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Lot 2295, Auction  109, Seidmann-Freud, Tom, Das Wunderhaus. Ein Bilderbuch zum Drehen

Seidmann-Freud, Tom
Das Wunderhaus. Ein Bilderbuch zum Drehen
Los 2295

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Seidmann-Freud, Tom (d. i. Martha-Gertrud Freud). Das Wunderhaus. Ein Bilderbuch zum Drehen, Bewegen und Verwandeln (Deckeltitel). 11. bis 14. Tausend. 6 Bl. Mit zahlreichen farbigen Illustrationen, eingefügter Drehscheibe, 3 Klappbildern (mit jeweils 4 beweglichen Teilen) und 1 (statt 2) beiliegenden Schablone und 1 Farbtafel. 24 x 20,5 cm. Farbig illustrierter OHalbleinenband (minimal fleckig und berieben). Berlin, Herbert Stuffer, 1931.
Murken 8. Pressler 208. LKJ III, 374. Ziersch 310. Schug 659. Stuckvilla II, 309. Kosch XVII 385. – Vierte Auflage des zuerst 1927 erschienenenen originellen Verwandlungsbilderbuchs der jung gestorbenen Nichte des Begründers der Psychoanalyse (1892-1930). Die Tafel "Das Wunderhaus" zeigt ein Haus und sein verwandelbares "Innenleben". – Es fehlt eine der beiden lose beiliegenden Schablonen. Buchblock gelockert, sonst sauber und wohlerhalten und ohne die üblichen Lesespuren.

Selchow, Felix
Europa's Länder und Völker
Los 2296

Zuschlag
350€ (US$ 376)

Details

In den illustrierten Verlagseinbänden
Selchow, Felix (d. i. J. H. Meynier). Europa's Länder und Völker. Ein lehrreiches Unterhaltungsbuch für die gebildete Jugend. Zweite verbesserte Aflage. 3 Teile in 2 Bänden. Mit 2 gestochenen Titeln mit kolorierter Vignette und 30 kolorierten Kupfertafeln. 20 x 12,5 cm. Illustrierte OPappbände (etwas fleckig und berieben, Gelenke stellenweise beschabt, Ecken etwas bestoßen). Berlin, Carl Friedrich Amelang, 1828.
Hobrecker 5163. Schug 231 und 232. LKJ II, 473. Stuck-Villa I, 257. Wegehaupt I, 1412. Vgl. Klotz III, 4658. – Zweite, posthum erschienene Ausgabe der prächtig illustrierten Sittengeschichte für die Jugend, komplettes Exemplar mit dem seltenen dritten Teil. "Kann als Nachfolger von Meyniers Neuer Bilder-Geographie gelten. Der anonyme Illustrator zeigt auf schönen Kupfern Landschaften und allerlei nationale Besonderheiten" (Schug). Die Tafeln zeigen u. a. verschiedene Hochzeitsbilder, "Leben und Treiben in Lissabon" oder die "Volksbelustigung der Russen und Pariser". Der Erlanger Pädagoge, Jugendschriftsteller und Lexikograph Johann Heinrich Meynier (1764-1825) versucht hierin ein "Gemälde des Volkslebens, der Nationalvergnügungen, Nationaleigenheiten, des gesellschaftlichen Tones unter den Reichen und Armen" zu entwerfen (Vorrede). Die reizvollen Kupfer im kräftigen, sorgfältigen Kolorit der Zeit. – Im unteren Schnitt stellenweise mit braunem Rand. Vorsatz mit altem Besitzeintrag. Wohlerhaltenes und sauberes Exemplar in den illustrierten Verlagseinbänden.

Lot 2298, Auction  109, Sperlich, Sophie, Das Ostereier-Färben. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Das Ostereier-Färben. 1890-1900
Los 2298

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Sperlich, Sophie. Das Ostereier-Färben. Tempera auf Holz. Unten links signiert: "S. Sperlich München". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
Niedliche Szene zweier Häschen, die die rote Farbe anmischen, um einen ganzen Korb mit Eiern frisch für das Osterfäst zu färben. Neben dem Holzshocker stehen die Farbtöpfe auch mit blauer und orangener Farbe.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. Neben Hunden war Sperlich vor allem auch durch ihre Katzenmalereien bekannt geworden. Allein die Postkarten sind heute ein begehrtes Sammelgebiet, während originale Gemälde von ihr höchst selten und besonders gefragt sind. – Minimale Kratzer, sonst kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2299, Auction  109, Sperlich, Sophie, Das Rote-Eier-Spiel. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Das Rote-Eier-Spiel. 1890-1900
Los 2299

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Sperlich, Sophie. Das Rote-Eier-Spiel. Tempera auf Holz. Unten links signiert: "S. Sperlich München". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
In frischer Frühlingslandschaft spielen zwei Häschen Fangen mit den rotgefärbten Eiern, wobei sie schon einige zerdeppert haben, während der große Hasenvater erschrocken den Feldweg hinzugeeilt kommt.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2300, Auction  109, Sperlich, Sophie, Der Ostereier-Verkäufer. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Der Ostereier-Verkäufer. 1890-1900
Los 2300

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Sperlich, Sophie. Der Ostereier-Verkäufer. Tempera auf Holz. Unten rechts signiert: "S. Sperlich München". 28 x 17,5 cm. München um 1890-1900.
Mit einer schweren Glocke und einem großen Korb mit rot und blau gefärbten Ostereiern schreitet der Hase vor dem Dorf und ruft zum Verkauf seiner Ostereier. Im Hintergrund der hohe Kirchturm.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2301, Auction  109, Sperlich, Sophie, Die Häschenparade. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Die Häschenparade. 1890-1900
Los 2301

Zuschlag
190€ (US$ 204)

Details

Sperlich, Sophie. Die Häschenparade. Tempera auf Holz. Unten links signiert: "S. Sperlich München". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
Fünf Männchen machende Häschen präsentieren ihre gefärbten Eier in großen Hanfkörben vor einer hohen Frühlingswiese, die von rosafarbenen Feldblumen durchzogen ist.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2302, Auction  109, Sperlich, Sophie, Die Ostereier-Produktion. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Die Ostereier-Produktion. 1890-1900
Los 2302

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Sperlich, Sophie. Die Ostereier-Produktion. Tempera auf Holz. Unten rechts signiert: "S. Sperlich". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
Während vorne links ein großer Hase mit dem Pinsel die Eier bemalt, hat sein Hasenkollege links schon den Weg ins Dorf eingeschlagen, einen ganzen grünen Rückensack voller Eier.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2303, Auction  109, Sperlich, Sophie, Fröhliche Ostern. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Fröhliche Ostern. 1890-1900
Los 2303

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Sperlich, Sophie. Fröhliche Ostern. Tempera auf Holz. Unten rechts signiert: "S. Sperlich München". 28 x 17,5 cm. München um 1890-1900.
Mit einem gelben Kastenwagen kommt Hasi aus dem Walde, ein Glöckchen um den Hals - noch lange vor der Lindtschen Erfindung des Goldhasens. Im Wagen die großen bunten Eier und ein Sträußchen Weidenkätzchen.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2304, Auction  109, Sperlich, Sophie, Heimliche Ostergrüße. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Heimliche Ostergrüße. 1890-1900
Los 2304

Zuschlag
130€ (US$ 140)

Details

Sperlich, Sophie. Heimliche Ostergrüße. Tempera auf Holz. 28 x 17,5 cm. München um 1890-1900.
Hübsches Fensterstilleben mit Blumen in roten Töpfen und einem alten Schuh, in den der auf eine grüne Bank vor dem Hause gesprungene Hase seine farbigen Ostereier zur Überraschung der Kindlein legt.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Geringe Oberflächenkratzer, kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2305, Auction  109, Sperlich, Sophie, Kartenspieler-Häschen. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Kartenspieler-Häschen. 1890-1900
Los 2305

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Sperlich, Sophie. Die Kartenspieler-Häschen. Tempera auf Holz. Unten links signiert: "S. Sperlich München". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
Ins Gras der weichen Frühlingswiese haben sich zwei flauschige Häschen zum Kartenspiel niedergelassen. Die Körbe voller blauer, orangefarbener und roter Ostereier abgelegt, spielen sie mit dem Altdeutschen Blatt, während der Blick über sie hinweg zum Waldsaum und der romantischen Ansicht eines Gutshofes weitet.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2306, Auction  109, Sperlich, Sophie, Ostereier-Lieferung der Hasen. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Ostereier-Lieferung der Hasen. 1890-1900
Los 2306

Zuschlag
180€ (US$ 194)

Details

Sperlich, Sophie. Die Ostereier-Lieferung der Hasen. Tempera auf Holz. Unten rechts blass signiert: "S. Sperlich München". 18 x 27,8 cm. München um 1890-1900.
Aufrecht kommen dem Betrachter eine ganze Reihe von mindestens sieben Hasen, schwer bepackt mit Hanfkörben voller Ostereier auf dem Feldweg entgegen. Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2307, Auction  109, Sperlich, Sophie, Ostergrüße von der Hasenpost. 1890-1900

Sperlich, Sophie
Ostergrüße von der Hasenpost. 1890-1900
Los 2307

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Sperlich, Sophie. Ostergrüße von der Hasenpost. Tempera auf Holz. 28 x 17,5 cm. München um 1890-1900.
Mit einem winzigen Gitterwagen, vollgefüllt mit blauen und roten Ostereiern, kommt die Hasenpost: Um ja kein Ei zu verlieren schaut der Posthase mit seiner schwarzen Bauchtasche, auf der ein Posthorn zu sehen ist, auf seine Ladung.
Aus der Serie der zehn Hasenbilder, die die Münchner Künstlerin Sophie Sperlich (1863-1906) als Vorlagen zur Reproduktion von Postkarten in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts anfertigte. – Geringe Oberflächenkratzer, kaum Farbabplatzungen oder Oberflächenläsuren, unten mit Weißung für Ostergrußtext auf der Postkarte.

