"Das Luftpumpen-Museum"
Multiple. Collagierte Fotografie, Luftpumpe und Kreppklebeband auf Karton, in verglasten Objektkasten montiert. 1972.
Ca. 59,5 x 79,5 x 12 cm.
Signiert "Vostell", datiert, betitelt, gewidmet und bezeichnet "Mein letztes Projekt für Köln (Objektfassung)", der Objektkasten auf der Oberseite mit dem Künstlersignet. Auflage 200 num. Ex.
Vomm 1971.6.
Edition Galerie art intermedia, Köln, mit Widmung Vostells an den Galeristen Helmut Rywelski. Entwurf des Fluxus-Pioniers für ein gläsernes Museum in Luftpumpenform in Köln. Gelatinesilberabzug, mit Klebestreifen auf Unterlagekarton montiert. Vostell stellte 1972 von der bereits im Vorjahr erschienenen Serigraphie "Luftpumpen-Museum" eine Objektfassung in verschiedenen Varianten und anderen Abmessungen her. Die silberfarbige Metall-Luftpumpe montiert er auf dem Silbergelatineabzug als transparenten Röhrenanbau entlang der Hohenzollernbrücke in Köln. Hier der "Museumsentwurf" für die Sammlung Ludwig, Köln. Von der geplanten Auflage von 200 Exemplaren sollen maximal nur 75 realisiert worden sein.
Vostell, Wolf
La Quinta del Sordo (Goya) Nr. 3 - La Romeria de San Isidoro
Los 8309
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.125€ (US$ 3,360)
"La Quinta del Sordo (Goya) Nr. 3 - La Romeria de San Isidro"
Kohlebrikett, Aquarell und Farbkreide über Bleistift auf festem Velin, auf Karton und Holzplatte in verglasten Objektkasten montiert. 1975.
73,2 x 53 x 12,3 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "VOSTELL" und datiert, oben rechts in der Darstellung betitelt sowie auf dem Kasten auf Metalletikett bezeichnet, datiert und betitelt.
Objektkasten Nr. 3 aus dem Zyklus "La Quinta del Sordo" (Das Haus des Tauben), den Vostell 1975 als Hommage an die schwarzen Bilder von Francisco de Goya anfertigte. Die mit breitem Pinsel in lebendigem Gestus angelegte Zeichnung zeigt vier teils zerstörte weibliche Akte in Grau und Schwarz in einem unbestimmten hellen Innenraum mit graurotem Fußboden. Der Zyklus spiegelt Vostells enge Beziehung zur spanischen Kultur und zum Land. Welche Bedeutung Vostell dieser Werkreihe zumaß, zeigt sich darin, dass er mit dem Environment "La Quinta del Sordo" 1977 an der documenta 6 in Kassel teilnahm. Vostell gilt als einer der Pioniere des Environment, der Videokunst, des Happening und der Fluxus-Bewegung. Techniken wie die Verwischung oder die Dé-collage, das Einbetonieren und die Auseinandersetzung mit weltpolitischen Ereignissen kennzeichnen Vostells Arbeiten. 1976 eröffnete das "Museo Vostell Malpartida" in Cáceres, Spanien, als Dokumentations- und Ausstellungszentrum für die internationale Fluxus-Bewegung.
"V 73-12 S-III"
Acryl auf Holzobjekt. 1973.
24 x 24 x 2 cm.
Verso mit Bleistift signiert "Herman de Vries" und betitelt sowie mit Atelier- und Editionsstempel. Auflage wohl 10 Ex.
de Vries Editions 19.
Herausgegeben von der "Edition - E", Dinkelscherben, mit deren Stempel verso, wohl als Beigabe zu einem von zehn Vorzugsexemplaren der Veröffentlichung "chance-felder, ein essay über die topologie des zufalls". de vries, der seinen Namen aus der Ablehnung aller Hierarchien heraus nur klein schreibt, war seit den 1960er Jahren Teil der holländischen, der ZERO-Bewegung sehr nahestehenden Gruppe "nul".
The Balloon
Farboffset auf festem Velin. Um 1958.
15,2 x 14,8 cm (17,2 x 15,3 cm).
Verso mit beiden blauen Stempeln, dort handschriftlich mit der Registriernummer "V55" und "PM17.0064a" der Warhol Foundation.
