Vor dem Tempel
Farbradierung mit Roulette auf Velin. 1902.
20,2 x 19,7 cm (28,5 x 25,5 cm).
Signiert "Orlik".
Glöckner 1980, 113.
Erschienen als Blatt 10 der Mappe "Aus Japan". Zur Mappenedition siehe Losnummer 8211. Prachtvoller, nuancierter Druck mit dem vollen Rand. Selten.
Orlik, Emil
Die Courtisane (auch: Mädchen aus Niingata)
Los 8215
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.875€ (US$ 7,392)
Die Courtisane (auch: Mädchen aus Niingata)
Farbradierung mit Roulette und farbiger Aquatinta auf Velin. 1901.
19,5 x 13,3 cm (35,5 x 18,9 cm).
Signiert "Orlik".
Glöckner 2008, 82.
Erschienen als Blatt 11 der Mappe "Aus Japan". Zur Mappenedition siehe Losnummer 8211. Prachtvoller, in den Farben wunderbar zart nuancierter Druck mit dem vollen Rand. Selten.
Japanische Bäuerin
Kaltnadel mit Roulette und Farbaquatinta auf Velin. 1902.
20 x 9,8 cm (25,5 x 18,7 cm).
Signiert "Orlik".
Glöckner 1992, 108.
Erschienen als Blatt 13 der Mappe "Aus Japan". Zur Mappenedition siehe Losnummer 8211. Prachtvoller, gratiger und zart nuancierter Druck mit dem vollen Rand. Selten.
Dämmerung
Radierung mit Roulette und Farbaquatinta auf Velin. 1902.
16,4 x 11,9 cm (21,4 x 15,5 cm).
Signiert "Orlik".
Glöckner 2008, 91.
Erschienen als Blatt 12 der Mappe "Aus Japan". Zur Mappenedition siehe Losnummer 8211. Prachtvoller, sehr schön differenzierter Druck mit breitem Rand. Selten. Beigegeben: Eine signierte Farbaquatinta von Emil Orlik, "Japanische Schauspielerin" (Glöckner 1980, 109), montiert in ein Doppelblatt mit Inhaltsverzeichnis und Impressum der Mappe "Aus Japan", das Impressum nochmals signiert.
Japanischer Schneider
Farbradierung mit Roulette auf Velin. 1902.
20,3 x 19,7 cm (28,3 x 25,5 cm).
Signiert "Orlik".
Glöckner 2008, 86.
Erschienen als Blatt 15 der Mappe "Aus Japan". Zur Mappenedition siehe Losnummer 8211. Brillanter, differenzierter und wunderbar gratiger Druck mit dem vollen Rand. Selten.
Pascin, zeichnend
Radierung mit Kaltnadel und Roulette auf Velin. 1911.
9,9 x 12,2 cm (25,2 x 33 cm).
Signiert "Orlik".
Glöckner 1982, 110.
Prachtvoller, feiner Druck mit sehr schönem, differenziertem Plattenton und dem vollen Rand.
Bildnis Emil Orlik
Pinsel in Schwarz, Deckweiß und farbige Kreiden auf braunem Velin. 1897.
32,5 x 25 cm.
Mittig rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "BP" und datiert.
Vorzeichnung zu Pankoks Holzschnittportrait von Emil Orlik, der damals noch wenig bekannt war. Mit lockerer Linienführung, ausdrucksvollen Schattierungen und harmonischem zurückhaltenden Kolorit zeichnet Pankok den im Dreiviertelprofil nach links gewandten Künstler und Freund. Bis 1900 lebte Pankok vor allem in München, wo der Einfluss Leibls auf sein Werk deutlich spürbar war - ein Zeitraum, in dem ein Großteil seiner Zeichnungen entstand. Emil Orlik war sein Nachbar in der Stadt, beide begannen gemeinsam im Jahr 1896 mit dem Holzschnitt zu experimentieren, und der entsprechende Druck blieb der einzige Portraitholzschnitt in Pankoks Werk. Orlik war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Provenienz: Nachlass des Künstlers
Ausstellung: Württembergisches Landesmuseum Stuttgart 1973, Kat.-Nr. 456
Kunstkontor Dr. Doris Möllers, Münster o. J., Kat.-Nr. 125
Städtische Galerie Böblingen 2006, Kat.-Nr. 174
Literatur: Emil Orlik & Bernhard Pankok, Auf den Spuren einer Künstlerfreundschaft, Ausst.-Kat. Kunstkontor Dr. Doris Möllers, Münster o. J., S. 76 und Umschlagabb.
