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Lose pro Seite


Christian Herzog zu Sachsen-Weißenfels
Urkunde 1717
Los 2617

Zuschlag
80€ (US$ 86)

Details

Sachsen-Weißenfels. - Christian, Herzog zu Sachsen-Weißenfels (1682-1736). Urkunde m. U. "Christian HzS" und papiergedecktem Siegel. 2 ½ S. Folio. Schloß Neu-Augustusburg in Weißenfels 26.V.1717.
Verlängerung eines "Wiederkauffs Contracts" mit seinem Hausmarschall und Kammerrat Curt Heinrich von Tottleben. 1711 hatte der Herzog einen sechsjährigen Vertrag mit Tottleben geschlossen, welcher diesem bestimmte Einnahmen und "Gefälle" zusicherte, aber nach Ablauf der Frist vom Herzog zurückgekauft werden sollte. Christian gesteht nun, daß er das Geld für den Rückkauf nicht auftreiben könne und verlängert deshalb notgedrungen den Vertrag um weitere sechs Jahre. - Leicht gebräunt; bei der großen Unterschrift ein kleines Loch durch Tintenfraß; kleine Randläsuren.

Weltkriegs-Briefe aus Flandern
3 Schreiben eines schottischen Soldaten
Los 2625

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

"die deutschen Hunnen"
Weltkriegs-Briefe. 2 Briefe eines schottischen oder irischen Soldaten vom Stellungskrieg in Flandern. Zus. 10 S. (Kopierstift). 8vo. Mit 2 Umschlägen. O. O. 6.V. und 1.IX.1915.
William E. Sutton vom 1. Regiment The Cameronians (Scottish Rifles) schreibt an zwei Damen in Irland, die ihn mit Hilfspaketen versorgten. Insbesondere der erste Brief vom Mai 1915 vermittelt einen treffenden Eindruck vom Grabenkrieg in Flandern. "... then we came back into France. at Christmas the Germans had a lively time in the trenches, they had a band playing & they was shouting over to us, they have some lovely singers & they sing British songs just amuse us. we stand in the trench with the mud & water well over the tops of our bools & clap & enclose them. but business as usual the bullets flew about just the same. but we have got quite used to doing our little bit ... So we'll smarten the Germ-huns up at every possible chance. I don't think any Britishers could stick Prussian rule. They are too kind, ask the poor Belgians & some of the French inhabitants, they seem to wage war on women and children. but we all hope for the day to soon come when we can teach the cotters how to treat the opposite sex with respect ... I'm sorry you bought me cigarettes, as I don't smoke them, I rather cling to the pipe ... but ... I'm sure nothing is better to the soldier for to soothe his troubled mind, than a smoke. we can't have much of a smoke at night, because as soon as a match is struck the Germs sends over a reminder in the form of a bullet or a bomb ... They think we are gas pipes & try to fill us with gas, but we all are ready for them now with damp pads & motor glasses over our eyes. I suppose the next thing will be taking us for paddocks & trying to smoke us out ...". - Beiliegend eine britische Feldpost-Karte, auf der der Absender seine Nachrichten nur durch das Streichen vorgedruckter Sätze kenntlich machen konnte.

Alma-Tadema, Lawrence
Albumblatt mit Federzeichnung
Los 2627

Zuschlag
550€ (US$ 591)

Details

Alma-Tadema, Sir Lawrence, holländ.-britischer Porträt- und Historien-Maler, Mitglied der Londoner Royal Academy und zahlreicher weiterer europäischer Akademien (1836-1912). Eigh. Albumblatt mit Federzeichnung u. U. "LAT." 10,6 x 17,5 cm. Auf ein größeres Blatt montiert (dieses mit kl. Einriss). Wannsee bei Berlin 30.V.1891.
Die Zeichnung zeigt einen Frauenkopf mit Haarkranz (oder Schleier-Haube) halb von hinten. Darunter eigenhändig bezeichnet: "eine Frau und eine Schwieger Mutter. LAT. - Villa Becker, Wansee 30.5.91". - Rechts oben auf dem Blatt noch 2 Eintragungen anderer Personen. - Der gefeierte Künstler, der u. a. den deutschen Schauspieler Ludwig Barnay porträtierte, war seit 1874 Auswärtiges Mitglied der preußischen Akademie der Künste.