Verso mit der typographischen Bezeichnung "Bergdorf Goodman exclusive". Diese Werbeillustration ist eine typische Arbeit, mit der Warhol in den 1950er Jahren als Werbegraphiker in New York bekannt wurde. Mit dem dazugehörigen Briefumschlag, ebenfalls mit den zwei blauen Stempeln und handschriftlichen Nummern der Warhol Foundation.
Janet 1 (Amazone)
Bronze mit goldbrauner Patina. 1994/95.
42 x 26,5 x 41,5 cm.
Unter dem rechten Fuß signiert "H. WILLIG" und datiert. Auflage 12 num. Ex.
Willig 143 a (von b).
Mitten in der Bewegung hält sie inne und lässt einen Moment der Ruhe einkehren. Das junge Modell stützt lediglich die vorderen Fußballen und, hinter dem Körper, die vorderen Fingerpartien beider Hände auf dem Boden ab, um den schlanken Körper vom Boden anzuheben. Die angewinkelten Beine sind leicht nach rechts, der Kopf ganz wenig nach links gedreht und der Körper mit dieser raffinierten Ponderation in eine ausgewogene Balance gebracht. Trotz der nicht ganz einfachen Haltung zeigt ihr Gesicht einen gesammelten, ruhigen Ausdruck. Die leichte Drehung des Körpers genügt, um der Skulptur zusätzlich zur Spannung der Stellung die Dynamik der Allansichtigkeit zu verleihen. Die etwas raue, ausdrucksvoll und lebendig durchgestaltete Oberfläche verwandelt auf die Bronze fallendes Licht in ein zartes, weiches Schimmern; sie spiegelt den Bewegungsimpuls des Bildhauers und trägt zusätzlich zur Bewegtheit der Figur bei. "Die allmähliche Formwerdung einer Skulptur gleicht dem allmählichen Erstarren einer Lava. Nur dass die entstandene Form sogleich wieder über sich hinaus auf eine neue weist." (H. Willig, zit. nach: M. Sperlich u. U. Christoffel, Heinz Willig. Skulpturen und Zeichnungen, Berlin 1997, S. 95).
Heinz Willig schuf bereits 1949 erste plastische Arbeiten. 1951 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, überwiegend in der Klasse für Bildhauerei bei Ludwig Gabriel Schrieber. Prachtvoller Guss, entstanden bei Otto Strehle.
Literatur: M. Sperlich u. U. Christoffel, Heinz Willig. Skulpturen und Zeichnungen, Berlin 1997, Abb. 83
Wohlwill, Gretchen
Zwei Schreiner bei der Arbeit
Los 8314
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.000€ (US$ 4,301)
Zwei Schreiner bei der Arbeit
Öl auf Leinwand. Wohl um 1950.
74,5 x 89,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Grau signiert "G. Wohlwill", verso mit Pinsel in Schwarz bezeichnet "Neneres J. Umdrehen" sowie bezeichnet "No.2" und "6000#".
Gretchen Wohlwill gilt heute als eine der bedeutendsten Schülerinnen von Henri Matisse, doch geriet ihr Werk nach ihrem Tode etwas in Vergessenheit. Ihre erste künstlerische Ausbildung erhielt sie in Hamburg unter Eitner und Illies, 1904-1905 an der eher konservativ ausgerichteten Académie de la Grande Chaumière in Paris unter Lucien Simon und Jacques-Émile Blanche. Sie kehrte 1909 für ein Jahr nach Paris zurück, um an der sogenannten Académie Matisse zu studieren, wo sie auch mit Friedrich Ahlers-Hestermann, Hans Purrmann und Franz Nölken zusammentraf. Die intensive Auseinandersetzung mit der französischen Avantgarde wirkte sich prägend auf ihr gesamtes künstlerisches Schaffen aus. Seit den 1920er Jahren konnte sie als Mitbegründerin der Hamburger Secession große künstlerische Erfolge feiern, jedoch wurde sie wegen ihrer jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten 1933 verfemt, aus dem Staatsdienst entlassen und malte zurückgezogen in ihrem Atelier in Finkenwerder. 1940 emigrierte sie schließlich für zwölf Jahre nach Portugal. Seit 1930 schuf Wohlwill bevorzugt expressionistisch geprägte Gemälde mit einer Betonung der Flächigkeit. Motivisch finden sich häufig Darstellungen von Arbeitern in der Umgebung des Hamburger Hafens.
