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Lot 6772, Auction  108, Gröber, Hermann, Porträtstudien einer alten Frau (Die Mutter des Künstlers)

Gröber, Hermann
Porträtstudien einer alten Frau (Die Mutter des Künstlers)
Los 6772

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 403)

Details

Porträtstudien einer alten Frau (Die Mutter des Künstlers).
Rötel, schwarze und weiße Kreide auf Zeichenpapier, auf Pappe aufgezogen. 54,1 x 69,2 cm. Unten mittig signiert.

Eindringliche, in der Zustandsschilderung an Leibl erinnernde Porträtstudien des Münchener Akademielehrers, Mitgliedes der Sezession und Mitarbeiters an der 'Jugend' und dem 'Simplizissimus'.

Lot 6774, Auction  108, Fidus, Der Tempel ohne Thor / Die o weinende Seele öffne sich dieses Gitter von eisernen Palmen

Fidus
Der Tempel ohne Thor / Die o weinende Seele öffne sich dieses Gitter von eisernen Palmen
Los 6774

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
17.500€ (US$ 18,817)

Details

Der Tempel ohne Thor / Dir o weinende Seele öffne sich dieses Gitter von eisernen Palmen.
Aquarell auf Papier und Karton. 60 x 83 cm. Unten links signiert und datiert, am oberen und unteren Rand eigenh. betitelt. 1895 und 1901.

Das Motiv des Tempels spielt eine zentrale Rolle im Werk von Fidus. Beeinflusst von der spirituellen Erziehung des Menschen durch Lichtglaube und der Naturverbundenheit sollte der Tempel als ideales Gesamtkunstwerk der Zukunft alle Menschen vereinen. Inspiriert wurde Fidus durch seine Lehrer Karl Wilhelm Diefenbach und Wilhelm Hübbe-Schleiden. Fidus' visionäre Architekturphantasien wurden nie realisiert, sodass der Künstler seine kühnen architektonischen Vorstellungen in seinen Bilder veranschaulichte. Der "Tempel ohne Thor" vereint Fidus‘ spirituelle und künstlerische Gesinnung und zeigt typische Gestaltungselemente des Künstlers, wie beispielsweise die Doppelung gleicher Elemente, die Darstellung des nackten, menschlichen Körpers oder die Orientierung auf die Mittelachse hin. Die vorliegende Zeichnung wurde im Jahr 1895 zunächst als reine Bleistiftzeichnung entwickelt; im Jahr 1901 überarbeitete Fidus die Komposition vollständig in Aquarell.


Provenienz: Galerie Michael Hasenclever, München.
Privatsammlung, Süddeutschland.

Ausstellung: Ausstellung Simbolismo & Art Nouveau, Galleria del Levante Mailand und München 1969-1970.
Ausstellung Symbolists 1860-1925, Piccadilly Gallery London, Spencer A. Samuels New York, The Towner Art Gallery Eastbourne 1970, Kat. Nr. 26 mit Abb.
Ausstellung Symbolismus, Galerie Michael Hasenclever München 1973, Kat. Nr. 22.
Ausstellung Fidus. Ein Künstler im Dienste der Lebensform, Villa Stuck München und Berlinische Galerie 1978, außer Katalog (auf der Rahmenrückwand mit dem Speditionsetikett).
Ausstellung Künstler und Propheten. Eine geheime Geschichte der Moderne 1872-1872, Schirn Kunsthalle, Frankfurt am Main 2015.

Literatur: Wilhelm Spohr: Fidus, Minden 1902, S. 101 mit Abb.
Philippe Jullian: Dreamers of Decadence, New York/London 1971, S. 205.
Janos Frecot, Johann Friedrich Geist, Diethard Kerbs: Fidus. Zur ästhetischen Praxis bürgerlicher Fluchtbewegungen, München 1972, S. 322 und 334.
Rainer Y.: Fidus. Der Tempelkünstler, Göppingen 1985, S. 92.
Ausst. Kat. Karl Wilhelm Diefenbach. Wien Museum und München, Villa Stuck 2009-2010, S. 173, Kat. Nr. 144 mit Abb.
Ausst. Kat. Künstler und Propheten. Eine geheime Geschichte der Moderne 1872-1872. Frankfurt am Main, Schirn Kunsthalle 2015, Kat. Nr. 64 mit Abb. S. 76.

Lot 6775, Auction  108, Fidus, "Hebe Dich weg von mir Satan!"

