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Lot 2351, Auction  111, Gounod, Charles, Musikmanuskript im Sammelband

Gounod, Charles
Musikmanuskript im Sammelband
Los 2351

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Gounod, Charles, franz. Komponist, neben Berlioz das Haupt der romantischen Musik in Frankreich (1818-1893). Eigh. Musikmanuskript mit Widmung u. U. "Ch. Gounod". 2 S. auf 2 Bl. Eingebunden in einen Sammelband mit 18 weiteren Musikmanuskripten verschiedener Komponisten. Ca. 68 S. Mit weißer Leinwand ausgebesserter roter Pappband d. Z. mit goldgepr. Deckelaufdruck "Vienna 1843". Quer-folio. (Wien 1843).
"alla Veneziana. - en souvenir, à mon ami Benoit Hasslinger (de Vienne). Ch. Gounod". Vollständiges Musikmanuskript im 6/8 Takt; insges. 49 Takte. - Eingeschrieben in das musikalische Präsentationsalbum des Beno Hasslinger von Hasslingen in Wien. Gounod hielt sich 1842-1843 in der österreichischen Metropole auf und befreundete sich mit Hasslinger. - Das bemerkenswerte Widmungsalbum enthält neben einer Anzahl von Abschriften autographe Kompositionen von: Charles Gounod (siehe oben). - Adolph Reichel (1816-1896). "Lied von Heine. Ein Tannenbaum steht einsam. - Seinem Freunde B. Hasslinger, Wien d. 20t. Juni 1843." - Jos. Duhany. "Ständchen v. Tiedge: Alles ruht wie abgeschieden. - Dem tapferen Benno von Haßlinger zur Erinnerung an Jos. Duhany - Wien 9. Juli 843". - Josef Fischhof (1804-1857). "Lied, Worte von Tromlitz. Wenn der Abend sinkt. - Zur Erinnerung an Ihren wahren Freund Jos. Fischhof, Wien 26. July 843". 1 S. - Franz Hauser (1794-1870). "Lied von Heine. Ich habe im Traume geweinet. - Meinem lieben Beni zur freundlichen Erinnerung. Wien den 17. Aug. 1843, Franz Hauser." 1 S. - A. Becher (Alfred B.? 1803-1848). "Verlust, von Feuchtersleben. "Ach, wie so lachend. Wien 16/8 1843". 2 S. - Möglicherweise handelt es sich hier um den Musikkritiker und Komponisten Alfred Julius Becher, einen der Anführer des Wiener Oktober-Aufstandes von 1848, der nach der Niederschlagung der Revolution zum Tode verurteilt und erschossen wurde. - Johann Nepomuk ("Muky") Hasslinger. "Die See. Ich sah in die blaue, wunderliche See. - Meinem lieben Bruder Beni zur Erinnerung an seinen aufrichtigen Freund u. Bruder Muky. - Wien, den 11. Aug. 843." 3 S. - Ferner 12 Abschriften nach Schubert, Beethoven, Mendelssohn und Rubinstein. - Stellenweise leicht gebräunt oder etwas fingerfleckig.

Gounod, Charles
Teilnachlass der Familie des Komponisten Gounod
Los 2353

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Intime Briefe über Gounods Leben und Werk
- 1) Anna Gounod, née Zimmermann, die Gattin des Komponisten, 1829-1906. 3 eigenh. Briefe m. U. und 5 eigenh. Karten m. U., ferner 1 in Annas Namen geschriebene Karte. Insge­samt 22 S. 8° und quer-12°. Mit 4 (teils lädierten) zugehörigen Briefumschlägen. Paris und Arcachon (1851)-1898. - 2) Hortense Zimmer­mann, Gounods Schwiegermutter, die Frau des berühmten Klavierpädagogen Pierre-Joseph Zimmer­mann (1785-1853). 34 3 eigenh. Briefe m. U. (davon einige nur fragmentarisch erhalten). Zusammen 108 S. 8° und 4°. Mehrere Briefe mit gedruckten Briefköpfen, einige mit Trauerrand. Paris, Auteil, Montfort etc. 1827-1876.
Umfangreicher, interessanter Teilnachlass der Familie des Komponisten Charles-François Gounod (1818- 1893). 1) Die Briefe sind - mit Ausnahme des letzten - an Aglaë Mousquet née Bernos in Bordeaux, die "chère et excellente marraine" von Anna Gounod gerichtet, meist mit familiären Nachrichten. Der erste Brief ist kurz nach der Heirat von Anna mit Gounod geschrieben; später litt Anna unter der häufigen Untreue Gounods und trennte sich von ihm, als dieser sich während des England-Aufenthaltes in die exaltierte Sängerin Georgina Weldon verliebte. Die letzte Brief­karte vom 17. November 1898 ist an eine Mademoiselle Marcelle Vidal gerichtet.

2)
Alles sehr ausführliche Schreiben an ihre Freundin Aglaë Bernos resp. deren Eltern. Die Briefe betreffen ebenfalls meist Ereignisse aus der Familie Zimmer­mann, aber auch politische Ereignisse - speziell gilt dies für die Briefe aus den Dreißiger Jahren. In den Briefen seit den Fünfziger Jahren wird auch mehrfach Gounods Erwähnung getan, insbesondere wird vom Erfolg von dessen Oper "Faust" geschrieben, häufig aber auch vom schlechten Gesundheitszustand des Meisters. Alle Briefe haben in­timen Charakter und geben einen interessanten Einblick in die Privatsphäre Gounods. "... le secret du grand succès de danse c'est l'intérêt constamment accidente du sujet, celui de Mireille est pastoral, et Gounod a dû lui ajouter ses fibres les plus belles, sous forme humaine et divine, et le sentiment de la nature qu’il possède en maître Mme Carvalho est l'héroïne bien entendu, elle se finesse de tout ce qui demande du talent, elle ne sera peut être pas à la hauteur de certains accents passionnées dramatiques qui lui feront défaut comme dans Faust, c'est Morini un jeune ténor un peu alsacien hélas".
Die berühmte, vom Volk geliebte Sängerin Marie-Caroline Miolan-Carvalho (1827-1895) hatte die anspruchsvolle Partie der Margarethe ("Marguerite") bei der Uraufführung des "Faust" am 19 Märze 1859 übernommen. – Eine Seite eines Briefes ist von Hortense's Gemahl Zimmermann geschrieben. Einige Stücke mit Trauerrand. - Abgesehen von den üblichen Ausrissen bei den Siegelstellen nur geringfügige Altersspuren und Randeinrisse. - Unseres Wissens nach unveröffentlicht.

Lot 2354, Auction  111, Grieg, Edvard, Brief 1887

Grieg, Edvard
Brief 1887
Los 2354

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Grieg, Edvard, norweg. Komponist (1843-1907). Eigh. Brief m. U. "Edvard Grieg". In deutscher Sprache. 2 S. Mit eigh. Umschlag. 8vo. (Leipzig) 27.X.1887.
An Hedwig von Holstein (1804-1897), Witwe des Komponisten Franz von Holstein, in Leipzig, die ihn eingeladen hatte. "... Wie gerne wären wir zu Ihnen gekommen! Aber leider - mein Gesundheitszustand hat mich dazu gezwungen, principiell alle Einladungen des Abends abschlagen zu müssen, sowie ich überhaupt alle Gesellschaften möglichst vermeiden muß. Hoffentlich werden wir uns doch bisweilen treffen können, so z. B. vielleicht Montag, d. 31ten Mittags 1 Uhr bei Frau Dr. Seeburg? ...".

