Pforr, Franz - nach
Compositionen und Handzeichnungen
Los 5363
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,344)
nach. Compositionen und Handzeichnungen aus dem Nachlasse von Franz Pforr, Herausgegeben durch den Kunstverein zu Frankfurt am Main. Erstes Heft 1832; Zweites Heft 1834. 11 Radierungen, Kupferstiche und Lithographien auch mit Tonplatte, teils auf gewalztem China (6 Blatt in Heft I, 5 Blatt in Heft 2) nach Handzeichnungen Pforrs (u.a. von Amsler, Dielemann, Hoff, Merz, Müller, Ruscheweyh, Scheffer) zzgl. den beiden Inhaltsverzeichnissen zum ersten und zweiten Heft. Folio. Sämtlich gebunden in einem petrolfarbenem Leinenband (Gebrauchsspuren, die Bindung teils etwas lose) mit goldgeprägtem Titel "Handzeichnungen von Franz Pforr". Nagler XII, S. 372; Norbert Suhr in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz, Mainz 1993, S. 156-159, vgl. Nrn. 64 und 65.
"Der Frankfurter Kunstverein beschloß nach dem Tode Pforrs, eine Auswahl seiner Werke in Reproduktionen herauszugeben. Eine Reihe von Künstlern beteiligte sich an dem Vorhaben, das mit der Publikation zweier Hefte 1832 und 1834 zum Abschluß gebracht werden konnte. Die insgesamt elf Reproduktionsgraphiken bieten einen Überblick über Pforrs Schaffen und dokumentieren Zeichnungen, die heute verschollen sind" (Kat. C. G. Boerner, "Goethe, Boerner und Künstler ihrer Zeit", Düsseldorf 1999, Nr. 82). Sämtlich ganz ausgezeichnete bis prachtvolle Drucke mit schmalem bzw. teils mit breitem Rand. Nur vereinzelt leicht fleckig, schwache Gebrauchsspuren, die obere rechte Eckenspitze teils bestoßen, sonst sehr gut erhalten. Als komplette und einheitliche Folge in originaler Erhaltung von großer Seltenheit.
Piloty, Ferdinand
Porträts der sechs Prinzessinnen, der Töchter von König Max I. Joseph von Bayern
Los 5364
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)
Porträts der sechs Prinzessinnen, Töchter von König Max I. Joseph von Bayern (Prinzessin Ludovika Wilhelmine; Prinzessin Friederike Sophie Dorothea; Prinzessin Maximiliane Josephine Caroline; Prinzessin Amalie Auguste; Prinzessin Elisabeth Ludovika; Prinzessin Maria Anna Leopoldine). Sechs Lithographien mit chamoisfarbener Tonplatte, mit Auskratzungen, nach Zeichnungen von Joseph Stieler, auf Velin; sämtlich gebunden in ein HLeder-Album der Zeit mit insgesamt ca. 112 weiteren Lithographien und Kupferstichen des 18. und 19. Jh. (diese teils lose; mit geprägtem Rücken und breiten Deckelfileten, stärker bestoßen, berieben und lädiert). Je ca. 39,6 x 30,6 cm. (1813). Winkler 965, 41.5, I (von III); 42.5; 43.5 III; 44.5; 45.5; 46.5.
Die Porträt-Inkunabeln aus der Frühzeit der Lithographie stammen aus der umfangreichen Folge "Les Œuvres Lithographiques", welche anfangs bei Alois Senefelder gedruckt wurde. Bis heute schmücken vier der Porträts den Umschlag von R. Arnim Winklers Standardwerk "Die Frühzeit der deutschen Lithographie". Piloty orientiert sich in seinen sechs Lithographien an Joseph Stielers (1781-1858) Kreidestudien (heute im Münchner Residenzmuseum, in der Staatlichen Graphischen Sammlung und in Augsburger Privatbesitz), die Letzterer für seine Gemälde der ganzfigurigen Prinzessinnenporträts anfertigte: Das Ölgemälde „Die Prinzessinnen Ludovika, Sophie und Marie auf einer Wiese tanzend“ von 1812 und das zwei Jahre später entstandene Gemälde „Die Prinzessinnen Elisabeth, Amalie und Maximiliane von Bayern“ (Regensburg, Fürst Thurn und Taxis Kunstsammlungen; Privatbesitz, s. Aust.Kat.: Krone und Verfassung. König Max I. Joseph und der neue Staat. Hrsg. von Hubert Glaser, München 1980, Nr. 1137, 1138, m. Abb.). Mit dem ersten Bild erlangte Stieler den Rang als Hofmaler am Münchner Hof. Beide Gemälde befanden sich ursprünglich im Thronzimmer der Königin Karoline in der Münchner Residenz. Die sechs Mädchen sind die Töchter von König Max I. Joseph und seiner zweiten Ehefrau Karoline. Die Jüngste, Maximiliane (geb. 1810) war Karolines Liebling, ihren frühen Tod im Jahre 1821 hat die Mutter nie überwunden. Piloty versteht es, bravourös die von Stieler dargestellte Anmut und Natürlichkeit der Prinzessinnen in das Medium der Lithographie zu übersetzen. Der aufmerksame und selbstbewusste Blick der Mädchen findet sich in den lithographierten Bildnissen ebenso wieder wie die antikisch anmutenden Gewänder, die Piloty in den Brustbildnissen aber nur gekonnt andeutet. Die beiden wohl reizendsten Blätter stellen die jungen Zwillingsschwestern Amalie von Bayern, die spätere Königin von Sachsen, und Elisabeth Ludovika, welche 1840 Königin von Preussen wurde, dar.