Lot 2311, Auction  109, Uzarski, Adolf, Zehn kleine Negerlein

Uzarski, Adolf
Zehn kleine Negerlein
Los 2311 [*]

Zuschlag
170€ (US$ 183)

Details

Uzarski, A(dolf). Zehn kleine Negerlein. Lustige Bilder und Reime. 6 Bl. Mit farbigen Illustrationen. 20,5 x 14,5 cm. Farbig illustrierter OPappband (etwas berieben und leicht fleckig, VDeckel mit winzigem Riss). Düsseldorf, Merkur, 1946.
Schug 1914. Vgl. LKJ IV, 526. Brüggemann II, 945. – Frühe Nachkriegsausgabe mit den neu gezeichneten Illustrationen von Uzarski (1885-1970). – Ein Doppelblatt mit kleinem montiertem Papierstreifen im oberen Falz. Wohlerhalten.

Voigt, E.
Freud' und Scherz allerwärts
Los 2312 [*]

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Voigt, E. Freud' und Scherz allerwärts. Bilder und Geschichten für die Kleinen. Originalzeichnungen von E. Voigt. Verse von A. Steinkamp. Erzählungen von H. Weinert. 12 nn. Bl. Mit 12 ganzseitigen chromolithographischen Tafeln. 28 x 22 cm. OHalbleinen (minimal fleckig und berieben, Rücken mit kleiner Läsur) mit farbigem Deckelbild, Golddruck und OUmschlag (mit Gebrauchsspuren). Duisburg, J. A. Steinkamp, (um 1900).
Typisches Steinkamp-Bilderbuch mit den hübschen Chromolithographien. Die Tafeln meist mit mehreren Einzelszenen, die Jahreszeiten betreffend: Ostern, Drachensteigen, Schlittenfahrten, Weihnachten usw. – Titel und Vorsatz mit Stempel, sonst ungewöhnlich gut erhaltenes Exemplar mit dem sehr seltenen Verlagsumschlag.

Voigt, E.
Was tun wir heut?
Los 2313 [*]

Zuschlag
110€ (US$ 118)

Details

Voigt, E. Was tun wir heut? Bilder und Verse für die Kleinen. Originalzeichnungen von E. Voigt. Verse von A. Steinkamp. 17 nn. Bl. Mit 16 ganzseitigen Chromolithographien. 29 x 23 cm. OHalbleinen (etwas berieben und bestoßen, Rückdeckel fleckig) mit farbigem Deckelbild. (Duisburg, J. A. Steinkamp, 1889).
Erste Ausgabe. Mit der Bestellnummer 753 und Verlags-Signet auf dem Vorderdeckel. – Etwas braunfleckig. Teils mit loser Bindung und unsauberem Bug.

Lot 2314, Auction  109, Winkler, Rolf, Durch den Sudan und die Urwälder am Blauen Nil

Winkler, Rolf
Durch den Sudan und die Urwälder am Blauen Nil
Los 2314

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Winkler, Rolf. Durch den Sudan und die Urwälder am Blauen Nil. 3 Originalentwürfe für das gleichnamige Werk Alfred Edmund Brehms. Farbige Gouache mit Deckweiß gehöht und signiert "Rolf Winkler" sowie zwei (1 signierte) Federzeichnungen. 28 x 20 cm bzw. 22 x 27,5 cm. Um 1925.
Alfred Edmund Brehms Roman Durch den Sudan und die Urwälder am Blauen Nil erschien 1928 in der Reihe "Bunte Bücher" bei Enßlin und Laiblin als Nummer 194. Die eine der beiden Federzeichnungen zeigt durch die karge Wüstenlandschaft ziehende und sich in Zelten vor der Sonne schützende Beduinen. Die zweite Zeichnung illustriert einen im dichten Schilf stehenden, mit einem Gewähr bewaffneten, Jäger. Imposant ist die Gouache, die ein Nilpferd mit weit aufgerissenem Maul und aggressiver Drohgebärde präsentiert. Wenig bekannt ist, dass der Autor Alfred Edmund Brehm (1829-1884) selbst auf abenteuerlichen Expeditionen durch Afrika unterwegs war. Erstmals 1848 reiste er nach Kairo, um von dort aus seine nächsten Ziele zu koordinieren. – Im Rand mit hs. Anmerkungen für den Drucker, eine der beiden Federzeichnungen mit zwei, die Gouache mit einem oberflächlichen Einschnitt im Rand. Minimal fingerfleckig und gewellt im Rand. Beiliegend ein Andruck der Gouache.

Lot 2502, Auction  109, Dickens, Charles, Signiertes Billet

Dickens, Charles
Signiertes Billet
Los 2502

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Dickens, Charles, engl. Schriftsteller und Publizist (1812-1870). Eigh. Billet m. U. "Charles Dickens". 2/3 S. Gr. 8vo. (London) 18.X.1852.
Mit Briefkopf "Office of Household Words. A weekly Journal conducted by Charles Dickens" an das Bankhaus Coutts & Comp. "Gentlemen. Be so good as to deliver my banking-book to the Bearer, - Charles Dickens". - Etwas fleckig durch Spuren ehemaliger Montage; Tinte beim Namenszug leicht verwischt.

Dramatiker, Schriftsteller, Theaterleute
2 Albumblätter mit 27 Signaturen
Los 2503

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Dramatiker, Schriftsteller und Theaterleute. 2 Blätter eines Autographen-Albums mit insges. 28 Signaturen. Gr. 8vo. 1926-1932.
Vorhanden: die Schriftsteller Franz Werfel, Björn Björnson, Karl Schönherr, Franz Karl Ginzkey, Christa Winsloe, Alfred Kappelmacher, Hermann Rossmann; die Theaterleiter und Schauspieler Emil Jannings, Leopold Jessner, Johanna Moissi-Terwin, Franz Schafheitlin, Hermann Röbbeling, Franziska Ellmenreich; ferner der Architekt Paul Ligeti und mehrere andere.

Lot 2504, Auction  109, Dürrenmatt, Friedrich, Manuskript 1988

Dürrenmatt, Friedrich
Manuskript 1988
Los 2504

Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)

Details

Dürrenmatt, Friedrich, Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler (1921-1990). Eigh. Manuskript mit Namenszug "Friedrich Dürrenmatt" am Kopf. 1 S. Gr. 4to. O. O. 19.IX.1988.
"Vorspruch zu den 'Physikern' im Fernsehen der Sowjetunion". Nach der Verwendung für das Moskauer Fernsehen spendete Dürrenmatt das Manuskript einem deutschen Korrespondenten für eine Auktion im Rahmen eines "Solidaritätsbasars" der "Aktuellen Kamera" des DDR-Fernsehens, die am 25. August 1989 in Berlin stattfand. Der Text beginnt: "Das Stück, das Sie nun sehen werden, habe ich vor 27 Jahren geschrieben, 1961. Es ist eine Komödie. Damals war es mitten im Kalten Krieg. Die USA und die Sowjetunion verstärkten ihre Aufrüstung, nahmen ihre Atombombenversuche wieder auf ... Die Menschen, die dachten, machten sich Sorgen, aber zu wenige dachten. Alle rüsteten auf, alle hatten Angst voreinander. Ein jeder war des andern Feind. Vielleicht gerade darum habe ich mit den Physikern eine Komödie geschrieben, ist doch die Lage der Menschheit paradox geworden ...". - Neben dem "Besuch der alten Dame" gilt "Die Physiker" als Dürrenmatts wichtigstes Theaterstück; es gehört zum Kanon der noch immer gespielten Dramen. - Die Tinte stellenweise etwas verwischt. - Beiliegend eine Anzahl Zeitungsartikel über Dürrenmatt. - Während Briefe und Zeichnungen des Autors gelegentlich vorkommen, sind eigenhändige Manuskriptblätter selten, insbesondere ein vollständiger Text wie der vorliegende.

