153050

Lose pro Seite


Guignes, Joseph de
Eigenhändige Notiz (1757). 1 Doppelblatt 8°,
Los 2152

Zuschlag
150€ (US$ 161)

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Guignes, Joseph de, franz. Orientalist und Sinologe, Mitglied der Academie des Inscrip­tions et Belles-Lettres (1721-1800). Eigenhändige Notiz. 1 S. auf Doppelblatt. 8°. - Darunter eine Echtheitsbestätigung des deutschen Orientalisten Heinrich Julius Klaproth (1783-1835). Am Unterrand von dritter Hand bezeichnet. O. O. 1757.
Aufzeichnung über ein mandschurisches Hochland und die ihm entspringenden Flüsse, niedergeschrieben im Zu­sammenhang mit seiner, 1756-1758 in vier Bänden erschienenen "Histoire generale des Huns, Turcs, Mogols et autres Tartares...". Er notiert: "chang-perchan montagne vers la Corée sur laquelle il y a un amas d'eau qui a 80 lis de tour de la viennent du coté du midy le Ya-Lo-Kiang, vers le nord le Kuen-Tong-Kiang vers l'est le Ho-Ye-Kon-Ho. Ce dernier se jette dans la mer orien­tale ainsi que le second ; le premier dans la mer de Coreé". - Klaproths Echtheitsbestätigung lautet: "Ecriture du célèbre Deguignes, auteur de l'Histoire des Huns et des Turcs. Klaproth". Am Fuß der Seite mit dem Vermerk: "Note que Mr. de Guignes m'a donné en fev. 1757".

Haüy, René-Just
Signierte Liste
Los 2153

Zuschlag
550€ (US$ 591)

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Haüy, René-Just, franz. Mineraloge, Namensgeber für das Mineral Haüyn (1743-1822). Eigh. Liste von Kristall-Modellen, am Schluß signiert "Haüy". 1/2 Folio. (Paris) 2 pluvoise an 3 (22.I.1800).
"Liste des modeles de crystaux exécutés en bois par le Cen Pleuvin, pendant le mois nivôse, an 8." Aufzählung von 7 hölzernen Kristall-Modellen. Am Schluß heißt es: "Le Cen Pleuvin a deposé dans le Cabinet de l'´cole des mines un modele de chaque variété, et en a remis un second au Cen Haüy."

Lot 2154, Auction  111, Hedin, Sven, Brief 1919

Hedin, Sven
Brief 1919
Los 2154

Zuschlag
700€ (US$ 753)

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An Armin T. Wegner über die Armenien-Tragödie
Hedin, Sven (von), schwedischer Forschungsreisender, führte vor allem bedeutende Expeditionen nach Innerasien durch (1865-1952). Eigh. Brief m. U. "Sven Hedin". In deutscher Sprache. 2 S. auf 2 Bl. 4to. Stockholm 19.I.1919.
An den deutschen pazifistischen Schriftsteller Armin T. Wegner (1886-1978), der sich nach Aufenthalten in der Türkei und im Orient öffentlich gegen die Verfolgung der Armenier und später der Juden wandte. Wegner plante einen "Offenen Brief an den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika ... über die Austreibung des armenischen Volkes in die Wüste" und hatte sich mit der Frage an Hedin gewandt, ob er ihm Material oder eigene Beobachtungen hierzu liefern könne. Hedin antwortet: "... Ich habe absolut kein Material in Wort und Bild von der traurigen Geschichte der Armenier. Mit wenigen Ausnahmen sind alle meine Kodakfilms aus der Euphratfart [!] so verdorben, das ich sie, wie Sie in meinem Buche sehen, habe mit Tusche rein zeichnen müssen. Auf der Reise nach Bagdad war ich die ganze Zeit auf meiner Fähre ... und widmete nur dem grossen Flusse meine Aufmerksamkeit. Armenier sah ich überhaupt nur sehr selten und, glücklichwerweise, keine verhungerten toden [!] und keine Leiche. Ich hörte viel von Grausamkeiten, die ich nicht durch direkte Beobachtung bestätigen konnte. - Die Grausamkeit der Entente gegen Deutschland und gegen gefangene Deutsche ist mindestens ebenso gross ...". - Wegners "Offener Brief", dem später weitere Anklagen folgten, erschien noch im Jahr 1919. Der deutschfreundliche Hedin hielt es sicherlich für das Beste, von der Gewalt gegen die Armenier, zu der das mit der Türkei verbündete Deutsche Reich schwieg, nichts gesehen zu haben. - Beide Blätter gelocht.

Heinsius, Theodor
Signiertes Manuskript 1812
Los 2155

Zuschlag
550€ (US$ 591)

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Heinsius, Theodor, Berliner Pädagoge, Grammatiker und Lexikograph (1770-1849). Eigh. Manuskript m. U. "Theodor Heinsius, Professor". 61/2 S. 4to. Fadenheftung. Berlin 29.XII.1812.
"Antwort auf Herrn Docens Beurtheilung meines noch nicht erschienenen grammatisch-orthographischen Wörterbuchs". Vollständiges Manuskript, das als Replik und Offener Brief zum Abdruck in einer Zeitschrift bestimmt war. Der Münchener Bibliothekar, Mediävist und Paläograph Bernhard Joseph Docen (1782-1828) hatte, "nicht um zu tadeln, sondern um einem Mißversuch vorzubeugen, .... es übernommen, mein noch nicht erschienenes Wörterbuch der deutschen Sprache im Octoberheft dieser Zeitschrift zu beurtheilen, und nebenher über meinen litterarischen Charakter abzusprechen ... ". Setzt sich dann in kühler Souveränität sachlich und ausführlich mit drei Kritikpunkten Docens auseinander. Zur Gesetzmäßigkeit der Sprache sagt er u. a.: "... glaubt doch Herr D., daß zu irgend einer Zeit einmal von Gesetz die Rede seyn könnte? Ich denke, entweder nie oder immer. Nie, insofern eine lebende Sprache, ganz besonders die deutsche, nie ohne Veränderung seyn kann, und für den Sprachgelehrten auch nicht seyn darf. Immer, insofern zu jeder Zeit unter den verschiedenen Sprach- und Schreibformen eine immer die allgemeinere und überwiegende seyn wird, und diese kann und muß man als zeitiges Gesetz für die große Menge so lange ansehen, als sie durch eine spätere Bildung noch nicht verdrängt worden ist ...". - Bei Punkt 3 kommt Heinsius auf die bezweifelte Vollständigkeit seines geplanten Wörterbuchs zu sprechen: "... Wer kann versprechen, alle vorhandenen Wörter einer Sprache zu geben, wer kann es verlangen! Weder Adelung noch Campe haben es gethan; und obwohl letzterer ... sehr viel geleistet hat, so bleibt doch der Mit- und Nachwelt noch Vieles zu thun übrig. Der Erfolg wird zeigen, daß ich, der ich nicht alle Wörter versprochen habe, doch alles geben werde, was die bedingte und beziehliche Vollständigkeit eines Wörterbuchs fodert ...". - Heinsius' "Volksthümliches Wörterbuch der deutschen Sprache" erschien erst 1818-1822. In Wien folgte 1828-1830 ein vierbändiges "Vollständiges Wörterbuch der deutschen Sprache mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung für die Geschäfts- und Lesewelt". - Heinsius' Wörterbücher mögen trotz ihres Fleißes und ausgedehnten Wissens gegenüber dem Grimmschen Wörterbuch zwergenhaft erscheinen, doch bilden sie, wie schon die vorliegende Abhandlung, bedeutsame Zeugnisse und Fortschritte aus der Frühzeit der Germanistik.

Humboldt, Alexander von
Brief 1840 an Friedrich Schulze
Los 2157

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

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"da ich den Vorträgen des Königs fern bleibe"
- Eigh. Brief m. U. "Al Humboldt" und Adresse. 2/3 S. Gr. 4to. Berlin 26.XI.1840.
An den bedeutenden Nationalökonomen und Agrarwissenschaftler Friedrich Gottlob Schulze, Professor an der Universität Jena (1795-1860), der wohl Humboldts Unterstützung in Bezug auf sein - nach seiner Rückkehr nach Jena - wieder eröffnetes Institut für Landwirtschaft erbeten hatte. Vielleicht wollte er es nach Berlin verlegen. Humboldt bedankt sich für seinen Brief vom 21. November und seinen "(etwas voluminösen) Antrag an Se. Maj. den König", der in seine Hände gekommen sei. "Sie wissen, ... daß Ihr Talent, Ihre liebenswürdige, kräftige und belebende Persönlichkeit mein ganzes Interesse auf sich gezogen hat ... Warum hat man auch so dicht vor den Thoren einer Universität, einer älteren und geschlosseneren Körperschaft das Institut gegründet, welches dennoch, unter Ihrer Leitung so schön gedeihte! Ihr Ruf ist unbescholten und ich habe in den sogenannten höheren Kreisen nichts von einer Verdächtigung gehört. An der [Stellung eines] Zeugnisses für Moralität und Talent soll es nicht fehlen, aber über die specielle Rechtsfrage werde ich in diesem Lande, wo alles geregelt ist, nicht consultiert. Eine sehr ergreifende Darstellung Ihrer Lage von dem edlen Prof. Scheidler [d. i. Karl Hermann Sch., Philosoph und Staatswissenschaftler in Jena] habe ich in gute Hände gelegt. Ihre ältere kleine Schrift über volkswirtschaftliche Begründung der Gewerbswissenschaften war mir bekannt, aber mit grosser Freude habe ich Ihre Rede über echte Wissenschaftlichkeit in der deutschen Landwirtschaft und deren Zusammenhang mit den edelsten Zwecken des öffentlichen Lebens gelesen. Da ich den Vorträgen des Königs fern bleibe, so werde ich Ihnen leider nichts über den eingeleiteten Gang der Sache sagen können. Es giebt Unmöglichkeiten, über die man, bei dem besten Willen, nicht Herr wird ...". - Mit vielen Verbesserungen und Flüchtigkeiten, denen man anmerkt, daß Humboldt die Sache etwas lästig ist.- Etwas gebräunt; Rand-Ausriss vom Öffnen der Versiegelung, mit leichtem Textverlust.

