Abendstern, Der
Ein Blatt für Jedermann zur Erholung und Unterhaltung
Los 2001
Zuschlag
350€ (US$ 376)
LITERATUR UND BUCHILLUSTRATION
Der Abendstern. Ein Blatt für Jedermann zur Erholung und Unterhaltung nach dem Feierabend. 2 Teile in 1 Band. Monate Januar und Juni 1851. 384 S. Mit 12 lithographischen Tafeln. 16 x10cm. Halbeinen d. Z. (berieben). (Zittau), Johann Gottfried Seyfert, (1851).
Nicht bei Diesch und Kirchner. – In der ZDB nicht nachgewiesene Jahrgänge der seltenen Zittauer Monatsschrift für die Monate Januar und Juni 1851. Enthält die beiden illustrierten Erzählungen Des Pfarrers Tochter in Taubenhayn und Die Brüder von Stauffenberg oder: Die Macht der Verborgenen. Die ZDB kennt nur die Jahrgänge Dezember 1847 bis Januar 1849. Im Zittauer Verlag von Johann Gottfried Seyfert erschienen in den 1830er bis 1850er Jahren mehrere Zeitschriftenprojekte in ähnlicher Aufmachung mit historisch-literarischen Lesestücken für das einfache Lesevolk, darunter Der Erzähler, Blumenkörbchen und Erzählungen für den Bürger und Landmann. – Braunfleckig.
(Abraham à Sancta Clara d. i. Ulrich Megerle). Centi-Folium stultorum in quarto. Oder Hundert ausbündige Narren, in Folio. Neu aufgewärmet, und in einer Alapatrit-Pasteten zum Schau-Essen aufgesetzt. 3 Bl., 404 S., 2 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit 100 (statt 101 Kupfertafeln). Ohne den Kupfertitel. 20,5 x 16 cm. Halbleder d. Z. (Deckelbezüge schwach berieben, vorderes Gelenk minimal angeplatzt) mit goldgeprägtem RSchild. Wien, Johann Carl Megerle und Nürnberg, Johann Christoph Weigel, (1709 durch Chronogramm).
Goedeke III, 240, 26. Bertsche 52a, 1. Dünnhaupt I, S. 163, F 5.1. Hayn-Gotendorf I, 593. Jantz I, 310. Lipperheide 3519. – Erster von zwei Drucken der ersten Ausgabe, mit allen drei bei Dünnhaupt und Bertsche angegebenen Unterscheidungsmerkmalen. Eines der seltensten und drolligsten Bücher Megerles. "Der Tradition von Sebastian Brants Narrenschiff (1494) folgend geißelt der anonyme Verfasser verschiedene personifizierte menschliche Narrheiten. Unter jedem Kupfer 6 gestochene Verszeilen [Alapatrit = Olla potrida]. Die Kupfer zeigen 100 Narrenportraits, darunter 65 Wiederholungen aus Johann Christoph Weigels früherem Werk Ein Schock Phantastn" (Dünnhaupt). Es werden die verschiedensten Berufe, Liebhabereien, Schrullen und Eigenschaften karikiert: Arznei-, Astrologische, Antiquitäts- und Münz-Narren, Bau-, Bergwerks-, Kredit-, Kalender-, Komödien- und Opern-Narren, Goldmacher-, Mode-, Musik- und Pferde-Narren u. v. a. Am Schluss mit der meist fehlenden (leeren) Tafel "Gar kein Narr".
Auch wenn Horber nachgewiesen hat, dass dieses Werk nicht von Abraham sein kann, hindert dies die Barockforschung nicht, noch im Jahr 1978 - vierzig Jahre nach Horber - etwas vernebelnd 'für eine Verfasserschaft Abrahams beziehungsweise einen ihm geistesverwandten Verfasser' zu plädieren (W. Deufert im Nachwort zur bibliophilen Taschenbuchausgabe). – Es fehlt der Kupfertitel und laut Dünnhaupt eines der Narrenportraits. Vorsätze und Titel etwas leimschattig, die Tafeln "Baad-Narr" zu Seite 45 und "Herren-Narr" zu Seite 169 mit kleinerem Braunfleck, die Tafel "Garten- und Blumen-Narr" im oberen weißen Rand sauber angestückt, die Tafel "Pral-Narr" zu Seite 177 mit kleinem Loch in der Darstellung, einige Tafeln am Schluss mit sehr schwachem Feuchtigkeitsrand verso. Insgesamt ein sehr schönes und sauberes Exemplar im dekorativen Halblederband, in diesem wohlerhaltenen Zustand sehr selten.
Aesop. Vita [und:] Favole. 413 S., 7 Bl. Mit 137 Textholzschnitten. 14 x 7 cm. Flexibler Pappband d. Z. (am oberen Kapital mit Fehlstellen, fleckig und berieben). Treviso, G. Righettini, 1650.
Vgl. Haym 390, 8. Gamba 1450. Bodemann 61.1. – Neudruck der Ausgabe Venedig 1581, die Holzschnitte sind Nachschnitte, vermutlich unterschiedliche Versionen der Verdizotti-Serie. – Titel gestempelt. Leicht gebräunt und stellenweise braunfleckig, Bindung gelockert.
