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Lot 1213, Auction  113, Textus Biblie, cum glossa ordinaria Nicolai de Lyra postilla

Textus Biblie
cum glossa ordinaria Nicolai de Lyra postilla
Los 1213

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Nicolaus de Lyra. - (Textus Biblie cum glossa ordinaria Nicolai de Lyra postilla). Teil IV (von 6). 479 num., 1 nn. Bl. Mit einigen Textholzschnitten. 34,5 x 24 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (fleckig und berieben, etwas wurmstichig, Bezug an den Kanten stellenweise von den Holzdeckeln gelöst; ohne die Schließen). Basel, (Johann Froben und Johannes Petri), 1507.
VD 16 B 2583. – Teil IV des sechsbändigen Bibelausgabe, die 1506 bis 1508 bei Johann Froben und Johannes Petri in Basel erschien, mit den Kommentaren von Nicolaus de Lyra und herausgegeben durch den Zisterziensermönch Conradus Leontorius (1460-1511). Dessen philologisch korrekte und auf Kenntnis der originalsprachigen Quellen besorgten Bibeleditionen wurden insbesondere von den Baseler Offizinen hoch geschätzt und gedruckt. Enthält den Kommentar zu den prophetischen Büchern von Jesaja bis Maleachi sowie zu den beiden Büchern der Makkabäer. – Titel etwas stärker fleckig und mit Besitzeintrag eines Augustinerkollegs. Erste Blatt mit kleineren Knickspuren in der oberen rechten Ecke sowie im Seitenrand. Leicht wurmstichig, anfangs und am Schluss etwas stärker betroffen (leichter Buchstabenverlust), stellenweise mit verblasstem Wasserrand.

Lot 1215, Auction  113, Origenes, Opera

Origenes
Opera
Los 1215

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

Origenes. Opera. Teile III und IV (von 4) in 1 Band. 224 S.; 175 S. Titel in Rotdruck. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Titelbordüren, Holzschnitt-Druckermarke und zahlreichen Holzschnittvignetten. 31 x 21 cm. HLeder des 18. Jahrhundert (berieben, mit Schabspuren). Paris, Jodocus Badius Ascensianus für Johannes Parvus, 1519.
Graesse V, 47. Vgl. Adams O 279-280 – Zweiter Druck der zuerst 1512 erschienenen Werkausgabe von Jodocus Badius (1462-1535). Mit dessen Druckermarke auf dem Titel von Teil III (Druckerpresse), die er seit der Gründung seiner Pariser Offizin 1503 führt und die ihn berühmt gemacht hat. – Wasserrandiges Exemplar, Anfang und Schluss stärker betroffen. Titel von Teil III mit hs. Besitzeintrag. Am Schluss mit kleiner Wurmspur im unteren weißen Rand.

Lot 1218, Auction  113, Ovidius Naso, Publius, Fastorum libri VI. (et alia)

Ovidius Naso, Publius
Fastorum libri VI. (et alia)
Los 1218

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Ovidius Naso, Publius. Fastorum libri VI. Tristium V. De ponto IIII. In Ibin. Cum commentariis doctiss. virorum, Ant. Constantij Fanensis, Pauli Marsi, Barth. Merulae (et alii). 4 Bl., 793 S., 5 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke und einigen Holzschnitt-Initialen. 32,5 x 21,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas stärker fleckig und berieben, Rückdeckelbezug mit Fehlstelle am Schließbeschlag, VDeckel durch Feuchtigkeit schwach geworfen, mit Papierrückenschild; ohne die Schließen). Basel, Johannes Herwagen d. Ä., März 1550.
VD16 O 1527. Adams O 439. Schweiger I, 654. – Umfangreich kommentierter Basler Scholiendruck der Schriftenauswahl Ovids. Enthält die sechs Bücher Fasti, eine Beschreibung der Namen, Ursprünge und Bräuche römischer Feste, die in der Zeit von Januar bis Juni gefeiert wurden. Die zusammen neun Bücher umfassenden Trauerelegien in Briefform, die Ovid in der Zeit seiner Verbannung am Schwarzen Meer verfasste und die unter den Titeln Tristia und Epistolae ex Ponto tradiert sind. Und zum Schluss das 642 Verse umfassende Fluchgedicht In Ibin (Gegen Ibis), das Ovid gleich zu Beginn seines Exils verfasste und das sich wohl gegen Kaiser Augustus richtet. – Titel und erstes Textblatt mit kleinem geschlossenem Randeinriss sowie minimalen Randknicken. Letzte Blatt mit kleiner Läsur im oberen Bug, die Registerblätter dort mit restaurierter Fehlstelle. Mit kleinem Wurmloch. Insgesamt nur schwach braunfleckig. Exemplar aus dem Besitz des streitbaren Schweizer Theologen Johann Huldrich Ragor (1534-1604), mit dessen Besitzeintrag auf dem Titel. Datiert auf das Jahr 1557, zum Zeitpunkt des Beginns seiner Anstellung als Lehrer an der oberen Lateinschule in Zofingen im Aargau (vgl. ADB XXVII, 166). Der zeitgenössische Einband mit datierter und monogrammierter Heiligenrolle ("AS" "1548").