Die vollständige Suite der Prinzessinnenbilder in prachtvollen Drucken mit schmalem Rand. Sämtlich eingebunden in ein Sammleralbum mit dem Etikett der Lady Elizabeth Theresa Feilding (1773-1846), der Mutter von William Henry Fox Talbot, dem Erfinder des Negativ-Positiv-Verfahrens und bedeutendem Pionier der Photographie. Lady Elizabeth war selbst als ambitionierte Amateurin künstlerisch tätig. Auch legte sie allergrößten Wert auf die künstlerische Bildung Ihres Sohnes und schulte seinen Blick auch unter Verwendung von Alben wie diesem.
Das Album enthält 112 weitere Lithographien und Kupferstiche, vorwiegend Reproduktionsgraphik des 18. und 19. Jahrhunderts, nach verschiedenen alten und neueren Meistern von verschiedenen Künstlern, darunter Mannlich, Strixner und Piltoy. Diese teils mit Erhaltungsmängeln, einige lose. Die Porträts der Prinzessinnen vereinzelt leicht stockfleckig und minimal angestaubt, Blatt 44.5 rechts unten mit einem kleinen Randeinriss im weißen Rand, 46.5 mit einer kleinen Oberflächenbeschabung im Rand der Tonplatte rechts, teils in den Rändern etwas faltig, knittrig und mit Gebrauchsspuren, sonst insgesamt in sehr schöner Erhaltung. In dieser Vollständigkeit selten.
Raffaelli, Jean-François
Raffaelli par lui même
Los 5366
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,344)
Raffaelli par lui même (Selbstbildnis vor der Staffelei). Kaltnadelradierung auf Similijapan. 15,5 x 23 cm. (1895). Delteil 16, Raffaelli 25.
Ausgezeichneter, gratiger Druck mit Rand. Vorzüglich erhalten. Selten.
und Johannes Riepenhausen (1788 Göttingen - 1860 Rom). "Alberto Thorwaldsen". Radierung auf Velin nach Bertel Thorvaldsen. 21,8 x 16,6 cm. Um 1811. Andresen 2, Le Blanc 25. Wz. Initialen P.M.
Prachtvoller, klarer Druck nach dem berühmten, gezeichneten Porträt von Bertel Thorvaldsen, das Johannes Riepenhausen am 15. September 1811 in Rom anfertigte und sich heute im Thorvaldsen Museum, Kopenhagen (Kreide in Schwarz, 28,1 x 25 cm, Inv.nr. C825) befindet und wiederum eine Kopie nach Thorvaldsens Selbstporträt ist. Mit breitem Rand. Etwas angestaubt, schwach nur fleckig, die untere linke Eckenspitze fehlt, sonst sehr gut erhalten. Beigegeben von demselben sieben weitere Radierungen, ebenfalls nach Thorvaldsen "Die Jungfrau mit dem Christuskind und dem Johannesknaben" (Andresen 5), "Die Hl. Familie mit dem Johannesknaben" (Andresen 6), "Chiron und Achilles" (zwei Darstellungen, Andresen 7 und 8), "Herkules und Omphale" (Andresen 9), "Hygieia und Amor" (Andresen 10) sowie "Bacchus und Amor" (Andresen 11), insgesamt acht Blatt.
