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Groth, Klaus
Brief 1875
Los 2051

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

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"Agitator für uns Modersprak"
Groth, Klaus, schleswig-holsteinischer Dichter (1819-1899). Eigh. Brief m. U. "Klaus Groth". 8 S. Auf blauem Papier, Gr. 8vo. Kiel 5.XI.1875.
Sehr umfang- und inhaltsreicher Brief über seine Werke und die plattdeutsche Sprache; an einen Freund in Schwerin, den er gern besucht hätte, wenn er nicht durch Krankheit seiner Frau daran gehindert wäre. "... Meine drei Knaben, von 13-9 Jahren sind gesund, wohlgebildet, herzensgut, nicht bedeutend, wie es scheint. - Von mir erscheint - gedruckt ists schon - ein kleiner Band Novellen: Ut min Jungsparadis, den Herr Stilke Ihnen schiken wird. Der gestrenge Müllenhoff hält davon das erste (das er nur kennt) für mein Bestes. Mögen sie denn auch Ihnen gefallen und Freude machen! - Von einer neuen Novelle Int Fährhus habe ich etwa 70 Quartseiten geschrieben. Außerdem schreibe ich gleichzeitig ein plattdeutsches Idyll in vierfüßigen gereimten Jamben: Sandburs Dochder. Davon sind 500 Zeilen fertig. Beides möchte ich Ihnen - auch unfertig - einmal vorlesen! Eine kleine Zahl Balladen und andere Gedichte habe ich auch fertig. Über die Art der Herausgabe bin ich noch nicht schlüssig. Wir sind im Plattdeutschen doch wieder auf den alten Standpunkt reducirt, daß man eigentlich nur lachen will. Ein Heftchen hochdeutscher Liebeslieder an meine Frau liegt seit Jahren druckfertig. Das herauszugeben scheue ich mich noch mehr. Die Goethestiftung und Geibels Votum haben insofern ein gutes Werk an mir gethan, daß sie meinen Muth etwas wieder gehoben: Ganz zufällig sah ich Geibel kurz vordem mir die Entscheidung mitgetheilt wurde (Ich wußte nicht einmal von der Existenz der Stiftung). Zu meinem Erstaunen erzählte er mir, daß er den ganzen Sommer so zu sagen meine Sachen studirt habe. 'Und muß dir es einmal sagen, lieber Freund, daß dein Heisterkrug nicht nur das beste ist, was du gemacht hast, sondern wohl das schönste Idyll, das in einer Sprache geschrieben ist.' Nachdem erfuhr ich durch einen Brief von ihm, daß sein Votum schon 14 Tage in Weimar damals gelegen. Mir zog sein Wort bis in die Glieder und ich merkte recht wie nöthig ich es hatte. Denn wo hat man sich eigentlich recht um den Heisterkrug gekümmert? Und es steckten vier Jahre sorgfältigster Arbeit darin! ... Aber ich fahre fort, wie Sie sehen, in meiner Art zu producieren. Bin auch im Grunde ganz zufrieden, wenn nur nicht Krankheit mein Haus melancholisch machte.
Ich bin übrigens die letzten Jahre fast mehr Agitator für uns Modersprak gewesen, als Poet. Auch das gäbe ein interessantes Kapitel der Unterhaltung, wenn wir einmal einige Tage mit einander persönlich verkehren könnten ... Daß ich 1872 in England gelesen, 1873 in Holland wissen Sie wohl. Auch von der großartigen Plattdeutschen Bewegung in Nordamerika, speziell New-York? Wo hunderttausende 7 Tage lang Modersprak redeten auf einem großen Fest, Fahnen trugen, Medaillen mit den Bildern heimischer plattdeutscher Dichter, ein plattd. Wochenblatt Uns' Modersprak gründeten? Da steckte ich am Anfang dahinter, habe eine ausgedehnte plattdeutsche Correspondenz geführt, manche Briefe von 20 Seiten! Festgedichte geliefert! so daß zum Schluß mir einer der Hauptagitatoren schreibt (er schreibt gleich von Anfang per Du): Dar kann man sehn wat darus waren kann, wann man an unbekannten Minschen sin Breef beantwort, us Du dan hest! - Für das Wochenblatt schreibe ich noch oder schicke was ich kann ... Während das Fest in NY, gefeiert wurde, tagte in Maastricht der niederländische Spachcongreß. Ich hatte versprochen zu erscheinen und plattdeutsch über Plattdeutsch zu reden ...". Wegen der Krankheit seiner Frau habe er nicht hinfahren können, aber ein Dr. Hansen aus Antwerpen habe Gedichte von ihm vorgelesen. Darauf habe ein Brüsseler Wochenblatt berichtet: Jedermann verstand ihn. "... Es war aber auch ein geborener Afrikaner dabei, ein Mann aus der Transvaalschen Republik, der 'gierig' dem Dr. H. das Wort vom Munde ablauschte und es fast nicht glauben konnte, daß er, 3000 Meilen von Ditmarschen entfernt, von Kind auf Groths Muttersprache geredet habe ...". - Er freue sich, daß der Adressat wieder Kirchenlieder "übersetze" und dankt für einen Gruß von dem Kirchenlied-Forscher Philipp Wackernagel. - Beiliegend eine gedruckte Visitenkarte "Dr. Klaus Groth - Doris Finke. Kiel - Bremen".

Gurk, Paul
Manuskript und Brief
Los 2053

Zuschlag
260€ (US$ 280)

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Gurk, Paul, Schriftsteller und Berliner Verwaltungsbeamter, 1921 Kleist-Preisträger, fruchtbarer, früh vergessener literarischer Außenseiter (1880-1953). Eigh. Manuskript und eigh. Brief m. U. "Paul Gurk". Zus. 4 S. (Tinte bzw. Kugelschreiber). Gr. 4to bzw. gr. 8vo. Berlin 14.I.1950 bzw. o. D.
"Sprüche aus den anderen Sprüchen des Fu-Kiang anstelle einer Selbstbiographie". 12 Aphorismen und Sinnsprüche auf 2 Bl., am Schluß mit "Paul Gurk" signiert: "Gefährlich ist es, ein Werk zu beginnen. Wird es nicht zu Ende geführt, so drückt es zu Boden. Wird es vollendet, so richtet sich ein zweites dahinter auf wie ein erwachter Riese ...". Am Schluß: "Von den Zweigen tropfte die Heftigkeit des rauschenden Regens, als die Sonne hervorkam und in den Tropfen schillerte. So tut die Kunst mit dem Übermass des Leides." - Anscheinend eine Art Fortsetzung des 1927 in Lübeck erschienenen Buches "Die Sprüche des Fu-Kiang". - Mit stellenweise etwas verlaufener Tinte auf dünnem Papier. - Der Brief (Berlin 14.I.1950) ist an den Verleger Günter A. Richter gerichtet. Von den bei Richter liegenden Manuskripten Gurks erbittet er sich die Novelle "Die Traumstadt des Meisters Ni-en-kung" zurück, weil der Weichert Verlag eine Novelle von ihm wünscht. Diese und zwei neue Novellen wolle er Weichert zukommen lassen. Dieser zahle zwar nur in Ostmark und davon gingen sogleich 9% Steuer ab, "aber da der Westen überhaupt nichts macht und in Berlin nur gegen Ostmark gekauft [?] wird, so ist der Effekt derselbe. Nur die Not kann einen Westberliner auf solche Dinge eingehen lassen ...". - Beklagt dann seine schriftstellerische und wirtschaftliche Situation, Autorenhonorare und Berlin-Probleme. - Auf leicht vergilbtem Nachkriegspapier.

Lot 2054, Auction  111, Hahn-Hahn, Ida Gräfin von, Gedichtmanuskript

Hahn-Hahn, Ida Gräfin von
Gedichtmanuskript
Los 2054

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300€ (US$ 323)

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Hahn-Hahn, Ida Gräfin, Tochter des "Theatergrafen" Hahn-Neuhaus, weit gereiste Schriftstellerin, besonders wegen ihrer Orient-Schilderungen berühmt (1805-1880). Eigh. Gedicht-Manuskript. 13/4 S. Gr. 8vo. O. O. (27.XI.1828?).
"Das Buch der Verheißung". 7 Strophen zu je 6 Zeilen: "Ein Buch der Verheißung ist milde gegeben / Zum Troste dem Menschen im irdischen Leben, / Das ewig aufs Neue erstärkt u. erquickt. / Es ist nicht von sterblichen Händen geschrieben / Und Menschenwitz kann's nicht erklären noch trüben, / Doch jeder versteht's, der es Einmal erblickt ... Solltest du jemals ermatten, zu lieben, / Wär dir vom Schmerz dieser Zweifel geblieben, / Rette hinauf dein verzagendes Herz. / Ueber den Sternen wird Liebe noch leben! / O Wort der Verheißung, du bist uns gegeben / Als heilender Balsam für jeglichen Schmerz." Unter dem Schluß mit dem Datum "Nov. 27.28." versehen. - Der geistlich zu deutende Inhalt spricht für eine eher späte Entstehungszeit des Gedichts, als die Verfasserin sich dem katholischen Glauben zugewandt und in Mainz ein Kloster gegründet hatte. - Gering fleckig und mit leichten Knitterspuren.