Lot 1222, Auction  113, Paulus Diaconus, Homiliarius doctorum

Paulus Diaconus
Homiliarius doctorum
Los 1222

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

(Paulus Diaconus). Homiliarius doctorum. 2 Teile in 1 Band. 172 Bl., 77 Bl. Mit 2 blattgroßen Holzschnitt-Titeln (der erste monogrammiert "DS" und datiert "1511"). 31 x 20,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Rücken erneuert, leicht berieben und angestaubt) über Holzdeckeln mit 4 Messingschließbeschlägen und 8 Messingeckbeschlägen. (Basel, Froben, 1513).
VD 16 P 1052. Hieronymus 106 (Anm.). Vgl. Panzer VI, 197 (Ausgabe 1516). Murther 426 (Augsbe 1493). – Seltener Baseler Druck einer der frühen, später sehr zahlreichen gedruckten Homiliarien. Die beiden Teile, pars hiemalis und pars aestivalis, enthalten Auszuge aus Väterhomilien für die Sonn- und Feiertage, der Schluss mit Homilien der Heiligen. Der erste Holzschnitt-Titel zeigt den Basilisken als Baseler Wappenschildhalter unter einem Bogen vom Meister DS (Bock, Meister DS, 35. Heitz, Basler Büchermarken, 4). Der zweite Holzschnitt, den Kessler bereits in seiner Ausgabe von 1493 verwendete, zeigt Papst, Kaiser, König und den Klerus sowie das Volk in einem gotischen Raum versammelt, darüber der Heilige Geist; in den sechs Seitenfeldern Portraits weltlicher und kirchlicher Personen.
Der spätgotische Schweinslederband mit originalen Messingbeschließen wurde mit verschiedenen Stempeln geprägt, u. a. ein pfeildurchschossenes Herz, ein löwenartiges Wesen in einer Raute sowie zwei verschiedene Blumen. – Immer wieder etwas feuchtrandig, etwas gebräunt und braunfleckig. Häufiger mit hs. Randanmerkungen. Vorsätze erneuert.

Peikhart, Franciscus
Matthaeus oder Erklärung der evangelischen Beschreibung Matthäi
Los 1223

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Peikhart, Franciscus. Matthaeus oder Erklärung der evangelischen Beschreibung Matthäi [und:] Marcus, Oder Erklärung Der Evangelischen Beschreibung Marci [und:] Lucas, Oder Erklärung Der Evangelischen Beschreibung Lucä [und:] Joannes, Oder Erklärung Der Evangelischen Beschreibung Johannis. 4 Bände. Titel in Schwarz und Rot. Mit 4 Holzschnitt-Druckermarken. 33 x 20,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas berieben, stellenweise fleckig) mit hs. RSchild und 2 intakten Schließen. München und Ingolstadt, Crätz, 1753.
VD18 1241140X, 12411418, 12560588, 14058111. De Backer-Sommervogel VI, 435, 46. Welzig 316. – Erste Ausgabe. Der Jesuit Franciscus Peikhart (1684-1752) war 25 Jahre lang Domprediger zu St. Stephan in Wien und besaß einen guten Ruf als Kanzelredner, besonders durch seine Auslegung der Evangelien. – Titel gestempelt ("Ad bibliothecam capucinorum veteris oettingae"), meist ohne die fliegenden Vorsätze. Titel des zweiten Teils mit Einrissen und kleinen Fehlstellen im Bug; stellenweise etwas braunfleckig. Band drei fehlen die letzten drei Blätter des Registers, dieser Band stellenweise etwas gebräunt und braunfleckig, am Schluss leicht wurmspurig im Seitenrand. Band vier gelegentlich braunfleckig.