Lot 2505, Auction  109, Frey, Alexander Moritz, 34 Briefe

Frey, Alexander Moritz
34 Briefe
Los 2505

Zuschlag
6.500€ (US$ 6,989)

Details

"Ja ja - wir lästigen Emigranten von gestern!"
Frey, Alexander Moritz, Münchener Schriftsteller, Autor phantastischer und okkulter Erzählungen, emigrierte 1933 nach Österreich, 1938 in die Schweiz (1881-1957). Sammlung von 35 eigh. Briefen m. U. "Alexander M. Frey", "AM Frey" oder "AMF". Zus. ca. 84 S. (Tinte und Bleistift). Gr. 4to und quer-8vo. Comologno (Tessin), Basel und Zürich 8.VIII.1945 - 2.IV.1946.
Sehr reichhaltige Briefreihe aus dem Schweizer Exil an den Münchener Verleger Ernst Heimeran, in der viele autobiographische, literarische und persönliche Erfahrungen und Ansichten des Emigranten niedergelegt sind. Einige Zitate aus 84 Seiten mögen Inhalt und Charakter der Briefe kennzeichnen: "... Ich habe [Ernst Penzoldt] im vergangenen Winter und Frühjahr ein paar Mal noch ... geschrieben, aber es kam keine Resonanz mehr. Schließlich wagte ich mich bei Niemandem mehr in Deutschland und Oesterreich zu melden, um die Freunde nicht zu gefährden durch eine Verbindung mit mir. Ich bin ausgebürgert und Autor eines im Steinberg-Verlag, Zürich, erschienenen Romans ('Hölle und Himmel'), den Goebbels nicht unter die ihm genehmen Bücher gerechnet hätte ... Nachdem jahrelang nichts in Buchform von mir herausgekommen ist, kamen im vorigen Herbst zwei Bücher (ausser 'H. u. H.' ein Märchen, illustriert, im Burgverlag zu Basel) und in diesem Frühsommer der 'Spuk auf Isola Rossa', der Sie auf meine Fährte gesesetzt hat ... Nach anfänglichem Optimimus sind die Verleger hier wieder vorsichtig und fast kleinlaut geworden. Der Buchhunger in Deutschland muß doch riesig sein ... Wird man bald wieder in Deutschland produzieren können? [8.VIII.1945] ... Über Ihre besonderen Chancen in München freue ich mich. Möchte die Papierfrage für Sie eine glückliche und nicht ferne Lösung finden. Die ganze Geschichte sieht ja doch so aus, dass man neben all den unangenehmen Überraschungen, die der Ausbruch des Weltfriedens mit sich bringen wird, auch auf einige angenehme Plötzlichkeiten gefasst sein darf ..." [23.VIII.1945]. Nach ausführlicher Charakteristik seines Verlegers Steinberg kommt Frey noch einmal auf seinen Roman "Hölle und Himmel" zu sprechen: "... Thomas Mann hat mir kürzlich sehr zustimmend über das Buch geschrieben. Nun landen also wieder die Sendungen in den meisten Teilen der Welt. Ich ... habe ein Insektenmärchen (wenn man's 'Märchen' nennen will) geschrieben, zum Teil sehr unterstützt, informativ unterstützt, durch Ihre 'Zehn kleinen Hausgenossen' [von Karl von Frisch, München, Heimeran, 1940] [29.VIII.1945] ... Sehr nett war es von Ihnen, sich des ollen 'Solneman' anzunehmen. Auch damit hatte ich bisher sonderbares Pech. Thomas Mann schrieb mir vor Jahren: 'Das nächste, was nun geschehen soll, ist, dass Ihr 'Solneman' in der Forum-Reihe herauskommt. Ich werde dafür sorgen.' Die Sache kam nicht zu Stande ... Nun komme ich ... noch zu einer besonderen Sache: Sie kennen natürlich Jan Tschichold, den Typographen, wenigstens dem Namen nach. Er lebte bis 1933 in München, war erst Studienrat, amtete auf einem städtischen Posten. Ist jetzt lehrend an der hiesigen Kunstgewebeschule ... Nun hat sowohl er als einstiger Beamter in München wie ich als Rentenempfänger der Stadt München finanzielle Ansprüche an die Stadt. Mir als Ausgebürgertem haben die Nazi die Rente natürlich weggenommen; Tschichold war im Frühjahr 33 eingesperrt und dann davongejagt. Welchen Weg - falls Sie einen angeben können - halten Sie für uns für den richtigen, um unsere Ansprüche geltend zu machen? ... Eine Novelle von mir 'Der Mensch' erschien im Querido-Verlag in Amsterdam - in dem Augenblick, da die Deutschen Holland besetzten, sozusagen auf die Stunde genau. Zwei Exemplare als Drucksache gelangten in Basel an mich - einen Tag nach der Besetzung. Das scheint alles zu sein, was von der ganzen Auflage durchgekommen und übrig geblieben ist. Auch ein 'gelungener' Fall in meinem an solchen Missfällen reichen Autorenleben. Übrigens schrieb mir Thomas Mann neulich: 'Was sagen Sie dazu? Ich schreibe an einem neuen Roman, einem Musikerroman. Dass man doch die Torheit, Romane zu schreiben, nicht lassen kann.' - Aber das war kaum eine verkappte Sottise gegen mich, sondern er schrieb mir: 'Ihren prächtigen Roman habe ich mit starker Erregung gelesen' [7.9.1945] ... Sein erstes Ungestüm, europäischen Boden wieder betreten zu können, scheint sich gelegt zu haben. Neulich schrieb er mir, er hoffe im nächsten Frühjahr in die Schweiz zu kommen. Auch gut ..." [10.IX.1945]. Weite Teile der Briefe Freys nehmen die beginnende "Entnazifizierung" und die von ihm geforderte Rache an den Linientreuen und den Mitläufern unter den Schriftstellern der NS-Zeit. So zitiert er aus einem Brief von Werner Richter aus New York, in dem es über Heimeran heißt: "An seiner Beliebtheit bei den neuen Machthabern schmeichle ich mir nicht ganz unbeteiligt zu sein, weil ich seit Jahren immer schon von den hiesigen Behörden bei der Aufstellung der weissen und schwarzen Listen für Bayern befragt worden bin und für die ersteren H. genannt habe" [9.X.1945]. Im nächsten Brief berichtet Frey: "Richter wird sich freuen, von Ihnen zu hören. Er klagt sehr über innere Einsamkeit, nachdem sein liebster Verkehr, Annette Kolb, 'an zwei Krücken gehend ein Flugzeug besteigt', wie R. schreibt, - um nach Paris zu fliegen und dort zu leben ... Die Neue Zürcher Zeitung, die mich jahrelang völlig abgehängt hatte, brachte am Samstag eine erstaunlich lange und sehr günstige, erstaunlich gut geschriebene Besprechung von 'Hölle und Himmel'; kurz vorher hatte sie auch die 'Isola Rossa' gestreichelt. Ja ja - wir lästigen Emigranten von gestern! [16.X.1945] ... Über Molo hatte mich ja schon Thomas Mann in's Bild gesetzt. Kästner, auch Süskind und vor allem Frank Thiess, mit seinem Roman 'Tsushima', der in Nazi-Deutschland ein ungeheurer Erfolg war, müssen gründlich untersucht werden ... Der Lump Glaeser ist erledigt für jeden, der über ihn Bescheid weiss. Seltsam, dass die Nat.-Ztg. so milde von ihm redet. Ein charakterloser Konjunkturritter, der antifaschistisch war, solang es zweifelhaft war, was für Geschäfte der Faschismus machen und bringen würde. 1938 oder 39, als Hitler mächtig im brutalsten Aufstieg war und er, Glaeser, sich durch schwindelhafte Geldmanöver und andere Lumpereien unmöglich gemacht hatte in Zürich, ging er heim ins Reich. Eine Privat-Gaunerei, die er in Salzburg ... mit mir aufgezogen hatte, machte mir für immer klar, was für eine Nummer er ist ... Sie dürfen gern Gebrauch von meinen Urteilen machen. Es ist jetzt an der Zeit, dass man sich und alle Welt an jene Ergebenheitsadresse erinnert, die im Sommer 1933 veröffentlicht wurde und in der die Unterzeichneten sich bedingungslos hinter ihren grossen Führer Hitler stellten. Otto Flake war darunter, und J. M. Wehner und die beiden Schnacks und Binding und Ina Seidel und manch anderer noch. Wir werden keinen vergessen und dafür sorgen, dass ihnen das Ihre zuteil wird. ... Ich werde hier mit bestimmten Leuten sprechen und sehen, welche Aktion man in die Wege leiten kann [6.XI.1945] ... Diese Gesellschaft der aus übelsten Motiven ... bedingungslos einst Ergebenen soll nicht nur eine Zeitlang aus dem Koben fressen, sondern muss für alle Zeit im Raum des deutschen Schrifttums zur Stummheit verurteilt sein. Die sollen sich einen anderen Beruf ausdenken oder in Argentinien spanisch schreiben [11.XI.1945] ... Dank für die Notiz über Gläser [sic]; sie hätte gut noch schärfer sein dürfen. Was Carossa betrifft, so stimme ich nicht mit Ihnen überein. Er hat aus Hitlers Händen die Goethemedaille entgegengenommen, und hat sich von Goebbels zum Präsidenten eines europäischen Schriftstellervereins - eines infamen Naziproduktes natürlich - machen lassen. Mit ein wenig Rückgrat hätte er das durchaus nicht nötig gehabt. Er hätte ausweichen können, ihm wäre nichts Arges geschehen. Andere haben die Haltung aufgebracht. Er ist erledigt für mich und viele von uns [8.XII.1945] ... Zum Thema Carossa muss ich mich nochmals äussern. Sie sollen recht haben, wenn Sie eine 'Grundschuld' von uns allen zur Diskussion stellen wollen. Aber es ist doch ein Unterschied zwischen Emigranten, die nur davongegangen sind, um sich im Ausland schön still zu verhalten, und solchen, die sich gegen das Regime geäussert haben. 'Wenn ich von meiner Wenigkeit sprechen darf', wie der ewig von sich sprechende Ponten in falscher Bescheidenheit mal gesagt hat, so möchte ich erwähnen, dass ich in der Emigration Mitarbeiter der 'Neuen deutschen Blätter' (ehemaliger Malik-Verlag), der 'Sammlung' (Querido), des 'Neuen Tagebuches' gewesen bin und dass Goebbels mich wahrscheinlich deshalb ausgebürgert hat. Meine Leistung mag verflucht gering gewesen sein, aber sie ist mir noch lieber als die Carossa befleckende Tatsache, sich zum Werkzeug des Dr. Goebbels hergegeben zu haben. Für mich und andere Widerstandsleute hier in der Schweiz ist Carossa erledigt ... und seine dichterische Leistung schätze ich gering ein. Er ist der typische Epigone von gutem Format, ein Produkt aus Goethe + Platen + Hölderlin + Rilke + ich weiss nicht, was noch ..." [3.I.1946]. Äußert sich noch seitenlang über Hans Carossa; ferner über Freys Beziehungen zu vielen Zeitgenossen, darunter seinen Freund, den Schriftsteller Ernst Penzoldt, die Kollegen Heinrich Mann, Ernst Wiechert, Werner Bergengruen, Max Frisch, Bruno Frank, Alfred Neumann, Hermann Hesse ("Gerade schickt mir Hermann Hesse sein Gedichtbüchlein 'Der Blütenzweig'. Sieht aus wie ein Insel-Büchlein; eine schon etwas schamlose Nachahmung, ein Duplikat kann man sagen, dreist ausgefertigt durch Fretz und Wasmuth"), die Regisseure Heinz Hilpert und Kurt Horwitz, den Graphiker Otto Nückel und viele andere. Dazu fast in jedem der meist umfangreichen Briefe über eigene Werke und seine Verhandlungen mit diversen Verlegern. - Beiliegend die Durchschriften von 7 Gegenbriefen Heimerans. - Wertvolles Zeitbild aus der Periode der vorsichtigen Wiederkehr der Emigranten in den deutschen sich mühsam neu etablierenden Literaturbetrieb. - Alle Teile gelocht.

