Pallavicino, Ferrante. Scielta di lettere amorose. 4 Bl., 232 S. Mit Holz-Titelvignette. 13 x 7 cm. Pergament d. Z. (unteres Kapital etwas beschabt, leicht fleckig und angestaubt). Venedig, Z. Battista Ceftari, 1662.
Frühe Ausgabe der zuerst 1656 erschienenen Liebesgedichte des italienischen Dichters Ferrante Pallavicinos (1615-1644), der vor allem durch seine zahlreichen Schmähschriften und Satiren Bekanntheit erlangte. – Titel und Vortitel gestempelt. Stellenweise etwas gebräunt, gering braunfleckig. Vorsatz mit Exlibris und Signatur.
Perrault, Charles. Märchen neu erzählt von Moritz Hartmann. Dritte Auflage. 2 Bl., V, 70 S. Mit 41 Holzstich-Tafeln nach Gustav Doré. 35,5 x 29,5 cm. Blindgeprägter OLeinenband (etwas fleckig und berieben, Rücken ausgeblichen, Kapitale leicht bestoßen) mit Vorderdeckelillustration in Golddruck, 2 Messing-Eckbeschlägen sowie Goldschnitt. Stuttgart, Eduard Hallberger, (1872).
Vgl. Doderer I, 328. Leblanc 278. – Dritte Ausgabe von Moritz Hartmanns Bearbeitung der Contes des fées, mit den klassischen Illustrationen von Doré. In seinen Märchenillustrationen zeigt der Künstler eine Stillage "zwischen romantischer Weltfülle, phantastisch übersteigertem Realismus" (Doderer) und nahezu überschäumender Dynamik. Enthält Rotkäppchen, Der kleine Däumling, Dornröschen, Aschenputtel, Der gestiefelte Kater u. a. – Stockfleckig. Exemplar im Verlagseinband mit dem gestiefelten Kater als Vorderdeckelillustration.
Peter Hollmann der kleine Krämer. Eine Familiengeschichte. 452 S. Mit gestochenem Titel mit Vignette und gestochenem Frontispiz. 16 x 10,5 cm. Schlichter Pappband d. Z. (etwas fleckig und berieben, Rücken ausgeblichen, mit Signaturen). Prag, Franz Gerzabeck & Sohn für Caspar Widtmann, 1797.
VD18 11757884. Hayn-Gotendorf III, 335. Nicht bei Holzmann-Bohatta. – Erste Ausgabe der anonym erschienenen, laut H.-G. recht "zahmen" Familiengeschichte. Ein zweiter Druck erschien ebenda 1810. – Wohlerhaltenes Exemplar.
Praetorius, Johannes
Wieder erneuwerte und augirte Lustige Gesellschaft
Los 2122
Zuschlag
460€ (US$ 495)
Praetorius, Johannes (Pseud. Johann Petrus Memel). Wieder erneuwerte und augirte lustige Gesellschaft, (Comes facundus inviâ pro vehiculo) Allen Reisenden, auch in Gesellschaft anwesenden Herren und Freunden zu Ehren und Lust, aus vielen andern Büchern zusammen gesuchet, und auff Begehren außgegeben. 2 Bl., 504 S. Mit Kupfertitel (in Pag.) und 8 Kupfertafeln. 13 x 8 cm. Pergament d. Z. (beschabt und stärker fleckig; ohne die Schließen) mit hs. RTitel. O. O. u. Dr., 1660.
