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Lot 8030, Auction  109, Brodwolf, Jürgen, Stehende und zwei Sitzende

Brodwolf, Jürgen
Stehende und zwei Sitzende
Los 8030

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Stehende und zwei Sitzende
Objektbild. Mischtechnik auf Nessel mit montierten Tubenfiguren, in Plexiglaskasten.
56 x 46 x 6 cm.
Oben rechts mit Bleistift signiert "Brodwolf" und datiert, verso auf dem Kasten auf Klebeetikett bezeichnet und mit der Nummer "7" bzw. "K 1902".

Zum charakteristischen Erkennungsmerkmal des gelernten Zeichners und Lithographen wird seit 1959 die Tubenfigur, entstanden aus ausgedrückten, eigentümlich verformten Farbtuben, als Urbild seiner "inneren Figur". Ab 1975 setzt er sie in seinen Objektbildern ein. "In dieser Tubenfigur erkannte ich die starke Verwandtschaft zu den Figurenrelikten meiner Kindheit, und somit die Wiederfindung meiner wahren Identität und eigener Sprache. Wer diese Kunstfigur nur als künstlerisches Markenzeichen deklariert, übersieht das archetypische, idolhafte dieser Kunstfigur und das Phänomen ihrer ständigen Wandlungsfähigkeit, die seit 52 Jahren immer neue Figurentypen und Figurenevolutionen erbracht hat." (Jürgen Brodwolf, 2017, in: juergenbrodwolf.com).

Lot 8031, Auction  109, Brockhusen, Theo von, Dorfstrasse (Märkische Landschaft)

Brockhusen, Theo von
Dorfstrasse (Märkische Landschaft)
Los 8031

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
930€ (US$ 1,000)

Details

Dorfstraße (Märkische Landschaft)
Kaltnadel auf Japan. Um 1913.
24,5 x 29,5 cm (33,1 x 44,2 cm).
Signiert "Theo von Brockhusen".

Prachtvoller, sehr gratiger und kräftiger Druck mit delikatem Plattenton und breitem Rand.

Lot 8034, Auction  109, Busse, Lilja, Italienerin auf dem Balkon

Busse, Lilja
Italienerin auf dem Balkon
Los 8034

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

Details

Italienerin auf dem Balkon
Öl auf Leinwand. 1927.
78,5 x 90,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "Lilja Busse" und datiert, verso auf dem Keilrahmen (von fremder Hand?) betitelt.

Von ihrer Handarbeit schaut die Italienerin mit klarem Blick direkt zum Betrachter. Busse zeigt die schwarz gekleidete Frau in der Halbfigur, nahezu frontal im Bildvordergrund auf einem luftigen Balkon sitzend. Die weiße Brüstung gibt den Blick auf die Dächer einer friedlichen Kleinstadt inmitten der mediterranen Landschaft frei. Humorvoll fügt die Künstlerin ganz unten rechts als kleines, die Stille der Szenerie belebendes Element eine ins Gespräch vertiefte Männergruppe ein. 1914 aus Russland nach Deutschland emigriert, lernte Lilja (bzw. Lilia) Busse in München bei Emil Preetorius, anschließend studierte sie in Berlin in den Studienateliers für Malerei und Plastik an der Lewin-Funcke-Schule bei Lovis Corinth, Willy Jaeckel und Eugen Spiro vorwiegend Porträtmalerei. Im Jahr der Entstehung unseres Gemäldes, 1927, bereiste sie Italien. Ab diesem Jahr führte die Künstlerin, mit finanzieller Unterstützung ihres Vaters, ein Atelier in Berlin-Steglitz. Von 1927 bis 1930 gehörte Busse dem Verein der Künstlerinnen zu Berlin an und lebte danach vorwiegend in Spanien. Mit Beginn des spanischen Bürgerkriegs 1936 verließ sie ihre Wahlheimat und kehrte nach Berlin zurück.

Lot 8035, Auction  109, Cimiotti, Emil, Blume I

Cimiotti, Emil
Blume I
Los 8035

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Blume I
Bronze, gussrauh, mit grüngoldener Patina. 1964-65.
Ca. 32,5 x 23 x 22 cm.
Brusberg/Blume 94.

Nach einer Steinmetzlehre begann Cimiotti ein Studium an der Kunstakademie Stuttgart bei Otto Baum und Karl Hils. Anschließend studierte er 1951 an der Berliner Hochschule der Künste bei Karl Hartung, dann bei Ossip Zadkine in Paris, wo er Constantin Brâncuși, Le Corbusier und Fernand Léger kennenlernte. Nach Teilnahmen an der documenta, der Biennale Venedig und einem Stipendium an der Villa Massimo in Rom war er 1963 Mitbegründer der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Cimiotti schuf zahlreiche Freiplastiken für die Universitäten Göttingen, Kiel und Konstanz. Herrlicher Guss mit differenzierter Patina. Unikat.

