153050

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Fouqué, Friedrich de la Motte
Undine
Los 2050

Zuschlag
90€ (US$ 97)

Details

Fouqué, Friedrich de la Motte. Undine. 100 S. Mit 10 chromolithographischen Illustrationen (inkl. Deckelillustration) und Buchschmuck von Julius Höppner. 30 x 22,5 cm. OLeinen (etwas fleckig und berieben, Kapitale bestoßen) mit intarsiertem Deckelbild und reicher ornamentaler Goldprägung und Goldschnittt. Wandsbek, G. W. Seitz, (1884).
Vgl. Boetticher, Malerwerke des XIX. Jhdts I, 2 S. 599. Thieme-Becker XVII 212 f. – Nach Boetticher stellte Höppner neun Aquarelle zur Undine 1884 im Dresdener Kunstverein aus, die aber unter einem anderen Titel als die vorliegende Ausgabe erschienen. – Etwas fingerfleckig.

Lot 2051a, Auction  117, Goethe, Johann Wolfgang von, Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand (Großoktav)

Goethe, Johann Wolfgang von
Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand (Großoktav)
Los 2051a

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Goethe, Johann Wolfgang von. Werke. Vollständige Ausgabe letzter Hand (Groß-Oktav-Ausgabe). 60 Teile in 24 Bänden. Mit 4 (statt 6) Falttabellen und Stahlstichtafel. 18 x 11 cm. Halbleinen d. Z. (Rücken ausgeblichen, 1 Rücken mit Quetschfalte, 1 weiterer mit kleiner Fehlstelle) mit Romantiker-RVergoldung. Stuttgart und Tübingen, Johann Georg Cotta, 1827-1842.
Goedeke IV/3, 14 C. Kippenberg I, 342. Hagen 24. – Die Ausgabe letzter Hand, "mit des durchlauchtigsten deutschen Bundes schützenden Privilegien", hier in einem Exemplar der schöneren Ausgabe in Groß-Oktav, die parallel zur sogenannten Taschenausgabe erschien. Die Bände XLI bis LV enthalten die "Nachgelassenen Werke", darunter auch die Farbenlehre. Mit dem Registerband von Musculus im Anhang des letzten Bandes. Beiliegend die Bände I-III (von 5) der erst neun Jahre später erschienenen Nachträge (hier allerdings in Kleinoktav), die lediglich Varianten aus dem Nachlass bringen und wegen des späteren Erscheinungsjahres meistens fehlen. – Es fehlen die Tabellen in den Teilen XXXV und XLIV. Etwas stockfleckig. Dekorative Reihe.

Goethe, Johann Wolfgang von
Sämmtliche Schriften. Wien, Strauß, 1810-17
Los 2052

Zuschlag
1.100€ (US$ 1,183)

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Goethe, Johann Wolfgang von. Sämmtliche Schriften. Bände I-XXV (von 26). Mit 17 (statt 21) gestochenen Frontispices, Musikbeilage und Falttafel. 18,5 x 11 cm. - Erklärung der zu Goethe's Farbenlehre gehörigen Tafeln. (Ebenda 1812). 24, 12 S. Mit 17 kolorierten Kupfertafeln. 23 x 17,5 cm. Pappbände d. Z. (etwas beschabt, bestoßen und fleckig, Deckel mit Klebeschildern) mit goldgeprägtem schwarzen RSchild (bei Band II leicht abgeplatzt) und Filetenvergoldung bzw. Halbleinen d. Z. (mit neuerem Deckelbezug, beschabt und bestoßen). Wien, Strauß und Geistinger, 1810-1815.
Goedeke IV/3, 8. Hagen 17 und 348 (Tafeln). – Wiener Raubdruck, wohl die seltenste Goethe-Werkausgabe. "Gründe, die diesen Wiener Raubdruck so wertvoll erscheinen lassen, sind folgende: 1. Goethe selbst zählte die Geistinger-Ausgabe zu den 'guten Ausgaben'. - 2. In ihm finden erstmals folgende Einzeldrucke Aufnahme in eine Gesamtausgabe: Pandora, Benvenuto Cellini, Rameaus Neffe, Winckelmann und sein Jahrhundert. Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, und die 4 Bände Zur Farbenlehre. Letztere wurden darüber hinaus zu Goethes Lebzeiten lediglich in diese Gesamtausgabe aufgenommen! - 3. Die früheste für eine Goethe-Ausgabe entworfene Faustillustration befindet sich im ersten Band dieses Drucks. - 4. Ein vollständiges Exemplar konnten wir im Handel nicht feststellen" (Ziolko in AdA 12, 1987, S. 496f.). Der Goethe-Sammler Richard W. Dorn schrieb über die Ausgabe unter dem Titel Habent sua fata libelli: "Sie ist derartig selten, daß man sie als so gut wie verschollen betrachten kann. Schon Goethe selbst besaß nur die Bände 1-17. Dabei zählte er sie zu den guten Ausgaben ... Wie kommt aber plötzlich ein fast vollständiges Exemplar auf den deutschen Antiquariatsmarkt? Bücher haben eben ihre Schicksale."
Wenn die Geistinger-Ausgabe auftaucht, dann zumeist ohne das hier vorhandene, separat gebundene Extraheft zu Band XX im Quartformat mit den Tafeln zur Farbenlehre. Band XX liest sich im Titel: "Zur Farbenlehre. Von Goethe. Erster Band Nebst einem Hefte mit sechzehn Kupfertafeln. Ersten Bandes erste Abtheilung" und im Reihentitel "Goethe's sämmtliche Schriften. Zwanzigster Band. Wien, 1812. In Commission bei Geistinger". Tatsächlich sind es aber 17 Tafeln (Tafel I-II, IIa, III-XVI). – Es fehlen Band XXVI und die vier Frontispize der Bände I, XVI, XXIV und XXV, die hier in Kopie eingeheftet wurden (zu den Bänden XX-XXIII war kein Frontispiz erschienen). Die beidseitig bedruckte Tafel mit der Musikbeilage sowie der gefaltete Stammbaum in Band XIII sind vorhanden. Vorsätze und Titel vielfach gestempelt und mit alten hs. Besitzvermerken, durchgehend etwas stockfleckig, wenige Papierläsuren. Der Tafelband zur Farbenlehre ebenfalls gestempelt (alle Tafeln verso und Text blass gestempelt), leicht braun- und stockfleckig, insgesamt gut erhalten und weitgehend frisch - mit den prachtvollen, minutiös kolorierten Kupfertafeln, die alle unten unbeschnitten sind (nur ganz weniges Aussilbern einer Farbe in Tafel XII).