Lot 2158, Auction  111, Humboldt, Alexander von, Brief an einen Meteorologen

Humboldt, Alexander von
Brief an einen Meteorologen
Los 2158

Zuschlag
2.000€ (US$ 2,151)

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- Eigh. Brief m. U. "Humboldt". In franz. Sprache. 3 S. 8vo. (Wohl Berlin ca. 1840).
Umfangreicher wissenschaftlicher Brief an einen Geophysiker, der sich mit Meteorologie befaßt. Humboldt erörtert Luftdruckverhältnisse in verschiedenen Breiten- und Längengraden: Norwegen, Archangelsk, Azoren, Tahiti etc. unter Berücksichtigung der Forschungen von Georg Adolf Ermann (1806-1877), Friedrich Wilhelm Bessel (1784-1846) und Johann Christian Poggendorff (1796-1877) sowie eigener Erfahrungen.

Lot 2159, Auction  111, James, William, Brief Rom 1900

James, William
Brief Rom 1900
Los 2159

Zuschlag
1.900€ (US$ 2,043)

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"The streets swarm with priests"
James, William, amerikanischer Philosoph und Psychologe, der Bruder des Romanciers Henry James (1882-1961). Eigh. Brief m. U. 7 S. auf 2 Doppelblättern. Gr.-8°. Rom 26.XI.(1900).
Schöner Reisebrief an den Philosophen John E. Russell (1848-1917), Professor am Williams College in Williamstown (Massachusetts), als Antwort auf dessen diktierten Brief vom 14. November 1900 aus Genf, in welchem Russell ausführlich seine Lei­den und deren Behandlung geschildert, aber auch das Attentat auf Kaiserin Elisabeth und den Antitrinitarier M. Servet erwähnt hatte. James bedauert Russells Schicksal und die Unmöglichkeit, ihm zu helfen; er könne nur wünschen, daß er Genf verlasse oder einen anderen Arzt, "say Mayer", konsultieren könne. Anschließend über den Ein­druck, den Rom auf ihn macht: "But Rome is really the greatest of prowling places, and unless Babylon or Nashipur beat it in that respect, it must be the place that of all others falls back on its certainty of being all right inside and backwards in time, to dispense it from putting on any outward surface show of present respectability. The being the opposite of a parvenu was never so deeply expressed, as by its laisser aller & shabbiness. And what a sense of history one gets; and what a stratification of centuries of different sorts of corruption one feels, till every absolute Standard of right or wrong must appear to the people as childish crudity, and their patient minds be altogether composed of obliterations. But I am becoming rhetorical! I wish I could get in­side of these Romans to know just how they do feel. They evidently suffer our presence as a providential mystery. We put money in their pockets; but why we should have so much and they so little, is probably an ultimate unfathomability."
Er berichtet von einem für ihn komischen Zusammentreffen von einem Dutzend amerikanischer Archäologiestudenten mit einer Familie von 12 Italienern: "It was the funnyest mixture of a yankee country town 'sociable', and a roman solemnity, & my wife and I roared when we got home over some of the incidents. But my question: how did it all look inside of the melancholy & impressive and senatorial looking head of the roman family, is still unanswered." Dann über seinen Gesundheitszustand und seine Behandlung mit Injektionen. Er freut sich auf den Frühling: "Once the winter Solstice lived down, life always assumes, if not immediately a different temperature, at least a different moral complexion...". - Der Brief ist publiziert in: The correspondence of William James. Ed. by Ignas K. Skrupskelis and Elizabeth M. Berke­ley. Charlottesville, University Press of Virginia, 2001, vol. IX, S. 369f. – Beilagen: a) Der eingangs erwähnte, von John E. Russell diktierte Brief an James. Genf 14.XI.1900. 3 Einzelblätter in 8° davon 5 Seiten mit Bleistift beschrieben. Mit Briefkopf des Grand Hotel Beau-Rivage in Genf. - b) 3 eigenh. Briefe von Mrs. Alice James an Mrs. Russell. Rom 2.XI.1900 bis 29.XII.1900. 4 S. auf 3 Doppelblättern und 1 Bl. 8°. Über den Gesundheitszustand ihres Mannes und ihre Eindrücke von Rom: "Rome is golden and beautiful as to sunshine but squalid enough from the human standpoint. The streets swarm with priests and they never were more repugnant to me - You see I am not worthy of the Holy City...".

Jussieu, Antoine Laurent de
Eigenh. Brief m. U. 1 S. auf Doppelblatt
Los 2160

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Jussieu, Antoine Laurent de, französischer Botaniker (1748-1836). Eigh. Brief m. U. 1 S. auf Doppelblatt. Mit Briefkopf des "Museum d'Histoire Naturelle". 4°. (Paris) 25.V.1835.
An "Monsieur", wohl den Bürgerkönig Louis Philippe d'Orléans, der es liebte, sich so einfach anreden zu lassen, mit der Bitte sich einer dringlichen Vorlage anzunehmen, die es dem Museum erlauben würde, eine benötigte Parzelle erwerben zu können, als Ersatz für die "Grange St Victor", die die Stadt Paris für sich reklamiere: "II est urgent que ce projet lui soit presenté; car la ville nous presse de lui rendre ses terrains et d'une autre part les propriétaires de celui que nous voulons acquerir ont fixé un terme audela duquel ils se considereront comme degagés envers nous, terme qui est celui de la Ses­sion législative. Nous avons écrit officiellement à Monsieur le ministre pour lui exposer cet état de choses et lui demander de hâter la conclusion de cette affaire dont nous l'avions entretenu et pour la quelle il nous avait promis une prompte solution. Mais nous avons voulu en même temps la recommander particulièrement à votre bienveillance et votre activité...".

Lot 2162, Auction  111, Luft- und Raumfahrt, 10 Autographen 1928-1939

Luft- und Raumfahrt
10 Autographen 1928-1939
Los 2162

Zuschlag
320€ (US$ 344)