Riepenhausen, Franz - nach
Leben Raphael Sanzio's von Urbino in zwölf Bildern dargestellt
Los 5368
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)
und Johannes Riepenhausen (1788 Göttingen - 1860 Rom). nach. "Leben Raphael Sanzio's von Urbino in zwölf Bildern dargestellt". 12 Kupferstiche einschließl. Titelvignette zzgl. Textblatt, gestochen von Karl Barth, Gottfried Rist und Friedrich Schultze. Sämtlich gebunden im originalen blauen Schutzumschlag (leicht fleckig, geringe Alters- und Gebrauchsspuren), verwahrt in einer modernen HLeinenmappe mit zwei grünen Baumwollschließen. 1. Ausgabe, Frankfurt am Main, (1816). Andresen 4.
1816 publizierten die Brüder Franz und Johannes Riepenhausen das "Leben Raphael Sanzio's in 12 Bildern". Die Bildergeschichte folgt chronologisch dem Leben und Schaffen Raphaels und fügt sich ganz in die devote Bewunderung des Künstlers, wie sie die Literatur und Kunst des frühen 19. Jahrhunderts bestimmte und wie sie im Kreise der Nazarener gepflegt wurde. Die inhaltliche Gestaltung der Szenen und ihre Auswahl basieren nicht auf einer kritischen, sich auf Quellen berufenden neueren Kunstgeschichtsschreibung, sondern vor allem auf die Legendentraditionen der literarischen Raffael-Verehrung. Die Folge zählt zu den frühen, wichtigen Bilderzyklen der Romantik. - Ganz ausgezeichnete bis prachtvolle, äußerst kräftige und klare Abzüge auf dem vollen Bogen. Die Ränder naturgemäß etwas bestoßen, vereinzelt mit geschlossenen und ausgebesserten Wurmgängen bzw. Wurmlöchlein (in diesen vereinzelt mit unauffälligen und sorgsamen Federretuschen), weitere schwache Alters- und Gebrauchsspuren, insgesamt nur minimal angestaubt und fleckig, sonst einheitlich und schön erhalten. Selten.
Veduta dell'Arco di Tito. Radierung. 46 x 36,8 cm. 1819. Le Blanc, wohl aus 8.
Ausgezeichneter Druck mit Rand. Angestaubt, im linken Rand wasserfleckig, weitere Gebrauchsspuren, insgesamt aber noch gut erhalten. Beigegeben von demselben zwei weitere Radierungen "Veduta dello scavo della Colonna di Foca", 1822, und "Veduta Generale dei Gran Colossi sul Monte Quirinale", 1819, wohl sämtlich aus Le Blanc 8.
Rossini, Luigi
Veduta di fianco del Campidoglio di Roma
Los 5370
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 391)
Veduta di fianco del Campidoglio di Roma. Radierung. 44 x 54,9 cm. 1819. Le Blanc, wohl aus 8.
Ausgezeichneter Druck mit Rand. Angestaubt, vor allem in den Rändern etwas stock- und wasserfleckig, weitere Gebrauchsspuren, insgesamt aber noch gut erhalten. Beigegeben von demselben zwei weitere Radierungen "Veduta di Ponte Fabrizio", 1822, und "Avanzi del Tempio di Marte vendicatore", 1820, wohl sämtlich aus Le Blanc 8.
Rossini, Luigi
Drei Ansichten von Rom: Forum, Campidoglio, Piazza Colonna
Los 5372 [^]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
Drei Ansichten von Rom: Veduta Generale del Foro Romano; Veduta del Campidoglio Romano; Veduta della Colonna Antonina, o sia Piazza Colonna. 3 Radierungen auf Velin. 52,6 x 70,5 cm; 39,4 x 54,7 cm; 57,2 x 45,6 cm. 1821 und 1823. Le Blanc, wohl aus 8.
Sämtlich prachtvolle, äußert prägnante und gegensatzreiche Abzüge mit schmalem Rändchen bzw. teils an die Plattenkante geschnitten. Geringfügige Gebrauchsspuren und unbedeutende Randläsuren, das Forum mit zwei hinterlegten Randeinrissen unten, leichte Handhabungsspuren, sonst tadellos schön erhaltene Exemplare.
Drei Ansichten von Rom: Veduta della Fonte, e delle Spelonche d'Egeria; Veduta dell'Antico Tempio dedicato alle nove Muse da M. Fulvio Nobiliore; Veduta dell'Arco di Settimio Severo nel Foro Boario. 3 Radierungen auf Velin. Ca. 40 x 52 cm. 1823 und 1821. Le Blanc, wohl aus 8.