Goethe, Johann Wolfgang von
Die Wahlverwandtschaften
Los 2054

Zuschlag
650€ (US$ 699)

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Goethe, (Johann Wolfgang von). Die Wahlverwandtschaften. Ein Roman. 2 Bände. 1 Bl., 306 S.; 340 S. 14,5 x 9,5 cm. Marmorierte Halblederbände des späten 19. Jahrhunderts (Gelenke berieben) mit goldgeprägtem RTitel. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1809.
Goedeke IV/3, 388, 181. Hagen 327. Hirzel A 273. Kippenberg I, 384. Speck 2065. Brieger 725. – Erste Ausgabe dieser Darstellung "sozialer Verhältnisse" und die symbolische Erfassung ihrer Konflikte. Die Problemstellung des Romans bedeutet aber auch eine Auseinandersetzung mit der Romantik durch die scheinbar unbekümmerte Schilderung stürmischer Diagonalverhältnisse. Goethe plante den Text zunächst als novellistische Einlage für Wilhelm Meisters Wanderjahre. Der Stoff wuchs sich während der Bearbeitung zu einem eigenständigen Roman aus. Der Begriff "Wahlverwandtschaft" ist der zeitgenössischen Chemie entlehnt und zeigt Goethes in diesen Jahren intensive Betätigung auf naturwissenschaftlichem Gebiet. – Stock- und braunfleckig, sonst wohlerhalten.

Lot 2055, Auction  117, Eckermann, Johann Peter, Gespräche mit Goethe

Eckermann, Johann Peter
Gespräche mit Goethe
Los 2055

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Goethe, J. W. v. - Eckermann, Johann Peter. Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens 1823-1832. Zweyte, mit einem Register versehene Ausgabe. 3 Bände. 17,5 x 11 cm. Marmorierte Halblederbände d. Z. (berieben und bestoßen, Gelenke geplatzt und unfachmännisch geklebt, 2 Deckel lose) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Leipzig, Brockhaus (Bände I-II) und Magdeburg, Heinrichshofen (Band III), 1837-1848.
Goedeke IV/2, 501, 297a. Hirzel A 495. Kippenberg 3749. – Zweite Auflage, mit dem erst 1848 erschienenen dritten Teil. "Mit Goethe zu Tisch. Er eröffnete mir, daß er meine Beobachtung über die blauen Schatten im Schnee, daß sie nämlich aus dem Widerschein des blauen Himmels entstehen, geprüft habe und für richtig anerkenne" (II, 280). – Der Registerteil fleckig und mit zahlreichen modernen Einträgen. Vorsätze leimschattig, Band II mit schmalem Feuchtigkeitsrand im oberen Bug, Band III mit unschönem Feuchtigkeitsrand. Mit Exlibris des Goetheforschers Gustav Woldemar Freiherr von Biedermann (1817-1903), dessen Aufzeichnungen über die Gespräche Goethes erschienen 1889 bis 1896 in zehn Bänden.

Lot 2060, Auction  117, Griffith, Richard, Der Koran oder Leben und Meynungen des Tria Juncta in uno

Griffith, Richard
Der Koran oder Leben und Meynungen des Tria Juncta in uno
Los 2060

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

(Griffith, Richard). Der Koran oder Leben und Meynungen des Tria Juncta in uno, M.N.A. oder Meisters keiner Künste. Ein hinterlassenes Werk von dem Verfasser des Tristram Shandy. 7 (statt 8) Bl., 248 S. 16 x 10 cm. Halbleder d. Z. (starke Gebrauchsspuren). Hamburg, Herold, 1778.
VD18 90269918. Holzmann-Bohatta II, 12343. Hayn-Gotendorf III, 606: "Rar!" Vgl. Lowndes 1290. – Frühe deutsche Ausgabe des Romans. Das früher Lawrence Sterne zugeschriebene Werk (die englische Erstausgabe erschien ohne Angabe von Ort und Jahr) wird heute Richard Griffith zuerkannt. Griffith war stilistisch ein Epigone Sternes und nahm dessen Namen für eigene Werke in Anspruch. – Es fehlt wohl der Vortitel. Gebräunt und braunfleckig, die letzten Blätter mit Bleistiftkritzeleien, das letzte Blatt lose und mit Randeinriss. Titel mit unauffälligem Besitzstempel.

Lot 2061, Auction  117, Harring, Harro, Blüthen der Jugendfahrt

Harring, Harro
Blüthen der Jugendfahrt
Los 2061

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

Harring, Harro. Blüthen der Jugendfahrt. (S. I-II und VII), 220 S., 1 Bl. (Errata). 20,5 x 12,5 cm. Graue OBroschur (fleckig und berieben, Rücken gebrochen, mit Spuren einer abgetrennten Fixierung durch Transparentstreifen, insgesamt stärkere Gebrauchsspuren). Kopenhagen, C. H. Nöer, 1821.
Goedeke X, 377, 190, 7a. ADB X, 641. – Erste Ausgabe vom Erstlingswerk des legendären nordfriesischen Berufsrevolutionärs und radikalen Freiheitskämpfers Harro Harring (1798-1870). Titel mit eigenhändiger Widmung Harrings an einen Peter Lorenzen, vermutlich den in Emmelsbüll in der damaligen Probstei Tondern (heute an der Grenze zu Dänemark) wirkenden Pastor und Amtskollegen von Harrings Bruder Martin, der im schleswig-holsteinischen Sehestedt wirkte (datiert "Köbenhavn 1867").
Harrings bewegtes und rastloses Leben ist gekennzeichnet durch zahllose, oft abenteuerliche Reisen quer durch Europa und in die Neue Welt. Nach einer anfänglichen Lehre im heimatlichen Zollamt von Husum zog es ihn 1819 zunächst nach Kopenhagen, wo er an der Kunstakademie Schlachtenmalerei studierte und auch sein vorliegendes Erstlingswerk veröffentlichte. Bald jedoch schon brach er von dort auf zu seiner Odyssee, zuerst nach Griechenland, wo er im Philhellencorps aktiv am Freiheitskampf der Griechen gegen die Osmanen teilnahm. Weitere Stationen waren u. a. Rom, die Schweiz, München, Wien, Prag, Warschau, Straßburg, Frankreich, London (wo er bei einem Pistolenduell verwundet wurde), ferner Helgoland, Bordeaux, Norwegen, Brügge usw.
Mit seinen zahlreichen Zeitungsbeiträgen, Pamphleten, Gedichten und Romanen, die er auf Deutsch und Dänisch verfasste, setzte er sich in all den Jahren für unterdrückte Völker ein; seine Schriften wurden teilweise verboten und er selbst mehrfach verhaftet und ausgewiesen. Einer der Höhepunkte seines Reiselebens war sicher die Überfahrt nach Rio de Janeiro im Jahr 1840, wo er sich für die Befreiung der Sklaven einsetzte und gemeinsam mit dem italienischen Guerillakämpfer Giuseppe Garibaldi (1807-1882) den ambitionierten - und freilich gescheiterten - Plan einer Gründung der Vereinigten Staaten von Südamerika verfolgte (zwei weitere Reisen nach Brasilien folgten). Im Jahr 1843 ließ er sich dann in New York nieder, wo er bis zur Märzrevolution 1848 - die ihn wieder nach Deutschland zurückkehren ließ - als Schriftsteller und Maler lebte.
Seine letzten Lebensjahre verbrachte Harring isoliert, in ärmlichsten Verhältnissen lebend und von Verfolgungswahn geplagt abwechselnd in London und auf der Kanalinsel Jersey. Am 21. Mai 1870 fand man ihn dort tot auf dem Fußboden seines Schlafzimmers. Er hatte sich mit von Zündhölzern abgeschabtem Phosphor vergiftet. Andere Quellen besagen, dass er sich mit dem Dolch, den er seit seiner Jugend am Gürtel trug, das Leben genommen haben soll. – Es fehlen zwei Blatt vom Inhaltsverzeichnis (S. III-VI). Stockfleckig und stellenweise etwas wasserrandig, Buchblock gebrochen, einige Lagen gelockert oder lose. Unbeschnittenes Exemplar. - Von großer Seltenheit.