Lot 1224, Auction  113, Pétau, Denis,  Opus de theologicis dogmatibus. Antwerpen

Pétau, Denis
Opus de theologicis dogmatibus. Antwerpen
Los 1224

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Die Überwindung des Scholasmus durch Denis Pétau
Pétau, Denis. Opus de theologicis dogmatibus, auctius in hac nova editione. Libro de Tridentini Concilii Interpretatione, Libris II., Dissertationum Ecclesiasticarum, Diatriba de Potestate Consecrandi, Libris VIII., De Poenitentia Publica, & Notulis... Tomus Primus [bis] Sextus. In quo de Deo uno, Deíque proprietatibus agitur. 6 Teile in 3 Bänden. Mit 6 wdhl. gestochenen TVignetten, Titel in Schwarz und Rot. 40 x 24 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (leicht abgegriffen, angestaubt, beschabt, bekratzt, berieben) über schweren abgefasten Holzdeckeln mit 6 intakten ziselierten Messingschließen sowie hs. RTitel (mit Klebeschild). Antwerpen, G. Gallet, 1700.
De Backer-Sommervogel VI, 608, 47. Ebert 16127. – Hauptwerk des Jesuiten-Theologen und -Historikers Denis Pétau (latinisiert Dionysius Petavius; 1583-1652). "Son meilleur ouvrage, malheureusement inachevé, est celui où il traite des 'Dogmes théologiques': il entreprit d'y donner à la théologie une face nouvelle en renonçant à la forme scolastique des anciennes Sommes pour employer un style plus oratoire, ainsi qu'aux distinctions de l'école pour remonter aux écrits des Pères, qu'il possédait à fond. Son érudition est prodigieuse, son jugement sûr et droit. Toutes les écoles de théologie, dit Huet, retenissent du nom du P. Petau" (Hoefer XXXIX, 690). Die "Beste Ausgabe dieses geschätzten Werks" (Ebert a. a. O.). – Titel mit Eintrag des Jesuitenkollegs Ingolstadt "Collegij S. J. Ingolstadij 1722" und Vorsatz mehrfach gestempelt mit zwei Exlibris auf den Vorsätzen, ein Vorsatz mit größerem Ausschnitt, wenigen Einträge, nur vereinzelt gering fleckig und teils etwas gebräunt, im Block meist sehr schön erhalten, eindrucksvolles Werk in festen, stabilen zeitgenössischen Schweinslederbänden mit voll funktionsfähigen ziselierten Messing-Schließen an Schweinslederlitzen und mit Messingzapfen.

Lot 1226, Auction  113, Petrarca, Francesco, Opera quae extant omnia. Hrsg. von J. Herold.

Petrarca, Francesco
Opera quae extant omnia. Hrsg. von J. Herold.
Los 1226

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Petrarca, Francesco. Opera quae extant omnia. In quibus praeter Theologica, Naturalis, Moralisque Philosophiae praecepta, liberalium quodque artium Encyclopediam, Historiarum thesaurum, & Poesis divinam quandam vim, pari cum sermonis maiestate, coniuncta invenies. 2 Teile in 1 Band (libri I-IV). 14 Bl., 1131; 205 S. (ohne das le. mit der TVignette). Mit Holzschnitt-Titelvignette. 34 x 20,2 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (berieben und bestoßen, Kapital eingerissen, ohne die Bindebänder, Kanten beschabt) mit hs. RTitel. (Basel, Henricpetri, 1581).
VD16 ZV 12343. Adams P 777. – Die zweite Ausgabe des Gesamtwerks aus der Feder des berühmten italienischen Dichters Francesco Petrarca (1304-1374), mit all seinen Schriften, den Sonetten an Laura, mit denen er zum Begründer der europäischen Liebeslyrik wurde. Die Titelvignette zeigt ein Profilbild des lorbeergekrönten Dichters. – Ohne das letzte Blatt mit der Druckermarke. Titel und hin und wieder im Block vereinzelt mit Wasserrändern, nur vereinzelte marginale Papierläsuren, vereinzelt etwas stärker gebfäunt und braunfleckig, ordentlich.

