19. Jh. Tabatière in Sargform.
Holz, dunkelbraun lackiert, mit dekorativen Metallintarsien und -beschlägen. L. 11,8 cm.
Beigegeben eine weitere sargförmige Tabatière aus Holz mit abnehmbarem Deckel sowie ein Betrachtungssärglein mit Schiebeleiste, darin eine Mikroschnitzerei (Kreuzigungsszene), außen mit Besitzvermerken in portugiesischer Sprache.
Ost-Alpenländisch
18. Jh. . Beinhausschädel mit Blumen und Inschrift
Los 6442
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)
18. Jh. Beinhausschädel mit gemaltem Blumenkranz und Inschrift.
Knochen, farbig gefasst. H. 15,5 cm. Bezeichnet und datiert "Der hochwürdige Herr Norbert Joseph Heyland gestorben 1760", rückseitig ein Besitzvermerk "E. Frizzi / 15.X.'10" sowie ein Etikett "Eigth. / E. Frizzi".
Provenienz: Aus der Sammlung des Anthropologen Ernst Frizzi (1880-1936, vgl. Besitzvermerke).
Ausstellung: Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, 2014-2015, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen.
Literatur: Oliver Kornhoff (Hrsg.), Susanne Blöcker (Bearb.): Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, Ausst. Kat. Remagen, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen 2014, S. 119.
Unbekannter Fotograf
2002. Frauenakt vor Schädelsammlung
Los 6444
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
223€ (US$ 240)
2002. Frauenakt vor Schädelsammlung.
Abzug auf PE-Papier, aufgezogen und passepartouriert. 15,5 x 21,6 cm. Unten rechts auf dem Passepartout nummeriert, signiert und datiert "1/20 FT 02".
Beigegeben von demselben Künstler zwei weitere Abzüge auf PE-Papier: Frauenakte mit Skelett- bzw. Schädelskulpturen, datiert 1999 und 2000.
Deutsch
wohl 19. Jh. Möbelgriff mit Totenkopf
Los 6445
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
124€ (US$ 133)
wohl 19. Jh. Möbelgriff mit Totenkopf.
Eisen, gegossen. 11,3 x 23 cm.
Beigegeben ein Miniatur-Türklopfer mit Löwenkopf und Akanthusblatt als Abschluss, Bronze, vergoldet, wohl 19. Jh. (L. ca. 15,2 cm).
Alpenländisch (Südtirol?)
um 1800. Betrachtungssärglein mit Tödlein
Los 6446
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)
um 1800. Betrachtungssärglein mit Tödlein.
Braun lasierter Miniatursarg aus Nussholz (?) mit abnehmbarem Deckel, die Innenwandung mit Leinenstoff ausgekleidet, Leichnam sehr sorgfältig aus Wachs geformt mit Kröten, Schlange und Eidechse als Begleitfiguren. 28,3 x 12,7 x 15,5 cm.
Ausstellung: Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, 2014-2015, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen.
Literatur: Oliver Kornhoff (Hrsg.), Susanne Blöcker (Bearb.): Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, Ausst. Kat. Remagen, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen 2014, S. 118.
Boeres, Franz
Drei Plaketten: "Der Unparteiische", "Die Pest", "Der Apotheker"
Los 6447
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)
Drei Plaketten: "Der Unparteiische"; "Die Pest"; "Der Apotheker".
Bronze, gegossen, nebeneinander auf Untersatz montiert. D. je 10,4 cm. Jeweils betitelt sowie signiert und datiert "19 B 17". Verso auf der Rahmenrückwand bezeichnet "Original-Plaketten (Guß) von Böres-Stuttgart.".
Der heute in Vergessenheit geratene Künstler und Designer Franz Boeres erfreute sich zu Lebzeiten einer vielbeachteten Laufbahn. Er studierte an der Hanauer Zeichenakademie und siedelte 1892 nach Stuttgart über, wo er als erfolgreicher Entwerfer für Unternehmen in ganz Deutschland tätig war. Seine Arbeiten in beinahe allen kunstgewerblichen Gebieten wurden bis kurz vor Kriegsbeginn regelmäßig in den führenden Blättern für Kunsthandwerk wohlwollend besprochen, unter anderem „Die Kunst. Monatsheft für freie und angewandte Kunst“ und „Deutsche Kunst und Dekoration“. 1904 nahm er an der Weltausstellung in St. Louis teil, 1913 an der Jahresausstellung des Deutschen Werkbundes. 1910 stellte er auf der Brüsseler Weltausstellung aus, im selben Jahr begann die langjährige Zusammenarbeit mit dem Industriellen Robert Bosch, die mit der Ausstattung von dessen Stuttgarter Villa begann. Zu nennen sind außerdem der Entwurf für den Kronleuchter der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin sowie eine Vielzahl privater und öffentlicher Plaketten- und Büstenaufträge.