Lot 2063, Auction  117, Heine, Heinrich, Deutschland. Ein Wintermährchen.

Heine, Heinrich
Deutschland. Ein Wintermährchen.
Los 2063

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. XII, 143 S. 16,3 x 11 cm. Dunkelgrünes Halbmaroquin d. Z. (minimal bestoßen und berieben) mit goldgeprägtem RTitel und Goldfileten. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1844.
Goedeke VIII, 560, 74. Wilhelm-Galley 414. Borst 2119. Wilpert-Gühring² 647, 16. – Erste Ausgabe. Der Text wurde von der Zensur arg verstümmelt (vgl. dazu Houben I 415f.). Eine vollständige und berichtigte Fassung erschien in den Neuen Gedichten im gleichen Jahr. – Exemplar aus der "Stuhr´schen Sort. Buchhandlung Berlin" (damals Charlottenstraße am Gendarmenmarkt), mit deren Klebeschild. Schönes und sauberes Exemplar. Modernes Exlibris. – Beigegeben: Derselbe. Atta Troll. Ein Sommernachtstraum. XIV, 158 S., 3 Bl. 16,5 x 11 cm. Pappband d. Z. (leicht bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Ebenda 1847. - Zweite Auflage. - Goedeke VIII, 561, 81. Meyer 81. Wilhelm-Galley 324. Houben I, 423 f. - Es fehlt der Vortitel.

Lot 2064, Auction  117, Heine, Heinrich, Reisebilder

Heine, Heinrich
Reisebilder
Los 2064

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Heine, Heinrich. Reisebilder. Mischauflage 4 Bände. 15,5 x 10,5 cm. Etwas spätere Kalikobände (gering berieben) mit goldgeprägtem RTitel und goldgeprägter gekrönter Monogrammligatur. Hamburg, Hoffmann und Campe 1827-1831.
Goedeke VIII, 555, 25, 33, 35, 38. Wilhelm-Galley I, 550. Meyer 26. – Mischauflage (Teil I in zweiter Auflage, Teile II-IV in erster Ausgabe). – Titel verso alt gestempelt, Wiederholung der goldgeprägten Ligatur auf dem Rücken. Sehr schönes und wohlerhaltenes Exemplar.

Lot 2065, Auction  117, Heine, Heinrich, Romanzero (1. Druck der ersten Ausgabe)

Heine, Heinrich
Romanzero (1. Druck der ersten Ausgabe)
Los 2065

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Heine, Heinrich. Romanzero. 1 Bl., VI, 314 S. 17 x 11 cm. Leinen d. Z. mit goldgeprägtem RTitel. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1851.
Gedichte von H. Heine, Band III. Goedeke VIII 561, 89. Wilhelm-Galley 559. Meyer 89. Borst 2429. – Hier im ersten Druck der einzigen von Heine durchgesehenen Ausgabe. Nach J. E. Walsh (Philobiblon Jg XXV, Heft III, S. 182) ist der Druck von Hotop in Kassel nicht - wie lange angenommen - der erste, sondern der zweite Druck der ersten Ausgabe. Ein weiteres Merkmal des ersten Druckes ist "In's" auf Seite 128, 6. Z. v. u., danach abgeändert in "Ins". Unser Exemplar ohne die Verlagsanzeige am Schluss und deshalb ohne die Angabe "Voigt's Buchdruckerei in Wandsbeck". – Leicht gebräunt und etwas stockfleckig. Insgesamt gutes Exemplar.

Lot 2066, Auction  117, Wotton, Wilhelm, Linguarum vet(erum) septentriolanium thesauri grammatico-critici

Wotton, Wilhelm
Linguarum vet(erum) septentriolanium thesauri grammatico-critici
Los 2066

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

Hickes, George. - Wotton, Wilhelm. Linguarum vet(erum) septentriolanium thesauri grammatico-critici, & archaeologici. Conspectus brevis. VII, 74, 85 S., 2 Bl., 24 S. Mit 2 Textkupfern auf einer Tafel. 15,5 x 10 cm. Blindgeprägter Lederband d. Z. (Ecken beschabt, Rücken etwas lädiert,VDeckel gelöst). London, William Bowyer, 1708.
Brunet V, 1480. – Erste Ausgabe von Wottons Auslegung der grundlegenden linguistischen Abhandlung des englischen Gelehrten George Hickes (1642-1715) über die angelsächsische Sprachfamilie. Hickes Linguarum veterum septentriolanium erschien zuerst 1703 bis 1705, sein zweites Hauptwerk Institutiones Grammaticae Anglo-Saxonicae et Moeso-Gothicae bereits 1689, beide Schriften gelten als Pionierwerke zum Thema. Der Theologe William Wotton (1666-1727) gilt als erster Übersetzer der frühen walisischen Gesetzestexte. Geschenkexemplar von George Hickes mit entsprechendem privatem Eintrag aus dem Jahr 1709 auf dem Titel. – Etwas braunfleckig. –

Lot 2067, Auction  117, Hoffmann, E. T. A., Meister Floh

Hoffmann, E. T. A.
Meister Floh
Los 2067

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Hoffmann, E. T. A. Meister Floh. Ein Mährchen in sieben Abentheuern zweier Freunde. 1 Bl., 267 S., 1 Bl. 18 x 11,5 cm. OPappband (etwas berieben, Ecken bestoßen, Rückdeckel mit 2 kleinen Tintenflecken, Rücken fachmännisch unter Verwendung des illustrierten Einbandbezugs alt erneuert) mit Deckelillustrationen in Sepia-Manier von Carl Friedrich Thiele nach Entwürfen von E. T. A. Hoffmann. Frankfurt, Friedrich Wilmans, 1822.
Goedeke VIII, 498, 65. Salomon 173. Voerster 88, 134. – Erste Ausgabe des vielschichtigen Werks, bei dessen Beurteilung erst allmählich "das tiefere Verständnis" wuchs "für das nur scheinbar harmlos-launige Märchen, dessen 'inneren Kitt' ... die Verbindung des allegorischen Erlösungsmotivs mit der Bewußtseins-Thematik im Humor des Erzählers herstellt" (KLL). "Hoffmann hat für das Märchen ein Titel- und ein Rücktitelkupfer gestaltet und sie als barocke Pictura ohne Text vorgeführt; gleichwohl sind beide Kupfer mit viel Bedeutung aufgeladen. Das Märchen ist ein exemplarischer Fall für die Darstellung mittels verschlüsselter Allegorien und Metaphern, die als eine Form der Geheimpoetik dem Leser Hinweise an die Hand gaben, wie das Märchen zu verstehen sei" (Steinecke). Sein letztes Werk, das er die "fantastische Geburt eines humoristischen Schriftstellers" nannte, veröffentlichte Hoffmann im Februar 1822, kurz vor Ausbruch der Krankheit. "Den völligen Schluß des Märchens konnte der fast gelähmte Hoffmann nur diktieren; er bat Hitzig die Korrekturen zu übernehmen" (HSW VI, 1377). – Braun- und stockfleckig.