Fidus
"Hebe Dich weg von mir Satan!"
Los 6775

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.500€ (US$ 8,065)

Details

"Hebe Dich weg von mir Satan!".
Bleistift auf Velin. 25 x 35,8 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert "f VIII (18)92", sowie unterhalb der Darstellung betitelt.

Das Motiv diente später als Illustration in Carl Hilms "Satan", Wien/Leipzig 1908. Wohl vom Künstler original auf einen hellgrauen Untersatzkarton montiert.

Provenienz: Sammlung Dr. Eugen Lucius (1834-1903), Frankfurt a. M./Schönstadt.
Seitdem Familienbesitz.

Lot 6776, Auction  108, Fidus, Christus am Kreuz mit Maria Magdalena

Fidus
Christus am Kreuz mit Maria Magdalena
Los 6776

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.500€ (US$ 8,065)

Details

Christus am Kreuz mit Maria Magdalena.
Pinsel in Grau und Schwarz. 46,5 x 32,4 cm. Unten rechts signiert und datiert "Fidus (18)93".

Wohl vom Künstler original auf einen grauen Untersatzkarton (die Ränder lädiert, Ecken mit Knickspuren) montiert.

Provenienz: Sammlung Dr. Eugen Lucius (1834-1903), Frankfurt a. M./Schönstadt.
Seitdem Familienbesitz.

Lot 6777, Auction  108, Fidus, "Wasserrosen"

Fidus
"Wasserrosen"
Los 6777

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.500€ (US$ 5,914)

Details

"Wasserrosen" (Zwei Kinder in einem Kahn auf einem Seerosenteich).
Pinsel in Grau. 24,8 x 34 cm. Unten rechts signiert und datiert "Fidus 93" unten sowie verso in Bleistift betitelt.

Entwurf für die Illustration in die Jugend, 1. Jg., Nr. 12, 1896. Wohl vom Künstler original auf einen graugrünen Karton montiert.

Provenienz: Sammlung Dr. Eugen Lucius (1834-1903), Frankfurt a.M./Schönstadt (verso mit dem Stempel "Eugen Lucius Schönstadt).
Seitdem Familienbesitz.

Lot 6778, Auction  108, Fidus, "Brandung"

Fidus
"Brandung"
Los 6778

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.750€ (US$ 6,183)

Details

"Brandung": Ein Junge und ein Mädchen auf einem Fels vor der tosenden See.
Aquarell. 22 x 32,5 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert "F (18)92", verso auf dem Untersatzkarton in rotem Stift betitelt "Brandung".

Auf einen Untersatzkarton aufgezogen.

Provenienz: Sammlung Dr. Eugen Lucius (1834-1903), Frankfurt a. M./Schönstadt (verso auf dem Untersatzkarton mit dem Stempel "Eugen Lucius Schönstadt" sowie mit Klebeetikett (lädiert): "No 18 Eugen Lucius Frankfurt a. M.").
Seitdem Familienbesitz.

Lot 6779, Auction  108, Fidus, "Im Morgenwinde"

Fidus
"Im Morgenwinde"
Los 6779

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.500€ (US$ 5,914)

Details

"Im Morgenwinde" (Mädchen auf einem Felsvorsprung, von Windgöttern umringt).
Feder in Schwarz auf Velin. 28,8 x 46,7 cm. Unten links signiert und datiert "Fidus (18)93.", auf der Montierung betitelt.

Wohl vom Künstler original montiert.

Provenienz: Sammlung Dr. Eugen Lucius (1834-1903), Frankfurt a.M./Schönstadt (verso mit dem Stempel "Eugen Lucius Frankfurt a.M.").
Seitdem Familienbesitz.

Lot 6780, Auction  108, Staudenmayer, Erwin, Tanzende Faune

Staudenmayer, Erwin
Tanzende Faune
Los 6780

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)

Details

Tanzende Faune.
Rötel, weiß gehöht, auf graugrünem Velin. 40,2 x 45,8 cm. Unten links monogrammiert und datiert "ESt.98" sowie unterhalb der Darstellung betitelt "Fauntanz", unten links in Bleistift bezeichnet "Staudenmayer".


Lot 6781, Auction  108, Hofmann, Ludwig von, Drei tanzende Frauen und zwei Knaben

Hofmann, Ludwig von
Drei tanzende Frauen und zwei Knaben
Los 6781

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.375€ (US$ 4,704)

Details

Drei tanzende Frauen und zwei Knaben.
Pastellkreiden auf dünnem graubraunem Papier. 40,1 x 23,8 cm. (Anfang 1890er Jahre). Monogrammiert unten links 'L v H'.