Antibuch
Objekt. Karton, Packpapiertüten, Pergament, Dispersionsfarbe, Metallklammern und -ringe mit Bindfaden, montiert in Orig.-Objektkasten. 1975.
60 x 68,5 x 10 cm.
Auf dem Objekt zweifach mit Bleistift bzw. in die feuchte Farbe geritzt signiert "Zangs" und datiert.
Martelaere III.1.53.
Unikat. Charakteristische Arbeit, ein frühes, überweißtes "Antibuch"-Objekt Zangs'. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf, u. a. bei Otto Pankok. Gemeinsam mit Günter Grass, den er während des Studiums kennenlernte, war er Türsteher im Lokal Csikós in der Düsseldorfer Altstadt. Grass interessierte sich sehr für Zangs' Kriegserlebnisse und bedachte ihn in der Figur des Maler Lankes in seinem Roman "Die Blechtrommel". Von seinen zahlreichen Künstlerbekanntschaften seien hier nur die mit Joseph Beuys, Adolf Luther, Wols, Lothar Quinte und Albert Camus erwähnt. Ab 1952, noch vor den Arbeiten der ZERO-Künstler, entstehen die ersten "Verweißungen", mit denen Zangs geweißte Strukturen und Alltagsgegenstände in Objekten und Collagen verarbeitet. Mit der Werkgruppe der "Antibücher" beginnt Zangs 1975 und tritt 1977 auf der documenta VI damit auf.
Ohne Titel
Radierung mit Farbaquatinta auf Arches-Velin. 1974.
43,5 x 61,5 cm (57 x 76,3 cm).
Signiert "Zao" und mit der chinesischen Signatur sowie datiert. Auflage 100 num. Ex.
Agerup 248.
Die Gesamtauflage von 143 Exemplaren erschien als Teil des Nobelpreis-Portfolios, herausgegeben von der Galerie Börjeson, Malmö. Druck Bellini, Paris. Prachtvoller Druck in leuchtender Farbigkeit, mit dem vollen Rand, oben und unten mit dem Schöpfrand.
Mutter und Kind
Kreide in Schwarz und Farbkreide auf Velin.
Ca. 19,5 x 10,7 cm.
Unten mit dem stark verblassten roten Nachlaßstempel (Lugt 2676b, Rosenbach 1), verso auf dem Unterlageblatt handschriftlich bezeichnet „Nr. 115Z.“
In kräftigen Kreidestrichen skizziert Zille eine seiner typischen Berliner Figurengruppen, eine Mutter mit ihrem Kind. Die beiden Figuren sind umrisshaft erfasst, leicht farbig betont, Augen, Mund und Nase sind lediglich angedeutet.
Mann „mit Kindersarg“
Kreide in Schwarz und Farbstift auf Bütten.
Ca. 15,5 x 7,7 cm.
Bezeichnet, verso mit dem roten Nachlaßstempel (Rosenbach 4).
Zille skizziert hier einen stehenden Mann, vermutlich einen Matrosen, mit einem kleinen Kindersarg unter dem rechten Arm und einer Zigarette in der anderen Hand.
Figurenstudie von hinten
Kohle auf Velin, auf Unterlageblatt aufgelegt.
Ca. 12,5 x 6,8 cm.
Verso mit dem roten Nachlaßstempel (Rosenbach 4).
Kleine zarte, mit wenigen Kohlestrichen umrissene Figurenskizze.
Wunderlich, Paul
Kleine Mondsichelstele; Stufenpyramidenstele; Stele des Salomo; Stele des Hermes
Los 8321
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)
Kleine Mondsichelstele; Stufenpyramidenstele; Stele des Salomo; Stele des Hermes
4 Skulpturen. Bronze mit brauner Patina, teilweise poliert, auf Bronzeplinthe montiert. 1993.
Höhe 37 bis 40 cm.
Jeweils auf der Plinthe verso signiert "Wunderlich" und mit dem Gießersignet. Auflage 1250 num. Ex.
Edition Volker Huber, Offenbach a. M. 1993. Gegossen im Wachsausschmelzverfahren bei Fritz Albrecht in Altrandsberg. Die Bronzeskulpturen gehören zu der umfangreichen Werkgruppe der Stelen, in denen sich Wunderlichs Faszination für den nackten Körper spiegelt. Prachtvolle Güsse mit schön differenzierter Patina.
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