Hofmann von Hofmannswaldau, Christian
Deutsche Übersetzungen und Gedichte
Los 2068

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Sammelband mit drei unbekannten Varianten
Hofmann von Hofmannswaldau, Christian. Deutsche Übersetzungen und Gedichte. 10 Teile in 1 Band. 19 Bl.; 3 Bl., 208 S.; 1 Bl., 151 S., 1 w. Bl.; 7 Bl., 160 S.; 32 S.; 63 S.; 80 S.; 87 S.; 22 Bl.; 4 Bl.; 4 Bl. Mit doppelblattgroßem Kupfertitel, 2 weiteren Kupfertiteln, 2 gestochenen Portraittafeln, 6 Kupfertafeln und 42 gestochenen Textvignetten. 16,5 x 10 cm. Pergament d. Z. mit RSchild. Breslau, Jesaia Fellgiebel, 1689.
Dünnhaupt III, 1.I.6. Goedeke III, 269, 1, 4. Hayn-Gotendorf III, 321. – Späterer Druck der sogenannten Fellgiebelschen Sammlung, der ersten autorisierten Veröffentlichung seiner Schriften, Gedichte, Sinnsprüche und Lieder, die zuvor nur in Teilen und ausschließlich in unrechtmäßigen Einzeldrucken kursierten. Hoffmannswaldau verstarb jedoch kurz vor Fertigstellung der ersten Ausgabe 1679. Die Sammelausgaben existieren in unterschiedlichen Bindevarianten, mit angepasster Titelei und Vorrede und je nach Kundenwunsch mit abweichend eingebundenen Einzelschriften. Nach Beare 647 soll es kaum zwei inhaltlich vollkommen identische Bände geben (vgl. Dünnhaupt). Vorliegendes Exemplar enthält nach dem bei Dünnhaupt genannten Titelblatt, den zwei Blatt Vorstücken und sechzehn Blatt Vorrede folgende zehn Einzeltitel:

I. Der getreue Schäfer. 3 Bl. (Vorrede Alphäus mit Vignette), 208 S. Mit doppelblattgroßem Kupfertitel von Sandrart, 5 Kupfertafeln und 42 Textkupfern (inkl. Vorrede). - Bei Dünnhaupt nicht verzeichnete Variante mit abweichender Kollation und mit der Vorrede in Lohensteins Übertragung mit Textvignette (vgl. 1.II.1 und 1.II.2). Früher Druck seines Hauptwerks mit den reizenden Kupfern von Küsell, die in späteren Ausgaben wegfielen.
II. Der sterbende Socrates. 1 Bl., 151 S., 1 w. Bl. Mit Kupfertitel und gestochenem Portrait (beide unsigniert). Ebenda 1686. - Dünnhaupt III, 1.III.4. - Vierter Druck, Exemplar mit den beiden unsignierten Kupfern des Erstdrucks.
III. Helden-Briefe. 1 Bl. (Titel), 6 Bl. (Vorrede), 160 S. Mit Kupfertitel von Sandrart. Ebenda 1686. - Dünnhaupt III, 1.IV.3. - Dritter Druck. Sammlung von Heroiden nach dem Vorbild Ovids.
IV. Poetische Geschicht-Reden. 32 S. - Bei Dünnhaupt nicht verzeichnete Variante.
V. Hochzeit Gedichte. 63 S. (Ebenda 1679).- Dünnhaupt III, 1.VI.1. - Frühester von fünf verschiedenen Drucken mit 63 Seiten Umfang.
VI. Begräbnüß Gedichte. 80 S. - Bei Dünnhaupt nicht verzeichnete Variante (vgl. 1.VII.3). Der Neusatz beginnt hier schon auf Seite 79, Zwischentitel auf Seite 71 leicht abweichend.
VII. Geistliche Oden Vermischte Gedichte und Poetische Grabschrifften. 87 S. (Ebenda 1686). - Dünnhaupt III, 1.XI.2. - Erster Druck mit dem dreiteiligen Sammeltitel. Seite 57 mit dem Zwischentitel "Poetische Grab-Schriften".
VIII. D. L. von Lohenstein Lob-Rede bey ... den gehaltenem Leich-Begängnüsse. 22 Bl. Mit gestochenem Portrait und Kupfertafel. Ebenda 1689-1691). - Dünnhaupt III, 1.XII.4. - Einziger Druck der Leichenpredigt mit dem Setzfehler "D. L." auf dem Titel (statt "D. C."). Das Portrait zeigt Hoffmannswaldau, die Tafel mit einem lateinischen Epicedium von Johann Albrecht Portner.
IX. Illustrem et magnificum Reipublicae Wratisla-Viensis. 4 Bl. (Ebenda 1689-1691). - Dünnhaupt III, 1.XIII.3. - Dritter Druck der Trauerdichtung von Heinrich Mühlpfort, erkennbar an der Schlussvignette (Zierstück mit drei Eicheln). Wie Lohensteins Lobrede zuvor (und die nachfolgende Trauerrede von Gryphius) fester Bestandteil jeder Hoffmannswaldau-Sammelausgabe.
X. Als der Hoch-Edelgebohrne ... entwarff das bethränte Breßlau Christian Gryphius. 4 Bl. (Ebenda 1689-1691). - Dünnhaupt III, 1.XIV.3. - Zweiter Druck im verkleinerten Satz ("Sonst bisher nicht erfasst"; Dünnhaupt). – Titel und Innenspiegel mit zwei alten Besitzeinträgen, Spiegel mit neuerem Exlibris. Wohlerhaltenes Exemplar der für die Entwicklung der deutschen Literaturgeschichte wichtigen Sammelausgabe, die den neuen Stil der sogenannten galanten Epoche einläutete. Auch bibliographisch durch drei bislang nicht erfasste Druckvarianten von Interesse.

Lot 2069, Auction  117, Hogarth, William, Folge von 44 lithographischen Tafeln von C. C. Böhme

Hogarth, William
Folge von 44 lithographischen Tafeln von C. C. Böhme
Los 2069

Zuschlag
90€ (US$ 97)

Details

Hogarth, William. Folge von 44 (statt 74) lithographischen Tafeln von C. C. Böhme nach William Hogarth. 33,5 x 26 cm. Etwas späterer Halblederband (fleckig und berieben). (Leipzig, um 1835).
Lithographische Ausgabe der gestochenen Hogarth'schen Blätter, jeweils mit Titel und Zusammenfassungen der satirischen Erläuterungen Lichtenbergs unterhalb der Darstellungen. Darunter Klassiker wie "Der erzürnte Tonkünstler", "Die Biergasse", "Ein Hahnengefecht", "Der Jahrmarkt zu Southwark", "Der Zeitgott raucht ein Gemälde an", "Die Vorlesung", "Der Politiker", "Das Branntweingässchen", "Die Bank", "Der Chor", "Das Collegium medicum", "Aberglaube und Fanatismus", "Das Ende aller Dinge" u. a. Jedes Blatt im Stein numeriert. – Zumeist stärker stockfleckig, sonst wohlerhalten.