Prachtvolle, kräftige Drucke jeweils mit breitem bzw. dem vollen Rand. Dieser insgesamt etwas knitterig und mit leichten Handhabungsspuren sowie leicht bestoßen, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung.
Rumohr, Carl Friedrich Freiherr von
Landschaft mit Eselskarren
Los 5374
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
Lauenburgische Landschaft mit Bauernhaus. Radierung. 9,5 x 13,8 cm. 1812. Nicht bei Nagler, Peter Hirschfeld: "Rumohr und Nerly. Bemerkungen zu einer Porträtzeichnung und Verzeichnis von Rumohrs Radierungen", in: Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, Bd. 52 (1931), Nr. 11.
Rumohrs Tätigkeit als Radierer konzentriert sich auf die kurzen Jahre zwischen 1811 und 1813. Nach ersten Versuchen führte er die Motive bald ohne Vorzeichnung erstaunlich versiert direkt auf der Platte aus. Zum experimentellen Charakter der nicht einmal dreißig Blätter, mit ihren Nadelproben und charmanten kleinen Imperfektionen, kommt die Zartheit und Leichtigkeit der krausen Strichmanier. - Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Schöpfrand an zwei Seiten von der nicht vollständig polierten und abgewischten Platte. Minimal angestaubt, vornehmlich zu den Rändern hin leicht verbräunt und stockfleckig, unerhebliche Knitterspuren, sonst sehr gut und original erhalten. Wie alle Radierungen Rumohrs von allergrößter Seltenheit.
Sabatelli, Luigi
Der Engel der Apokalypse erscheint dem hl. Johannes
Los 5376
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
550€ (US$ 573)
Der Engel der Apokalypse erscheint dem hl. Johannes. Radierung auf Velin. 64,2 x 45,2 cm. 1809/10. Kat. Luigi Sabatelli Disegni e Incisioni, Florenz 1978, Nr. 67.
Das beeindruckende Blatt entstammt einer insgesamt sechsteiligen Folge von Radierungen mit Motiven der Johannesoffenbarung, die Luigi Sabatelli in den Jahren 1809/10 in Mailand schuf. Diese Serie der Apokalypse entstand vermutlich auf Geheiß von Sabatellis wichtigstem Patron, Tommaso Puccini (1749-1811), Direktor der Reale Galleria Fiorentina und Sekretär der florentinischen Accademia di Belle Arti und bildet eine der letzten druckgraphischen Arbeiten des Künstlers. Bereits im Jahr 1807, kurz vor der Entstehung der Folge, malte der Künstler für eine Kirche in der Nähe von Pistoia ein Altarbild, das die Vision des hl. Johannes in Patmos darstellt und auch in der Folge wiederaufgegriffen wird. Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit Rand. Geringfügige Alters- und Gebrauchsspuren, der Gesamteindruck jedoch sehr gut.
Salathé, Friedrich
"Statue der Diana, im Georgium bei Dessau"
Los 5377
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
425€ (US$ 443)
"Statue der Diana, im Georgium bei Dessau". Radierung und Aquatinta. 28,4 x 36,4 cm. Nicht bei Nagler.
Beigegeben eine Radierung von Carl Wilhelm Kolbe d. Ä. nach Salomon Gessner "Danse De Jeunes Garçons" (Martens 290).
Schäffer, Eugen Eduard
Studienkopf (Bildnis Maisonneuve)
Los 5378
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.125€ (US$ 2,214)
Studienkopf (Bildnis Maisonneuve). Kupferstich und Radierung auf Velin. 7,6 x 7,5 cm. (1824). Unten links alt bez. "Nach dem Leben / gestochen. Sehr selten. E. E. Schäffer". Nicht bei Nagler, Apell, Handbuch für Kupferstichsammler 28, Norbert Suhr, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz, Mainz 1993, S. 31, Nr. 9 mit Abb.