Hauptmann, Gerhart
Die versunkene Glocke. Regiebuch
Los 2055

Zuschlag
750€ (US$ 806)

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Hauptmann, Gerhart, Dramatiker und Erzähler, Nobelpreisträger (1862-1946). Regiebuch zur Aufführung seines Märchendramas "Die versunkene Glocke". Druck der 19. Auflage, Berlin, S. Fischer, 1897. 4 Bl., 175 gedruckte S., vollständig durchschossen mit weißen Quartblättern, die allesamt beschriftet oder mit Skizzen versehen sind (Feder, Kopierstift und Bleistift). Schlichter Halbleinenband d. Z. (Gebrauchsspuren). (Wohl Berlin, Ende 1896).
Das Vortitelblatt des Druckes trägt den handschriftlichen Besitzvermerk "Emil Ludwig". Der Schauspieler Emil Ludwig (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Schriftsteller) gehörte zu Otto Brahms Ensemble, als dieser am 2. Dezember 1896 Gerhart Hauptmanns neuromantisches Märchendrama am Deutschen Theater in Berlin zur Uraufführung brachte. Die Besetzung dieser Premiere ist handschriftlich beim Personenverzeichnis eingetragen: Josef Kainz (alternativ: Eduard von Winterstein), Emanuel Reicher, Agnes Sorma, Paul Biensfeldt, Rudolf Rittner, Else Heims und andere. Auf den eingeschossenen Blättern sind - von mehreren Händen - nicht nur die Bühnengrundrisse der verschiedenen Schauplätze penibel eingezeichnet, sondern auch sämtliche Stellungen, Gänge und Bewegungen der Schauspieler vermerkt, jeweils durch verschiedene Zeichen mit dem gedruckten Text korrespondierend. Die Vollständigkeit und Genauigkeit sowohl der Schauspielerführung als auch der technischen Details in den Eintragungen ("Das rothe Licht hinter dem Prospect setzt hier langsam ein, auch die untere Vorderrampe wird ganz langsam roth eingeschaltet, so daß zum Schluß des Aktes ein volles Bergglühen hergestellt ist") gehen deutlich über die Anforderungen eines Inspizientenbuches hinaus. Bekanntlich führte Otto Brahm stets nur indirekt aus dem Hintergrund Regie, während Cord Hachmann und Emil Lessing offiziell als Regisseure des Deutschen Theaters fungierten. Von beiden standen uns keine Schriftproben zur Verfügung. Aber auf den ersten 18 Seiten sind die ursprünglichen Bleistift-Eintragungen eines anderen Schreibers offenbar von Emil Ludwig mit Tinte überschrieben worden. Dieser Umstand und die Tatsache, daß Eduard von Winterstein hinter dem Namen Kainz und Paul Biensfeldt anstelle des im März 1899 verstorbenen Hermann Müller eingetragen sind, läßt darauf schließen, daß das im Theater vorhandene Regiebuch erst nach 1898 in den Besitz von Emil Ludwig gekommen ist. Er verließ Ende der Spielzeit 1898/1899 (ebenso wie Kainz und Biensfeldt) das Deutsche Theater und ging an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, wo auch Cord Hachmann als Oberregisseur engagiert wurde. Dort wurde aber "Die versunkene Glocke" nicht gespielt. Somit geht das Regiebuch eindeutig auf die Berliner Uraufführung des höchst erfolgreichen Stückes zurück. Es vermittelt dem Historiker ein sehr viel genaueres Bild der Inszenierung, als es jede zeitgenössische Rezension zu leisten vermag.

Herloßsohn, Carl
Brief 1843
Los 2056

Zuschlag
100€ (US$ 108)

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Herloßsohn, Carl, Leipziger Schriftsteller, Publizist und Lexikograph (1802-1849). Eigh. Brief m. U. "Herloßsohn" und Adresse. 1 S. Gr. 4to. Leipzig 23.V.1843.
An den ihm befreundeten Kreisjustizrat Dr. Straß in Berlin. Kündigt den Berlin-Besuch seines Freundes Moritz Gottlieb Saphir an, der als Humorist, Publizist, sehr umstrittener Kritiker, Lyriker und Rezitator im Berlin der 1820er Jahre durch seine Kämpfe mit Dramatikern und dem Königsstädtischen Theater stürmische Zeiten, Prozesse und Ausweisung erlebt hatte. "... Saphir, der sich Deiner herzlich erinnert und dem Du seiner Zeit in Berlin wohlwolltest, ist hier, hat mit großem Beifall Vorlesungen gegeben und will in diesen Tagen nach Berlin. Eins ängstigt ihn; er hat aus der Sonntags- und Bühnendichterzeit noch ein paar Arreste wegen Injurien abzusitzen und glaubt man würde ihm dort damit sofort auf den Hals rücken. Ich sagte ihm freilich, Injuriensachen seien seit Friedrich W. IV. Thronbesteigung amnestirt; er glaubt mir das nicht ... Die alte allbekannte Erscheinung wird gewiß jetzt bei Euch, nachdem über so Vieles das wohlthätige Gras der Zeit gewachsen ist, freundliche Theilnahme finden ...". Erkundigt sich dann nach "Fräulein Cerf", wohl einer Tochter von Friedrich Cerf, Mitbegründer und Direktor des Königsstädtischen Theaters. - Mit "Sonntags- und Bühnendichterzeit" meint Herloßsohn die Sängerin Henriette Sontag und Saphirs Pamphlet "Der getödtete und dennoch lebende M. G. Saphir, oder: Dreizehn Bühnendichter und ein Taschenspieler gegen einen einzelnen Redakteur" (Berlin 1828). Über Saphirs Berliner Kämpfe vgl. seine Briefe bei: Rainer Theobald, Alt-Wiener Zauber-, Spott- und Rühr-Spektakel, Berlin 2013, S. 52-63.

Lot 2057, Auction  111, Hoffmann von Fallersleben, Heinrich, Gedichtmanuskript

Hoffmann von Fallersleben, Heinrich
Gedichtmanuskript
Los 2057

Zuschlag
1.300€ (US$ 1,398)

Details

Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich, politischer Lyriker, Dichter beliebter Kinderlieder und des Deutschlandliedes, Germanist und Bibliothekar (1798-1874). Eigh. Gedichtmanuskript. 1 S. 4to. O. O. u. J.
"Willkommen, lieber Frühling!" 3 Strophen zu je 4 Zeilen: "Sei willkommen, lieber Frühling! / Sei gegrüßt viel tausendmal! / Lieber Frühling, bleib recht lange, / Lang' in unserm stillen Thal ...". - Das hübsche Gedicht erschien zuerst 1848. - Unten rechts auf dem Blatt in winziger Schrift der zeitgenöss. Vermerk: "Geschenk des Herrn E. Breslauer". - Leicht geknittert.

Hoffmann von Fallersleben, Heinrich
Brief 1844
Los 2058

Zuschlag
380€ (US$ 409)

Details

- Eigh. Brief m. U. "H. v. F." sowie Adresse und Siegel. 11/2 S. Gr. 8vo. Waltdorf "im Neißer Kreise" (Schlesien) 9.I.1844.
An die wohl sehr junge Emilie Milde über ein Gedicht für ihr neues Stammbuch. Der kinderfreundliche Ton Hoffmanns schlägt am Schluß in eine gewisse Bitterkeit um, wo er offenbar - vielleicht im Zusammenhang mit seinen freiheitlichen politischen Überzeugungen - an eigene leidvolle Erfahrungen denkt. "... Du hast ein Stammbuch Dir gewünscht, ich habe es Dir versprochen und sende es. Du hast Dir ein Lied von mir hineingewünscht, ich habe es Dir versprochen und eingeschrieben. Weißt Du noch, es war Marienwürmchens Klage. Das arme Würmchen! Der Sturm hatte ihm sein Haus zerstört, und der Jammer, den es darüber anstellte, bewegte auch Dein Herz. Ich kann Dir nicht sagen, wie mich das gerührt hat! Wenn das arme Würmchen das wüßte! ... Bewahre Dir dies schöne Gefühl für fremdes Leid, für fremden Schmerz! Denn solche Theilnahme ist Liebe und diese Liebe ist das reinste dauerndste Glück, was sich der Mensch hienieden bereiten kann. Das wirst auch Du erfahren, wenn Du einst in die Welt getreten bist, wenn die Tage kommen, von denen wir sagen, sie gefallen uns nicht, wenn uns andere für unsere Theilnahme, unsere Aufopferungen nur Leid und Schmerz bereiten, in unserm edelsten Thun und Treiben nur unlautere Absichten erblicken, unser Wesen verdächtigen, uns in ihrer Blindheit verdammen, ja uns verfolgen, als ob sie uns vernichten wollten - möge dann der Geist der Liebe Dich nie verlassen! ...". - Randschäden mit Transparentpapier unauffällig unterlegt; inhaltlich schöner Brief.

Hofmannsthal, Hugo von
Albumblatt 1895
Los 2059

Zuschlag
80€ (US$ 86)

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Hofmannsthal, Hugo von, österr. Dramatiker, Lyriker und Erzähler (1874-1929). Eigh. Namenszug mit Ort und Datum; auf einem Kartonblatt mit abgerundeten Ecken. Quer-8vo. Rodaun, August 1905.
Frühes Autogrammblatt. - An den Ecken Spuren ehemaliger Aufbewahrung in einem Steck-Album.

Lot 2061, Auction  111, Huch, Ricarda, Signiertes Gedichtmanuskript

Huch, Ricarda
Signiertes Gedichtmanuskript
Los 2061

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Huch, Ricarda, Schriftstellerin, Dichterin und Historikerin, 1892 als eine der ersten Frauen in der Schweiz promoviert (1864-1947). Eigh. Gedichtmanuskipt m. U. "Ricarda Huch". 11/2 S. Gr. 8vo. (Zürich um 1890?).
Unbetiteltes, wohl sehr frühes Liebesgedicht von 26 Zeilen, worin die Dichterin das Gesicht des Geliebten einem Buch gleichsetzt. "In das Feuer wünsch ich meine Bücher, / Alle Bücher samt dem Bücherschranke! / Nur ein einz'ges Buch möcht ich studiren, / Ein lebend'ges, ewig wechselvolles. / O du Räthselangesicht, geliebtes, / Grundriss aller meiner Wissenschaften ... Hätt ich nur das Buch noch, das ich meine, / Würd ich Doktor bald & bald Magister ... Doch Examinator ist die Liebe, / Und der Doktorhut ist voller Rosen". - 1892 wurde Ricarda Huch als eine der ersten Frauen in Zürich promoviert. - Die Verse sind - etwas abweichend - unter den "Gedichten an Richard" gedruckt, d. h. an ihren Schwager Richard Huch gerichtet, mit dem Ricarda später (1907-1911) in - letztlich unglücklicher - Ehe verbunden war. - Die Unterschrift hat sie nachträglich mit abweichender Tinte hinzugefügt. - Knickfalten.

