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Lot 8122, Auction  109, Kantor, Maxim, Schwarzer Vogel

Kantor, Maxim
Schwarzer Vogel
Los 8122

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

Schwarzer Vogel
Öl auf Holz. 1989.
50 x 60 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Blau signiert "MAKCИM", verso auf Klebeetikett bezeichnet, datiert und betitelt.

In einem hochdynamischen Kontrast von Rot und Schwarz mit schillernden grünen Akzenten zeigt Kantor den flatternden Raben vor einer Backsteinmauer, die Farben sind pastos auf der Holzplatte modelliert. Ein Jahr zuvor entstand Kantors Gemälde "Two crows", in ähnlicher Dynamik dargestellt. Der russische Maler, Grafiker und Schriftsteller Maxim Kantor studierte 1975-1980 am Polytechnischen Institut in Moskau. 1983 gründete er die unabhängige Künstlergruppe "Krasny Dom" (Das rote Haus), die zahlreiche inoffizielle Ausstellungen, häufig Ein-Tages-Ausstellungen, veranstaltete. Seine ersten internationalen Ausstellungen fanden 1987 u.a. in der Berliner Galerie Eva Poll statt. Internationale Bekanntheit erlangte er mit seiner Teilnahme an der Biennale in Venedig 1997.

Lot 8123, Auction  109, Kaus, Max, Sinnende Frau

Kaus, Max
Sinnende Frau
Los 8123

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

Details

"Sinnende Frau"
Öl auf Sperrholz. Um 1942.
50,5 x 40,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Grau signiert "MKAUS", verso mit Pinsel in Schwarz nochmals signiert "MKAUS", betitelt und bezeichnet "1 X gewa."(chst).
Nicht bei Schmitt-Wischmann/Kaus.

In einer Folge von über vierzig Aquarellen, zahlreichen Zeichnungen und zwei bisher bekannten Ölgemälden verarbeitete Max Kaus die Krankheit und das Sterben seiner Frau Gertrud, genannt Turu. Mit unserem Gemälde "Sinnende Frau" bereichert nun ein weiteres Ölbild diese Werkgruppe. Bereits 1948 wurde im Berliner Haus am Waldsee unter dem Titel "Schmerzliches Bildnis" eine Auswahl dieser Arbeiten gezeigt, eine Ausstellung, die damals bereits sowohl Betroffenheit als auch Unverständnis, aber auch begeisterte Zustimmung auslöste und auf die Betrachter stark polarisierend wirkte. Heute befindet sich der sogenannte Turu-Zyklus im Berliner Brücke-Museum. Das Gemälde "Sinnende Frau" von 1942 basiert wohl auf einer Graphitskizze aus demselben Jahr, "Kopf en face, in beide Hände gestützt" (Max Kaus, Turu, Krankheit und Tod. Ein Zyklus von 1942 bis 1944, Ausst.-Kat. Brücke Museum Berlin 1981, Kat.-Nr. 1, mit Abb.). Mit breitem Pinsel oder Spachtel sind die pastosen, körnigen Farben in fein abgestufter Tonalität aufgetragen. Turus Hände formen einen engen Rahmen um das Gesicht und lassen es zwischen ihren Vertikalen noch schmaler erscheinen. Das runde Bild rechts über dem Kopf, das sonst nirgends im Turu-Zyklus oder in den Gemälden erscheint, wirkt wie eine Erinnerung an glücklichere Zeiten. Kaus' malerische Konzentration liegt vor allem auf der differenzierten Gestaltung des Antlitzes mit den dunklen, tief liegenden Augen. "Die Kraft dieses Bildes offenbart sich in der Unmöglichkeit, der fragenden, vom Tod gezeichneten Frau auszuweichen. Der nahende Tod thematisiert den Lebenssinn, die Begrenztheit des menschlichen Daseins fordert den Menschen zur eigenen Überprüfung auf." (Ursula Schmitt-Wischmann, Max Kaus, Werkverzeichnis der Gemälde, Berlin 1990, S. 15f.). Indem er es mit gnadenloser Eindringlichkeit malerisch gestaltet, versucht Kaus das Geschehen, die Angst und den Schmerz zu verarbeiten und sich den existenziellen Herausforderungen zu stellen.
Wir danken Frau Sigrid Kaus für Ihre freundlichen Auskünfte.

Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland

Lot 8126, Auction  109, Klee, Paul, Riesenblattlaus

Klee, Paul
Riesenblattlaus
Los 8126 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.440€ (US$ 8,000)

Details

Riesenblattlaus
Lithographie auf Bütten. 1920.
13,9 x 6 cm (43,7 x 30,9 cm).
Signiert "Klee". Auflage 30 num. Ex.
Kornfeld 77 II A (von B).

Ohne rückseitigen Text und mit der Numerierung. Das durch die spätere Auflage in Kurt Pfister, Deutsche Graphiker der Gegenwart, Leipzig, 1920 zu großer Popularität gelangte Blatt hier in einem der extrem seltenen signierten Vorzugsdrucke auf breitrandigem Papier. Ganz ausgezeichneter, filigraner Druck mit vollem Rand.

Provenienz: Stuttgarter Kunstkabinett, 35. Auktion, 23.-24. Mai 1960, Kat. Nr. 1054

Lot 8128, Auction  109, Kohlhoff, Wilhelm, Windstoß

Kohlhoff, Wilhelm
Windstoß
Los 8128

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

"Windstoß"
Öl auf Sperrholz. Um 1930.
37,5 x 45,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Kohlhoff", verso mit Pinsel in Rot betitelt.
Nicht bei Keßling.

Ein aufkommender starker Windstoß lässt die feine Gesellschaft ihre Kleider und Hüte rasch festhalten. Auffallend ist der Kontrast der vornehmen Herrschaften zu der kargen Häuserlandschaft dahinter. Wilhelm Kohlhoff, dessen Werk von den Nationalsozialisten diffamiert wurde, gehört zu der Verschollenen Generation. 1918 hatte er gemeinsam mit Heckendorf, Krauskopf und Deierling eine Kunstschule gegründet. Kohlhoffs herausragende Schaffensphase fällt in die Jahre zwischen 1920-1930. "Die Städteansichten in Öl und Aquarell, die er 1928 bis 1931 während seines Aufenthaltes in Paris im Auftrag der Victoria-Versicherung malte, gehören mit zu den Höhepunkten in seinem Oeuvre... Die Überzeugungskraft, die jene Bilder ausstrahlen, beruht darauf, daß in ihnen auch heute noch die übermäßige Empfindung und Daseinsfreude zu spüren sind, unter denen sie Kohlhoff gemalt hat." (Susanne Keßling, Wilhelm Kohlhoff. Ausgewählte Werke aus öffentlichem und privaten Besitz, Schweinfurt 1993, S. 34).

Lot 8129, Auction  109, Kollwitz, Käthe, Not

Kollwitz, Käthe
Not
Los 8129

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Not
Lithographie auf China, aufgewalzt auf Kupferdruckpapier. 1897.
15,4 x 15 cm (42,2 x 33 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz".
Knesebeck 33 A III a (von B).

Blatt 1 des Zyklus "Ein Weberaufstand". Frühdruck, entstanden nach 1903, jedoch vor der numerierten Auflage bei Richter von 1918. Brillanter Druck mit breitem Rand.

Lot 8130, Auction  109, Kollwitz, Käthe, Die Carmagnole

Kollwitz, Käthe
Die Carmagnole
Los 8130

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.704€ (US$ 6,133)

Details

Die Carmagnole
Strichätzung, Kaltnadel, Aquatinta und Schmirgel auf Kupferdruckpapier. 1901.
58,2 x 40,5 cm (67 x 46,2 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz", sowie vom Drucker Otto Felsing signiert.
Knesebeck 51 V wohl c (von IX).

Brillanter, außergewöhnlich reicher Frühdruck in Schwarz, vor allen Auflagen, mit breitem Rand. Nach Knesebecks Klassifizierung am ehesten Zustand V c zuzuordnen, dort aber Braun als Druckfarbe angegeben.
Bereits zu Lebzeiten der Künstlerin ein bei den Sammlern sehr begehrtes Blatt. Am 6. November 1922 schrieb Käthe Kollwitz in ihr Tagebuch: "Herr Böttger vom Verlag Emil Richter teilte mir heute mit, daß bei einer Auktion die 'Carmagnole' auf 90.000 Mark hochgetrieben ist. So werden meine Blätter Spekulationsobjekt." (Käthe Kollwitz: Die Tagebücher, Berlin 1999, S. 541). Der Titel der Arbeit bezieht sich auf ein Sturmlied der Französischen Revolution, das bei der Einnahme der Stadt Carmagnole in Piemont entstand. Der Refrain des Lieds lautet: "Dansons la Carmagnole, Vive le son du canon."