Ungemein reizvoll und unmittelbar erscheint das intime Profilbildnis trotz dessen es unvollendet belassen ist. Deutlich spürbar reproduziert das Bildnis keine Vorlage, sondern ist vielmehr direkt nach dem Modell entstanden, wie dies auch die handschriftliche Bleistiftannotation im weißen Unterrand bemerkt. Vermutlich zeigt es einen Schüler Schäffers. Das Blatt zeigt die Vorgehensweise des Künstlers: Erst wurde das Wesentliche leicht geätzt, wie die Haare und die Büste, dann Details gestochen. Das Städel in Frankfurt verwahrt das handschriftlich abgefasste "Verzeichniß der Arbeiten E. E. Schaeffers nach der Zeitfolge von ihm selbst aufgesetzt bis zum Jahre 1859", in diesem wird das Datum 1824 genannt, also die Zeit, in der sich der nur 22-jährige Schäffer eigentlich als Schüler Cornelius' in Düsseldorf aufhielt. Das Bildnis fällt mit seinem fragmentarischen Charakter aus der Reihe der "malerischen" Radierungen Frankfurter Künstler wie Peter Becker, Heinrich Rumbler, Philipp Rumpf oder Carl Schäfer und kommt genau deshalb mancher Bildniszeichnung der Romantik umso näher. - Ganz ausgezeichneter, ungemein feinzeichnender Druck mit breitem Rand um die distinkt und kräftig zeichnende Facette. Unbedeutend angestaubt, der Plattenrand leicht knitterig, vereinzelte Bleistiftannotationen, verso bez. "Chateauneuf in Frankfurt", sonst vollkommen und original erhaltenes Exemplar. Von großer Seltenheit.
Schinkel, Karl Friedrich - nach
Dekorationen zu Opern und Schauspielen
Los 5379 [^]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
nach. Dekorationen zu Opern und Schauspielen. 10 Aquatintaradierungen in verschiedenen Farbnuancen, von Friedrich Jügel und Carl Friedrich Thiele. Kl. Folio - Gr. Folio. Börsch-Supan 212, 213, 216, 221-223, 225d, 226, 228.
Es handelt sich um die Dekorationen zu: "Käthchen von Heilbronn", "König Yngurd" (I. Akt und Todespforte), "Axel und Walburg", "Die Braut von Messina" (I. Akt), "Armida" (V. Akt), "Ratibor und Wanda" (I. Akt), "Olimpia" (III. Akt), "Othello" (I. Akt), und "Nurmahal". Sämtlich ausgezeichnete Drucke mit Rand. Mit nur unbedeutenden Alters- und Gebrauchsspuren, vereinzelte Randläsuren, minimal angestaubt und altersspurig, sonst in guter Erhaltung.
Schinkel, Karl Friedrich - nach
Gotische Kirche hinter Bäumen
Los 5380 [^]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
188€ (US$ 195)
nach. Gotische Kirche hinter Bäumen, "Versuch die liebliche sehnsuchtsvolle Wehmuth auszudrücken welche das Herz beim Klange des Gottesdienstes aus der Kirche herschallend erfüllt, auf Stein gezeichnet von Schinkel". Lichtdruck nach der Federlithographie. 48,9 x 34,3 cm. (1810). Vgl. Grisebach 50, Dussler 7, Winkler 8. Wz. Schriftzug Flinsch Doosmühle 1597.
Ausgezeichneter Druck mit Rand. Etwas lichtrandig und gebräunt, umlaufend Papierklebereste, sonst sehr gut.
Schirmer, Johann Wilhelm
Der Wald mit dem schleichenden Fuchs
Los 5381
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.250€ (US$ 4,427)
Der Wald mit dem schleichenden Fuchs. Radierung. 27,6 x 34 cm. Andresen 12, Vomm (Ausst. Kat. Johann Wilhelm Schirmer. Vom Rheinland in die Welt, hrsg. von Marcell Perse u.a., Petersberg 2010) D 1829: 4.
Kaum bekannt ist, dass der vorrangig als Landschaftsmaler bekannte Johann Wilhelm Schirmer zwischen 1822-1846 ein kleines, knapp 30 Radierungen umfangendes graphisches Œuvre von größter künstlerischer Qualität schuf. Der rückseitig angebrachte Besitzervermerk „Wm. Karrmann“ legt die Vermutung nahe, dass das Blatt aus dem Besitz William Karrmanns stammt, einem Kunstsammler und Freund Schirmers. Der 1831 nach Cincinnati, Ohio emigrierte Apotheker besaß dessen vollständiges druckgraphisches Werk, das er - wie ein erhaltener Bestellzettel belegt - direkt vom Künstler erwarb (vgl. Ausst.Kat. Petersberg 2010, S. 372). So legt die geäzte und offensichtlich nicht ganz fertig gestellte Landschaft nicht nur auf einzigartige Weise Schirmers druckgraphische Werkprozesse offen, sondern wird gleichsam zum Zeugnis für den durch Emigration in Nordamerika entstandenen Markt für Werke deutscher Künstler. - Ganz ausgezeichneter, lebendiger Druck mit breitem Rand. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, minimal fleckig, sonst in sehr schöner Erhaltung. Aus der Sammlung von William Karrmann (1822-1902), verso mit seinen Bleistiftannotationen. Beigegeben von Carl Wilhelm Kolbe die Radierung "Waldgegend. Auf einem Weg vorn ein Planwagen mit zwei Pferden" (Martens 152 II).