Bernhard Pankok, Ein Multitalent um 1900, Ausst.-Kat. Städtische Galerie Böblingen 2006, Kat.-Nr. 174 (mit Farbabb.)
"Wannsee"
Öl auf Leinwand.
60 x 80 cm.
Unten links mit Pinsel in Blau signiert "Paul Paeschke", verso mit Bleistift erneut signiert und betitelt.
Eine sommerlich-warme, entspannte Atmosphäre und strahlende Leichtigkeit gehen von Paeschkes herrlichem Wannsee-Bild aus. Dicht bevölkert von unzähligen Ruderbooten, Seglern und rauchenden Ausflugsdampfern präsentiert sich der Wannsee als Berlins beliebtestes Sommerziel. Ausflügler rudern allein, in Gruppen zu zweit oder viert über den Wannsee oder man vertreibt sich die Zeit auf der Biergartenterrasse rechts im Bild.
Paeschke gestaltet diese heiter-beschwingte Szenerie in heller Farbpalette mit lockerem Pinselduktus, die Figuren und Boote sind jeweils nur schematisch angedeutet. Dem vorherrschenden Weiß der Segelboote sind kräftige Farbakzente in den changierenden Blautönen des Wannsees sowie den bunten Ruderbooten entgegengesetzt.
Der Ur-Berliner Paeschke unternahm mehrere Studienreisen durch ganz Europa, doch fand er die Mehrzahl seiner Bildmotive stets in seiner geliebten Heimatstadt: "(...) sein künstlerisches Hauptaugenmerk blieb aber auf die Groß- und Weltstadt Berlin und ihre reizvolle landschaftliche Umgebung gerichtet." (Irmgard Wirth, in: Paul Paeschke, einem Berliner Maler zum 100. Geburtstag, Ausst.-Kat. Berlin Museum 1975, S. 6). So hielt er neben bekannten Ansichten wie der Straße Unter den Linden oder dem Kreuzberger Belle-Alliance-Platz auch zahlreiche Naturmotive im Grunewald, an der Havel oder am Wannsee fest. Sehr eindrucksvolles, seltenes impressionistisches Ölgemälde des Künstlers, durchaus vergleichbar mit Werken der Berliner Sezessionisten Max Liebermann und Max Slevogt.
Provenienz: Sigrid Arban, Berlin (verso mit einem handschriftlichen Klebeetikett)
Ausstellung: Berlin Museum, "Paul Paeschke. Einem Maler von Berlin zum 100. Geburtstag", Berlin 1975 (Kat.-Nr. 33)
Paeschke, Paul
Schlittschuhlauf auf dem Neuen See
Los 8222
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.750€ (US$ 2,957)
"Schlittschuhlauf auf dem Neuen See"
Pastell auf Velin. 1912.
48,5 x 67,5 cm.
Unten links mit Kreide in Schwarz signiert "Paul Paeschke" und datiert.