Lot 8132, Auction  109, Kollwitz, Käthe, Inspiration

Kollwitz, Käthe
Inspiration
Los 8132 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Inspiration
Radierung und Vernis mou auf Kupferdruckpapier. 1904/05.
56,2 x 29,1 cm (72 x 55,2 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz".
Knesebeck 86 VII c (von Xb) .

Vor der numerierten Auflage bei Emil Richter von 1918, Dresden und vor der Schrift. Prachtvoller, herrlich gratiger Druck mit delikatem Plattenton und mit breitem Rand.

Lot 8133, Auction  109, Kollwitz, Käthe, Plakat gegen den Paragraphen 218

Kollwitz, Käthe
Plakat gegen den Paragraphen 218
Los 8133

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Plakat gegen den Paragraphen 218
Kreidelithographie auf dünnem, braunem Affichenpapier. 1923.
40,6 x 21,8 cm (47,5 x 35,3 cm).
Knesebeck 198 I (von II).

Einer von etwa 12 Drucken vor der Schrift und damit vor der Verwendung als Plakat. Prachtvoller Druck mit Rand. Selten.

Lot 8134, Auction  109, Kollwitz, Käthe, Selbstbildnis

Kollwitz, Käthe
Selbstbildnis
Los 8134

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

"Selbstbildnis"
Lithographie auf weichem Velin. 1924.
29 x 22,5 cm (50 x 37 cm).
Signiert "Käthe Kollwitz", datiert und betitelt.
Knesebeck 209 wohl e.

"Wohl das schönste der Selbstbildnisse" (Klipstein). Wohl aus den Auflagen bei von der Becke seit 1931. Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

Lot 8135, Auction  109, Kretzschmar, Bernhard, Auktion

Kretzschmar, Bernhard
Auktion
Los 8135

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.054€ (US$ 1,133)

Details

Auktion
Radierung auf festem Velin. 1921.
34,7 x 39,5 cm (46,5 x 55,7 cm).
Signiert "Bernh. Kretzschmar".
Schmidt R 80 b.

Das vielfigurige Blatt zeugt von der Erzählfreude Kretzschmars in seinen Radierungen um 1921. Mit dem Trockenstempel der Ganymed-Presse der Marées-Gesellschaft unten rechts. Tiefschwarzer, gratiger Druck mit feinem Plattenton, mit breitem Rand.

Lot 8137, Auction  109, Kuhfuss, Paul, Pirano

Kuhfuss, Paul
Pirano
Los 8137

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Pirano
Öl auf Sperrholz. 1929.
76 x 90 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Kuhfuss" und datiert, verso mit Adressangabe, dort abweichend datiert "1933".
Nicht bei Hellwich/Röske.

Bedeutende frühe Arbeit Kuhfuss', vergleichbar mit dem Ölgemälde "Pirano" von 1929 (Hellwich/Röske 29/12), das in seiner Komposition und dem Bildausschnitt nahezu dem vorliegenden Werk entspricht, im Mittelgrund zentral in der Straßenkurve am Tartiniplatz jedoch zusätzlich mit zwei dahinjagenden Kutschen belebt ist. Der lockere Duktus und das helle, harmonische Kolorit entsprechen der heiteren, freundlichen Szenerie. Der überzeugend gestaffelte Bildaufbau lenkt den Blick des Betrachters von den roten Ziegeldächern im Vordergrund über den locker belebten Stadtkern hinaus auf die blaue Wasserfläche der Bucht von Pirano. Die Komposition zeigt eine Rhythmik, die für Kuhfuss' nachexpressionistische Gemälde der 1920er Jahre kennzeichnend ist. Pirano ist eine Stadt im äußersten Südwesten Sloweniens, direkt an der Adriaküste der Slowenischen Riviera. Mit ihrer malerischen Lage und der venezianischen Architektur ihrer Altstadt reizte sie Kuhfuss so sehr, dass gleich zwei Gemälde der malerischen Bucht entstanden.
Verso handschriftlich mit der Künstleradresse "Paul Kuhfuss, Berlin-Pankow, Amalien-Park 7, D. 8. Pankow 2046".

Provenienz: Buch- und Kunsthandlung Camilla Speth, Berlin, mit deren Klebeetikett verso
Privatbesitz Berlin

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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