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Lot 8078, Auction  109, Grosz, George, "Gute Zeit" (Selbstportrait mit Raubvogel und Ratte)

Grosz, George
"Gute Zeit" (Selbstportrait mit Raubvogel und Ratte)
Los 8078

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
14.880€ (US$ 16,000)

Details

"Gute Zeit" (Selbstportrait mit Raubvogel und Ratte)
Feder in Schwarz, Aquarell und Deckweiß auf MBM-Bütten. 1940.
63,5 x 48 cm.
Unten links mit dem Signaturstempel, verso unten links mit Bleistift betitelt, numeriert "297" sowie mit der gestempelten Nachlassnummer "4 13 8".

Grosz erhielt 1932 einen Lehrauftrag als Gastdozent an der Kunstschule der Art Students League in New York. Nach einer kurzen Rückkehr nach Deutschland siedelte er 1933 mit seiner Familie endgültig nach New York über. Dort eröffnete er eine Kunstschule mit Maurice Stern und unterrichtete dort sowie in der Art Students League in den folgenden Jahren. Ingesamt verbrachte er eine lange Schaffenszeit von 1932 bis 1959 in den USA.
Unser charaktervolles Selbstportrait entstand während seiner Emigrationszeit. Während Grosz sich selbst seelenruhig an seinem mit Malutensilien überladenen Tisch zeichnet, spielt sich um ihn herum eine apokalyptische Vision ab: Oben rechts hält ein Raubvogel mit ausgebreiteten Schwingen eine Ratte im Schnabel, am unteren Bildrand windet sich eine Schlange und es kreucht und fleucht allerlei Käfergetier im Bild herum. Dramatisch und grausam inszeniert Grosz diese Szenerie um ihn, den abgeklärten Realisten, herum. Sicherlich möchte er hiermit auf die grausamen Zustände im Hitler-Deutschland anspielen und schließt somit an seine gesellschaftskritisch-satirischen Werke der 1910er und 1920er Jahre an.

Lot 8080, Auction  109, Grosz, George, Bahndamm

Grosz, George
Bahndamm
Los 8080

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

Bahndamm
Umdrucklithographie auf Ingres ICA France-Bütten. 1912.
17,1 x 26,6 cm (32,1 x 48 cm).
Signiert "Grosz". Auflage 12 Ex.
Dückers E 4.

Grosz hat das Blatt wohl später signiert. Rückseitig mit dem Nachlaßstempel und der Numerierung "7 202 10". Prachtvoller, lebendiger Druck mit breitem Rand, unten mit dem Schöpfrand. Extrem selten.

Lot 8081, Auction  109, Grossberg, Carl, Fränkisches Dorf

Grossberg, Carl
Fränkisches Dorf
Los 8081

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Fränkisches Dorf
Aquarell auf Japan. 1923.
32 x 27,3 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz schwer leserlich signiert (?) und datiert.

Anfang 1919 setzt Carl Grossberg sein Studium fort, zunächst als Schüler Walther Klemms an der Hochschule für Bildende Künste in Weimar, von Mitte 1919 bis 1921 dann als Schüler Lyonel Feiningers am Bauhaus. Dort beschäftigt er sich u. a. mit Malerei, Dekorationskunst und Raumkunst, bevor er 1921 zu Studienzwecken nach Würzburg zieht. Im malerischen Werk Grossbergs überwiegen Anfang der 1920er Jahre noch Stadtansichten, für deren künstlerischen Ausdruck wohl Lyonel Feininger ausschlaggebend gewesen sein dürfte. Die bauklotzähnlichen Gebilde sind in bunt-schillernder Farbigkeit dargestellt und zeigen noch wenig Interesse an jenem Präzisions- und Detailreichtum, der für den späteren Grossberg kennzeichnend sein wird.

Provenienz: Galerie Nierendorf, Berlin

Lot 8082, Auction  109, Haase, Volkmar, Sich befreiende Woge

Haase, Volkmar
Sich befreiende Woge
Los 8082

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Sich befreiende Woge
Eisen, geschmiedet, auf Steinsockel montiert. 1990.
63,4 x 43,5 x 15 cm.
Unter der gereihten Wogenform mit dem Signaturstempel "HAASE".

Im Berliner Raum finden sich von dem Bildhauer Volkmar Haase zahlreiche Plastiken auf öffentlichen Plätzen. Der Künstler hatte zunächst Malerei an der Hochschule der Künste studiert und war 1958 Meisterschüler von Max Kaus. Doch begeisterte ihn der Vorkurs bei dem Bildhauer Hans Uhlmann so sehr, dass er in den 1960er Jahren Skulpturen aus Eisen und Edelstahl schuf. "Wenn man die Arbeiten von 1960 bis heute betrachtet, dann wird ersichtlich, dass fast alle Skulpturen auf einem 'Nullpunkt', so möchte ich ihn nennen, ruhen, d.h., dass die Skulpturen, die von einem 'Nullpunkt' ausgehen und sich nach oben entfalten und in den Raum schwingen," sagte Volkmar Haase. "Der in vielen Skulpturen wiederkehrende Gegensatz zwischen der in sich ruhenden Form und ihrer tänzerischen Schwerelosigkeit - verursacht dadurch, dass die Skulpturen auf einem Punkt stehen und mit ihrem ganzen Gewicht darauf zulaufen - ist ein Thema das Volkmar Haase ein Leben lang unbewusst beschäftigte." (zit. nach: volkmarhaase.de/Über-die-Form).