Paeschke zeigt uns hier das lebendige Treiben unzähliger Schlittschuhläufer auf dem zugefrorenen Neuen See im Berliner Tiergarten. Während im Vordergrund die winterbegeisterten Berliner noch als Individuen zu unterscheiden sind verschmilzt im Hintergrund die große Menge zu zeichenhaften Strichmännchen und wird schließlich noch weiter hinten nahe der Brücke zu einem undeutlichen Gewimmel farbiger Pastellstriche. Paeschke skizzierte bevorzugt stark belebte Szenerien wie diese in impressionistisch raschem, lockerem Strich direkt vor dem Motiv en plein air. "Dem schnellen Festhaltenwollen von Eindrücken kam die Pastellmalerei entgegen, denn Paeschke hat wohl nur selten nach Notizen in Skizzenbüchern und Studien erst im Atelier seine Bilder gestaltet und vollendet, schien doch die kürzere Methode unmittelbar vor der Natur die für ihn einzig richtig zu sein." (Irmgard Wirth, in: Paul Paeschke, einem Berliner Maler zum 100. Geburtstag, Ausst.-Kat. Berlin Museum 1975, S. 10). Wunderbar farbfrische und ungewöhnlich großformatige Arbeit in Paeschkes bevorzugter Pastelltechnik. Mit dem Wasserzeichen "Albert Osterwald Berlin Leipzig".
Provenienz: Sigrid Arban, Berlin, direkt vom Künstler um 1925 erworben (verso zwei alte Etiketten mit handschriftlichen Vermerken)
Ausstellung: Berlin Museum, "Paul Paeschke. Einem Maler von Berlin zum 100. Geburtstag", Berlin 1975 (Kat.-Nr. 58, Abb. 16)
Motiv aus Rom
Farbige Kreide und Zimmermannsbleistift auf Bütten. 1911.
17,5 x 21 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "HMP" (ligiert) und datiert.
Max Pechstein heiratete am 29. März 1911 Charlotte Kaprolat. Unsere kleine Kreidezeichnung entstand während seiner Hochzeitsreise in Rom im April 1911. In lockerem, energischem Kreidestrich und hellen Farbkontrasten von Gelb, Grün und Blau erfasst er Stadtmauern, Häuser und Büsche. Wir danken Alexander Pechstein für seine freundlichen Hinweise.
Pettibone, Richard
Roy Lichtenstein - Woman with flowered hat
Los 8224
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.125€ (US$ 14,113)
Roy Lichtenstein - Woman with flowered hat
Acryl und Siebdruck auf Leinwand. 1963/70.
18,7 x 15,5 cm.
Verso mit Faserstift in Schwarz signiert "R. Pettibone" und datiert sowie mit Stempel betitelt. Auflage 100 num. Ex.
Richard Pettibone treibt das von der Pop-Art kultivierte, jedoch schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Marcel Duchamp formulierte Prinzip der Appropriation auf die Spitze, indem er miniaturisierte Reproduktionen der reproduzierten Alltagsgegenstände unter anderem der Pop-Art-Künstler anfertigte. Seine seit Mitte der sechziger Jahre entstandenen Miniaturen können als ironische Hommage an Meisterwerke der Moderne betrachtet werden oder eben, im Falle der Pop Art, als doppelt ironische Wiederholungen von Werken, die mit den Wiederholungen und großen Auflagen von Massenprodukten spielen. In unserem Fall handelt es sich um eine mehrfache Wiederholung (Auflage) einer Miniatur nach einem Gemälde von Roy Lichtenstein, bei welchem sich der Künstler wiederum von einem Gemälde Picassos inspirieren ließ. Also im Prinzip eine doppelte Hommage an zwei der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler der Moderne. Im vom Künstler konstruierten Keilrahmen.
Provenienz: Privatsammlung Kalifornien, USA
Privatsammlung Berlin
Black face, Plate G
Runder Teller. Weißer Scherben mit schwarzer, graugrüner und roter Bemalung, glasiert, mit Ritzzeichnung. 1948.
Durchmesser 24,5 cm.
Auflage 100 Ex.
Ramié 42.
Teller "G" aus dem Service "Black face", bestehend aus insgesamt 13 Teilen. Auf der Standfläche mit den Prägestempeln "Edition Picasso" und "Madoura Plein Feu" sowie mit Pinsel in Schwarz bezeichnet "G". Prachtvolles Exemplar, die Glasur mit schöner Reliefwirkung.