Whistler, James Abbot McNeill
La Mère Gérard
Los 5384
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
313€ (US$ 326)
La Mère Gérard. Radierung. 12,8 x 8,9 cm. (1858). Kennedy 11 IV.
Aus der Folge "Twelve Etchings from Nature". Mutter Gérard stand Whistler für einige seiner frühesten Graphiken und zwei Gemälde Modell. Sie betrieb ursprünglich eine kleine Leihbücherei, als sie Whistler kennenlernte, verdiente sie ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von Blumen auf der Rue St. Jacques. - Ganz ausgezeichneter Druck mit schönem Plattenton und schmalem Rand um die Plattenkante. Geringe Altersspuren, unauffällige dünne Stelle rechts, sonst tadellos erhalten.
Boutet de Monvel, Bernard
Junge Frau, von hinten gesehen, auf einer Terrasse
Los 5387 [*]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
250€ (US$ 260)
Junge elegante Dame, von hinten gesehen, auf einer Terrasse. Farbradierung auf Kupferdruckpapier. 29,2 x 20,3 cm. Auflage 100 num. Ex. Signiert in Majuskeln "Bernard B. de Monvel". 1903.
Aus einer wohl neunteiligen Folge "Les Élégantes". Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Geringfügig angestaubt sowie schwacher Lichtrand, weitere leichte Alters- und Gebrauchsspuren, sonst jedoch sehr schönes Exemplar.
Ensor, James
Iston, Pouffamatus ... examinant les selles de Darius
Los 5389
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.750€ (US$ 9,115)
Iston, Pouffamatus ... examinant les Selles de Darius. Radierung auf Velin. 24,4 x 18,7 cm. 1886. Unten rechts signiert "James Ensor 88" und mit eigenhändiger Widmung an Henry van de Velde. Delteil 6 II (von III), Taevernier 6.
James Ensor, bedeutende Figur der belgischen Avantgarde im späten 19. Jahrhundert und Vorläufer des Expressionismus des 20. Jahrhunderts, schuf Gemälde mit religiösen Themen, politischen Satiren und karnevalistischen Motiven. Ensor bewunderte die Werke von Francisco de Goya und William Turner und fühlte eine besondere Affinität zu ihrer Beschäftigung mit Licht und Gewalt. - Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Verso teils mit Japan hinterfasert, Fleckchen an den oberen Ecken, dort ebenfalls zwei winzige Nadellöchlein, weitere leichte Gebrauchsspuren, sonst schönes Exemplar.
La Cathedrale. Radierung und Kaltnadel auf chamoisfarbenem Similijapan. 24,8 x 18,8 cm. 1886. Delteil 7 I (von II), Croquez 7 II (von IV).
"Im Rahmen der zeitgenössischen Begeisterung für die Gotik wurde La Cathedrale stark rezipiert und gehörte schon zu Lebzeiten des Künstlers zu den am meist beachteten und besprochenen Arbeiten in Ensors druckgrafischem Werk" (Katharina Dohm, in: Ausst.Kat. Frankfurt a.M. 2005, James Ensor, S. 120). Von der ersten Platte, vor Reinigung des Himmels und dem querförmigen Strich im Fächerhut. Ganz ausgezeichneter, lebendiger Druck mit schmalem Rand. Etwas vergilbt sowie minimal fleckig, im unteren weißen Rand vereinzelt kleine Nadellöchlein, weitere geringe Altersspuren sowie einige Handhabungsspuren, sonst sehr gut. Laut Delteil "très rare".
Le moulin à Slykens. Radierung auf festem Similijapan. 7 x 10,3 cm. Signiert und datiert: "James Ensor 1891", und verso nochmals betitelt "moulin: Slykens" und nochmals mit Ensors eigenhändiger Paraphe signiert.1891. Delteil 82, Taevernier 84, Croquez 7.
Ganz ausgezeichneter, toniger Drruck mit sehr breitem Rand. Kleine Bleistiftannotationen unten in den Ecken, die untere rechte Ecke bestoßen, unbedeutende Montierungsreste verso oben, sonst ganz vorzügliches und original erhaltenes Exemplar. Verso mit einem Stempel: “Vystaveno v Manesu 1928" (nicht bei Lugt).
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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