Provenienz: Galerie Brusberg, Hannover
Privatbesitz Hamburg

Lot 8036, Auction  109, Cimiotti, Emil, Vegetatives Motiv

Cimiotti, Emil
Vegetatives Motiv
Los 8036

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Vegetatives Motiv
Bronze, gussrauh, mit grüngoldener Patina, auf angeschweißtem Messingsockel. 1972.
Ca. 21 x 18 x 16 cm.
Seitlich am Bronzesockel signiert "Cimiotti".
Brusberg/Blume 131.

Herausgegeben von der Galerie Brusberg, Hannover, auf der Standfläche mit deren Etikett. Es existieren 25 Variationen des "Vegetativen Motivs", jeweils als Unikat. Laut Brusberg/Blume erschienen 15 Exemplare für den Kunstverein Braunschweig. Schöner Guss mit differenzierter Patina. Unikat.

Provenienz: Galerie Brusberg, Hannover
Privatbesitz Hamburg

Lot 8037, Auction  109, Corinth, Lovis, Weiblicher Halbakt im Sessel (Die Schauspielerin Gertrud Eysoldt)

Corinth, Lovis
Weiblicher Halbakt im Sessel (Die Schauspielerin Gertrud Eysoldt)
Los 8037

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
62.000€ (US$ 66,667)

Details

Weiblicher Halbakt im Sessel (Die Schauspielerin Gertrud Eysoldt)
Öl auf Leinwand. 1914.
80 x 62 cm.
Oben links mit Pinsel in Rotorange signiert "Lovis Corinth" und datiert.
Berend-Corinth/Hernad 1000.

Corinth wurde 1911 infolge des Rücktritts von Max Liebermann zum Präsidenten der Berliner Secession gewählt. Im gleichen Jahr erlitt er einen Schlaganfall und wurde 1912 von Paul Cassirer als Präsident abgelöst. 1915 übernahm er erneut den Vorsitz der Berliner Secession, nachdem mehrere Mitglieder die Berliner Secession verlassen und die "Freie Secession" gegründet hatten. In dieser Zeit schuf Corinth ein Portrait der damals sehr erfolgreichen Schauspielerin Gertrud Eysoldt. Nicht zum ersten Mal portraitierte Corinth sie - bereits 1903 stand sie ihm während einer Aufführung von Oscar Wildes "Salome" in Max Reinhardts Theater Modell (vgl. Berend-Corinth/ Hernad 252). Dort stellte Corinth sie als geheimnisvolle Verführerin dar, mit rotem Haar, orientalischem Kopfschmuck und dem Tablett mit dem Kopf Johannes des Täufers. Eysoldt war Ensemblemitglied an mehreren Theatern von Max Reinhardt. Mit großem Erfolg spielte die "erste Feministin des 'deutschen Theaters'" meisterhaft die Rollen des Typus "femme fatale", wie die Salome, Elektra, Lulu und Penthesilea.
"In Gertrud Eysoldt wird zuhöchst die Kraft des Intellekts bewundert, der sich das Temperament fast völlig unterworfen hat. Ihre Kunst ist wissend; ein heller und rastloser Geist schmeidigt und schmiegt sich und biegt alles Material des Körpers und der Stimme, daß es dem erkennenden Willen in jeder Äußerung beinahe blindlings und instinktlos gehorcht... So ist sie die erlesene Darstellerin derjenigen Gebilde, in denen heutige Erkenntnis das lebendige Leben kritisiert. Kritik am Leben ist auch der letzte Teil ihrer scharfäugigen Kunst... Sie wertet, indem sie spielt... Im Naiven wie im Perversen, im kindhaft Gebrechlichen wie im dämonisch Wilden gipfelt der hohe Triumph ihrer Künste fast immer in der glücklichen Führung, die sich ihr durchdringender Geist über ihre feinen Mittel und ihr klug nachgiebiges Temperament errungen hat..." (Willi Handl, in: Das Deutsche Theater in Berlin (Die Künstler des Deutschen Theaters), Hrsg. Paul Legband, München 1909, S. 26).
Bei unserem Portrait handelt es sich um eine sehr intime Aktdarstellung der Schauspielerin: Mit lockerem, impressionistischem Pinselstrich modelliert Corinth die üppigen Formen und Rundungen des weiblichen Aktes in Halbfigur. Der Maler beschränkt sich hier auf den knappen Ausschnitt von Kopf und Brust, im Bild leicht nach links versetzt, und schneidet ihre abgelegte linke Hand etwas an. Die Dame sitzt den Oberkörper leicht nach vorne, den Kopf dagegen entspannt nach hinten geneigt auf einem Stuhl und lächelt dem Betrachter strahlend entgegen. Der Blick ihrer blauen Augen ist verträumt, sie wirkt gedanklich abwesend. Nachdenklich spielt ihre rechte Hand mit der langen Perlenkette, die ihr auf den Rücken fallendes Haar ziert. Der rote Schleier hinter ihrem Rücken bildet einen schönen, warmen Farbakzent.

