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Raabe, Wilhelm
Brief 1861
Los 2109

Zuschlag
1.100€ (US$ 1,183)

Details

Raabe, Wilhelm, bedeutender Erzähler (1831-1910). Eigh. Brief m. U. „Wilh Raabe". 1 S. Gr. 4to. Wolfenbüttel 28.II.1861.
Früher Brief an die (nicht genannte) Schriftstellerin Elise Polko (1823-1899), über beiderseitige Buch-Besprechungen. "... Von Herzen danke ich Ihnen für die freundlichen Worte über den 'großen Krieg'; sehr böse aber bin ich darüber, daß Sie - nach dem alten Vers - meinen: ich 'betrachte' die Sabbathsfeier nur. Ich 'achte' sie so, wie sie es verdient, und die Welt thut dasselbe. Es ist ein schönes prächtiges Buch! Bitte, bitte, schicken Sie uns die Faustina und die neuen Novellen und schreiben Sie Ihren Namen auf die erste Seite; der Name hat schon seinen Ehrenplatz bei uns und die neuen Werke sollen ihn auch haben! - Eine sehr schöne Photographie, verbessert durch Jakob Corvinus folgt anbei. Erschrecken Sie nicht darüber! ...". - Raabes Erzählung "Nach dem großen Kriege" war 1861 bei Schotte in Berlin erschienen. Elise Polkos zweibändiger Roman "Sabbathfeier" war 1858 bei Schlicke in Leipzig erschienen, ebenso 1860 Ihr "musikalischer Roman" um die Sängerin "Faustina Hasse". - Am rechten Rand geknittert; Randschäden alt unterlegt.

Rellstab, Ludwig
Signiertes Manuskript 1851
Los 2110

Zuschlag
170€ (US$ 183)

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Rellstab, Ludwig, Berliner Schriftsteller, Dramatiker und Publizist, führender Musik- und Theaterkritiker seiner Zeit (1799-1860). Eigh. Manuskript m. U. "L. Rellstab". 1 S. Auf ein Untersatzblatt gezogen. Folio. Berlin (1851).

Für die Vossische Zeitung bestimmte, vollständige und signierte Rezension des Buches "Albert Lortzing. Sein Leben" (Leipzig, Wigand, 1851) von Philipp J. Düringer. Es wird aber weniger das Buch kritisiert als das Schicksal Lortzings, der als vortrefflicher Komponist in wirtschaftlicher Not leben mußte. - Rellstabs ohnehin berüchtigte Handschrift ist hier besonders flüchtig. - Etwas fleckig; Faltenrisse.

Lot 2111, Auction  111, Reventlow, Franziska Gräfin zu, Brief an Roderich Huch

Reventlow, Franziska Gräfin zu
Brief an Roderich Huch
Los 2111

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

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"habe ich es ziemlich arg getrieben"
Reventlow, Franziska (Fanny) Gräfin zu, Schriftstellerin, Übersetzerin und Malerin, berühmt als "Skandal-Gräfin" der Münchener Bohème (1871-1918). Eigh. Brief m. U. "F. R." 3 S. Gr. 8vo. O. O. u. J.
In flüchtiger Schrift an Roderich Huch, über verschiedene Angelegenheiten. "... Ich wollte Ihnen nur gleich schreiben, daß die Sache schon in Ordnung ist ... fragte mich vorige Woche, ob ich es thun wollte u. ich bin auf Sonntag vorgeladen. Wir haben zur Beschleunigung angegeben, daß ich schon bald nach dem Süden ginge. Die Sache ist für mich ja nicht der Rede wert, wenn man jemand einen Gefallen thun kann. - Armer Rodi, ich kann mir denken, daß Sie fort möchten u. freue mich sehr, Sie zu Ostern zu sehen. Vielleicht bin ich dann schon in Winkel, komme aber herein. Zu schade daß Sie im Carneval nicht da waren, ich habe erst zuletzt angefangen, dann aber durch 4 Nächte durch, ... habe ich es ziemlich arg getrieben u. es war sehr schön. Dienstag Nacht um 3 habe ich mich ins Bett gelegt und bin dann Donnerstag Mittag erst wieder aufgewacht und total ohne Stimme ...".

Ringelnatz, Joachim
Ergänzungen zu einem Gedicht-Typoskript
Los 2112

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Ringelnatz, Joachim (d. i. Hans Bötticher), Lyriker, Erzähler, Kabarettist und Maler (1883-1934). Gedicht-Typoskript mit eigh. Zusätzen. 1/2 S. Gr. 4to. O. O. u. J.
"Liebesverse um Sonja". Typographisch unterzeichnetes Gedicht-Typoskript von 8 Zeilen, mit 6 Zeilen handschriftlicher Zusätze, die offenbar als Erläuterung und Kommentar für Sonja oder seine Frau Muschelkalk gedacht waren. - Beiliegen 4 Blatt mit weiteren Gedicht-Typoskripten von Ringelnatz, von denen sich mindestens zwei auf seine Düsseldorfer Geliebte Sonja beziehen: sie wird in zwei Gedichten direkt genannt, ein weiteres heißt "Ich bringe der Frau eine Freundin". Ein Blatt rückseitig von fremder Hand beschriftet: "An Muschelkalk, seine Frau". - Faltenrisse.

