Deutsch
1843. Cervaro-Diplom für den Künstler „Kannengiesser“.
Los 5332
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,210)
1843. Cervaro-Diplom für den Künstler „Kannengiesser“. Federlithographie mit handschriftl. Bezeichnungen und Siegellackstempel, vom Präsidenten der Ponte-Molle Gesellschaft Alexius Geyer eigenhändig ausgefüllt, datiert und signiert "11ter April 1843 / Alexius Geyer". 65,7 x 48,6 cm.
Ein außergewöhnliches, sehr seltenes Exemplar eines Cervaro-Diploms der Ponte-Molle-Gesellschaft, das naturgemäß Gebrauchsspuren aufweist und nur in wenigen Fällen überliefert wurde. Auf dem Banner des Diploms steht: "Wir Alexius Fedor Geyer / von Jupiters und Volkesgnaden / President der Pontemolle u. Cervara / Ritter höchster Orden / ernennen Kraft unseres Amtes / Den Herrn Ritter p. p. zum Adjutanten des Generals Berg / Kannengiesser gegeben auf unserer Residenz, Via di. S. Isidor N°17 / Rom den 11ter April 1843 / Alexius Geyer". Dieser Text begleitet die vielfigurige Ausgestaltung der Urkunde, die durch eine umlaufende Arabeske in mehrere kleine Szenen geteilt wird. Zu sehen ist in der unteren Hälfte das Empfangsritual der Ankommenden an der Ponte Molle mit reichlich Wein und ausgelassenen Feiernden, darüber hinaus finden sich ein Zeichner sowie Schriftsteller bei der Arbeit, Zusammenkünfte von Gelehrten an einem üppigen Tisch, Ritter mit Schwertern sowie Bauern mit Karren und Vieh. Bei dem hier genannten „Kannengiesser“ könnte es sich um den Maler Georg Kannengießer (1814-1900) handeln, der zwischen 1842 und 1845 sowie von Dezember 1854 bis Juli 1855 in Rom lebte und Mitglied der Gesellschaft wurde. 1855 wurde er zum Präsident des „Cervarofestes“, dem Frühlingsfest der Gesellschaft, ernannt.
Der Pons Milvius oder Ponte Molle wurde zu einem Wahrzeichen für die Reisenden, deren Ziel Rom war. Er wurde zum Symbol für den Übergang von der "barbarischen" zur klassischen Welt. Wenn man den Ponte Molle erreichte, konnte man den Petersdom, den Vatikan, das Kapitol und viele andere bekannte römische Sehenswürdigkeiten sehen. Früher war es üblich besonders vornehme Reisende am Ponte Molle zu empfangen und diese durch das Stadttor, die Porta del Popolo, nach Rom zu geleiten. Die Ponte-Molle-Gesellschaft, ein Künstlerverein bestehend hauptsächlich aus deutschen und dänischen Künstlern sowie Dichtern, gegründet um 1812/13, ließ diese Tradition in symbolischer Form wieder aufleben.
- Ausgezeichneter Druck mit schmalem bzw. breitem Rand um die Darstellung. Horizontale Mittelfalte, insgesamt etwas fleckig und knittrig, leicht gebräunt, Randläsuren sowie Papierfehlstellen, wie in der linken unteren sowie oberen Ecke, diese aber nicht bis in die Darstellung, kleine Randeinrisse, diese teils geschlossen, verso Bleistiftannotationen, im Gesamteindruck gleichwohl in guter Erhaltung.
Französisch
um 1840. Der Triumph der Malerei
Los 5336
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 538)
um 1840. Der Triumph der Malerei. Radierung auf Chine volant. 12,5 x 16 cm.
Humorvolle Darstellung in der Tradition der sogenannten Singeries: Ein Maler in der Gestalt eines Affen wird von seinen Kompanen auf einem improvisierten Triumphwagen fortgezogen. Ausgezeichneter Druck. An den Ecken aufgelegt, kleiner Ausriss in der linken unteren Ecke, sonst gut erhalten.
Ossian. Radierung und Kupferstich auf Velin nach François Gérard. 61 x 63 cm. 1803. IFF 14.
Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit Rand, vor der Schrift. Unauffällige Bereibungen und Erhaltungsmängel im unteren Rand, minimale Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten.
Sonnenschein. Farbiges Schabkunstblatt auf gewalztem China. 33,8 x 27,5 cm. Signiert. (1909). Olufsen-Svensson 2.
Ganz ausgezeichneter, malerische Werte umsetzender Druck mit schmalem Rand. Stellenweise leicht knitterfaltig im weißen Rand, kleiner Wasserfleck im weißen unteren Rand rechts, mit Kugelschreiber gezogene Linie entlang des oberen weißen Randes, kleine Heftungsspuren ebenda, sonst sehr schönes Exemplar.