Lot 1227, Auction  113, Petrus Lombardus, Sententiarum libri IV cum conclusionibus Henrici de Gorichem

Petrus Lombardus
Sententiarum libri IV cum conclusionibus Henrici de Gorichem
Los 1227

Zuschlag
2.800€ (US$ 3,011)

Details

Petrus Lombardus. Sententiarum libri IV cum conclusionibus Henrici de Gorichem et problematibus S. Thomae. 290 (statt 292; ohne 2 w.) nn. Bl. 2 Spalten. 54 Zeilen. Got. Typ. Schriftraum: 22,2 x 13,2 cm. Format: 29 x 21 cm. Mit Holzschnitt-Druckermarke am Schluss, 8-zeiliger blauer Initiale mit reichem roten Federwerk über die Kolumne, zahlreichen roten und blauen Lombarden, teils mit Federwerk, Alinea in Rot und Blau sowie durchgehender Rubrizierung. Reich blindgeprägtes Schweinsleder um 1560 (Rücken mit kleinen Schnittspuren, sonst nur minimale Fehlstellen oder Läsuren im Bezug, fleckig, beschabt und bestoßen) über abgefasten Holzdeckeln (ohne die Schließen). Basel, Nikolaus Kessler, 23.V.1487.
Hain-Copinger 10194. GW 32480. Goff P-490. Proctor 7660. Pellechet 9177. Kaufmann-Nabholz 532. Beasecker 39. Boros 15. Collijn 1193. Hartig 549. Madsen 3174. Marx 23. Mendes 979. Oates 2813. Ohly-Sack 2308-2311. Raffel 377. Rhodes 1381. Sack 2794. 2795. Schlechter-Ries 1463. Sheehan P-213. Walsh 1205-1206. Zdanevyc 361. BMC III, 764. BSB-Ink P-383. CBB 3119. CIH 2642. IBE 4539. IBP 4341. IDL 3663. ip00490000. – Frühe, noch in der vierten Inkunabel-Dekade gedruckte Ausgabe der Sentenzen, des Hauptwerks aus der Feder des scholastischen Theologen Petrus Lombardus (1095-1160), der in Paris die Kathedralschule von Notre Dame leitete und als Bischof von Paris wirkte. Der aus der Lombardei stammende Petrus wurde als "Magister sententiarum" gerühmt, da er zahlreiche Lehrsätze und Lebensweisheiten formulierte, die er zur Stärkung des Glaubens schriftlich niederlegte.
Zum ersten Mal wurden die "Sententiarum libri IV" schon im Jahre 1468 in Straßburg gedruckt, woran man schon die Bedeutung dieses Textes für die damalige Lehre und der Scholastik verhafteten Theologie erkennen kann. Es folgten weitere Ausgaben in Straßburg (1471-1472), Venedig (1477, 1486), Nürnberg (1481, 1491, 1500), Basel (1482, 1484, 1486) und Freiburg im Breisgau (1493) und Lyon (1500). In dieser Reihe ist die vorliegende die achte, die jedoch erstmalig die Zusammenfassungen, die "Conclusiones" des aus den Niederlanden stammenden Kölner Theologen Heinrich von Gorkum (latinisiert Henricus de Gorinchem; 1378-1431) enthalten.
"Petrus Lombardus, gest. um 1160, aus der Gegend von Novara in der Lombardei, in Bologna, Reims und Paris ausgebildet, hier dann Leiter der Kathedralschule und 1159 Bischof, ist durch seine systematische, methodisch von Abaelard beeinflußte Darstellung der Theologie (Sententiarum libri IV) berühmt geworden. Das Werk gelangte, wenn auch in Einzelfragen angefochten, infolge der Klarheit und Überzeugungskraft der Darstellung sowie der besonnenen Beurteilung der Quellen, unter denen sich erstmalig in der Scholastik Johannes von Damaskos befindet, zu großem Ansehen und wurde oft kommentiert" (Tusculum). – Es fehlen die beiden weißen Blätter Q6 und S6, das dritte weiße ist vorhanden (t8 mit hübschem Wasserzeichen Ochsenkopf). Nur wenige kleine Wurmspuren, im weißen Rand (ohne Texteverlust), kaum feuchtrandig oder gebräunt, Titel mit hs. Beischrift (Autorname) und Signaturzeichen, gedruckt auf festem, sauber gepresstem Papier im 18. Jahrhundert beschnitten, dennoch breitrandiges, sehr schönes Exemplar in einer noblen Remboîtage (Vorsätze erneuert) mit einer Erlöserrolle eines mit "MC" (auf der Kreuzigungsdarstellung) signierenden süddeutschen Buchbinders. Aus der Bibliothek eines Johannes Geßner mit dessen Verkaufsvermerk "Vendid. J. G. Gesner B".