Lot 2355, Auction  111, Hahn, Reynaldo, Eigenh. musikalisches Albumblatt

Hahn, Reynaldo
Eigenh. musikalisches Albumblatt
Los 2355

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Hahn, Reynaldo, französischer Komponist und Kritiker venezolanischer Herkunft, Freund Marcel Prousts und Sarah Bernhardts (1875-1947). Eigenh. musikalisches Albumblatt, signiert und datiert "Raynaldo Hahn Tours 1924". 3 Takte für Gesang. 1 S. Kl.-4°. O. O. 1924.
Die ersten drei Takte des Lieds "Offrande" nach dem Gedicht "Green" aus den "Romances sans paroles" von Paul Verlaine, niedergeschrieben auf zwei von Hand gezogenen Notensystemen: "Voici des fruits, des fleurs, des feuilles et des branches..." – Kleine Falzrisse, wenige Knicke, mit perforierter Punktbordüre. – Beiliegen: 2 eigenh. Briefe von Reynaldo Hahn, beide ohne Ort und Datum; der erste an einen Theaterdirektor, über das Engagement des berühmten Tenors Charles Rousseliere, der 1900 an der Pariser Oper debütiert hatte ("... Ni la lettre de Rousselière ni le petit reproche vivement tracé par vous dans votre carte ne me font regretter le très légitime empressement que j’ai mis à vouloir obtenir une solution qui pouvait bien tourner et que votre assentiment m'autorisait à rechercher. Tout autre à ma place, à celle de Mendès en aurait fait autant; d'ailleurs, aucune démarche n'a été faite sans un concert des puissances et nous avons, ce me semble agi le plus prudemment du monde. S'il s'était agi d'obtenir Rousselière pour l'année prochaine seulement, nous y aurions mis plus de temps, mais comme nous n’avons entamé les négociations que dans l'espoir - très vague, je le sais - de l'arracher à l'Opéra dès le mois d'avril prochain, on ne pouvait, ce me semble, aller plus lentement. Et puis, qui nous dit que cet engagement nouveau a été provoque par nous ? ... ".

Der zweite Brief ist an eine Dame, der er erklärt, wieso er ihr nicht auf einen Brief geantwortet habe ("... Vous avez du être étonnée, chez Madame Cocteau, que je ne vous parle pas de cette lettre! C'est que je l'ai reçu avant hier à Berlin où mon valet de chambre me l'a envoyée. Par je ne sais quelles complications étranges elle m'a suivi dans mon voyage, mais avec un retard de quinze jours... ").

Henze, Hans Werner
Brief 1968
Los 2356

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Henze, Hans Werner, Komponist (1926-2012). Eigh. Brief m. U. "Hans Werner Henze" und eigh. Umschlag. 1 S. Gr. 4to. Marino (Italien) 23.XII.1968.
An einen namhaften deutschen Konzertdirektor. Interessanter Brief, der - im Jahr des "Prager Frühlings" - Henzes politisches Engagement als in angenehmsten Verhältnissen lebender Salonkommunist demonstriert. Der Adressat hatte Henze dazu eingeladen, an einem Konzert-Gastspiel in Prag teilzunehmen, mit dem, wenn auch unaufdringlich, die westliche Solidarität mit den Prager Aktivisten des gewaltsam niedergeschlagenen Versuchs eines freiheitlicheren Sozialismus unterstrichen werden sollte. "... in Ihrem Brief vom 16. Dez. gefallen mir einige Dinge nicht. 1. Finde ich, dass ein Konzertzyklus in der CSSR 'im Hinblick auf die Vorfälle des 21. August 1968', von einer Seilschaft der BRD unternommen, etwas Anmassendes hat. 2. Dass die Künstler ohne Honorar spielen, das Goethe-Institut aber 'freundlicherweise' eine Summe zur Verfügung gestellt hat, verstärkt meinen Verdacht. Die CSSR und ihre Künstler haben es nicht nötig, von Institutionen der BRD 'unterstützt' zu werden ... Ich würde nach Prag gehen nur wenn ich von Tschechoslovaken dazu eingeladen wäre, als Einzelperson, und als Sozialist. Mit Ihrer Seilschaft möchte ich keinesfalls zu tun haben. Bin ich ihr Mitglied? In diesem Falle trete ich hiermit aus ihr aus. Und ich veranlasse Sie, meinen Namen nicht in Ihrem Programm erscheinen zu lassen ...". - Mehrfach gelocht.

Hiller, Ferdinand
3 Autographen
Los 2358

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

- 3 signierte Autographen, mit Transparent-Klebstreifen am Rand zusammengeheftet. Zus. 5 S. Mit blindgepr. Monogramm "F H". Gr. 8vo. O. O. 17.IX.1878 und 27.V.1882.
An eine Dame, die zunächst um einen ungedruckten Text als Autograph gebeten hatte. Hiller antwortet: "Ungedruckt habe ich Nichts liegen, ... denn ich schreibe Nichts auf, als wenn es gedruckt werden soll. Ich habe Ihnen aber da ein paar Einfälle skizzirt u. es soll mich sehr freuen, wenn Sie sie gebrauchen können. Ein vortreffliches Wort von Goethe, das Sie doch vielleicht nicht kennen, habe ich hinzugefügt - es ist mehr werth als die meinen drei zusammengebacken ...". - Dieses Blatt mit vier Sinnsprüchen zum Thema Musik (3 von Hiller, 1 von Goethe), signiert "F H." und datiert 19.9.78, ist dem Brief (signiert "Ferd Hiller") beigeheftet. - Ein zweiter Brief an die Dame, signiert "Ferdinand Hiller" und datiert 27.5.82, ist wiederum davorgeheftet. Darin spricht er zuerst sein Beileid zu dem Verlust oder einem Unglück ihres Kindes aus und fährt dann fort: "... Ich komme kaum aus meinem Zimmer - lese, schreibe, componire u. schlage so das Leben ganz leidlich todt - das Beste was man damit anfangen kann. Sonst geht's bei uns ganz leidlich - wir sprechen sehr oft von Ihnen ...".

Hindemith, Paul
Brief 1960
Los 2359

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Hindemith, Paul, Komponist und Dirigent (1897-1979). Eigh. Brief m. U. "Eilgruß P. H.". 2 S. auf 2 Bl. (Bleistift). Gr. 8vo. O. O. (Nov. 1960)
Ohne Anrede an einen Musiker in München. "Mir ist etwas mulmig geworden bei dem Gedanken an das Höhertransponieren beim Singen. Beim Sopran geht es noch, die Stücke sind einfach und es sind nur drei. Aber für die Recitative dürfte es große Schwierigkeiten geben. Ich habe darum beiliegende Cembalostimme mit dem transponierten 'Evangelisten' versehen. Es müßten gleich einige Kopien davon photographiert weden: eine für Herrn KS Holm, eine für die Cembalistin und das Original für mich zum Dirigieren (sonst bekommt man Cembalo und Gambe nicht zusammen). Ihren Chorstimmen nach zu schließen nehme ich an, daß Sie schnell arbeitende Photokopisten haben. Die zum Continuo gehörende Gambenstimme schreibe ich am Sonntag ... in München ... Beiliegend finden Sie noch die drei Orchesterstimmen, zu denen auch Dubletten nötig sind ... Die übrigen Stimmen, zu denen keine Dubletten gebraucht werden, gehen spätestens morgen ab, ebenso genauer Besetzungsplan für die Gabrielis. Den Buxtehude habe ich Ihnen ja neulich dagelassen ...". - Gemäß einer Notiz auf Bl. 2 handelte es sich um ein Konzert des Bayerischen Runfunk-Symphonieorchesters in München am 15./16..XII.1960, bei dem Hindemith als Gastdirigent auftrat. Der "Evangelist" läßt auf Bachs "Weihnachtsoratorium" schließen.