Goncourt, Edmond de
Brief 1890
Los 2506

Zuschlag
150€ (US$ 161)

Details

Goncourt, Edmond de, franz. Schriftsteller, gilt gemeinsam mit seinem Bruder als Mitbegründer des literar. Naturalismus, Namensgeber des "Prix Goncourt" (1822-1896). Eigh. Brief m. U. "Edmond de Goncourt". 11/3 S. 8vo. (Paris) 3.V.1890.
An den Schriftsteller Paul Hervieu, naturalistischer Romanautor und Dramatiker mit oberflächlich moralisierender Tendenz, Mitglied der Académie Française (1857-1915). Goncourt lobt enthusiastisch dessen neueste Veröffentlichung, möglicherweise das Buch "Flirt". "... C'est charmant d'observation, d'observation fine, délicate, d'observation de psychologue, votre Vendredi de Mme de Mésigny, et c'est tout de long de votre volume l'analyse merveilleuse - merci bien faite ...". Erörtert im folgenden genauer die Figuren, die Komposition und die Tendenz und erklärt abschließend: "... Et je retrouve dans votre beau livre votre habituelle et amusante ironie, votre ironie de pince sans-rire distingué, votre ironie de joli blagueur en cravatte blanche: cette sorte de schopenhauerisme parisien et souriant ...".

Hesse, Hermann
Signiertes Gedichttyposkript
Los 2507

Zuschlag
350€ (US$ 376)

Details

Hesse, Hermann, Dichter, Nobelpreisträger (1877-1962). Gedicht-Typoskript mit eigh. Gruß u. U. „H Hesse“. 1 S. Gr. 8vo. (Montagnola ca. 1947).

„Grauer Wintertag“. 5 Strophen zu je 4 Zeilen: „Es ist ein grauer Wintertag, / Still und fast ohne Licht, / Ein mürrischer Alter, der nicht mag, / Dass man noch mit ihm spricht ...“. Unter dem masch. Datum „November 47“ die eigenhändige, mit Tinte geschriebene Widmung: „Gruss und gute Wünsche von Ihrem alten H Hesse“.

Juenger, Ernst
Sammlung von Briefen, Postkarten, Dokumenten
Los 2508

Zuschlag
7.500€ (US$ 8,065)

Details

"Ich werde zur Museumsfigur"
Jünger, Ernst, Schriftsteller, Offizier und Entomologe, einer der international meistgeehrten, gleichermaßen umstrittenen wie bewunderten dt. Autoren (1895-1998). Sammlung von 23 Briefen (19 masch., 4 hs.), 18 Postkarten und beschrifteten Fotos im Postkartenformat (11 hs., 7 nur mitunterzeichnet) und zahlreichen Beilagen. Zus. ca. 35 S. Die Briefe bis auf 1 Ausnahme gr. 4to. Meist Wilflingen, aber auch Griechenland, Jugoslawien, Frankreich, Schweiz, Singapur u. a. 1978-1990.
An ein befreundetes Ehepaar, das dem Schriftsteller in vielerlei literarisch-organisatorischen Dingen behilflich war, Archivierung der weltweiten, von Jünger sehr beachteten Resonanz zu seinen Werken und Auftritten, Kopier-, Korrespondenz- und Ordnungsarbeiten, Verkehr mit Antiquariaten, Beratung in literatur- und kulturhistorischen Fragen. Jünger weiß ihre Arbeit und ihre Meinung sehr zu schätzen und korrespondiert mit beiden als Freund und Gleichgestellter. Naturgemäß ist die Mehrzahl der Briefe maschinenschriftlich, die Mehrzahl der Karten handschriftlich; von diesen sind 7 von Liselotte Jünger geschrieben und von ihrem Mann nur signiert. Einige Zitate mögen den Inhalt kennzeichnen. 1979 vergleicht er den Hamburger Auktionator Hauswedell mit dem legendären König Midas: "... Hauswedell bietet ein lädiertes, signiertes Exemplar der editio princeps der 'Marmorklippen' für tausend Mark an. Wie hoch würde er demnach die, allerdings unverkäufliche, Handschrift des Werkes ansetzen? Offenbar ein Exemplar, das ich verschenkt habe. König Midas: was er anrührt, wird Gold, während ihm die Eselsohren anwachsen. Der Autor ist 'le pauvre' im Sinne von Léon Bloy. - In diesen Tagen kam ein Friedensorden ins Haus: La Médaille de la Paix der Stadt Verdun. Auch gut - in der Antike waren bei Friedensschlüssen die Kriegsgötter, vertreten durch ihre Priesterschaften, anwesend [14.XI.1979] ... ich fand diese beiden, von Pfarrer Walz mir gesandten Copien. Der Vortrag wurde anläßlich des Tages der 'Bücherverbrennung' in Berlin gehalten, unter Präsidium des Oberbürgermeisters [! In Berlin gibt es nur einen Regierenden Bürgermeister]. Hat er die Infamie moniert? Das lohnte eine Anfrage [5.VII.1982] ... möchte ich Ihnen die anliegende Sendung des Norddeutschen Rundfunks über [den Nobelpreisträger Jorge Luis] Borges mitteilen. Meine Frau, die mit Grippe im Bett lag, hat zufällig die Passage auf S. 52/53 mitgehört und ließ sich den Text senden. Mehr brauchen auch Sie nicht zu hören - mir kam dabei der Gedanke, daß wir vielleicht Ihre Begabung zur Ironie, etwa durch eine Hörerzuschrift, ins Spiel bringen könnten - natürlich nur, wenn es Sie reizt. Der Sprecher scheint wenig von Goethe zu wissen - jedenfalls ist ihm dessen Vorliebe für den 'gebildeten Soldaten' unbekannt. Und darauf bezog ich mich. Zudem hatte der Herr das besondere Pech, daß Borges, mit dem er mich konfrontiert, vor kurzem in Wilflingen weilte - ich war der einzige deutsche Autor, mit dem er zu sprechen gewünscht hat. Und was war der besondere Anlaß? Mein Tagebuch aus dem Ersten Weltkrieg, das er vor sechzig Jahren in der spanischen Übersetzung gelesen hat. 'Das war für mich eine vulkanische Eruption.' Wichtig wäre mir auch, den Namen des Sprechers zu erfahren; seine Leistung könnte als casus typicus in 'Siebzig Verweht III' zitiert werden ... Eine Entdeckung, die mir angenehme Schlaflosigkeit bereitet hat: Umberto Eco 'Der Name der Rose' [23.IV.1983] ... Otto von der Linde, der vorletzte Ritter des Ordens Pour le Mérite, ist plötzlich gestorben und läßt mich nun als den einzigen zurück. Ich werde mit meiner Frau von Berlin aus nach Wienhausen fliegen, um den Kranz mit der Schleife des Ordens am Sarg niederzulegen. Dann kehren wir zur Firmung nach Berlin zurück [25.V.1984] ... Anbei zwei coupures - ich weiß nicht, ob die merkwürdige Auslassung des Herrn im 'Pan' Ihnen schon vorgelegen hat. (Er möchte mich lieber mit Parabellum sehen) ... Sodann die merkwürdige Duplizität: zwei Komponisten, die an einer Trilogie über meine Erzählungen arbeiten - ich komme mir bald wie Hoffmann vor. Könnten Sie mir - ich möchte fast sagen 'zuständigkeitshalber' einen Teil dieser Korrespondenz abnehmen? [15.VII.1984] ... Vor der Fahrt nach Bonn ... Nur von den beiden Einladungen (Mitterand und Senat) hätte ich diesmal gern je fünf Ablichtungen [2.XII.1984] ... Wie Sie dem Text dieses Briefes entnehmen werden, habe ich mit den Entomologen eine Menge zu tun. Doch das ist nicht die Hauptsache. Inzwischen haben sich meine beiden Bibliographen, die Doctores Walz und Mühleisen zerstritten - das soll aber nicht bedeuten, daß sie nicht weiter mit Ablichtungen versorgt werden [18.I.1985] ... Anbei schon wieder zwei coupures. Wie Sie sehen, werde ich schon in medizinischen Zeitschriften ausgestellt [12.II.1985] ... Anbei wieder etwas Abzulichtendes: Einige Erinnerungen an Carl Schmitt. Ein Aufsatz meines Freundes Marcel Schneider ... An dieser Sendung bitte ich ausnahmsweise zu beteiligen: Dr. Alexander Jünger, Berlin ... Er ist Patensohn von Carl Schmitt [24.VIII.1985] ... Der Freisler-Brief ruft, wie ich erwartet habe, Wirbel hervor. Aber ich will dem nicht ausweichen [26.XI.1985] ... Anbei zu Ihrer bewährten Ablichtung der Brief eines Leutnants der Bundeswehr. Ich werde zur Museumsfigur ..." [15.VII.1986]. Zu einer Kopie aus einem Auktionskatalog, in dem Jüngers Briefe an den Photographen Albert Renger-Patzsch angeboten werden, schreibt der Autor: "Können wir hiervon ein halbes Dutzend kopieren? Zur Abschreckung hartnäckiger Autographen-Sammler" [21.XI.1985].