Lot 2113, Auction  111, Rinser, Luise, Konvolut Briefe und Karten

Rinser, Luise
Konvolut Briefe und Karten
Los 2113

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Rinser, Luise, Schriftstellerin, Politikerin der „Grünen" (1911-2002). Konvolut von 7 eigh. Briefen und 4 eigh. Postkarten m. U. "Luise Rinser" sowie 5 Bl. masch. Beilagen mit handschr. Zusätzen. Zus. ca. 171/2 S. Mit 6 Umschlägen. Die Briefe meist gr. 4to. 1978-1998.
An einen niederländischen Germanisten und Literaturwissenschaftler, der einiges über Luise Rinser publizierte. Gehaltvolle Schreiben mit vielen Selbstauskünften und politischen Statements. Besonders bemerkenswert sind die mehrere Din-A-4-Seiten umfassenden Antworten auf zahlreiche Fragen zu ihrer Person und ihren Arbeiten, die der Adressat ihr im Jahre 1978 gestellt hatte. Auszüge aus einigen Antworten: "... Nein, Toleranz ist nicht das, was ich unter Liebe verstehe. Liebe ist das Resultat aus einer grossen geistigen Erfahrung, die weit hinausgeht über eine Erfahrung mit der sozialen Wirklichkeit. Liebe ist die Frucht des Erlebnisses der Einheit alles Geschaffenen. Daraus kommt eine sozusagen unangestrengte Liebe, die das, was sie im sozialen Engagement tut, für selbstverständlich hält ... Ich bin NIE aus der 'Wirklichkeit' geflohen, der Katholizismus in Oberbayern gehört unmittelbar zur Wirklichkeit, er war hart UND schön ... Ich meine, eine Einrichtung wie das Russelltribunal ist gerechtfertigt, jedenfalls brauchen wir über-nationale Gerichtshöfe. Die BRD muss beobachtet werden, da sich in ihr die neofaschistischen Tendenzen immer mehr breit machen und Gestalten annehmen, die erschreckend sind und von der eigenen Regierung nur undeutlich wahrgenommen und zu sehr bagatellisiert oder toleriert werden ... Nein! Ich bin Schriftstellerin und katholisch, aber keine katholische Schriftstellerin ... Ich habe eine tiefe Beziehung zur Natur, zu Pflanzen, Tieren, Gestirnen, zum Meer, zu Bergen ... Ich rede mit meinen Bäumen und fühle, wie sie durchströmt sind vom Schöpfergeist. Ich füttere streunende Katzen, ich habe einen Hund und ich kann vor Zorn weinen, wenn die Italiener rings um mein Grundstück Vögel abschiessen ... Eine Rebellin? Zum mindesten bin ich in den Reihen der 'Progressiven' zu finden, sei es in der Politik, sei es innerhalb der Kirche ... Zu den tiefsten Erfahrungen meines Lebens gehört die von der Einheit alles Seienden. Zu meiner Welt gehören die Zeitgenossen, aber auch die Vergangenen und die Zukünftigen ... Wer meine verschiedenen Roman-Formen kennt, kann nicht von traditioneller Form reden. 'Tobias' ist nicht traditionell. Aber natürlich: ich bin keine 'avantgardistische' Autorin. Ich bin auch nicht interessiert, par force neue Formen zu finden. Das sollen andre tun ... " (usw.). - 1988 schreibt sie: " ... ich verstehe, daß Sie meine politische Haltung ablehnen, Ich glaube, daß Sie mich darin nicht verstehen und daß Sie zu konservativ sind. Im übrigen habe ich durch 8 Jahre Arbeit für Korea erreicht, daß dort in N. K. eine katholische Kirche gebaut wurde und daß Religion dort völlig frei ist. Der Präsident Kim Il Sung ist selbst Christ!!!. Wer den Osten nicht kennt wie ich (nach etwa 16 Reisen in Asien) kann sich nicht so rasch von alten Vorstellungen lösen ...". - 1989 bekennt sie: "... Die Heidegger-Sache hängt mir allmählich 'zum Halse heraus': ich habe zu viel darüber gehört und gelesen. Mein Lehrer Karl Rahner war Heideggerschüler u. hat nie negativ über ihn geredet, obwohl er natürlich mit seiner Philosophie nie d'accord ging. Ich lernte H. einmal kennen. Er schrieb einen Aufsatz über 'Antigone' von Orff . Und Orff war viel zu unlustig, darauf zu antworten. So bat er mich, es zu tun. Ich gäbe einiges darum, wenn mein Brief, natürlich mit 'Carl Orff' gezeichnet, gefunden würde ...". Ferner viel Weiteres über eigene und fremde Arbeiten und Weltanschauung. - Wertvolles Material zur Kenntnis und Interpretation von Werk und Persönlichkeit Luise Rinsers.