Lot 2628, Auction  109, Beier-Red, Alfred, 20 meist illustrierte Karten

Beier-Red, Alfred
20 meist illustrierte Karten
Los 2628

Zuschlag
120€ (US$ 129)

Details

Beier-Red, Alfred, sozialistischer Karikaturist, Pressezeichner und Graphiker, seit 1946 SED-Mitglied, Mitarbeiter des "Neuen Deutschland" mit Professorentitel, Träger des "Nationalpreises" der DDR und anderer Auszeichnungen (1902-2001). Konvolut von 17 (13 original-graphischen) und meist eigenhändig beschrifteten Neujahrs-Grußkarten und 4 (3 original-graphischen) eigh. Dankeskarten. Verschied. Formate. (Berlin-Ost) 1964-1977.
Nach dem Vorbild Conrad Felixmüllers jährlich verschickte Karten mit Neujahrsgrüßen, jeweils mit Orig.-Zeichnungen und -Graphiken (Feder, Farbstift, Aquarell sowie 1 Radierung) versehen; ferner 4 Dankeskarten für Glückwünsche zu seinem Geburtstag, davon 3 gleichfalls mit farbigen Orig.-Zeichnungen. Die zusätzlichen Grüße in 5 Fällen nur von Beier-Reds Ehefrau Erna geschrieben, von der auch ein eigh. Brief von 1972 beiliegt. Hübsche Blätter des vielbeschäftigten Graphikers, von dem auch eine politische Zeichnung darunter ist: die sozialistische Weltkugel tritt die Kriegsfackel des Mars aus (1980/81). - Insgesamt 15 meist farbige Zeichnungen und 1 Radierung, die zusammen einen guten Überblick über Stil und Themen des DDR-Karikaturisten gewähren.

Ehmcke, Fritz Helmuth
Brief und Postkarte 1947-1948
Los 2629 [*]

Zuschlag
160€ (US$ 172)

Details

Ehmcke, Fritz Helmuth, Graphiker, einflußreicher Schriftkünstler, Illustrator und Buchgestalter, Mitbegründer der Steglitzer Werkstatt, Leiter der Rupprecht-Presse, Lehrer an mehreren Kunstgewerbeschulen, zuletzt an der Hochschule der Bildenden Künste in München (1878-1965). 1 eigh. Brief und 1 eigh. Postkarte m. U. "F. H. Ehmcke". Zus. 3 S. Quer-gr. 8vo und 8vo. Widdersberg (Obb.) 14.XI.1947 und 4.XII.1948.
An eine ehemalige Graphik-Schülerin in Marburg, die ihn um ein Zeugnis sowie um Rat wegen der Beschaffung von Materialien für die graphische Arbeit in der Mangelwirtschaft der Nachkriegszeit gebeten hatte. Ehmcke berichtet u. a. von der Wiedereinrichtung von Arbeitsräumen. "... Unsere Winterwerkstatt ist am 1. Oktober erst juristisch gegründet worden, seit voriger Woche ist der Raum in dem wir sitzen können mit Fußboden und Ofen versehen worden. Wir sind selber dabei, mit Hilfe der behördlichen Stellen Material zu beschaffen. Sie sehen, daß man da noch nicht gut von zehren kann. Ich habe aber aus meinen eigenen Beständen einiges zusammengesucht, was Ihnen vielleicht für den Augenblick helfen kann. Die Stahlfederfabriken sind wohl zumeist kaputt ... Wenden Sie sich doch an die Stahlfederfabrik Brause & Co in Iserlohn (berufen Sie sich auf mich, auf Ihre Tätigkeit für den Inselverlag und die höchsten Behörden, Universität usw.), die noch funktioniert und die auch mein Deutsches Schreibbüchlein verlegt hat, wovon eine neue Auflage jetzt gemacht werden soll. Auch damit hat es gute Weile, vorerst müssen wir das Papier besorgen. Dort hat man keins. Hier muß es gedruckt werden, weil nur Bruckmann meine Schwabacher Schrift hat, aus der es zu setzen ist. Aber Bruckmann bekommt dafür hier kein Papier, weil der Verlag in der englischen Zone ist ... Sie können sich denken, wieviel Zeit da für eigentliche wesentliche Arbeit übrig bleibt. Seit über 2 Jahren habe ich keine ruhige Stunde der Behaglichkeit mehr. Ich muß jetzt wieder kilometerweite Wege laufen. Mein Auto steht in der Garage, ich habe auch Benzin, aber nicht den Tankschein, den man vorn an die Scheibe kleben muß, damit man nicht von der Polizei angehalten und der Wagen beschlagnahmt wird ... Und so im November Regen und Sturm hier die Landwege entlang laufen ist kein reines Vergnügen. Meine Frau ist durch diese sich immer wiederholenden und sich häufenden Schikanen kaputt gemacht worden. Ich bin etwas zäher, aber ich merke doch, daß ich im 70. Lebensjahr bin ...". - Die Postkarte auf zeitbedingt gebräuntem Papier.

Lot 2630, Auction  109, Fabergé, Peter Carl, Gedruckte Visitenkarte

Fabergé, Peter Carl
Gedruckte Visitenkarte
Los 2630

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Fabergé, Peter Carl, weltberühmter russischer Goldschmied und Juwelier, schuf prachtvollste Schmuckstücke (1846-1920). Gedruckte Visitenkarte. 9 x 11,5 cm, mit abgerundeten Ecken. Goldschnitt. (Wohl um 1905).
"C. Fabergé, Joaillier de la Cour St. Petersbourg - Moscou - Odessa". Braundruck mit einer Zierleiste in Rokoko-Manier. - Die Schöpfungen seiner Werkstatt, insbesondere die "Fabergé-Eier", mit denen sich die Fürsten Europas beschenkten, gehören zu den kostbarsten Schmuckstücken des Kunsthandwerks.