Das reichhaltige Briefmaterial wird ergänzt durch eine Fülle von Beilagen: 3 Schriftstücke und 2 Umschläge mit Widmung oder Notiz von Jüngers Hand. - 5 Orig.-Fotografien, davon 2 großformatige, die Ernst Jünger gemeinsam mit Helmut Kohl und François Mitterand zeigen (Metz 22.X.1984), davon eines mit Widmung Jüngers; ferner ein gedrucktes Foto mit Jünger, Loriot und Hermann Prey (München 1996). - 4 Brief- bzw. Postkarten von Liselotte Jünger. - Mehrere Schreiben an Ernst Jünger, darunter ein Brief seines Bibliographen Horst Mühleisen. Zahlreiche Fotokopien von Zuschriften und Aufsätzen über Jünger, auf die er in den vorliegenden Briefen Bezug nimmt, darunter eine Kopie des Schreibens vom Vorsitzenden des "Volksgerichtshofes", Roland Freisler, an Martin Bormann (1. Dez. 1944), in dem er mitteilt, daß das Ermittlungsverfahren gegen Jünger wegen seines Buches "Auf den Marmorklippen" auf telefonischen Befehl Hitlers eingestellt worden sei. - Schließlich eine größere Anzahl Veröffentlichungen vom "Freundeskreis der Brüder Ernst und Friedrich Georg Jünger e. V." und seinen Symposien seit 1999.

Lewisohn, Ludwig
Brief 1930
Los 2509

Zuschlag
55€ (US$ 59)

Details

Lewisohn, Ludwig, amerikan. Schriftsteller und Übersetzer dt. Herkunft, in Berlin geboren, lebte zeitweilig in Paris, Verfechter des Zionismus (1882-1955). Brief m. U. "Ludwig Lewisohn". In franz. Sprache. 2/3 S. 4to. Paris 1.X.1930.
An den Verlag Librairie Stock in Paris. "... Je regrette que je ne peux pas vous donner le renseignement demandé par le comte Keyserling. Je ne connais pas des Russes - ni des blancs ni des rouges - et je n'ai jamais entendu même parler de cet 'Union'. - Est-ce que l'édition populaire de mon livre paraîtra vraiment aujourd'hui? J'ai reçu une lettre très remarquable de Pierre Mille et une autre du grand Rabbin Israel Lévi ...". - Mit rotem Eingangsstempel der Librairie Stock.

Meissner, Alfred von
Brief 1858 an Alexander Jung
Los 2510

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Meissner, Alfred von, deutsch-böhmischer Schriftsteller, dem Jungen Deutschland nahestehend, in Paris mit Heine befreundet, starb durch Selbstmord (1822-1885). Eigh. Brief m. U. "Meissner" sowie Adresse und Siegel. 2 S. Gr. 8vo. Prag 19.XI. (1858).
An den Schriftsteller und Philosophen Alexander Jung in Königsberg, dem sich Meissner in pessimistischer Weltsicht und ständigem Existenzkampf verbunden fühlte. Er hatte sich bei verschiedenen Verlegern für ein umfangreiches Manuskript Jungs zu einer zweibändigen Lyrik-Ausgabe eingesetzt. "... Ich höre gar nichts mehr von Ihnen ... vielleicht habe ich ein Bedenken zu stark betont; an meiner aufrichtigen Verehrung fürs Große & Ganze Ihrer lyrischen Produktion können Sie unmöglich zweifeln! Die Sammlung ist noch in meiner Hand. Ich muß es leider sagen: meine Meinung, daß Sie sich den Verkauf erschweren, indem Sie auf einmal zwei Bände geben, ist nicht meine Meinung allein. Ich habe nun bei allen bekannten Thüren angepocht & muss meine Mission für gescheitert ansehen ... Soll ich Ihnen das Ms. zurückschicken? Ich stelle diese Frage kleinlaut & sie betrübt mich tief. - Ich habe mir erlaubt, Ihnen die zweite Auflage meiner Sansara zuzusenden. Wenn Sie den Schluss zum zweiten mal lesen, werden Sie mir vielleicht zugestehen, daß ich die etwas überhudelte Arbeit der ersten Auflage auszutiefen verstand. - Was ist aus Ihrer Recension geworden, jene herrliche Arbeit, die mir ein Lohn schien für alle Schöpfersmühsal? Ad Akta [!] werden Sie sie doch nicht legen ... Die Wiener 'Presse', die hiesigen 'Erinnerungen' würden sie mit Freuden acceptiren. Noch besser: Kolatschek, Stimmen der Zeit (Gotha). - Inliegende Zeilen bitte ich Herrn Professor Rosenkranz übergeben zu wollen. Ich bin ihm noch auf seinen Brief vom Sept. den Dank schuldig ...".

Meissner, Alfred von
Brief 1859 an Alexander Jung
Los 2511

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Meissner". 4 S. Gr. 8vo. Prag 26.I. (1859).
Gleichfalls an Alexander Jung. Umfangreicher Brief über Meissners literarische Arbeiten. "... Wüßten Sie, was ich in dieser letzen Zeit alles durchgemacht habe an Gemüthskämpfen, Sie würden sich nicht wundern, daß ich so lange geschwiegen. Das neue Jahr begann für mich wie der fünfte Akt einer Tragödie. Nun ist alles wieder leidlich ausgeglichen & und nur aus einer tiefen Abspannung merke ich es noch, daß ich so lange wie in einem fürchterlichen Feuer flüssig war. Mein Leben will nicht ruhig werden, so sehr ich selbst es will ... So viel ein Mensch arbeiten kann, inmitten solcher Stimmungen, arbeite ich, aber eigentlich nur, weil ich muss. Mit meinem Drama bin ich immer noch nicht fertig; ich begann, als es schon wie druckbereit dalag, einzureissen & das ist eine schlimme Gewohnheit, das Umbauen, es fällt immer mehr ein & ist neu aufzubauen, als man denkt. In acht Tagen hoffentlich ist alles vollendet. Inzwischen geht ein früheres Stück der 'Prätendent' hier (neu einstudirt) & in Hamburg in Scene. Aber wie kann ein Stück von mir gefallen in einer Zeit, wo man man einer 'Annaliese' applaudirt? Ich sehe dem Vorgang der Aufführung fast mit Sorge entgegen. Geld, das man in diesem theuren Hotel 'zur Erde' genannt, so dringend braucht, trägt ein gedruckter Name nicht ein, wohl aber kann sich ein etwas stolzerer Geist Wunden holen ...". Beklagt sich über den Geiz seines Verlegers Grunow, der entgegen Meissners Wunsch kein Exemplar seiner "neuen Ausgabe" [des Romans "Die Sansara"] an Jung geschickt habe. "... Wie freute ich mich darauf, daß Sie den neuen Schluss lesen würden, der meinem tiefsten Seelenleben entsprossen ist! ... Mit Kolatscheks Blatt werde ich wohl demnächst in Verbindung treten, vorerst bin ich so im Gedränge mit Arbeiten, daß ich mir kaum zu helfen weiß. Es sollen nach einander oder fast zugleich erscheinen: 1. 'Durch Sardinien' (Reisebericht, noch keinen Verleger gefunden) 2. 'Nachtstücke' (drei Novellen) 3. Neue Ausgabe des 'Weib des Urias'. 4. Das neue Drama. - Seltsam, daß Geibel noch Nichts berichtet. Hoffen wir das Beste! Ihre 'Lebenskunst' ist, so viel ich weiß, hier viel gelesen worden ...". - Bei Meissners erwähntem Drama handelt es sich um das fünfaktige Schauspiel "Die Memoiren des Grafen von Montmorency". - Das Schauspiel "Die Anna Lise" von Hermann Hersch war ein viel gespieltes Rührstück um den "Alten Dessauer". - Alle genannten Werke erschienen 1859 im Druck: "Durch Sardinien" und "Urias" bei Grunow in Leipzig, die drei Novellen "Seltsame Geschichten" bei Richter in Prag und Hamburg, "Montmorency" bei Bellmann in Prag.