Provenienz: Direkt beim Künstler erworben
Privatbesitz Berlin

Lot 8084, Auction  109, Hahn, Bernd, Rotes Feld

Hahn, Bernd
Rotes Feld
Los 8084

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Rotes Feld
Öl auf Leinwand. 1991.
110 x 80,5 cm.
Verso mit Kreide in Schwarz signiert "B. Hahn" und datiert.

Intensive Farbfeld-Komposition im strengen Kontrast zwischen Schwarz und Rot, klar gegliedert und mit energischem Duktus gestaltet. Souverän umrandet Hahn das gewaltige Rot mit einem schwarzen Rahmen, dem er ein ganz feines helles Rändchen zur Außenkante hin lässt. Hahn studierte ab 1975 Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Weil er sich dem offiziell geforderten ästhetischen Kanon verweigerte, verließ er 1979 die Akademie.

Lot 8085, Auction  109, Hamaguchi, Yozo, Black Cherries / Cerises Noires

Hamaguchi, Yozo
Black Cherries / Cerises Noires
Los 8085

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Black Cherries / Cerises Noires
Mezzotinto auf BFK Rives-Velin. 1956.
29,4 x 34,4 cm (50,2 x 53,5 cm).
Signiert "hamaguchi". Auflage 50 num. Ex.
Chuokoron Bijutsu Shuppan 53-1.

Prachtvoller, tiefschwarzer Druck mit dem vollen Rand, links und unten mit dem Schöpfrand.

Lot 8087, Auction  109, Heckendorf, Franz, Stadt im Gebirge

Heckendorf, Franz
Stadt im Gebirge
Los 8087

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.160€ (US$ 12,000)

Details

Stadt im Gebirge
Öl auf Leinwand. 1919.
80 x 100 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "F. Heckendorf" und datiert.

In furioser, kraftvoller Farbigkeit schildert Heckendorf die Natursituation über einem beschaulichen Bergdorf. Weil der Künstler während des Ersten Weltkrieges erst in Mazedonien und anschließend in Konstantinopel stationiert war, könnte es sich um eine der wilden serbischen, mazedonischen oder türkischen Gebirgslandschaften handeln, die er als Flieger zu Gesicht bekam und von denen er sprach als "jenem Wunderlande, von dessen unerhörter Lichtfülle und märchenhaftem Farbenreichtum meine Phantasie schon längst geträumt hatte" (Winfried Meyer, in: Franz Heckendorf, Galerie Mutter Fourage, Berlin 2015, S. 15). Die frühe, in ihrem unbefangenen, dynamischen Duktus und Kolorit sehr lebendige und frische Arbeit intensiviert den Natureindruck durch das unvermittelte Nebeneinandersetzen von kräftigen, leuchtenden Lokalfarben und harten Konturen. Die stimmungsvolle Gebirgsszenerie beeindruckt mit den sensibel und atmosphärisch dicht gestaffelten Bildgründen, die der Maler von seinem typischen, leicht erhöhten Standpunkt aus schildert. "Stets hat Heckendorf die Motive wie von einer nicht vorhandenen Anhöhe herab geschildert. Er musste sich erheben, um einen möglichst großen Überblick zu haben und aus dieser Sicht das Ganze im Bilde zusammenzubinden. Für viele seiner Landschaften könnte man zutreffend sagen: 'Wie ein Vogel flog er drüber hin'." (Horst Beyer, in: Franz Heckendorf, Galerie Michael Haas, Berlin 1984).
Franz Heckendorf wurde 1888 in Berlin geboren, wo er später am Kunstgewerbemuseum und der Akademie der Bildenden Künste studierte. Während seine frühen Arbeiten vorwiegend dem Impressionismus verpflichtet waren, entwickelte er später, beeinflusst von Expressionisten wie Ernst Ludwig Kirchner und Erich Heckel, seinen eigenen Stil.

Provenienz: Georg Biermann, Dresden (Herausgeber des "Cicerone, Halbmonatsschrift für Künstler, Kunstfreunde und Sammler")
Privatbesitz Berlin

Lot 8089, Auction  109, Heckel, Erich, Selbstbildnis/Bildnis E. H.

Heckel, Erich
Selbstbildnis/Bildnis E. H.
Los 8089

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

Selbstbildnis/Bildnis E. H.
Holzschnitt auf Similijapan. 1917.
36,7 x 29,4 cm (54,8 x 47 cm).
Signiert "Erich Heckel" und datiert.
Dube 306.

Wohl das bedeutendste Selbstporträt aus der Soldatenzeit, 1917 in Flandern entstanden. Prachtvoller, tiefschwarzer Druck mit breitem Rand. Selten.

Lot 8090, Auction  109, Heckel, Erich, Männliches Bildnis (Selbstbildnis)

Heckel, Erich
Männliches Bildnis (Selbstbildnis)
Los 8090

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.828€ (US$ 6,267)

Details

Männliches Bildnis (Selbstbildnis)
Lithographie auf Velin. 1919.
38,2 x 32,2 cm (60 x 47 cm).
Signiert "Erich Heckel" und datiert.
Dube L 257 a II (von b II).

Die Fehlstellen im Stein oben links und unten rechts ausgefüllt. Bislang sind im Nachlass Erich Heckels nur 14 handgedruckte Exemplare registriert, alle mit unterschiedlich intensiver Druckfarbe. Prachtvoller Druck mit breitem Rand.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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