Freundschaftsalbum
des Carl Eberle aus Düsseldorf
Los 2631

Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)

Details

Freundschaftsalbum des Carl Eberle aus Düsseldorf, Bruder des Malers Adam Eberle. 57 Bl., davon 78 S. beschrieben oder illustriert. Mit 10 meist ganzseit. Bleistift-Zeichnungen, 2 Gouachen, 1 Aquarell, 1 Sepiazeichnung, 1 Federzeichnung und 1 Stahlstichtafel. 19,5 x 12 cm. Grüner Chagrinlederband (Ecken etwas bestoßen) mit Filetenvergoldung und goldgepr. floralen Bordüren auf beiden Deckeln. 1823-1835.
Interessantes Künstler-Album mit Beiträgen von ca. 44 Personen, entweder mit umfangreichen Gedichten oder hochrangigen Illustrationen, darunter 10 meist ganzseitige und bildmäßig ausgeführte, teils mit goldfarbener Ornamentik umrankte Bleistiftzeichnungen von Künstlern der deutschen Romantik. Die Jahre von 1823 bis 1825 verbringt Eberle noch in Düsseldorf. Aus dieser Zeit stammen die Beiträge von Wilhelm von Kaulbach (2 Gedichte, 1 ganzseit. Bleistiftzeichnung zum Nibelungenlied), von dem früh verstorbenenen Münchener Freskenmaler Adam Eberle (2 Gedichte, 1 ganzseit. Bleistiftzeichnung), dem Maler und Kunstkritiker Ernst Förster, Schwiegersohn Jean Pauls (1 Gedicht, 1 ganzseit. Bleistiftzeichnung), dem Freskenmaler Carl Stürmer (1 Gedicht, 1 ganzseit. Bleistiftzeichnung) und diversen anderen Malern, darunter Wilhelm Röckel (3 Gedichte) und Carl Schorn (1 Gedicht); ferner Gedichte von Ernst Moritz Arndt ("Germanien das Heldenland", wohl eigenhändig), Ludwig Uhland (politisches Gedicht von 1816, wohl nicht eigenhändig), Constantin Erbprinz zu Salm (Düsseldorf 1823), Susanna Eberle (1824), Fritz Eberle ("Die Hermansschlacht nach eigener Weiß") und vielen anderen. - 1828 siedelt Carl Eberle nach Paris über, wo er im "Deutschen Gesang-Verein" verkehrt und viele Freunde gewinnt, von denen 27 hier mit Gedichten, Widmungen, Musikmanuskripten und Orig.-Zeichnungen vertreten sind, darunter A. Schütter (mit Federzeichnung), Heinrich Georgi (Bleistiftzeichnung Seine mit Notre Dame), D. F. Jantzen (mit Bleistiftzeichnung), Gottfried Pola (mit Sepiazeichnung), Friedrich Starke (mit Blumen-Aquarell), ein Maler Behr aus Rostock (mit Zitat aus "Wilhelm Tell" und schöner Bleistiftzeichnung dazu, Paris 1.XI.1830), Heinrich Hesselbein (mit Zeichnung), J. Georges Schubert (mit Zeichnung), Gustav Crous (mit Gouache), F. Mayerhofer aus Wien (mit Gouache Eichenlaub-Kranz) und der Wiener Graveur Louis Gottsleben, der Vater des beliebten Wiener Schauspielers Ludwig Gottsleben, der nach eigenen Angaben ursprünglich Maler werden sollte. Eine fein ausgeführte Gouache (von Julius Wagner?) zeigt eine Voralpenlandschaft mit steinerner Flußbrücke und Städtchen am anderen Ufer. Als Musikmanuskripte sind ein vierstimmiger Männerchor (Musik von Joseph Panny) und eine "Dithyrambe von Schiller" mit Musik von "Schubbert" eingeschrieben, alles aus dem Zeitraum 1830-1831. - Sechs hier im Album vertretene Maler aus dem Zeitraum vor Eberles Paris-Reise haben am 18. Februar 1828 gemeinsam in München in einer Zeitung einen Aufruf zur Teilnahme an der Dürerfeier in Nürnberg veröffentlicht. Eberles politische Gesinnung scheint sehr patriotisch gewesen zu sein, denn sowohl die Gedichte und Gesänge des Albums als auch die Zeichnungen (z. B. Nibelungenlied, Hermannsschlacht) thematisieren zum größten Teil die Verherrlichung deutscher Vergangenheit. - Leicht gebräunt, am Schluß auch stockfleckig. - Beiliegend ein Aquarell (Ruinen in südlicher Landschaft).

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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