Lot 2070, Auction  117, Holmes, Oliver Wendell, The Writings - Riverside Edition

Holmes, Oliver Wendell
The Writings - Riverside Edition
Los 2070

Zuschlag
460€ (US$ 495)

Details

Holmes, Oliver Wendell. (The Writings - Riverside Edition). 14 Bände. Mit Stahlstich-Portrait. 19 x 12 cm. Hellbraune Halblederbände d. Z. mit reicher RVergoldung und rotem goldgeprägtem RSchild. Cambridge (Mass.), Riverside Press, 1899.
Sehr schöne, dekorative Ausgabe der gesammelten Werke des "Brahmanen von Boston", der bis lange in das 20. Jahrhundert hinein als einer der bedeutendsten amerikanischen Dichter galt. – Tadellos.

Lot 2071, Auction  117, Homer, Ilias (übersetzt) von Johann Heinrich Voss

Homer
Ilias (übersetzt) von Johann Heinrich Voss
Los 2071

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Homer. Ilias (übersetzt) von Johann Heinrich Voss. 2 Teile in 1 Band. 318 S., 1 Bl.; 339 S. Mit 2 gestochenen Titeln, gestochenem Portrait und gestochener Karte. 21 x 12,5 cm. Kalbsleder d. Z. (stark berieben, mit Schabspuren, Gelenke angeplatzt, oberes Kapital lädiert). Altona, I. F. Hammerich, 1793.
Goedeke IV/1, 1069, 21. Schweiger I, 164. – Erste Ausgabe der Voss-Übersetzung, seine Übertragung der Odyssee erschien bereits 1781 im Selbstverlag. Im Anhang mit der Karte "Das homerische Troia". – Vorderes Innengelenk hinter dem Portrait angeplatzt, etwas stockfleckig.

Lot 2072, Auction  117, Homer, Odysee, übersezt von Johann Heinrich Voß

Homer
Odysee, übersezt von Johann Heinrich Voß
Los 2072

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Homer. Odüßsee übersezt von Johann Heinrich Voß. 469 S., 8 Bl. 20 x 12,5 cm. Halbleder d. Z. (Deckel stark berieben, Rücken mit kleiner Läsur, Ecken etwas bestoßen) mit RSchild. Hamburg, Selbstverlag, 1781.
Goedeke IV/1, 1067, 10. – Erste Ausgabe der berühmtesten deutschen Homer-Übersetzung, "... (die) auch durch die moderneren Versionen eines Thassilo von Scheffer, Rudolf Alexander Schröder oder Wolfgang Schadewaldt nicht überholt ist" (Kindler). Im Anhang mit dem "Verzeichnis der Pränumeranten und Subskribenten". – Titel recto und verso alt gestempelt, mit hs. Besitzvermerk und Jahreszahl am unteren Ende, im unteren Bug gelöst. Vereinzelt mit alten Unterstreichungen, ab Seite 415 mit kleinem Einstich im Satzspiegel, teils tinten- und braunfleckig. Hinterer Innenspiegl mit Exlibris.

Lot 2073, Auction  117, Hubertus, Salon-Novellen

Hubertus
Salon-Novellen
Los 2073

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Hubertus (d. i. Ernst Koch). Salon-Novellen. 2 Bl., 339 S. 18,5 x 12,5 cm. Leinen d. Z. (Rückenbezug unfachmännisch geklebt) mit goldgeprägtem RTitel. Kassel, H. Hotop, 1851.
Vgl. Kosch IX, 7. Brümmer IV, 40. ADB LI, 292f. Seltene einzige, bei Kosch und Brümmer nicht genannte Ausgabe der kleinen Sammlung von fünf Novellen des hessischen Dichters, zwischenzeitlichen Fremdenlegionärs und späteren luxemburgischen Beamten Ernst Koch (1808-1858), der unter den Pseudonymen Eduard Helmer und Hubertus auch Lyrik und Weihnachtsgeschichten veröffentlichte. Enthält "Der Hochzeitstag", "Das vergebliche Opfer", "Die Geheilten", "Eine kleine Neckerei" und "Nix und Nixe". Eine Werkausgabe erschien 1873 in zwei Bänden. – Stockfleckig. Über den KVK nur zwei Bestandsnachweise in Kassel und Fulda.

Jean Paul
Blumen- Frucht- und Dornenstükke F. St. Siebenkäs
Los 2074

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Jean Paul (d. i. J. P. Friedrich Richter). Blumen- Frucht- und Dornenstükke oder Ehestand, Tod und Hochzeit des Armenadvokaten F. St. Siebenkäs im Reichsmarktflecken Kuhschnappel. 3 Bände. Mit 3 (wiederholten) gestochenen Titelvignetten von Friedrich Jügel nach Heinrich Dähling. 17 x 10,5 cm. Mamorierte Halblederbände d. Z. (Kanten minimal berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Berlin, Carl Matzdorff, 1796-1797.
Goedeke V, 464, 7. Berend-Krogoll 7a. Borst 760. – Erste Ausgabe. Der Siebenkäs gilt als einer der großen Romane Jean Pauls und kann - noch vor Goethes Wahlverwandtschaften - als der erste deutsche Eheroman bezeichnet werden. Die Titelvignette zeigt einen sitzenden Genius mit einem Buch. – Es fehlt das Blatt "Nachricht für den Buchbinder" in Band I. Bänd I und II mit wenigen, jeweils mehrere Wörter umfassenden zeitgenössischen Streichungen in schwarzer Tinte. Alle Bände leicht braunfleckig, vorderer fl. Vorsatz mit altem Besitzeintrag. Exlibris. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.

Jean Paul
Dämmerungen für Deutschland
Los 2075

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Jean Paul (d. i. J. P. Friedrich Richter). Dämmerungen für Deutschland. VIII, 248 S. 17 x 10,5 cm. Marmorierter Halblederband d. Z. (leicht berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1809.
Goedeke V, 465, 25. Berend-Krogoll 25. Borst 1093. – Erste Ausgabe der bedeutenden Friedensschrift, die laut Vorrede "blos die Vollendung der Friedenspredigt" darstellt, die ein Jahr zuvor erschienen war. – Stellenweise etwas braunfleckig, sonst wohlerhalten. Vorsätze leimschattig. Exlibris.

Lot 2079, Auction  117, Kleist, Heinrich von, Berliner Abendblätter

Kleist, Heinrich von
Berliner Abendblätter
Los 2079

Zuschlag
18.000€ (US$ 19,355)