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Deutsche Luft- und Raumfahrt-Pioniere. 11 Autographen. Zus. 16 S. auf 16 Bl. Meist gr. 4to. 1928-1939.
8 Briefe, 1 Karte und 2 Manuskripte von: Hans Grade, dt. Maschinen-, Flugzeug- und Autokonstrukteur, als Flugpionier erster deutscher Motorflieger, gründete 1910 in Bork eine Flugzeugfabrik und die erste dt. Flugschule (1879-1946). Brief m. U. "Grade". 1 S. Gr. 4to. Bork bei Zauch-Belzig 29.VI.1939. -
An Herrn v. Gussner, einen ehemaligen Mitarbeiter, der sich nach langen Jahren aus Nürnberg gemeldet hatte. "... Es sind allerhand Jahre, seitdem Sie von hier weg sind. Inzwischen hat sich auch so manches geändert ... In Trebbin wird eifrig geflogen. Es ist dort für Berlin und Umgegend der grösste Segelflugplatz geworden. Man sieht, die Bemühungen, aus Trebbin was zu machen, haben Erfolg gehabt. - Ich persönlich fliege seit 1934 immer noch mit meiner alten Maschine, auch dieses Jahr noch; sie tut ihre Dienste nach wie vor. Im übrigen liegt viel interessante neue Arbeit vor, die mich stark in Anspruch nimmt, aber auch viel Freude macht ...". - Beiliegend eine Bildpostkarte "Zur Erinnerung an die Eröffnung der Landungsstelle für Flugverkehr durch Herrn Ing. Hans Grade in Fichtenwalde bei Beelitz Heilstätten 5. Mai 1912." Auf der Textseite hat Grade eigenhändig mit Bleistift geschrieben: "Wer selten fliegt, weiß die Entwicklung zu schätzen! Hans Grade. Bork, 16.4.34". Zu sehen sind der Eindecker "Schwalbe" im Flug, das Verwaltungsgebäude und die Landebahn des Flugplatzes Beelitz. - Asmus Hansen, Ingenieur, langjähriger Mitarbeiter der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), Professor in Aachen (1894-1968). Eigh. Brief m. U. "Dr. Hansen". 1 1/2 S. Gr. 4to. Braunschweig, DVS-Flughafen, 6.X.1931. - An dieselbe Redaktion, über ein von den Junkers-Werken entwickeltes "Stratosphären-Flugzeug". "... Inzwischen ist die Höhenmaschine schon zum ersten Einflug in der Luft gewesen. Zweck: Zunächst nur Erprobung der Ruderlage, usw. Von einer 'Fertigstellung' ist trotzdem frühestens nach 1/2 Jahr zu sprechen, da die eigentlichen Höhengeräte noch in der Erprobung begriffen sind, z. T. auch Schwierigkeiten gebracht haben ...". Bezüglich der geplanten Pressekonferenz in den Junkers-Werken: "... Mit Rücksicht auf nationale Interessen - wie Sie wissen, baut Farman eine Konkurrenzmaschine - wurde dringend gewünscht, nicht vorzeitig mit Einzelheiten aufzuwarten, da auch die Franzosen ihre Arbeiten sehr geheim halten ...". - Robert, Petschow, Ballonfahrer, bedeutender Luftbild-Photograph, Hauptschriftleiter der Zeitschrift "Luftfahrt" (1888-1945). Eigh. Manuskript mit eigh. Begleitbrief u. U. "Petschow". Zus. 7 S. auf 7 Bl. Gr. 4to. Berlin-Steglitz 10.IX. (1931). - Vollständiges Manuskript "Der Vorstoss im Kugelballon in die Stratosphäre"(6 S.), bestimmt für die "Zentralredaktion deutscher Zeitungen" in Berlin. In einem Begleitbrief schreibt Petschow: "... Sie erhalten den besprochenen Aufsatz über den Höhenballon Piccard, in dem die technischen Einzelheiten hineingearbeitet sind, ebenso das wahrscheinliche Verhalten des Ballons in den verschiedenen Höhen nach dem mir voliegenden Material aus meinen 22 jährigen Erfahrungen bei 350 Ballonaufstiegen ... Der Höhenballon steigt morgen (Sonntag) noch nicht auf, frühestens Freitag früh ...". - Der Aufsatz, der offenbar anonym erscheinen sollte, beginnt: "Da liegt auf dem Aufstiegplatz der Ballonfabrik Riedinger in Augsburg der von ihr gebaute grösste Freiballon der Welt von 14000 cbm Inhalt zum Füllen bereit - scheinbar ein regelloser Haufen von Stoff. Daneben eine Batterie von 400 Stahlflaschen mit Anschlussrohren, die das komprimierte Wasserstoffgas rauschend in die Höhe jagen sollen. Prof Piccard, ein ernsthafter Forscher und Physiker, will in bisher nie erreichte Höhen von 15-16000 m empordringen ...". - Auguste Piccard, der Schweizer Physiker und Tiefseeforscher, erreichte bei diesem seinem ersten Aufstieg von Augsburg aus eine Höhe von 15781 m. - Johann Schütte, aus Oldenburg stammender Schiffsbau-Ingenieur und Luftschiff-Konstrukteur, Professor in Danzig und Berlin, errichtete mit Karl Lanz eine bedeutende Fabrik für Luftschiff- und Flugzeugbau (1873-1940). 2 (eigentlich 3) Briefe m. U. "Schütte". Zus. 2 S. Gr. 4to. Berlin-Lichterfelde 22.III. und 12.IV.1928. - An die Redaktion des "Berliner Tageblattes", der Schütte einen hellsichtigen Aufsatz über die zukünftige Geschwindigkeit des Flugreisens geliefert hatte. Im ersten Brief bittet er darum, noch einen Satz einzuschieben: "Man kann also bequem um 5 Uhr früh Berlin verlassen, ist um 10 Uhr vormittags in New York, erledigt bis 12 Uhr 30 Min. seine Geschäfte, frühstückt mit seinen Freunden in einem der grossen Clubs, verlässt um 14 Uhr New York und ist um 19 Uhr abends desselben Tages zum Theaterbesuch oder für die Gesellschaft in Berlin zurück. Qui vivra, verra!" - Dieser Brief ist vom Empfänger auf einen vorhergegangenen desselben Tages geklebt worden, mit dem Schütte den Artikel eingesandt, um Korrekturfahnen gebeten und ausdrücklich auf Honorar verzichtet hatte. - Im Schreiben vom 12. April beschwert sich Schütte über die zeitungsüblich schlampige Behandlung seines Aufsatzes und seiner Wünsche: "Was falsch gemacht werden kann, wird Ihrerseits falsch gemacht: Zunächst schicken Sie mir keinen Abzug meines Artikels ... Dann töten Sie erbarmungslos die Pointe, indem Sie die Schallgeschwindigkeit mit 33 m/sec. angeben statt mit 332 m/sec. - Aus Klaviersaitendrähten machen Sie Metallsaitendrähte ... ein Pleonasmus sonder gleichen! Und zum Schluss ballhornisieren Sie durch Abänderungen und Abstriche den ganzen Artikel ... Heute trifft nun zu allem Überfluss auch noch ein Honorar bei mir ein ... Ich werde dasselbe nunmehr einem wohltätigen Zweck zuführen ...". - Erik Thomas, Weltkriegs-Jagdflieger, Flugzeug-Ingenieur, Ballonfahrer (1897-1960). Brief m. U. "Erik Thomas". 1 S. Gr. 4to. Berlin 22.VIII.1928. - An das "Berliner Tageblatt", dem er einen Aufsatz über seinen letzten Ballonflug sendet. "... Nachdem der Höhenballon 'Bartsch von Sigsfeld' bisher von verschiedenen Führern geführt wurde, werde ich in Zukunft die Führung des Ballons übernehmen. Bisher habe ich an allen Fahrten teilgenommen und hierbei wissenschaftliche Messungen und Beobachtungen ausgeführt ...". - Ansbert E. Vorreiter, Luftfahrt-Ingenieur und Raumfahrt-Pionier, Herausgeber des "Jahrbuchs der Luftfahrt" und Verfasser einschlägiger Bücher (1868-1946). Typoskript m. U. "Ansbert E. Vorreiter" und Namenszug beim Titel sowie 1 Brief m. U. "Ansbert E. Vorreiter". Zus. 3 S. Gr. 4to. Neapel 11.II.1928. - An die Redaktion des "Berliner Tageblattes", der er seinen Aufsatz "Weltenraumschiffahrt" zum Abdruck übersendet. Im Begleitbrief heißt es u. a.: "... Mit grossem Interesse las ich den Aufsatz 'Das Raumschiff' in No 65 Ihrer geschätzten Zeitung ... Seit 1912 beschäftige ich mich mit diesem interessanten Problem und stand schon damals mit anderen Ingenieuren und Wissenschaftlern, auch im Auslande (Russland) in Verbindung. Bereits vor dem Kriege beabsichtigte ich in der von mir gegründeten 'Zeitschrift für Flugtechnik und Motorluftschiffahrt' einen Aufsatz über Weltenfahrzeuge zu veröffentlichen, was an dem Widerspruch eines für die wissenschaftlichen Aufsätze mitverantwortlichen Mitarbeiters scheiterte ...". - In seinem beiliegenden Typoskript warnt Vorreiter u. a. vor Meteoriten und "Höhenstrahlung", durch die das Raumschiff gefährdet werde. Der Start solle aus Gründen der Kraftstoff-Ersparnis möglichst nahe dem Äquator stattfinden, und nach dem Mond solle man zunächst die Venus, nicht den Mars ansteuern. "... Wir können theoretisch die Geschwindigkeit fast bis zur Lichtgeschwindigkeit steigern. Aber auch bei wesentlich geringerer Geschwindigkeit wird die gespannte Aufmerksamkeit die Teilnehmer der Fahrt vor langer Weile und ihren Folgen (Gefangenen-Psichose) schützen. Eigentliche Passagiere (Faulenzer) wird man auf den ersten Reisen sicher nicht mitnehmen, jeder Mitfahrer wird direkt oder indirekt mit der Steuerung und Beobachtung der Instrumente reichlich zu tuen [sic] haben ... bis das erste Weltenraumschiff startet, vergehen noch einige Jahre; ich hoffe es jedoch, trotz meiner 61 Jahre, noch zu erleben ...". - Büroklammer-Rostspuren und kleine Randschäden. - Außer mit dem erwähnten Jahrbuch und der "Zeitschrift für Flugtechnik" trat Vorreiter als Herausgeber und Autor von Büchern wie "Motor-Flugapparate", "Kritik der Drachenflieger", "Motor-Luftschiffe" und "Volamecum. Handbuch für Luftfahrer" hervor. - 5 Teile gelocht. - Durchweg seltene, gehaltvolle Schriftstücke.

Lot 2165, Auction  111, Maupertuis, Pierre Louis Moreau de, Brief 1751 aus Potsdam

Maupertuis, Pierre Louis Moreau de
Brief 1751 aus Potsdam
Los 2165

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Maupertuis, Pierre Louis Moreau de, franz. Mathematiker, Naturforscher, Astronom und Philosoph, von Friedrich dem Großen zum Präsidenten der Preuß. Akademie der Wissenschaften nach Berlin berufen (1698-1759). Eigh. Brief m. U. "Maupertuis". 1 S. 4to. Potsdam 22.XI.1751.
"J'ay receu Monsieur votre Lettre avec les feuilles de notre Histoire qui me paroissent bien; si vous feriez de continuer vos soins et vos semonces à M. Spener qui est un home qui fait pas quitter un moment si l'on veut qu'il ne manque pas à Sa parole. vous verrés par cette feuille quel papier il avoit employé quoy qu'il soit marquée à l'étoile comme le premier échantillon que vous m'aviés remis ...".