Rolland, Romain
Eigenh. Brief m. U.
Los 2114

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Rolland, Romain, französ. Schriftsteller, Nobelpreisträger, Musikhistoriker, Biograph und Pazifist (1866-1944). Eigh. Brief m. U. 1 S. auf Doppelblatt. Gr. 8°. Villeneuve (Waadt) 7.IV.1924.
An einen jungen Schriftsteller, dessen Buch er lesen wolle und dessen Widmung er akzeptiert: "Je suis touché de la pensée filiale que vous m'exprimez, je vous en remercie. Naturellenemt, je lirai votre livre avec un intérêt spécial. Mais comme j'ai beaucoup de travail, ces mois-ci, je tarderai peut-être un peu à le faire; et je ne vourdrais pas que votre envoi de manuscrit risquât de retarder sa publication. Je vous fais donc crédit. Je suis convaincu que si vous inscrivez mon nom en tête de votre ouvrage c'est que Christophe et moi nous nous trouverons là au logis d'un ami...".

Sand, George
Brief 1857
Los 2116

Zuschlag
420€ (US$ 452)

Details

- Eigh. Brief m. U. "G. Sand". 1 S. Kl. 8vo. Nohant 26.I.1857.
Hübscher Brief an einen Herrn, der sie auf einen Fehler in einem ihrer Bücher ("Histoire de ma Vie"?) aufmerksam gemacht hatte. "Oui, monsieur, je le sais, c'est à la place même où fut brulé Amante de Brescia. Comment la plume tourne t-elle comme la langue? Je n'en sais rien. Je corrigerai cette grosse distraction dans l'édition, et je vous remercie de tout coeur d'avoir bien voulu me la signaler. Comme je ne relis pas ce qui est publié, je ne m'en doutais pas; au reste, je n'en ai pas de remords, puisque cette enorme bêtise m'a valu une si aimable lettre de vous ...".

Lot 2119, Auction  111, Schlegel, Friedrich von, Brief 1806

Schlegel, Friedrich von
Brief 1806
Los 2119

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

Schlegel, Friedrich von, Schriftsteller, Publizist, Philosoph und Diplomat, Hauptvertreter der literar. Romantik (1772-1829). Eigh. Brief m. U. "Fr. Schlegel". 2 S. 8vo. Unterzell bei Würzburg 5.IX.1806.
Möglicherweise an seinen Verleger Friedrich Wilmans in Frankfurt/Main gerichtetes Schreiben, in dem Schlegel "für die Freundschaft, welche Sie mir während meines Aufenthaltes in Frankfurt erwiesen, so wie auch für ihre fortdauernde Gefälligkeit in der Besorgung meiner Briefe" dankt. Da er von seinem Bruder noch keinen Brief erhalten habe, könne er auch über den Zeitpunkt seiner Rückreise nichts Bestimmtes sagen, doch hofft er in Frankfurt genug Zeit zu haben, "um noch einige angenehme Stunden in Ihrem Hause zu genießen". Er bittet, weitere Briefe von ihm weiterzuleiten, da er wünscht, dass sie "schnell und richtig ankämen", darunter einen an Johann Gottfried Ebel (1764-1830), den Verfasser der berühmten "Anleitung auf die angenehmste und nützlichste Art in der Schweiz zu reisen". Abschließend bemerkt er: "Briefen aus Sachsen zu folge wäre der Krieg wahrscheinlicher als je". Kurze Zeit später, am 14. Oktober, siegte Napoleon in der Schlacht bei Jena und Auerstädt. - Mit Empfängernotiz vom 11. September 1806.

Schnitzler, Arthur
Brief-Karte 1899
Los 2120

Zuschlag
230€ (US$ 247)

Details

Schnitzler, Arthur, österr. Dramatiker und Erzähler (1862-1931). Eigh. Briefkarte m. U. "Arthur Schnitzler". 2 S. Quer-kl. 8vo. Wien 3.VI.1899.
Wohl an einen deutschen Verleger, der Schnitzler eingeladen hatte, ihm Werke zum Verlag zu überlassen. Der Dichter bedankt sich, "ohne ... vorläufig eine bestimmte Zusage machen zu können: Meine Sachen sind bisher alle bei S. Fischer erschienen und ich habe keinen neuen Anlaß, einen andern Verlag aufzusuchen. Doch bleibt Ihr liebenswürd. Vorschlag eventuell späterer Berücksicht. vorbehalten ...". - Gelocht.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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