Huelsenbeck, Richard
Eigenh. Postkarte m. U. "Dad".
Los 2062

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Huelsenbeck, Richard, Schriftsteller, Arzt und Gründer der Berliner Dada-Gruppe (1892-1974). Eigh. Postkarte m. U. "Dad". 1/2 S. Frankfurt am Main 14.VIII.1953.
Bildpostkarte mit der schindelgedeckten Lindenapotheke im Luftkurort Frankenau, die Huelsenbeck eigenhändig bezeichnet "Geburtshaus von Richard Huelsenbeck". Er schreibt an seinen Sohn Thomas Hulbeck in New York: "Dear Tom, this is the place I was born in. I saw it today. People know my name, they treated me nicely. I shall tell you all about it after my return. Tomorrow Zurich. Hope you and mother feel well. Love Dad". - Im Jahre 1936 war Huelsenbeck nach New York ins amerikanische Exil gegangen, wo er seinen Namen in "Charles R. Hulbeck" änderte und vor allem als Psychiater sein Geld verdiente.

Lot 2063, Auction  111, Jean Paul, Brief 1823

Jean Paul
Brief 1823
Los 2063

Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)

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"sich und Kleinigkeiten belächelnd"
Jean Paul (d. i. Jean Paul Friedrich Richter), Schriftsteller (1763-1825). Eigh. Brief m. U. "Jean Paul Fr. Richter" sowie Adresse und Siegelrest. 2 S. 8vo. Bayreuth 3.VI.1823.
An den enorm produktiven Schriftsteller Friedrich Laun (d. i. Fr. August Schulze) in Dresden, der dem Dichter eines seiner neuesten Bücher mit der Bitte um ein Urteil gesandt hatte. Dieser entschuldigt sich für die Verzögerung seines "per Einschluß" verschickten Dankes, "der blos auf eine briefliche Reisegesellschaft wartete. In Ihrem Buche sind viele komische Stellen und Stellungen, und auf dem ersten Bogen die meisten. Was ich aber mit meinem Wunsche komischer Darstellung meinte, war, daß Sie in jenes frühere Gebiet der Laune zurück kehrten, worin Sie zuerst auftraten, und wo der Autor (wie z. B. Anton Wall [d. i. Christian Leberecht Heyne] in seinen Vorreden u. [Laurence] Sterne in der Kastaniengeschichte) sich u. Kleinigkeiten spielend und belächelnd groß darstellt. Da die Laune, ungleich andern Kräften, gerade mit den Jahren wächst: so müßt' Ihnen, dächt' ich, die Wiedereroberung jenes launigen Gebiets recht leicht werden. - Übrigens wäre Ihren komischen Charakteren, so wie Hof[f]manns schauerlichen, mehr organische Festigkeit zu wünschen. - Nehmen Sie sich nur mehr Zeit als Papier, anstatt daß meisten jetzigen Schriftsteller es umkehren und leichter und schneller Bände, als ich Bogen füllen ...". - Auf der leeren 3. Seite eine Notiz des Empfängers: "Beantwortet am 25. Aug. 23 und dabei den Roman Die Lufschlösser gesendet und den neuen zugesagt." - Jean Pauls gute Ratschläge, die auf seinem eigenen Stil fußen, waren bei Laun an der richtigen Stelle: Allein im Jahr des vorliegenden Briefes erschienen 8 Romane und Erzählbände des Schnellschreibers Laun. - Schöner Brief, in dem der Dichter Vorbilder und Grundprinzipien des eigenen Schaffens verrät.

Jünger, Ernst
Postkarte 1948
Los 2064

Zuschlag
180€ (US$ 194)

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Jünger, Ernst, einer der meistdekorierten dt. Schriftsteller des 20. Jhdts (1895-1998). Eigh. Postkarte m. U. "Ernst Jünger". 1 S. Kirchhorst 8.III.1948.
Verabredung mit einem Vertreter des Hamburger "Strom-Verlags". "... Bleiben wir also beim 16. März. Bitte schreiben Sie mir, wann ich Sie erwarten kann ...". - Eine Zusammenarbeit mit dem Verlag kam wohl nicht zustande. - Auf grauem Nachkriegs-Papier.

Lot 2066, Auction  111, Kerner, Justinus, 4 Gedichtmanuskripte + 1 Brief

Kerner, Justinus
4 Gedichtmanuskripte + 1 Brief
Los 2066

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

Kerner, Justinus, Arzt und Dichter (1786-1862). 4 eigh. Gedicht-Manuskripte mit Namenszug "Justinus Kerner" über dem ersten sowie 1 eigh. Begleitbrief m. U. "J Kerner" und Adresse. Zus. 5 S. 4to. (Weinsberg) 26.IV.1851.
Sammlung von 4 eigenhändigen Gedichten, zum Abdruck im Cottaschen "Morgenblatt für gebildete Stände" bestimmt und begleitet von einem Brief an Kerners Freund, den Bibliothekar und langjährigen "Morgenblatt"-Redakteur Hermann Hauff (1800-1865) in Stuttgart. "Bester Hermann! ich sende dir hier Verse für's Morgenblatt. Kannst du sie gebrauchen, ist es mir lieb. Ich glaube du könntest sie in ein Blatt bringen. Die Gedichte sind ja sehr klein. Ich war kürzl. in Stuttgart; meine Frau traf deine liebe Tochter, aber ich konnte dich dießmal nicht aufsuchen, denn ich hatte unsäglich viele Gänge, meistens auch wegen Theobald [Justinus Kerners Sohn] ...". - Das erste Gedicht, mit der Gesamt-Überschrift "Verse von Justinus Kerner" setzt den schmerzlich-leidenschaftlichen Gedichtzyklus "An Sie im Alter" fort, enthält 5 vierzeilige Strophen und beginnt: "Wohl ward schon Manches mir genommen / Das ich gelockt vor's Augenlicht, / Doch Eines ist noch nicht gekommen / Und bete, daß diß komme nicht. - Diß ist, o Herz! vor mir Dein Sterben! / Wie könnt' mich halten noch die Welt? / Ich müßte wie ein Baum verderben / Dem man die Wurzel halb gefällt ...". - Das Gedicht nimmt die Motive und Bilder aus "An Sie im Alter" Nr. 4 und 5 wieder auf, das Augenlicht und den zerspaltenen Baum, und zeigt, wie die Gedanken um Verlust und Einsamkeit im Alter immer wieder das Gemüt des 65jährigen bewegen. - Das zweite, sehr viel bekanntere Gedicht ist überschrieben: "In das Album eines jungen Mädchens", besteht aus 3 vierzeiligen Strophen und beginnt: "Lass mit Augen die halb blind / Mich in dein Gedenkbuch schreiben: / Bitte Gott, mein liebes Kind! / Lange noch ein Kind zu bleiben. - Zähle dich noch lange nicht / zu den Fräulein und den Frauen, / Eine Frühlingsblüthe licht / Sey noch lange anzuschauen! ...". - Das dritte Gedicht, der Vierzeiler "Die Todesstrafe", lautet: "Die Todesstrafe habt ihr abgeschafft / Doch die Natur hält sie in alter Kraft. / Der Todt verbleibt und härter sterben müßen / Wir meistens als durch Köpfen und Erschießen." - Auch das letzte Gedicht, betitelt "Der Grundton der Natur", ist ein Vierzeiler und lautet: "Oft hör ich, geh ich einsam auf der Flur / Leis einen Ton unnennbar tiefer Klage, / Und wenn ich dann erstaunt, was tönt so? frage, / Lacht's laut: das ist der Grundton der Natur!" - Durch den Begleitbrief vereinigte, beachtliche Sammlung von Altersgedichten Kerners, die seine durch mancherlei Umstände wie den zunehmenden Verlust des Augenlichts in diesen Jahren öfter eingetretene depressive Grundstimmung spiegeln.

Kind, Friedrich
Brief an August Apel
Los 2070

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Kind, Friedrich, der Librettist von Webers "Freischütz", Dramatiker, Lyriker und Taschenbuch-Herausgeber, Mitglied des Dresdener Liederkreises (1768-1843). Eigh. Brief m. U. "J F Kind" sowie Adresse und Lacksiegel. 3 S. 4to. Dresden 21.III.1807.
An seinen "lieben Freund" August Apel (1771-1816), den er während seiner Ausbildung an der Thomasschule in Leipzig kennengelernt hatte. Kind und Apel (Verfasser der Erzählung "Der Freischütz") waren zunächst als Juristen tätig. Auch hier geht es um einen Rechtsstreit: "... Don Carlos sagt einmal: Ich habe sehr viel Unglück mit meinen Müttern; Alii legunt: Ich habe viel malheur gehabt mit meinen Mamas! ich möchte sagen: Ich habe sehr viel Unglük mit meinen Freunden! Kurz und gut - um auf die Sache zu kommen - ich kann für Dich bei einem h. Appellationsgericht nichts gewinnen; die von mir eingewandte Leuterung ist als theils unzuläßig, theils unerheblich rejicirt worden, und der Walthersche Bevollmächtigte, als Appellant, wird wahrscheinlich nun des ehesten die Remission auswirken ...". Es folgen längere juristische Ausführungen, die mit dem Seufzer enden: "Kann man bei jetzigen Zeiten wißen, wo und ob unser Client noch im Lande der Lebendigen ist? Ich habe Dich heute leider mit lauter Juridicio torquiren müssen, deren Du Dich doch eigentlich glücklicherweise entschlagen hast ...". - Kind legte 1814 sein Mandat nieder und widmete sich nur noch der Schriftstellerei. In der Zeit arbeitete er Apels "Freischütz" als Textbuch für Webers gleichnamige Oper um.