Meier-Graefe, Julius
Brief 1920 + Beigabe
Los 2166

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Meier-Graefe, Julius, einflußreicher Kunsthistoriker, Vorkämpfer des Impressionismus (1867-1935). Brief m. U. "Meier Graefe". 1 S. Gr. 4to. Berlin 9.VIII. (nach 1918).
An die Redaktion einer Prager Zeitung, wegen eines geplanten Besuchs der Prager Nationalgalerie unter dem Direktor Vincenc Kramar. Bittet um Auskunft, "ob ich noch am gleichen Nachmittag das Museum besuchen kann und welchen Eingang des Museums ich zu nehmen habe. Ich ... würde aber am liebsten Sonnabend und Sonntag ins Museum gehen ... Wie ich höre, ist Herr Direktor Kramar auf Urlaub. Vielleicht hat ein Assistent die Freundlichkeit, sich meiner anzunehmen. Ich würde gern auch einen Blick in die Depots werfen, wenn es dort interessante Dinge gibt. Schreiben möchte ich im wesentlichen nur über die moderne Abteilung, freue mich aber auch, die alten Böhmischen Meister wiederzusehen ...". - Dabei: Alexander Conze, Archäologe, Professor in Halle, Wien und Berlin, hier auch Direktor der Kgl. Skulpturensammlung (1831-1914). Eigh. Brief mit U. "Conze". 1 S. 4to. Berlin 25.II.1892. - Auf Briefbogen des Archäologischen Instituts an Max Richter in Charlottenburg. Sendet wunschgemäß die ihm mit Schreiben vom 6. Februar zugegangene Desideratenliste zurück. "... Über den Entwurf einer Eingabe an die Centraldirektion darf ich mich zu äußern nur vorbehalten, möchte aber schon jetzt sagen, daß ich persönlich es für wenig wahrscheinlich halte, daß die Centraldirekion auf eine derartige Subventionirung eingehen wird ...". - Am oberen Rand gelocht.

Millin, Aubin-Louis
Brief m. U. 2 S. Gr.-4°. Catanzaro 3.VII.1812.
Los 2167

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

"Je desire qu'il vous debarrasse au moins des livres"
Millin, Aubin-Louis, französischer Archäologe, Botaniker und Mineraloge (1759-1818). Eigenh. Brief m. U. 2 S. Gr.-4°. Catanzaro 3.VII.1812.
Millin war 1812 nach Neapel gekommen, als in Canosa aufsehenerregende Grabfunde getätigt wurden; Millin zeich­nete auf seiner Reise mehr als 700 Monumente ab und schrieb mehr als 1000 Inschriften ab. In seinem Brief an einen ungenannten Herrn, beklagt sich Millin darüber, dass seinen Sammlungen Schaden geschehen sei: "Je suis extrèmement faché de ce que vous m'écrivez sur l'arrivée du Roi Charles IV", nachdem König Karl IV. von Spanien 1808 auf seinen Thron verzichtet hatte, lebte er in Rom: "je tenois sans doute beaucoup à l'avantage d'être près de vous, a l'honneur d'être dans le palais du prince, mais ce qui me touche le plus vivement aujourdhui est ce que vous m'apprenez de mes Collections.
Si vous aviez eu la bonte de prevenir quelqu'un de mes amis, tel que M. le prefet, M. de Fortre (?) & M. Cancellieri serait venu avec quel­ques jeunes gens qui me sont attachés et tout aurait été transporte surement et avec ordre. Outre que je ne puis prevoir tout ce qui est arrivé et cela me désole en vérite. Je n'en suis pas moins reconnaissant de toutes vos obligeances et vos bontés et vous prie d'excuser le regret que j'en exprime. Mais je serais désolé de voir ma roba brisée, gatée denaturée et que sai je. J'ai prie mon ami M. Cancellieri d'avoir l'honneur de vous voir je desire qu'il vous debarrasse au moins des livres et qu'il les fasse emballer pour Paris.
Je vous prie de vouloir bien lui donner vos conseils pour cet envoi. Nous verrons de cette maniere ce qui reste..." Ein Feuer hatte einen Teil von Millins Sammlung zerstört, vermutlich bezieht sich der Brief Millins auf diese Katastrophe. – Das Einzelblatt ist beidseitig beschrieben, ein kleiner Brandfleck am Aussenrand, sonst sehr schön.

Panofka, Theodor Sigismund
2 eigenh. Briefe m. U. auf 2 Doppelblättern.
Los 2168

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Panofka, Theodor Sigismund, deutscher Archäologe, Hausgelehrter des Duc de Luynes, spä­ter am Berliner Museum tätig (1800-1858). 2 eigenh. Briefe m. U. auf 2 Doppelblättern. 8°. Beide Bl. auf der letzten Seite eigenhändig adressiert. Ein Brief mit dem Siegel des "Institut de Correspondance Archeologique" und Ausriss bei der Siegelstelle, der andere mit Brief­kopf des "Institut de Correspondance Archeologique". Paris 5.XI.1832 und 12.IV.1834.
Beide in Französisch an Mionnet, den Konservator des "Cabinet des Medailles" an der Bibliotheque du Roi in Paris. Der Brief vom 5. November 1832 handelt von einer Münze: "Je vous demande bien pardon de recourrir à Votre complaisance dans une question numismatique qui concerne une petite médailie du Cabinet du Roi, montrant d'un côté Taras sur le Dauphin, et sur le Rev. un komme tenant une lyre et une fleur, le genou plée. M. le Duc de Luynes croyait y reconnaître l'Apollon Hyacinthien: je viens de recevoir un savant article d'un de nos Collaborateurs ou cette figure est appelée Satyre. Seriez vous assez bon d' exam iner scrupuleusement, s'il y a trace d'oreilles pointues ou de queue de cheval, ou de bouc, ou si l'état déteriore de la médaille dans ces parties laisse la question indecise et admet par conséquence la nouvelle conjecture? ..." Taras-Phalanthos wurde, der Legende nach von einem Delphin gerettet, auf einem Delphin reitend ist er oft v.a. auf kalabrischen Münzen abgebildet

Ranke, Leopold von
Brief 1856
Los 2170

Zuschlag
130€ (US$ 140)

Details

Ranke, Leopold von, Historiker, Historiograph des Preuß. Staates, Professor in Berlin (1795-1886). Eigh. Brief m. U. "L Ranke". 1 S. Gr. 8vo. Berlin 4.IX. (1856).
An einen Grafen. "... Autoren sind es nicht immer, welche ihre Werke zuerst haben. Mir ist bisher von meiner französischen Geschichte (Thl IV) noch nicht ein einziges Exemplar zugegangen. Ich würde sonst Ihren Wunsch ... nicht allein erfüllen sondern ihm zuvorgekommen sein ...". - Von der 1852 begonnenen Reihe "Französische Geschichte, vornehmlich im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert" erschien Band IV im Jahre 1856, so daß der Brief auf dieses Jahr zu datieren ist.

Renan, Ernest
Eigenh. Brief m. U. 3 S. auf Doppelblatt. 8°.
Los 2171

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Renan, Ernest, (1823-1892), französischer Schriftsteller, Historiker, Archäologe, Religionswissenschaftler und Orientalist sowie Mitglied der Académie française. Eigenh. Brief m. U. 3 S. auf Doppelblatt. 8°. Mit Briefkopf des "Collège de France". Mit dem zugehörigen, ebenfalls eigenh. beschrifteten Umschlag. Paris 1.V.1884.
An Paul Sabatier in Strassburg, der eine Dissertation über die und eine Übersetzung der Didachä vorgelegt hatte: "Conformément à votre désir, j'ai presente aujourd'hui votre belle étude sur la Didach à l'Académie des Inscriptions et belles-lettres. La Compagnie m'a chargé de vous présenter ses remerciements. Votre travail témoigne d'une rare aptitude pour les recherches de critique et d'histoire ecclésiastique. Je ne partage point votre opinion sur l'antiquité que vous attribuez à la Didach.
Je regarde cet écrit comme appartenant au temps d'Antonin ou de Marc-Aurèle. L'auteur connaissait l'Evangile de St. Matthieu tel que nous l'avons, ce qui le fait postérieure à l'an 100. Sur une foule de points, au contraire, vous avez apporté des idées justes et ingénieuses. Continuez, Monsieur, ces belles études, où certainement vous rendrez de grands services. Votre large manière de prendre les questions est, dans ces difficiles discussions, la seule méthode qui conduit à la vérité". – Montagespuren, kleine Falzrisse.