Philon von Alexandrien
Scriptoris eloquentissimi
Los 1229

Zuschlag
1.400€ (US$ 1,505)

Details

Philon von Alexandrien. Scriptoris eloquentissimi, ac philosophi summi, lucubrationes omnes quotquot haberi potuerunt, Latinae ex Graecis factae. 4 Bl., 720 S., 14 Bl. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. 32 x 22 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d.Z. (Vordergelenk angeplatzt, leicht berieben) mit montiertem hs. Antiphonarblatt d. 16. Jh. Basel, Episcopius, (1561).
Etwas spätere Ausgabe. Autor ist Philon von Alexandria (um 15/10 v. Chr - 40 n. Chr.), der wohl bekannteste Denker des hellenistischen Judentums. – Zu Beginn stellenweise mit Textunterstreichungen, leicht gebräunt. Bindung teils gebrochen, teils geschwächt, vorderes Innengelenk gebrochen. Letzte Lage teils gelöst.

Picus de Mirandula, Johannes
Opera. Venedig, Bernardinus de Vitalibus, 1498.
Los 1230

Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)

Details

Picus de Mirandula, Johannes. Opera. Mit Beigaben von Johannes Franciscus de Mirandula und Cyprianus, Thascius Caecilius. 262 nn. Bl. 2 Spalten. 44 Zeilen. Rom. Typ. Schriftraum: 24,5 x 14,5 cm. Format: 31,2 x 21,5 cm. Mit Initialspatien. Reich blindgeprägtes dunkelbraunes Leder d. Z. (ohne den Rücken, teils nur fragmentarisch erhalten) über schweren Holzdeckeln (restauriert und komplett neu aufgebunden, dabei die originalen Lederfragmente fachmännisch aufkaschiert). Venedig, Bernardinus de Vitalibus, 9. X. und 14. XII. 1498.
Hain 12994. Hain-Copinger 12993. GW 33286. Goff P-634. Proctor 5526. Pellechet 9284. Klebs 764.2. Bodleian P-288. Günther 3839. Hartig 567. Hubay 1664. 1667. Mendes 1031. Rhodes 1402. Sack 2872. 2873. Walsh 2611. 2612. BMC V, 548. BSB-Ink P-481. CIBN P-345. CBB 3144. 3144A. CIH 2718. IBE 4600. IBP 4432. 4434. IDL 3697. IGI 7733. 7735. ISTC ip00634000. ip00640000. – Dritter Inkunabeldruck der Werke des großen italienischen Philosophen und Humanisten Giovanni Pico Conte della Mirandola (1463-1494), der mit seiner Abhandlung "Über die Würde des Menschen", die "Oratio de hominis dignitate" bzw. "Discorso sulla dignità dell'uomo" das Idealbild des modernen Menschen beschreibt, der als freier Entscheider selbstbewusst in seiner Welt steht. Die erste Ausgabe war 1496 in Bologna, zwei Jahre nach dem Tode Picos erschienen. – Vorsätze neu, die ersten Blätter etwas fleckig- bzw. fingerfleckig und mit Randläsuren, gegen Anfang etwas wurmstichig, mit durchgehender, sehr sauberer zeitgenössischer Foliierung oben rechts. Ein minutiös geführtes handschriftliches Register auf der letzten Seite und einem zusätzlich eingehefteten Blatt mit Hunderten von Einträgen derselben humanistischen Hand, die hin und wieder auch Marginalien hineinschrieb. Das Register ist sowohl ein Stichwort- als auch ein Namensverzeichnis von A-Z, das mit "laus deo" endet. Zusammen mit den Einträgen ist es ein interessantes Beispiel der zeitgenössischen Rezeptions- und Benutzergeschichte der Inkunabeln am ausgehenden Mittelalter und der beginnenden Neuzeit. Was wurde ins Register aufgenommen, unter welchem Stichwort wurden Themen verzeichet etc., das sind Fragen die der italienischen Renaissanceforschung mit diesem Band anheim gestellt sind.
Die letzte Lage mit kleinem Feuchtfleck unten im Bug, sonst durchgehend sehr sauber, kaum gebräuntes, sehr schönes Exemplar aus der Bibliothek des ersten Baronet of Coughton, Sir Robert Throckmorton (1599-1650) mit dessen eigenhändigem Exlibris-Vermerk auf der ersten Seite, darunter ein späterer Eintrag "Bibl. Weston" mit Datumseitrag in Rot.
Nicht zuletzt ist der Einband bemerkenswert, reich geziert mit fleuralen Stempeln im von dreifachen Fileten gezogenen Rautenmuster, das als Mittelspiegel von einem ornamentalen Zickzackband umgeben ist. Stilisierte Granatapfelmuster deuten auf eine süddeutsche Werkstatt hin.