VD17 23:287479D. Hayn-Gotendorf IV, 491. Dünnhaupt V, 3150, 3.10. – Vierte, erweiterte Ausgabe der zuerst 1656 Anekdotensammlung. "Charakteristisch für ihn ist nicht allein das vielfältige Interesse des Polyhistors an unterschiedlichen Gegenständen, sondern v. a. seine Verarbeitung kursierender Erzählungen und Gerüchte ... Eine Neubeschäftigung mit seinem Werk begann Anfang des 19. Jh., als Schiller und Goethe Erzählungen P.s als Vorlage für die Balladendichtung bzw. für die Gestaltung der Walpurgisnachtszene im 'Faust' benutzten. Romantiker wie Brentano und die Brüder Grimm schätzten P.s Schriften als volkskundliche Quelle" (NDB XX, 667f.). – Kupfertitel fingerfleckig, Titel knapp eingebunden (minimaler Buchstabenverlust am Rand), gebräunt und mit einigen Braunflecken, Seite 185 mit Randabriss, die Kupfertafeln teils mit Plattenton. Vorsätze erneuert.
Predigten zum Todtlachen
Allen Hypochondristen und Grillenfängern zur Erheiterung empfohlen
Los 2123
Zuschlag
280€ (US$ 301)
Predigten zum Todtlachen. Allen Hypochondristen und Grillenfängern zur Erheiterung empfohlen von einem lustigen Bruder. 2 Teile in 1 Band. 1 Bl., 144 S.; 164 S. 16,5 x 10,5 cm. HLeinen d. Z. (Ecken etwas bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. "Konstantinopel. Auf Kosten des Türkischkaiserlichen Oberkonsistoriums" (d. i. Leipzig, Sommer), 1802-1803.
Weller I, 193. Hayn-Gotendorf VI, 277. – Seltene erste Ausgabe der bis 1821 noch einige Male aufgelegten Sammlung derb-komischer Predigten, die laut Vorrede sämtlich vorgetragen wurden und im Druck erschienenen. U. a. von Abraham à Santa Clara, Johann Friedrich Spörer, dem sogenannten Wiesenpater aus Ißmaning, einem "Operarius Catecheticus", ferner anonym verfasste Predigten mit Titeln wie "Trauerrede bei dem Sarge einer achtzigjährigen Jungfer", "Haltet die Nasen zu", "Die Jungfrauen seynd nix werth" und "Der große Mist-Hauffen". – Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.
Puschkin, Alexander. Pesn' o weschem Olege (Russischer Druck: Die Ballade vom Verkünder Oleg). 6 Bl. 33 x 23 cm. Mit farbigen Illustrationen und Buchschmuck von V. M. Vasnezow. Neuerer HPergamentband mit goldgeprägtem RTitel. St. Petersburg. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften, 1899.
Jubiläumsdruck zum 100. Geburtstag Puschkins. Aufwendig, teils in Golddruck gefertigte Ausgabe seines Poems über den Propheten Oleg. Ursprünglich als Leporello erschienen, wurden die Blätter hier getrennt und privat gebunden. – Wohlerhaltenes Exemplar.
Ramberg, Johann Heinrich
Tyll Eulenspiegel in fünf und funfzig radirten Blättern
Los 2129
Zuschlag
90€ (US$ 97)
Ramberg, J(ohann) H(einrich). Tyll Eulenspiegel in fünf und funfzig radirten Blättern. Mit Text nach der Jahrmarkts-Ausgabe. VI, 40 S. Mit 54 Umrissradierungen von Ramberg. 23 x 32 cm. Rotes Leinen d. Z. (berieben und etwas bestoßen) mit gold- und schwarzgeprägtem VDeckel. Gera, C. B. Griesbach, 1871.
Rümann, Das illustrierte Buch 224. – Zweite Ausgabe. In amüsanter Travestie, voller genialer Komik gestaltete Umrisszeichnungen der turbulenten Geschichte des Til Eulenspiegel. "Es ist sein (Rambergs) bestes Werk und sicher die geistreichste Illustration der berühmten Schelmenstreiche" (Rümann). – Hs. Besitzvermerk auf dem Titelblatt. Minimal fleckig, insgesamt sauber.
Anton, Franz und Rentz, Michael Heinrich - Illustr.