Provenienz: Kunsthandlung Hofer
Galerie Interkunst, München
Privatbesitz New York
Galerie Westphal, Berlin
Privatbesitz London
Privatbesitz Niedersachsen

Lot 8038, Auction  109, Corinth, Lovis, Zeichnungen zu Wilhelm Tell

Corinth, Lovis
Zeichnungen zu Wilhelm Tell
Los 8038

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Zeichnungen zu Wilhelm Tell
5 Zeichnungen auf 3 Blättern. Kreide in Schwarz auf festem Velin. Um 1923.
Je ca. 23,5 x 18 cm.
Jeweils unten mit dem roten bzw. schwarzen Stempel "Atelier - Lovis Corinth", dort von Wilhelmine Corinth signiert und bezeichnet "11-191-A Tell", "118" bzw. "183".

Die in weichen, lockeren Linien gezeichneten Entwürfe Corinths illustrieren Friedrich Schillers Drama; die Mappe mit Lithographien erschien 1923 bei Karl Nierendorf, Berlin. Zwei Blätter mit Zeichnungen recto und verso, vorhanden sind die Motive "Attinghausen und Rudenz" (zu Müller 778, drei Zeichnungen), "Der Tell-Sprung" (zu Müller 783) und "Durch diese hohle Gasse muss er kommen" (zu Müller 785).
"Kennzeichnend für Corinths Auseinandersetzung mit dem Tell-Thema ist, dass er den Betrachter ganz nahe an das in engen, geradezu intim wirkenden Ausschnitten dargestellte Geschehen hineinführt und weitläufige Szenen und alles damit verbundene Theatralische vermeidet... Über die historische Bedeutsamkeit der Geschehnisse hinaus geht es Corinth darum, die menschlichen Aspekte des Dramas zu vergegenwärtigen" (Alfred Kuhn, Vorwort zur Tell-Mappe).

Corinth, Lovis
Selbstbildnis 1913; Der Künstler und der Tod II; Selbstbildnis an der Staffelei
Los 8039

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)

Details

Selbstbildnis 1913; Der Künstler und der Tod II; Selbstbildnis an der Staffelei
3 Radierplatten. Kupfer. 1913-1918.
18 x 12,6 bis 25 x 18 cm.
Zu Schwarz 113 II, 239 II und 337.

Prachtvoll gezeichnete Druckplatten aus dem Verlag Fritz Gurlitt, Berlin, zu drei markanten Radierungen von Lovis Corinth, alles charakteristische Selbstbildnisse des Künstlers: im Brustbild mit Zeichenblock in der Hand (Schwarz 113 II, abgeschnittene Platte), in der Halbfigur stehend beim Zeichnen hinter einem Totengerippe (Schwarz 239 II) und als Kniestück, frontal neben einer Staffelei stehend (Schwarz 337).
Die Platten jeweils eingeschlagen in entsprechende Probedrucke.

Provenienz: Nachlass Wolfgang Gurlitt

Lot 8040, Auction  109, Corinth, Lovis, Selbstbildnis an der Staffelei

Corinth, Lovis
Selbstbildnis an der Staffelei
Los 8040

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

Selbstbildnis an der Staffelei
Radierung auf Bütten. 1918.
24,5 x 17,5 cm (33,4 x 23 cm).
Signiert "Lovis Corinth".
Schwarz 337.

In der Platte bezeichnet "Revolution 10. November". Blatt aus dem Mappenwerk "Die Familie", erschienen im Verlag von Fritz Gurlitt, Berlin. Prachtvoller Druck mit ganz feinem Plattenton und Rand.

Lot 8041, Auction  109, Corinth, Lovis, Blick auf den Walchensee

Corinth, Lovis
Blick auf den Walchensee
Los 8041

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

Blick auf den Walchensee
Radierung mit Kaltnadel auf Van Gelder Zonen-Bütten. 1920.
19,8 x 24,9 cm (29,7 x 34,7 cm).
Signiert "Lovis Corinth".
Schwarz 432 IV.

Blatt 4 der Mappe "Am Walchensee", erschienen im Verlag Fritz Gurlitt, Berlin. Eines der 30 Exemplare, die einzeln und unnumeriert abgegeben wurden. Brillanter, wunderbar gratiger Druck mit dem vollen Rand.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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