Humperdinck, Engelbert
Brief 1894 an Hans Thoma
Los 2360

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

Über "Hänsel und Gretel"
Humperdinck, Engelbert, Komponist (1854-1921). Eigh. Brief m. U. "E Humperdinck". 22/3 S. 8vo. Frankfurt a. M. 20.III.1894.
An den Maler und Illustrator Hans Thoma, der die Umschlag-Illustration für den Klavierauszug von Humperdincks Oper "Hänsel und Gretel" geliefert hatte. "... Gestatten Sie, dass ich Ihnen als Ausdruck meiner Dankbarkeit für Ihre liebeswürdig entgegenkommende Mitarbeiterschaft ein Exemplar des Klavierauszuges von 'Hänsel und Gretel' übersende. Ist das Titelblatt auch nicht so gut ausgefallen, als man nach dem letzten Probedruck hätte vermuten dürfen, so hoffe ich dennoch, dass Ihnen und Ihrer Frau Gemalin [sic] das Buch als ein kleines Erinnerungszeichen nicht ganz unwillkommen sein werde. - Leider war es mir bis jetzt noch nicht möglich gewesen Sie und Ihre Frau Gemalin zu einem Besuche des Märchenspiels einzuladen, da der Zudrang des Publikums bei den ersten Aufführungen so groß war, dass ich selbst mit knapper Not Billette für meine nächsten Verwandten erhielt, welche zu den Vorstellungen nach Frankfurt gekommen waren. Sollte es Ihnen passen, nächsten Samstag oder Montag abend unser Hänsel und Gretel-pärchen mit einem Besuche zu beehren, so würde ich mich sehr darüber freuen ...". - Nach der Uraufführung von Humperdincks erfolgreichstem Werk am 23. Dezember 1893 in Weimar wurde die Märchenoper schnell von allen deutschen Opernbühnen übernommen und machte innerhalb weniger Jahre ihren Weg um die Welt. 1894 war Humperdinck noch Lehrer am Hochschen Konservatorium und Opernkritiker in Frankfurt am Main. - Gelocht.

Lot 2362, Auction  111, Joachim, Joseph, Brief mit Zusatz von Johannes Brahms

Joachim, Joseph
Brief mit Zusatz von Johannes Brahms
Los 2362

Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)

Details

"die Damen grüßt herzlich Br. selbst"

Joachim, Joseph, Violinvirtuose, Komponist und Dirigent, Direktor der Musikhochschule in Berlin, einer der bedeutendsten Violinisten des 19. Jahrhunderts (1831-1907). Eigh. Brief m. U. "Joseph Joachim" und einem eigh. Randvermerk von Johannes Brahms. 4 S. Gr. 8vo. (Hannover 1853?).
An Georg Dietrich Otten (1806-1890), den Gründer und Leiter des Hamburger Musikvereins, der sich bei Joachim nach der Sängerin Rosa von Milde erkundigt hatte. "... Eiligst auf Ihren Befehl: Frau von Milde singt vortrefflich, anmuthig, zart und ganz ordentlich musikalisch - ohne eine sehr ausgiebige wenn auch edle Stimme. Die Novello ist ihr an Stimmmaterial bei weitem überlegen, gewiß die wohllautendste Stimme die es, die Lind nicht ausgenommen, giebt. Aber eisig kalt. - Beide Urtheile sind ietzt von mir aus der Erinnerung - die beiden Damen habe ich vor 4 Jahren zuletzt gehört. Auch bitte ich Sie direkt an die Milde zu schreiben, ich habe zu lange nicht mit der (liebenswürdigen par parenthesin) Dame verkehrt. Schade daß Sie heut nicht zuhören: Lauter Beethoven, und durch die Schumann! Sie werden dieser Tage den Besuch der talentvollsten Kinder die ich bisher musiciren hörte, empfangen: die Geschwister Raczeck (Violinspieler) wollen Hamburg aufsuchen und auf meinen Antrieb auch Sie dort bitten Ihnen [!] mit Rath an die Hand zu gehen; ich bin fest überzeugt, daß Sie mir es danken werden ... Brahms grüßt ...". Hierzu am Rand eigenhändig von Johannes Brahms: "Die Damen grüßt herzlich Br. selbst." - Die Sopranistin Rosa von Milde (1825-1906) war viele Jahre sehr erfolgreich in Weimar (sie sang auch in der Skandal-Aufführung von Cornelius' Barbier von Bagdad). Die Sopranistin Clara Novello (1818-1908), zuerst nur Konzertsängerin, feierte nach Rossinis Einflußnahme ab 1841 auch große Erfolge auf den Opernbühnen in London und Italien. - Mit "Lind" ist die "schwedische Nachtigall" Jenny Lind gemeint. - 1853 lernte Joachim in Hannover Clara Schumann und durch sie Johannes Brahms kennen. - Kleine Faltenrisse.

Karajan, Herbert von
2 Signaturen im Konvolut Programmhefte
Los 2364

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Karajan, Herbert von, weltberühmter österr. Dirigent, langjähriger Chef der Berliner Philharmoniker (1908-1989). 2 eigh. Signaturen Karajans in einem Konvolut von 57 Programmheften zu Karajan-Konzerten. 1954-1978.
Größtenteils Programme des Berliner Philharmonischen Orchesters unter Leitung Karajans. Vielfach mit hervorragenden Solisten wie Glenn Gould (1957), Clara Haskil (1956), Elisabeth Grümmer, Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf u. a.

Krenek, Ernst
Brief 1931 + Beigabe
Los 2366

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Krenek, Ernst, österr.-amerik. Komponist (1900-1991). Eigh. Brief m. U. "Ernst Krenek". 1 S. Gr. 4to. Gmunden 12.IX.1931.
An den Schriftsteller Alfons Paquet. "... Leider wird es mir nicht möglich sein, zu Ihrer dramatischen Arbeit 'Stein' durch Musik beizutragen, da ich einerseits nach meiner Rückkehr nach Wien sehr in Anspruch genommen sein werde und andererseits eine solche Arbeit nur im Kontakt mit dem Regisseur der Aufführung wirklich zweckmäßig gefördert werden kann ... Das geht aber wieder auf Distanz nicht ...". - Paquets Chor-Dichtung "Freiherr vom Stein" erschien 1933 im Druck. - Beiliegend ein mit Bleistift auf einen Zettel geschriebenes Billet von Paul Hindemith: "Wir wollten nach Ihnen gucken, natürlich sind Sie nicht vorhanden. Schönste Grüße Ihr Hindemith Paul u. Frau. 15.IX.28".

Lot 2368, Auction  111, Lehár, Franz, 3 Autographen

Lehár, Franz
3 Autographen
Los 2368

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

"ein sehr bewegtes Leben"
Lehár, Franz, der neben Johann Strauß wohl erfolgreichste Operettenkomponist (1870-1948). 3 Autographen. Zus. 4 S. 8vo und quer-8vo. (1920) - 1935.
I. Eigh. musikal. Albumblatt m. U. "Lehár Fr." 1/2 S. (Wien 1920). - 8 Anfangstakte aus der "Lustigen Witwe" ("Lippen schweigen, s'flüstern Geigen ..."), "herzlichst gewidmet! Lehár Fr." - Auf derselben Seite 2, auf der Rückseite 4 Eintragungen weiterer Personen. - II. Eigh. Brief-Karte m. U. "Dein Frz". 2 S. Quer-8vo. O. O. u. J. - An einen Theaterdirektor: "... Es bleibt dabei, dass der Mitislaw mit der Zigeunerliebe an einem Abend gegeben wird und untrennbar damit verbunden bleibt. Die normale Zeitdauer darf unter keinen Umständen überschritten werden und wir sorgen dafür, dass alle Längen etc. herauskommen! Das lass' nur meine Sache sein. Nun etwas Wichtiges: Bitte borge mir zu Lieb Treumanns Costüme (Mann mit den 3 Frauen) dem Ischler Theater. Treumann gastirt u. mir liegt daran, dass die Aufführung glänzend herauskommt ... Bitte Drahtantwort ob Du absendest. Weiter sage mir was am Engagement Ziegler dran ist ... Wer dirigiert die Eröffnungsvorstellung? ...". - III. Eigh. Foto-Postkarte (im Umschlag verschickt) m. U. "Lehár Fr." 1 S. Wien 28.II.1935. - An einen Freund. "... Es war lieb von Dir, dass Du mich weg. [Karl] Wallners Begräbnis angerufen hast. Selbstredend hab ich ein Telegram geschickt. Konnte leider nicht zum Begräbnis kommen, weil ich zur selben Stunde (2 Uhr) berufliche unaufschiebbare Unterredungen hatte. Als 'Selbst-Verleger' sind ja neue Pflichten erwachsen ... War jetzt 4 Wochen in Paris. Vorher in Marseille, Brüssel, Ostende, Knocke, Leipzig, Berlin, Abbazon und heute fahre ich nach Budapest. Du siehst, ich führe ein sehr bewegtes Leben. Ein paar Prozesse sind auch noch zu erledigen - aber sonst bin ich gesund! ...". - Die Bildseite der Karte zeigt laut Lehárs eigenhändiger Beschriftung: "Eine Lustige Witwe Vorstellung von 'Arbeitslosen' aufgeführt" - ein Gruppenbild mit 17 Männern und 15 Frauen in ungarischen Kostümen, in ihrer Mitte sitzend Franz Lehár.