Details

Kleist, Heinrich von. Berliner Abendblätter. 2 Teile in 1 Band. 306 S.; 296 S. 119 (statt 153) Hefte. 17 x 10,5 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (berieben und beschabt, mit hs. RSchild). (Berlin, Julius Eduard Hitzig, Oktober 1810 - März 1811).
Goedeke VI, 102, 5. Sembdner 9. Houben-Walzel I, 144-212. – Erste Ausgabe der kurzlebigen, von Heinrich von Kleist herausgegebenen und von Julius Eduard Hitzig verlegten Berliner Tageszeitung, die für die Dauer von zwei Quartalen vom 1. Oktober 1810 bis 30. März 1811 in insgesamt 153 Ausgaben erschien (außer sonntags). "Hauptwerk der politischen Literatur der Romantik, eine der größten literarischen Seltenheiten überhaupt ... Sie sind nicht nur wichtigstes Material zum Leben und Schaffen Kleists ..., lassen nicht nur erkennen, welche Stellung er und der hervorragende Kreis seiner Mitarbeiter in den politischen und literarischen Kämpfen jener Tage einnahmen, sondern sie stellen mit ihrer Aufgabe, durch fortgesetztes unmittelbares Einwirken auf das Volk auf ihrer Weise am Wiederaufbau des Vaterlandes mitzuarbeiten und die Nationalsache überhaupt zu fördern, ein bedeutsames Zeugnis des gesamten politischen und kulturellen Lebens in der Zeit vor den Freiheitskriegen dar" (Georg Minde-Pouet im Faksimiledruck, Leipzig 1925).
Die Nummern enthielten jeweils vier einspaltige Seiten und beinhalteten neben Lokalmeldungen, literarischen Beiträgen, Rezensionen etc. auch Auszüge aus den Berichten des Berliner Polizeipräsidenten, die sich bei seinen Lesern besonderer Beliebtheit erfreuten. Kleist nutzte sein Periodikum auch zur Veröffentlichung eigener Arbeiten, u. a. erschienen hier die Erstdrucke von Anekdote aus dem letzten preußischen Kriege, Das Bettelweib von Locarno und der berühmte Aufsatz Über das Marionettentheater, weitere literarische Beiträge stammten u. a. von Achim von Arnim, Clemens Brentano, Wilhelm Grimm, Friedrich de la Motte Fouqué, Adam Müller und Friedrich Schleiermacher, die von Kleist aber stets redigiert wurden. Nur sehr wenige, inkomplette Exemplare des Erstdrucks haben sich bis heute erhalten, sie gehören zu den größten Seltenheiten der deutschen Literaturgeschichte (eine aktualisierte Aufstellung der bekannten Exemplare findet sich in den Brandenburger Kleist-Blättern II/8, S. 389-391). – Es fehlen 34 Hefte: In Teil I die Nummern 28-53, 57 und 67. In Teil II die Nummern 16, 28, 32, 51, 75 und die Schlussnummer 76. Nicht in der Kollation enthalten sind zwei Extrablätter zu den Nummern 7 und 14. Die Seite 15/16 in Teil II mit restauriertem Loch in der oberen weißen Ecke, die Seiten 65-68 und 295/296 mit kleinem Tintenfleck im unteren Bug bzw. weißen Seitenrand, die Seiten 85 bis 90 mit Tintenspritzern im unteren weißen Rand, die Seite 87/88 dort auch mit kleinen Löchern durch Säurefraß. Vorsatz und Titel der ersten Nummer mehrfach gestempelt, der Titel auch mit Wachsflecken. Insgesamt stellenweise etwas stock- oder braunfleckig, wenige Blatt etwas schief oder knapp beschnitten, einige der fehlenden Ausgaben durch Vakatblätter ergänzt, vereinzelte Anmerkungen und Anstreichungen in Bleistift, die beiden Innenspiegel mit altem hs. Inhaltsverzeichnis der enthaltenen Nummern. Exemplar aus der "Fideicommis:Bibliothek Graf York Schleibitz", vermutlich die Büchersammlung von Peter Graf Yorck von Wartenburg (1838-1895), Sohn des schlesischen Fideikommissherrn und Kunstsammlers Graf Hans David Ludwig Yorck von Wartenburg (1805-1865) und Begründer der Schleibitzer Linie des bekannten Adelsgeschlechts.

Lot 2080, Auction  117, Kleist, Heinrich von, Der zerbrochne Krug

Kleist, Heinrich von
Der zerbrochne Krug
Los 2080

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Kleist, Heinrich von. Der zerbrochne Krug, ein Lustspiel. 174 S., 1 w. Bl. 19,5 x 12 cm. Pappband d. Z. mit hellgrünem Lackpapierbezug (etwas beschabt, bestoßen, nur leicht fleckig, angestaubt) mit Goldfileten auf dem Rücken (ohne RSchild). Berlin, Realschulbuchhandlung, 1811.
Goedeke VI, 103, 8. Sembdner 11. – Erste Buchausgabe. "Nach der mißglückten Uraufführung des Lustspiels in Weimar am 2. III. 1808 hatte Kleist einige Fragmente daraus im 'Phöbus' veröffentlicht. Für die Buchausgabe bearbeitete er das Manuskript noch einmal gründlich und kürzte vor allem den zu lang geratenen Schluß, der den Weimarer Mißerfolg wesentlich verschuldet hatte, auf ein Minimum, gab aber die ursprüngliche Fassung als 'Variant' auf S. 145-174 der Buchausgabe bei" (Sembdner). – Vorsätze etwas stärker gebräunt bzw. leimschattig, sonst sehr sauber und frisch, Druck auf breitrandigem Papier.

Lot 2082, Auction  117, Klopstock, Friedrich Gottlieb, Die deutsche Gelehrtenrepublik

Klopstock, Friedrich Gottlieb
Die deutsche Gelehrtenrepublik
Los 2082

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

Das erste zur Subskription gedruckte Buch
Klopstock, (Friedrich Gottlieb). Die deutsche Gelehrtenrepublik. Ihre Einrichtung. Ihre Geseze. Geschichte des lezten Landtags etc. Erster Teil (alles Erschienene). 1 Bl., 70, 448 S. 18,5 x 11,5 cm. Halbleder d. Z. (gering berieben und bestoßen) mit Rückenfileten und 2 goldgeprägten farbigen RSchildern. Hamburg, Johann Joachim Christoph Bode, 1774.
Goedeke IV/1, 175, 39. Kayser-Dehn 89. Borst 288. – Erste Ausgabe des ersten auf Subskriptionsbasis gedruckten Buches. Klopstock benutzte die Subskription, um so zu seinem Autorenhonorar zu gelangen, welches ihm die Verleger damals für "poetische Schriften" verweigerten. Der anfängliche Erfolg dieses - in der Vorrede ausführlich erläuterten - Unternehmens war sehr groß. Das umfangreiche Subskribentenverzeichnis führt, nach Städten geordnet, 3599 Namen und liest sich wie ein "Who is Who" der Zeit. Unter den berühmten Namen finden sich Gleim, Hamann, Humboldt, Kant, Lessing, Lichtenberg, Stolberg, Voß, Wieland und Goethe, der in Dichtung und Wahrheit anschaulich über den großen Andrang berichtet. "Auch die Stürmer und Dränger und der Göttinger Dichterbund waren von dem Werk begeistert. Die zahlreichen Subskribenten indessen reagierten auf das mit Spannung erwartete nationale Kulturprogramm mit bitterer Enttäuschung: der in der seltsam anmutenden Form der Gelehrtenrepublik versteckte Humor blieb ihnen unverständlich" (KNLL). Klopstock verwandte besondere Sorgfalt auf den Druck. Gutes holländisches Postpapier und neue Typen wurden verwendet. Statt eines Druckfehlerverzeichnisses wurden acht fehlerhafte Blätter neu gedruckt und als Kartonblätter eingefügt (vgl. Sudhof in Philobiblon XII, 3, S. 182 ff). – Innenspiegel mit Kleberesten wohl eines entfernten Exlibris. Schönes und sauberes Exemplar im dekorativen Halblederband.