Alciato, Andrea. Emblemata cum commentariis Claudii Minois I. C. Francisci Sanctii Brocensis, et notis Laurentii Pignorii Patavini. LXXX, 1003 S. Mit Kupfertitel (in Pag.), großer Holzschnitt-Titelvignette, großer Holzschnitt-Druckermarke am Schluss und 212 emblematischen Textholzschnitten. 22,4 x 16 cm. Pergament d. Z. (etwas berieben, bestoßen und fingerfleckig) mit spanischen Kanten. Padua, Pasquati für Tozzi, 1621.
Landwehr 99. Praz 251. DG 2.12072. Graesse I, 62. Green 152. Duplessis 108. – Die vollständigste und wohl am ansprechendsten gedruckte Ausgabe des berühmten Emblembluchs des aus Alzate bei Brianza am Comer See stammenden italienischen Humanisten und Juristen Andrea Alciato (1492-1550), von der Graesse schwärmt: "Voilà l'édition la plus complète des emblèmes d'Alciat" (a. a. O.) und Landwehr vermerkt: "This is by far the most extensively commentated of Alciati's editions. It was edited by Joannes Thuilius, professor in Freiburg im Breisgau, who combined also the commentaries by Mignault, Sanchez, and Pignorius" (a. a. O.) Die Ausgabe enthält 212 nummerierte Embleme, dabei erstmals wieder das obszöne Emblem Nummer 80 "Adversus naturam peccantes", das den vorigen Ausgaben fehlte, sowie zwei nicht nummerierte von den gleichen Stöcken wie in der Ausgabe Padua 1618, jetzt allerdings von Bordüren eingefasst. – Zwischen den Seiten 472 und 473 befindet sich ein Markulaturfalz (Wiederholung fol.G4). Auf den Seiten 781 und 782 ist der untere Rand leicht eingerissen mit minimalen Buchstabenverlust. Von sehr schwachen und unbedeutenden Wasserrändchen abgesehen ein durchgehend sauberes und sehr schönes Exemplar.
Alkiphron. Epistles; in which are described, the domestic manners, the courtesans, and parasites of Greece. Now first translated from the Greek (von Thomas Monro und William Beloe). 2 Bl., 270 S. 22 x 14 cm. Moderner marmorierter Halblederband mit goldgeprägtem RSchild. London, G. G. J und J. Robinson, 1791.
Schweiger 21. – Erste englische Übersetzung der Sammlung fiktiver, im attischen Dialekt verfasster Briefe, dem einzigen überlieferten Werk des spätantiken griechischen Rhetors und Sophisten Alkiphron, eine der wenigen aussagekräftigen Quellen zur Kenntnis des griechischen Privatlebens im 2. nachchristlichen Jahrhundert. – Anfangs und am Schluss mit Abklatsch im Bug einer früheren Broschur. Insgesamt etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.
Anakreon. Odae et fragmenta, graece et latinae, cum notis Joannis Cornelli de Pauw. 18 Bl., 315 S. Mit gestochener Titelvignette. 20,5 x 16 cm. Blindgeprägter Lederband d. Z. (etwas bestoßen, Gelenke berieben). Utrecht, Wilhelm Kroon, 1732.
Schweiger 24. Graesse I, 110. – Erste von Pauw kommentierte Ausgabe der wenigen erhaltenen (drei vollständig, einige fragmentarisch) Lieder Anakreons (um 575 v. Chr. - 495 v. Chr.). "Cette edition est bien imprimée" (Graesse). Der anmutige Klang seiner im ionischen Dialekt verfassten Oden zu den Themen Liebe, Wein und Geselligkeit fand besonders im 18. Jahrhundert viele Nachahmer. Mit griechisch-lateinischem Paralleltext. – Vorsätze etwas leimschattig, vereinzelte schwache Flecken, insgesamt wohlerhaltenes Exemplar des ansprechenden Drucks.
Arnim, Ludwig Achim von. Armuth Reichthum Schuld und Buße der Gräfin Dolores. Eine wahre Geschichte zur lehrreichen Unterhaltung armer Fräulein. 2 Bände. 1 Bl., 348 S.; 416 S. Mit 2 gestochenen Titeln mit Vignette und 4 gefalteten Notenbeilagen. 18 x 10,5 cm. Marmorierte Halblederbände d. Z. mit RVergoldung (unfachmännisch retuschiert) und 2 (später aufgebrachten) RSchildern. Berlin, Realschulbuchhandlung, (1810).