Black face, Plate D
Runder Teller. Weißer Scherben mit schwarzer, graugrüner und roter Bemalung, glasiert, mit Ritzzeichnung. 1948.
Durchmesser 24,5 cm.
Auflage 100 Ex.
Ramié 39.
Teller "D" aus dem Service "Black face", bestehend aus insgesamt 13 Teilen. Auf der Standfläche mit den Prägestempeln "Edition Picasso" und "Madoura Plein Feu" sowie mit Pinsel in Schwarz bezeichnet "D". Prachtvolles Exemplar mit herrlicher Reliefwirkung in den unterschiedlichen Glasurpartien.
Picasso, Pablo
Schleiereulchen (Chouetton)
Los 8227
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.500€ (US$ 6,989)
Schleiereulchen (Chouetton)
Vase. Weißer Scherben mit schwarzer und brauner Bemalung, glasiert, teils mit Ritzzeichnung. 1952.
25,5 x 10 cm.
Auflage 500 Ex.
Ramié 135.
Auf der Standfläche mit den Prägestempeln "Edition Picasso" und "Madoura Plein Feu" sowie mit Pinsel in Schwarz bezeichnet "Edition Picasso". In der Grundform extrem vereinfacht und charakteristisch für Picassos Serie von Eulen-Keramiken, zeigt die Vase auf beiden Seiten verschiedene Ausdrücke des stark abstrahierten Eulengesichts. Prachtvolles Exemplar.
Jacqueline's profile
Quadratischer Teller mit abgerundeten Ecken. Roter Scherben mit Reliefzeichnung. 1956.
Durchmesser 41,5 cm.
Auflage 100 num. Ex.
Ramié 308.
Auf der Standfläche mit den Prägestempeln "Empreinte originale de Picasso" und "Madoura Plein Feu" sowie eingeritzt bezeichnet "A 100 bis" und mit Faserschreiber in schwarz numeriert. Ausgezeichnetes Exemplar, im linken Rand wohl restauriert.
Au Cirque
Kaltnadel auf Velin. 1905/06.
22 x 14 cm (29,1 x 20,9 cm).
Bloch 9, Geiser-Baer 11 b (von c).
Aus der "Suite des Saltimbanques". Eines von 250 Exemplaren aus der Auflage von Ambroise Vollard, vor der kleinen Auflage der durchstrichenen Platte von Fort. Ausgezeichneter, stellenweise gratiger Druck mit Rand.
Provenienz: James Vigeveno Galleries, Los Angeles und Ojai, Califonia
Picasso, Pablo
Peintre ramassant son Pinceau
Los 8230
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.500€ (US$ 4,839)
Peintre ramassant son Pinceau
Radierung auf Velin. 1927/28.
19,5 x 28 cm (38,5 x 50 cm).
Signiert "Picasso". Auflage 99 num. Ex.
Bloch 88, Geiser/Baer 129 II b 2 alpha.
Erschienen als Tafel VII der Illustrationen für "Le chef-d'oeuvre inconnu" von Balzac, erschienen in Paris 1931. Hier handelt es sich um ein Blatt der numerierten Suite der Radierungen. Ausgezeichneter Druck mit deutlich zeichnender Plattenkante und dem vollen, breiten Rand, unten mit dem Schöpfrand.
Picasso, Pablo
Sur la plage. Trois baigneuses
Los 8231
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.250€ (US$ 6,720)
Sur la plage. Trois baigneuses
Radierung auf Velin. 1932.
12,5 x 9,2 cm (29 x 21 cm).
Signiert "Picasso". Auflage 50 Ex.
Geiser-Baer 268 B b (von C).
Eines von 50 signierten Exemplaren nach der Verstählung der Platte, gedruckt bei Lacourière, 1934. Erschienen in dem "Album de 23 gravures", herausgegeben von Edition G. Orobitz et Cie, Paris 1935. Prachtvoller, in den Grautönen schön differenzierter Druck mit breitem Rand.
Pigeonneau dans son nid
Lithographie auf Arches-Velin. 1947.