Lot 2090, Auction  117, Lettres d'une dame de qualité, sur sa vie mondaine

Lettres d'une dame de qualité
sur sa vie mondaine
Los 2090

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Lettres d'une dame de qualité sur sa vie mondaine et sa vie penitente à son directeur, et la réponse du directeur; avec des reflexions morales. 19 Bl., 290 S. Titel in Rot und Schwarz. 14,5 x 9 cm. Marmorierter Lederband d. Z. mit ornamentaler RVergoldung, goldgeprägtem RSchild und Wappensupralibros auf beiden Deckeln. Köln, Baltazar d'Egmont, (um 1750).
Einzige Ausgabe der anonym verfassten moralischen Reflexionen. – Wohlerhaltenes Exemplar im Lederband mit drei gekrönten Bourbonenlilien mit umschließender Arabeske im Medaillon.

Lot 2091, Auction  117, Longus, Les Amours Pastorales de Daphnis et Chloé ...

Longus
Les Amours Pastorales de Daphnis et Chloé ...
Los 2091

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Longus. Les amours pastorales de Daphnis et Chloé. Translatées en François par J. Amyot. 2 Bl., 176 S. Mit Kupfertitel und 28 (13 doppelblattgroßen) Kupfertafeln. 14,5 x 9 cm. Hellbrauner geglätteter Maroquinband d. Z. (Rücken nachgedunkelt) mit Fileten- und floraler RVergoldung. "Londres" (d. i. Paris), o. Dr., 1779.
Sander 1230. Cohen-Ricci 654 ("Réproduction des figures du Régent"). – Dekoratives gebundenes Exemplar mit den Illustrationen nach Philippe d'Orléans. Am Schluss das berühmte erotische petit-pieds Kupfer. – Stellenweise etwas gebräunt.

Melissantes
Curieuser Affecten-Spiegel
Los 2092

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Melissantes (d. i. Johann Gottfried Gregorii). Curieuser Affecten-Spiegel, oder auserlesene Cautelen und sonderbahre Maximen, die Gemüther der Menschen zu erforschen, und sich darnach vorsichtig und behutsam aufzuführen. 7 Bl., 682 S., 19 Bl. (Register). Text in Schwarz und Rot. Mit gestochenem Portrait-Frontispiz von Johann Benjamin Brühl. 17 x 10,5 cm. Pergament d. Z. (gering fleckig). Frankfurt und Leipzig (d. i. Arnstadt), Ernst Ludwig Niedt, 1720.
Hayn-Gotendorf IV, 478. Holzmann-Bohatta 179. – Kollationsgleicher zweiter Druck seines zuerst ebenda 1715 erschienenen Benimmratgebers (vgl. VD18 10860673), in welchem Melissantes schon drei Generationen vor Knigge allgemeine Verhaltensregeln für die Öffentlichkeit und am Hofe formuliert und Erziehungsratschläge für die Jugend gibt. Der Geograph, Historiker und Volksaufklärer Gottfried Gregorii (1685-1770) verfasste u. a. 1711 Das jetzt florirende Thüringen, einen der frühesten deutschsprachigen Reiseführer mit Details zu Sehenswürdigkeiten, Geschichte, Unterkünfte und Bibliotheken. Zudem gilt er als Mitbegründer der Kartenkunde, seine Orographia von 1715, eine Beschreibung der berühmtesten Berge in alphabetischer Ordnung, gilt als eine der ersten geographischen Spezialenzyklopädien. – Fl. Vorsatz mit barockem Besitzeintrag, erste Blatt im unteren Schnitt leicht gestaucht. Schönes und wohlerhaltenes Exemplar.

Lot 2094, Auction  117, Michaelis, Johann Benjamin, Sämmtliche poetische Werke

Michaelis, Johann Benjamin
Sämmtliche poetische Werke
Los 2094

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Michaelis, Johann Benjamin. Sämmtliche poetische Werke. Erste vollständige Ausgabe. Mit 4 Kupfertiteln und 4 gestochenen Frontispices. 14,5 x 9 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit floraler RVergoldung und 2 goldgeprägten RSchildern. Wien, Ignaz Alberti für Franz Anton Schrämbl, 1791.
Goedeke IV/1, 111, 37, 12. NDB XVII, 434f. – Erste Werkausgabe des jung gestorbenen und heute kaum mehr bekannten Halberstädter Dichters Johann Benjamin Michaelis (1746-1772): Seine "Fabeln, deren Stoffe er teils der Überlieferung entnahm, teils selber erfand, bewegten sich in den von Hagedorn, Gellert und Gleim vorgezeichneten Bahnen. Einige gewannen eine Zeitlang Volkstümlichkeit. An seine Kinderfabeln konnte die Biedermeierzeit wieder anknüpfen. Schon früh schrieb er auch Verssatiren, und später nahm er sich vor, sein 3. und 4. Lebensjahrzehnt ganz dieser Dichtart zu widmen, so daß Gleim die Hoffnung hegen konnte, einst in ihm den deutschen Juvenal gefeiert zu sehen. Komische Opern und Operetten nannte er seine Singspieltexte, deren erster, 'Walmir und Gertraud', von Anton Schweitzer komponiert, als Versuch gedacht war, 'die rührende Komödie in das lyrische Drama überzutragen.' Erwähnung verdienen noch die 'Poetischen Briefe', die Michaelis in seinem letzten Lebensjahr allmonatlich herauszugeben begann. Teils sind sie anakreontisch gehalten, wie die sich mit Jacobis 'Pastor-Amor' beschäftigenden, teils nähern sie sich dem Lehrgedicht" (NDB). – Kupfertitel in Band I lose. Vereinzelte Stockflecken, insgesamt sauber und wohlerhalten. Dekorative Bändchen.

Lot 2095, Auction  117, Montaigne, Michel de, Gedanken und Meinungen über allerley Gegenstände

Montaigne, Michel de
Gedanken und Meinungen über allerley Gegenstände
Los 2095

Zuschlag
780€ (US$ 839)

Details

Montaigne, Michel de. Gedanken und Meinungen über allerley Gegenstände. Ins Deutsche übersetzt (von Johann Joachim Christoph Bode). 7 Teile in 6 Bänden. Mit 2 gestochenen Portrait-Frontispices. 19 x 11 cm. Halbleder d. Z. (Bände VI und VII mit kleiner Läsur am oberen Kapital, Deckelbezugspapiere stärker berieben und beschabt) mit RVergoldung und 2 goldgeprägten RSchildern. Berlin, F. T. Lagarde, 1793-1799.
Goedeke IV/1, 587, 22. Fromm 18265. – Erste Ausgabe dieser deutschen Übertragung von Montaignes Hauptwerk, mit Zusätzen von Carl August Böttiger. Band I mit einem Portrait Montaignes, Band VI mit einem Portrait des Übersetzers Johann Joachim Christoph Bode (1731-1793) von Johann Heinrich Lips nach Heinsius. Mit dem 1799 erschienenen Registerband von Immanuel Fritze. – Vorsätze schwach leimschattig, sonst wohlerhalten und sauber. Exlibris.

Lot 2096, Auction  117, Moscherosch, Johann Michael, Wunderliche und wahrhaftige Gesichte Philanders von Sittenwald.