Kobell, Franz von
Gedicht mit angeschlossenem Brief
Los 2071

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Kobell, Franz Ritter von, bayerischer Mineraloge und Dichter, Professor an der Münchener Universität, zugleich fruchtbarer Mundartdichter (1803-1882). Eigh. Gedichtmanuskript mit angeschlossenem Brief, jeweils m. U. "Kobell". Zus. 2 S. Gr. 8vo. O. O. 20.V.1878.
"Am 25. Mai. (Die Zwanglosen)". 5 Strophen zu je 4 Zeilen und am Schluß ein zweizeiliges "Vivant sequentes!" Ein für die Münchener Künstlergesellschaft "Die Zwanglosen" bestimmtes Gedicht, mit einem auf Seite 3 angeschlossenen Brief an deren Mitglied Förster: "... Ich kann leider das Diner am Samstag nicht mitmachen, da mich mein mineralog. Practicum hier nothwendig macht, ich hoffe aber, die Gesellschaft bis 4 Uhr noch zu treffen. Als Champusmeister schicke ich beifolgende Verse und wenn Du willst, so theile sie in meinem Namen mit. Guten Morgen! Dein Kobell". - Das Gedicht endet: "... Drum trinkt und duldsam seyen Jene / Mit einem Toaste auch geehrt, / Die sich zum allgemeinen Besten / Als brave Sträflinge bewährt! - Vivant: Werthern, Haindl, Levi, Niethammer, Bezold ... et sequentes! Kobell". - Hübsches Zeugnis kultivierter Münchener Geselligkeit unter hochrangigen Persönlichkeiten.

Koeppen, Wolfgang
Brief 1964
Los 2072

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Koeppen, Wolfgang, Schriftsteller (1906-1996). Brief m. U. "Wolfgang Koeppen" und Umschlag. ½ S. 4to. München 19.X.1964.
An den Schriftsteller Simon Traston. „... Vielen Dank für Ihren Band ‚Tag, Nacht und Traum'. Ich beglückwünsche Sie, daß Sie nun bei Merlin gelandet sind. Aber was macht der mutige Petersen? Die Texte gestalteter, gearbeiteter Prosa habe ich wieder gern gelesen ...".

Lot 2073, Auction  111, Kraft, Werner, Signiertes Gedichtmanuskript

Kraft, Werner
Signiertes Gedichtmanuskript
Los 2073

Zuschlag
220€ (US$ 237)

Details

Kraft, Werner, aus Deutschland 1933 emigrierter Bibliothekar, Lyriker, Editor und Literaturhistoriker, mit Martin Buber und Else Lasker-Schüler befreundet, wichtiger Vertreter deutscher Literatur in Israel (1896-1991). Eigh. Gedichtmanuskript m. U. "Werner Kraft". 1 S. Auf gelblichem Papier. 4to. (Jerusalem ca 1957).
"Ad me ipsum". 18 Zeilen: "Durch ein halbes Jahrhundert / Hab' ich geschlafen, gewacht, / Mich wundert, / Daß so weit ich's gebracht - Und weiter zu bringen denke / Das Gedachte / Und die Arme verschränke / und löse, sachte. ...". - Die Handschrift war als Faksimile für den Band "Lyrische Handschrift unserer Zeit" (München 1958) vorgesehen, ist aber nicht mehr veröffentlicht worden. - Selten.

Lasker-Schüler, Else
4 Autographen
Los 2076

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

"ich bin ganz überträumend"
Lasker-Schüler, Else, Dichterin (1869-1945). 2 eigh. Briefe und 2 eigh. Postkarten mit den Unterschriftsformen "Else Lasker-Schüler" (mit kleiner Kometen-Zeichnung), "Jussuf", "Tino" und "T". Zus. 41/2 S. Die Briefe kl. bzw. schmal-8vo. Berlin-Halensee 1909-1910.
An ihren langjährigen Freund, den Rechtsanwalt Andreas Meyer, damals Student in Berlin; aus der Zeit ihrer ersten Bekanntschaft. "... ich las eben erst Ihren Brief ausführlich, da ich heute Morgen plötzlich fort mußte. Ich verreise Sonabend früh und wenn ich zurückkehre, sind Sie verreist. Heute Abend bin ich zu Hause dann wollen wir zueinander sprechen. (Was wollen Sie mir sagen?) [23.XII.1909] ... Heute Mittag stand ein Wetter am Himmel. Hast Du das gesehen? Ein Relief im schwarzen Marmorgewölk. Ich schlafe nun den ganzen Tag, alle Vorhänge sind Geschehnisse mit Flügeln. Schön waren die letzten Minuten vorgestern - ich habe für Dich ein Gedicht gedichtet. Wenn ich nur nicht alle bin. Gestern Abend schrieb ich noch über Paul Baum einen Essay - der erscheint schon Mittwoch. Auch ein herrliches Lied von Kanaitte kommt zu Dir ... I am pour David oder Jussuf oder boy von Jericho [28.II.1910] ... Lieber André! Raube für mich - ich bin längst schon Räuber - Du kennst mich gar nicht wieder. Kein David mehr, kein Sohn Jakobs mehr; nichts mehr von Canaitterpracht - Raube für mich ...". Erwähnt Fritz Kalischer [o. Datum]. "... Ich bin ganz zerstört, ich hatte die ganze Nacht so Angst. Wir haben sicher einen Götzen heraufbeschworen bei dem Tempelfest. Unser Zimmer ist zu eng und schmucklos für Feste. Alle Sterne sind beleidigt. O, und P... ist so gemein, er glaubt nicht an unsere Knabenfreundschaft darum sprach er gestern so gemein ... bist Du böse darüber, daß ich Dich gebrauche weil ich selbst keine Kraft mehr habe zu vagabundieren. Sei mir nicht böse für alle Missetaten, die ich getan habe und wenn Du mal Jemand nötig hast dann schreibe mir nur. Ich tue Dir jeden Gefallen. Ich bin nun ganz dahin wie ein Wind. Wie ein zerbrochener Götze lieg ich im Müll-Kasten. Ich freue mich, daß ich Dich vorher kennenlernte, dann haben wenigstens in letzter Stunde Kinderhände mit mir gespielt ... Ich habe gestern so viel gesprochen, ich glaube es war alles geträumt, immer lieg ich auf der Straße wie ein Mantel und die Kinder tanzen um mich und jauchzen. Ich bin ganz überträumend ... ich esse nur Träumereien und trinke die Luft. Die Nacht ist noch lange nicht vorbei ..." [o. Datum]. - Alle Teile etwas unfrisch und mit stärkeren Gebrauchsspuren.

Lewald, Fanny
Brief an Paul Taglioni
Los 2078

Zuschlag
180€ (US$ 194)

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Lewald-Stahr, Fanny, Schriftstellerin, verheiratet mit Adolf Stahr, führte in Berlin einen einflußreichen literar. Salon (1811-1889). Eigh. Brief m. U. "Fanny Lewald Stahr" und Adresse. 11/2 S. Gr. 8vo. (Berlin ca. 1866).
An Paul Taglioni (1808-1884, Bruder der Marie Taglioni), den Ballettmeister an der Berliner Kgl. Oper, der auf eine Visitenkarte des durchreisenden bedeutenden Sängers, Gesangspädagogen und Librettisten Salvatore Marchesi (1822-1908) nicht reagiert hatte. Sie versucht, die Verbindung herzustellen. "... Gesprächsweise erfuhr ich gestern von Herrn Marchesi, daß er bei Ihnen gewesen sei, eine Karte hinterlassen u. darauf gar kein Lebenszeichen von Ihnen erhalten habe, so daß ihm der Zweifel gekommen ist, ob man Ihnen die Karte ausgehändigt. Da Herr Marchesi Montag nach Amsterdam geht, wohin er Concert Engagements hat, so liegt es ja wohl in seinem u. auch in Ihrem Interesse, daß Sie Nachricht von seiner hiesigen Anwesenheit, er einen Bescheid erhält, ob Sie Aussicht haben, Ihr Unternehmen zu vollführen u. sein Talent dabei zu benützen ...". - Welches Unternehmen Taglionis gemeint ist, bleibt unklar - vielleicht eine königl. Gesangs- und Schauspielschule. Marchesi und seine Frau, die Mezzosopranistin Mathilde M., wirkten 1854-1861 und 1869-1881 als Professoren am Konservatorium in Wien. - Einrisse vom Öffnen der Versiegelung.