Italien
19./20. Jh. Bronzenes Thymiaterion mit Dreifuß
Los 6448
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
298€ (US$ 320)
19./20. Jh. Bronzenes Thymiaterion im römischen Stil mit Widderköpfen und Huftierbeinen.
Bronze, patiniert. H. 22,3; D. Schale 8,8 cm.
In den antiken Mittelmeerkulturen wurden Schalen mit Dreibeinen im Allgemeinen zum Kochen oder für religiöse Rituale verwendet. Dieser Miniaturdreifuß ist wohl eine Nachbildung nach Vorbild antiker römischer Gefäße, wie sie beispielsweise in Pompeji gefunden wurden. Die kleine Schale verweist darauf, dass dieser Dreifuß die Funktion eines Thymiaterions (Räuchergefäß) haben sollte, das vor allem bei kultischen Handlungen Verwendung fand. Beigegeben ein Miniaturthron aus Marmor, wohl Italienisch, 19./20. Jh (H. 12,7cm).
18. Jh. Zwei Vanitas-Mahnbilder: "Hier under disem vorhang"; "Memento Morij".
2 Zeichnungen, Feder in Schwarz, aquarelliert. Je ca. 22 x 14,4 cm. Bezeichnet mit den Mahnsprüchen "Hier under disem vorhang stedt / Dein Recht warhaftes condravet [Konterfei] / Zieh in hinweck scha dich woll on / der spiegell dich villerne [viel lehren] Kon / schau däglich nur dreimal dare[in?] / würst du one mackell sein" sowie "Sich mich an und due hier lesen / wie du bist die ich gewesen / wie Ich bin muest du auch werden / dan du bist nur staub und erden".
Die beiden Blätter bildeten wohl ursprünglich ein Ensemble, wobei die Zeichnung mit dem Vorhang über dem Memento-Mori-Blatt befestigt war. Kam der Gläubige dem Aufruf auf dem ersten Blatt nach und "lüftete" im übertragenden Sinne den Vorhang, erblickte er einen Totenschädel, der in den darunterliegenden Verszeilen das Wort ergreift und den Betrachter mit der eigenen Sterblichkeit konfrontierte. Für diese Interpretation sprechen die Alters- und Gebrauchsspuren des Vorhang-Blattes, das anders als das darunterliegende dem Licht und regelmäßiger Handhabung ausgesetzt war. Da solche Alltagsobjekte selten aufbewahrt wurden und von der älteren Kunstgeschichte wenig Beachtung erfuhren, handelt es sich hierbei um ein seltenes Beispiel der performativen Möglichkeiten von Werken privater Andacht, die den Gläubigen zur Interaktion mit denselben animierten.
Frankreich
wohl 19. Jh. . Memento Mori-Doppelkopf
Los 6450
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.820€ (US$ 7,333)
wohl 19. Jh. Memento Mori-Doppelkopf: Junger Mann und Totenschädel, von Insekten und Schlangen umgeben.
Elfenbein. H. 5,1 cm.
Der Tod gehört zum Leben dazu. Die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit war und ist stets ein wichtiges Element der eigenen persönlichen Andacht, in der die beiden Motti "carpe diem" und "memento mori" ein ambivalentes Verhältnis eingehen. Für die private Frömmigkeit oder religiöse Meditation entstehen seit jeher kleine Kunst(hand-)werke, sog. „fromme Pretiosen“. Der feingearbeitete Doppelkopf ist eine solche Pretiose für die private Andacht. Dargestellt ist ein zweigeteilter Doppelkopf. Links ein Männergesicht mit kurzen Haaren, der Blick geht ins Leere und eine Schlange windet sich von unten ans Auge und beginnt bereits am unteren Lid zu nagen. Die rechte Gesichtshälfte zeigt einen knöchernen Totenschädel. Auf der Schädeldecke sitzt ein Rabe, der das Auge aus der Augenhöhle herausreißt; gleichzeitig entschlüpft der Augenhöhle eine Schlange, die ebenfalls an dem Augapfel zerrt. Ein Käfer krabbelt in den Mund, ein weiterer beißt sich durch das Haar in den Hinterkopf, an der kleinen Öffnung in der Schädeldecke winden sich die Maden. Solche Doppel- oder Wendehäupter fanden bisweilen Verwendung als Abschluss von Rosenkränzen oder anderen Gebetsschnüren. Vorbilder ganz ähnlicher Ikonographie finden sich bereits in Frankreich des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Größe unseres Doppelkopfes macht ihn darüber hinaus zu einem symbolisch aufgeladenen Kunstkammerstück, das gleichzeitig Faszination und Schaudern auslöst.