Geistliche Todts-Gedancken bey allerhand Gemälden und Schildereyen
Los 2131
Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)
Totentanz
Rentz, Michael Heinrich. - Anton, Franz. Geistliche Todts-Gedancken bey allerhand Gemälden und Schildereyen in Vorbildung unterschiedlichen Geschlechts, Alters, Standes, und Würdens-Persohnen sich des Todes zu erinnern, aus dessen Lehr die Tugend zu üben, und die Sünd zu meiden. 2 Bl., 182 S., 1 Bl. (Register). Mit 52 Kupfertafeln. 32,5 x 20 cm. Leder d. Z. (etwas berieben und bestoßen) mit schwarzgeprägtem RSchild. Passau und Linz, Friderich Gabriel Mangold für Franz Anton Ilger, 1753.
Oppermann 1196. – Erste Ausgabe. Die eindrucksvollen Kupfer stammen von Michael Heinrich Rentz (1701-1758), der in seiner Kompositionsweise vollkommen frei und unabhängig von früheren Meistern arbeitete. Die vorliegenden Darstellungen "sind von äußerster Lebendigkeit, und das barocke Element wird mit allen Mitteln angewendet ... Eine der seltensten Totentanz-Folgen, die zudem selten und sehr gesucht ist" (Oppermann). – Mal mehr, mal weniger gebräunt, braun-, stock- und fingefleckig.
Robinsonaden. - Campe, J. H. Robinson der Jüngere, zur angenehmen und nützlichen Unterhaltung für Kinder. 2 Bände. 11 Bl., 198 S.; 248 S. Mit 2 gestochenen Titelvignetten und 5 Kupfertafeln von Weissenhahn. 17 x 11 cm. Pappband d. Z. (etwas fleckig und berieben, obere Kapitale bestoßen). Frankfurt und Leipzig 1781.
Ullrich 68, 7c. Brüggemann-Ewers 146. Gumuchian 4878. – Früher Nachdruck der zuerst 1779 in Hamburg bei Bohn erschienenen Bearbeitung Campes. – Etwas stockfleckig.
Robinsonaden. - Egloffstein, H. A. C. Der neue holsteinische Robinson oder Entdeckung und Bevölkerung der Insel Angely. Ein Lesebuch zur Belehrung und Unterhaltung für die Jugend. Gegenstück zu Campe's Robinson. IV, 288 S., 2 Bl. Mit gestochenem Frontispiz von C. V. Schellhorn und 8 kolorierten Kupfertafeln. 16,5 x 10,5 cm. Illustrierter OPappband (berieben und bestoßen, Rückenbezug am oberen Kapital etwas gelöst). Nürnberg, C. H. Zeh, (1821).
Kosch III, 969. – Erste Ausgabe der Robinsonade des einem alten Freiherrngeschlecht entstammenden Verfassers Egloffstein, von dem nur bekannt ist, dass er um 1820 in Nürnberg und um 1830 in Kassel lebte und noch weitere, teils seichte historisch-romantische Unterhaltungsromane verfasste (vgl. Kosch; darunter auch ein Hessischer Robinson), hier in einem Exemplar der Ausgabe mit den schönen kolorierten Kupfern mit etwa 60 Tier- und Pflanzendarstellungen (es erschien auch eine wohlfeile Ausgabe ohne Kupfer). Eine zweite Auflage folgte ebenda 1823. – Etwas gebräunt und braun- oder stockfleckig.
Robinsonaden. - (Polt, Johann Joseph). Abentheuer und Reisen Martin Engelbrechts. Als Seitenstück zum englischen Robinson. Eine der intressantesten Robinsonaden aus dem siebzehnten Jahrhunderte. 174 S. Mit gestochenem Frontispiz. 15,5 x 10 cm. HLeder d. Z. (fleckig und berieben, ob. Kapital bestoßen, mit hs. RSchild). Leipzig, Johann Polt, 1801.