Lot 2079, Auction  111, Louys, Pierre, Brief 1909

Louys, Pierre
Brief 1909
Los 2079

Zuschlag
300€ (US$ 323)

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Louys, Pierre, französ. Schriftsteller, einer der Meister der erotischen Literatur Frankreichs, mit Mallarmé und Gide befreundet (1870-1925). Eigh. Brief m. U. „Pierre Louys" und Umschlag. 3 S. Gr. 8vo. (Paris) 1.VII.1909.
An den ihm befreundeten Notar Charles Dubois in Divonne-les-Bains; über einen schriftstellernden Sonderling um 1600, für dessen sehr seltene Werke sich Louys interssiert. "... Il y avait à Paris sous Henri IV, un personnage extraordinaire qui publia un jour le 1er volume de ses oeuvres complètes avec cette première phrase qui l'a rendu célèbre: 'Je ne sçay ny lire ny écrire ny n'y ay jamais apprins.' Il était né à Arbère, à 1/3 de lieue de Divonne, se nommait Bernard Bluet et se faisait appeler 'Bernard de Bluet d'Arbères, Comte de Permission, Chevalier des Ligues des XIII Cantons Suisses.' - Prévoyant que personne n'achèterait son livre, il le distribua lui-même dans les rues; puis il en publia un second, puis un troisième, et comme ses livres n'étaient guère que des plaquettes de quelques feuilles, il arriva au tome 143 de ses Oeuvres. Après quoi il mourut, âgé de 40 ans, en 1606. Je n'ai pas besoin de te dire que ces petits cahiers distribués dans Paris il y a plus de trois siècles sont presque tous allés aux vieux papiers. On n'en connait plus aujourd'hui que trois ou quatre collections, toutes incomplètes, même celles des bibliothèque les plus nationales. Par hasard j'en ai trouvé une il y a quelques années, et à cause de cela je m'intéresse à cet antique naturel de Divonne, comme bibliophile. Connais-tu, là bas, quelqu'un qui travaille à l'histoire de la région? Les archives municipales de la commune possèdent elles un document quelconque sur ce Bernard Bluet? Je ne te demande, bien entendu, aucune recherche personnelle ... mais peut être connais tu quelqu'un à qui tu puisses poser la question, simplement en causant. - Je ne te parle pas de ta santé. J'ai reçu de tes nouvelles hier, très content d'apprendre que ta seconde maison t'avait fait autant de bien que la première ...".

Mann, Thomas
Briefkarte 1905
Los 2081

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Mann, Thomas, Schriftsteller, Nobelpreisträger (1875-1955). Eigh. Brief-Karte m. U. "Thomas Mann". 11/2 S. Mit Wappenprägung ("Wilder Mann" und Schwan). Quer-8vo. München 23.IV.1905.
An einen Herrn. "... Haben Sie Dank für Ihr anmuthiges Gedicht mit der liebenswürdigen Widmung und für das fein empfundene Feuilleton. Sollten Sie Frl. Schwabe persönlich kennen, so bitte ich, sagen Sie ihr, daß ich es sehr bedaure, bei ihrer Anwesenheit in München nicht ihre Bekanntschaft gemacht zu haben ...". - Mit "Frl. Schwabe" ist wohl die Schriftstellerin und Verlegerin Toni Schwabe (1877-1951) gemeint. - Nicht bei Bürgin/Mayer.

Lot 2082, Auction  111, Mann, Thomas, Brief 1912

Mann, Thomas
Brief 1912
Los 2082

Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)

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"ein träumerisch-renitenter Schüler"
- Eigh. Brief m. U. "Thomas Mann". 31/2 S. Gr. 8vo. München 29.I.1912.
Umfangreicher und wichtiger Brief am Ernestine Münchheim, die für eine geplante Lesung moderner Autoren Biographisches von Thomas Mann und Empfehlungen zu seinen Werken erbeten hatte. Der Autor winkt ab, gibt aber doch viele wertvolle Informationen, auch zu seiner Laufbahn. "... Biographisches? Ach bitte, möglichst wenig Biographisches! Denn erstens: Was geht es die Leute an? Was geht sie der Rohstoff an? (Biographie ist Rohstoff). Und zweitens mein äußerer Lebensgang ist völlig nichtssagend ... Mein heimatliches Milieu findet man sehr genau in 'Buddenbrooks'. Ich war ein träumerisch-renitenter Schüler. Halbreif wurde ich nach München versetzt, wohin nach dem Tode meines Vaters Mutter und Geschwister übergesiedelt waren. Ich habe allerlei 'studiert', z. B. ein paar Semester lang kunst- und literarhistorische Kollegien gehört, verbrachte mit meinem Bruder zusammen ein Jahr in Rom und Umgegend, war, zurückgekehrt, eine Weile Mitredakteur des 'Simplicissimus' (eigentlich bloß Lektor) und arbeitete an dem Roman, der mir (nach dem literarischen Achtungserfolg des 'Kleinen Herrn Friedemann') den Ruhm brachte. Ich habe ihn gut kennen gelernt, den Ruhm, - seine Lächerlichkeit und seine Schönheit. Er ist immerhin ein Erlebnis und wohl eins, das ich nötig hatte und das zu mir gehörte. Seit 7 Jahren bin ich verheiratet, mit der Tochter eines hiesigen Universitätsprofessors, und Vater von 4 Kindern. Im Winter lebe ich in München, im Sommer auf meiner kleinen Besitzung in Tölz an der Isar. - Was braucht es mehr?
Den Vortragsstoff angehend, so ist er ja, da die beiden großen Sachen ausscheiden, ein wenig beschränkt. Von dem 'Tod' [in Venedig] würde ich unbedingt abraten. Er ist eine sehr frühe Arbeit, die ich ganz verleugne. 'Tristan' ist gut vorzulesen, aber, fürchte ich, zu lang, da der Abend nicht nur mir gilt. In Betracht käme ferner: 'Der Kleiderschrank' (wenn er nicht zu phantastisch ist, - ich kenne Ihr Publikum nicht), 'Die Hungernden' (aus 'Der kleine Herr Friedemann' 2. vermehrte Ausgabe in Fischers wohlfeiler Bibliothek) und das humoristische 'Eisenbahnunglück' (ebenda). Ferner giebt es eine kleine Novelle von mir, 'Ein Glück', doch nicht in Buchform sondern nur im Januarheft 1904 der 'Neuen Rundschau' erschienen und zum Vortrage gern gewählt, auch von Lina Lossen in Berlin ...". - Die hoch begabte Schauspielerin Lina Lossen war zu dieser Zeit am Berliner Lessing-Theater engagiert. - Nicht bei Bürgin-Mayer; möglicherweise unveröffentlicht.

Mann, Thomas
Brief 1920 an Paul Eltzbacher
Los 2083

Zuschlag
3.400€ (US$ 3,656)

Details

"ich bin mehr Abenteurer als 'Führer'"
- Eigh. Brief m. U. "Thomas Mann" und eigh. Umschlag. 4 S. Gr. 8vo. München 31.XII.1920.
Umfangreicher und bedeutender Brief an den Juristen Prof. Paul Eltzbacher in Berlin-Grunewald, dem er für ein Buchgeschenk zum Jahresende dankt. "... Ja, das Artikelchen in der Tante ["Tante Voss", Vossische Zeitung] war gräulig zugerichtet. Aber in Gottes Namen. Nach dem Falle R. Huch mögen Sie sich vorstellen, wie es zustande gekommen ist ...". Er sei erfreut, daß sein Buch "Gesang vom Kindchen. Eine Idylle" dem Adressaten bei einer Krankheit Trost gespendet habe. "... Das 'Kindchen' werde ich doch wohl unter der Hand verschwinden lassen, obgleich ein paar schöne Passagen darin sind. Aber der brave Bauschan [in "Herr und Hund"] , der übrigens unmittelbar nach dem Erscheinen seiner Epopöe Todes verblichen ist, möge bleiben und in die 'Ges. Werke' übergehen, die S. Fischer für den Augenblick vorbereitet, wo der neue Roman fertig sein wird, was denn doch wohl im Lauf des neuen Jahres sich einmal ereignen wird. Ein Vorläufer der 'Werke' wird ein Band 'Gesammelte Aufsätze' sein, den ich Ihnen hoffentlich im Frühjahr werde schicken können ...".
Berichtet dann über die in den letzten Monaten "recht leichtsinnig" übernommenen vielen Vortragsreisen sowie eine "amtliche" nach Berlin in Sachen Rechtschreibreform, und auch im neuen Jahr stünden Tourneen in der Schweiz und in Thüringen bevor. "... Es geschieht aber eigentlich nicht aus Leichtsinn und Lust am Eschappieren, sondern aus der Neigung, mir etwas zuzumuten und meine Elastizität zu erproben. - Unser Wirtschaftsleben ist freilich absolut verrückt, und wenn man der Logik unbedingt vertraute, so müßte man ein Schreckensende für unfehlbar sicher halten. Um die kapitalistische Weltordnung wäre es nicht schade, und der Bürger hätte für seine Renitenz alles Mögliche verdient. Aber dem Proletarier traue ich auch nicht und fürchte mich vor seiner Herrschaft und 'Kultur'. Sie rechnen, was die Vorbereitung der neuen Zeit betrifft, auch auf mich. Thäten sie es lieber nicht. Ich bin im Grunde mehr Abenteurer (so sonderbar das Wort hier klingen mag), als 'Führer' und weise diesen Titel immer angstvoll zurück, wenn er mir angeboten wird, zum Beispiel in Bonn, in der Universität. Meine ethische Verfassung ist besten Falles die eines gewissen idealistischen Individualismus ...". - In der Vossischen Zeitung, die Thomas Mann in diesem Jahr mehrmals belieferte, war zuletzt am 19. Dezember sein Aufsatz "Über Beethoven" erschienen. Bezüglich der Editionsprognosen seiner Werke war der Autor angesichts der heraufziehenden Inflation etwas zu optimistisch: Der nächste vollständige Roman bei Fischer erschien erst 1924 mit dem "Zauberberg", die "Gesammelten Werke" folgten somit erst 1925. Bereits 1922 kamen hingegen unter dem Titel "Rede und Antwort" die angekündigten "Gesammelten Abhandlungen und kleinen Aufsätze" heraus. - Bürgin/Mayer I, 20/132.