Nach Studien in Dresden, Karlsruhe und München bricht Hofmann im Frühjahr 1889 nach Paris auf, um sich an der Académie Julian weiterzuschulen. Hier entdeckt er die bei den Impressionisten beliebte Pastelltechnik für sich. Die weiche Konsistenz der Kreide erlaubt durch spezielle Wischtechniken weiche und fließende Übergänge, ohne das die Farben, wie im Aquarell oder in der Ölmalerei, vermischt werden müssten. Hofmann begeistert sich unmittelbar für dieses "Malen mit trockenen Farben". Die Pastellkreide wird in den folgenden Jahren zu seinem ständigen Reisebeleiter. Im Vordergrund seiner Darstellungen steht in jener Zeit der Tanz und das idyllische Leben des Menschen in der Natur. Die Pastellkreide ist dabei das ideale Medium für Hofmann, um seine arkadischen Welten darzustellen. Durch die weichen Übergänge entsteht eine besondere Einheit von Mensch und Landschaft, Figur und Raum. Ergänzt wird die Farbe durch den Einsatz einer rhythmischen Linie, die die Tanzenden durch ihre Leichtigkeit zum Leben erweckt.

Lot 6782, Auction  108, Hofmann, Ludwig von, Abendliche Idylle

Hofmann, Ludwig von
Abendliche Idylle
Los 6782

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)

Details

Abendliche Idylle.
Schwarze Kreide, weiß gehöht, mit zwei winzigen Rothöhungen auf braunem Zeichenpapier. 23,8 x 36,5 cm. Unten rechts monogrammiert "L v H".


Lot 6784, Auction  108, Hofmann, Ludwig von, Nach vorne gebeugter, sitzender weiblicher Akt

Hofmann, Ludwig von
Nach vorne gebeugter, sitzender weiblicher Akt
Los 6784

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,075)

Details

Nach vorne gebeugter, sitzender weiblicher Akt.
Rötel. 36,5 x 23,1 cm. Monogrammiert unten links "LvH" (ligiert). Um 1910. Wz. "Hand-Papier".

Provenienz: Auktion Villa Grisebach, Berlin 1.12.2001, Los 578.

Lot 6786, Auction  108, Bayros, Franz von, Galantes Paar mit Rosengirlanden

Bayros, Franz von
Galantes Paar mit Rosengirlanden
Los 6786

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.750€ (US$ 7,258)

Details

Galantes Paar mit Rosengirlanden unter dem Notenhimmel mit einer Zeile aus dem "Ergo Bibamus".
Feder in Schwarz, grau laviert, Spuren von Weißhöhung auf gelblicher Pappe. 48 x 40,8 cm. Rechts in der Darstellung signiert "F. Bayros", oben eigenh. bez. "Er ist nun einmal von besonderem Schlag. Drum Brüderchen ergo bibamus".


Lot 6788, Auction  108, Steppes, Edmund, Distel

Steppes, Edmund
Distel
Los 6788

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.875€ (US$ 12,769)

Details

Distel.
Feder und Pinsel in Braun. 27,8 x 18,5 cm. Mittig links und rechts monogrammiert und datiert "EdSt" und "1915".

Nach einem kurzen, keine zwei Jahre dauernden Aufenthalt an der Münchener Kunstakademie beschließt der 22-jährige Edmund Steppes sich autodidaktisch weiterzubilden. Rasch schließt er Freundschaft mit Kollegen wie Emil Lugo und Albert Lang, dem Direktor der Neuen Pinakothek Adolf von Bayersdorfer und Hans Thoma. Ab 1897 stellt er regelmäßig in der Secession aus, ab 1902 kaufen Museen die ersten Gemälde. Ab 1910 widmen sich zahlreiche Einzelpräsentationen seinem Werk, er stellt aber auch international (Österreich, Ungarn) aus. Öffentliche Sammlungen und Museen wie die Staatsgalerien in Stuttgart und München, das Lenbachhaus, die Nationalgalerie Berlin und viele andere kaufen seine Werke. 1927 verleiht ihm das Bayerische Kultusministerium den Professorentitel. Steppes widmete sich zeitlebens der Landschaftsmalerei. Als junger Maler, alles akademische ablehnend, sieht er sich dem Ideal einer tiefsinnigen, geistigen, deutschen Kunst verpflichtet, zu denen Mitte der 1890er Jahre sowohl Hans Thoma als auch Arnold Böcklin gelangten. Vorliegende Zeichnung ist ein eindrucksvoller Beleg für Steppes intensive Beschäftigung mit der Kunst der deutschen Romantiker. Insbesondere spürbar ist der Einfluss von Werken Friedrich Oliviers und Julius Schnorr von Carolsfelds, die sich, ihrerseits inspiriert durch die Studien Schongauers und Dürers, knapp hundert Jahre zuvor ebenfalls mit der Darstellung welker Pflanzen auseinandersetzten. Während bei der Darstellung kunsthistorisch häufig die metaphorische Dimension des welken Laubs als Vanitas-Symbol im Vordergrund steht, reizte Olivier, Schnorr von Carolsfeld und wohl auch Steppes vor allem die zeichnerische Herausforderung der verschlungenen, in vielfältigen Schattierungen erscheinenden Pflanzen. Mit großer Präzision gibt Steppes jede Windung, die Häärchen und Kanneluren des Gewächses mit der Feder wieder und ergänzt dies mit einer zarten und subtil gesetzten Graulavierung, und bewahrt so, wie schon Olivier und Schnorr, in der Zeichnung "die Schönheit des Fragilen vor dem Verfall" (vgl. Hinrich Sieveking, in: Ausst. Kat.Julius Schnorr von Carolsfeld. Zeichnungen. Mainz/München 1995, Nr. 8).