Lot 2369, Auction  111, Lind, Jenny, Brief 1846

Lind, Jenny
Brief 1846
Los 2369

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Lind, Jenny, ab 1852 verh. Goldschmidt, weltbekannte Sopranistin, die "schwedische Nachtigall", eine der berühmtesten Sängerinnen der neueren Musikgeschichte (1820-1887). Eigh. Brief m. U. "Jenny Lind" und eigh. Umschlag. 1 S. Gr. 8vo. Berlin 24.III.1846.
An den Musikdirektor F. Kempe in Bernburg (Anhalt). "... Ich zeige Ihnen hiemit ergebenst an, daß ich beabsichtige den 2ten April von Berlin abzureisen wo ich dann mit der Nachmittags Bahn in Bernburg ankommen, und die Gast Freundschaft des Herrn Ober-Regierungsraths Bunge mit Dank für mich, meine Gesellschafterin und Bedienten annehmen werde. Den 3ten können Sie mein Concert ansetzen, worin ich singen werde: No 1 Arie aus der Norma 2 Arie aus dem Freischütz 3 Schwedische Lieder (am Clavier). NB die musik zu den Arien besitze ich jedoch nicht ...".

Lot 2371, Auction  111, Liszt, Franz, Brief 1860 an den Großherzog von Sachsen-Weimar

Liszt, Franz
Brief 1860 an den Großherzog von Sachsen-Weimar
Los 2371

Zuschlag
4.400€ (US$ 4,731)

Details

An den Großherzog über die Oper in Deutschland
Liszt, Franz, Klaviervirtuose und Komponist, einer der bedeutendsten Meister des Klaviers in der Musikgeschichte (1811-1886). Eigh. Brief m. U. "F. Liszt" und gesiegeltem Umschlag. In franz. Sprache. 4 S. Gr. 4to. Weimar 29.XII.1860.
An den Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar. Prachtvoller, sehr umfangreicher Brief, in dem Liszt die Situation der zeitgenössischen Oper erörtert, nachdem sich in Weimar ein "Verein zur Hebung der Oper" konstituiert hatte, dessen Anzeige der Generalintendant Franz von Dingelstedt dem Großherzog zugeleitet hatte. Daraufhin hatte Carl Alexander Liszt um seine Meinung ersucht. Dieser bringt seine Skepsis gegenüber dem Unternehmen zum Ausdruck, wie auch gegenüber einer in Berlin von Hermann Zopff gegründeten privaten "Opern-Akademie". "... Je ne crois pas opportun d'arrêter particulièrement votre attention sur cette entreprise, qui est encore à l'état d'embryon. Son objet et son but mériteraient sans doute d'être pris en considération; mais il me parait plus que douteux que ce 'Verein' possède le nerf d'intelligence et les moyens matériels nécessaires pour y atteindre, même approximativement ... A mon avis, il y aurait certes quelque chose et beaucoup à faire en pareille matière, car on ne peut se dissimuler que l'empirisme mercantile ou le bonplaisir inconscient de l'art, qui regissent en général les théâtres d'Allemagne ne sont pas des agen[t]s dont le savoir faire ou l'impéritié puissent s'exercer sans de notables dommages à la longue.
Aussi m'y suis-je franchement opposé pour ma part, en m'applicant durant plusieurs années à préparer de meilleures voies au théâtre de Weymar (par rapport à l'opéra). De ce qu'il n'a pas été donné suite à mes idées, on n'est pas autorisé à conclure qu'elles étaient inapplicables - moins encore qu'elles n'auraient pas porté assez promptement d'excellents fruits, en plaçant de fait Weymar à la tête de tous les 'Vereins' imaginables 'zur Hebung der Oper' - et lui assurant une noble primauté, conforme à son passé, bien assortie au présent ...". Wendet sich dann deutlicher gegen Dingelstedt und nimmt ein Zitat aus Dingelstedts Kommentar zum Anlaß, Grundsätzliches über die Oper in Deutschland zu sagen: "... il me serait impossible de souscrire à l'opinion de M' de D. énoncée dans ces termes dans son commentaire ci-joint: 'Was auch das Theater, respective die Intendanzen und Directionen verschuldet haben mögen, von dem Verbrechen (je changerai volontiers le mot Verbrechen in Gebrechen) brauchbare Neuigkeiten in Oper und Drama abgewiesen zu haben, sind sie frei; der Mangel an solche [!] ist so groß, daß man sich um das, was nur einigermaßen brauchbar ist, allerorten reißt.' Cela est aussi affirmatif qu'erroné, et il suffira de consulter la statistique des représentations sur les divers théâtres d'Allemagne, depuis une cinquantaine d'années, à commencer par les opéras de Glück et Mozart, jusqu'à ceux de Beethoven, Weber et Wagner, pour se convaincre que l'optimisme subjectif de MM' les Intendants et Directeurs n'a pas plus de fondement que leur pessimisme objectif. À la vérité ces Messieurs se sont emparés avec une commode avidité de tous les ouvrages à succès tout faits de l'étranger, soit à Paris, soit en Italie ...". Nennt dann als Beispiele die "productions grivoises" von Jacques Offenbach, die von Alfred von Wolzogen verherrlicht würden, und konstatiert, daß man zwar durch den Blick ins Ausland seinen Horizont erweitere, aber gleichzeitig nichts unternehme, um einheimische Talente aufzuspüren und zu fördern. - Fügt schließlich den an den Großherzog zurückgehenden Papieren noch die erste Nummer von Schumanns "Neuer Zeitschrift für Musik" bei und betont die Wichtigkeit der Anzeige mit einem Aufruf zur "Tonkünstler-Versammlung". - Der Brief bestätigt das gespannte Verhältnis zwischen Dingelstedt und Liszt, der nach dem Premieren-Skandal von Cornelius' "Barbier von Bagdad" die Leitung der Oper niedergelegt hatte. Die Dingelstedt-Biographen bestreiten Intrigen Dingelstedts gegen Liszt, aber das Verhältnis des "Neu-Weimaraners" Liszt zu dem gewitzten, das konservative Publikum im Auge habenden Theatermann Dingelstedt konnte auf Dauer nicht ungetrübt bleiben. - Großer und bedeutender Brief Liszts über seine Haltung zur Oper in Deutschland und zu den Verhältnissen in Weimar.

Lot 2372, Auction  111, Liszt, Franz, Brief 1861 an Friedrich Preller

Liszt, Franz
Brief 1861 an Friedrich Preller
Los 2372

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

- Eigh. Brief m. U. "F. Liszt". 1 S. Mit eigh. Umschlag. 8vo. (Weimar) 11.VII.1861 (?).
An den ihm befreundeten Maler Friedrich Preller d. Ä. (1804-1878), Weimarer Hofmaler und Professor an der Fürstlichen Zeichenschule. "... Ich werde sogleich Deine Sänger anmelden, und Dir das Weitere Ihres Weimarer Schiksal [sic] alsbald mittheilen ...". - Preller war gemeinsam mit seinem Sohn 1859 nach Italien gereist. Der an ihn adressierte Briefumschlag gibt keinen Ort an; möglicherweise wurde er einem Italien-Reisenden mitgegeben. - Auch der (defekte) Umschlag trägt Liszts Namenszug.