Lot 1231, Auction  113, Platon, Opera translatione Marsilii Ficini

Platon
Opera translatione Marsilii Ficini
Los 1231

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Platon. Opera translatione Marsilii Ficini, emendatione et ad Graecum codicem collatione Simonis Grynaei, summa diligentia repurgata, quibus subiectus est index quam copiosissimus. 6 Bl., 952 S., 24 Bl. Mit 2 (wiederholten) Holzschnitt-Druckermarken und zahlreichen kleinen Holzschnitt-Initialen. 30,5 x 20,5 cm. Leder d. Z. (Rücken kaum sichtbar und fachmännisch erneuert) mit goldgeprägtem RTitel. Basel, Hieronymus Froben d. Ä. und Nikolaus Episcopius d. Ä., 1546.
VD16 ZV 12560. Adams P 1446. STC 702. – Lediglich in der Online-Version des VD 16 nachgewiesener Frobendruck. Der Florentiner Humanist Marsilio Ficino (1433-1499) erstellte im Auftrag Cosimo de Medicis die erste vollständige lateinische Übertragung der Dialoge Platons, die epochale Ausgabe erschien zuerst 1484 im Druck. Seine kommentierte Textausgabe sorgte für die Wiederentdeckung der Platonischen Dialoge während der Renaissance. Ficinos vom Neuplatonismus Plotins geprägtes Platonverständnis, insbesondere sein Kommentar zum Symposion, wurde wegweisend für die Frühe Neuzeit und beschäftigt die Platonrezeption bis in die Gegenwart. – Erste Blatt sowie die Schlusslagen etwas wasserrandig, das letzte Blatt mit Quetschfalten und restaurierten Rändern. Sonst wohlerhalten und typographisch ansprechend gedruckt.

Lot 1232, Auction  113, Platon, Opera quae extant omnia

Platon
Opera quae extant omnia
Los 1232

Zuschlag
2.400€ (US$ 2,581)

Details

Platon. Opera quae extant omnia. Ex nova J. Serrani interpretatione, perpetuis eiusdem notis illustrata. Henr. Stephani de quorundam locorum interpretatione iudicium, & multorum contextus Graeci emendatio. 3 Bände. 18 Bl., 542 S., 1 w. Bl.; 4 Bl., 992 S., 1 w. Bl.; 4 Bl., 416, 139 S., 2 w. Bl. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und einigen Holzschnitt-Initialen und -Kopfstücken. 35 x 22,5 cm. Marmoriertes Leder d. 18. Jahrhunderts (Gelenke teils angeplatzt, leicht berieben und beschabt) mit 2 goldgeprägten RSchildern und RVergoldung. (Genf), H. Estienne, 1578.
Adams P 1439. Renouard 145-146. Moeckli 93. – Erste vollständige Gesamtausgabe mit griechisch-lateinischem Paralleltext. "Henri Estienne's monumental edition of Plato, the first complete edition, which for two centuries remained the indispensable instrument of Platonic studies; to this day its pagination is universally accepted as the standard system of reference to the text of Plato. Of all Henri Estienne's publications the 'Plato' is perhaps the most lavishly decorated ... it is the only publication in which Estienne used his entire series of decorative headpieces. Although this sumptuous 'Plato' further contributed to Estienne's financial ruin, it is also (after the 'Thesaurus') the work which most contributed to his fame" (Schreiber 201). – Band eins: Titel mit einigen hs. Anmerkungen. Zahlreiche Blätter in der oberen Ecke feuchtrandig. Einige hs. Anmerkungen im Rand und Textunterstreichungen. Band zwei: Titel mit zahlreichen Einrissen und Feuchtigkeitsflecken. Zu Beginn und am Ende etwas, teils auch stärker feuchtrandig. Band drei: leicht gebräunt, selten leicht feuchtrandig, sonst wohlerhalten.