Die kleine Genesende. Farbiges Schabkunstblatt, auf gewalztem China. 12,6 x 17,5 cm. Signiert. Auflage 40 Ex. (1913). Olufsen-Svensson 14.
Prachtvoller, farbsatter Druck mit breitem Rand, oben mit dem Schöpfrand. Geringfügig fleckig im weißen Rand, kleine Faltspur unten rechts, Montierungsreste verso, sonst sehr schönes Exemplar.
Das alte Apartment. Farbiges Schabkunstblatt auf gewalztem China. 47,7 x 42,8 cm. Signiert. Auflage 150 num. Ex. (1920). Olufsen-Svensson 40.
Ganz ausgezeichneter, in den Farben reich nuancierter Druck mit breitem Rand. Lichtrandig im Passepartoutausschnitt, zwei schwache Wasserflecken im weißen Rand unten links, vereinzelt kleine Fleckchen, winziger Einriss im oberen Rand mittig, feiner Kratzer in der Darstellung links oben, sonst schönes Exemplar.
Lesende Frau. Farbiges Schabkunstblatt auf gewalztem China. 33,6 x 28,8 cm. Monogrammiert und als "Prøvetryk" bezeichnet. Auflage 100 num. Ex. (1925). Olufsen-Svensson 47.
Ganz ausgezeichneter und in den Farbwerten subtiler, als Probedruck bezeichneter Abzug auf dem vollen Bogen. Etwas vergilbt sowie angestaubt, kleiner Einriss im weißen Rand unten links, im oberen mittleren Rand kleiner Riss bis in die Darstellung reichend (ca. 2 cm), kleinere Gebrauchsspuren überwiegend im Rand, sonst noch gut.
Lesende Frau. Farbiges Schabkunstblatt auf gewalztem China. 33,6 x 28,8 cm. Signiert. Auflage 100 num. Ex. (1925). Olufsen-Svensson 47.
Prachtvoller, kräftiger und kontrastreicher Farbdruck mit breitem Rand. Etwas gedunkelt, geringfügig stockfleckig überwiegend im weißen Rand, Wasserfleck im weißen Rand oben links, sonst in ordentlicher Erhaltung.
Klein, Johann Adam
Der Landschaftsmahler auf der Reise
Los 5350
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 538)
"Der Landschaftsmahler auf der Reise" (Der Maler J. J. Kirchner am Ufer der Donau sitzend). Radierung. 13,7 x 19,2 cm. 1814. Jahn 131 II.
Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand, teils mit den originalen Schöpfrändern. Stockfleckig, kleiner Wasserrand oben links, leichte Altersspuren, sonst schönes Exemplar.
Klein, Johann Adam
Ca. 52 Radierungen aus dem druckgraphischen Œuvre des Künstlers
Los 5351
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,075)
Ca. 52 Radierungen aus dem druckgraphischen Œuvre des Künstlers. 12mo-8vo.
Ein wunderbarer Querschnitt durch das Radierwerk Kleins, darunter die Radierungen: "Der Husar mit den beiden Handpferden" (Jahn 64), "Der Dragoner mit den beiden Handpferden" (Jahn 65), "Carretiere di Roma" (Jahn 257), "A Napoli" (Jahn 261), "Rinder bei einer Ruine" (Jahn 278), "Am Genfer See" (Jahn 288), "Camele am Meeresstrand" (Jahn 297), "Das fressende Maultier an der Säule" (Jahn 304), "Ein spanischer Pilger" (Jahn 311), "Ponte Salara in der Campagna bei Rom" (Jan 319), "Tiroler Fuhrwerke" (Jahn 325) sowie Jahn 42, 116, 133 139, 161, 189, 191, 194, 213, 221, 223, 225, 237, 244, 246, 247, 248, 249, 260, 264, 273,281, 286, 292, 295, 296, 306, 307, 308, 310, 323, 326, 328, 329, 332, 334, 335, 336, 337, 345, 352.
Bauernbursche mit Krug. Radierung auf Similijapan. 15,3 x 10,1 cm. Um 1874/75. Unten rechts in Bleistift signiert "W. Leibl". Gronau 15, Billeter 13 I (von II).
Prachtvoller, fein differenzierter Druck mit schönem Plattenton. Mit breitem Rand, dort unten minimale Bleistiftannotationen, sonst tadelloses und unberührtes Exemplar.
Leibl, Wilhelm
Wiese mit Kindern (La dolce far niente).
Los 5354
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,075)
Wiese mit Kindern (La dolce far niente). Radierung auf Bütten. 23,2 x 16,4 cm. Unten rechts mit Bleistift signiert "W. Leibl". Um 1875/77. Gronau 19, Billeter 17 I (von III).
Ganz ausgezeichneter, zarttoniger Frühdruck des ersten Zustandes mit der rechts mittig unfertig belassenen Stelle. Mit breitem Rand. Insgesamt leicht gebräunt (vor allem im Passepartout-Ausschnitt), geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. Von großer Seltenheit, wir konnten kein anderes Exemplar des ersten Zustandes nachweisen.