Lot 2373, Auction  111, Liszt, Franz, Brief an Olga Janina

Liszt, Franz
Brief an Olga Janina
Los 2373

Zuschlag
3.200€ (US$ 3,441)

Details

"intolérables en bonne compagnie"
- Eigh. Brief m. U. "FL" und gesiegeltem, frankiertem Umschlag. In franz. Sprache. 3 S. 8vo. (Weimar, 17.V., nach 1870).
An die berüchtigte polnische Pianistin Olga Janina-Piasecki, geb. Zielinska, in Warschau, die den Komponisten, wohl nach einem kurzen Verhältnis, verfolgte, belästigte, und durch hysterisches, exzentrisches Benehmen in der Öffentlichkeit kompromittierte. Der vorliegende, sehr interessante Brief zeigt, daß der Künstler, bei aller stets gewahrten Höflichkeit, auch einmal zu einer energischen "Gardinenpredigt" fähig ist, um dem Treiben der Janina ein Ende zu bereiten. "... avez-vous ressentie l'amoureuse étreinte de mon âme? Elle est triste jusqu'à la mort; et ma paix ne surgire que de ma plus amère amertume - ('Eve in pace amaritudo mea amarissima!') Que bavardez vous 'd'aumône de colère, de haine'? - Voici près de moi, les deux cahiers ..., avec l'étoile d'or, que vous m'apportiez à la Villa d'Este ... Ne les démentez pas, et suivez cette étoile qui vous luit dans mon coeur. - Vous faites bien, non pas 'd'exploiter' mais de produire votre très rare et admirable talent musical. Seulement, pour ne pas en vicier l'expansion, il faut corriger vos humeurs fantastiques et quinteuses, intolerables en bonne compagnie, et non moins contraires à mes souhaits qu'à la dignité de votre caractère. - Votre nature de salamandre et votre travail de nègre vous assignent un noble rang dans l'art. Se peut-il que vous y renonciez, malgré le cri de votre conscience, et que les honteux plaisirs du charivari des 'dégradations' avec leur attirail de pharmacie, revolvers, et autres nauséabondes niaiseries, vous engloutinent? Laissez-moi dire Non - et Non! ...". - Etwas fleckig, 1 kleine Montagespur. - Der eigenhändig adressierte Umschlag mit zwei Briefmarken "Norddeutscher Postbezirk".

Lot 2374, Auction  111, Liszt, Franz, Brief 1878 an Richard Fleischer + Umschlag

Liszt, Franz
Brief 1878 an Richard Fleischer + Umschlag
Los 2374

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Liszt über Memoiren
- Eigh. Brief m. U. "F. Liszt" und eigh. Umschlag. 2 S. Gr. 8vo. Weimar 16.V.1878.
An Dr. Richard Fleischer, Chefredakteur der "Deutschen Revue" in Dessau, der den Künstler ermuntert hatte, Lebenserinnerungen für seine Zeitschrift zu liefern. Liszt lehnt aus grundsätzlichen Erwägungen ab: "... Genügt es nicht, sein Leben durch- und abzuleben? Soll man es noch aufschreiben? Allerdings glänzen und perpetuiren sich in der Memoiren Litteratur, hochbedeutende Männer; nebenbei behaupten Geringere, belehrend unterhaltlich, ihren Platz; Frauen und Künstler sind nicht müssig geblieben in der Erzählung ihrer Lebensereignisse. Goethe übersetzte Cellini's Memoiren; und selbst unter den Musikern, welche nicht genöthigt wären zu schriftstellern, beschenkten das Publikum mit ihren interessanten Memoiren, Grétry und Berlioz. Meine Wenigkeit empfindet hiezu weder Beruf noch Talent ...". - Liszt hat mehrmals angefangen, Tagebuch zu führen, aber niemals daran gedacht, seine Lebensgeschichte zu schreiben.

Liszt, Franz
Brief 1884 an Wolzogen
Los 2375

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

- Eigh. Brief m. U. "F. Liszt" und Umschlag. In deutscher Sprache. 1 S. Gr. 8vo. Rom 18.XII.1884.
An Hans Paul von Wolzogen in Bayreuth, Herausgeber der "Bayreuther Blätter", der nach Wagners Tod an Liszt geschrieben und ihn um Unterstützung seiner propagandistischen Bemühungen um Wagners Werk und Weltanschauung ersucht hatte. Liszt beteuert: "... Mich Ihren edlen, eifrigen, hochherzigen Bestrebungen in Sachen der Verherrlichung Wagner's, und im Sinne seiner Wittwe, anzuschliessen, verbleibt mir stets Pflicht und Ehre ...". - Der Umschlag etwas defekt.

Liszt, Anna
Brief Paris 1862
Los 2376

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

"une oratorium sur la vie de Saint Elisabeth"
- Liszt, Anna, die Mutter des Künstlers, Erzieherin von Liszts Kindern Cosima, Blandine und Daniel (1788-1866). Eigh. Brief m. U. "Anna Liszt". In franz. Sprache. 32/3 S. Gr. 8vo. Paris 14.VIII.1862.

An Madame Chardin. Dankt ihr für deren liebenswürdigen Brief, zeigt sich gerührt von dem Interesse an ihr und ihrer Familie und bedauert zugleich ihre mangelhaften Französisch-Kenntnisse, die sie an einem angemessenen Dankesbrief hinderten. "... Hélas c'est trop tard je ne peux plus apprendre écrire le français. je conte sur votre indulgence. - Blandine se porte bien avec son enfant ... Cosima ne pas venu à Paris. elle ne vouler pas quitter son mari qui ne va pas encor bien, ils sont aller en Allemagne pour se reposer, du cote du rhin. Le grand chef d'oeuvre se porte bien, il est toujours à rome, et travaille à un grand ouvrage, une oratorium sur la vie de Saint Elisabeth, fille d'un roi de Hongri, et grand Duchesse de thuringen. je ne manquerai pas de rappeler mon fils quand je lui écriré a votre souverain ...". Klagt dann ausführlich über das Wetter und ihre daraus resultierenden gesundheitlichen Probleme. "... j'ai essayer comme je me trouver bien en promenent dans mon appartement de decendre l'escalier - 3 marche je fait - et avec peine et beaucoup peine je suis remonter ce 3 marche - et ge eu bien du mal après ...". Der Schmerz sitze in den Gelenken, und sie zweifle, ob sie jemals wieder die Treppe hinabsteigen könne. - Vor allem an den Ecken und am unteren Rand etwas Textverlust durch Mäusefraß.

Liszt, Anna
Brief 1863
Los 2377

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

- (Liszt, Anna) Eigh. Brief m. U. "A. Liszt". In franz. Sprache. 4 S. Gr. 8vo. Paris 12.VIII.1863.
In etwas fehlerhaftem Französisch an Madame Chardin, die sich zur Erholung in Dieppe befindet. Anna dankt ihr für ihren liebenswürdigen Brief und beneidet sie um die Meeresluft, durch welche die große Hitze etwas gemildert werde. Sie selbst leide sehr unter der Hitze, und selbst einige Tage, die sie im Garten weilte, brachten nur wenig Linderung. Berichtet dann von Emile Ollivier (dem Mann der jung verstorbenen Blandine) sowie von ihrer Enkelin Cosima und der Urenkelin Blandine: "... Cosima est près de Copenhagen avec son mari, ou elle se plait beaucoup. Les medecin[s] ne voule[nt] pas quel [qu'elle] prend les bain[s] de mer, mais elle croit quel [qu'elle] se donnera des forces tout même de ses bonne airs [ces bonnes airs] quel [qu'elle] respire dans cette agréable contré[e]. ses deux enfants vont très bien à Berlin. elle a pris une seconde nourrice pour la petite Blandine et l'enfant a se remis à merveille. Mon fils va bien a rôme ...". - Kleine Spuren ehemaliger Montage.

Lot 2378, Auction  111, Mascagni, Pietro, Eigen. vierzeilige Widmung, datiert und unterschrieben "Milano, 7. V. 1930.

Mascagni, Pietro
Eigen. vierzeilige Widmung, datiert und unterschrieben "Milano, 7. V. 1930.
Los 2378

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Mascagni, Pietro. Eigh. vierzeilige Widmung, datiert und unterschrieben "Milano, 7. V. 1930. P. Mascagni" unter einer Porträtphotographie, 21.6 x 15,6 cm, auf einem Unterlagekarton aufgezogen mit Blindstempel "Guigoni Bossi Milano". Mailand 7.V.1930.
Die Aufnahme zeigte ein Brustbild Mascagnis, im Profil nach rechts. Die Widmung an den Komponisten und Mailänder Akademie-Direktor Riccardo Pick-Mangiagalli (1882-1949) lautet: "al carissimo amico e valorato Maestro Riccardo Pick-Mangiagalli, per ricordo simpatico ed in segno di stima e di ammirazione per l'arte Sua squisitissima...". – Der Karton unbedeutend fleckig, winzige Wischspur; sonst dekorativ.