Mann, Thomas
Brief 1922 an Wolfgang Goetz
Los 2084

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Über die Goethe-Gesellschaft
- Eigh. Brief m. U. "Thomas Mann" und eigh. Umschlag. 2 S. Gr. 8vo. München 1.V.1922.
An den Schriftsteller und Publizisten Wolfgang Goetz, Regierungsrat bei der Filmprüftstelle in Berlin (1885-1955), der angefragt hatte, ob Thomas Mann geneigt sei, im Rahmen einer Reorganisation der Goethe-Gesellschaft eine Position in deren Vorstand anzunehmen. Mann zeigt sich geehrt, aber auch skeptisch: "... Es mag ein Vorurteil gewesen sein, und jedenfalls bitte ich, es mir nicht übel zu nehmen: bisher verbanden sich mit dem Begriff der G. G. für mich allenfalls Namen wie Sudermann und Fulda, - große Namen also, aber nicht eben sehr Goethe-nah; und dem entsprechend schien sich mir die von der Vereinigung repräsentierte Weltanschauung nicht über das Niveau eines gewissen mässigen Liberalismus, der monistischen Aufklärung, zu erheben. Es mag Unsinn sein, aber so war mein Eindruck, ich sage es offen. Wenn Wandel geschaffen werden und die Sache der G. G. fortan als die höchste und anspruchsvollste der Nation empfunden werden soll, als eine Anstalt, repräsentativ für den deutschen Geist, so werde ich es selbstverständlich als große, ja übergroße Ehre und Freude empfinden, ihrem Vorstand angehören zu dürfen, und ich zweifle nicht, daß die Träger der Namen, die Sie mir nennen, ebenso denken werden - ich verlasse mich sogar darauf ...". - Bürgin/Mayer I, 22/41.

Mann, Thomas
Brief-Karte 1934
Los 2085

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

- Eigh. Brief-Karte m. U. "Thomas Mann" und Umschlag. 2 S. Quer-8vo. Küsnacht (Schweiz) 19.II.1934.
An Marga Bauer in Berlin-Halensee, die in der Schweizer Zeitung "Burgdorfer Tagblatt" vom 2. Februar 1934 angesichts eines bevorstehenden Vortrags von Thomas Mann eine umfassende Würdigung des Autors veröffentlicht hatte. Er bedankt sich herzlich: "... Diese mit so kluger und zarter Hand gezogene Bilanz meines Lebens hat mir große Freude gemacht. Welche Wohltat ist es heute, daß deutsche Sprache und Kulturbetrachtung über die Reichsgrenzen hinausreichen! Wie notwenig, nicht nur im Sinne der europäischen Politik, sondern auch der deutschen Kultur für Gebiete wie Oesterreich und die Deutsch sprechende Schweiz - ich meine ihr Außensein und Außenbleiben! Ich würde das ganz allgemein sehr stark empfinden, auch wenn mein persönlicher Fall mich nicht noch besonders darin bekräftigte ...". - Marga Bauer war Assistentin des Berner Germanisten Samuel Singer gewesen und hatte schon 1927 eine literaturkritische Studie über Thomas Manns Werk veröffentlicht. - Beiliegend eine Kopie des Aufsatzes von Marga Bauer aus dem "Burgdorfer Tagblatt". - Bürgin/Mayer II, 34/44 (konnten den behandelten Aufsatz nicht ermitteln).

Lot 2086, Auction  111, Mann, Thomas, Brief Mai 1945 + Fotos

Mann, Thomas
Brief Mai 1945 + Fotos
Los 2086

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Thomas Mann". 13/4 S. Gr. 8vo. Pacific Palisades (Kalifornien) 4.V.1945.
An den Gelehrten (und Photographen) Franz Roehn, der sich Thomas Mann als Porträt-Photograph angeboten hatte. Dieser lehnt freundlich und mit ausführlicher Begründung ab. "... Seien Sie nicht böse und nicht allzu enttäuscht, weil ich Sie bitten muß, jetzt noch davon abzusehen. Es ist nicht nur wegen der Zeit, obgleich auch diese unter den Geschäften und Arbeiten anfängt knapp zu werden. Aber wir haben einen photographischen Freund und portraitistischen Betreuer des ganzen Hauses, den guten E. Gottlieb, der viele vortreffliche Aufnahmen von uns allen, Eltern, Kinden und Enkeln gemacht und uns immer mit Bildern und Albums wohl versehen hat. Auch für die bevorstehende Gelegenheit hat er Aufnahmen von mir gemacht, unleugbar sehr gute, die er natürlich öffentlich zu verwenden gedenkt; und ich meine (und die Meinen meinen es auch), daß es nicht loyal gegen ihn wäre, und daß er es bitter empfinden würde, wenn wir nun eine Konkurrenz zuließen. Es ist schon ein altes Treueverhältnis, wissen Sie ... Später können wir gewiß einmal auf Ihr freundliches Vorhaben zurückkommen ...". - Beiliegend ein Porträtfoto Thomas Manns (8,5 x 8,9 cm) und das zugehörige Negativ. - Nicht bei Bürgin/Mayer; möglicherweise unveröffentlicht.

Lot 2087, Auction  111, Mann, Thomas, Brief 1945 an H. Friedenthal

Mann, Thomas
Brief 1945 an H. Friedenthal
Los 2087

Zuschlag
2.400€ (US$ 2,581)

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"mein alter Missgönner A. Kerr"
- Eigh. Brief m. U. "Thomas Mann" und eigh. Umschlag. 13/4 S. Gr. 8vo. Pacific Palisades 30.VIII.1945.
An Richard Friedenthal in London, der von einer Diskussion anläßlich einer Feier zu Thomas Manns 70. Geburtstag berichtet hatte. Mann bedankt sich für die "interessanten Bemerkungen zu meiner Moses-Geschichte. Es ist ein kleines Lied von der menschlichen Gesittung, von ihrer heiligen Errichtung, endend mit einem Fluch auf ihre frechen Lästerer und Zerstörer - das ist alles. Dem Moses habe ich die Züge des Michelangelo gegeben - nicht die seines Moses, sondern seine eigenen, um die kolossale Bemühtheit des Mannes anzudeuten. Wenn er Mund und Bart mit der Hand (an breitem Gelenk) bedeckt, sieht er aus wie der Prophet Jeremiah in der Sistina. Es ist viel Spiel und Anspiel und auch Jux in der Geschichte, aber im Grunde war es mir ernst, und die Judenheit sollte sich nicht, wie das zu meinem Bedauern vorgekommen ist, durch meine Darstellung gekränkt fühlen, wenn ich auch hier vielleicht noch mehr als im 'Joseph' dazu neige, das Jüdische im Allgemein-Menschlichen aufgehen zu lassen ...". - Er begrüße im übrigen den Gedanken, die Geburtstagsfeier zu einer kritischen Diskussion zu nutzen: "... Da, wie ich irgendwo las, auch mein alter Missgönner A[lfred] Kerr sich an der Erörterung beteiligt hat, wird es an erfrischender Teufelei nicht gefehlt haben ...". - Nicht bei Bürgin/Mayer; möglicherweise unveröffentlicht.

Mann, Thomas
Brief Sept. 1950
Los 2088

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

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"ge-blacklisted, aber gefeiert"
- Eigh. Brief m. U. "Thomas Mann". 32/3 S. Gr. 8vo. Pacific Palisades 7.IX.1950.
An seinen Schweizer Freund Georges Motschan, der Überlegungen angestellt hatte, wie man dem Schweizer Historiker, Schriftsteller und Verleger Hans Mühlestein (1887-1969) am besten helfen könnte. "... Vielleicht haben Sie unterdessen von Bermann Rat empfangen, aber da er selbst in einem Strudel von Schwierigkeiten steckt und kaum weiss, wo ihm der Kopf steht, so bezweifle ich es. Wirklich ist hier guter Rat teuer, d. h. sehr verantwortungsvoll. Wir haben uns viel über Ihre Pläne, Mühlestein betreffend, unterhalten und sind schließlich zu folgendem Resultat gekommen.
Sicher ist Mühlestein ein bedeutender Mann und verdient Hilfe. Sie geschähe ihm am besten auf die Weise, dass ihm erlaubt wäre, sich ganz seinen wissenschaftlich- künstlerischen Aufgaben zu widmen und ihre Veröffentlichung und Verbreitung geschäftskundigen Leuten zu überlassen. Ihre eigene allgemeine geschäftliche Begabung in Ehren, aber den schlecht angeschriebenen Quo Vadis Verlag (Mühlesteins Selbstverlag) zu übernehmen oder selbst die vielen Schweizer Verlage, die es schwer genug haben und garkeine weitere Konkurrenz brauchen können, um einen neuen zu vermehren, kann man Ihnen nicht raten. Die Krise im Verlagswesen ist überall schwer, die Lage des Büchermarkts wenig ermutigend, und Ihre Gründung wäre ein Liebhaber- und Luxusunternehmen, in dem Sie aller Mutmaßung nach viel Geld verfeuern würden ... Nun gibt es aber in der Schweiz sicher heute mehr als einen kleinen Verlag, der ein gewisses backing von finanzkräftiger Seite wohl brauchen könnte. Das könnte von Ihnen kommen, unter der Bedingung einer bestimmten Einflussnahme Ihrerseits natürlich auf die Produktion, und diese Einflussnahme könnte sich unter anderem und vor allem auf eine würdige Publikation von Mühlesteins Werken beziehen ...
Sie sehen, wir haben uns, schrittweise und in Etappen (London, New York, Chicago) wieder nach Hause durchgekämpft ... Von New York aus statteten wir New Haven und der Yale Library einen Besuch ab, die eine erstaunliche Geburtstags-exhibition [zu Thomas Manns 75. Geburtstag] von Dokumenten meines Schriftsteller-Lebens zusammen gebracht und wirklich sehr sinnig und beziehungsvoll organisiert hat. Thornton Wilder, ein liebenswürdiger Mann, meinte entschieden, noch nie sei ein lebender Autor mit einer solchen Ausstellung geehrt worden. So lebt man hier ge-blacklisted, aber gefeiert und tut wohl gut, beides nicht zu ernst zu nehmen ...". - Mit "ge-blacklistet" meint er wohl seine Eintragung in eine Schwarze Liste der "Kommunismus-verdächtigen" und somit "anti-amerikanischen" Schriftsteller. - Die dritte Seite des umfangreichen Briefes durch nicht ausreichend getrocknete Tinte eines anderen Briefblattes leicht beeinträchtigt. - Bürgin/Mayer III, 50/350.