22,2 x 39,8 cm (33 x 50 cm).
Signiert mit Farbstift in Rot (leicht verblasst) "Picasso". Auflage 50 num. Ex.
Bloch 427, Mourlot 71.
Prachtvoller, sehr schön kontrastreicher Druck mit Rand.
Böe (Neujahrsblatt)
Lithographie auf Velin. 2011.
28,6 x 20 cm (33 x 23 cm).
Verso signiert "Neo Rauch", dort ebenfalls von Rosa Loy signiert und gewidmet. Auflage 220 Ex.
Prachtvoller Druck mit dem wohl vollen Rand.
Rauschenberg, Robert
Speaking in Tongues
Los 8238
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,210)
Speaking in Tongues
Talking Heads Album Cover. LP und Cover mit 3 Farblithographien auf beweglichen transparenten Kunststofffolien. 1983.
33 x 33 cm.
Mit Lackstift in Silber signiert "Rauschenberg".
Von Beginn an war Robert Rauschenbergs Karriere eng mit der Musik verwoben. Am Black Mountain College schloss der junge Künstler 1952 eine gegenseitig inspirierende Freundschaft mit dem Avantgarde-Komponisten John Cage. David Byrne lernte Rauschenbergs Kunst später in Leo Castellis Galerie in New York kennen und bat den Künstler um einen Coverentwurf für "Speaking in Tongues". Robert Rauschenberg gewann einen Grammy Award für sein Cover der limitierten LP-Version. Die klare Vinyl-Scheibe liegt in einer transparenten Kunststoff-Verpackung mit drei verschiedenfarbigen Lithographien in Cyan, Magenta und Gelb auf beweglichen kreisrunden Folien. Das Album erschien in einer limitierten Auflage von 50.000 Exemplaren, 1000 Exemplare wurden von Rauschenberg und Byrne signiert und in Kunstgalerien verkauft; hier jedoch nur mit der Signatur Rauschenbergs.
Renoir, Auguste
Claude Renoir, nach links gewandt
Los 8239
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,747)
Claude Renoir, nach links gewandt
Lithographie auf Velin. 1904.
12,8 x 11,8 cm (33 x 25,3 cm).
Delteil 40, Roger Marx 15.
Prachtvoller Druck mit breitem Rand, für das Mappenwerk "Album des Douze Lithographies originales".
Frau an der Weinrebe
Lithographie auf altem Japan. 1904.
17,6 x 12,2 cm (30,5 x 21,9 cm).
Delteil 44, Roger-Marx 19.
Sehr schöner, weichzeichnender Druck mit breitem Rand. Seltener Vorzugsdruck für das Mappenwerk "Album des Douze Lithographies originales", vor der Ausgabe auf Velin.
Richter, Klaus Karl Friedrich
Porträt einer alten Dame (Frau Richter)
Los 8241
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,688)
Porträt einer alten Dame (Frau Richter)
Öl auf Holz. 1937.
82 x 57 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Rot monogrammiert "KR" und datiert.
Richter war Schüler von Lovis Corinth in Berlin. Er machte die Bekanntschaft von Magnus Zeller und unterhielt mit ihm ab 1911 ein gemeinsames Atelier. Ebenfalls ab 1911 stellte Richter bei der Berliner Sezession aus. Parallel zu seinem künstlerischen Studium war er auch als Schriftsteller tätig und schuf Bühnenbilder für den frühen Stummfilm. Ab 1919 lehrte Richter an der Kunstgewerbeschule in Berlin-Charlottenburg, ab 1922 als Professor an der Kunstakademie Königsberg. Ab 1927 war er Professor an der Berliner Hochschule für Bildende Künste und ab 1929 Mitglied des Vereins Berliner Künstler und zeitweise auch deren Vorsitzender, bis zur Absetzung durch Joseph Goebbels. Zu seinen Schülern zählte auch Rudi Lesser. Richter war ein gefragter Künstler in den 1920er und 30er Jahren, zahlreiche Porträts zeugen hiervon. Diese stehen mit ihrer realistischen, nüchternen Malweise in der Tradition von Bildnissen der Neuen Sachlichkeit aus den 1920er Jahren.