Mendelssohn Bartholdy, Felix
Brief 1846 an Simrock
Los 2380

Zuschlag
2.100€ (US$ 2,258)

Details

Mendelssohn Bartholdy, Felix, Komponist und Dirigent (1809-1847). Eigh. Brief m. U. "Felix Mendelssohn Bartholdy" sowie Adresse und Lacksiegel. 3/4 S. Gr. 4to. Leipzig 1.X.1846.
An seinen Verleger N. Simrock in Bonn. "... Man bittet mich wegen einer beabsichtigten Aufführung Erkundigung einzuziehen, wann die sämmtlichen Stimmen des 'Schillerschen Festgesangs' zu haben sein werden. Haben Sie daher die Güte mich durch einige Zeilen zu benachrichtigen, ob Sie mit Ewer schon über einen Publicationstag übereingekommen sind, u. welches dieser Tag ist. Über den Elias schreibe ich Ihnen hoffentlich recht bald ein Näheres, oder schicke vielmehr gleich einiges zum Stich (zuerst wahrscheinlich ein Exempl. der Engl. gedruckten Chor-Stimmen mit untergeschriebenem deutschen Text) ...". - Das Oratorium "Elias" op. 70 war am 26. August 1846 unter Mendelssohns Leitung auf dem Birmingham Triennial Music Festival in England uraufgeführt worden. - Bei dem "Schillerschen Festgesang" handelt es sich um den "Festgesang an die Künstler" op. 68 (MWV D 6) von Mendelssohn 1846 komponiert und in Köln uraufgeführt. - Mit Notiz des Empfängers über Eingang und Beantwortung auf der Adressenseite des Briefes.

Lot 2381, Auction  111, Mendelssohn Bartholdy, Felix, Brief Mai 1847

Mendelssohn Bartholdy, Felix
Brief Mai 1847
Los 2381

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Felix Mendelssohn Bartholdy". 1 S. Doppelblatt. Frankfurt a. M. 26.V.1847.

An seinen Verleger Simrock in Bonn wegen der Drucklegung seines Oratoriums "Elias". "... Beifolgend der corrigirte Clav. Ausz. des 2ten Theils. Von pag. 109, 141 u. 142, 161, 187 u.188 erbitte ich mir noch eine Revision. Alles andre kan, sobald die Fehler verbessert sind gleich gedruckt werden. Aber ich bitte Sie dringend recht darauf zu sehn daß die Fehler genau verbessert werden, u. daß sich keine neuen Fehler durch diese Correcturen einschleichen. - Auch von dem Text, wie Sie denselben (nach dem Manuscr. welches ich Ihnen ließ) vordrucken werden, erbitte ich mir eine Revision vor seinem Erscheinen. Sie sind wohl so gütig ihn den 6 Platten des Clav. Ausz.s beizulegen, u. sollen beides umgehend zurückerhalten. - Die Orchesterstimmen habe ich fast fertig corrigirt ... Ich bitte Sie die Revision der 6 Platten u. den Text nicht hieher sondern nach Baden-Baden ins Hotel de Russie zu adressiren ...".

Mendelssohn Bartholdy, Felix
Brief Sept. 1847 an Simrock
Los 2382

Zuschlag
1.900€ (US$ 2,043)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Mendelssohn Bartholdy" und Adresse. 1 S. Gr. 8vo. Frankfurt a. M. 11.IX.1847.
An seinen Verleger N. Simrock in Bonn, wegen restlicher Korrekturen im Druck seines Oratoriums "Elias". "... da ich in etwa 8 Tagen in Leipzig zu sein gedenke, so werde ich Ihnen die Correctur der Partitur, von denen [!] Sie mir schreiben, bald zurücksenden können. Um aber in keinem Falle Zeit zu verlieren bemerke ich Ihnen gleich heut, daß ich die erwarteten Anmerkungen wegen des 3ten u. 4ten, u. 1ten u. 2ten Horns nur dann machen kan, wenn in Leipzig schon Exemplare der gedruckten Orchesterstimmen vorräthig sind (indem ich diese Bemerkungen in meiner Partitur nicht gleichlautend mit den Stimmen habe) ... Sie erwähnen in Ihrem Brief, daß Sie mir 'nachstehend' die Metronom-Bezeichnungen schiken; da ich sie aber im Brief nicht gefunden habe, so bemerke ich dies auch ...". - Mit Notiz des Empfängers über die Daten von Eingang und Antwort auf der Adressenseite.

Monsigny, Pierre-Alexandre
Brief 1775 + Beigabe
Los 2383

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Über Gluck in Paris
Monsigny, Pierre-Alexandre, franz. Komponist, einer der wichtigsten Vertreter der komischen Oper und des Singspiels im 18. Jhdt (1729-1817). Eigh. Brief m. U. "Monsigny". 11/2 S. Doppelblatt mit Adresse. 4to. (1775).
An den großen Librettisten Charles-Simon Favart. Interessanter Brief über Christoph Willibald Gluck, der Favarts "Cythère assiégée" neu in Musik setzen will. Monsigny berichtet über "une grande negotiation. Gluck a fait autrefois quelques morceaux de musique au Siège de Cithere, les Directeurs de l'opéra prieroient cet auteur d'achever votre joli ouvrage si vous leurs en vouliez permettre la représentation sur leur Theatre. Gluck m'a dit vous en avoir parlé, mais, que des Raisons d'Honnetetés vous arretoient, je n'en vois point d'autres que celles de ne point vouloir oter à la Comedie Italienne un de ses proposes ... Je crois cependant que le genre de leur Théâtre, étant totalement changé, les comédiens ne trouveront point mauvais, quon put faire un essay sur la scène lirique ...". - Glucks Oper "La Cythère assiégée" mit Text von Favart war als einaktige Opéra comique schon 1759 am Wiener Burgtheater uraufgeführt worden. Jetzt, 1775, erschien sie als dreiaktige Opéra-ballet am 1. August in der Pariser Oper. - Sehr selten. - Beiliegend ein eigh. Brief eines Komponisten Gaultier an Favart, der eines seiner Gedichte vertonen möchte. "... je ferai tous mes efforts pour que ma musique puisse répondre à vos charmante paroles ..." (Lunéville 1.VIII.1771).

Paderewski, Ignacy Jan
Eigenh. beschriebene Visitenkarte, signiert und datiert 20IX/87.
Los 2385

Zuschlag
60€ (US$ 65)

Details

Paderewski, Ignacy Jan, polnischer Pianist, Komponist und Staatsmann, ab 1919 Ministerpräsi­dent der Republik Polen und Freiheitskämpfer (1860-1941). Eigenh. beschriebene Visitenkarte, signiert und datiert "20/X 87". 1 Kärtchen. O. O. (wohl Krakau) 1887.
An eine Schülerin, deren Vorspieltermin er verschieben möchte: "... comme je l'avais bien prévu, il se trouve un obstacle qui me rend impossible le plaisir de vous entendre aujourd'hui. Seriez-vous, peut être disposée de me jouer quelque chose Lundi prochain, à l'heure ordinaire? ...". Im Jahre 1887 nahm Paderewsky seinen Unterricht bei Leschetitzky in Wien wieder auf. – Etwas unfrisch, mit Knickfalte, Bereibung am linken Rand.