Rosmini, Carlo de
3 eigenh. Briefe m. U. 8 S. auf 1 Einzelblatt und 2 Doppelblättern.
Los 2173

Zuschlag
270€ (US$ 290)

Details

Rosmini, Carlo de, bedeutender italienischer Historiker (1758-1827). 3 eigenh. Briefe m. U. 8 S. auf 1 Einzelblatt und 2 Doppelblättern. Verschiedene 4°-Formate. Rovereto und Mai­land und o. J. 20.IX.1792 und 31. VII. 1821.
Die ersten beiden Briefe sind vielleicht an den Abt Costantino Lorenzi in Rovereto gerichtet. Der Brief vom 20. September 1792 ausführlich über das Werk des Adressaten über die Horaz-Ausgabe von Bodoni (mit Antwortvermerk des Empfängers). Im zweiten Brief läßt er sich über das Projekt einer Biographie über den Roveretaner Illuminaten Girolamo Tartarotti (1706-1761) aus. Von Lorenzi erschien 1805 in Rovereto das Werk "De vita Hieronymi Tartarotti libri III". Der dritte Brief datiert aus Mailand im Jahre 1821 an einen Herrn, dem Rosmini anzeigt, zwei Exemplare seiner vierbändigen "Istoria di Mi­lano" zu übersenden.
"Rompo un lungo silenzio per annunziarle ch'elle riceverà in breve franchi di porto due esemplari della mia Storia di Milano, divisa in quattro volumi in 4to. L'uno è per Lei, l'altrro favorirà consegnarlo a mio fratello. Ella lì riceverà dal Signor Dottore Pier-Alessandro Pavavía...". - Beilage: ein weiterer eigenh. Brief m. U. eines Mitglieds der Familie Rosmini mit Datum Domodossola 26.X.1838.

Savigny, Friedrich Karl von
Brief 1823
Los 2174

Zuschlag
750€ (US$ 806)

Details

Savigny, Friedrich Karl von, der große preußische Jurist, Begründer der historischen Schule in der Rechtswissenschaft, Minister für Gesetzgebung (1779-1861). Eigh. Brief m. U. "Savigny" sowie Adresse und papiergedecktem Siegel. 1 S. Gr. 4to. Berlin 12.XII.1823.
An den Jura-Professor Karl August Dominik Unterholzner in Breslau, mit 2 Anliegen: "... In Hostiensi Comment. (nicht Summa) in Decretales Lit. de Testamentis steht die kleine, an vilene orten (z. B. Sarti p. 8) angeführte Stelle über das As, wodurch das Studium nach Bologna gekommen sey. Das Buch fehlt hier, ist aber wahrscheinlich in Breslau ...". Erbittet eine Abschrift der Stelle. - Das zweite Anliegen: "Hoffentlich haben Sie meinen Brief, so wie die durch Buchhändlergelegenheit überschickte 4 Ex. meiner Abhandlungen erhalten. Ich hatte dabey Manso vergessen, nun aber noch durch Raumer ein Ex. an diesen nachgeschickt ...". - Etwas knitterig, Ausriss durch das Öffnen des Briefes. - Dabei: Derselbe. Eigh. Brief (Fragment) m. U. "Savigny" und Adresse. 1 S. Kl. 8vo. O. O. u. J. - An Dr. Ringseis in München. "... Sie kennen diese trefflichen Männer selbst und werden gewiß gern bereit seyn, ihnen mit Empfehlungen und Nachweisungen für den edlen Zweck ihrer Reise behülflich zu seyn, so wie Sie sich auch freuen werden, über den religiösen Zustand anderer Länder durch sie genaue und neue Nachrichten zu erhalten ...". - Anfang fehlt; stark beschnitten; gebräunt.

Lot 2175, Auction  111, Schweitzer, Albert, 2 Briefe 1928

Schweitzer, Albert
2 Briefe 1928
Los 2175

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

Schweitzer, Albert, Urwald-Arzt, Organist, Philanthrop und Nobelpreisträger (1875-1965). 2 eigh. Briefe m. U. "Albert Schweitzer". Zus. 4 S. Quer-gr. 8vo und quer-gr. 4to. Günsbach (bei Münster/Elsass) 30.I.1928 bzw. Königsfeld 17.VIII.1928.
An den Schriftsteller Alfons Paquet, der Schweitzer zu einem Vortrag samt Orgelkonzert in Frankfurt eingeladen hatte. Es antwortet zunächst in Schweitzers Auftrag seine Gehilfin Mathilde Kottmann (bekanntlich in einer Handschrift, die der ihres Meisters zum Verwechseln ähnlich sieht), daß Schweitzer im Moment nicht kommen könne; sobald aber im Lauf des Jahres "seine ungeheure Arbeit" bewältigt sei, könne er vielleicht auf das Angebot zurückkommen. - Darunter fügt Schweitzer eigenhändig an: "Sehr geehrter Herr, Schade, das ich nicht annehmen darf - jetzt wenigstens. Aber ich hoffe dass es später möglich wird. Gerne möchte ich Sie kennen lernen. Mit besten Gedanken Ihr Albert Schweitzer". - Am 17. August folgt jedoch ein großer eigenhändiger Brief Schweitzers: "... In Frankfurt scheint man die Relativitätstheorie energisch auf die Zeit anzuwenden: ein Sender-Orgelconcert; ein Kirchen-Orgel-Concert; ein geselliges Beisammensein: alles an einem Abend. Ich bin begierig, wie Sie das machen; aber verfügen Sie ganz über mich. Nur eines: Vor den Concerten keine Einladung. Da muss ich nämlich ruhen und mich sammeln. Nach den Concerten bin ich bis in die frühen Morgenstunden zu haben für alles, was Sie mit mir beabsichtigen. - Hier die beiden Programme. Es ist gleich ob Sie die Lukaskirche oder Catharinenkirche wählen. Beide Orgeln kenne ich. Nur muss ich für das Kirchenconcert schon am 27ten um 4 Uhr Nachmittags üben können ... Geben Sie mir auch Name und Adresse des Herrn Organisten, bitte, und die Angabe, wo der Schlüssel der Kirche zu holen ist ... Ach, ein Orgelconcert improvisiert sich nicht! Man muss Stunden auf das Aussuchen der Register verwenden ...". - Mit Bleistiftnotizen des Empfängers. - Der erste Brief gelocht.

Adenauer, Konrad
Brief 1949 + Beilagen
Los 2178

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Adenauer, Konrad, CDU-Politiker, erster deutscher Bundeskanzler, Mitbegründer der Bundesrepublik Deutschland (1876-1967). Brief m. U. "Adenauer". 2/3 S. Gr. 4to. Bonn 12.VIII.1949.
Als Präsident des Parlamentarischen Rates, drei Monate nach Verabschiedung des Grundgesetzes der Bundesrepublik, an den Oberregierungsrat und Abgeordneten Schlör. "... Zur Erinnerung an die Verabschiedung des Grundgesetzes am 8. Mai 1949 wurde ein Faksimiledruck der Urschrift des Grundgesetzes hergestellt. Im Auftrage des Präsidiums des Parlamentarischen Rates beehre ich mich, Ihnen ein Stück dieses Faksimiledrucks zu überreichen ...". - Mit Briefkopf "Der Präsident des Parlamentarischen Rats". - Ein Einriss mit Transparentpapier unauffällig unterlegt; etwas geknittert. - Beiliegend 4 Einladungskarten für den Abgeordneten Schlör zu verschiedenen Feierlichkeiten vom 22. bis 24. Mai 1949 anläßlich der Verabschiedung des Grundgesetzes. Ferner eine 8seitige gedruckte Broschüre "Festakt bei der Eröffnung des Parlamentarischen Rates am 1. September 1948 in Bonn" mit den Ansprachen von zwei Ministerpräsidenten.

Leopold, Großherzog von Baden
Brief 1840
Los 2179

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Ein badischer Orden nach Württemberg
Baden. - Leopold I., Großherzog von Baden (1790-1852). Brief m. U. "Leopold". 3/4 S. Goldschnitt. 4to. Karlsruhe 28.IX.1840.
Ordensverleihung an den Württembergischen Hofmarschall Freiherrn von Seckendorff-Aberdar. "... Mit wahrem Vergnügen werde ich stets der schönen Tage gedenken, welche Ich ohnlängst, namentlich zu Heilbronn, mit seiner Majestät dem Könige von Württemberg verlebt habe. Es ist mir recht angenehm gewesen, bei diesem Anlaß Ihre nähere Bekanntschaft gemacht zu haben, und ich wünsche, daß Ihnen eine dauernde Erinnerung an jene mir so werthe Zeit bleiben möge; in dieser Absicht ernenne ich Sie zum Commandeur 1ter Classe Meines Ordens vom Zähringer Löwen ...".

Lot 2182, Auction  111, Lutz, Johann Frhr von, Brief an Döllinger 1889

Lutz, Johann Frhr von
Brief an Döllinger 1889
Los 2182

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Bayern. - Lutz, Johann Freiherr von, bayer. Ministerpräsident, vorher Kabinettschef Ludwigs II., Justiz- und Kultusminister, zentrale Figur im "Kulturkampf" (1826-1890). Eigh. Brief m. U. "Dr. Freih. v. Lutz". 4 S. Gr. 4to, sehr eng beschrieben. München 4.IX.1889.
An den bedeutenden altkatholischen Theologen und Politiker Ignaz von Döllinger (1799-1890). Außerordentlich umfangreicher Brief über die Frage, ob der Orden der Redemptoristen mit den Jesuiten verwandt sei und somit unter das Jesuitengesetz vom 4. Juli 1872 falle. - Der große Brief wird erwähnt in dem Werk von J. Friedrich, Ignatius von Döllinger, Bd III, S. 677 f. Die Verhandlung über die gesamte Frage steht in den Stenograph. Berichten der bayer. Abgeordnetenkammer von 1889, Bd IV, S. 151 ff. - Papierbedingt leicht gebräunt; Faltenrisse und andere kleinere Randschäden. - Aus der Sammlung Robert Schuman (1886-1963).