Lot 2512, Auction  109, Meissner, Alfred von, Brief 1868 an Alexander Jung

Meissner, Alfred von
Brief 1868 an Alexander Jung
Los 2512

Zuschlag
170€ (US$ 183)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Meissner". 2 S. Gr. 8vo. (Wohl Prag) 24.V.1868.
An Alexander Jung in Königsberg, der sich zunehmend in wirtschaftlicher Not befindet, so daß Meissner sich immer wieder für ihn einsetzt. "... Ich wirke durch [Andreas Frhr von] Stifft, [Leopold] Kompert, Friedländer darauf hin, daß durch den Wiener Schriftstellerverein Concordia etwas Nachhaltiges in Ihrer Angelegenheit geschehe. So hat mir Stifft gerathen & ich schreibe eben die darauf bezüglichen Briefe. Die Concordia hat grosse Mittel. - Ihr Aufsatz ist herrlich, von der edelsten Anschauung durchleuchtet, voll unvergleichlicher Gedanken, hat aber mindestens 2 mal das Maass, das ein Feuilleton der N.[euen] Fr.[eien] P.[resse] haben kann. Das wäre eher etwas für den Salon. Doch hat diese Redaktion Ernst genug, ihn zu würdigen? Ich zweifle fast. Ich bliebe an Ihrer Stelle bei der ... Gartenlaube. Tausendmal Dank für die Liebe & Freundschaft zu mir, die aus dem Aufsatz herausblickt, das hat mich innig gerührt. Aber wie kann ich ihn versenden, wenn mein Lob darin steht? Sie können sich nicht denken, mit wie scheelen Augen dergleichen, mindestens in österr. Redactionen, angesehen wird ...". Empfiehlt, den Aufsatz selbst an die Gartenlaube zu senden und an die Wiener Neue Freie Presse eher etwas Kürzeres, "etwa über Königsberger Leben. Lang oder kurz, das Feuill. wird mit 20 fl. bezahlt. - Wenn keine häusliche Störung eintritt - mein alter Vater ist fortwährend bedenklich kränklich - gehe ich zum Dresdner Schriftstellertag. Von da aus dürfte ich einen 8-10 Tage dauernden Ausflug nach Bayern machen ...".

Neumann, Alfred
Brief 1938 aus Juan-les-Pins
Los 2513

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Neumann, Alfred, Schriftsteller, Dramaturg, Übersetzer, Lektor und Schwiegersohn Georg Müllers (1895-1952). Eigh. Brief m. U. "Alfred Neumann". In franz. Sprache. 2 S. 8vo. Juan-les-Pins (Côte d'Azur), Hotel "Les Ambassadeurs", 21.IX.1938.
Dankschreiben aus dem Exil an den Verleger Delamain für dessen "prompte et si efficace secours. Les autorités m'ont reçu d'une façon tout ce qu'il ya des plus aimables. Votre mot a contribué en grande mesure de me faciliter toutes les demarches. On m'a fermement promis de permis de séjour ... J'espère que nous allons nous rencontrer bientôt et à une époque moins soucieuse et que je puisse alors vous renouveler de vive voix toute une gratitude ...". - Mit illustriertem Briefkopf desHotels. - Kleine Büroklammer-Rostspur.

Lot 2514, Auction  109, Novalis, Briefgedicht an G. A. Bürger

Novalis
Briefgedicht an G. A. Bürger
Los 2514

Zuschlag
38.000€ (US$ 40,860)

Details

"frey und deutsch"
Novalis (d. i. Friedrich Frhr von Hardenberg), Dichter, einer der Hauptvertreter der deutschen Romantik (1772-1801). Gedicht-Brief m. U. "Fridrich von Hardenberg". 3 S. Mit zerteiltem Siegel und Adresse. 8vo. Weißenfels 18.V.1789.
Zum größten Teil in Gedichtform geschriebener Brief an Gottfried August Bürger, der Novalis' Brief von Anfang Mai desselben Jahres freundlich beantwortet hatte. "An den Herrn Professor Bürger. Ein Brief ward mir, von jener Hand geschrieben, / Die einst Lenoren schrieb und mit Homeren rang, / Und sauren Ehrenkranz um Deine Stirne schlang, / Die frey und deutsch stets unbewölkt geblieben ...". 27 Zeilen. Am Schluß heißt es: "... Und zwischen Klippen, wo der gröste Haufen bebt, / Die Kunst die Flakkus über alles schätzet / Und über sie nicht Gold, nicht Fürstenliebe setzet, / Hat ja die Parze Dir auch Güte eingewebt. - Sie sehen meine Unbescheidenheit, daß ich es wage, Sie sogar mit schlechten Reimen zu belästgen, doch schieben Sie die Schuld auf meinen Enthusiasmus, der gewiß so groß ist als die Hochachtung mit der ich verharre Dero gehorsamster Diener Fridrich von Hardenberg". - In der Ausgabe der "Briefe und Werke", hersg. von E. Wasmuth (1943), Bd I, Nr. 6, mit Abweichungen gedruckt. - Sehr selten.

Platen, August Graf von
Manuskript mit 3 Gedichten
Los 2516

Zuschlag
3.400€ (US$ 3,656)

Details

Platen (-Hallermünde), August Graf von, Dichter, wegen der Formschönheit seiner Verse bewundert (1796-1835). Eigh. Manuskript mit 3 längeren Gedichten. 4 S. Schmal-folio. O. O. u. J.
Das erste Gedicht, "An einen Ultra", besteht aus 9 Strophen zu je 4 Zeilen und beginnt: "Du rühmst die Zeit, in welcher Deine Kaste / Genoß ein ruhig Glück? / Was aber, außer einer Puderquaste, / Ließ jene goldne Zeit zurück? ...". - Das zweite Gedicht (11 Strophen zu je 4 Zeilen) ist betitelt "Luca Signorelli" und beginnt: "Die Abendstille kam herbei, / Der Meister folgt dem allgemeinen Triebe; / Verlassend seine Staffelei, / Blickt er das Bild noch einmal an mit Liebe ...". - Das dritte und längste Gedicht (16 Strophen zu je 4 Zeilen) heißt "Zobir" und beginnt: "Raublustig und schreckenverbreitend und arm / Geleitet Abdalla den Araberschwarm / Gen Africa zu, / Vor Tripoli stehn die Beherzten im Nu ...".

Lot 2517, Auction  109, Rousseau, Jean Jacques, Brief 1760

Rousseau, Jean Jacques
Brief 1760
Los 2517

Zuschlag
2.500€ (US$ 2,688)

Details

Rousseau, Jean Jacques, Schweizer Schriftsteller, Komponist, Kulturkritiker und Philosoph von größtem Einfluß (1712-1778). Eigh. Brief ohne Unterschrift. 1 S. 8vo. Von alter Hand an den Rändern auf ein größeres Blatt montiert. O. O. 1.VII. (1760).
An den Buchhändler H. L. Guérin mit der Bitte, dem Schriftsteller Nicolas Charles Joseph Trublet (1697-1770) ein Manuskript zurückzugeben: es handelt sich um eine Abschrift von Rousseaus berühmtem Brief an Voltaire vom 18.VIII.1756 (über das Unglück von Lissabon), die Trublet mit Anmerkungen versehen hatte. Guérin hatte Rousseau vom Druck des Briefes abgeraten. "Une petite Course de quelques jours que je vais faire ne me laisse que le tems de replier à l'addresse de Monsieur Guérin le Manuscrit communiqué par Monsieur l'Abbé Trublet, auquel je le prie de le restituer et de lui faire mes remercimens ... Monsieur Guérin rendra le manuscrit de Platon ["De l'Imitation théâtrale"] à sa comodité. Je ne suis point pressé de le faire imprimer ...". - Auf dem Untersatzblatt hat Karl August Varnhagen eigenhändig vermerkt: "Gegenwärtige Handschrift ist unzweifelhaft von J. J. Rousseau, völlig übereinstimmend mit der in meinem Besitz befindlichen. Berlin, den 13. März 1854. Varnhagen von Ense." - Der Brief ist bei Leigh ("Corresondence complète") unter Nr. 1043 nur registriert, mit kurzer, nicht ganz korrekter Inhaltsangabe. Der eigentliche Text war bis dahin unbekannt.