Plinius Caecilius Secundus, Gaius
Historiae naturalis libri XXXVII.
Los 1234

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Plinius Caecilius Secundus, Gaius. Historiae naturalis libri XXXVII. Quos interpretatione et notis illustravit Joannes Harduinus ... in usum serenissimi Delphini. Editio altera emendatior & auctior. 3 Bände. 16 Bl., 790 S.; 1 Bl., 835 S., 1 Bl.; S. 836-1289. Mit gestochener Kopfvignette, 11 Kupfertafeln und gefalteter Kupferstichkarte. 39,5 x 24,5 cm. Pergament d. Z. (Gelenke angeplatzt, etwas stärker berieben, beschabt, fleckig und angestaubt) über Holzdeckeln mit 2 goldgeprägtem RSchildern und RVergoldung, auf den Deckeln mit goldgeprägtem Wappensupralibros. Paris, Coustelier, 1723.
Graesse V, 341. – Gegenüber der Erstausgabe von Hardouins Textrevision (1685) stark erweiterter Neudruck mit sehr umfangreichem Kommentar. Die Tafeln zeigen antike römische Münzen in großer Zahl. – Titel des dritten Bandes im oberen Bugbereich gelöst und mit Randläsuren. Die drei Bände im Rand leicht gebräunt, sonst wohlerhalten.

Plutarch
Les oeuvres morales et meslées
Los 1236

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Plutarch. Les oeuvres morales et meslées. Traduites de grec en françois ... cette dernière édition. 2 Bände. 8 Bl., 926 S., 29 Bl. ; 4 Bl., 792 S., 16 Bl. Mit 2 Titelkupfern. 36 x 23 cm. Blindgeprägtes Pergament d. Z. (leicht berieben, Rückdeckel des zweiten Bandes mit kleiner Fehlstelle, ohne die Bindebänder). Paris, Antoine Robinot, 1645.
Vgl. Schweiger I, 267 (Genfer Ausgabe). – Spätere Pariser Ausgabe. – Wohlerhalten.

Lot 1238, Auction  113, Psalterium Davidis, prophetae et regis

Psalterium Davidis
prophetae et regis
Los 1238

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Psalterium Davidis, prophetae et regis, juxta veterem translationem alicubi emendatam cum caticis selectis verteris & tovi testamenti ad usum S. Petropolitanae Magdeburgensis ecclesiae. 2 Teile in 1 Band. 1 Bl., 602 S., 4; 1 Bl., 46 (statt 58) S. Mit breiter gestochener Titelbordüre. 38,5 x 23 cm. Kettenband d. Z. aus blindgeprägtem Schweinsleder (etwas fleckig, mit kleinen Läsuren, beschabt und bekratzt) über Holzdeckeln mit 8 Messingeckbeschlägen, 2 Messingschließen (ohne die Bügel und eine Klammer) sowie eiserner Kettenspange (Kette fehlt). Magdeburg, Andreas Bezel, 1612.
VD 17, 23:271902C und 23:271898B. – Magdeburger Psalter, gedruckt in Schwarz und Rot und gebunden in einen zeitgenössischen Kettenband mit der kräftigen Eisenspange am unteren Rand des Rückdeckels. Die hübsche Titelvignette mit allegorischen Figuren, Putti und 14 Wappen der Magdeburgischen Grafen. – Es fehlt die letzte Lage (E6) der Cantica am Schluss. Etwas fleckig, teils stärker angeschmutzt bzw. fingerfleckig, einige restaurierte Ausbrüche und Randschäden (weniger Textverlust handschriftlich ersetzt). Gebrauchsspuren.