Montez, Lola
Abschrift von unbekannter Hand von vier Gedichten König Ludwigs I. auf Lola Montez.
Los 2184

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

- Montez, Lola (d. i. Elizabeth Rosanna Gilbert), irische Tänzerin und Mätresse König Ludwigs I. von Bayern (1821-1861). - Abschrift von unbekannter Hand von vier Gedichten König Ludwigs I. auf Lola Montez. 4 S. auf Doppelblatt. Gr.-8°. O. O. und J. (um 1847).
Hübsche Gedichte des sich auch zum Poeten berufen fühlenden jungen und verliebten Königs mit den Titeln: "Den Abend des 6 July an Lolitta" (5 Strophen zu vier Versen); "Sonnett an Lola Montez", "Sonnett an Lolitta" etc.:

"Ein Sonnenblick aus frühern Zeiten
Ein Strahl des Licht's in dunkler Nacht
Es tönten längst verklungne Saiten
Das Leben hat auf's neu gelacht

So fühlte ich's an jenem Abend
Da fröhlich alle wir durch dich
Mir war es wohl mir war's so labend!
Und wer war glücklicher als ich!" – Minimale Knicke, etwas gebräunt, kaum fleckig, winzige Falzrisse. – Beiliegt ein eigenh. Billet einer Mme. Hurst aus Genf, das besagt, die Gedichte stammten aus den von Lola Montez bei ihrer Reise nach England und Amerika 1851 in Genf zurückgelassenen Papieren. Aller Wahrscheinlichkeit nach unveröffentlicht.

Bebel, August
Brief 1890
Los 2185

Zuschlag
330€ (US$ 355)

Details

Bebel, August, sozialdemokrat. Politiker, Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der SPD (1840-1913). Eigh. Brief m. U. "A Bebel". 1 S. Gr. 8vo. Berlin 12.XII.1890.
An einen Herrn, der ihn um einen Vortrag gebeten hatte. "... Durch die heute erfolgte Vertagung des Reichstags war es mir nicht mehr möglich Ihrem Wunsche nachzukommen. Ich möchte Ihnen den Vorschlag machen sich direkt an den den Abg.[eordneten] Schmidt, Frankfurt a/M ... zu wenden. Da ich glaube daß H. Schmidt um den 8 Januar wieder zu den Commissionssitzungen hier sein wird, dürfte er den Vortrag übernehmen können ...". - Mit gedrucktem Briefkopf "Berlin W., Groß-Görschenstraße 22 a".

Lot 2186, Auction  111, Hinckeldey, Karl L. F. von, 2 Briefe 1849 + Beilage

Hinckeldey, Karl L. F. von
2 Briefe 1849 + Beilage
Los 2186

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

Fake News und Spitzeltum in Berlin
Berlin. - Hinckeldey, Karl Ludwig Friedrich von, verdienstvoller Berliner General-Polizeidirektor und Geh. Regierungsrat unter Friedrich Wilhelm IV., diente der reaktionären Politik ab 1849, wurde im Duell erschossen (1805-1856). 2 eigh. Briefe m. U. "v Hinckeldey, P. Pr.". Zus. 6 S. Gr. 4to. Berlin 2.V. und 29.IX.1849.
In der Zeit der zurückkehrenden Reaktion an einen Präsidenten, möglicherweise den Präsidenten des Berliner Kammergerichts, bei dem er die kritische Zeitschrift "Der Publicist" und ihren Herausgeber anschwärzt, den Kriminalactuar A. F. Thiele, der für seine Artikel seine Amtsinformationen benutze. "... Der erste Artikel ist absichtlich entstellt, der zweite ganz unwahr. - Aus dem zweiten ist aber zu ersehen, daß der Criminalactuar Thiele sich nicht scheut, Actenstücke - die täglichen Arrestzettel, welche von hier an das Criminalgericht gehn - für seine Zeitung zu benutzen. Heute Morgen referirten mir drei Commissarien, daß die tägl. Zeitungsartikel unter der Bürgerschaft sehr böses Blut machten u. fragten mich nach der Wahrheit derselben. - Man legt um so größeren Werth auf den Publicisten u. auf dessen Nachrichten, weil man der Ansicht ist, daß die amtliche Stellung des Haupt Redacteurs ihn ermächtige, aus amtlichen Quellen zu schöpfen und daher seinen Angaben einen halb amtlichen Character verleihe ...". Hinckeldey ersucht den Präsidenten, "diesem argen Uebelstand ... baldigst ein Ziel zu setzen" [2.V.1849]. - Der Brief zeigte offenbar Wirkung, Thiele wurde versetzt, aber sein Nachfolger folgt ihm auch in politischer Hinsicht, weshalb Hinckeldey am 29.IX.1849 erneut Klage führt: "... bei dem hiesigen Criminalgericht ist ein Criminalgerichts Actuarius Rogan beschäftigt, welcher gegenwärtig wesentlich im demokratischen Interesse arbeitet u. für den Publicisten, sowie für mehrere andere Blätter Arbeiten liefert, insbesondere soll er auch für die neu erscheinende s. g. Gerichtszeitung engagirt seyn ... Rogan scheint somit alle Vices zu erfüllen, welche der früher bei dem Criminalgericht beschäftigte Actuarius Thiele inne hatte, seit dessen Versetzung endlich größere Sicherheit hinsichtlich der Verschwiegenheit amtlicher Sachen bei dem kgl. Criminalgericht eingetreten ist. - Der Aufsatz über die Waldecksche Untersuchung in der Vossischen Zeitung, welcher so vieles Aufsehen macht, soll, wie mir heute einer meiner Agenten versichert, von Rogan veranlaßt ... seyn. Ich erlaube mir in vertraulichster Weise Euer Hochwohlgeb. Aufmerksamkeit auf diesen Gegenstand zu lenken ...". - Beiliegend die im ersten Brief behandelte Nr. 49 des vierseitigen "Publicisten", bei der die beanstandeten Stellen rot angestrichen sind. - Schönes Beispiel für Polizeispitzel und Repression im Zeichen der Rückkehr der Reaktion nach Berlin. - Hinckeldey galt allerdings als sehr korrekt und unbestechlich, auch gegenüber vermeintlichen Adelsprivilegien, weshalb er sich, nachdem er auf höhere Anordnung einen adligen Spielclub ausgehoben hatte, mit einem ihn provozierenden Angehörigen des Herrenhauses auf ein Duell einließ, bei dem er am 10. März 1856 in der Jungfernheide erschossen wurde.

Lot 2187, Auction  111, Bethmann-Hollweg, Theobald von, 2 Briefe + Beigabe

Bethmann-Hollweg, Theobald von
2 Briefe + Beigabe
Los 2187

Zuschlag
1.100€ (US$ 1,183)