Lot 2518, Auction  109, Scheffel, Joseph Victor von, Brief + signiertes Foto

Scheffel, Joseph Victor von
Brief + signiertes Foto
Los 2518

Zuschlag
260€ (US$ 280)

Details

Badischer Wein
Scheffel, Joseph Victor von, badischer Dichter historischer Versepen von großer Verbreitung und Popularität (1826-1886). Eigh. Brief m. U. "Jos. Vict. Scheffel". 21/2 S. Gr. 8vo. Karlsruhe 23.X.1868.
An einen befreundeten Weinliebhaber, von dem er regelmäßig ein Faß mit edlen Tropfen bezog. "... Es bedarf keiner Lokkung heimischer Rebengeister um mich auf das linke Ufer zur Neustadter Herbstfreude zu ziehen; da ich weiß was dortlands dem Sterblichen bescheert ist, komme ich ganz von selbst. Aber diesmal, heute, morgen, steht mir ein früher beschlossener Plan im Weg; ich muß nach Norddeutschland, eventuell bis Berlin zum Freund Janke, u habe die Abreise auf morgen festgesetzt. Bitte mich also auf 1869 vorzumerken u. mir zugleich ein halbhundert Liter 1868er nach dem zweiten Ablaß im nächsten Jahr vermitteln zu wollen...". Erwähnt den ihm befreundeten Maler und Illustrator Carl Roux: "... C. Roux war hier, bräutlich verjüngt u. guter Dinge; ich wollte ihn zur Neustadter Herbstfahrt bereden aber nicht einmal bis zur Probe des 'edelsten' war er festzuhalten. Den 'Edelsten im Stroh' habe ich Sachverständigen aus verschiedenen Ländern bei einem Abendessen vorgesetzt, wir tranken zu acht Personen mit feinem Verstand vier Flaschen; die Süddeutschen verharrten in anerkennender Ruhe, ein Hanoverander erzählte eine Münchhausengeschichte, dem Berliner aber stieg er so zu Kopfe, daß er von Annexion dieses herrlichen Landes sprach u. tags darauf im Jammer lag. Möge der 68er seinen Vorfahren nacheifern ...". ." - Der genannte "Freund Janke" ist Scheffels Berliner Verleger. - Kleine Faltenrisse. - Dabei: Derselbe. Portrait-Fotografie mit eigh. Signatur "Jos. Vict. Scheffel 1872" auf der Rückseite. Visit-Format (10,2 x 6 cm). - Die Aufname (Brustbild) des Ateliers J. & L. Allgeyer in Karlsruhe und Rastatt zeigt den Dichter im Profil, nach rechts (vom Betrachter) gewendet.

Schnitzler, Arthur
Albumblatt 1926
Los 2519

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Schnitzler, Arthur, österr. Dramatiker und Erzähler (1862-1931). Eigh. Albumblatt m. U. "Arthur Schnitzler". Zusammen mit anderen Eintragungen auf einem Blatt eines Autographen-Heftes. Quer-8vo. Wien 21.II.1921.
"Recht hattest du? Das will nicht viel bedeuten. / Nur was du wirktest, reicht in Ewigkeiten." - Auf der unteren Hälfte des Blattes, durch einen Strich von Schnitzler getrennt, eine Eintragung der dänischen Schriftstellerin und Journalistin Karin Michaelis, die zum Freundeskreis von Helene Weigel und Bertolt Brecht zählte (1872-1950): "Weisheiten kenne ich nicht. Meine Mutter sagt immer: Du bist so dumm. Das bin ich, bei Gott! Ihre Karin Michaelis. 26.3.1926."- Rückseitig u. a. Eintragungen von Mitgliedern einer italienischen Operntruppe.

Stammbuch
eines Medizin-Studenten Weber in Jena
Los 2520 [*]

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Stammbuch eines Medizinstudenten Weber in Jena. Ca. 250 (statt 284) pag. Seiten. Quer-8vo. Brauner Lederband d. Z. (etwas berieben) mit floraler Rückenvergoldung, goldgepr. Ornament-Bordüren auf beiden Deckeln, Stehkantenvergoldung und Goldschnitt. 1798-1806.
Fast alle Eintragungen von Kommilitonen in Jena, häufig Burschenschaftlern, mit entsprechenden Panieren, Zirkeln, gekreuzten Degen und anderen studentischen Symbolen. Beachtlich ist das Einzugsgebiet der Universität Jena: die Studenten kommen aus ganz Deutschland, sogar etliche aus Siebenbürgen haben sich eingeschrieben. Zitiert wird - wie in Jena nicht anders zu erwarten - vor allem aus Schiller; selbst aus den "Räubern" findet sich eine Passage. - Lücken in der Paginierung deuten darauf hin, daß mindestens 10 Bl. einem Stammbuch-Plünderer zum Opfer gefallen sind. - Dafür beiliegend: ein großes Konvolut weiterer, ganz ähnlicher Stammbuchblätter, gleichfalls Jena um 1800, teils von demselben Studenten, teils aus anderen Stammbüchern; ferner 15 Porträt-Silhouetten (13 geschnitten, 2 getuscht), darunter bedeutende Persönlichkeiten: Schelling, Fichte, Niethammer, Suckow, Griesbach, Paulus und Hufeland. - Weiterhin ein Konvolut Stammbuchblätter aus den 1820er Jahren. - Reichhaltiges Material.

Lot 2521, Auction  109, Stammbuch-Blätter, eines Fräulein Meissner aus Sachsen

Stammbuch-Blätter
eines Fräulein Meissner aus Sachsen
Los 2521 [*]

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

- Stammbuch-Blätter eines Fräulein Meissner aus Dresden. 48 Bl., davon 41 beschrieben oder illustriert. Mit 5 Aquarellen, 1 Sepiazeichnung und 3 mont. Haarlocken. Quer-8vo. Goldschnitt. Lose Bl. in karton. Umschlag d. Z. 1802-1839.
Die Beiträge von Freundinnen und einem Bruder in Dresden und (ab 1823) Baudissin (Bautzen), ferner Spremberg, Grimma und Töplitz. In Bautzen schreibt sich 1827 Johann Gottlieb Dressler ein, "Gesanglehrer an der Privatschule zu Budissin". Die hübschen Aquarelle mit Symbolen (Tempel, Altäre) und Bekundungen der Freundschaft.

Lot 2522, Auction  109, Stammbuch-Kassette, eines Studenten in Würzburg, Heidelberg und München

Stammbuch-Kassette
eines Studenten in Würzburg, Heidelberg und München
Los 2522 [*]

Zuschlag
900€ (US$ 968)

Details

Alt-Heidelberg
- Stammbuch-Kassette eines Studenten namens Wilhelm in Würzburg, Heidelberg und München. 113 Bl., alle beschrieben oder illustriert. Mit 1 Aquarell, 1 Kupferstich und 2 Karikaturen in Federzeichnung. Quer-8vo. Goldschnitt. Lose Bl. in gefalt. Karton, eingelegt in eine grüne Chagrinleder-Decke (Kapitale angeplatzt) mit Rückenvergoldung und Aufschrift "Der Freundschaft geweiht" sowie vergold. Deckelfileten mit Eck-Ornamenten. in grünem Papp-Schuber d. Z. 1826-1828.
Alle Eintragungen von Kommilitonen verschiedener Fächer: 1826 in Würzburg, 1827 in Heidelberg, 1828 in München. Der Inhaber gehörte offenbar einer (schlagenden) Verbindung an, und fast alle Beiträge sind mit Zirkel und Panier von Burschenschaften versehen: Rhenania, Helvetia, Saxo-Borussia, Alemannia, Guestphalia, Holsatia, Moenania, Franconia etc. Manche längeren Beiträge lassen Einblicke in das Studentenleben der Universitätsstädte zu. Das hübsche Aquarell zeigt eine Ansicht des Heidelberger Schlosses; auch der Kupferstich zeigt - aus anderer Perspektive - das Schloss über der Stadt.