Mann, Thomas
Brief 1954
Los 2089

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

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"ein Mensch, der das Bild der Epoche trägt"
- Eigh. Brief m. U. "Thomas Mann". 11/2 S. Gr. 8vo. Kilchberg am Zürichsee 8.VII.1954.
An Emmi Wintermann in Davos, die als "eine glühende Thomas-Mann-Verehrerin" ausführlich an den Autor geschrieben und ihre Eindrücke und Gedanken bei der Lektüre des "Doktor Faustus" geschildert hatte. Es habe sie u. a. gestört, "daß Sie das deutsche Wesen in so viele Menschen aufspalten, anstatt die aufgezeigten Charakterzüge möglichst in einem einzigen Deutschen zu vereinigen, was ein viel echteres Bild ergäbe, und auch ein reizvolleres. Ist es nicht gerade das Typische am Deutschen, daß er alle diese Eigenschaften in einer einzigen Brust zu tragen vermag?" Thomas Mann antwortet u. a.: "... Das Schmerzensbuch ist meinem Herzen nahe geblieben, und darum bin ich erkenntlich für jede lebendige Anteilnahme daran, - die wohl schwerlich einfach in Lob und Preis bestehen kann. Man kann sich mit so einem Werk wohl herumschlagen. Aber ich glaube, es wird immer etwas von einer Leidener Flasche behalten, bei deren Berührung man einen kleinen elektrischen Schlag empfängt. Die Figur des Adrian aber sollte man nicht zu sehr als Allegorie für Deutschland nehmen. Er ist ein 'Held unserer Zeit', ein Mensch, der das Bild der Epoche trägt. Übrigens haben Sie recht: die Geschichte des kleinen Echo, das sind die poetischsten Blätter des Buches. Mit 25 Jahren konnte ich die Leiden des kleinen Verfallsprinzen Hanno Buddenbrook realistisch schildern. Aber eine Epiphanie, die Herniederkunft von etwas Überirdischem dichten, das konnte ich erst mit 70 ...". - Mit 3 kleinen Verwischungen. - Bürgin/Mayer IV, 54/219). - Beiliegend eine maschinenschriftliche, signierte Kopie des Briefes von Emmi Wintermann. - Ferner beiliegend ein masch. Brief (11/4 S. Gr. 8vo. Kilchberg 13.I.1956. Mit Umschlag) von Katia Mann an Emmi Wintermann, die ihr den vorliegenden Brief Thomas Manns für eine geplante Edition zur Kenntnis gebracht hatte. "... ich habe den Brief des Dahingegangenen, der mir in der Tat in seiner Knappheit besonderen Eindruck machte, mit Bewegung gelesen. Es werden natürlich sehr viele Briefe eingehen, und die Auswahl kann erst getroffen werden, wenn die Herausgeber einen Ueberblick über das gesamte Material haben und sich über den Umfang der Publikation im klaren sind. Das meiste geht wohl an den Verlag direkt und wird dann meinen Kindern und mir zur Begutachtung geschickt werden ...".

Mann, Golo
2 Briefe
Los 2090

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

- Mann, Golo, Sohn Thomas Manns, Historiker und Publizist (1909-1994). 2 Briefe m. U. "Golo Mann". Zus. 11/2 S. Gr. 8vo und kl. 4to. Kilchberg 17.XI.1961 bzw. Icking (Isartal) 3.IV.1980.
Jeweils an Redakteure kleiner Blätter: Bei dem Herausgeber einer Studentenzeitung verzichtet er auf Nachdruck-Honorar; einem anderen dankt er für einen Artikel über Thomas Mann ("Ich las ihn mit soviel Spass wie Uebereinstimmung").

Mann, Katia
Brief Jan. 1956
Los 2091

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

- Mann, Katia, geb. Pringsheim, Ehefrau und Managerin des Dichters (1883-1980). Eigh. Brief m. U. "Katia Mann" und Umschlag. 3/4 S. Gr. 8vo. Kilchberg am Zürichsee (4.VII.1956).
Handschriftlich an Emmi Wintermann. "... Es war ausserordentlich freundlich von Ihnen, dass Sie bei Ihrer Durchreise nach Davos so liebevoll meiner gedachten. Die schönen Nelken haben mich sehr erfreut ...". - Beiliegend ein masch. Billet m. U. "Katia Mann" an einen Herrn: "... anbei ein bescheidener Scherf, zu dem hoffentlich noch weitere kommen ..." (Kilchberg 20.III.1975).

Lot 2093, Auction  111, May, Karl, Manuskript 1903

May, Karl
Manuskript 1903
Los 2093

Zuschlag
2.600€ (US$ 2,796)

Details

May, Karl, Reise- und Abenteuerschriftsteller (1842-1912). Eigh. Manuskript. 31/2 S. auf 4 Bl. Gr. 8vo. Radebeul, Villa "Shatterhand", 25.II.1903.
Konzept eines Dankschreibens an die "lieben Gratulanten" zu seinem 61. Geburtstag. Der zunächst wie Prosa wirkende Text erweist sich bei genauerer Lektüre großenteils als Versdichtung in fünffüßigen Jamben: "'Der Reiseschriftsteller Karl May ist todt, ist moralisch todt, ist litterarisch todt, ist mausetodt! Hierüber giebt es keinen Zweifel! Er wird nie wieder auferstehen!' So habe kürzlich ein gewaltig kluges Blatt behauptet, wurde mir gesagt. Mit welchem Rechte und aus welchen Gründen? Ein christlicher Augurenknabe hat in dem ewgen Rom ein Wunderwerk vollbracht. Der Ruf der heilgen Käuze machte ihn besorgt um Deutschlands Seele. Er schlachtete sich selbst als Opferschaf, sah im Gedärm und in der Leber nach und sprach dann im Verenden jenes Wort, an dem nur Tiberschafe, nicht deutsche Männer sterben. Was für ein Blatt mag es gewesen sein, das anzunehmen wagt, daß so ein Schaf auch nur den kleinsten deutschen Geist vernichten könne?! ...". Jener ihm zugesprochene "Todt" trage vielmehr "die schmucke Uniform der deutschen Postbeamten und hat mir schon am Morgen gratulirt, indem er mir ein langes Leben wünschte. Es läutet fort und fort an meiner Thür, mir eine Fülle lieber Gaben bringend, die stündlich wächst, weil meine Leser wissen, daß heut Geburtstag ihres besten Freundes ist ... Wie stolz ich bin! Nicht etwa auf mich selbst, nein, sondern auf die Treuen, die in sich ihres Volkes Seele fühlen, für die ich schrieb und weiterschreiben werde ... Ob einundsechzig Jahre alt, ich fühle mich so jung, als ob ich eng verwandt mit jener Jugend sei, die sich am Ideal von Tag zu Tag erneuert und unserm Geiste Himmelsflügel leiht. Um dieser Ideale willen hat man mich todtgesagt ... Ich liefre meine Feder Keinem aus, der sie und mich zum Schweigen bringen möchte. Ich schreibe nicht an 'Mord- und Raubgeschichten', doch schreib ich allerdings von Mord und Raub, vom Mord und Raub an unsrer deutschen Seele. Man hat mein 'Ich' bisher noch nicht verstanden. Man glaubt, es 'schwatze' nur zu Unterhaltung. Doch über eine kleine, kurze Weile wird des 'Geschwätzes' Sinn begriffen werden ...". - Der Brief, der sich zusehends in Polemik verliert, fand sicherlich zumindest beim Verleger, vielleicht auch beim Autor selbst, letztlich keinen Beifall, so daß er fallengelassen wurde und zu Mays Lebzeiten ungedruckt blieb (heute in Band 81, "Abdahn Effendi", der Gesammelten Werke enthalten). Es erschien ein neues, sehr viel positiveres Rundschreiben mit demselben Datum, aber einem völlig anderen Text (siehe die folgende Nummer). - 2 Bl. mit Büroklammer-Rostspur; geringfügige Randschäden.

