit Annemirl Seidel das erste Haus, das am Watt stand. Er war oft in meinem Berliner Cabaret u. hätte - ist es derselbe - bestimmt eins meiner Bücher abgedruckt. Schlöndorff telefonierte mich gestern an: das englische u. französische Fernsehen wird d. Film über mich senden. Und wenn er da gesendet wird, erscheint er über kurz oder lang im amerikanischen, möchte ich wetten. - Lotte Goslar hat in d. Berliner Morgenpost endlich das geschrieben, worauf ich lange wartete: dass ich d. Tanz entstaubt habe u. dass alle Tänzer - auch sie - mir sehr viel zu verdanken haben ... In Griechenland ist ein Film über Pantomimen erschienen. [Marcel] Marceau machte d. Conférence u. sprach auch über mich, sagte aber nicht, dass es ihn ohne mich nicht gäbe ...".

Lot 2679, Auction  117, Kreutzer, Conradin, Brief 1833

Kreutzer, Conradin
Brief 1833
Los 2679

Zuschlag
600€ (US$ 645)

Details

"Das Nachtlager in Granada"
Kreutzer, Conradin, Komponist der Romantik, Theater-Kapellmeister u. a. in Stuttgart und Wien (1780-1849). Eigh. Brief m. U. "Conradin Kreutzer". 4 S. 8vo. Wien ("Alsergasse No 149 im ersten Stock") 30.IX.1833.
An seinen Musikverleger (Schott in Mainz? Bach in Hannover?), der ihm einen Wechsel über 100 fl sowie "die Exemplare der 4 stimmigen Gesänge verflossenen Jahres" hatte zukommen lassen. "Recht sehr bin ich für Ihre Attention in Bezug der Kapellmeister Stelle in Mainz verbunden; allein gerade seit dem 15ten Sept: habe ich hier wieder ein Engagement als Capellmeister und zwar bey dem Josephstädter Theater - was würklich der Liebling des Publicums ist - angenohmen - zwar nur auf ein Jahr vor der Hand - auch müßte ich denn doch etwas näheres über die Bedingungen wissen. - Daß Sie wegen zu hohem Honorar mit meiner kleinen Messe keine Speculation zu machen befürchten, thut mir leid, denn ich hätte zu gern die Verbreitung dieses Werks gesehen - und will daher das Honorar statt auf 100 fl für eine Messe - auf 80 fl stellen. Können Sie auch darauf nicht eingehen, so werde ich selber versuchen eine Ausgabe auf Subscription zu veranstalten. - Nun noch eins: Da ich bey Seiner König. Hoheit dem Erbprinzen und MittRegenten Friedrich von Sachsen die Erlaubniß eingehohlt habe - die Ihnen lezt übersandten 4 stimmigen Gesänge zu dedizieren - so wäre es mir sehr wünschenswerth, wenn Sie die Auflage hievon so bald wie möglich veranstalten würden. Den Titel des Prinzen werden Sie schon selbst gehörig zu verfassen und zu stellen wissen. - Das Dedications-Exemplar bitte ich mir dann zur Zeit hieher zu senden, daß ich solches selbst übermachen kann. - Mit anfangs November wird meine neueste Oper, Das Nachtlager in Granada - hier zur Aufführung kommen - Das Buch ist ganz vorzüglich und nach Kinds beliebtem Drama bearbeitet - Sollten Sie Lust haben, den Clavierauszug hievon zu verlegen, so haben Sie die Güte mir das bald zu wissen zu machen ... Schließlich ersuche ich beyliegendes Briefchen an Hrn v Hohlbein [!] weiter zu besorgen ...". - Franz von Holbein (1779-1855) war zu dieser Zeit Direktor des Hoftheaters in Hannover. - In einer ganzseitigen Nachschrift macht Kreutzer dann noch ausgiebig Werbung für den Klavierbauer Binder in Wien.

Lot 2680, Auction  117, Lehmann, Lilli, Manuskript + Beigaben

Lehmann, Lilli
Manuskript + Beigaben
Los 2680

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Lehmann, Lilli, Sopranistin, weltberühmte Sängerin und Gesangspädagogin, Mitbegründerin der Salzburger Festspiele, Ehrenbürgerin von Salzburg (1848-1929). Eigh. Manuskript. 12 Bl., davon 231/2 S. beschrieben. 4to. O. O. (um 1909).
"Das Geheimnis der Stimmbänder". Sehr detaillierte physiologische Beschreibung und Analyse der Stimmband-Funktionen sowie ausführliche und genaue Anleitung zu ihrer künstlerischen Beherrschung. Wohl geschrieben für Lillis Schülerin Dora Schröder, aus deren Nachlaß eine Anzahl wertvoller Drucke von und über Lilli Lehmann hier beigegeben sind: Das Buch "Meine Gesangskunst" (1 Bl., 45 S. Mit zahlr. zweifarbigen Tafeln und 1 photogr. Porträt. Folio. Orig.-Leinen mit Goldprägung. Berlin, Verlag der Zukunft, 1902). - Erste Ausgabe. - Dazu die Broschüre "Anhang. Vom Ansatz und von den Vokalen." (16 S. Mit 2 Tafeln und zahlr. Textabb. Folio. Geheftet, ohne Umschlag. - Mit eigh. Widmung der Verfasserin: "Frl Dora z. frdl. Erinnerung an Lilli Lehmann". - Das Buch "Mein Weg". (2 Teile in 1 Band. 4 Bl., 309, 279 S. Mit 41 Abb. auf Tafeln und 1 Falttabelle. 4to. Halbleinen d. Z. mit Rückenvergoldung. Leipzig, Hirzel, 1913. - Erste Ausgabe der bedeutenden Memoiren, die sich durch Klugheit, erzählerisches und schriftstellerisches Talent der Sängerin auszeichnen. - 1 Opern- und 7 Konzertprogramme mit Lilli Lehmann (die Oper "Norma" im "Neuen Königl. Opern-Theater, Gura-Oper", Berlin, und 7 Programme zu Lieder-Abenden in der Berliner Philharmonie, 1906-1910). - 1 Faltblatt "Verzeichnis der Odeon-Aufnahmen von Lilli Lehmann" (ca. 1910). - Die Falttabelle im Buch "Mein Weg" mit repariertem Einriss; die Programme mit Gebrauchsspuren; sonst alles ordentlich erhalten.

Lot 2681, Auction  117, Liszt, Franz, Brief an eine "Eminenz"

Liszt, Franz
Brief an eine "Eminenz"
Los 2681

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Liszt, Franz, Klaviervirtuose und Komponist (1811-1886). Eigh. Brief m. U. "F. Liszt". In franz. Sprache. 1 S. Doppelblatt. 8vo. (Rom) "Mardi" (wohl um 1865).
An eine "Eminenz". "... Encore une lettre de Muller! Le changement qu'il Vous indigne me parait favorable et j'espère que Votre Eminence ne sera pas empechée d'assister à la Messe chantée Jeudi 11 heures à léglise de L'Anima ...". - Die Kirche Santa Maria dell'Anima ist die alt-ehrwürdige deutsche katholische Nationalkirche an der Piazza Navona in Rom.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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