Lot 6789, Auction  108, Müller, Richard, Bildnis einer Dame im Profil nach rechts

Müller, Richard
Bildnis einer Dame im Profil nach rechts
Los 6789

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
438€ (US$ 470)

Details

Bildnis einer Dame im Profil nach rechts.
Öl auf Malkarton. 55,5 x 47,5 cm. Unten links signiert und datiert "Rich. Müller 1923".


Lot 6790, Auction  108, Müller, Richard, Bildnis der Sängerin Lillian Sanderson im Profil

Müller, Richard
Bildnis der Sängerin Lillian Sanderson im Profil
Los 6790

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 538)

Details

Bildnis der Sängerin Lillian Sanderson im Profil.
Farbige Kreide auf hellbraunem Papier. 59 x 40,5 cm (Passepartoutausschnitt). Unten rechts monogrammiert und datiert "R. M. 1911", auf der Rückpappe des Rahmens signiert und eigenh. bez. "Rich. Müller Dresden Kgl Kunstakademie "Lillian Sanderson".

Richard Müller heiratete die amerikanische Sängerin Lillian Sanderson (1866 - 1944) im Jahr 1900. - Aufgezogen und hinter ein Passepartout montiert.

Müller, Richard
Historische Linde im Schlosspark von Bad Pyrmont
Los 6792

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
438€ (US$ 470)

Details

Historische Linde im Schlosspark von Bad Pyrmont.
Kohle auf Velin. 18,7 x 24,8 cm. Unten links signiert, datiert und bez. "Pyrmont 1916 Rich. Müller", sowie verso eigenh. bez. "Rich. Müller Pyrmont Historische Linde im Schloßpark".

Beigegeben von Richard Müller eine weitere signiert Zeichnung "Domkapelle in Goslar".

Lot 6793, Auction  108, Müller, Richard, Sitzender männlicher Akt

Müller, Richard
Sitzender männlicher Akt
Los 6793

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
250€ (US$ 269)

Details

Sitzender männlicher Akt.
Graue und weiße Kreide auf blauem Velin. 33,3 x 48 cm. Signiert und datiert "10. Dz. 1921. Rich. Müller.", unten links in rotem Stift die Nummer "88".


Lot 6794, Auction  108, Wöhler, Hermann, Die Erde

Wöhler, Hermann
Die Erde
Los 6794

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)

Details

Die Erde.
Feder in Schwarz auf festem Zeichenkarton. 48,6 x 35,1 cm. (1931). Monogrammiert unten rechts "HW" (ligiert).