Lot 2094, Auction  111, May, Karl, Rundschreiben mit eigh. Zusätzen

May, Karl
Rundschreiben mit eigh. Zusätzen
Los 2094

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

- Eigh. Zusätze und zweimalige Unterschrift "May" auf einer gedruckten Danksagung an die Gratulanten zu seinem 61. Geburtstag. 4 S. Auf unbeschnittenem Maschinenbütten. Gr. 4to. Radebeul 25.II.1903.
Nachdem die zuerst geplante Danksagung (siehe die vorige Katalognummer) verworfen worden war, verschickte Karl May das vorliegende gedruckte Rundschreiben "An meine lieben Gratulanten" (21/2 S.), das sich noch intensiver an seine Leser wendet und ohne Polemik für sein Ideengut wirbt und wahrscheinlich nur in kleiner Auflage erschienen ist. Bemerkenswert ist, daß auch hier der größte Teil des Textes in gebundener Sprache vorliegt (fünffüßige Jamben, wie sie sich um diese Zeit auch in dem "Silberlöwen"-Roman finden), auch wenn dies im Druckbild nicht zu erkennen ist. Vielleicht hatte er ursprünglich vor, auch typographisch die Gedichtform zu kennzeichnen. Das Ganze wäre dann aber sehr viel umfangreicher, Herstellung und Versand teurer geworden. Neben weltanschaulichen Bekundungen betreibt May auch geschickt Werbung für seine nächsten Bücher: "... Ihr habt sie wohl verstanden, diese Seele, wenn sie aus meinen Büchern zu Euch sprach. Ihr werdet sie gewiß auch heut verstehen, obgleich sie Euch nur bittet: Habt Geduld! Es giebt noch viel, was ich zu sagen habe. Wir sind ja kürzlich erst von Basra aufgestiegen und wohnen in des Ustad 'hohem Hause'. Nun hab ich Euch zum Alabasterzelt zu führen, damit Ihr 'Geist' und 'Seele' kennen lernt. Auch wartet man 'Im Jenseits' noch auf Euch. Ist Marah Durimeh bei Euch vergessen? Sie hat Euch jenes Räthsel noch zu lösen, an dem so mancher scharfe Geist vergeblich sich versucht. Und dann der kühne Sprung zum 'fernen Westen', wo des Apatschen Testament im See begraben liegt. Wollt Ihr mir helfen, es herauszuholen? Ich weiss ja, dass mein Winnetou noch lebt; er lebt ... in Euren Herzen! ...". - Am Schluß, auf Seite 3, hat May dann wohl immer persönlich unterzeichnet, so auch hier mit "Dank und Gruß! May". Bei unserem Exemplar hat er jedoch auch auf der vierten Seite weitere eigenhändige Zeilen hinzugefügt: "Ihnen will ich doch noch eine Zeile extra schreiben. Ich danke Ihnen herzlich! Ich sende Ihnen noch einige Exemplare dieses Briefes. Bitte, theilen Sie sie an Ihre Freunde aus, damit man wenigstens einmal zu ahnen beginne, wie meine Bücher gelesen werden sollten! Ihr alter May". - Der gedruckte Text erschien in stark bearbeiteter Fassung erstmals in Band 49 ("Lichte Höhen", 1956) der Gesammelten Werke, die Originalfassung erst in Band 81 ("Abdahn Effendi"). - Die Querfalten eingerissen.

May, Karl
Brief 1893
Los 2095

Zuschlag
800€ (US$ 860)

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- Eigh. Brief m. U. "Dr. Karl May". 3 S. Gr. 8vo. Oberlössnitz-Dresden, Villa "Agnes", 26.I.1893.
An den deutsch-baltischen Gutsverwalter Jaskowiak auf Gut Rosen in Mitau (Kurland, heute Lettland), der u. a. Übersetzungsmöglichkeiten von Mays Werken ins Russische gefragt hatte. Der Autor antwortet ausführlich: "... Sie brauchen keinen 'Deutschen Hausschatz' zu kaufen, denn es erscheinen jetzt meine Werke, auch die, welche nicht im 'Hausschatz' standen, in Buchform bei F. E. Fehsenfeld, Freiburg in Baden ... Bis jetzt sind die ersten sechs Bände erschienen. Wenn Sie diese gelesen haben, werden Sie beurtheilen können, ob sie sich zur Ueberstzung in das Russische eignen. Es ist noch keines meiner Werke in diese Sprache übersetzt worden, und bin ich recht gern erbötig, mit Ihnen darüber in Unterhandlungen zu treten. Vielleicht haben Sie die Güte, mir mitzutheilen, wo und bei welchem Verlagsbuchhändler oder in welcher Zeitung Sie die Uebersetzung erscheinen lassen wollen. Das ist die Hauptsache ... Um doppelte Honorare zu erzielen, pflegt man solche Werke erst in einer großen Zeitung und dann in Buchform drucken zu lassen. Vielleicht ist es mir möglich, Ihrer gütigen Einladung Folge zu leisten und mich Ihnen persönlich vorzustellen, und werden wir dann gewiß einen Auerochsen schießen ...". - Auf der vierten Seite des Doppelblattes unter der Überschrift "Auf tausende von Anfragen" gedruckte Werbung für Mays Werkausgabe bei Fehsenfeld. - Interessant ist die Erwähnung der Auerochsenjagd am Schluß des Briefes. In der autobiographischen Humoreske "Freuden und Leiden eines Vielgelesenen" (1896) schreibt Karl May von einem Brief "aus dem Kaukasus, wohl wieder eine Einladung zur Auerochsenjagd". Dies hielt man für eine Erfindung Mays, doch wird es durch diesen Brief bestätigt, auch wenn es sich nicht um den Kaukasus, sondern um Kurland handelt. - Gebrauchsspuren; die durchgetrennte Querfalte mit Transparentpapier repariert.

Lot 2096, Auction  111, May, Karl, Brief (Billet) 1898 + Beilage

May, Karl
Brief (Billet) 1898 + Beilage
Los 2096

Zuschlag
750€ (US$ 806)

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- Eigh. Brief m. U. "Dr. Karl May". 2/3 S. Gr. 8vo. Radebeul 18.V.1898.
Kurzer Brief an einen "lieben, jungen Freund". "... Ich sage Ihnen Dank für Ihre Zeilen und sende Ihnen ein kleines Andenken aus Jerusalem ...". - Das Andenken besteht aus einem Kärtchen (10,5 x 6,7 cm) mit Aufdruck "Blumen von Jerusalem. Geruht auf dem hl. Grabe". Zwischen diesen Zeilen ein aus Trockenblumen hergestelltes Bildchen: ein von Blumen und Kräutern umgebenes Kreuz - eines der an Palästina-Reisende verkauften Andenken, wie sie auch als Zedernholz-Alben mit dem Titel "Blumen aus dem Heiligen Lande" vertrieben wurden. Rückseitig von Karl May eigenhändig beschriftet: "Kara Ben Nemsi Effendi Dr. Karl May". Der Autor suggeriert hier, daß der Ich-Erzähler aus "Durch die Wüste" identisch mit dem realen Karl May sei. - Das Andenken aus Jerusalem verschickte er auch bereits 1898, obwohl er erst 1899 auf seiner Orientreise erstmals Jerusalem besuchte. - Der Brief auf der letzten Seite mit dem Abdruck einer "Ergebensten Bitte" um Nachsicht, wenn der Autor wegen seiner vielen Reisen auf Zuschriften nicht immer sofort antworten könne. "... Und bei den innigen Geistes- und auch seelischen Beziehungen, in welche sich meine freundlichen Leserinnen und Leser zu mir gestellt haben, würde es mir sehr lieb sein, wenn ich recht oft durch Beilegung der Photographie für mein Leser-Album erfreut würde." - Kleine Einrisse an der Querfalte.

May, Karl
Ansichts-Postkarte April 1899 aus Ägypten
Los 2097

Zuschlag
550€ (US$ 591)

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- Eigh. Ansichts-Postkarte m. U. "Dr. Karl May" auf der Bildseite. 1/2 S. (Kairo, April 1899).
Von Mays Orient-Reise an den Studenten Walther Weber in Leipzig. "Die herzlichsten Grüße aus Egypten sendet Ihnen Ihr Dr. Karl May". Geschrieben neben dem kleinen Foto eines Dampfschiffes auf dem Suez-Kanal. - Walther Weber gehörte, ebenso wie Max Welte und Johannes März, ab ca. 1897 zum engeren Freundes- und Bekanntenkreis Karl Mays. Er stand auch noch lange nach Mays Tod in Verbindung zu dessen Witwe Klara May. - Ein sehr kleiner Eck-Abriss.

May, Karl
Ansichtskarte Mai 1899 aus Ägypten
Los 2098

Zuschlag
440€ (US$ 473)

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- Eigh. Ansichts-Postkarte m. U. "Dr. Karl May" auf der Bildseite. 1/2 S. (Kairo, Mai 1899).
An den Studenten Walther Weber in Leipzig. "Freundlichen Gruß aus Egypten! Dr. Karl May". - Geschrieben unter dem gedruckten Foto einer ägyptischen Tänzerin, im Halbkreis umgeben von zwei Musikern und drei sitzenden Frauen. - Weber gehörte ca. ab 1897 zum engeren Freundes- und Bekanntenkreis des Ehepaars May. - Die Adress-Seite etwas tintenfleckig.

May, Karl
Ansichtskarte 1899 aus Ceylon
Los 2099

Zuschlag
440€ (US$ 473)

Details

- Eigh. Ansichts-Postkarte m. U. "Ihr May" auf der Bildseite. (Colombo, Ceylon, Okt. 1899).
An den Studenten Walther Weber in Leipzig. "Gehe von hier nach Sumatra. Es gilt das Glück von 5 Menschen. Herzlichen Gruß! Habe großartiges Goldlager entdeckt. Ihr May". Geschrieben unter dem gedruckten Foto einer Tee-Plantage mit zahlreichen Pflückerinnen. - Weber gehörte ca. ab 1897 zum engeren Freundes- und Bekanntenkreis des Ehepaars May.

Lot 2100, Auction  111, Mérimée, Prosper, Brief an einen Buchdrucker

Mérimée, Prosper
Brief an einen Buchdrucker
Los 2100

Zuschlag
150€ (US$ 161)

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Mérimée, Prosper, franz. Schriftsteller und Übersetzer, lieferte mit der Erzählung "Carmen" die Vorlage für Bizets Oper (1803-1870). Eigh. Brief m. U. "P. Mérimée". 1 S. Gr. 8vo. Cannes 19.II. (1869).
An einen Buchdrucker, der ihm die Korrekturfahnen seiner Turgenjew-Übersetzung geschickt hatte. "... Je vous les enverrai demain, mais ce sont les corrections de M. Tourguenef qui sont les plus importantes. Il y a en outre quelques notes qu'il doit ajouter, si bien qu'il me paraît impossible de faire paraître la nouvelle avant le 15 Mars. J'ai prévenu Tourguenef qui attend vos épreuves. Son Adresse est à Weimar, Gd. Duché de Saxe Weimar, Hotel de Russie ...".

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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