18. Jh. Heiliger Kreuznagel.
Eisennagel aus zwei Teilen, mit anhängendem Lacksiegel. 12 x 3,5 cm.
Der Kreuznagel zählt als Arma Christi, den Leidenswerkzeugen, zu den bedeutendsten Christusreliquien. Nicht nur die Darstellung der Leidenswerkzeuge hat in der christlichen Ikonographie seit dem späten Mittelalter feste Tradition - so erscheinen sie häufig auf Darstellungen des Jüngsten Gerichtes -, auch die konkreten Objekte wurden verwahrt und verehrt. Der Überlieferung nach ließ Helena, die Mutter Konstantins des Großen, im Heiligen Land nach Gegenständen suchen, die mit dem Leiden und Sterben Christi in direktem Zusammenhang standen. Allen voran das Heilige Kreuz, aber auch Reliquien wie etwa die Heilige Lanze, der Heilige Schwamm oder Kreuznägel wurden etwa ab dem Jahr 1000 verehrt. - Unser Nagel trägt ein rotes Lacksiegel mit einem "Wappen mit Kreuz und Initialen BS".
Beigegeben ein Anhänger in Form eines Kreuzes mit kleiner Kruzifix-Darstellung. Der Anhänger lässt sich durch einen kleinen integrierten Schraubverschluss öffnen, durch Aufklappen der Rückwand kommt eine kleine, innen verwahrte Reliquie zum Vorschein, bez. "Agnus Dei. Marci" (Blei, innen Papierapplikationen, ca. 5,5 x 2,3 cm, wohl um 1900).
Brügger Meister
16. Jh. Christus am Kreuz mit Maria und Johannes
Los 6452
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)
16. Jh. Christus am Kreuz mit Maria und Johannes.
Öl auf Holz, parkettiert. 19,5 x 15,4 cm.
Schweiz
2. Hälfte 18. Jh. Spiegelglasbild (Nonnenspiegel) mit Christus am Kreuz
Los 6453
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
471€ (US$ 507)
2. Hälfte 18. Jh.. Spiegelglasbild (Nonnenspiegel) mit Christus am Kreuz.
Hinterglasmalerei auf Spiegelglas. 26,3 x 20,4 cm.
Beigegeben von Johann Burgmann (St. Georgen - 1824/25 Lüsen) ein sogenanntes Spinnwebbild "S. Aloysius Gonzaga" sowie zwei Dias in deren originalen Holzschiebern mit Szenen aus einem Totentanz für eine Laterna Magica.
Flämisch oder Italienisch
18. Jh. Der tote Christus
Los 6454
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)
18. Jh. Der tote Christus im Sarg.
Marmor und Alabaster. 51,5 x 16,5 cm.
Dieser tote Christus in einem steinernen Sarg aufgebahrt, gebettet auf ein Laken diente wohl als Teil einer Grabplastik oder eines Epitaphs. Motivisch erinnert diese Plastik sowohl an Arbeiten flämischer Bildhauer wie Jean Del Cours liegender Christus in der Kathedrale Saint-Paul zu Lüttich (1696) oder François Duquesnoys Plastik in Sankt Gilles in Groot-Bijgaarden (1650) als auch an die Ausführungen italienischer Bildhauer wie beispielsweise an Matteo Bottiglieris „Cristo morente“ (1724, Dom, Capua) oder auch an Giuseppe Sanmartinos verhüllten Christus in der Cappella Sansevero in Neapel. Beigegeben eine polychrom gefasste Holzskulptur, 19. Jh., ebenfalls den Leichnam Christi auf dem Grabtuche liegend darstellend.
Deutsch
um 1800. Memento Mori: Totenschädel, Lilienzweig und Geißel
Los 6455
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)
um 1800. Memento Mori: Totenschädel, Lilienzweig und Geißel
Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 23,9 x 17,1 cm.
Deutsch
2. Hälfte 18. Jh. Wimpel einer Totengräberinnung
Los 6456
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
570€ (US$ 613)
2. Hälfte 18. Jh. Wimpel einer Totengräberinnung: Vanitassymbole auf einem Tuch, darunter die Werkzeuge der Bestatter.
Öl auf Leinwand, oben und unten zum Aufrollen je in einen Holzstab mit aufgesetzten Knäufen gespannt, oben eine Kordel für die Aufhängung. 60 x 57 cm.
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