Les petits cavaliers. Radierung auf gewalztem China nach Diego Rodríguez de Silva y Velázquez. 24,8 x 39 cm. (1860). Guérin 8, Harris 5 III (von V).
Les petits cavaliers gilt als erste Radierung Manets und wurde nicht nur vom Künstler selbst als eine seiner bedeutendsten bzw. wichtigsten Radierung angesehen. Manet zeigt sie etwa 1863 auf dem Salon des Refusés. Ganz ausgezeichneter Druck vor den späteren Ausgaben, bereits mit den Namen von Verleger und Künstler. Wohl auf dem vollen Bogen. Insgesamt leicht angestaubt und minimal fleckig, einige Altersspuren, winziges Braunfleckchen im weißen Rand unten rechts, minimale Randläsuren und Handhabungsspuren, sonst gut erhaltenes Exemplar.
Menzel, Adolph von
Die schlafende Näherin am Fenster
Los 5357
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 538)
Die schlafende Näherin am Fenster (Menzels Schwester Emilie, die nachmalige Frau Krigar). Radierung auf Velin. 25,8 x 20,7 cm. 1843. Bock 1134 V.
Ausgezeichneter Druck mit Rand. Minimal angestaubt, zu den Rändern schwach gebräunt, oben rechts schwacher Oberflächenkratzer sowie winzige Bestoßung, sonst sehr gutes Exemplar.
Saint-Etienne-du-Mont. Radierung und Kaltnadel auf sehr feinem Japanbütten. 24,7 x 12,9 cm. (1852). Delteil 30, Schneiderman 25 V (von VIII).
Mit dem Monogramm oben und der überarbeiteten Stelle in der Figur rechts, vor den lesbaren Plakataufschriften. Prachtvoller, gratiger Druck mit schmalem Rand. Lediglich schwache Knitter- und Gebrauchsspuren, unmerklich stockfleckig, der Sammlerstempel unten rechts leicht durchschlagend, geringe Montierungsreste verso entlang der äußeren Ränder, sonst herrliches Exemplar. Aus den Sammlungen Heinrich Stinnes (Lugt 4436) und Jules Gerbeau (Lugt 1166). Beigegeben von demselben die Radierung "Partie de la Cité vers la fin du XVIIe siècle" (Delteil 51).
Meryon, Charles - nach
Tombeau de Meryon à Charenton Saint Maurice
Los 5359
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,075)
nach. Tombeau de Meryon à Charenton Saint Maurice. Radierung von Aglaüs Bouvenne. Radierung auf feinem Japanbütten. 19,3 x 13,7 cm.
Charles Meryon ist vor allem bekannt für seine außergewöhnlichen Paris-Ansichten. 1837 trat er zunächst in die Marineschule ein, bereiste so die Welt und zeichnete viel. 1846 verließ er die Marine und entschied sich für die Druckgraphik. Seine Farbenblindheit begünstigte dabei die Wahl des Mediums. Meryon widmete sich mit seinen Graphiken beinahe ausschließlich der französischen Metropole - das Paris, das unter der Ägide von Baron Haussmann seine gravierenden Veränderungen fand. Meryon belebte seine Graphik mit seiner typischen Bildsprache, schuf ein fantastisches Universum. Seine Zeitgenossen waren gleichzeitig fasziniert und verängstigt von seinen Bildwelten. In diesen Jahren kündigte sich seine psychische Störung bereits an, in der Klinik Charenton in Saint-Maurice wird er mehrmals interniert sein. Trotz seiner Krankheit blieb ein enger Kreis von Freunden und Bewunderern seines außergewöhnlichen Talents bis zum Ende an der Seite Meryons. In Notes et souvenirs sur Charles Meryon zeichnet der Künstler und Freund Aglaüs Bouvennes sein schwieriges Leben mit vielen Briefen nach, die mit seinen Freunden ausgetauscht wurden und die den Mangel seines Geisteszustands und die Auswirkungen auf seine Radierungen offenbaren. Die vorliegende Arbeit entstand für diese Publikation und kommt hier in einem wohl Vorzugsabzug auf feinem Japanbütten vor aller Schrift. Ganz ausgezeichneter Frühdruck mit Rand. Nur schwache Knitterspuren sowie sehr zarte Stockfleckchen, links geringe Montierungsreste, sonst tadellos. Beigegeben aus derselben Publikation (wohl) von Félix Bracquemond die Radierung "Grabstein-Inschrift" (ebenfalls auf feinem Japanbütten, vgl. Beraldi 196).
Der Canal Grande mit der Kirche Sta. Maria della Salute in Venedig bei nächtlicher Beleuchtung. Farblithographie. 47 x 62 cm. Gedr. bei Kirchmayr in Venedig.
Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Leicht stockfleckig im Rand, geringfügige Erhaltungsmängel, sonst gutes Exemplar.
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