Nur Weniges ist über Hermann Wöhler bekannt: Zunächst besucht der 1897 Geborene die Kunstgewerbeschule in seiner Heimatstadt Hannover. Er studiert an der Kunstgewerbeakademie Dresden und an der Staatlichen Kunsthochschule Berlin, die er 1923 als akademischer Zeichenlehrer verläßt. In Berlin wird er stark von Fidus (eigentlich Hugo Höppener, 1868-1948) beeinflußt. Nach praktischer Lehrtätigkeit an hannoverschen Gymnasien und Oberschulen geht er an die Hochschule für Lehrerbildung nach Dortmund, um schließlich 1934 in seine Heimatstadt Hannover zurückzukehren. Im Jahr darauf wird er Professor für Kunsterziehung an der dortigen Pädagogischen Hochschule - eine Tätigkeit, die er bis zum Ende seines Lebens ausführen wird. Wöhlers Pädagogik ist stark beeinflußt von seiner intensiven Beschäftigung mit Rudolf Steiner und dessen Anthroposophie. Seine Tätigkeit als Künstler findet dagegen so gut wie völlig unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Hermann Wöhler hat sich zu Lebzeiten von allem öffentlichen Kunstbetrieb ferngehalten und nie ausgestellt. Er arbeitet zurückgezogen und kontemplativ in seinem Wohnhaus und beschäftigt sich intensiv mit Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte und der Literatur der Antike. Im Zentrum stehen mittelalterliche religiöse Denkrichtungen wie Gnostizismus und jüdische Kabbala, aber auch orientalische und fernöstliche Religionen. Bekannt wird er erst nach seinem Tod durch eine Ausstellung im Historischen Museum am Hohen Ufer in Hannover, die unter der Leitung von Bettina Greffrath 1987 einen großen Teil seiner 200 Märchenbilder zeigt, die in den Bombennächten des Zweiten Weltkrieges entstanden sind. Diese bewahrt heute vor allem das Deutsche Märchen- und Wesersagenmuseum in Bad Oeynhausen.
Aus den 1910er bis 30er Jahren datieren die hier angebotenen Arbeiten. Hermann Wöhler vertieft sich in die Federzeichnung. Es entstehen Einzelblätter und Zyklen, die apokalyptische Landschaften darstellen, aber auch antike Motive oder religiöse Themen aufgreifen. Unübersehbare Vorbilder sind dabei die Hauptvertreter der Donauschule Albrecht Altdorfer und Wolf Huber, aber auch die ornamentale Symbolik Philipp Otto Runges. Diese mit allergrößter Sorgfalt und Detailfreudigkeit, in eigenbrötlerischer Meditation entstandenen Federzeichnungen können am ehesten wohl mit dem Begriff 'Seelenlandschaften' bezeichnet werden. - Aus der Folge "Sieben Bilder der Schöpfung zum Gedenken an Jakob Böhme".

Lot 6795, Auction  108, Wöhler, Hermann, Die Sonne

Wöhler, Hermann
Die Sonne
Los 6795

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.250€ (US$ 12,097)

Details

Die Sonne.
Feder in Schwarz und weiße Deckfarbe auf festem Zeichenkarton. 46 x 35,8 cm. (1919). Unten rechts monogrammiert "HW" (ligiert).

Blatt 6 aus der Folge "Der Paraklet. Sieben Bilder aus den Tagen des Retters und zum Gedächtnis an den frühe Heimgegangenen".

Lot 6796, Auction  108, Wöhler, Hermann, Frühe Landschaft

Wöhler, Hermann
Frühe Landschaft
Los 6796

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.000€ (US$ 2,151)

Details

Frühe Landschaft.
Feder in Schwarz auf festem Zeichenkarton. 46,5 x 34,9 cm. (1918). Unten rechts monogrammiert "HW" (ligiert).



Lot 6797, Auction  108, Wöhler, Hermann, Ikarus-Landschaft

Wöhler, Hermann
Ikarus-Landschaft
Los 6797

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)

Details

Ikarus-Landschaft.
Feder in Schwarz, weiß gehöht, auf festem Zeichenkarton. 55,8 x 38,3 cm. Um 1920.


Lot 6798, Auction  108, Wöhler, Hermann, Vision (Studie)

Wöhler, Hermann
Vision (Studie)
Los 6798

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
10.625€ (US$ 11,425)

Details

Vision (Studie).
Feder in Schwarz über Bleistift auf festem Zeichenkarton. 50,6 x 36,9 cm. Um 1918. Mit zahlreichen Annotationen in Bleistift wie 'Stein' oder 'Schwärze'.

Interessante Arbeit, die einen Einblick in Wöhlers Vorgehensweise zeigt, da in den vollendeten Zeichnungen von der recht lockeren Vorzeichnung nichts mehr zu sehen ist und auch die Ränder mit den zahlreichen Feder-Strichproben abgeschnitten wurden.

Provenienz: Mit einem Trockenstempel 'Friedenau Ars'.

Lot 6799, Auction  108, Mediz, Karl, Blühende Distel

Mediz, Karl
Blühende Distel
Los 6799

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.125€ (US$ 4,435)

Details

Blühende Distel.
Feder in Schwarz über Bleistift auf Velin. 37,8 x 12,8 cm. Unten rechts signiert "K. Mediz 1896".


[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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