Poulenc, Francis
Eigenh. Karte m. U. und eigenh. Brief m. U. 2 S. auf 1 Bl. bzw. 1 Karte.
Los 2387

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

"en pleines répétitions de mon Stabat à Strasbourg"
Poulenc, Francis, nebst Messiaen einer der wichtigsten Komponisten geistlicher Musik im 20. Jahrhundert. (1899-1963). Eigenh. Karte m. U. und eigenh. Brief m. U. 2 S. auf 1 Bl. bzw. 1 Karte. Gr.-8° und Kärtchen. O.O. 26.V. o.J. (1951) und Noizay (Indre et Loire) 30.V. o.J.
Die Karte datiert auf den 26. Mai 1951 und handelt von der bevorstehenden Uraufführung Francis Poulencs "Stabat Mater" in Strassburg: "… Hélas le 8 Juin je serai en pleines répétitions de mon Stabat à Strasbourg - Vous pourrez l'entendre par radio le 13 au soir si cela vous amuse ... ". Die Uraufführung fand unter Leitung von Fritz München am 13. Juni im Rahmen des "Festival de Strasbourg " statt; das Werk ist dem Andenken des 1949 gestorbenen Malers und Bühnenbildners Christian Berard gewidmet.
Der Brief vom 30. Mai (ohne Jahr) ist an den Maler Philippe Fontaine, den Sohn des Arthur Fontaine gerichtet und enthält Beileidswünsche zum Tod von dessen Sohn (der wohl im Zweiten Weltkrieg gefallen war): "... aujourd'hui c'est à vous que je dois dire toute ma tendre affection - Le martyre de tous ces pauvres français est vraiment une chose atroce - Je vous plains de tout mon cœur et vous assure ainsi que votre femme de ma bien mélancolique Sympathie. Francis".

Prominenz in Wien
9 Albumblätter und 1 Photo
Los 2388

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Prominenz in Wien. 9 Gemeinschafts-Albumblätter und 1 sign. Rollenphoto-Postkarte mit insges. ca. 72 Signaturen von Musikern, Schauspielern, Tänzern und bildenden Künstlern sowie Politikern und Adel. Ca. 1905-1932.
Vorhanden: Josef Kainz. 1 Rollenphoto-Postkarte mit eigh. Signatur auf der Bildseite. - Wilhelm August Jurek, Komponist, Militärmusiker (1870-1934). Signiertes Musikzitat (5 Takte) mit Text "Mir san vom k. und k. Infanterieregiment" (= "Hoch- und Deutschmeister-Regiments-Marsch" Nr. 4). Wien 26.I.1927. - Carl Wilhelm Drescher, Dirigent und Komponist (1850-1925). Signiertes Musikzitat (6 Takte) mit Text "Du nur Allein! Walzerlied v. C. W. Drescher". Wien 1.II.1921. - Rudolf Ehrich, Jurist und Komponist von Unterhaltungsmusik (1872-1924). Signiertes Musikzitat (3 Takte) mit Text "Mein Sohn das ist der Sigismund". Wien, Jan. 1922. - Franz Lehár, Operettenkomponist (1870-1948). Signatur. (Wien) 12.VII.1922. - Emil von Sauer, Klaviervirtuose (Liszt-Schüler), Komponist und Musikpädagoge (1862-1942). Signatur. Wien 31.10.1930. - Die Schauspieler Raoul Aslan, Oskar Dénes, Gisela Werbezirk und der Stummfilmstar Lucy Doraine. Wien 1922-1930. - Die Tänzerinnen Elsa, Berta, Marta und Grete Wiesenthal, der Choreograph und Zirkusclown Carl Godlewski (Wien 1920-1923). - Der Wagner-Tenor Curt Taucher, die Sängerin Michiko Tanaka und weitere Japaner. Die Schriftsteller Paul Eipper und Jakob Schaffner. - Der Bildhauer Gustinus Ambrosi (1893-1975) und der Maler Ludwig von Zumbusch (1861-1927). -Ferner die Eiskunstlauf-Weltmeister Sonja Henie, Karl Schäfer, Herma Szabo-Plauk, Helene Engelmann, Lilly Scholz und Otto Kaiser; der Polarforscher Otto Nordenskjöld (1869-1928). - Ein deutscher Minister und diverse Angehörige des höheren Adels.

Lot 2389, Auction  111, Reger, Max, Brief 1914

Reger, Max
Brief 1914
Los 2389

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Musikalischer Patriotismus
Reger, Max, Komponist und Dirigent, Generalmusikdirektor in Meiningen (1873-1916). Eigh. Brief m. U. "Reger" und Umschlag. 2 S. Gr. 4to. (Meiningen 4.XII.1914).
Feldpostbrief an einen Rittmeister in einer "Etappen-Munitions-Kolonne" an der Ostfront. " ... Ende Dezember erscheint von mir bei N. Simrock mein op. 140 'Eine vaterländische Ouverture' für großes Orchester. Am Schlusse dieses Werkes wird von extra aufgestellten Trompeten und Posaunen geblasen: 'Ein feste Burg ist unser Gott'; zu dieser Choralmelodie kommt in den Trompeten des Orchesters die Melodie: 'Deutschland, Deutschland über alles' dann außerdem in den Bassposaunen im Orchester: 'Die Wacht am Rhein' u. dann - in den Hörnern: 'Ich hab mich ergeben'! Sind Sie nun zufrieden?? Ich werde das Werk für Klavier zu 4 Händen arrangieren u. dürfte dieses Arrangement so gegen Mai 1915 bei Simrock erscheinen! - Hoffentlich haben wir balde wieder Frieden, damit wir wieder zu unserer deutschen Hauptarbeit kommen: Kultur zu verbreiten! (trotz des jammervollen Geschrei's unserer Gegner, daß wir 'Barbaren' sind). Ich kann mir denken, daß es in Rußland grauenhaft ist ... Meiner Frau werde ich Ihre frdl. Grüße ausrichten; sie ist nicht zu Hause, hat Dienst im Lazareth ...". Schließlich teilt Reger seinen bevorstehenden Wohnungswechsel nach Jena mit und korrigiert seinen Rang in der Anrede: "Ich bin nicht Geheimrath - sondern ganz simpler 'Generalmusikdirektor'".

Rubinstein, Anton
Brief 1873
Los 2391

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Rubinstein, Anton, russ. Komponist und Pianist, Hofpianist und Konservatoriumsdirektor in St. Petersburg (1829-1896). Eigh. Brief m. U. "Ant. Rubinstein". In deutscher Sprache. 1 S. Mit schwarz geprägtem Monogramm "AR". Gr. 8vo. Meadville (Pennsylvania, USA) 7.III.1873.
Von einer Gastspielreise in den USA an einen Musiker, der mit ihm konzertieren möchte. "... Es thut mir leid Ihr freundliches Anerbieten nicht annehmen zu können, da 1) die Programme schon fixiert sind, 2) diese Sonate durchaus nicht für den öffentlichen Vortrag paßt, und 3) wenig oder gar keine Zeit da wäre um sie gehörig zu probieren. - ich hoffe, daß sich ein anderes Mal die Gelegenheit darbieten wird mit Ihnen zu musizieren, und freue mich Sie bald wiederzusehen ...".

Schröder, Friedrich Ludwig
Brief 1811
Los 2392

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Schröder, Friedrich Ludwig, Schauspieler, Theaterdirektor und Bühnenschriftsteller, eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der dt. Theatergeschichte, auch Reformator des Freimaurertums (1744-1816). Eigh. Brief m. U. "Schröder". 1 S. 4to. Hamburg 7.III.1811.
In etwas ungehaltenem Ton an einen Kollegen. "Sie haben meine Briefe nicht recht nachgelesen, und für mich schreiben lassen, was ich längst hatte. Nicht um Stumpf's Entracte ersuchte ich Sie, sondern um dessen Harmonie (dessen Stücke durch lauter blasende Instrumente executirt). Ich wundre mich bey Ihren Geschäften nicht über das Versehen, aber wohl über das des Herrn Seidel, der ebenfalls meinen Wunsch kannte ... Die Oper, 'Die Pantoffeln' [von G. B. Bierey], hat nicht besonders gefallen. Ich habe Wintern aufgefordert, viele Stücke anders zu componiren. Ich weiß nicht, ob er es thun wird; vielleicht hat er Einwendungen gegen den Hamb. Geschmack. Ich lege Ihnen den nicht ganz richtigen Text und ein Arienbuch bey, welches die Abweichungen zeigt. Urtheilen Sie, ob es am Texte lag. - Hiebey noch die Zettel und die Brochure. - Leider haben einige Krankheiten schon die Folge der Stücke unterbrochen, denn es war alles so eingerichtet, daß außer den Opern, binnen 6 Monaten keins von der vorigen Direktion aufgeführtes Stück sollte gegeben werden ... Ich schreibe nicht über den Zustand der Stadt, die der Verarmung täglich mehr entgegen eilt, noch von der lästigen Censur, die alle bedeutenden alten Stücke, und auch neue verboten hat ...". - Der genannte Komponist Peter von Winter hat Biereys Singspiel "Die Pantoffeln" tatsächlich neu komponiert; seine Version kam aber erst 1816 in Hamburg auf die Bühne. - Schröder übernahm erst am 1. April dieses Jahres 1811 auf allgemeines Bitten wieder die Leitung des Hamburger Theaters, nachdem er 1798 abgetreten war und sich auf sein Landgut in Rellingen zurückgezogen hatte. Noch stärker als Berlin litt die Handelsstadt jetzt unter der französischen Besatzung und der Kontinentalsperre - schlechte Zeiten für das Theater. Im nächsten Jahr gab Schröder seine Direktion endgültig auf. - Leichte Montagespuren am linken Rand.