Details

Über die Rivalität Hindenburg-Falkenhayn
Bethmann-Hollweg, Theobald von, dt. Reichskanzler, vorher preuß. Innenminister (1856-1921). 2 eigh. Briefe m. U. "Bethmann Hollweg". Zus. 5 S. Gr. 4to. Hohenfinow 11.VII.1911 bzw. Berlin 22.VIII.1915.
Der erste Brief (mit Briefkopf "Der Reichskanzler") eigenhändig an den Diplomaten Alfred von Kiderlen-Wächter (1852-1912), zu dieser Zeit Chef des Auswärtigen Amtes. "... Der Beginn Ihres Gesprächs mit Cambon war ja großartig und hat die Herrn in das richtige Geleise gebracht. Lindequist muß aber jetzt ordentliche Vorschläge machen, zumal sich unsere Politiker, wie die Anlage zeigt, immer mehr auf Marokko selbst festbeißen. Wenn Sie sich mit ihm in Klaren sind, würde ich gern mündlich informirt werden. Lindequist mag dann herauskommen, und wenn Sie ihn begleiten wollen, um so besser. Das Telegramm an S. M. [Seine Majestät] ist gestern abgegangen, nachdem ich einen Stoßseufzer über das Wetter zugefügt habe ...". - Deutschlands Ambitionen auf Marokko unter Kiderlens diplomatischer Führung scheiterten noch in diesem Jahr mit der zweiten Marokko-Krise.
Der zweite, sehr umfangreiche und wichtige Brief ebenfalls eigenhändig an Bethmann-Hollwegs engsten Mitarbeiter Rudolf von Valentini (1855-1925), Chef des Geh. Zivilkabinetts Kaiser Wilhelms II. Im Zeichen der ausbleibenden Erfolge im Kriegsgeschehen bedankt er sich zunächst für die Zustimmung zu einer Rede und geht dann ausführlich auf die Kontroverse um die Generäle Falkenhayn und Hindenburg ein, die schließlich zur Entlassung Falkenhayns als Generalstabschef führte. "... Meine Rede findet im Inland ungeteilten Beifall. Bei der konservativen und nationallibralen Partei mit etwas sauersüßen Mienen. Sie hat ihnen das Konzept verdorben. Für das Volk, das doch sehr friedenssehnsüchtig wird, war es wohl nötig, wieder einmal an das sittlich Gefühl zu appellieren ... Die Ovation, die mir am Abend ganz spontan gebracht wurde, war in ihrer Wärme und Volkstümlichkeit ergreifend. Der Reichstag hat sich bisher famos benommen ... Erschreckt bin ich darüber, wie sich im ganzen Volk die Vorstellung eingefressen hat, daß Hindenburg sich propter invidiam in Ungnade befindet und mehr und mehr depossedirt werden soll. Auch in Süddeutschland ist man darüber sehr erregt. In den Wandelgängen des Reichstags ist diese leidige Sache Hauptgesprächsstoff. Falkenhayns Verdienste werden zwar mehr und mehr anerkannt. Vertrauen aber genießt er nirgends, Ypern wird er nie mehr los, und daß [er] gegen Hindenburg auch seine militärischen Entschlüsse diktirte, kann man den Menschen nicht ausreden. Man will wieder den Oberbefehlshaber Ost haben. Daß es jetzt in den Tagesberichten nur noch heißt 'Heeresgruppe Hindenburg', hat große Erregung hervorgerufen ... Aber gegen gewisse Volksstimmungen ist eben nicht aufzukommen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Viel wäre geholfen, wenn gewisse Ungeschicklichkeiten vermieden würden, so die des 36 Stunden unbeantwortet gebliebenen Telegramms des Feldmarschalls, das den Fall Warschaus meldete ... Die Umgebung des Feldmarschalls trägt leider alle Verstimmungen sofort nach Außen, läßt es auch bei Demonstrationen gegen Anordnungen Falkenhayns häufig an den gebotenen Formen fehlen ... Die Photographie des Kaisers mit Hindenburg war leider ein Schlag ins Wasser. Man moquirt sich darüber. Schon kursirt das Wort: Dem jungen Kaiser hat man schließlich die Entlassung Bismarcks verziehen, aber zweifellos würde man Hindenburgs Entlassung nicht aushalten. Daß Hindenburg die jetzigen großen Operationen anders machen wollte als Falkenhayn weiß alle Welt, und nimmt natürlich sofort für Hindenburg Partei. An die Schwäche unserer Truppe im Westen werden bittere Bemerkungen geknüpft. Die Regelung der Gouverneursfrage in Warschau gewinnt dadurch hohe politische Bedeutung. Ich habe heute Treutler darüber telegraphiert. - Auf welchem Wege könnte S. M. über die Situation im Ganzen aufgeklärt werden, ohne daß er den Ton von Vorwürfen heraushört, was ja bekanntlich alles bei ihm verschüttet? ... Ich freute mich aus Ihrem Briefe zu sehen, daß der Kaiser mit meiner Rede einverstanden war ...". - Beiliegend eine eigh. Karte Bethmann-Hollwegs aus dem Großen Hauptquartier mit "Dank für Ihre freundliche Teilnahme" (18.I.1915). - Ferner beiliegend 3 eigh. Briefe des Reichskanzlers Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst (1819-1901). Zus. 6 S. 1853-1893. - Privater Inhalt. - Alles aus der Sammlung Robert Schuman (1886-1963).

Lot 2188, Auction  111, Bismarck-Schönhausen, Wilhelm Graf von, Konvolut Dokumente aus seiner Laufbahn

Bismarck-Schönhausen, Wilhelm Graf von
Konvolut Dokumente aus seiner Laufbahn
Los 2188

Zuschlag
3.000€ (US$ 3,226)

Details

Bismarck, Wilhelm ("Bill") Albrecht Graf von, der jüngere Sohn des Reichskanzlers, Verwaltungsjurist, Regierungspräsident in Hannover, Oberpräsident in Ostpreußen (1852-1901). Sammlung von 20 Urkunden und anderen Dokumenten aus seiner Laufbahn, davon 3 mit eigh. Signatur Otto von Bismarcks, 1 mit eigh. Signatur Kaiser Wilhelms I. und 4 mit eigh. Signatur Kaiser Wilhelms II. Zus. ca 26 S. Meist folio. 1878-1898.
Dokumentation der reich mit Ehrungen begleiteten, recht zügigen Laufbahn "Bill" von Bismarcks. Im einzelnen vorhanden: Patent zum Gerichts-Assessor nach bestandener großer Staatsprüfung. Berlin 22.VII.1878. - Begleitschreiben des Regierungspräsidenten in Erfurt zu einer Eisenbahn-Frei-Fahrkarte für Wilhelm von Bismarck als gewählter Abgeordneter der Kreise Mühlhausen-Langensalza-Weißensee. Erfurt 14.IX.1878. - Schreiben des Diplomaten und späteren Reichskanzlers Bernhard von Bülow an Wilhelm von Bismarck, "daß die Legations-Kasse angewiesen worden ist, die Ihnen für die Dauer Ihrer Beschäftigung in der politischen Abtheilung des Auswärtigen Amtes bewilligte diätarische Remuneration von monatlich 'Einhundert und Achtzig Mark' vom 1ten d. Mts. ab praenumerando ... zu zahlen." Berlin 16.XI.1878. - Schreiben des "Wahlvereins Schlawe-Rummelsburg" (Pommern) an W. von Bismarck, dass seine Kandidatur zur bevorstehenden Landtagswahl in ihrem Wahlkreis "in Aussicht genommen" sei. Unter den 10 unterzeichnenden "ostelbischen Junkern" befinden sich "v. Schlieffen" und "W. v. Puttkamer". Schlawe 2.IX.1879. - Verleihung des Ordens der eisernen Krone III. Kl. durch Kaiser Franz Joseph I. von Österreich an den "Premier-Lieutenant der Reserve des 1. Garde-Dragoner-Regiments" Wilhelm Grafen von Bismarck, unterzeichnet vom österr. Ordenskanzler. Mit Umschlag. Wien 25.IX.1879. - Auf Wunsch des Generalfeldmarschalls von Manteuffel wird Bismarck kommissarisch als "Hilfsarbeiter" im Büro des kaiserlichen Statthalters in Elsaß-Lothringen angestellt. Mit Unterschrift Otto von Bismarcks. Berlin 29.IX.1879. - Anstellung W. von Bismarcks als "ständiger Hülfsarbeiter in der Reichskanzlei" mit einer Besoldung von 5400 Mark und einem Wohnungszuschuß von 900 Mark. Mit Unterschrift Otto von Bismarcks. Berlin 20.VI.1881. - Verleihung des Comthurkreuzes mit dem Sterne des Franz-Josef-Ordens durch Kaiser Franz Joseph I. von Österreich. Unterzeichnet vom Ordenskanzler. Wien 23.IX.1884. - Verleihung des Ordens der Hl. Anna III. Kl. mit Brillanten durch den Zaren Alexander III. von Russland. Unterzeichnet durch zwei Vertreter der Ordenskanzlei und mit papiergedecktem Siegel versehen. St. Petersburg 2.X.1884. - Beiliegend eine zeitgenöss. deutsche Übersetzung. - Verleihung des Roten Adler-Ordens III. Kl. mit der Schleife durch Kaiser Wilhelm I. Mit eigh. Signatur Kaiser Wilhelms I. Berlin 1.IV.1885. - Verleihung des Kommandeur-Kreuzes mit dem Stern des spanischen Ordens Karls III. durch den König von Spanien. Unterzeichnet von einem Minister. Madrid 30.IV.1885. - Genehmigung des deutschen Kaisers zur Annahme des spanischen Ordens. Mit eigh. Signatur Otto von Bismarcks. Berlin 29.V.1885. - Genehmigung des deutschen Kaisers zur Annahme eines silbernen Schreibzeugs als Geschenk der englischen Regierung an den Geheimen Regierungsrat W. von Bismarck für geleistete Dienste als Sekretär bei der Afrikanischen Konferenz. Unterzeichnet von Wilhelms Bruder Herbert von Bismarck. Berlin 23.VI.1885. - Ernennung des Landrates und Geh. Regierungsrates W. von Bismarck zum Regierungspräsidenten in Hannover. Mit eigh. Signatur Kaiser Wilhelms II. Berlin 14.I.1889. - Begleitschreiben des Innenministers Herrfurth (mit eigh. Signatur) zur Bestallungs-Urkunde vom 14.I., mit Angabe des Jahresgehaltes für den Regierungspräsidenten in Höhe von 11400 Mark. Berlin 18.I.1889. - Beförderung des Grafen Wilhelm von Bismarck zum "Rittmeister à la suite der Armee". Mit eigh. Signatur Kaiser Wilhelms II. Berlin 25.II.1889. - Verleihung des Roten Adler-Ordens II. Kl. mit Eichenlaub an den Regierungspräsidenten Wilhelm von Bismarck. Mit eigh. Signatur Kaiser Wilhelms II. Hannover 14.IX.1889. - Verleihung des Sterns zum Roten Adler-Orden II. Kl. mit Eichenlaub an den Ober-Präsidenten der Provinz Ostpreußen, Wilhelm von Bismarck. Mit eigh. Signatur Kaiser Wilhelms II. Berlin 18.I.1898. - Beiliegend: Verleihung der Rote-Kreuz-Medaille II. Kl. an Wilhelms Gemahlin, Gräfin Sibylle von Bismarck, geb. v. Arnim, in Königsberg. Unterzeichnet vom Prinzen Salm-Horstmar für die preußische General-Ordens-Kommission. Berlin 16.X.1899. - Einige kleinere Defekte am oberen Rand. Insgesamt gut erhaltene und beeindruckende Reihe von Dokumenten aus der Karriere von Otto von Bismarcks jüngerem Sohn, von seinen Anfängen als Assessor bis kurz vor seinem Tod als Oberpräsident in Ostpreußen.

Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth
Urkunde 1753
Los 2189

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Brandenburg-Bayreuth. - Friedrich, der letzte Markgraf von Brandenburg-Bayreuth, verheiratet mit Wilhelmine von Preußen, der Schwester Friedrichs des Großen, Stifter der Universität Erlangen (1711-1763). Lehensbrief m. U. "Friderich". Deutsche Handschrift auf Pergament. 1 S. Mit kalligraph. Kopfzeile. Quer-gr. folio. Bayreuth 27IX.1753.
Belehnung des Heinrich Tröger zu Gumpersreuth, Lehensträger des Siegmund Albrecht Ernst von Waldenfels mit "sieben Tagwercken Wiesen zu Untern-Kozau an der Saal gelegen, die Müllerin genannt". Mit Beschreibung der Modalitäten, Erb- und Verkaufsvorschriften etc. - Gefaltet; ohne das angehängte Siegel; sonst ordentlich erhalten.

Friedrich Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Oels
Anweisung 1814
Los 2190

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Braunschweig. - Friedrich Wilhelm, Herzog von Braunschweig-Oels, als der "Schwarze Herzog" berühmter Freicorpsführer in den Befreiungskriegen (1771-1815). Anweisung m. U. "HW v Braunschweig". 1/2 S. Folio. Braunschweig 5.IV.1814.
In seiner kurzen, zweijährigen Braunschweiger Regierungszeit an den Kammerrat Metz in Braunschweig, dem er für den Monat März eine Besoldungsliste für die Chausseewärter der Distrikte Braunschweig, Blankenburg, Harz-und Weser-Distrikt zuschickt, mit der Anweisung, die Beträge aus der "Weggeld-Casse"zu bezahlen. - Nach der Niederlage der Österreicher bei Wagram hatte sich der Herzog in einem berühmten Zug mit seinem Freicorps durch das französisch besetzte Deutschland bis zur Wesermündung durchgeschlagen und war nach England emigriert. Im Dezember 1813 zurückgekehrt, hatte er die Regierung in Braunschweig angetreten; nach Napoleons Rückkehr zog er jedoch wieder in den Krieg und fiel im Juni 1815 bei Quatre-Bras in Belgien.

Lot 2191, Auction  111, Brenz, Johann, Brief 1566 mit Jakob Andreä

Brenz, Johann
Brief 1566 mit Jakob Andreä
Los 2191

Zuschlag
8.000€ (US$ 8,602)

Details

Der schwäbische Reformator
Brenz, Johannes, lutherischer Theologe, der große Reformator Württembergs, Mitarbeiter Melanchthons, verfaßte für das Konzil zu Trient die "Confessio Wirtembergica", Propst der Stuttgarter Stiftskirche und Rat des Herzogs Christian von Württemberg auf Lebenszeit (1499-1570). Eigh. Brief m. U. "Johan Brenz propst zu Studgard". Mitunterzeichnet von "Jacobus Andreae D. propst zu Tübing." 51/2 S. Folio. Hirsau 18.X.1566.
An einen Grafen Ludwig, der ein Gutachten gewünscht hatte, ob er die Witwe seines Bruders heiraten dürfe. Die beiden Gelehrten (Brenz und Jakob Andreä, 1528-1590, Reformator des Herzogtums Braunschweig) gehen sehr ausführlich auf das Problem ein, kommen aber zu einem negativen Bescheid. Sie zitieren aus dem Alten Testament und räumen ein, daß in dem Gesetz Moses die Ehe mit der Witwe eines verstorbenen Bruders nicht "wider die Natur streitet" und dort nicht ausdrücklich verboten sei, wohl aber in den weltlichen Gesetzen des Reiches: "... Dann, wie woll, ein solcher Contract, in dem semitischen gesetz Mosi, nicht allein nicht verbotten, sondern auch, da der abgestorbene bruder sein leibs erbe verlassen, gebotten, auch nicht starks wider die Natur streitet, yedoch, So ist mit allem ernst zubewägen, das der bemellte Contract in den gemeinen keyserlichen Rechten außdrücklich, mit angehengter ernstlicher beschwerlicher straff verpotten ... Und sollichs wurde also streng verpotten, das der Contract nicht gebillicht, ob schon des bruders weib noch ein Jungfraw ist. Es wurde auch ein solcher Contract genannt ... ein bosshafftige beywonung, ein schentliche vereinigung, und ein mutwillige blutschande. Das sein warlich Titel von Zunamen, darob sich billich ein schamhafftig christlich hertz entsagen soll ...". Es könne auch geschehen, daß die Kinder "nicht für erlich gehallten, die güter confiscirt, und der Obrikeit heimgefallen, und andre straffe mehr ...". Ein solcher Fall werde zwar bei den Aposteln nicht behandelt und verurteilt, "yedoch, so soll hierin mit grossem fleiß und ernst bedacht werden, das der heilig Apostel Paulus schreibt, die Obrikeit sey von Gott verordnet, welches ... fürnemlich von der Obrikeit satzung und ordentlichen Constitution verstanden werden soll. Man soll gehorsam sein nicht allein von wegen des Zorns oder Straffe sondern auch von wegen des gewissens ...". Sie schlagen schließlich vor, der Graf möge sich beim Kaiser um Dispens bemühen, können aber ansonsten das Vorhaben aus ihrer christlichen Sicht nicht gutheißen. Der Graf möge bedenken, in welche Gefahr er selbst und sein ganzes Geschlecht geraten könne, und er möge sein Handeln so einrichten, daß ihm an Leib und Seele kein Schaden entstehen könne. - Faltenrisse, einer auch mit Berührung der Unterschrift. - Als eigenhändiger, umfangreicher Brief des großen Reformators, zudem gemeinsam mit einem gleichfalls bedeutenden Mitstreiter verfaßt, stellt das Gutachten ein besonders wertvolles Dokument zu den ethischen Anschauungen des Reformationszeitalters dar - zudem von größter Seltenheit.

Protokoll 1627
des J. Conradt über Gewalt im Lager
Los 2193

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Wallensteins Lager
Dreißigjähriger Krieg. - Protokoll eines gewalttätigen Streites im Heerlager. 41/4 S. Folio. Geheftet. O. O. 16.IX.1627.
Formloses Protokoll des Auditors Johann Conradt über die Aussage des Leutnants Peter Brunner zu seinem Streit mit dem Hauptmann de La Barthe. Es beginnt: "Den 16 7bris hab ich Johan Conradt auditor, Peter Brunnern unter herrnn Capitän Leutenant de Labarth compagni information eingezogen, sagt aus bey seinem Eydt, so er zu dem hochlöblichen regiment geschworen, als er den 14 huius etzliche herrnn Capitän, Leutenant, und Fenderich, zu gast gehabt, ermanglete mir 4 deller 4 löffel, welche ich von dem herrnn fenderich in abwesen des H. Hauptmans zu lehn begehrtt, aber mir solche abgeschlagen. - Zwo stunden hernacher hab ich ein fleischmesser uf dem wege gefunden, darauff dan des hauptmans kuchjung desselbigen sich angemast, und mit gewalt aus meiner kuchen nemmen wollen. Hierüber mir geruffen: hab ich ermelttem kuchjungen zwey stöß mit dem fuß (Salvo honore) auf den hindern gegeben ...". Der Streit schaukelt sich nun in tragikomischer Weise immer mehr auf, so daß man schließlich zu den Waffen greift: "... Beneben ist des Herrnn Capitän leibschütz gestanden, und hatt ein mordio et Vaudvidio uber den andern geschworen. Darbey auch der Herr Fenderich gestanden ... und gesagt: Ihr habt des Capitäns gesindt nicht macht zuschmeissen. Sag ich: rede cum respecto mit mir ... Hierauff ... hab ich mit beyden Henden ihme einen streich uber den Buckel geben. Weiters er uber den streich ie lenger ie mehr geschworen undt mit dem Capitän getrowet. Darüber ich ihn passiren lassen. Zudem ist auch des Capitans koch in die küche geloffen und meiner fraw das fleischmesser mit gewalt aus der handt gerissen, und gedrowet: Er wolle ihr arm und bein enzwey schlagen und hoch lesterlich dabey geschworen ... Uber das ich mich erzürnet vnd in mein quartir nach dem Degen geloffen, denselben geholt, und dem Koch nachgeloffen ... Des andern tags, als ich dem Hauptmann einen guthen morgen gewünschet und gebothen, hatt er mir den verwichnen Handel viel grösser als es gewesen, mit starcken wortten, vor ab uf freyem platz vor allem volck vorgerückt. Darauff ich ihme allweil die beste worth gegeben biß er sich wolangezogen, den Degen angehenckt undt den stock in die hand genommen ...". Brunner wird arretiert, entweicht aber wieder, man zieht die Degen, schießt auf ihn und verfolgt ihn mit der Wache, bis der Streit schließlich unter Vermittlung eines Obrist-Lieutenants beigelegt wird. - Plastische Schilderung, die eine Vorlage für Grimmelshausen hätte sein können. - Aus dem Besitz des kaiserlichen Reitergenerals Gottfried Heinrich Graf von Pappenheim.

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