Moscherosch, Johann Michael
Wunderliche und wahrhaftige Gesichte Philanders von Sittenwald.
Los 2096

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Moscherosch, Johann Michael. Wunderliche und wahrhaftige Gesichte Philanders von Sittenwald, das ist Straff-Schrifften. 2 Bände. 24 Bl., 932 (recte 907) S.; 8 Bl., 709 S., 12 Bl. Mit 2 Kupfertiteln (in Pag.), 11 Kupfertafeln und zahlreichen Textholzschnitten. 15,5 x 9,7 cm. Pergament d. Z. (leicht angestaubt und stellenweise an den Kanten etwas angeplatzt) mit goldgeprägtem RSchild und 2 Metallschließen. Straßburg, Josias Städel, 1665-1677.
Dünnhaupt IV, 2853, 1.I.6. und 2854, 1.II.4. Hayn-Gotendorf, VI, 332. Bechthold 24f. – Sechste rechtmäßige Ausgabe seines bekanntesten Werks, eine Sammlung von vierzehn ab 1640 veröffentlichten satirischen Erzählungen. "Die beiden Teile von 1677 und 1665/1666 gehören zusammen und müssen als eine einzige Ausgabe, und zwar als die letzter Hand betrachtet werden" (Bechthold). Johann Michael Moscherosch (1601-1669) veröffentlichte unter seinem Pseudonym Philander von Sittewalt zahlreiche Aufsätze, Gedichte und Erzählungen in lateinischer und deutscher Sprache. – Beide Bände mit gravierendem Bindefehler: der Textteil ab Seite 513 ist jeweils im anderen Band eingebunden, also S. 513-932 von Band I gehört richtigerweise in Band II und vice versa. Die korrekte Kollation von Band I ist: 24 Bl., 709 S., von Band II: 10 Bl., 931 (recte 907) S. In Band I Kupfertitel und typografischer Titel im unteren Rand mit kleinem Wurmgang (verso hinterlegt). Stellenweise mit verblassten Feuchtigkeitsrändern. Die Seiten 37 bis 42 und ab Seite 739 ff. im unteren Rand mit stärkerem Wurmfraß (mit Text- und Darstellungsverlust). Vereinzelt mit Textunterstreichungen von alter Hand, durchgehend gebräunt, teils auch stärker, leicht fingerfleckig. Band II durchgehend etwas stärker gebräunt und leicht braunfleckig.

Lot 2097, Auction  117, Ovidius Naso, Publius, P. Ovidii Nasonis Deß Uralt-berühmten/ vortrefflichen/ und Aller-Sinnreichesten/ Lateinischen Poeten Metamorphoses Oder Wunder-würdige Gestalt-Veränderungen Der Menschen/ Thier und anderer Creaturen

Ovidius Naso, Publius
P. Ovidii Nasonis Deß Uralt-berühmten/ vortrefflichen/ und Aller-Sinnreichesten/ Lateinischen Poeten Metamorphoses Oder Wunder-würdige Gestalt-Veränderungen Der Menschen/ Thier und anderer Creaturen
Los 2097

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Ovidius Naso, Publius. Metamorphoses oder wunder-würdige Gestalt-Veränderungen der Menschen, Thier und anderer Creaturen. 9 Bl., 113 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel, gestochenem Portrait und 111 Textkupfern von Matthias Greischer. 30 x 19 cm. Leder d. Z. (stärker berieben und bestoßen, Kapitale zerschlissen) mit RVergoldung. Salzburg, Johann Baptist Mayr, 1685.
VD17 12:624273Y. Graesse V, 81. Nicht bei Landwehr. Vgl. Nagler, Monogramme IV 1849. – Seltene Salzburger Ausgabe der Metamorphosen mit den allegorischen Kupfern von Matthias Greischer (1659-1712). Wir dürfen hier die frdl. Auskunft eines Fachmanns zitieren: "[Bei der Katalog-Abbildung] handelt [es] sich um einen Stich von Crispin van de Passe, auf dem die Fabel vom Raub der Proserpina durch Pluto (im 5. Buch) dargestellt wird. Es ist die Szene, in der Pluto aus Zorn seine Rosse antreibt und sein Zepter auf den Grund der Quelle der Arethusa schleudert. Die kleine Entdeckung dabei war: der Stich von Crispin van de Passe (etwa in der Ausgabe Paris 1622, Chez la veuve M. Guillemot, Seite 135, oder in der älteren Ausgabe Köln 1602) und der in Ihrem Katalog abgebildete Stich von Matthias Greischer (Salzburg 1685) sind einander gleich, nur seitenverkehrt. Offenbar ist das Bild von Crispin van der Passe das Original und die Darstellung von Greischer die seitenverkehrte Kopie". – Gering gebräunt und stockfleckig, stellenweise mit Einriss im unteren Innensteg.

Lot 2098, Auction  117, Platen, August Graf von, Ghaselen

Platen, August Graf von
Ghaselen
Los 2098

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Platen, August Graf von. Ghaselen. 38 S., 1 w. Bl. 22 x 14 cm. Interimsbroschur d. Z. Erlangen, Carl Heyder, 1821.
Goedeke VIII, 684, 14. Borst 1374. – Erste Ausgabe von Platens bahnbrechendem Versuch, persische Versformen in deutsche Sprache zu überführen: "Als Frucht seiner orientalischen Studien erschienen Erlangen 1821 die 'Ghaselen', denen er 1824 'Neue Ghaselen' folgen ließ; Goethe inspirirte Eckermann’s rühmende Recension 'Kunst und Alterthum' IV, 3, 159, nachdem er selbst III, 3, 175 Platen’s Ghaselen als 'wohlgefühlt, geistreich, dem Orient vollkommen gemäße, sinnige Gedichte' gerühmt hatte. Das Formengebiet der deutschen Dichtkunst war durch dieses erste Auftreten Platen’s erweitert worden und die 'Neuen Ghaselen' bewiesen bereits, daß er jede Form auch mit Gehalt zu füllen wisse" (ADB XXVI, 246). "Der literarische Rang Platens basiert auf seiner Lyrik, deren spezifischen Charakter die von J. Link geprägte Formel 'Sinngebung durch artistische Form' genau bezeichnet. Neben Liedern und Balladen sind vor allem Ghaselen zu nennen, eine persische Gedichtform, die Platen gemeinsam mit Rückert für die deutsche Literatur gewonnen hat" (NDB XX, 511). – Wohlerhaltenes Exemplar im unbeschnittenen und lediglich gefalzten Druckzustand.

Lot 2099, Auction  117, Proelss, Johannes, Am Meer

Proelss, Johannes
Am Meer
Los 2099

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Proelss, Johannes. Am Meer. Seaside-Skizzen und Nordsee-Bilder. VI, 214 S., 1 w. Bl. 17 x 11,5 cm. OLeinen mit Gold- und Schwarzprägung. Leipzig, H. Foltz, 1878.
Kosch XII, 332. – Erste Ausgabe der Schilderung einer England-Reise des langjährigen Redakteurs der "Gartenlaube" und Literaturhistorikers (1853-1911), der als Verfasser des 1892 erschienen Monographie über "Das junge Deutschland" in Erinnerung geblieben ist. – Fl. Vorsatz mit Besitzvermerk, das letzte Blatt mit Notiz von alter Hand. Insgesamt sehr gutes Exemplar.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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