Schroeder-Devrient, Wilhelmine
Brief 1836 + Beigaben
Los 2393

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Schröder-Devrient, Wilhelmine, geniale Sängerin, in Dresden, Wien, Paris und London gefeiert, begeisterte Beethoven und Wagner als "Fidelio", wirkte in drei Wagner-Uraufführungen mit (1804-1860). Eigh. Brief m. U. "Wilhelmine Schroeder-Devrient" und Adresse. 1 S. gr. 8vo. (Dresden 1836).
An den Hofrat K. G. Th. Winkler (Pseud. "Theodor Hell", Publizist, Dramatiker und Hoftheater-Sekretär) in Dresden, der sie zu einer Gesellschaft eingeladen hatte. "... Wichtige Geschäfte hielten mich gestern bis spät am Abend von Hause entfernt, und so erhielt ich Ihre gütige Einladung, als es bereits nicht mehr an der Zeit war, ihr Folge leisten zu können. Nehmen Sie meinen besten Dank für Ihre freundliche Aufmerksamkeit, den ich Sie auch dringend ersuche, der verehrten Gesellschaft in meinem Namen zu bringen, die mir hoffentlich bald Gelegenheit geben wird, durch die Mitwirkung meiner geringen Kräfte ihr meine Dankbarkeit für so viel Freundlichkeit beweisen zu können ...". - Aus der Sammlung Wilhelm Künzel. - Dabei: Pauline Viardot-Garcia, weltberühmte Sängerin und Musikpädagogin, Tochter Manuel Garcias und Schwester der Maria Malibran, sie sang in Uraufführungen von Meyerbeer, Brahms, Massenet, Chopin, Saint-Saëns u. v. a. (1821-1910). Eigh. Brief m. U. "Pauline Viardot". In engl. Sprache. 21/2 S. 8vo. Olten (Schweiz) 9.IX.1901. - Hübscher Brief der 80jährigen einstigen Primadonna an eine Verehrerin. "... I ought to have thanked you long ago for your amiable letter and your most amusing confession - and I beg you to excuse me. I shall not annoy you with explanations and reasons of my long silence - the reason of which is simply ... lazyness. I have not been able to do anything this season, except ... nothing. It has been a complete rest, which I really needed. In a few days I return to Paris - loaden with all manners of agreable remembrances from my stay in Switzerland. Your letter will be one of them ...". - Ferner beiliegend 2 Konzertprogramme des Leipziger Gewandhauses (7. März und 16. Dezember 1858), beide mit Arien und Liedern, gesungen von Pauline Viardot-Garcia.

Schumann, Clara
Brief an Frau von Holstein
Los 2395

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Schumann, Clara (geb. Wieck), Pianistin und Komponistin, Robert Schumanns Gemahlin (1819-1896). Diktierter Brief m. U. "Clara Schumann" und Empfehlung. 2 S. 8vo. Frankfurt a. M. (wohl um 1890).
An Hedwig von Holstein (1822-1897) in Leipzig, die Witwe des Komponisten Franz von Holstein. Clara dankt für deren "lieben Brief zu meinem Jubiläum". "... Es war mir Alles darin so lieb zu hören u. rührend, was Sie mir von Ihrer armen Schwester schrieben. Bald hoffe ich Sie in Leipzig zu sehen, wage es aber noch nicht, mich darauf zu freuen. Wenn der Winter beginnt, bin ich immer sehr muthlos, weil ich mich nur mit Schmerzen acclimatisire, überall sitzt mir der Rheumatismus! ...". - Grüßt Frau von Holsteins Schwägerin und schließt mit eigenhändigen Grüßen "von Ihrer warm ergebenen Clara Schumann".

Lot 2396, Auction  111, Schumann, Robert, Brief an den Sänger  Eduard Rudolph

Schumann, Robert
Brief an den Sänger Eduard Rudolph
Los 2396

Zuschlag
2.000€ (US$ 2,151)

Details

Schumann, Robert, Komponist und Dirigent (1810-1856). Eigh. Brief m. U. "Dr. Schumann" und Adresse. 1 S. Gr. 8vo. O. O. "Sonnabend" (Dresden ca. 1849).
An den "Hofopernsänger Rudolph, hier". "... Macht es Ihnen vielleicht Vergnügen, Morgen Sonntag um ein Uhr eine einfache Mahlzeit mit uns einzunehmen, so sollen Sie uns willkommen sein. Wenn Sie sich nirgends blicken laßen, so gelingt vielleicht dieser Versuch, sich Ihnen auf ein paar Stunden zu bemächtigen ...". - Der Tenor Eduard Rudolph war im Januar 1849 an die Dresdener Hofoper engagiert worden; er blieb bis 1869. - Kleiner Ausriss im Adressblatt vom Öffnen der Versiegelung.

Lot 2398, Auction  111, Strauss, Richard, Musikal. Albumblatt + Beigabe

Strauss, Richard
Musikal. Albumblatt + Beigabe
Los 2398

Zuschlag
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Strauss, Richard, Komponist und Dirigent (1864-1949). Eigh. musikal. Albumblatt m. U. "Dr. Richard Strauss". 17,4 x 12,3 cm. Wien 23.I.1921.
5 Takte und Signatur auf einem Blatt des Autogramm-Albums eines Musikliebhabers; zusammen mit 2 weiteren Eintragungen: oberhalb von Strauss' Notenzeile befindet sich eine eigh. Widmung der Wiener Opern-Primadonna Maria Jeritza ("Zur freundlichen Ertinnerung Maria Jeritza"), die u. a. 1928 die Titelrolle in Strauss' "Die ägyptische Helena" sang. - Die Tinte von der Rückseite leicht durchschlagend. - Die Rückseite des Blattes enthält ein Musikzitat mit Unterschrift des Wiener Komponisten und Musikpädagogen Dr. Ernst Kanitz (1894-1978), Schüler Heubergers und Schrekers, der 1938 in die USA emigrierte: "Das Hohelied" (3 Takte, Wien 15.IV.1921). - Beiliegend eine gedruckte Foto-Karte, die Richard Strauss gemeinsam mit Maria Jeritza zeigt, am unteren Rand von der Sängerin eigenhändig signiert.

Lot 2399, Auction  111, Strauss, Richard, Albumblatt 1901

Strauss, Richard
Albumblatt 1901
Los 2399

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

- Eigh. Namenszug "Richard Strauss" auf einem Blatt aus einem Autogramm-Album, zusammen mit einem Zitat nebst Unterschrift seiner Gemahlin Pauline Strauss-de Ahna. 23 x 15 cm. "Berlin - Prag" 1901.
"In ein mildes, blaues Licht -". Ein Zitat aus Otto Julius Bierbaums Gedicht "Traum durch die Dämmerung", das von Richard Strauss für Mezzosopran und Klavier vertont worden war (op. 29 Nr 1) und offenbar zu einem Konzertprogramm Paulines gehörte. - Leichte Gebrauchsspuren. - Beiliegend ein Schriftstück (12,8 x 19,4 cm), datiert "Marquartstein-Berlin 1906", mit eigh. Namenszug von Pauline Strauss-de Ahna, darunter das Zitat "Weite Wiesen im Dämmergrau" - der Beginn desselben Gedichtes von Bierbaum, dessen Vertonung durch Richard Strauss offenbar auch 1906 noch zum Konzertprogramm der Sängerin gehörte.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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14193 Berlin

Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr

Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com

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© 2022 Galerie Gerda Bassenge


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