Ulrich 166, 67 b. Nicht bei Goedeke und Hayn-Gotendorf. – Erste und wohl einzige Ausgabe der Bearbeitung der anonym erschienenen schweizerischen Robinsonade Die Glücks- und Unglücksfälle Martin Speelhovens, die 1763 in Dresden und Leipzig erschien. – Fingerfleckig, stellenweise etwas stärker. Fl. Vorsatz mit Eckabschnitt, Innenspiegel mit Besitzstempel und neuerem Exlibris-Schild. Buchblock etwas schief.
Rousseau, Jean-Jacques
Sammelband von 4 zeitgenössischen Abhandlungen zur Rezeption seines Werkes
Los 2141
Zuschlag
260€ (US$ 280)
Rousseau, J(ean)-J(acques). - Sammelband mit 4 zeitgenössischen Abhandlungen zur Rezeption seines Werks. 20 x 13 cm. Gesprenkelter Lederband d. Z. (etwas beschabt) mit floraler RVergoldung und grünem RSchild. O. O. bzw. Paris und Genf 1789-1791.
Enthält: I. M.Ginguené. Lettres sur les confessions de J. J. Rousseau.VII, 138 S., 1 Bl. Paris, Barois l'Aîné, 1789. - II. Anne-Louise-Germaine de Staël. Lettres sur les ouvrages et le caractere de J. J. Roussseau. Dernière édition, augmentée d'une lettre de Mme la Comtesse Alexandre de Vassy. 2 Bl., 92 S. O.O. 1789. - III. (Louis René Quantin de Richebourg de Champcenetz). Réponse aux lettres sur le caractere et les ouvrages de J.J. Rousseau. Bagatelles que vingt libraires ont refusé de faire imprimer. 61 S. Genf 1789. - IV. (Antoine de Rivarol). Réponse à la réponse de M. de Champcenetz; Au sujet de l'Ouvrage de Madame la B. de S.*** sur Rousseau. 27 S. O. O. u. J. (um 1790). – Vereinzelt etwas braunfleckig, sonst wohlerhalten.
Schabelitz, Jacob Ulrich
Die unsichtbaren Alfabéete der sprechenden Menschheit
Los 2144
Zuschlag
500€ (US$ 538)
(Schabelitz, Jacob Ulrich). Die unsichtbaren Alfabéete der sprechenden Menschheit. Erster Theil. Erstes [und] zweites Heft (alles Erschienene). 2 Teile in 1 Band. 96; 96 S. 21 x 14 cm. Pappband d. Z. mit auberginefarbenem Kleisterpapierbezug (OBroschur beigebunden). Zürich, J. Schabelitz, 1868-1869.
Seltene einzige Ausgabe dieses Kuriosums. Herausgegeben von Jacob Ulrich Schabelitz (1827-1899), einem Typographen bei der radikalen englischen Exilzeitschrift Deutsche Londoner Zeitung, der auch für den Druck von Karl Marx' Kommunistischen Manifest von 1848 verantwortlich war. Schabelitz ist 1850 in Basel nachweisbar und gründete 1854 eine Buchhandlung in Zürich. Die vorliegenden "Denkgespäche" zwischen dem anonymen Verfasser und seinen Briefpartner, einige von denen sind historische Persönlichkeiten, andere tragen eigenartige Namen wie "Papageymeier" (als Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sprachreinheit, S. 9) oder "Professor Gaukel & Magister Giekel", alle Mitglieder eines fiktiven "Filantropenklubs", in dem die Sprache und Lingustik ebenso diskutiert, disputiert und konterkariert wird, wie Neologismen erdacht werden: "Mutterlautgespächskunstarten", "Englische Muglotanieen", "Sprech-Abécé-Laute" oder "Börsenkonversazionskunstart". – Wenige Bleistiftanmerkungen, leicht Fleckchen, insgesamt schönes Exemplar aus der Bibliothek des Grafen G. A. von Liebenstein mit dessen Exlibris. – Beiliegend: Verlagsanzeige für "Die Unsichtbaren Alfabéete". Doppelblatt. 28,5 x 22,8 cm. Datiert auf den 12. Juni 1868. - Geringe Gebrauchsspuren, kleine Papierläsuren.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
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