Goedeke VI, 74, 23. Mallon 52 und 53. – Erste Ausgabe. Einer der großen Romane der Romantik zum Problem der Ehe und zum Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft, der ein Gegenstück zu den freigeistigen Ansichten in Schlegels Lucinde darstellt. Arnim übt Kritik am Lebenswandel der oberen Gesellschaftsschichten und fordert soziales Verantwortungsbewusstsein. Die Datierung des Werkes ergibt sich aus einem Brief Arnims an Philipp Otto Runge vom Juni 1810, aus dem hervorgeht, dass das Werk erst zur Ostermesse 1810 erschienen ist und nicht bereits 1809, wie bei Goedeke verzeichnet. Die Vertonungen stammen von Bettina v. Arnim, A. Radziwil, J. F. und Luise Reichardt. – Titel mit gelöschtem Stempel. Im Rand schwach gebräunt, etwas stock- bzw. braunfleckig. Innengelenke restauriert, die Deckel dadurch etwas sperrig beim Aufschlagen.
Boccaccio, (Giovanni). Contes et nouvelles. Traduction libre. 2 Teile in 1 Band. 8 Bl., 366 S., 5 Bl.; 427 S. (ohne 305-306), 6 Bl. Mit gestochenem Frontispiz (in Pag.) und 100 halbseitigen Textkupfern von Romeyn de Hooghe. 14,6 x 9,2 cm. Marmoriertes braunes Leder d. Z. (gering berieben) mit reicher floraler RVergoldung, goldgeprägtem rotem RSchild und Goldschnitt. Amsterdam, George Gallet, 1699.
Vgl. Brunet I, 1006: "Par les figures de Romain de Hooge la plus recherchée des curieux". Landwehr 88. Cohen-Ricci 161 (Ausgabe 1697 und 1699). Hollstein IX, 404-490. – Zweite Titelauflage der ersten von Romain de Hooghe (1645-1708) illustrierten Boccaccio-Ausgabe, die von Gallet im Jahr 1697 erstmals gedruckt wurde. "Der holländische Meister, der in erster Reihe als ein Vorläufer französischer Illustrationskunst im 18. Jahrhunderts angesehen werden kann, ist der im letzten Viertel des 17. Jahrhunderts wirkende Romain de Hooghe ... Seine in den Text gedruckten halbseitigen Kupfer lassen die später so beliebt gewordene illustrative Kopfvignette vorausahnen" (Fürstenberg 70). – Es fehlt das Blatt V1 (Teil II), Frontispiz ankoloriert, kaum fleckig, bemerkenswert sauber und frisch. Exemplar im prachtvoll vergoldeten zeitgenössischen Einband.
Brentano, Clemens. Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Christian Brentano. 9 Bände. Mit 2 Stahlstichportraits. 20,5 x 13,5 cm. Halbleder d. Z. (gering berieben, Ecken leicht bestoßen; Bände XIII und IX abweichend gebunden) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Frankfurt, Johann David Sauerländer, 1852-1855.
Goedeke VI, 62, 50. Mallon 184-190, 211, 212. – Erste Gesamtausgabe. Mit zahlreichen Erstdrucken, insbesondere der Lieder, die der Herausgeber aus den ungeordneten Manuskripten edierte. Die beiden Schlussbände, hier abweichend gebunden, umfassen die gesammelten Briefe von 1795 bis 1842 sowie eine Biographie. – Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.
Brune, Johannis de
Emblemata of zinne-werck voorgesteelt. In beelde, ghedichten, en breeder ujit-legginghen, tot ujit-druckinghe, en verbeteringhe van verscheijden feilen onser eeuwe.
Los 2014
Zuschlag
500€ (US$ 538)
Brune, Johannis de. Emblemata of zinne-werck voorgesteelt. In beelde, ghedichten, en breeder ujit-legginghen, tot ujit-druckinghe, en verbeteringhe van verscheijden feilen onser eeuwe. 6 Bl., 360 S. 20,3 x 16,7 cm. Mit Kupfertitel (in Pag.) und 51 emblematischen Textkupern. Pergament d. Z. (leicht fingerfleckig und berieben). Amsterdam. Jan Evertsen Cloppenburch bzw. Middenburgh, Hans van der Hellen, 1624.
Landwehr 64. – Erste Ausgabe. – Typographischer Titel mit Besitzvermerk von 1849. Mit sauberen alten Unterstreichungen, nur gering finger- und braunfleckig. Insgesamt schönes Exemplar mit den prächtigen Kupfern in durchgehend kraftvollen Abdrucken.
Bülow, Eduard von. Die Abenteuer des Simplicissimus. Ein Roman aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. XXIV, 470 S., 1 Bl. 16,5 x 10,5 cm. Leinen d. Z. mit goldgeprägtem RTitel. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1836.
Goedeke X, 481, 11. – Erste Ausgabe dieser Bearbeitung des Grimmelshausen-Romans, den der Tieck-Freund von Bülow, der hier als Herausgeber firmiert, so behandelt, dass er "weder den empfindlicheren Leser durch überbliebene, wirkliche Anstößigkeiten verletz(t), noch den tiefer auffassenden etwa insofern verstimm(t), als er mit Recht den Vorwurf ... erheb(t): ich habe das Kind mit dem Bade verschüttet und das Ursprüngliche an Duft und Färbung dieses Kunstwerkes verwischt" (Vorwort). – Etwas gebräunt und leicht braunfleckig.
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