Pseudo-Dionysius Areopagita
De mystica Theologia
Los 1239

Zuschlag
1.400€ (US$ 1,505)

Details

Pseudo-Dionysius Areopagita. De mystica Theologia liber I. Joan. Eckius commentarios adiecit pro Theologia negativa. 38 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit einigen schematischen Textholzschnitten. 30,5 x 20 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas fleckig und berieben, vereinzelte Wurmlöcher, Rückdeckel mit zwei ausgebesserten Fehlstellen im Bezug) mit 2 intakten Messingschließen. Augsburg, Johannes Miller, 25. März 1519.
VD16 D 1854. Graesse II, 399. – Schöner Augsburger Druck mit dem Text der Initiation in die göttlichen Mysterien, die in der Glaubensauffassung der orthodoxen Kirche dem Dionysios Areopagita mündlich zuteil wurde. Die Autorschaft ist in der Forschung freilich umstritten, in der lateinischen Kirche ist Dionysios Areopagita nicht mit dem gleichnamigen Athener Bischof des ersten Jahrhunderts identisch, sondern ein namentlich nicht bekannter Kirchenvater des frühen 6. Jahrhunderts, der sich dessen Namen als Pseudonym bediente und in seiner mystischen Heilslehre den Neuplatonismus christlich umdeutete. Vierspaltiger griechisch-lateinischer Paralleldruck mit der Textauslegung durch Johannes Sarazenus, Ambrosius Carmadulensis und Marsilio Ficino. "D. gewann auch im Abendland fast kanonischen Einfluß. Sein Einfluß wirkt am stärksten im theologisch-spekulativen Denken der Scholastiker und in der Mystik. Erst die Humanisten (Lorenzo Valla, Erasmus) zogen die Echtheit der Schriften wieder in Zweifel" (Kleiner Pauly II, 67). – Schlussblatt mit kleinem restaurierten Randausriss. Wohlerhaltenes und sauberes Exemplar. – Vorgebunden: Johannes Eck. Operum contra Ludderum. 2 Teile. 6 nn., 221 num., 1 w., 6 nn. Bl.; 6 nn., 103 (recte: 104) num. Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit Holzschnitt-Titelbordüre (Teil I ) und koloriertem Titel-Wappenholzschnitt (Teil II). Ingolstadt, Georg Krapf und Jakob Focker, 1531. - VD 16 E 389 und 390. - Einziger Druck der Sammelausgabe mit sieben gegen Luther gerichteten Schriften, dem Legaten Lorenzo di Campeggio gewidmet. Die Titelbordüre zeigt neben zahlreichen kleinen Wappen die Medaillonportraits der Brüder Kaiser Karl V. und Ferdinand I. - Erste Lagen mit sehr kleinem Loch im weißen Seitenrand, verursacht durch einen spitzen Gegenstand. Titel mit kleinen Wurmlöchern im Bug. Ohne vord. fl Vorsatz. Wohlerhaltenes und sauberes Exemplar, die Blindprägung des zeitgenössischen Einbands mit ornamentalen Rollen, Einzelstempeln und Streicheisenlinien noch ganz der Inkunabelzeit verhaftet. Exemplar aus der Bibliothek des 1595 gegründeten Kapuzinerkonvents im schweizerischen Frauenfeld, mit entsprechenden Vermerken (und kleinem Stempel) auf dem Titel von Teil I und dem festen Vorsatz.

Rinaldi, Odorico
Annales ecclesiastici
Los 1241

Zuschlag
200€ (US$ 215)

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Rinaldi, Odorico. Annales ecclesiastici. Teile XIII-XXI in 10 Bänden. Mit 5 Kupfertiteln und 1 gestochenem Frontispiz. 39 x 25 cm. Leder d. Z. (etwas stärker berieben und beschabt, etwas bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Köln, Johann Wilhelm Friessem und 1690-1727.
VD17 12:117194N. – Zweite Ausgabe. Der italienische Historiker und Oratorianer Odorico Rinaldi oder Raynaldi (1595-1671) wurde mit der Fortführung der "Annales ecclesiastici" von Cesare Baronio (1538-1607) betraut und umfasste den Zeitraum von 1198 bis 1565. Erstmals veröffentlicht wurden die "Annales" in Rom von 1646 bis 1677. – Titel mit hs. Besitzvermerk. Etwas gebräunt und braunfleckig, teilsweise auch stärker. Gelegentlich etwas feuchtrandig.

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