Lot 2523, Auction  109, Stammbuch-Kassette, des Gustav Marcus Cohn aus Schmalkalden

Stammbuch-Kassette
des Gustav Marcus Cohn aus Schmalkalden
Los 2523 [*]

Zuschlag
580€ (US$ 624)

Details

- Stammbuch-Kassette des Studenten Gustav Marcus Cohn aus Schmalkalden. 74 Bl., alle beschrieben oder illustriert, meist zweiseitig benutzt. Mit 42 Kupferstichen (1 kolor.), größtenteils mit Ansichten, meist aus dem Verlag Wiederhold in Göttingen. Quer-8vo. Goldschnitt. Lose Bl. in ziegelroter Halbleder-Kassette d. Z. (etwas berieben) in Form eines Stammbuchs mit Rückenvergoldung und grünem Rückenschild "Der Erinnerung" sowie vergold. Deckelbordüren, Vignetten und goldgepr. Aufschrift "G M Cohn, 1833". Innendeckel mit allegorischem Kupferstich auf grünem Grund. Imitierter Grünschnitt. In (defektem) Pappschuber d. Z. 1832-1840.
Die meisten Eintragungen von Freunden und Kommilitonen in Schmalkalden, Marburg und Göttingen. Der Name des Inhabers läßt auf Herkunft aus jüdischer Familie schließen, und auch unter seinen Kommilitonen finden sich verbreitete jüdische Familiennamen (Lion, Fraenkel, Simon u. a.). Eine Vielzahl flotter, teils humoristischer Sprüche und einige Symbole bezeugen Cohns Aktivität als Burschenschaftler. Bemerkenswert sind die vielen hübschen gestochenen Stadtansichten aus dem Wiederhold-Verlag, darunter Göttingen (Maschmühle, mit Gesamt-Ansicht im Hintergrund, Markt, Neue Kaserne, Mariaspring, Große Bibliothek, Neue Anatomie, Stadtansicht mit Neuer Anatomie, Papiermühle, Raschmühle), Kassel mit Wilhelmshöhe (Löwenburg, röm. Wasserleitung, Herkules mit Wasserfall, Felseneck an der Wilhelmshöhe, Wilhelmsbrücke, Schloß Wilhelmshöhe, Wasserfall, Friedrichsplatz), Bonn (Gesamtansicht), Hamburg (Jungfernstieg, Hamburg von der Westseite), Chemnitz (Gesamtansicht), Fulda (Dom), Nenndorf (Schloß und Esplanade, Aussicht von der Mooshütte), Berlin (Gesamtansicht von den Rollbergen aus, Brandenburger Tor) etc. Ein Blatt zeigt drei Studenten beim Trinkgelage. Ein anderes (mit Ansicht von Bonn) stammt von Cohn selbst und ist beschriftet: "Schmalkalden am 27ten October 1836, am Tage vor deiner Abreise nach Ffurth a. O. und vielleicht keinen Monat mehr vor meiner Abreise nach Holland u. Ostindien". - Viele Blätter von Cohn mit Bleistift-Notizen über das weitere Schicksal der Beiträger versehen. - Hübsche Kassette, wertvoll durch ihren besonderen Reichtum an interessanten Bildern und Textbeiträgen.

Lot 2525, Auction  109, Stieler, Hilde, 24 Gedichtmanuskripte + Beilagen

Stieler, Hilde
24 Gedichtmanuskripte + Beilagen
Los 2525

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Stieler, Hilde, expressionistische Dichterin, Tochter des Malers Johann Hertwich, mit dem Schauspieler Kurt Stieler verheiratet (1883-1962). Eigh. Widmung in ihrem einzigen Gedichtband "Der Regenbogen" sowie eine Sammlung von 24 eigh. Gedichtmanuskripten, 2 eigh. Briefen und 1 eigh. Ansichtspostkarte. Nur 1 Brief unterzeichnet ("von Ihrem 'Hildekind'"). Zus. 35 S. (Tinte und Bleistift) sowie 1 gedruckter Band. Verschied. Formate, häufig quer-quarto. Okt. 1914 - Jan. 1918 bzw. o. D.
Die Gedichtsammlung "Der Regenbogen", erschienen als Band 17 in der von Franz Pfemfert herausgegebenen expressionistischen Reihe "Der Rote Hahn", enthält eine längere eigenhändige Widmung Hilde Stielers auf dem Titelblatt, ferner ihr Porträt und am Schluß eine Graphik von Otto Freundlich (vgl. Raabe, die Zeitschriften und Sammlungen des literarischen Expressionismus, Nr. 151, sowie Raabe, Die Autoren und Bücher (etc.), Nr. 292 und S. 984). Das titelgebende Gedicht befindet sich auch als Handschrift unter den 24 eigenhändigen Manuskripten. Diese, teilweise datiert und wohl meist gerichtet an ihren Mann (von dem sie sich 1920 trennte), tragen die Titel "Der Beter" (2), "Oktober", "Amor fati", "Eiland", "Bahnfahrt", "Wär ich König", "Abends", "Unterschied", "Theaterabend", "Der Regenbogen", "Kameraden", "Gefährten", "Fragen der Liebe", "An das Bildnis eines Knaben", "Hiob", Senta", "Die Stimme" und "Gespräch mit dir"; vier Gedichte sind nicht betitelt, eines ist signiert "Hilde Stieler". - Die Briefe und die Karte sind an den ihr befreundeten Theaterleiter und Theaterhistoriker Max Martersteig gerichtet, der 1912-1918 Intendant des Leipziger Stadttheaters war. Am 23.IV.1917 schreibt sie über einen geplanten Front-Auftritt ihres Mannes: "... ein Offizier in Halle ist bereits beauftragt K. [urt] einen Pass zu besorgen! Sie wollen K. am 5. Mai zu einem Abend im Rathaus ... haben ... Nun möchte der dortige General aber, dass K. am nächsten Tag den Soldaten im Schützengraben, die nicht bei dem Abend im Rathaus sein können, auch etwas aufsagt! ... Eben kommt K. und sagt, dass er wol am 5. nicht an die Front fahren könne weil gleich anschliessend die Proben für's [Adolf-] Winds-Gastspiel seien. Aber er meint ob es nicht später ginge, wenn die Proben für das neue Lustspiel seien, also etwa um den 11. herum. Es wäre natürlich für ihn sehr schön wenn er auf diese Weise auch was vom Krieg - so wenig schön er an und für sich ist - zu sehen bekommen hätte! ... viel wichtiger ist: seh ich Sie Mittwoch bald, trotz der Eysold? ...". - Martersteig war in zweiter Ehe kurz mit der Schauspielerin Gertrud Eysoldt verheiratet. -

Stoltze, Friedrich
Brief 1884
Los 2526

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Stoltze, Friedrich, Frankfurter Schriftsteller, Satiriker, Mundartdichter, freisinniger Journalist und Verleger (1816-1891). Eigh. Brief m. U. "Friedrich Stoltze". 11/2 S. Gr. 8vo. Frankfurt a. M. 19.X.1884.
An einen Redakteur, dem er wohl zum Zweck der Anzeige das Erscheinen des Buches eines Kollegen ankündigt und dabei - unausgesprochen - gleich den Text der Notiz vorgibt. "... Der Sohn Valentin Rausch's, Hr. Wilhelm Rausch ... gibt die hinterlassenen Gedichte seines Vaters im Selbstverlag heraus; sie befinden sich eben unter der Presse u. werden nächster Tage erscheinen. Das Bändchen wird 90-100 Seiten stark werden. Außer dem 'Goethe-Enthusiast' enthält die kl. Sammlung noch einige Festspiele humoristischen Inhalts u. im Frankfurter Dialekt; sodann, im ernsteren Genre u. in reindeutscher Sprache, eine Anzahl Liebesgedichte ...". - Die vielen Schriften von Stoltze, der den Frankfurter Volkstyp "Herr Hampelmann" schuf, wurden auch im 20. Jahrhundert immer wieder aufgelegt; das Andenken an den Autor wird u. a. durch ein Stoltze-Museum und einen Stoltze-Preis wachgehalten.

Thelen, Albert Vigoleis
Brief 1964
Los 2529

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

- Eigh. Brief m. U. "Thelen +". 51/2 S. in sehr großer Schrift. Gr. 4to. Blonay 21.XI.1964.
An Herrn Geyer, der das Manuskript von Thelens "Glis-Glis" zum Kopieren ausleihen möchte. Der Dichter erklärt sich bereit, "sofern das möglich ist, ohne das sorgfältig gebundene opusculum auseinanderzunehmen, oder sonstwie durch Aufbrechen zu beschädigen. Es ist 48 Seiten stark ... Dieses, von Diederichs abgelehnte Buch kommt als bibliophiler Druck heraus, mit Holzschnitten von Hubert Berke-Köln. Herausgeber: Horst Heiderhoff ... Die Auflage ist sehr beschränkt ...". - In der typischen, durch Thelens Augenleiden bedingten großformatigen Schrift; auch das Büchlein trägt den Untertitel "entstanden als Fingerübung eines Seh-Gestörten". - Der KVK und alle Buchhandels-Foren kennen die hier angekündigte bibliophile Ausgabe nicht, sondern nur spätere Drucke mit Illustrationen von Paul König.

Lot 2530, Auction  109, Tieck, Ludwig, Gedichtmanuskript

Tieck, Ludwig
Gedichtmanuskript
Los 2530

Zuschlag
4.400€ (US$ 4,731)

Details

Tieck, Ludwig, Dichter und Übersetzer, einer der Hauptvertreter der deutschen Romantik (1773-1853). Eigh. Gedichtmanuskript. 11/2 S. Folio. (Um 1800).
"Einsamkeit". 9 Strophen zu je 8 Zeilen: "Der ist nicht einsam, der Schmerzen fühlet, / Verlassen von den Freunden und der Welt, / Wenn er die heisse Angst in Trauer kühlet, / Und des Verlustes Bild im Herzen hält, / Wenn die Vergangenheit noch kindlich um ihn spielet / Und Zukunft einen Spiegel vor ihm hält, / Dem sind die Schmerzen Freunde und die Thränen, / Und er genießt sich selbst im stillen Sehnen ...". - Das Gedicht wurde zuerst veröffentlicht in dem von Tieck und August Wilhelm Schlegel herausgegebenen "Musen-Almanach für das Jahr 1802". - Leicht stockfleckig. - So frühe Gedicht-Handschriften Tiecks sind von großer Seltenheit.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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