Eine altmeisterlich anmutende Schilderung einer alten Dame vor tapisserieartigem ornamentierten Hintergrund. Die Dargestellte trägt Pelz, ihren hochgeschlossenen Spitzenkragen am Hals schmückt ein Anhänger mit Perle. Auch die Ringe an ihren Fingern tragen Perlen und Edelsteine. Sie scheint konzentriert und die von Falten umgebenen Augen werfen einen wachen Blick auf den Betrachter.
Literatur: Klaus Richter, Bilder, Graphik & Bücher, Galerie Taube, Berlin 1980
Halbakt
Öl auf Leinwand. Um 1936/38.
94 x 71,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braunschwarz signiert "Riester".
Den Eindruck einer Melancholie in Riesters Gemälden, durch welche die Figuren aus einer Verlorenheit wie in eine andere Welt entrückt erscheinen, sowie die Unmittelbarkeit und starke plastische Wirkung der Halbakte erfasst schon eine Ausstellungsrezension der Bremer Nachrichten vom 11.4.1936. Unser um diese Zeit herum entstandenes Gemälde weist eben diese Merkmale auf: Vor dem dunklen Grund steht der Halbakt einer jungen Frau, die ihren linken Arm auf einen hellen Block stützt, die Hand an die Stirn gelegt. Sanft von schräg hinten rechts beleuchtet und dank einer fein differenzierten Palette erscheint ihr Körper in überzeugender Plastizität. Der Ausdruck der nahezu frontalen Ansicht in aussagestarker Haltung ist geprägt von Nachdenklichkeit und Selbstbewusstsein.
Riester studierte bei vier höchst unterschiedlichen Lehrern: Nur kurz war er im Wintersemester 1924-25 bei dem gemäßigten Expressionisten Karl Caspar an der Akademie in München und dann in Berlin, 1925-28 an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst bei Erich Wolfsfeld. Ab Herbst 1928 ging er an den Vereinigten Staatsschulen zu Hans Meid. 1934 wechselte Riester an die Akademie in Alexander Kanoldts Meisteratelier für Malerei. Die kritische Strenge und Intensität von Kanoldts Portraits und menschenverlassenen Bildordnungen beeindruckte ihn tief.
Riester erhielt 1936 den von der Akademie vergebenen Rom-Preis, verbunden mit einem Aufenthalt an der Villa Massimo. Das Gemälde dürfte wohl um oder kurz nach der dieser Zeit entstanden sein. Nur sehr wenig aus dem Frühwerk Riesters und fast nichts aus den 1930er Jahren ist erhalten, um detailliertere Vergleiche ziehen zu können, denn kurz vor Kriegsende wurde in Berlin das Haus in der Knesebeckstraße an der Stadtbahn, wo er seine Atelierwohnung hatte, durch eine Brandbombe zerstört. Gleichwohl macht die Provenienz des Bildes eine solche Datierung durchaus wahrscheinlich.
Der Bremer Privatsammler Ludwig Roselius (1874-1943), Gründer und Firmenchef von Kaffee HAG, erwarb das Gemälde direkt vom Künstler, nachdem beide sich im September 1935 kennengelernt hatten. Roselius wirkte zudem als Herausgeber u.a. einer literarischen Zeitschrift, als Verleger verschiedener Kunstreihen und förderte Kunsthandwerk, Design, Architektur und die bildenden Künste.
Im September 1937 wurde ein Gemälde Riesters aus dem Jahr 1931 im Besitz der Städtischen Sammlungen in Freiburg im Breisgau durch die Kommission der Reichskulturkammer als entartet beschlagnahmt und vernichtet.
Verso mit einem Etikett und dem blauen Stempel der Sammlung Roselius.
Provenienz: Sammlung Ludwig Roselius
Privatsammlung Norddeutschland
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